40.439 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1912/22_12_1912/ALABO_1912_12_22_3_object_8258225.png
Seite 3 von 18
Datum: 22.12.1912
Umfang: 18
aus dem asiatischen Besitze gar schöne Stücke Wrechtschneiden; so spricht Man bereits, daß Frankreich Syrien/Rußland Armenien, Deutsch land Messopotamien, England Arabien u. dgl. einzusacken gedenken. Ich denke daher, in drei, vier Wochen donnern da drunten wieder die Ka nonen. Das türkische Reich ist übrigens durch und durch faul; früher oder später wird das mor sche Haus sicher einstürzen. Reiche vergehen. Wie stehlls bei uns? . Gehen wir dem Kriege oder dem Frieden entgegen? Nichts Gewisies weiß

zum Kriege, braucht uns nicht bange zu sein. Serbien wird keine großen Sprünge machen; dazu ist es über haupt zu klein und hat einen schweren Krieg hinter sich — wenn's gewiß ist. Seine Armee genießt auch keinen besonders guten Ruf. Im Gegenteil, geht's da einmal los, ist es für uns Viel besser; diese Geschichte kostet uns sonst'zu viel. 1908 kostete die Bereitschaft durch drei Mo nate allein 600.000 X. Mehr kostet ein solcher Krieg auch nicht und dann ist hoffentlich Ruhe. Wie steht's aber mit Rußland

? lautet die bange Frage, denn von Rußland her droht uns die eigentliche Gefahr. Die Diploma ten, das sind die Herren, die die hohe Politik machen, das Gras wachsen und die Flöhe husten hören, behaupten zwar steif und fest?die Gefahr eines russisch-österreich. Krieges sei heute ferner denn in den letzten Tagen. Die Versicherungen der Herren finden aber nirgends großen Glau ben, man ist der allgemeinen Meinung, die Her ren reden bloß so, damit sich die Leute nicht auf regen, die Gefahr bestehe

aber nach wie vor. Auch die russische Regierung behauptet, sie denke nicht im Traume an einen Krieg. In der Tat aber zieht Rußland an der österreichischen Grenze im mer mehr Truppen zusammen, sendet immer eifriger seine Spione und Hetzer in das Grenz land Galizien und Bukowina, so daß man sich der Furcht kaum entschlagen kann, daß es zwar nicht jetzt/ wohl aber gegen Frühjahr losgehen dürfte. Ich bin zwar der Meinung, daß Ruß land eine große Dummheit macht und viele hoch- gestellte Russen selbst sehen das auch ein, da, wie schon

letztesmal dargelegt, Rußland in keiner gu ten Haut steckt. Bereits hört man, wie im Lande sich die revolutionären Komitees wieder rühren, die Polen und die Finnländer unruhig werden und die Chinesen offen für den Frühling mit Krieg drohen. Man glaubt aber vielfach in Ruß land, daß, wenn Rußland jetzt die Serben noch mals stecken lasse wie 1908, es dann drunten bei den „slawischen Brüdern" ein für allemal ausgespielt habe; eine solche Gelegenheit glaubt man, bekomme Rußland nie mehr, um Oester reich

1
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1917/01_07_1917/ALABO_1917_07_01_2_object_8261444.png
Seite 2 von 16
Datum: 01.07.1917
Umfang: 16
zwischen den kriegführenden Staaten, sich auch nicht in einer sonderlich angenehmen Lage befindet, er reichen doch allein die Gelder, die die kleine Schweiz für Rüstungen bis dato aufgeliehcn hat, die Höhe von rund 800 Millionen Franken. Nun wußte Tr. Hoffmann gar wohl, wie groß die Friedenssehnsucht im russischen Volke ist, und daß das Haupthindernis für einen Frieden zwischen Rußland und uns und unseren Verbündeten da rin zu suchen sei, daß Engländer und Franzosen den Russen vormachen, den Deutschen sei

mit ihrem Friedensangebot gar nicht ernst, sie lauer ten im Gegenteil nur auf eine Gelegenheit, um über Rußland herzufallen usw. Dachte sich nun Herr Dr. Hofsmann, das geht nun ganz gut. Grimm ist seinen Genossen in Petersburg gewiß u j nicht verdächtig, er ist daher gar wohl in dy !! ! Lage, herauszubringen, wie die Stimmung botj ^ J zu Lande ist und er ist auch geeignet, den riiisj. e scheu Führern mitzuteilen, daß cs uns W " Deutschland mit einem Frieden gar ernst ist i,g j! daß wir an alles eher denken

, als de Russe,! ! in ihrem Revolutionsspie! oder bei der Neuoch * nung ihrer inneren Verhältnisse zn stören. Ge. 7 dacht getan. Grimm erhielt die entsprechenden ! Weisungen und tat wie ihm geheißen. Am 27, ’ Mai ließ er durch die schweizerische Gesaudtschaij! I in Petersburg dem Dr. Hoffmann wißen, daß in' j Rußland das Friedensbedürfnis allgemein vor- J Händen sei. Ein Friedensschlnß sei für Rußland ! eine unbedingte Notwendigkeit, was man auch in maßgebenden Kreisen einsehe. Die einzig mo§- ! liche

und gefährlichste Störung konnte nur durch einen deutschen Angriff gegen Rußland erfolgen. , Daran war das Ersuchen geknüpft. Dr. Hofs. ' mann möge ihm (dem Grimm) die deullchen ; Friedensbedingungen zur Weiterleitung an Ruß. ' lands Negierung mitteilen. Daraufhin ließ Tr. Hoffmann dem Grimm die deutschen Bedingun. , gen wißen: Kein Angriff. Nichteinmischung in russische Verhältniße, freundschaftliche Beziehun. gen und Hilfe nach dem Kriege und gegenseitige Verständigung über die von den Deutschen be- setzten

kommen. Die Folge war, daß Grimm aus Rußland ausgewiesen wur- de und in der französischen Schweiz ein Haupt» krawall gegen Dr. Hoffmann losging. Gleich, zeitig ließ England die Schweiz wißen, daß es 1 ihm sehr unangenehm sei, wenn Dr. Hosfrnann noch fürderhin die auswärtigen Angelegenheiten der Schweiz leite. Daraufhin mußte Tr. Hoff, mann sein Amt niederlegen. Wir können von hier aus nicht beurteilen, ob die Schweiz in ihrer Zufuhr tatsächlich von England derartig abhän. gig

2
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1922/07_05_1922/ALABO_1922_05_07_1_object_8265096.png
Seite 1 von 12
Datum: 07.05.1922
Umfang: 12
, was soll mit Rußland geschehen. Es drehte sich da bei aber durchaus nicht darum, wie soll Rußland wieder zur Ordnung und Vernunft gebracht wer den, sondern was soll Rußland leisten, damit der gegenwärtig n Mörderregierung die Anerkennung o's rechtmäßige Reg'erung zu eil werden könne. Wären die Staatslenker Christen, wären die Be dingungen klar, da sie aber zum Großteil Juden oder Freimaurer sind, so ist die Sache noch klarer. Wan verlangt nichts anderes als die Bezahlung der Milliardcnschulden, die Rußland

tigste ist: „Für die russische Revolution" oder glattweg: „Rußland". Diese Forderung ist leicht erfüllbar. Kein Mensch in Oesterreich hindert die ganze rote Gesellschaft, daß sie mit Sack und Pack nach Rußland zieht. Sie sotten es doch einmal versuchen, vielleicht am nächsten ersten Mai. Sie werden sehen, kein Mensch legt ihnen bei der Fahrt etwas in den Weg. Im Gegenteil, man wird überall die Steine aus dem Wege schaffen und noch für das notwendige Reise- und Zehrgeld Sorge tragen

