zur Prüfung vor gelegt werden müsse, so kann doch nicht geleugnet wer den, daß die Reife an sich im Augenblicke ihre politische Bedeutung hat. Heute, wo gerade in Böhmen die nationalen Gegensätze sich leider wieder in hoh>m Grade verschärft und auf czechifcher Seite zu den bedauerlich sten und verwerflichsten Ausschreitungen geführt haben, tritt mehr als je an die Krone die Verpflichtung heran, ihren gewichtigen Einfluß in versöhnlichem Sinne gel tend zu machen.' Der Wiener Correspondent der „Times
Der Wahrspmch des Herzens. Erzählung vo.l ß«ilie Keinrichs. (7. Fortsetzung.) „Wollte Gott, es wäre so, liebe Meta, — ich hoffte, das Deficit mit dem Baarvermögen des Seeligen, das ich sicher voraussetzte, augenblicklich decken zu können und er hielt daS Versprechen der Revisionsbeamten, bis zu einem gewissen Zeitpunkt, der mit dem morgigen Tage eintritt, über die Sache zu schweigen. Leider muß ich Ihnen be kennen, daß kein solches vorhanden ist, und die Höhe des Deficits, welches sich auf 20.000 Thaler
beläuft, dieses Haus sammt dem ganzen Inventar und Lager verschlin gen wird.' Er schwieg und beobachtete den Eindruck dieser nieder» schmetternden Mittheilung. Meta blickte lange schweigend, wie in einem bösen Traum befangen, vor sich Hin; dann strich sie sich lang« fam über die Stirn und fragte leise: „So glaubt man also, mein Vater habe diese große Summe Geldes unter schlagen?' „Man ist leider zu diesem gezwungen, da sich kein Baar- vermögen vorfindet,' erwiderte der Apotheker. „Und Sie glauben
?' fragte Fräulein Hilberg. „Leider ja', antwortete der Apotheker. „Wird dieses Haus, sammt Inventar und Lager das Deficit decken, Herr Oderstedt?' fragt« das junge Mäd chen weiter. „Möglich, bestimmt kann ich es nicht behaupten. Sie wären alsdann eine Bettlerin.' Ich werde zufrieden sein, wenn die Ehre meines Vaters gerettet ist.' versetzte Meta mit erhabener Ruhe. „Es giebt noch eine» Ausweg, Ihre Zukunft sicher zu stellen, theure Meta,' sprach der Apotheker, ihr näher rückend; .verwirklichen