die Mitwirkung der sozialbedrängten Volksklassen und deren organisierte Selbsthilfe als unerläßlich. Während nun die gesetz geberische Tätigkeit des Staates und nach der ethi schen (sittlichen) Seite hin die Mithilfe der Kirche von vornherein ins Auge, gefaßt und naturgemäß in An spruch genommen wurde, sind dagegen die sozialen Aufgaben der Gemeinde leider nur zu lange gänz lich unbeachtet geblieben. Sie wurden erst 5er Ver gessenheit entrissen, als in vielen Städten und größe ren Orten
zu der seinerzeit gebrachten Artikelserie darstellt. In einer Weise» die auch dem einfachen Arbeiter oder Angestellten es ermöglicht, diese Gesetze zu verstehen, werden daher 1. die An-- aestelltenversicherung, 2. die Kassenorganisation, 3. die Alters- und Invaliditätsversicherung, 4. die Selbstäm digenversicherung, 5. die Versicherung der land- und forstwirtschaftlichen Arbeiter von nächster Nummer ab fortlaufend behandelt. Leider, leider ... Zum Leitartikel: „Taten statt Worte" in voriger Nummer des „Arbeiter
, ist ein Ach selzucken und höchstens noch die Bemerkung: „Ja, wir haben es herrlich weit gebracht; lewer, leider" — So tft es i m m e r — ist es überal!, nicht bloß bei den Abgeordneten, die man heute zuweilen als Sündenböcke für alles gebraucht. So ist es am aller meisten bei uns selber. Hätten wir mehr redlichen Willen, unsere Vertreter hätten ihn auch, mühten rhn haben. Da geht man in eine Versammlung, trinkt ein Glas oder zwei, je nach Durst und Moneten, hört sich mit wohliger Entrüstung das Gerede
an, sonst aber bleibt auch bei uns alles beim alten. Höchstens schimpft einer noch: „Recht hat er, wahr ist's, leider, leider." Dabei bleibt es. Keinem aber fällt es ein, endlich einmal eine Hand zu rühren. Das soll doch der andere tun, ich möchte meine Ruh' haben. Und doch i sibt es noch so viele, viele .Seider". daß alle sich chämen müßten, wenn das noch möglich wäre. Es ist a wahr: Viel Unschönes im Staate, im öffentlichen Leben ist freilich der Zeiten Ungunst oder dem Zeit geist zuzuschreiben, aber beileibe
. Es gilt, die christlich denkende Arbeiterschaft, die wahrlich noch sehr zerstreut ist, zu sätmneln, alle für die Sache des wirklichen Aufbaues zu gewinnen. Dazu aber gehört in erster Linie ein starkes, leüenweckendes Organ, eine weit verbreitete mächtige Presse. Hier muß und kann unsere Ar beit einsetzen. Nicht mit „leider, leider", sondern mit zielhewußtem Handeln, sei es auch mit Opfer. Jetzt ist Fasching. Freunde, sagt einmal ehrlich, ist es wirklich der Gipfel aller eurer Wünsche