. — Dann haben die Christen wieder Ruh, wenn sie alle weg sind, die ganz- und hallstüdischen Arbeiterführer, die Deutsch, Hanusch, Eldersch, Bauer. Austerlitz, Nenner, Seitz und wie sie alle heißen. Sogar unseren Wram und Nappoldi wür den wir ziehen lassen, wenn auch mit Schmerzen. Wer das können wir sie versichern, wenn sie mit dem Leben überhaupt davon kämen, lange würden sie es nicht aushalten im revolutionären Rußland; denn da droben ist es fürchterlich, gerade für die Sozialdemokraten. Es gibt bekanntlich

wurde auch eine Denkschrift der russischen Sozialdemokraten oder Sozialrevolutionäre, wie sie sich dort nennen, vorgelegt, die sich ganz beson ders geeignet hätte, zur Verteilung am 1. Mai als Beleuchtung der Forderung „Rußland". Am 5. Jänner 1918, so erzählt die Denkschrift, am Tage der Eröffnung der Nationalversammlung, wurden wehrlose Arbeiter. Soldaten. Studenten und Matrosen, die in großen Massen und von ver schiedenen Seiten mit roten Fahnen und unter Ge sang der Internationale

3
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1915/16_02_1915/TIPOS_1915_02_16_4_object_8208627.png
Seite 4 von 8
Datum: 16.02.1915
Umfang: 8
in Paris ftattgefundene Beratung der Finanzminister des Dreiverbandes bat , diese Eingeweihten schon lange sichtbare Sachlage nun für alle Welt offenkundig werden lassen. Nunmehr gewinnen auch die in den letz ten Wochen, wiederholt aufgetauchten Gerüchte, ernstere Formen, nach denen Rußland seinen Verbündeten mit einem Sonderfrieden gedroht -habe, falls dieselben sich nicht bereit erklären soll ten, rhm in weitherzigster Weise, die zur Fort führung des Krieges notwendigen Gelder vorzu strecken

des Dreiverbandes für Kriegszwecke, ist ja nichts, anderes als eine unter anderem. Namen in die Welt gesetzte verdeckte Suösidienzahlung an Rußland, das auswärts auf seinen Namen kein Geld mehr zu erhalten vermag und auch nicht imstande ist, solches mehr im Jnlande selbst aufzutreiben. So müssen denn Engla nd und Frankreich durch ähre Zustimmung zur Auflegung einer gemeinsamen .Anleihe in den Dreiverbandstaaten Rußland wieder einmal finanziell beispringen, um dessen Zusammen bruch, und militärische Ausschaltung

zu ver meiden. Borgen wird man ja doch nur auf den Namen von Frankreich und England, da Ruß lands Kredit bei den, französischen und englischen Kapitalisten bereits , vollkommen „ erschüttert ist und eine Anleihe für Rußland nur zur Durch führung gelangen kann durch simultane Haftung aller- Dreiverbandsstaaten. Selbstverständlich ist der Gewinnende bei der Begebung einer solchen Simultananleihe nur Rußland, der finanziell schwächste Teilnehmer. -In welcher Weise die Be gebung der gemeinsamen Anleihe

erfolgen wird, läßt sich aus den bisherigen Andeutungen hier über nicht entnehmen. Gewiß ist, daß hiebei große Schwierigkeiten werden überwunden werden müs sen. Haben doch die Länder des Dreiverbandes einen verschiedenen Rentenkurs mit verschiedener Verzinsung. In Rußland ist infolge der großen Notenemission der Rubelkurs stark gesunken. Sein Kredit ist durch das viele unbedeckte Pa piergeld, die großen eigenen Kriegsanleihen und das Sinken des Goldschatzes der russischen Reichs bank derart geschwächt

, daß er. selbst in den verbündeten, Ländern nur mehr unter Mit haftung des englischen und französischen Staates die notwendigsten Geldmittel aufzubringen ver mag. Kein Wunder, daß insbesondere her fran zösische Sparer sehr zurückhaltend geworden ist und in "den französischen Geldkreisen die Frie densstimmung überhand nimmt. Die französi schen Banken werden wohl auch kaum in der Lage sein, sich an der bevorstehenden gemein samen Anleihe stark zu beteiligen, da sie infolge der an die Balkanstaaten und an Rußland be gebenen

4
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1923/21_10_1923/ALABO_1923_10_21_4_object_8266043.png
Seite 4 von 14
Datum: 21.10.1923
Umfang: 14
Deutschlands batte vor drei Monaten stattfinden sollen. Es war eine Unllugheit lind eine Dummheit, sie noch weiter in die Länge zu ziehen. Jetzt stehen wir am Beginn der Auflösung Deutschlands, die wir immer gefürchtet haben. In den letzten Jahren hat man in Deutschland große Hoffnungen auf das Bolschcwiki-Rußland gesetzt. Deutsch land hat das Bolschewikireich in aller Form umworben und umschmeichelt. Der ruffischen Freundschaft hielt man sich so sicher, daß man sich in Deutschland in aller Form

mit dem Gedanken beschäftigte, die russischen Heere nach Deutschland zu rufen und gemeinsam gegen Frankreich zu marschieren. Der Gedanke war so populär, daß ein sichtsvolle Blätter allen Ernstes vor diesem Spiele mit dem Feuer warnen mußten. Freunde hat sich Deutschland auf diese Weise unter zivilisierten Staaten keine erworben. Nun hat sich auch diese Stütze als schwankendes Schilfrohr erwiesen. Erst vor einigen Tagen hat Trotzkv dem ameri kanischen Senator King in einer Unterredung erklärt, daß Rußland

im Falle, daß in Deutschland eine Revolution ausbricht, nicht einen Soldaten an seine Grenze schicken wird, wenn es nicht direkt dazu gezwungen wird, denn Rußland will vor allem und jedem den Frieden. Es sei aber natürlich, daß Rußland die deutschen Monar chisten bekämpfen würde, wenn die siegen und mit der Entente ins Einvernehmen treten würden, um gegen die Sowjetrepublik Front zu machen. Dieser Fall sei aber sehr unwahrscheinlich. Auf ave Fälle wird sich Rußland nicht in einen deutschen Bürgerkrieg

cinmischen. Nur in dem einen Falle würde dies der Fall sein, wenn die Deutschen Polen a n g r e i f e n würden, was ^Rußland nicht dulden kann. (Also, so weit hat cs bereits herabgc- schneit!) Trotzky hob die «Sympathie Rußlands für dos deutsche Proletariat im Kampfe gegen den Imperialis mus hervor, aber vor allen: sei das russische Volk für den Frieden. Das kleine russische Heer sei der beste Beweis für Rußlands friedliche Bestrebungen. Die Sowietregie- | rung habe die Lage gefestigt und sucht

nun das Vertrauen der Geschäftswelt zu erringen. So Trotzkv. Kurz gesagt, Rußland kann nicht und will nicht Deutschland Helsen. Das Geschäft zieht vor — noch wahrscheinlicher das Geld und in Deutschland ist nichts mehr zu holen. Also, verlassen- verlassen — wie der Stein auf der Straßen. Ungeheure Preise der Lebensrnittel in Deutschland. Der Sturz der Mark ins Bodenlose hat aus dem Ber liner Lebensmittelmarkt Preise hervorgerusen, die haar sträubend sind. Das Schlimmste dabet ist, daß sehr viele Lebensmittel

