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Abendausgaben
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Seite 1 von 2
Datum: 01.09.1914
Umfang: 2
mit Rußland während der abgelaufenen Krisen ernstlich geglaubt habe. In diesem Falle, so fuhr der tschechische Delegierte fort, wäre es unverständlich gewesen, wa rum man an den Grenzen gegen Serbien ein so gewaltiges Militäraufgebot bereit gehalten; im Falle einer Verwicklung mit Rußland muß möglichst die ganze Armee gegen diesen Feind marschieren, denn lonst geht es uns so wie im Jahre 1866: „Wir siegen auf dem Nebenkriegsschauplätze und verlieren den Hauptkampf. — lieber diese Meinung des tschechi

gewesen, können wir in diesen Tagen erfahren, wo es die äußersten Anstrengungen aller unserer Truppen braucht, um den nordischen Feind aus Galizien hinaüszuwerfen. Ein Krieg mit Rußland ist für uns Oesterreicher etwas ganz Neues, wofür keinerlei Erfahrungen zur Verfügung stehen. Russen und Oesterreicher haben auf sehr vielen Schlachtfeldern gemeinsam gefachten und auch gemeinsam gesiegt. Kriegerische Gegner waren die zwei Kaiserreiche nur ein einziges Mal, nämlich im Jahre 1809, und auch damals war der Kriegs zustand mehr Schein

als Ernst. Rußland stand im Jahre 1809 noch im Bunde mit Napoleon. Kaiser Alexander I. hat damals schon vorausgesehen, daß es zwischen Rußland und Napoleon früher oder später zum Kriege kommen müsse, aber der russische Kaiser wollte sich nicht vorzeitig in die Karten schauen lassen und darum fand er sich bereit, dem Verlangen Napo leons nachzukommen und an Oesterreich den Krieg zu erklären, führte aber den Krieg mit großer Lässig keit und sagte dem österreichischen Gesandten zum Ab schiede

mit lächelndem Munde: „Ihr werdet Euch ja zu wehren wissen!" — Diesen einen Fall, ausge nommen, sind Rußland und Oesterreich bis zum heu rigen Jahre niemals kriegerische Gegner gewesen. Wenn die Politik durch Verstand und Vernunft und nicht fast ausschließlich durch die Leidenschaften gemacht würde, brauchten Oesterreich-Ungarn und Ruß land auch heute nicht aus Leben und Tod zu ringen. Die beiden Kaiserreiche haben natürliche Grenzen und keine unüberbrückbaren Interessengegensätze. Das im !Wesentlichen

auch heute noch autokratische Rußland ist naturgemäß ein Vertreter des Autoritäts- und Legitimitätsprinzips >und eine konservative Macht, ganz so "wie Oesterreich-Ungarn. Zur Betätigung und Aus breitung hat Rußland in Asien einen beinahe unbe grenzten Spielraum. Ueberdies hat Rußlands ähnlich wie Oesterreich-Ungarn in seinem Innern so viele schwierige und ungelöste Fragen, daß ein langer Frie den und das gegenseitige Wohlwollen der Nachbarn für beide Reiche ein wahres Bedürfnis ist. Wie konnte es konimen

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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2012
Selva Gardena attraverso i secoli : dai primordi a rinomata stazione turistica
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Seite 71 von 420
Autor: Mussner, Rudolf ; Prinoth, Herwig ; Tourismusverein (Wolkenstein, Grödner Tal) / edito dall'Associazione Turistica di Selva Gardena ... Testo e coordinazione generale: Rudolf Mussner. Contributi di Herwig Prinoth ... - Mussner, Rudolf ; Prinoth, Herwig ; Tourismusverein (Wolkenstein, Grödner Tal) / dito dall'Associazione Turistica di Selva Gardena ... Testo e coordinazione generale: Rudolf Mussner. Contributi di Herwig Prinoth ...
Ort: Bolzano
Verlag: Athesia Druck
Umfang: 416 S. : zahlr. Ill., Kt.
Sprache: Italienisch
Anmerkungen: 1a ed. Literaturverz. S. 407 - 410
Schlagwort: g.Wolkenstein <Grödner Tal> ; z.Geschichte ; f.Bildband
Signatur: III 343.180
Intern-ID: 615084
Russland Aastlatter Ferdinand Tin * 1.3.1910 + 26.12.1941 Rajjlanö tTluffner Tintori Tschaschea* 16. 12 . 1916 + 14. 3. 194-+ Rullanti Mussner Pazifikns Ladepunl 4 T. 12.1918 + 27. 4.1943 Ruffianò flocPer Engelbert NeuHaus * 5. 8. 1910 + 22. Z. 1943 Österreich Perathoner Hermann Luton * 1.2. 1924 + 4. 10. 1944 Ruhiand Perathoner Max Datori *1.2. 1920 * 8. 4. 1945 3talien Pitfcbeiòer 3osef Cangtat * 27. 10,1907 *17.5.1945 31 alien pitscheiöer Walter hotel Oswald *.9. 6. ,916 * 10.1 1943 Rußland

pitscheider Willi hotel posi * 23. 10. 1917 * 18.3.1943 Rußland planer Engelbert Tiescha* 27. 10. 1885 * 17. 5 1945 Ztalien Planer Ludwig - Tiescha* S. 2 . 1922 * 15. 8. >943 Rußland Riffeser Vadrlel bar Nives * 11 4.1900 *17.5.1945 Italien Nifseser Otto Ferme da * 22 4 1919 * 13.9.1941 Sudanti Hunggalöier flnton Tschaschiat * 1.12.1924 * 18.11.1944 Frankreich Santifaller fUois Bufcb *6.2.1922 * 9.10.1944 Finnland Senoner Tldolf . Vasti« * 1.4.1888 * ,7.5.1945 Italien V 193 9 - 1943 Senoner fttois Domar

* 9. 8. 1926 * 11. 4.1945 Ungarn Senoner flnton Daunei * 6. 8.1919 *10. 5.1942 hoher Norden Senoner flnton . Neuhaus * 20.12.1923 * 18.10.1943 Rußland *• Senoner flnton Rvschun * 29. 2.1924 + 23.9.1944 Ungarn Senoner flnton Daltmtiit* 17 . 1.1913 * 25 . 6.1944 3 talim Senoner Hermann. Pedantin* 21.12.1921 * 19. 12.1943 Richland ■ ' * vermiete Compiei Engelbert pizueta 21.3. Rnßtanö De sa ko ftlbin Paunei 23. 3. Nußland Delago flnton Dorives 22.z. Deutschland Delago EntzelbertTsehautscheaZ4.3. Rnhtand Demel

? flöols hotel Mondschein 12.3. pà Demetz fintonkurischet29. 3. Griechenland Demetz DomiMkllSLurischelZl.Z Zng'eslawien Demelz Zoses Musei 28.3. Rußland ^afflatter MatbiasZchotscherSZ.F. Rußland Muffnec filois Kadepunt 33.3. Zugoslawien Nocker Martin. Nainel 40. z. Rumänien .pitscheiöer fintoli hotel Post 33.3.Zugostawien pilftheiöer Luöwig Sotel post 27.Z. Finnland ploner fUois Vit 2-7.3. Mi™* pioner Johann nài 25. 3. M^mt. - Senoner ZohannZiatsches 32.3.zugosiawieB^ ^enoner MartiNSotschastel

23.z. Rußland enoner Valentin wurSengo, 23.3. Rußland.- * Durante la Seconda Guerra Mondia le sono caduti o dispersi 48 giovani di Selva, arruolati nelle truppe del "Reich", sul fronte del nord, in Russia e nei Paesi balcanici. Selva Gardena attraverso i secoli La storia di Selva 69