5
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1915/05_05_1915/BRG_1915_05_05_3_object_754981.png
Seite 3 von 16
Datum: 05.05.1915
Umfang: 16
3 Die amerikanische „Swoboda' berichtet: Der l ernstlich diesem Ziele nachstreben zu können. Aber '--Von Konstantinopel aus wird der Landweg ukrainische Nationalrat in Philadelphia hat dem!seit jener Zeit hat Rußland den Gedanken nie nach dem Osten beherrscht. Das ist jeyt, nach. Präsidenten Wilson und Staatssekretär Bryanlmehr aufgegeben, auf der Aja Sofia das russische dem die Eisenbahnen in Vorderasien ihren Einzug eine Denkschrift betreffend den Lemberger Metro»!Banner zu hissen. Zahlreiche

Kriege galten diesem halten, wichtiger als ehemals im Mittelalter. Im politen Szeptycki überreicht. Die Regierung der!Ziel. Aber als Rußland im 19. Jahrhundert mehre Besitze von Konstantinopel würde Rußland die in Vereinigten Staaten hat in dieser Angelegenheit! mals hart am Ziele war. da haben die Westmächt-, ihren schwierigsten Partien schon vollendete Bag- bei der russischen Regierung angefragt, die den! jedesmal eingegriffen und Rußland daran verhindert-, d a d b a h n beherrschen. Frankreich

zahlreich t. u i. j |J v teai m rr Rußland endgültig geschlossen. Es ist, schreibt die Truppen nach dem Osten senden, wenn Rußland tung für die beim Emsalle der Russen m Ost- Volkszeitung', nicht die schlechteste Ironie von Konstantinopel und vom Norden aus seine Preußen verübten Greuel und Wegnahme von ^ Weltgeschichte, daß nunmehr dasselbe England, Grenzen weiter nach Oste» und Süden vortragen Elgentum deutscher Staatsangehöriger beauftragte auä Sorge um seine Seeherrschaft einst

die wollte. Hat einmal Rußland sein Banner gehißt der Oberbefehlshaber tue Blvuverwattung tn » f»rf r-;«- (zzmk» im ^ Oberbesehlshaber dw Zivllverwaltung tn Rus- Dardanellen schließen half, nun seine Schiffe im auf den Zinnen der Aja Sofia, so hat es damit sisch-Pölen mit der Beschlagnahme der in ihrem ^^^resse Rußlands vor dem geschlossenen Tore nicht nur die Gewalt über den Balkan in den Bezirke gelegenen Donatlonsguter. Das sind Guter, b em Hagel der türkischen Geschosse aussetzen muß. Händen, sondern in noch höherem

Maße ist ihm die der russische Staat bei der polmschm Revolution ! Rußland wäre der Besitz der Meerengen dann der Weg frei in Borderasien nub in den konfiszierte und dann an russische Mmt^s und I bet Weltstadt am Bosporus von geradezu un- mittelasiatischen Gebieten. Und diesen Weg, auf Beamte verlieh. Beim Aussterben dleser Beamten geheurer Wichtigkeit. Zunächst wäre sein Wunsch dem fast keine Hindernisse liegen, zu beschreiten, sielen me Guter an den Staat zuruck. DasGleiche I einem dauernd

6
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1921/27_03_1921/ALABO_1921_03_27_4_object_8264399.png
Seite 4 von 16
Datum: 27.03.1921
Umfang: 16
der Bolschewiki-Herrschaft in Rußland noch lange warten dürfe. Die Bolsche- wiki haben die Waffen, haben ein bedeutendes Heer, in dem sich eine Verschwörung sehr schwer ent wickeln kann. Es ist bekannt, daß jeder Komman dant., hoch oder nieder, seine zwei politischen Kom missäre an der Seite hat, die ihn genauestens zu überwachen haben. Eine Mannschastsverschwörung kann aus ähnlichen Gründen ebenso schwer ver borgen bleiben. Dazu kommen noch die angewor» denen chinesischen Soldaten, auf die sich Lenin

, ärger ^ ^ der »Blutzar", wenn ein Ausstand niedeiW p wurde, und unsere Sozialisten werden fichH zu schweigen und es in Ordnung finden ja andere Zeiten. Es ist übrigens ein C«:; ^ für alle Welt, wie die verschiedenen SoziaH, ?. der Wett den Frieden bringen wollen, mit« ^ Krieg führen und einander morden und vch st wie die bissigen Hunde. Gleichzeitig mit dnGst richt vom Siege der Bolschewiki kommt bi! ick düng, daß sowohl Deutschland als auch feß mit Rußland Handelsverträge abgeschlossrnchd

Arbeitsloser. M England wieder Absatz, dann ist es gerettetfi-: verfällt es dem Bol'chewismus früher als ; glaubt. Die Frage ist nun, ob Rußland zahv< fähig ist. Wie man hört, soll Rußland noch WM lionen Gold besitzen. Dazu kommen noch seini!^ tinwerke, die einen Ricsenwert darstellen. 8#-* wird schon verstehen, sich zu bezahlt zu af# Rußlands Boden bietet noch unendliche kr ^ und ans die hat es der englische Kramer aWv Bei dem heutigen Tiefstand der russischen M kommen ihm die russischen Rohstoffe

scheiterten. Rußland wollte dazu verstehen, die Werbetätigkeit für de»M[■'- wismus in Asien, insbesonders an der Grenze aufzngeben. Soviel man die beA tragschließenden kennt, werden beide Teile diese Bestimmung nur äußerlich halten. mußte dagegen sich auch dazu verstehen, die Ml rung fallen zu lassen, daß die englischen Mp aus alle russischen Waren und Gelder ein Mgc recht haben, welche noch Zahlungen aus böj revolutionszeit zu fordern haben. Für NW bedeutet der Vertrag nicht bloß eine SicheE ^ den Bezug

von Fabriksariikeln und Lebes> für die Städte, an denen es so Mangel hat. ! f * auch eine verschleierte Anerkennung der Regierung und eine Sicherstellung gegen «f. ■ Feindseligkeiten. Frankreich wird darin keineW Freude haben. M Am 18. März, 7 Uhr abends, ist in RigaM terzeichnung des endgültigen Fried e ns hg träges zwischen Polen und So Mi Rußland erfolgt, womit nun auch foMM Kriegszustände zwischen den beiden LänMj^ durch den am 11. Oktober 1920 abgeschlossene« s

7
Zeitungen & Zeitschriften
Der Arbeiter
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ARBEI/1933/07_06_1933/ARBEI_1933_06_07_6_object_8190181.png
Seite 6 von 10
Datum: 07.06.1933
Umfang: 10
stürzte sich der Bauer aus den sremdrassigen Burschen. Der entwand sich wieder aalglatt wie ein Schlange den stärkeren Ar- men des Bauern und Hohnlacheno zischle er unter der Türe dem Bauern entgegen: „Genosse! Du kennst nicht unser Rußland. Du kennst noch nicht genügend unsere Lehre. Du weißt nicht, wie unsere Führer denken und reden. Unser Führer hat uns gelehrt: „Fällt einmal die sinnliche Lust eines Mannes auf ein Weib, ob nun Arbeiterin, Studentin oder gar eine im schulpflichtigen Alter, so muh

es sich ihm hingeben, sonst ist es als Bourgeois- tochter unwürdig des Namens einer Kommunistin." Darnach handle ich und so wie ich, handeln alle Ge nossen in Rußland. Genosse! Es ist höchste Zeit, daß du in eine andere Welt kommst. Du mutzt erst einmal die reine Lehre des Kommunismus und das Leben nach chm in Rußland mit eigenen Augen sehen. Dich drük- ken, glaube ich, immer noch die Zahlen der letzten Wahl. Auch das ist nicht kommunistisch. Niederlagen sind für den proletarischen Kämpfer Siege. Du mutzt