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Dolomiten
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Seite 9 von 10
Datum: 17.07.1961
Umfang: 10
: Tyrolla. G.m.b.H . beide Innebrurk. Andreaa-Hofer-StraBe 4 Moskau, 16. Juli. Wie Wirbelwinde fegten am Samstag und Sonntag beim Länder- kampf der Giganten Rußland—USA Ameri kas Sprinter und Sprinterinnen durchs Moskauer Lenin-Stadion. Beide Staffeln lie fen neue phantastische Weltrekorde. Die 4xl00-Meter-Staffel der Männer lief mit 39,1 Sekunden eine Wunderzeit. Auch die Russen unterboten noch den alten Weltrekord (der durch USA und Deutschland auf 39,5 Sekun den stand) und liefen ein 39,4 heraus

sich die Russinnen, die mit 68:39 .Punkten den bisher höchsten Sieg gegen die USA-Gitls errangen! 400 Meier: 1. Williams (USA) 46,7 Sekunden; 2. Plummer (USA) 46,9; 3. Rakhamnow (Rußland) 47,0; 4. Arkipuk (Rußland) 47,6. 800 Meier: 1 . Siebert (USA) 1.46,8 Minuten; 2. Dupree (USA) 1,47,2; 3. Savinikow (Ruß land) 1.47,4; 4. Bulischew (Rußland) 1.48,2. ZO-km-Gehcn: 1. Solowowo (Rußland) 1:38.01,2 Stunden; 2. Pa.nitbkin (Rußland) 1:39.30!4; 3. Monold Vinn (USA) 1:42.23,6; 4. Zim . (USA) 1:44.58,2 Stunden. 4x100

Meter: 1 . USA (Jones, Bud.d, Fr-azier, Drayton) 39,1 (neuer Weltrekord); 2. Ruß land (Özolin, Politiko, Bartenew, Konowa- low) 39,4 (neuer-Europarekord). 400 Meter Hürden: 1. Cushmann (USA) 50,5 Sekunden; 2. Tschewyschalow (Rußland) 51,2; 3. Farmer (USA) 51,6; 4. Korenesew- sky (Rußland) 52,0 Sekunden. 200 Meter: 1. Frank Budd (USA) 20,8 Sek.; 2. Ozolin (Rußland) 21,1; 3. Prokhorowsky (Rußland) 21,1; Drayton (USA) wurde disqualifiziert, weil er seine Laufbahn überschritten hat. 1500 Meter: 1. Batty

(USA) 3.43,8 Minuten; 2. Grelle (USA) 3.45,3; 3. Belifzky (Ruß land) 3.46,2; 4. Savinkow (Rußland) 3.48,8. Speer: 1. Tschibulenikow (Rußland) 83.12 m; 2. Kutznetzow (Rußland) 81.86 m; 3. Fromm (USA) 70.10 m; 4. Wilkinson (USA) 69.81 m. 3000 Meter Hindernis: 1. Sokolow (USA) 8.35,4 Min.; 2. Young (USA) 8.38,0; 3. Naro, ditzky (Rußland) 8.56,4; 4. Jones (USA) 9.09,7 Minuten. Weitsprung: 1. Ralph Boston (USA) 8.28 m; 2. Ter Owansian (Rußland) 8.01 m; 3. Wat son (USA) 7.90 m; 4. Vaupsas (Rußland) 7.74

Meter. . Hochsprung: 1-. Brumel (Rußland) 2.24 Meter (neuer Weltrekord); 2. John Thomas (USA) 2.19 m; 3. Avant (USA) 2.13 m; 4. Schaw- iakadse (Rußland) 2.05 m. Diskus: 1. Silvester (USA) 58.46 m; 2. Bu- kantschew (Rußland) 56.35 m; 3. Hum- phreys (USA) 55.66 m; ' 4. Metsur (Ruß land) 53.45 Meter. 5000 Meter: 1 . Bolotnikow (Rußland) 13.58,4 Minuten: 2. Truex (USA) 14.05,4; 3. Sa- moilow (Rußland) 14.14,8; 4. Ct?rk (USA) 14.45,4 Minuten. 4x400 Meter: 1 ’ USA (Plummer, Fraser, Young, Williams) 3.08,8

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 31.01.1915
Umfang: 12
. Damals hatten wir den Ein druck, als ob Frankreich nach den ersten furchtbaren Niederlagen den Krieg satt habe und so unter der Hand den Frieden juche. Wir hatten uns nicht. Zeche selber zahlen, denn Deutschland muß den englischen Störenfried ein- für allemal das Hand werk legen. Diesmal soll es Rußland sein, das sich nach dem Frieden sehnt. Wir winden es auch ganz gerne glauben, daß Rußland den Krieg satt hat, denn keiner der kriegführenden Staaten hat dabei so schlecht abgeschnitten als gerade

Rußland. Rußland, das Riesenreich mit einer Einwohnerzahl Wilhelm II. der Deutsche Kaiser feiert heute (27. Jauner) seinen 57. Geburtstaa. Dem tatkräftigen, ritterlichen Herrscher, velcher in Tsutschland eine einzig dastehende Volkstümlichkeit besitzt. Wegen auch aus dein oervundele« Oe,terrnc^ die wärmste Zuneigung und aufrichtige Glückwünsche zu. getäuscht. Die Sonne hat es an den Tag gebracht. Frankreich wollte tatsächlich mit Deutschland Frie den schließen. Spanien sollte verinitteln. Ter Diplomat

Riesenheer auf der ganzen Li nie zurückgeworsen. Unparteiische militärische Fachmänner wissen zu berichten, daß die Lage des russischen Heeres in der Nähe von Warschau durch aus keine günstige sei. Manche dieser Herren, die es ia verstehen müssen, behaupten, daß, wenn das Wetter sich zum Kälteren wendet und den Deutschen ein kräftiges Vorrücken erlaubt, die russische Ar mee in eine sehr üble Lage kommen dürste. Dazu kommen die Riesenverluste, die Rußland in diesen sechs Kriegsmonaten an Mannschaft

gehört auch Geld, und zwar um so mehr, je größer das Heer und je mehr vom Heeresbedarf vom Auslande bezogen werden muß. Rußland ist nicht imstande, das Kriegsmaterial selbst in genügender Menge herzu- siellen, es muß kaufen, wo es nur was bekommt, j und dazu gehört viel Geld. Nun woher nehmen? Rußend war Zeit seines Behändes immer in Giüdverlegenheiten und ist es jetzt mehr denn je. Tie inneren Einnahmen haben sich gerade jetzt un geheuer verringert. Tie Haupteinnahmen flössen ; der russischen

Staatskasse aus dem Schnapsverkauf i zu, der in Rußland in Händen der Regierung ist ähnlich wie bei uns der Tabakverkauf. Die Russen sind nun handfeste Schnapsbrüder und vertrinken Unsummen. Rußlands Recn'erung hat zu Be ginn des Krieges den öffentlichen und allgemeinen Schnapsverkauf eingestellt und verboten. Das war eine gute Tat und eine Notwendigkeit für das Heer, hat aber den Staat üm seine beste Einnahme gebracht. Die zweite Haupteinnahmsauelle für > Rußland ist sein Getreidehandel. Rußland

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 15.11.1914
Umfang: 16
. Soll-etwas Nachhaltiges-heraus- hvmzn, Hann bra.uchi.es erst recht Jein e. AeichLie Rnstem begrüßen den Krieg mit geinischten.Gefüh len Aus dem Kriegsmanifest des rÄMchen Kaisers lenü-et eine förmlich? Freude heraus, daß es mit der Türkei losgegangen ist. Aus oiese Weise erhält Rußland endlich Gelegenheit, das seit Jabrbunder- ten cmgestrebts Ziel, die Eroberung Konstantinopels, Zu erreichen. Vor zwei Jahren waren die Bulgaren schon daran, ihre Hand nach Konstüntinopel auszu strecken, da gebot der Rusie Halt

! Konstanrmopel ivill er s i ch Vorbehalten. Rußland wußte über zu gut, daß dieses Ziel ohne Weltkrieg nicht zu errei chen ist. Jetzt ist er aber da, die Türkei ist in den Krieg getrieben, die Zeit ist gekommen. So Wich/denkt und schreibt man in Rußland, so ähn lich äußert sich der Zar im Manifest an seine Völ ker. Daß dasselbe in Rußland freudigen Widerhall findet/ braucht nicht gesagt zu werden. Mit der Eroberung Konstantinopels stände Rußland am Ziele seiner Wünsche; offene Ausfahrt in ein eis freies Meer

für seine Handelschast, eine uneinnehm bare Stellung für seine Flotte, damit Herrin des Mittelländischen Meeres und Nachfolger und Erbe der Türkei in Asien und Europa zu werden, das ist es, was dem russischen Reiche mit der Eroberung Konstantinopels vorschweüt und was es sich träumt und was es anstrebt. Ein russisch-schismatisches Weltreich, so groß wie es noch keines auf Erden gegeben, winkt. Begreiflich, daß Rußland wie ge bannt vor der Verwirklichung dieses seines 'Lebens- traumßs steht und mit beiden Händen