in Rußland die rechte Stimmung holen. Du mutzt aus den Täten unserer großen Führer in Rußland wieder Mut und Kraft zur Revolutionierung der deutschen Bauernschaft schöpfen." In der letzten Adventswoche rief ein Telegramm der Parteileitung den Rothofbauern nach Berlin. Ueber- rafcht und geschmeichelt zugleich nahm er kurzen Ab schied von Weib und Kindern. „Vater, bestellst du mir in Berlin etwas Schönes beim Christkind?" rief ihm der Bub noch nach, als er bereits über das holperige Hefpflafter stolperte

dem Rothofbauern das volle Sektglas entgegen. „Pro sit auf gute Fahrt und frohe Wiederkehr, Genosse! Sie Glücklicher, der aus dem kapitalistischen Sklaven staat ins Land der Freiheit und des Glückes, ins große russische Sowjetreich gerufen wird!" Der Rothofbauer ritz Mund und Augen aus. „Wie? Was? ... Ich nach Rußland? .... Wann?" preßte er heraus. „Ja, Sie Glückskind, Sie nach Rußland, und zwar gleich." Dem Rothofbauern lief der Schluck Sekt vor Schrek- ken in den falschen Schlund, daß er hustete und pu stete

8
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1896/07_01_1896/BZZ_1896_01_07_2_object_392201.png
Seite 2 von 4
Datum: 07.01.1896
Umfang: 4
Nr. 4. „Bozner Zeitung (Tüdtiroler Tagblatt)'. Dien»tag^-den 7.-Jänncr-48S6. A H nc v dc gc A er sc kl fl w E K tc dl s« a a f s> i' n d ZZ s' s- n (Zi zl c g s< b e z v r Kußland im Jahre 1895. Man mag e« vielleicht beklagen, aber ändern, läßt sich an der Thatsache nichts: Was England verloren/!- hat Ruß land gewonnen. Es ist ja ganz richtig.wenn man nur zu wählen hat zwischen England und Rußland, so wird jeder Freund der Freiheit und des menschlichen Fortschrittes -ohne Zaudern

auf die englische Seite treten, denn diese Güter sind bei England doch noch in besserer Hut als bei Rußland. Allein dieser letztere Staat ist in eine fast allmächtige Stel lung emporgerückt durch die Gunst der Umstände, aber auch, das muß anerkannt werden, durch eine geschickte Politik. Frankreich ist ihm. vus Haß. Hegen , Deutschland der ergebenste .Bundesgenosse, der sich jeder sebständigen auswärtigen Polilik begeben hat, der nur thut, was Rußland will. Rußland aber verpflichtet

sich zu nichts?-sondern^ Anterhält^sogar -gute Be ziehungen zu Deutschland, das seinerseits froh ist, wenn eS mit Rußland auf leidlich gutem Fuße steht; denn so lange die« der Fall ist, wagt Frankreich keinen Angriff auf Deutsch land. Und da Deutschland mit Rußland gut steht, ist auch Oesterreich-Ungarn bemüht, sich mit Rußland gut zu ver trage». Und die slavische >Welt^ im Südvsten deö ErdthcileS ist Rußland ganz ergeben. Neuerdings wird das Verhältnis der Türkei zu Rußland immer intimer. Einst war England der Freund

der Türkei, bereu Erhaltung ein Grundpfeiler der englischen Politik ' war.- Heule ist England der stärkste Bedrän ger der Türkei, Rußland gibt sich aber den Schein desn guten Freunde», der die anderen zurückhält .und. Hat iin -dem ver gangenen Zahre seine Stellung - beim Sultan so zu verbessern gewußt, daß der mißtrauische Despot sich mehr und,mehr zu dem Kabinett an der Newa hinge zogen -fühlt. Ein Bündnisabschluß zwischen Rußland und der Türkei Würde die Welt kaum mehr überraschen; er wäre übrigens

auch natürlicher als die Verbrüderung zwischen Rußland und Frankreich. Freilich wäre das Bündnis nichts andere« als eine Schutzherrschaft, die Rußland über die Türkei ausüben würde! Möglich,. -daß--da« kommende Jahr diese« Ereignis bringt. ...Wie.,mächtig die Stellung Rußlands geworden ist, Hai sich 'hauptsächlich beim japanisch'chinesischen Kriege gczngt, der im Frühling des verflossenen Jahres abgeschlossen wurden In allen Schlachten, zu Wasser und zu Land, hat Japan den Sieg davon getragen

9
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1886/07_09_1886/SVB_1886_09_07_5_object_2464787.png
Seite 5 von 8
Datum: 07.09.1886
Umfang: 8
Deilage zum „Tiroler Volksblatt' Nr. 72. Boze«, Dienstag, den 7. September 188S. Randglossen zur Tagesgeschichte. Fürst Alexander braucht eineeiserne Energie, wenn er sich halten will. Er ist so zu sagen auf sich selbst angewiesen und auf sein halbwildes Volk. Eng land, das seine Interessen im Orient am Besten durch tin von Rußland unabhängiges Bulgarien vertreten glaubt, hat die größte Freude an die Rückkehr des Fürsten in sein Land; es wird ihm im Geheimen den Wunsch haben zukommen lassen

Besprechung keine defini tiven Beschlüsse gefaßt, weil Niemand wußte, ob Fürst Alexander zurückkehren werde, und welche weitere Ent wicklung zu erwarten sei. Herr von Giers stellte absolut in Abrede, daß das Petersburger Cabinet von der Revolution im Voraus gewußt habe, ihm war nur bekannt, daß in Bulgarien eine unzufriedene Partei existire. Daß gerade jetzt die Katastrophe eintreten werde, ahnte in Rußland auch Niemand. In Franzensbad habe man, so v. Giers neuerdings den Grundsatz des Zusammen gehens

mit Deutschland und Oesterreich be festigt. Ueber die Zukunft fehlen endgültige Beschlüsse. Giers äußerte, Rußland wünsche nicht die Besetzung Bulgariens, so lange dort Ruhe und Ordnung herrschen. Das Interesse Rußlands an Bulgarien ist unter allen Umständen enorm groß und kann niemals in die Schanze geschlagen werden. Rußland ist außer Stande, sich gänzlich von Bulgarien loszusagen. Ucberaus kritisch und delikat würde aber Rußlands Stellung, wenn der Fürst etwa die Verschwörer hin richten lassen

wollte. Rußland könnte zur Hinrichtung jener Männer, die aus Anhänglichkeit an Rußland die Umwälzung versuchten, nicht stillschweigen. Sehr böse war Giers auf England M reden, welches mit Rücksicht auf seine asiatische Politik Jeden als Instrument gegen Rußland gebraucht; so hat es auch mit dem Fürsten Alexander gethan. Herr von Giers vermied es persönlich eine feindselige ^Innung gegen den Fürsten zu zeigen. Er bedauerte vielmehr die Wege, welche der Fürst eingeschlagen und legte eine größere Schuld

, als dem Fürsten selbst, der englischen Regierung bei, vor der er sich mißleiten ließ, jedenfalls aber wäre es ohne England nie so weit ge kommen. Mit Deutschland und Oesterreich könnte es kaum jemals gleiche Schwierigkeiten geben, jedenfalls 'Hl, so lange die jetzige, gegenseitig loyale und ver trauensvolle Politik fortbestehe. Mit ganz besonderem Nachdruck sprach Herr von Giers, daß Rußland die Rückkehr des Fürsten Alexander nicht gewünscht und daß weder er noch Bismarck diese Rückkehr °ugerathen hätten

10
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059538-1/1931/05_05_1931/ZDB-3059538-1_1931_05_05_5_object_8091962.png
Seite 5 von 8
Datum: 05.05.1931
Umfang: 8
geblieben sind. Dr. Baeran erklärte, nach genanntem Blatte, folgendes: „Erinnern Sie sich, daß im April des Jahres 1914 eine Z u- s a m m e n k u n f t zwischen England und Rußland in Kronstadt (dem Hasen von Petersburg) stattgesunden hat? Diese Zusammenkunft war der historische Augenblick, in dem die große Entente endgültig besiegelt worden ist. Zugleich war damit das Schicksal Deutschlands entschieden. An dieser englisch- russischen Konferenz hat auch der serbische Gesandte Spalaj kovitch teilgenommen

. Dieser selbe Spalajkovitch telegra phierte einige Tage nach der Konferenz von Kronstadt seinem Ministerpräsidenten Paschitch nach Belgrad: „Ich habe die Ehre, Ihnen zu melden, daß SuchomlmonL (der russische Kriegsmmister. Die Schriftl.) heute im großen Generalstab gesagt bat, daß Rußland einen Krieg! vorbereitet. Rußland wird zwei Armeen organisieren,- eine, welche den Osten in Schach hält, und die zweite, welche gegen den Westen operieren wird. Suchomlnww reist dieser Das Tagebuch

Aufstandsbewegung geleitet. Die Tschechen feiern sie deshalb de»n Thronfolger von Oesterreich vorbereitet. Dieses Telegramm beweist also, daß Oberst Dimitrijevitch bereits am 18. April 1914 davon in Kenntnis gesetzt worden schen Staates. war, daß Rußland mobilisiert und daher fest zum Krieg ent- Die „Berliner Monatshefte für internationale Aufklärung" schlossen ist. Vier Wochen vor der Ermordung des Thron-! (Berlin NW., Roonstraße 11) haben in ihrem Heft vom solgers am 26. Mar 1914 hat derselbe serbische

Paschitch. Rußland hat in Er fahrung gebracht, daß der Thronfolger Franz Ferdinand an den Manövern teilnehmen wird. Rußland erwartet von Serbien die Kriegsursache. Genehmigen Sie den Ausdruck meiner vorzüglichen Hochach tung. gez. Spalajkovitch. Oberst Dimitrijevitch hat erwartet, daß er in dem neu zu errichtenden jugoslawischen Staat eine große Rolle spielen werde, weil er ja doch die Alarmschüsse von Sarajewo aus den Thronfolger dirigiert hatte. Aber man hat sich von diesem besu- Der Maler

11
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1915/12_09_1915/ALABO_1915_09_12_5_object_8259879.png
Seite 5 von 16
Datum: 12.09.1915
Umfang: 16
aus genommen, wohl kaum zu befürchten ist. Ob ein Aufhören der Munitionslieserungen oder ein Der Krieg gegen Rußland Der Großfürst Nikolai Nikvlajowttsch abgefttzt. . Der Zar Oöerkommandiermder. Das ist das große Ereignis «nd die große lieber rafchung. Nikolai Nikolajowitfch, der groß mächtige Mann, von dem sich LArßland und noch mchr seine Verbündeten alles Heil, Ehre, Sieg und Ruhm erwarteten, ist abgesetzt wor den. Er bekommt das Kommando Über die Kan- kasusarmee, das ist über de» zurzeit so ziem lich

mrwichtigsten KriegsschanMtz drüben in Asien, wo die Türkei au Rußland grenzt und mit Rußland Krieg führt, und wo auch den Russen gerade keine Lorbeeren erblühen. Go vergeht die Herrlichkeit der Weltk Ob Nikolai überhaupt ein wenig befähigter Militär ist oder ob er bloß der Führung eine- fo große» Krie ges nicht gewachsen war, laßt sich woK nicht ßelief forte von tfes/n/ss/änd starkes Nachlassen zu erwarten ist, ist allerdings auch fraglich. Der Papst hat zwar schon einmal die Amerikaner an die Pflichten

Weise, das ist schon mehr als ei» Maßl. Ich erinnere zum Beweise dessen nur an die eine Tatsache, daß zu Beginn des Krieges Oesterreich nicht mehr als 600.000 Mann in Galizien den Russen entgegenstellen konnte, wäh rend die Russen schon tut Mai 800.000 Mann an der Grenze stehen hatten. Der hauptsächliche Fehler der Kriegführung Nikolajowitsch's war unseres Erachtens der, daß Rußland sich von seiner Ländergier verleiten ließ, zuerst mit sei ner Hauptmacht gegen Oesterreich statt gegen Deutschland

12
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1922/08_03_1922/MEZ_1922_03_08_3_object_648085.png
Seite 3 von 6
Datum: 08.03.1922
Umfang: 6
Dr. v. Walther (Dr. Tinzl erschien etwas später), Zivil- Das künftige Deutschland. IV. Rußland ist heute, was feine politischen Grenzen betrifft, teilweise um mehr als zwei Jahrhunderte in feiner Entwicklung zurückgeworfen: das breite Fenster, das Peter der Große ihm an der Offfee nach dem Westen schlug, ist bis auf einen kleinen Spalt wieder zugemauert. Der Hafen von Petersburg ist im Winter vereist und auch mit modernen Eisbrechern nicht offen zu halten. Es fragt sich, ob die innere Entwicklung Rußland

Rußlondkenner pflegt zu versagen. Wenn man nun hier gewiß nur sehr hypothetisch sprechen kann, so kann man andererseits doch, wenn man gewisse Bor- aussehungen als gegeben annimmt, mit ziemlich großer Sicherheit Schlußfolgerungen ziehen, weil es sich vielfach um zwangsläufig« Entwicklungen handelt. Das heißt: Ich wage keii« Prophezeiung darüber, ob und wann ein einheitliches, außenpolitisch aktionsfähiges — wozu natürlich auch eine ge wisse wirtschaftliche Unabhängigkeit gehört — Rußland wieder vorhanden

, Ich glaube aber mit einiger Sicherheit sagen zu können, wie die Außenpolitik dieses Rußland beschaffen sein wird, denn die geographischen Bedingungen, die sie in der Vergangenheit großenteils bestimmt haben, sind dieselben ge blieben. Zunächst wird das heute verstümmelte Rußland wieder seine alten Grenzen und dann wieder den Ausgang zum freien Meer suchen. Es wird dabei an der Ostsee auf den estnischen uNd lettischen Staat stoßen, die beide England unter seine Fittiche genommen hat, dann auf Litauen

und das von Frankreich besonders begünstigte und beschützte Polen. Es wird wie einst die Meerengen im Süden von einer dort zum Schatten einer Macht gewordenen Türkei gesperrt finden, hinter der ober vor allem England steht. Und dort, wo die Bolschewikenherrschaft wirklich außenpolitisch erfolgreich war. nämlich in Asien — wohl aus der innersten Verwandtschaft von Asiatentum und Bolschewismus heraus — wird Rußland wie einst auf England stoßen, das mehr wie je bemüßigt sein wird, der aktiven russischen Politik

eine ebenso aktive englische entgegenzusetzen. Nirgends aber wird Rußland Deutschland mehr auf seinem Wege finden. Cs hat mit ihm — und dies mit vollster Absicht der Entente-Kartenzeichner — überhaupt keine gemeinsame Grenze; nie ist die Erwerbung-eines Stückes deutschen Bodens ein Kriegsziel des russischen Imperialismus gewesen. Deutschland war Rußland mir an zwei Punkten im Wege: in Wien und in Konstantinopel. Die Habsburger- Monarchie hat aufgehört zu fein und in der Türkei ist Deutsch land vollkommen