- zugreifen lvill. -Tie Versuchung mag groß sein, den Krieg mit Deutschland und Oestereich nur noch zum Scheine Zu führen und dafür sich mir der ganzen Kraft aus die Türkei zu werfen. Warnend erheben bereits eng lische und französische Zeitungen ihre/Stimme, Rußland möge nicht einem Traumgebilde und mag es auch noch so verlockend sein, nachlrmfen. Ohne Niederwerfung Deutschlands gebe es kein Kon stantinopel. Und sie haben recht. Die Trauben hangennoch sehr hoch. Konstantinopel

kann man nicht im • Handumdrehen nehmen und die Türkei laßt sich nicht in vierzehn Tagen in den Sack stecken. Es könnte leicht der Fall sein, daß sich der Russe dabei verblutet, daß sich der rusiische Bär an diesem Knochen die Zähne ausbeißt. Die Türkei ist von Rußland aus nicht so leicht zu bekriegen und Kon stantinopel zu Land für die Russen fast unerreich bar. Zwischen Konstantinopel und dem europäi schen Besitze Rußlands liegen nämlich Bulgarien und Rumänien, die wenig Lust haben, den russischen Truppen den Durchzug

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 31.10.1914
Umfang: 8
; sie eröffneten auf die russische Flotille das Feuer, das, einer Meldung aus Konstantinopel zufolge, zwei russische Fahr zeuge vernichtete. Hierauf beschossen türkische Kriegs schiffe mehrere russische Hafenstädte und bohrten das russische Stationsschiff im rumänischen Hasen von Gal atz in den Grund. Bis zur Stunde ist eine formelle Kriegserklärung zwar noch nicht erfolgt. Aber nach dem Vorgefalle nen ist sie nur noch ein formeller Akt. Der Krieg könnte nur verhindert werden, wenn Rußland er stens

die Vernichtung dreier seiner Kriegsschiffe und die Beschießung mehrerer Hafenstädte ruhig hin nimmt und außerdem durch weittragende Bürg schaften für die Sicherheit und Unverletzlichkeit der Türkei die Spannung behebt, die seit Beginn des europäischen Krieges zwischen diesen beiden Staaten eingetreten ist. Solche Schritte erfordern, daß Ruß land sich nicht nur vor der Türkei demütigt, sondern auch seine Expansionsbestrebungen am Balkan ab schwört. Das wird Rußland natürlich nicht tun

und so sind die Zusammenstöße im Schwarzen Meer die Einleitung zu einem neuen Krieg. In der Türkei hat man diesen Krieg erwartet und Wohl auch vorbereitet. Man wußte dort, daß Ruß land den europäischen Krieg nicht zuletzt deshalb provozierte, um die Mächte niederzuwerfen, welche bisher die Verwirklichung der russischen Expansions bestrebungen am Balkan verhinderten. Man wußte, daß nach einer eventuellen Niederlage Deutschlands und Oesterreich-Ungarns Rußland unverweilt zur Eroberung des Bosporus und der Dardanellen

schreiten würde. Die Tatsache, daß die englische Ma rinemission, die vor kurzem aus den türkischen Diensten entlassen wurde, sofort die Leitung der russischen Schwarzen Meerflotte übernahm, hat der Türkei die Gewißheit, gegeben, daß England sich ge gen einen russischen Angriff auf die Meerengen nicht mehr sträubt. Die Behauptung, daß die Entente mächte Vereinbarungen getroffen haben sollen, wo bei England für die Besitzergreifung der Meerengen durch Rußland in Kleinasien entschädigt

werden sollte, ist durch die überraschende Beorderung der Marinemission in vollem Umfang bestätigt worden. Die Türkei konnte also über die Absichten Rußlands und seiner Verbündeten seit langem nicht mehr im Zweifel sein: sie wußte, daß im europäischen Krieg auch um ihre Existenz gewürfelt wird. Der Ent schluß, zu einem geeigneten Moment in das blutige Ringen einzugreifen, war also ein Akt der Selbst erhaltung und wurde sicher schon lange gefaßt. Die Türkei hätte den Moment zum Losschlagen nicht günstiger wählen können: Rußland

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 16.01.1904
Umfang: 16
Land-Zeitung" zu senden. — Zuschriften ohne Unterschrift werden nicht angenommen. Gestellt: Vierteljahr. X 1.60 halbjähr. K 3.20 ganzjähr. K 6.40. Handschriften nicht zurückgestellt. — Offene Reklamationen find portofrei — Rorrespoudeme« werden dankend angenommen und eventuell auch honorirt. M 3. Samstag, den 16. Jänner 1904. 17. Jahrgang. Zum bevorstehenden Krieg in Ostasien. Imst, 14. Jänner 1904. Bei dem Kampfe, zu dem sich allem Anscheine nach Rußland und Japan in diesen Tagen anschlcken, steht

, insofern, als das siegreiche Japan den chinesischen Koloß zum Bewußtsein seiner selbst bringen werde, um mit Hilfe dieser gefügigen Macht dereinst Asien und Europa zu erdrücken. Daß gerade Rußland diese Gefahr an die Wand malt in dem Augenblick, wo es selber darauf ausgeht, den dauernd ent scheidenden Einfluß in Ostasien und speziell auf China zu gewinnen, macht jene Gefahr nicht gerade wahrscheinlicher und den trägen chinesischen Koloß nicht gerade im Sinne einer Gefahr für Europa beweglicher. Elmopa

selber aber mag sich die Frage vorlegen, von welcher Zukunft es m'hr zu erwarten hat. von einer solchen, in der Rußlano auch noch die Vorherrschaft in ganz Asien besitzt oder einer solchen, in der es stets darauf bedacht fein muß, in der heute nun schon einmal gewonnenen Macht stellung nicht verkürzt zu werden. Soviel ist sicher: es wäre keine Rede von einem Kriege, wenn Rußland sich mit dieser Machtstellung begnügen wollte, anderseits ist wahrscheinlich, d^ß Japan selbst nach einem siegreichen

Kriege gegen Rußland nichts weiter verlangen würde, als wonach es schon seit Jahrhunderten trachtet: die Herrschaft aus der H a l b i n s. i Korea. Diese aber gönnt ihm Rußland nicht, obwohl es erst seit noch nicht einem Jahrzehnt als wirklich ernster Mitbewerber in Korea neben Japan auftritt. Die Entwickelung der Dinge ist recht schnell ge gangen. Japan gerieth 1894 in den k rt eg mit China wegen seiner Einflußnahme auf Korea. Die Früchte seiner Siege wurden Japan auf chine sischem Boden ernstlich

verkürzt durch Rußland, unter Mithilfe von Frankreich und Deutschland. Dafür suchte cs sich durch seine koreanische Politik zu entschädigen. Diese Politik brachte den Kaiser von Korea bald nach dem Frieden von Schimonoseki, der den japanisch-chinesischen Krieg beendete, anfangs 1896 dazu, tn die russische Gesandtschaft in Söul zu flüchten. Rußland nutzte dies zu seinem Vortheil aus und richtete sich in Korea ein, kam dabei aber in Konflikt mit England und zog seine Fühler dann wieder zurück

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 11.12.1927
Umfang: 16
viel geschrieben, könnten es ims daher ersparen, noch etwas darüber zu be richten. Allein ganz unerwähnt wollen wir den Tag doch nicht lassen. Den Grund werden wir spä ter angeben. Der Tag, an dem in Rußland die Re volution ausbrach, war der 15. März 1917; am 17. Oktober genannten Jahres haben die Bolsche wik! die Führung an sich gerissen, und seitdem ha ben sie sich auch behauptet. Wenn einmal die Geschichte der russischen Revo- hitton geschrieben werden sollte, wird die Welt rld)t aus dem Staunen kommen