13
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1932/06_10_1932/VBS_1932_10_06_2_object_3130393.png
Seite 2 von 16
Datum: 06.10.1932
Umfang: 16
die Wahrung der vollen Integrität Chinas auf territorialem und ab- ministrativem Gebiete vorsieht, somit die Bei behaltung der vollen chinesischen Souveränität über die Mandschurei, daneben aber freilich auch ein« umfassende Autonomie für das umstrttten- Gebiet. KmckreW ucue Richlmt-PMk Die französische Rußland-Politik steht vor einer Wende. Es ist ein offenes Geheimnis, daß die Regierung Herriot eine politische und wirtschaftliche Verständigung mit Rußland wünscht und bereits große Schritte

in dieser Richtung unternommen hat. Der vor einiger Zeit Unterzeichnete polnisch-russische Nicht angriffspakt ist ein Teil dieser neuen Politik und in Paris als ein diplomatischer Erfolg an gesehen worden, da Polen zu diesem Schritt von Frankreich ausdrücklich ermuntert wurde. Die Gründe, die Frankreich zu dieser Aenderung seiner Haltung bewegen, sind in erster Linie wirtschaftliche. Solange die Hochkonjunktur in Frankreich anhielt, hat man stch überhaupt nicht um Rußland gekümmert und so getan

in diesem Sinne benutzt, obwohl es von Anfang an klar war, daß es sich hier um die Tat eines ver wirrten Einzelnen und nicht um ein politisches Komplott handelte. Seit dem Amtsantritt Herriots hat stch aber die amtliche Rußland politik geändert, nicht so sehr aus politischer Erkenntnis (obwohl, wie weiter unten bemerkt werden wird, gewisse gegen Deutschland ge richtete Erwägungen mitspieleni, als aus wirt schaftlicher Notwendigkeit. Die französische Ausfuhr ist in erschreckendem Maße gesunken und vermindert

sich von Monat zu Monat. Diese Verminderung hat nun plötzlich die Augen der französischen Industrie auf Rußland gelenkt, weil man im russischen Markt eine letzte Mög lichkeit erblickt, die Lage zu verbessern. Vielleicht hätten diese Bemühungen noch immer keinen Erfolg gehabt, wenn nicht aus Amerika Nachrichten gedrungen wären, daß stch auch dort engere Handelsbeziehungen mit Ruß land vorbereiten. Ueber Nacht ist der franzo- stschen Industrie klar geworden, daß ihr der russische Markt, den ste solange

vernachlässigt Hat, nicht mehr offen steht, wenn ste nicht in -letzter Stunde eingrekft, und es ist ganz deut lich, daß sich etwas vorbereitet. Herriot leibst kennt übrigens Rußland aus einer früheren Periode, denn er war bald nach Kriegsende dorthin gefahren. Run ist es vor Beginn der Handelsbeziehun gen in größerem Stil offeiwar Frankreichs Wunsch, zunächst eine politische Verständigung in Gestalt eines Nichtangriffspaktes zustande zu bringen. Der Text liegt bereits var und könnte jederzeit unterzeichnet

14
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1922/25_06_1922/ALABO_1922_06_25_2_object_8265183.png
Seite 2 von 12
Datum: 25.06.1922
Umfang: 12
man sich immer mehr — lei der Gott — an Bolschewiki-Rußland an, und das ist für ihn ja das Ziel seines Strebens — und bei uns ist zur Zeit die Gefahr oder Aussicht, wie mans nimmt, vorhanden, daß der Kurs nach rechts gehe, und daß gar etwa ein Zusammengehen mit den alten Gebieten Oesterreichs bevorstehen könnte, Begreiflich daher, daß Dr. Bauer in feiner jüdisch bolschewistischen Gesinnung sich in Elle noch an Deutschlaird anschließen möchte. D!e Weltbaumeifier in Haag. Die Konferenz in Genua

die russische Frage werden. Die in Genua vertreten gewesenen Mächte mit Ausnahme Deutschlands und Rußlands wurden für den 15. d. M. vom Präsidenten der Konferenz eingeladen, Sachverständige nach dem Haag zu ent senden, welche vorerst zu prüfen hätten, unter wel chen Bedingungen mit den Russen über die Kre dite, die Schulden und das (beschlagnahmte) Pri vateigentum verhandelt werden könne. Die ande ren Staaten, die mit Rußland Verträge geschlossen haben wie z. B. Italien, nehmen an den Verhand lungen teil

. Deutschland wird also mit Rußland auf die gleiche Stufe gestellt und soll dafür bestraft werden, daß es sich die Freiheit genommen hat, mit Rußland ohne Billigung der Siegerstaaten einen Vertrag zu schließen. Die Siegerstaaten scheinen sich also in die Rolle eines Schulmeisters zu ge fallen. Während er überlegt, wie die zwei unge horsamen Buben bestraft werden sollen, müsten die selben auss Scheit knien. Man muß über solchen Linfalt oder Blindheit einfach staunen. Erreichen wird man natürlich

das Gegenteil. Statt, daß man Rußland und Deutschland auseinanderbringt, wird man sie um so kräftiger zusammenschmieden. Drehen wird sichs dabei, wie schon angedeutet, in erster Linie um die Frage: wie und. unter, welchen Bedingungen man die Russen dazu bewegen könnt«, das beschlagnahmte Privateigentum wieder hy, auszugeben. Am liebsten würde man die Bolsch^ wiki-Russen hiezu zwingen. Aber die Gelegenheit hiezu ist versäumt worden. Heute hat Ruhlas eine schlagfertige Armee von mindestens IV, Mil- lionen

Monate Beschluß fassen wollen. Dam die Arbeiten dieser beiden Kommissionen in Rch vor sich gehen können und zur „Wiederherstellung des gegenseitigen Vertrauens" wurde ein Garant pakt abgeschlossen, wonach Rußland und die ande- ren beteiligten Mächte die Verpflichtung übernch men, sich jeden Angriffs auf die gegenseitigen Ä biete und jeder Umsturzpropaganda zu enthalte Nach einem anfänglichen scharfen Protest hat TM scherin diesen Vorschlägen zugestimmt. Was bei der Konferenz etwa herausschauenivick

15
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1939/23_08_1939/AZ_1939_08_23_1_object_2611013.png
Seite 1 von 6
Datum: 23.08.1939
Umfang: 6
die Nachricht von einem deutsch-russischen Nichtangriffspakt wie eine Bombe. An stelle der angeblichen Ruhe traten Schreck und Verwirrung. Das neue Ereignis oersetzte alle jene in tiefe Bestürzung, die sich einbildeten, aus Rußland die Dampf walze gegen das Deutschland Hitlers machen zu können. Die europäische Lage hat einen völligen Umsturz erfahren und aus dem neuen politischen Aspekt leuchtet klar die Geschicklichkeit der deutschen Wirklichkeitspolitik hervor. Man braucht nur auf die englische

und die französische Presse zu blicken, um zu erkennen, daß der Schlag in London wie in Paris als tödlich empfunden wird; schon wird Ab rechnung gehalten mit der bisherigen Politik der Regierung und es fehlt nicht an schweren Vorwürfen gegen Rußland, das man als einen Verräter am Frieden und an der Freiheit Europas hinstellt. All dies kann uns nicht verwundern; wir wußten lange schon, daß die demo- kritischen Regierungen Rußland als den Hauptstützpunkt für die Einkreisung be trachteten und es ist begreiflich