über so manche Tinge, die der Nachwelt vielleicht unverständlich sein dürften. Ausgebrochen ist sie, wie gesagt, am 35. März, als eine der Folgen des Krieges. Es war die zweite, die Rußland innerhalb zehn Jahren er lebte. Auch die erste war gelegentlich eines un glücklichen Krieges, des Russisch-japanischen, zum Ausbruche gekommen. Beide Revolutionen ivaren die Folgen jahrelanger jüdischer Wühlarbeit. Das kaiserliche Rußland hatte in den Augen des Judentums und seiner Anhänger ein Verbrechen begangen

, das die Todesstrafe verdiente, es ge währte den Juden nicht die Gleichberechtigung, es gestattete nicht, daß das Volk durch das Judentum ausgebeutet und durch eine liederliche Presse und Schriften entsittlicht werde. Daher die ununter brochene Verzerrung, Verdrehung und Beschimp- sung all dessen, was in Rußland geschah. Die Stu dierten ließen sich durch das Freiheitsgedusel der aus- und inländischen Juden ködern und starrten wie verzaubert nach dem Westen, nach Frankreich. Wenn man in Rußland auch alles reden

, schreiben und dergleichen dürfte, wenn Rußland auch ein Parlament hätte, dann, so meinten und schwärmten sw, müßte es ganz anders anders werden. Glück und Zufriedenheit könnten nicht fehlen. Es bekam ein Parlament und damit konnte die Hetze erst recht Boden fassen; ganz wie bei uns. Dazu kam dann ein korruptes, bestechliches Beamtentum, ein verschwenderischer, vielfach glcmbens- und sitten loser Hochadel, der kein Verständnis für die Leiden des Volkes und der Arbeiterschaft hatte, eine nicht selten

allzu strenge Regierung, und das Schlimmste: Grund und Boden waren zum Großteil in Händen des Hochadels und des Staates, der Bauer ohne ge nügenden Grundbesitz, daher gedrückt, unzufrieden und hungrig nach Land. Merkwürdig wird es im mer bleiben, daß der Mann, der diesem Uebel ein Ende bereiten wollte, Ministerpräsident Stolypin, Erschossen wurde. Zu allem Unglück hatte Rußland m den letzten Jahren einen schwachen und unfähi gen Kaiser. Es kam der Krieg und bereitete den Boden für einen Umsturz

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 06.02.1924
Umfang: 8
-Bezugspreise: Durch die Austräger in Innsbruck: 19.000 K Zum Abholen in Jrms^ druck: 17.000 K. Ausw. durch die Kolporteure und durch die Post für Deutj ch'Oesterreich: 19.000 i<, skr Deutsch land 25.000 K Uebr. Ausland L8.S00 K Nr. 30 SnnsSntf, Mittwoch Ss» 8 . FrLrusr 1824 32. Fahr«. Rußland anerkannt. Die englische Arbeiterregierung hat für das Nütesystem, auf dem sich der russische Staat heute aufbaut, sicherlich keine Sympathien. Aber sie be trachtet das Sowjetregime als etwas geschicht lich Gewordenes

. Und der neue englische Mini sterpräsident hat seine vor der Wahl abgegebene Erklärung, er werde, wenn er zur Macht gelange, die Sowjetregierung unverweilt anerkennen, ohne . Zögern ausgeführt. England betrachtet die Sowjet regierung als die legale Regierung Rußlands und tritt mit diesem Rußland in diplomatische Bezie hung. Bisher haben die Weststaaten die Sowjet republik als einen Rüuberstaat betrachtet und je den der Moskauer Volkskommissare als Verbrecher ^beschimpft. Frankreich und England

. Nur die hinter der europäischen Entwicklung weit zu rückgebliebene Agrarverfassung des zaristischen Rußland hat die bolschewistische Revolution mög lich gemacht: nur, weil die Bolschewiken das den Bauern auferlegte Joch in tausend Stücke schlu gen, den Großgrundbesitz radikal vernichteten und aus dem unfreien, geknechteten Bauern einen freien Herrn über seinen Boden machten, konnte sich die Revolution siegreich behaupten. Unsere Kommu nisten lassen dies zwar nicht gelten und behaupten, ^das Sowjetregime habe das Fundament

für den Bau der sozialistischen Gesellschaft geschaffen, und 'dies, daß in Rußland die sozialistische Erfüllung der Verwirklichung näher gerückt sei, habe die Re gierung Räterußlands in den Herzen des Volkes verankert und unüberwindlich gemacht. Diese Re densarten sind aber nur agitatorische Phrasen. Rußland baut heute seine Industrie auf kapital istischer Basis auf und gibt den Arbeitern auch in den Industriebetrieben nicht einmal jene Rechte, ; Öie sie bei uns haben (Betriebsräte usw.) und ge währt

den Arbeitern wie Angestellten lange nicht Zene Schutzgesetze (Krankenversorgung, Arbeiter irrlaub usw.), die sie bei uns haben. Der Weg bis zur sozialistischen Erfüllung ist in Rußland zumin- destens genau so lang wie bei uns. Und nicht als Sozialisten, sondern als Befreier vom Joche des Zarismus und als Bauernbefreier haben die Bol schewiken sich so fest im russischen Volke verankert, daß alle Spekulationen auf den Sturz des heuti gen Herrschaftssystems als Kinderträume bezeich net

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Abendausgaben
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Seite 1 von 2
Datum: 02.09.1914
Umfang: 2
ausgestatteter Aeroplane ausgerüstet, um auf deutsche Äeroplane Jagd zu machen. Bon einem deutschen Aeroplan wur den wieder mehrere Bomben in die Stadt geworfen. Die russische Anbiederung an Bulgarien. Sofia, 1. Sept. Die Cambana wendet, sich gegen die unaufhörlichen Aufforderungen der russischen Pan slawisten, Bulgarien möge Rußland zu Hilfe kom men. Das Blatt sagt, die bulgarische Selbverleug- nung gehe nicht so weit, daß Bulgarien sich selbst das Grab grabe. Antiserbische Gärung in Mazedonien. Sofia

im Jahre 1855. Da mals führten Frankreich und England und schließlich auch^Sardinien Krieg gegen Rußland zum Schutze der Integrität des türkischen Reiches. Der Krieg wurde hauptsächlich auf der Halbinsel Krim geführt und er reichte in der berühmten Belagerung von Sebastopol seinen Höhepunkt. Damals hat Oesterreich Rußland zur Nachgiebigkeit gezwungen und die alliierten West mächte Frankreich und England aus großer Verlegen heit gerissen. Der Krieg wäre mit der Erstürmung von Sebastopol noch lange

nicht entschieden gewesen. Was kümmert es einem Koloß wie Rußland, ob eine verhältnismäßig kleine Halbinsel vorüberge hend in fremden Händen ist. Zum Nachgeben wurde Rußland erst durch Oesterreich gezwungen, welches damals bereits die Donaufürstentümer besetzt und auf seiner ganzen Grenze von Krakau bis Orsowa eine gewaltige Armee versammelt hatte. Aus Furcht vor der österreichischen Armee hat Rußland damals nach- gegeben und den Frieden von Paris geschlossen. Un sere Mpnarchie hat sich damals zwischen zwei

Stüh len niedergesetzt. Es machte sich Rußland zum un versöhnlichen Feind, ohne für sich irgend etwas zu gewinnen. Die bewaffnete Neutralität hatte im Ge genteil die Staatsfinanzen arg zerrüttet, und in der mobilisierten Armee hatten Epidemien zahlreiche Op fer gefordert. Oesterreich machte sich durch seine da malige Stellungnahme aber auch England und Frank reich nicht zu Freunden. Napoleon III. schwenkte viel mehr alsbald zu Rußland und Sardinien ab, und es kam das Jahr 1859

. Es ist eine Eigenheit der russischen Politik und seines Kaiserhauses, daß alle ehemaligen Gegner am russischen Hofe Versöhnlichkeit gefunden haben mit Ausnahme u n s e r e r M o ri ll r ch i e. Es sei erinnert an Frankreich und England, welche der russischen Politik so oft und so empfindlich geschadet haben und heute die Alliierten Rußlands sind, es sei auch erinnert an Japan, welches Rußland so biespiellos geschädigt und gedemütigt hat und trotz dem mit dem Zarenreiche sich anscheinend bleibend versöhnen konnte

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 10.01.1929
Umfang: 16
gründlichsten Weife» gebrochen, sie haben aber auf dem Gebiete des Auswärtigen kaum einen -der alten Lieblingsgedanken aus der russischen Kaiserzeit aufgegeben. Auch die Bolschewiken möchten dem polnischen Staate heute lieber als morgen ein Ende machen, auch die Bolschewiken streben nach dem Besitze von Konstantinopel, auch die Bolschewiken halten einen früher oder später eintretenden weltpolitischen Zu- sammenstoß zwischen Rußland und England für unver- weidlich. Baß Bolschewismus und Zarismus, obwohl

und so war es auch in den Zeiten des zweiten und dritten Alexander. Es ist vielleicht der Hauptbeweis für die außergewöhnliche politische Be- gabung des verstorbenen englischen Königs Eduard VII., daß er trotz des vorhandenen natürlichen Interessen, gegensatzes einen Waffenbund zwischen England und Rußland gegen die Deutschen zustande gebracht hat. Zu spät hat der unglückliche Kaiser Nikolaus II. eingesehen, daß er von seinem englischen Vetter in eine Falle gelockt worden ist. «Er mußte seinen Irrtum mit dem Verluste

von Thron und Leben bezahlen. Die nachdrängenden Bolschewiken haben mit der auswärtigen Politik sofort wieder in die altrussischen Bahnen eingelenkt und des- wegen auch die alte Gegensätzlichkeit zu England bezogen. Diese Gegensätze Verschärfen sich von Jahr zu Jahr. Heute sind zwischen Egland und Rußland die d i p l o m a t i- s ch e n Beziehungen unterbrochen. Rußland betrachtet die Engländer als feine geschworenen Feinde, die an seiner Einkreisung und volkswirtschaftlichen Er. w'ürgung arbeiten

§ in Persien und Afghanistan oder auch in Tibet überwiegend zu werden «droht, gebärdet sich die englische Politik sofort äußerst nervös. Man steht ein wichtiges Außenwerk der großen indischen Festung ernst, lich bedroht. So war es schon in den Zeiten, wo in Ruß. land noch kaiserliche Politik gemacht «worden ist. Die Rer- vosttät der Engländer ist gestiegen, seit in Rußland die Bolschewiken herrschen. Denn diese haben gegen die eng. lische Herrschaft in Asien noch ganz andere Waffen in Bereitschaft

als ehemals das kaiserliche Rußland. Sie verfügen nämlich über den gefährlichen Ausfuhr, arlikel der weltrevolutionären Ge« ki» WeiiM fein? danken und Be strebunge n. Nachdem die Bol- schewiken mit ihren Agitationen für die Weltrevolution in Europa nur sehr mäßige Erfolge erzielen konnten, warfen sie ihre Hauptkrast an Propaganda und Geld nach Mittel- und Südasien sowie nach Afrika. Bei dieser Werbearbeit stießen sie überall auf englische Gebiete und englischen Widerstand. Die erzielten Erfolge

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Zeitungen & Zeitschriften
Abendausgaben
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Seite 1 von 2
Datum: 15.07.1918
Umfang: 2
Oesterreich-Ungarn und Rußland ausgesucht. In diesen zwei Reichen hofft er die schnellsten und wirksamsten Erfolge zu erzielen. Rußland hat durch sein Ausscheiden ausl der feind lichen Koalition und durch den Frieden von Brest- Litowsk der Entente den denkbar größten Schaden zuaeftigt indem nun für unsere Gegner die guten Chancen des Zweifrontenkrieges samt den ebenso präch tigen wie unerschöpflichen Soldatenmateiial Ruß lands verlören gingen. Oesterreich-Ungarn aber ist der stärkste Bundesgenosse

und der verläWichste Rückhalt Deutschlands und dabei Nach Ansicht unserer 'Gegner tsiel leichter Und nachhaltiger zu schädigen als das national Homogene Deutsche' Reich. Darum wurde im Verlaufe des Krieges von feindlicher Seite wiederholt erklärt, Deutschland könne nur in Oesterreich-Ungarn oder Bulgarien endgiltig 'besiegt werden. Das Ziel unserer Gegner muH es sein, Rußland abermals in den Krieg zu hetzen und Oesterreich-Ungarn möglichst wehrlos zu Mache«. Beide Ziele sucht Lord Rorth- clisse

durch seine planmäßige und groWigige Asgij- tation zu erreichen. Rußland hat den Krieg ausgegeben und einen Sondersrieden geschloffen, weil das russische Volk stür misch nach dem Frieden perlangte und denselben so notwendig brauchte, daß es aus Friedenssehnsucht sogar Revolution gemacht hatte. Die 'Bolschrwiki kamen in Rußland zur Herrschaft, weil sie dem russischen Volke ernstlich den Frieden zu bringen suchten, und sie haben sich in der Herrschaft bis heute siegreich be hauptet, weil sie den Frieden tatsächlich

gebracht haben. Die Bolschcwili find es gewesen, welche der feindlichen Koalition durch das Ausscheiden Rußlands den größ ten militärischen Schaden zugefügt und überdies die gegnerischen Tugendbolde durch die Veröffentlichung derGeheimverträge heillos bloßgestellt haben. Darum hassen unsere Gegner das Regime der Bolschewiki und suchen dasselbe um jeden Preis zu stürze«. Die schwie rige Ausgabe, in Rußland e'nen neuen Umsturz herbeizu- führe« und die kriegslustigen-Parteien

dort wieder zur -Herrschaft.zu bringen. Hat Lord -NortheWe - übernom men. Der Apparat, welchen der enrftische Minister für Propaganda im Auslands ausgeboten hat, um die • Bolschewiki einzukreisen und zu stürzen, ist noch be deutend großartiger als jener, welchen er gegen Oester reich-Ungarn spielen laßt. Tie Bolschewiki befinden sich naturgemäß in einer überaus schwierigen Lage. Sie haben Rußland den Frieden gebracht, aber der Frieden war Nur unter sehr empfindlichen Opfern zu erreichen gewesen. Die Bolschewiki

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Zeitungen & Zeitschriften
Abendausgaben
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Seite 1 von 2
Datum: 22.02.1917
Umfang: 2
. England und Rußland. Von unseren zahlreichen Gegnern war Rußland längere Zeit der gefährlichste, und England ist, wie der deutsche Kaiser sich- kürzlich ausgedrückt hat, unser gehässigster und hartnäckigster Feind. Auf Rußland als die grüßte Landmacht und auf England als die größte See- und Geldmacht hatten Frankreich und Italien und alle anderen Staaten mittleren Ranges welche nach unserem Untergange unsere lachenden Er ben sein wollten, ihre stärksten Hoffnungen gebaut und den Endsieg

der uns feindlichen Koalition für absolut sicher gehalten. England und Rußland haben lange Zeit als natürliche Rivalen und Erbfeinde ge golten. Namentlich meinte man, daß um die Vor herrschaft in Asien zwischen England und Rußland ein Kampf auf Leben und Tod unausbleiblich wäre. Tatsächlich ist England dem Bestreben der Russen sich des türkischen Reiches zu bemächtigen, wieder holt entgegengetreten, wie beispielsweise in den Jahren 1855 und 18/8. Jeder russische Versuch, in Tibet, Afghanistan und Persien Einfluß

zu gewinnen, stieß ans erbitterten englischen Widerstand, und noch in den Zeiten Gladstones und Alexander III. fehlte nur ein weniges zum Ausbruch des Krieges zwjfi scheu England und. Rußland. Erst der unheimlichen Gewandtheit Eduard VII. ist es gelungen, den alten russisch-englischen Gegensatz zwar nicht aus der Welt zu schaffen, wohl aber denselben so weit zurückzustel len, daß die heutige englisch-russische Waffenbrüder- schaft gegen die Zentralmächte möglich wurde. Der Krieg hat bisher

nicht den von Rußland und England erwarteten Verlauf genommen. Nament lich Rußland hat bisher sehr schlecht abgeschnitten. Es hat Konstantinopel nicht gewonnen, und er Weg dorthin ist heute mehr denn je verrammelt .Damit entschwindet das eigentliche Kriegsziel Rußlands in nebelhafte Fernen. Und während Konstantinopel nicht gewonnen wurde, hat Rußland sein Prestige auf dem Balkan durch den Zusammenbruch Serbien?- Montenegros und Rumäniens, welchen es nicht zu verhindern vermochte, eingebüßt

und es hat über dies seine Weltstellung in Polen verloren. Diese Mißerfolge sind über Rußland gekommen, obwohl es seit 2i/z Kriegsjahren die unerhörtesten Anstrengungen gernacht und irr rnancher Hinsicht die Hauptlast des Krieges getragen hatte. Die Allianz Rußlands mit England ist iin russischen Volke nie allgemein be liebt gewesen. Es wiederholte sich wieder einmal einer jener Fälle, wo das instinktive Volksempfinden po litisch richtiger fühlte, als alle Weisheit der zünfti gen Politiker. Wie bei den Völkern Oesterreich-Un garns