, daß sich nach dem Scheitern des Planes die Ent täuschung gegen dieses wendet. Frank reich und England haben die wichtigste Karte in ihrem Spiel verloren und stehen nun allein da mit den belastenden Ver pflichtungen. die sie übernahmen, als sie noch auf Rußland als Dundesgenossen zählten. An Polen liegt es nun, ernstlich an sich selber zu denken und alle die Erwä gungen beiseite zu lassen, die zu der un erklärlichen Versteifung in der Danziger Frage führten. Es wäre unsinnig, zu be haupten, daß der Nichtangriffspakt kei

und französischen Diplomatie nicht gelungen ist, Rußland in die Sphäre ihrer Politik der Einkreisung Deutschlands zu ziehen, während es Deutschland gleichsam über Nacht gelang, das Bild der internatio nalen Lage umzugestalten. Zweitens ist Polen nun isoliert. Groß britannien und Frankreich rechneten, als sie Polen ihre Waffenhilfe zusagten, da mit, daß Rußland sich ihnen anschließen würde, was in Anbetracht der Nähe die ses Staates von ganz großer Wichtigkeit gewesen wäre. Nun müssen England und Frankreich

allein das Bad austrinken, das sie anrichteten, als sie verschiedenen Ländern ihre Garantien versprachen, oder besser gesagt, aufzwangen. Das Ab kommen zwischen Deutschland und Ruß land schließt natürlich nicht aus, daß Rußland mit anderen Ländern Verträge abschließen kann. Nie aber wird es sich in eine Lage bringen lassen, in der es gegen Deutschland zu Felde ziehen müßte. Drittens liegt es klar auf der Hand, daß dieser Nichtangriffspakt zwischen Deutschland und Rußland auf das Schick sal Polens

16
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1922/13_05_1922/BZN_1922_05_13_2_object_2485080.png
Seite 2 von 12
Datum: 13.05.1922
Umfang: 12
'Seite S Samstag und.Sonntag, den 13. u. 14. Mai 1922 müßte, die sich durch keine künstlichen Mittel be» Mögen lassen würden. Um zu einem übereinkom men zu kommen, müßten beide Teile Opfer bringen. Rußland' hat m dem Briefe vom 20. April an Lloyd George große Zugeständnisse gemacht und gefordert, daß diesäben von Sachverständigen einer Prüfung unterzogen werden, statt dessen kam dann das Memorandum vom 2. Mai und die Antwort auf die russischen Vorschläge blieb aus. So interes sant diese Ärche

Aus- mnde spricht, wird abgelehnt, weil die russische Re- AEung nicht in die Tätigkeit politischer Organisa- Wmen und Parteien eingreifen.dürfe. In derselben Mause! stcht auch die Forderung,'daß Rußland jede Miön,die sich gegen die politische Stellung eines anderen Staates oder dessen Territorium richten Amte, auflassen solle; zu dieser Klausel möchte die Delegation bemerken, daß sie diese Bestimmung als eine heimliche Anerkennung der bestehenden Ver- «räge auslege. Rußland könne weiter, gleich

, die-.im Bürgerkriege entstanden stnd, kann keine Entschädigung gewährt werden, Venn sie wurden durch höhere Gewalt verursacht und kein Staat hat jemals solche Schäden vergütet.' Jede Regierung muß aber die durch sie oder ihre Nachlässigkeit verschuldeten Schäden, gutmachen. Rußland erklärt sich böreit, die öffentlichen Schufen anzuerkennen, wenn auch die Guthaben Rußlands lind die Schoden, hie Rußland erlitten hat, aner kannt werden. Weiters will. Rußland auf seine Gegenvorschläge verzichten

und die Verpflichtungen, der gefallenen Regierungen anerkennen gegen eine Serie von Konzessionen vonseiten der Mächte, Don denen M. wichtigste ein Kredit ist. ' ^ Statt nun aber solche zu gewähren, wird in dem Memorandum die Frage der.Kriegsschulden aufge worfen und somit die Annullierung, die Rußland durch Verzichtleistung aus seine Gegenforderungen erreicht zu haben glaubte, wieder aufgetischt. Der Artikel 7 fängt mit einer schönen Vorrede an, die KlUz und gar nicht zum Artikel selber paßt, denn Laß

das Schiedsgericht, das über die Wahrung von Interessen der Ausländer entscheiden Holl, aus vier Ausländern und einem Russen zusammengesetzt sein soll, bedeutet nichts anderes, als daß Rußland ein- gArckt werden kann, wann man will. Dabei würde sM Äuch noch ergeben, daß sich diese vier Ausländer die inneren Angelegenheiten Rußlands einmi schen. Aus diesen Gründen lehnt die Delegation den Artikel 7 ab, denn derselbe würde zu nichts anderen: führen als zu ewigen Streitereien zwischen den Aus ländern

18
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1915/31_03_1915/SVB_1915_03_31_7_object_2520349.png
Seite 7 von 8
Datum: 31.03.1915
Umfang: 8
werden den betreffenden Zeichnern unter brieflicher Verständi gung gutgeschrieben. Die definitiven Stücke der Kriegsanleihe werden ebenfalls gegen Vorweis der Abrechnung an der Kasse ausgefolgt oder auf Wunsch durch die Post zugesandt. Kriegsgefangen. In der Verlustliste Nr. 147 finden wir u. o. folgende Kriegsgefangene aus unseren heimischen Truppenkörpern: Auer Franz Peter, 3. KjR., 12. Komp., Lienz, Obertilliach. 1882. verw., kcieges. (Moskau, Rußland). — Crazzolaro AlsonS, 3. KM . Ersatz Komp., Bruneck. Abtei

, 1887, kriegSges. — Decassian Giovanni, Waffenm. III. Tit. II. Kl., 3. KjR., 8. Komp.. Amp.zzo. Buchen- st in, 1889, kriegSges. (Taschkent, Geb. Syr-Darja, Rußland). — Doblander Hermann, 3 KjR.. 5. Komp., Bozen. 1881, kriegSges. (Taschkent, Geb. Syc-Darja, Rußland). — Echart Joses, 3. KM., 7. Komp., Reutte, Heiterwang, 1891, kriegsges. (OmSk. Ruß land). — Feichter Valentin, 3. KM., 5. Komp, Bruncck. Trusten, 1886. kriegsges. (EvakuationS- spital Nr. 43 in Rjäfan, Rußland) — FcanzeSchini Joses

, 3. KjR., 4. Komp, Bozen. Psatten, 1890, kriegSges. (KainSk, Gouvernement TomSk, Sibirien). — Maier Franz, 3. KM, 4. Komp., Schlünders, Tomberg. 1887, kriegSges. (KainSk, Gouvernement Tomsk. Sibirien, Raßland). — Matha Jofef, 3. KM., 3. Komp., Bozen. Eppan, 1885. verw , kriegsgef (Wolsk. Gouvernement Saratow. Rußland). — Niederleimbacher Josef, Patrouillef. Tit.-Unterj. 3. KM. 1. Komp.. Bozen, Neumarkt, 1889, kriegS gef. (Taschkent, Geb. Syr-Darja, Rußland). —Ober hoser August, 3. KM-, Ersatz