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
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Seite 9 von 10
Datum: 21.04.1922
Umfang: 10
aus diese schweren Bedenken aufmerksam gemacht. Das ist jedoch ohne Erfolg geblieben. Vielmehr wurde der; deutschen Delegation bekannt, daß die einladenden Mächte J Sonderverhandlungen mit Rußland eingeleitet hatten^ lllett-' Äungen über diese Verhandlungen ließen daraus schließen. >aß eine Verständigung binnen kurzem bevorstand, daß aber Ke Berücksichtigung der gerechten deutschen Wünsche mchr in Aussicht genommen war. Die deutsche Delegation ließ j m- »egenÄber keinen Zweifel, daß sie gezwungen sei, ihre Inte

ist sehr wohl gegeben. Der Ver trag greift in das Verhältnis dritter Staaten zu Rußland in keiner Weise ein. Auch ist er in jeder seiner Bestimmungen von dem Gedanken getragen, dessen Verwirklichung Sie mit Recht als das Hauptziel der Konferenz bezeichnen, nämlich von dem Geiste, der das Vergangene als endgiiltig abge- schlossen ansieht und eine Grundlage für den gemeinsamen friedlichen Wiederaufbau zu schaffen sucht. Was dir weitere Behandlung der russischen FÄrgen auf der Konfei^nz betrifft, so hall

auch die deutsche Delegation es für richtig, daß sie sich an den Beratungen der ersten Kom mission über diejenigen Fragen, die den Mischen Deutsch land und Rußland 'bereits geregelten Fragen entsprechen, nur dann beteiligt, wenn etwa ihre Mitarbeit besonders ge wünscht werdM sollte. Dagegen bleibt die deutsche Delega tion an allen denjenigen, der ersten Kommission übertrage' nen Fragen interessiert, die sich nicht aus die in dem rupi- schen Vertrage geregelten Punkte beziehen. Die deutsche Delegation

von Cannes. In Cannes wurde er klärt, daß keine Einmengung in die inneren und Eigentums verhältnisse eines Staates erlaubt seien. Diesem Grundsätze aber widersprächen die Londoner Expertenbeschlüsse. Die Konferenz von Genua sei ausschließlich wegen der Jndustriekrise einberufen worden, die ganz Europa bedrohe. Man habe eingesehen, daß man 150 Millionen russische Kon sumenten nicht ausschalten könne und daß kein Friede mög lich sei. solange Rußland nicht in den europäischen Konzern aufgenonrmen sei

. In den Londoner Beschlüssen werde immerfort von Billigkeit gesprochen, aber 'in Wahrheit komme es nur darauf an. die Russen zur Zahlung von em paar Dutzend Goldmilliarden zu verhalten. Von W i e d e r h e r- steN u ng sei kein Wort gefallen. Statt der Nrchtemmen- gung in die inneren Verhältnisse werde eine Finanzkon trolle geplant. Immer wieder komme das Wort Kontrolle vor. Man wolle Rußland ägyptisieren. Rußland aber wolle so behandelt werden, wie alle anderen Staaten, die ebenfalls expropriieren

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 03.12.1956
Umfang: 8
ihre überragende Stellung behaupten konnten, während bei den Leichtathletinnen Australien — ebenso wie sich dies im Schwimmen abzeichnet — als neue „Großmacht“ noch vor Rußland auf scheint. In der (gesamten Leichtathletik errangen die USA in 31 Bewerben 16, die Russen und Australier je 4 Goldmedaillen. Im Gehen erwiesen sich die Russen als stärkste Na tion. Auch bei den Gewichthebern gab es eine Neuauflage des Zweikampfes USA gegen UdSSR, in dem die Amerikaner diesmal mit vier gegen drei Goldmedaillen

siegreich blieben. Als beste Rudernation erwiesen sich die USA mit 3 Goldmedaillen vor Rußland mit 2, Italien und Kanada je 1. Bei den Kanuten war diesmal Rumänien mit 3 Goldenen über, raschend stark, es folgten Schweden und Rußland mit je 2 sowie Deutschland und Un garn mit je 1 Goldmedaille. Die Ueberlegenheit der Amerikaner im Basketballturnier war sehr eindeutig. Im modernen Fünfkampf siegte im Einzelbewerb traditionsgemäß ein Schwede, in der Mann schaftswertung etwas überraschend Rußland

. Das Boxtumier brachte den russischen Faustkämpfern 3, den USA-Boxem und de nen Großbritanniens je 2 Goldmedaillen, je 1 Goldene eroberten Boxer aus Deutschland, Rumänien und Ungarn. Die östlichen und orientalischen Länder setzten sich im Freistilringen durch. Iran, Türkei und Japan erkämpften je 2, Rußland Und Bulgarien je 1 Goldmedaille. Der Medaillenstand * Nach den Entscheidungen von Samstag ergibt sich in der Medaillenwertung folgende Länderreihung: 1. USA 2. UdSSR 3. Australien 4. Schweden

28 18 9 18 20 19 6 5 12 6 1 1 5 12 5 5 ß 7 5 5 6 4 3 1 2 7 5 2 2 6 2 2 1 2 2 — 2 11 12 3 1 1 10 1 1 3 1 1 1 1 1 — 1—2 1 — 1 1 — — 1 — — — 2 2 — 1 1 — 1 1 — 1 1 1 — 1 — 1 — 2 2 1 1 1 1 In der inoffiziellen Punktewertung führt nach den Entscheidungen des Samstags die USA mit 379 Punkten vor Rußland mit 358 Punkten. Die weitere Reihung; Deutschland 150.5, Australien 141.5, Großbritannien 112, Italien 104.5, Ungarn 93, Schweden 76, Frank reich 67, Finnland 59, Rumänien 57.5, Polen 53, Iran 39, Japan 35, Tschechoslowakei 29, Türkei 23, Kanada 23, Irland 22 5, Korea 22, Bulgarien 18, Chile 17, Norwegen 15, Argen tinien 13.5, Dänemark 13, Jugoslawien 11, Bra silien 9, Neuseeland 9, Oesterreich

war von keinem Experten, aber auch von keinem der Beteiligten selbst erwartet worden. Durch das warme Wetter und die hervorragenden Ab lösen begünstigt, konnten sich die drei Neger und der weiße Sprinter voll ausgeben und eine Zeit erreichen, die einen 100-m-Durchschnitt von knapp 9.9 Sekunden entspricht. IXIOÖ-Metcr Lauf der Männer: 1. USA (Murchison-King-Baker-Morrow) 39,5 Sekun den (neuer Welt- und Olympiarekord, bisher USA 39,8); 2. Rußland 39,8 (neuer Europa rekord); 3. Deutschland 40,3. 4X100 Meter-Staffellauf

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Bücher
Jahr:
1891
Aus dem Tagebuche Erzherzog Johanns von Oesterreich : 1810 - 1815 ; zur Geschichte der Befreiungskriege und des Wiener Kongresses
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Seite 197 von 259
Autor: Johann <Österreich, Erzherzog> ; Krones, Franz Xaver ¬von¬ [Hrsg.] / hrsg. und erl. von Franz Ritter von Krones
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VI, 251 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 102.071 ; II 102.071
Intern-ID: 213835
auch schwer zu verlangen. Er sieht das Unbillige rücksichtlich Sachsens ein, aber ich sollte glauben, er werde Preußen nicht sitzen lassen. Die heikle Sache — Polen betreffend — wodurch Oesterreich, auf Ostgalizien wie 1808 — inclusive Krakau — beschränkt, West galizien Rußland überläßt, wurde mit Alexander festgesetzt. Preußen sollte Polen bis an die Warthe und Nidda behalten und Thorn. In der Note, wo Oesterreich dies Preußen mittheilt, wurde gesagt, man werde sich freuen