Bataillon. Brixen, Meransen, 1889, verw. kriegsgef. (Wolsk. Gou vernement Ssaratow, Rußland). — Patterer Albert, 3. KM., 11. Komp., Lienz. Windisch Matrei, 1892, kriegsgef. (Taschkent, G:b. Syr Tarja, Rußland), — Pojer Hermann, 3. KM, 2. Komp.. Bozen, Salurn, 1891, kriegsgef. (Taschkent, Gouvernement Syr-Darja, Rußland) — Stocker Josef, 3. KjR., 9. Komp., Schlanders, Schladerns, 1890, verw., kriegsgef. (WolSk, Gouvernement Ssaratow, Ruß land). — Troyer Joses, 3. KjR., 12. Komp., Lienz, Jnnichen, 1890

, kriegsgef. (Samarkand, Gouverne- ment Turkestan, Russisch Zentralasien). — Vetter Josef, ZugSf., 3. KjR., 6. Komp., Brixen. Sterzing. 1889, kriegsgef. (Taschkent, Geb. Syr.-Darja, Ruß land). Ergänzungen und Berichtigungen zu den Verlustlisten Ur. 63,4S und 6S. Wierer statt Wieser Johann, ZugSs., 3. KjR., 12. Komp., Bruneck. Niederrasen, 1885, verw., kriegSges. (Eva- kuationSspital Nc. 57 in Tambow, Rußland.) War verw. gemeldet. — Fundneider Johann. Unterj., Tit.-ZugSs. statt Jäger, 3. KjR., 2 Komp

19
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1925/03_10_1925/MEZ_1925_10_03_1_object_666104.png
Seite 1 von 14
Datum: 03.10.1925
Umfang: 14
An griff, als vielmehr an eine politische mW wirtschaftliche Einkreisung, an der die englische Diplomatie in der «anzen Welt mit Hochdruck arbeite. Gewisse militärische Maßnahmen ließen sich ebenfalls feststellen!. Tfchitscherin verweist dabei auf Finnland und Lettland. Für die wirtschaftliche Ein- treisung fei die Haltung der großen engli schen Danken charakteristisch, die sich wei- gerten, an den geplanten Ankäufen von Textilmaschinen und Textilrohftoffen finan ziell mitzuwirken, für die Rußland

eine Ab ordnung nach England geschickt habe. Di» Haltung Amerika» sei eine andere. Dort könne man mit Hilfe der Banken Bestellun gen machen, obwohl Amerika gleichfall» antisowjetisch eingestellt fei. Die mnerika- nifch« Politik widerspreche der Rußland» nur in Europa, während st« in Thina ihr verhältnismäßig näher stünde. Nachdem Tschitscherin die chinesische Vrage erörtert hatte, ging er nochmals auf die englische Haltung ein. Rußland Hab« England vorgeschlagen, die Streitfra gen diplomatisch

oder auf einer Konferenz durchzuprüfen. Das Hab« Wim abgelehnt. Tfchitscherin meint, daß die Paktpolitik Englands «in Bestandteil seiner grundsätz« lich antisowtetisttschen Tätigkeit sei. Des. halb sähe man mit steig«Nd«r Besorg nis, wie Deutschland immer m«hr und mehr indas englisch« Fahr« wasf«r «tnlenk«. Englands Äde« fei, Deutschland von Rußland abzu« dräng«n. Er selbst zweifelt nicht daran, daß die, dem Wunsche der deutschen Regierung viderspreche. Die Frag» sei aber, ob »s bei der weiteren Einwirkung Englands

, da» auf den Schlössern um Pari» zu- lammengebastelt wurde. Es war anzuneh men, daß in einem Kriegsfall zwischen Rußland und Polen De^chland die Gele» genhett ergreifen werHe, feine vftgrenze zu korrigieren. Dis ganze Pattpolitit der letz ten Heit, all« Auseinandersetzungen fanden statt unter dem Damoklesschwert dieser Kxieasdrobuna. ffvcmLvoich wollte sich das Deutschland sichern, Annähe« um feine« Bündnispflicht gegen volen nachkommen M» könner^ in Wirklich keit aber um Deutschland jegliche Gelegen. MW benehmen

, sich mit Deutschland an einen Ver handlungstisch zu setzen. Alle Bemühungen Polen» und der Tschechoslowakei ein Junk tim zwischen dem West- und Ostpatt herzu stellen, scheinen an dem Widerstand Eng land» doch gescheitert zu sein. Polen fühlte sich wie ein Hirsetom zwischen zwei Mühl steinen. Die Rechnungen mit Deutschland und Rußland waren unbeglichen. Frank- reich» mllitürische Hilfe aber weit urch un sicher. Die Oftstaaten fühlten deutlich eine Umgruppierung in den Machtverhältnissen Europas. Daraus galt

20
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1920/11_08_1920/SVB_1920_08_11_4_object_2529024.png
Seite 4 von 8
Datum: 11.08.1920
Umfang: 8
aufzudrängen. In der Verteidi gung des eigenen Bodens und der eigenen Art fanden Spanien, Rußland und endlich Deutschland die Kraft, dem Siegeslauf der französischen Revo lution Halt zu gebieten. Man lernt Geschichte, aber man lernt nicht aus der Geschichte. Sonst würde Frankreich nicht die Seele der neuen Koalitionskriege gegen das revolutionäre Rußland sein, 'sonst würde Rußland sich hüten, seine revolutionären Ideen mit Waffen gewalt in das Gebiet fremden Volkstums hinein zutragen. Wie dem auch sei

ihrer polnischen Feinde au Ostpreußens Grenzen, haben fie jedoch nirgends überschritten. Im Gegen teil, sie wollen, so scheint es, Deutschlands Neu tralität strengstens wahren. Denn außer der Achtung vor dem Neutralitätsrecht, das Sowjetrußland nicht gar zu stark binden würde, gibt es noch einen anderen Grund für Rußland, vorläufig wenigstens Deutschland zu schonen. Könnte es nicht ein Bünd nis Rußlands und Deutschlands gegen England geben? Kaum schien es England, daß es seine beiden Weltbewerber Deutschland

und Rußland matt ge setzt habe, so übernimmt das revolutionäre Rußland die Überlieferungen der großen Zaren und läuft Sturm gegen Englands Weltherrschaft. Dieses sucht nun Bundesgenossen und scheut sich gar uicht, seinen Feind Deutschland als Mitkämpfer ius Auge zu fassen. In den „Evening News' vom 27. Juli spricht sich Churchill dafür aus, Deutschland zur „Sühne seiner Fehler' den Kampf gegen Rußland als Aufgabe zu stellen. Es ist nuu die große Frage, ob Deutschland heute überhaupt in der Lage wäre

, gegen Rußland zu kämpfen, ob es, wie Dr. Simons, der deutsche Außenminister, meint, möglich ist, daß Deutschland an der Seite der Entente gegen Rußland kämpfen kann, selbst wenn diese Ostpreußen als Pfand der deutschen Neutralität besetzen. Tatsächlich sind ja Volkskräfte schwer zu beurteilen und im Augenblick der Gefahr würden sich vielleicht alle Deutscheu geschlossen erheben. Schwer läßt sich jedenfalls damit rechnen. So soll am 17. Juli in Memel ein Abkommen zwischen dem Vorsitzenden der Unabhängigen

und wenn man das schon könnte, so kann man nicht gegen den Willen eines so großen Teiles des Voltes Krieg führen. Außerdem braucht man zur Führung eines Krieges noch Offiziere, und zwar tüchtige und energische Offiziere. Sowjetrüßland hat sich einen Teil seiner Offiziere aus den Reihen der Zaren- armee geholt. Auch Deutschland müßte einen großen Teil seiner Führer aus den Reihen des gewesenen kaiserlichen Heeres holen. Es frägt sich aber, ob die deutschen Offiziere zum Kampf gegen Rußland zu gebrauchen

21