über Jedes, was Preußen mehr von Rußland erhalten würde. Jndeh erscheint mir noch nicht gewiß, daß Oesterreich Krakau erhält, denn wenn dieses nicht geschehe, so sollte Rußland sich ver pflichten, keine Festung daraus zu machen, so wurde es angetragen. In der Note Hardenbergs, einer Antwort auf jene, worin man die Mitwirkung Preußens, um Rußland zu bewegen, seine Pläne, Polen betreffend, fahren zu lassen, suchte, spricht sich bestimmt der Zustand dieses Reiches aus, ohne Mittel, in der höchsten Spannung, unfähig

, ohne Subsidien irgend einen Krieg zu machen, zugleich aber Anträge für die Zukunft, gleichsam den ersten für Rußland ungünstigen Zeitpunkt zu erhaschen und ihn dann zu be nützen (recht altpreußisch?). Die persönliche Anhänglichkeit des Königs an den Kaiser werde nie zugeben, daß irgend etwas setzt geschehe, was diesem unangenehm sein könnte. Aus Allem leuchtet der Wille, zu schaden, Nichts wagen, ein unbegrenzter Eigennutz, Trachten nach Sachsens Besitz. Angenommen war der Status von 1805, wo Preußen

, und daß Oesterreich mit Rußland, Polen betreffend, seine Sache ins Reine gebracht, erbost, bringt Preußen zwei österreichische Noten und ein Privatbill et des Fürsten Metternich dem russischen Kaiser. Dadurch kam natürlich heraus, daß Metternich mittelst Preußen

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 15.01.1904
Umfang: 16
werden. Rußland und Japan sind die eifersüchtig und feindlich einander gegenüberstehenden Mächte; Rußland, das große Kaiserreich, welches von der öster reichischen und deutschen Grenze in Europa hinüber reicht bis an das Meer, östlich von Asien, ist dort drüben mit einem Nachbar, dem im Vergleich zu Rußland ganz kleinen Jnselreich Japan, zusammen geraten. Japan ist aber sehr bevölkert, zählt bei 18 Millionen Einwohner, recht kriegstüchtig — nach europäischem Muster — und hat auch eine moderne Staatsverfassung

mit Abgeordnetenhaus, ganz wie unsere Staaten. Gegenstand des Streites sind die beiden Staaten Mandschurei und Korea. Die Mandschurei ist ein großes Gebiet im östlichsten Asien, im Norden von Rußland (Sibirien), im Westen von China, im Osten zum Teil von Sibirien und M Teil von Korea, im Süden vom Meere be grenzt. Die Mandschurei ist seit Jahrhunderten China unterworfen, hat aber davon wenig verspürt, war doch bis in die Sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts den Chinesen die Einwanderung in die Mandschurei

untersagt. Korea ist eine Halb esel, welche sich von der Mandschurei gegen Süd westen erstreckt. Von der Südspitze Koreas bis zur Ostküste Sibiriens dehnt sich, vom asiatischen Festland das japanische Meer getrennt, das Kaiser tum Japan, hauptsächlich aus fünf großen Inseln be stehend, aus. Es ist bekannt, daß Rußland sich noch immer nicht groß genug fühlt und in einemfort neue Länder seinem ungeheuer ausgedehnten Reiche einverleiben will. So hat es sein Auge auch auf die Mandschurei und auf Korea

geworfen. Als vor einigen Jahren in China der große Boxeraufstand war, ist Rußland in die Mandschurei eingerückt und hat erst nach langen Verhandlungen eingewilligt, seine Truppen zurückzuziehen und das Land wieder an China zu überlassen. Es will aber damit nicht Ernst machen, sondern die Mandschurei behalten. Dies ist der eine Streitfall. — In Korea aber, welches ein selbständiges Reich ist, kämpfen schon seit Jahren Japan und Rußland um den Einfluß. Japan will nun das Gebiet von Korea besetzen

und verlangt zu gleich, daß Rußland die Mandschurei an China zurückgebe; Rußland will aber davon nichts wissen. Schon hieß es in der vorigen Woche, der Krieg sei ausgebrochen; aber es scheinen doch beide Teile den Krieg zu fürchten; wenigstens wurde noch in den letzen Tagen mit der Kriegserklärung gezögert. Kriegslustiger ist man in Japan, wohl aus dem Grunde, weil vorderhand Japan in mehrfacher Hinsicht den Russen überlegen ist. Der Krieg würde hauptsächlich zur See ausgefochten; Japan hat aber viel mehr

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Abendausgaben
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Seite 1 von 2
Datum: 16.11.1917
Umfang: 2
Italiener gefangen. Tirr 1. Generalquartiermeister v. Ludendorff. Al «WA Ml 488. Der neue Umsturz W Rußland'. Täe Ereignisse MersWrzen sich, und auch daraus ist zu erkennen, daß der Weltkrieg sich zum End? neigt. Während alle Welt voll des Erstaunens ist über den beispiellosen Zusammenbruch der noch vor kurzem so stolzen italienischen KriecKmacht, kommen Mel dungen über eine bedeutsame Wendung in der pol nischen Frage, über ein chinesisches Abkommen zwischen Japan und'der Union und über eine neue

Revolution in St. Petersburg. Jedes! dieser Ereignisse ist im engsten Zusammenhang mit dem Kriege und übt Mchst haltigen Einfluß auf den weiteren Fortgang dessen- ben und auf heu Friedensschluß. Bon ganz besonoerer Bedeutung für die Beschleunigung des Friedens scheine der neue Umsturz in Rußland zu sein. Tjenn dorr ist die Friedensipartei zur Macht gelangt, deren erster Programmpunkt auf „sofortige Beendigung des Krieges"' lautet, „zu welchem Zwecke die neue Gewalt den Kriegführenden

wird. Tiefe Ansicht, ist. durch die Ereigmsse bisher bestätigt wor den. TMS russische Reich vermag zu keiner Ruhe UNS inneren Festigung zu gelangen, seit der Krieg aufs Aeußerste unvolkstümlich geworden ist, indem das russische Volk instinktiv zur Einsicht gekommen ist, daß es nicht mnehr für russische, sondern nur Mehr für fremde, und darunter namentlich für englische Jitter esse» bluten muß. In Rußland macht sich auch die Wirtschaftliche Erschöpfung als Folge des' Krieges! außerordentlich stark fühlbar

: „Genau von Anfang an," sagte Kerenski, „haben wir mitgekämpft. Wir sind jetzt erschöpft und haben das Recht, von den Alliierten.zu fordern, , daß sie nun den schwersten Teil des Kampfes.auf ihre Schultern nehmen. Tie. öffentliche Meinung in Ruß land ist jetzt sehr aufgebracht über die Frage: Wo ist die große brirtische Flotte, da die deutsche jetzt in der Ostsee auftritt? Rußland ist erschöpft. Es lampst eineinhalb Jahre länger als 'England." Der Karre" spondeut fragte Kerenski

: „Wie kann denn Amerika helfen?" Kerenski antwortete: „Mit Schuhen, Leder, Eifep und — hierauf legte er einen besonderen NcH drnll> — mir Geld!" Kerenski betonte schließlich, daß Rußland alle seine Kämpfe allein ausgefochten habe. Frankreich hätte von Anfang an von England Hilfe gehabt, und jetzt kommt noch Amerika dazu. Urbar die Moral des Landes und des Heeres sagte Kerenski: „Tie große Masse ist wirtschaftlich erschöpft und der desorganisierte Zustand des täglichen Lebens' hat auch einen psychologischen Eindruck

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 02.05.1915
Umfang: 16
Seite 2. Nr. 18. Rußland hat schon seil Jahrhunderten fermen anderen Plan als den. die erste Macht in Europa vnd Asien zu sein. Zu diesem Behufe will es vor allem Konstantinope! erobern und alle slavischen j Volker und Stämme als da sind Polen und Ser ben. Tscheck-en und Ruthcnen. Slowaken und Kro aten, Bulgaren und Slowenen unter sein Szep ter zu bringen. Nun Hausen in unserem Reiche eine große Zahl dieser genannten Nationen, ent weder ganz, oder ein Großteil derselben. Ruß land arbeitet

deswegen schon durch Jahrzehnte daran, all diese Völkerschaften in unserem Reiche sich geneigt zu machen, oder bester gesagt aufzu wiegeln. Da aber Oesterreich den Rüsten trotz all seiner Wühlerei nicht den Gefallen tat allein zu zerfallen, so hatte Rußland längst schon ge plant uns bei gegebener Gelegenheit mit Waffen- g«valt nicderzuwerfem Nur tvenn Rußland selbst in Verlegenheit war. zeigte es uns zeitweilig ein freundliches Gesicht, so im Kriege mit Napoleon und zur Zeit des japanischen Krieges

. Im Jahre 1877 schon standen wir vor einem russischen Kriege. Ende der Achtzigerjahre sprach man allgemein von einem nahe bevorstehenden Krieg mit Rußland. Nur die Erklärung Deutschlands, daß es unbedingt auf unserer Seite sich stellen werde hat Rußland damals zurückgeschreckt uns mit Krieg zu überziehen. Aus dem gleichen Grunde wurde nicht gerastet uns von allen Sei ten mit Feinden zu umgeben. Der großmächtige Kaiser von Rußland reiste zu Beginn dieses Jahr hunderts persönlich nach Italien

, um uns Italien zu verfeinden; vorigen Jänner war derselbe Zar Nikolaus im kleinen Nachbarlande Rumänien, um das Reich mit dem wir früher im Bunde wa ren, vcllsicr.dig, von uns abzusprengeir. In Bulgarien stiftete Rußland 1886 gegen den frü heren Fürsten Alexander eine Revolution, so daß er abdanken mußte, aus dem einzigen Grunde, weil er nicht genügend rustenfreundlich war. Der gegenwärtige König Ferdinand von Bulgarien wurde gezwungen, seinen ältesten Sohn Boris in die russische Kirche aufnchmen zu lasten

, ein zig damit er nicht zum katholischen Oesterreich neige. Mit Serbien standen wir unter dem frü heren König Milan und seinem Sohn Alexander sehr gut. Deswegen mußte es letzterer im Jahre 1903 mit dem Leben büßen. Er wurde von einer Offiziersgesellschast über Rußlands Anstiften er mordet. Seit sein Nachfolger, der gegenwärtige König Peter, auf dem blutigen serbischen Throne sitzt, ist keine Ruhe mehr. Vor vier Jahren brachte Rußland den Valkanbund zustande, der den Zweck hatte, zuerst der Türkei

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 31.03.1917
Umfang: 8
für Oester reich-Ungarn: monatl. K 2i0, viertelt. K 6.90, Halbjahr!. K 13.80. Für Deutschland monatlich K 2L0. Für die Schweiz monatlich K L.—. Sinzeln-Nummer 10 h Erscheint täglich abend- Mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage mit dem Datum des darauffolgenden Tages Nr. 73 Samstag, 31. März 1917 Nr. 73 Das andere MW«d. Mit dem reaktionären Rußland Hot der Krieg begonnen. Der Zar und der enge Kreis seiner un mittelbaren Berater und Helsershelser geboten völlig absolut über die ungeheure Kriegsmacht

, welche die russische Armee darstellte. Gegen das Volk im Innern war diese in den Händen weniger, ja eines einzigen Mannes gelegte Macht ein schier unüberwindliches Instrument der Unterdrückung und gegen die angrenzenden.Staurten eine ständige Bedrohung ihrer Sicherheit und Kultur. Mit die sem Rußland des Zarismus, mit dieser ungeheu ren reaktionären Macht 'begann der Krieg. . Dieses alte Rußland ist nun nicht mehr. Nicht die Schergen des Zarismus, die uns bedrohten, sondern die Soldaten eines ganz neuer: Rußlands

weiter, als ob sich die Verhältnisse gar nicht geän dert hätten. Russische Kugeln treffen unsere Sol- datenletber, unsere Kugeln die Soldaten eines Staates, der ein ganz anderer ist als er war. Wenn hergeschossen wird, wird auch hingeschossen — das ist eine brutale Selbstverständlichkeit. Wer im Augenblick, da in Rußland sich die ungeheure Wandlung vollzieht und der Friedenswille der Massen sich gegen jene bürgerlichen Elemente im* mer mehr durchsetzt, die Willens sein mögen, die Eroberungspolitik des Zarismus so rtzu führen

. Von il)r hängt nicht allein die Frage ob, ob wir mit Rußland 'bald zu einem Frieden gelangen, sondern auch, ob wir in der Zu kunft zu dem neuen Rußland wieder in ein freund schaftliches Verhältnis treten können. Wenn das russische Volk, 'das sozusagen jetzt seine politische Neugeburt erlebt, die Ueberzeugung gewinnt, daß wir mit ihm den Frieden nicht wollen und durch die Fortsetzung des Krieges die innere Festigung und den Neuaufbau 'des Reiches zu stören oder gar zu 'behindern 'beabsichtigen

— die Kriegspartei kol portiert in Petersburg gar die Mär, daß die Zen- tvalmächte durch die Fortsetzung des Krieges dom Zarismus den Weg zur Herrschaft wieder ebnen wollen —, dann wird sich eine Feindschaft gegen uns festwurzeln, die in Rußland nock die Nach kommen belasten wird. Sprechen wir aus, daß wir keine Erobevungsabsichterr hegen, dem russischen | Volke die Ordnung ihres staatlichen Seins selbst überlassen und nichts wünschen, als einen Frieden, der unsere Freiheit und Unabhängigkeit U^ert

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 25.07.1920
Umfang: 8
. Im Osten von Europa bereiten sich Dinge vor. denen weltgeschichtliche Bedeutung beizu messen ist. Rußland, das vor sechs Jahren einer der Hauptfaktoren der Entente war, ohne das die Westmächte sich nie uns einen Krieg mit dem Deutschen Reiche hätten einlassen können, zer trümmert heute als Feind seiner ehemaligen Verbündeten das im Friedensvertrage von Ver sailles entstandene Großpolen und beweist da mit der Welt, daß die Friedensverträge nur Pa pierfetzen sind, die in sich zusammenbrechen

wie ein Kartenhaus, wenn mit fester Sand daran gerüttelt wird. Nach den Aeußerunaen führender russischer Männer beabsichtigt Rußland das polnische Reich nicht zu annektieren, wohl aber besteht kein Zweifel darin, daß Polen nach Beendigung des Waffenganges mit Rußland nicht mehr das alte imperialistische, kapitalistische Polen sein wird, sondern wahrscheinlich ein Sowjetpolen, das durch die internationale Solidarität des Prole tariats mit.Rußland verbunden, die gemein same Grenze mit Deutschland bedeuten

würde. Dieses Ziel, den Riegel, den die Entente zwischen Deutschland und Rußland hineingeschoben hat, zu sprengen, haben die proletarischen Führer Rußlands in den letzten Tagen wiederholt osten tativ betont, wie sie einen Einfall in Deutsch land ebenso entschieden ablehnten. Die Entente erkennt die furchtbare Gefahr, die ihr droht. Die prompte Abweisung der eng- Iijcfjen Vermittlungsvorschläge durch Rußland, die in England als eine peinliche Ohrfeige emp funden werden, haben der Entente keinen Zwei fel gelassen

vom WelthaMel ab sperrten. Dadurch ist nicht nur die industrielle, sondern auch die landwirtschaftliche Entwicklung Rußlands gehemmt, die Ausfuhrsmöglichkeiten liegen in den Händen der Entente, und so hofft selbe durch eine vollständige Abschnürung Ruß lands vom Welthandel, auch diesen Staat aus die Knie zu bringen, wie sie die Mittelmächte durch die Hungerblockade bezwungen haben. Der treibende Faktor der Entente ist folgen der: Rußland ist schon vor dem Kriege an Frankreich viele Milliarden schuldig

gewesen. Während des Krieges hat sich diese Schuld ins Ungeheure vermehrt und auch ll^fand steht mit Milliarden als Gläubiger Rußlands heute da. Nun hat die Sowjetregierung erklärt, daß sie diese Schulden einfach annulliert. Das englische und französische Kapital macht daher alle An strengungen, um von Rußland die Bezahlung dieser Schulden zu erlangen. Diesem Zwecke opfern die Kapitalisten Frankreichs und Eng lands ruhig noch eine Million Menschen. Was ist dem Großkapital eine Million Menschen, was das ungeheure Elend

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