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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 8
Datum: 02.08.1914
Umfang: 8
Seite 2 Beschlagnahmt. Für den für Serbien jedenfalls unausbleiblichen Effekt, mag sich Serbien bei der römischen Kirche sowie bei seinem wichtigen Verwandten Rußland selbst be danken. Die Rolle, die Serbien in der großen Streitfrage zwischen Oesterreich und Rußland spielt, ist auch am besten aus einem uns näher liegenden Vergleich zu ersehen. Oesterreich und Rußland sind zwei Großbauern, die sich um einen Feldweg streiten, den Rußland einem aufgehausten Großbauer, der Türkei, gern wegnehmen

das von Rußland schon oft arg gefrozzelt worden ist, nimmt den großen Verwandten immer wieder ernst, und weil es weiß, daß es dem asiati schen Großbauer keinen größeren Gefallen erwei sen kann als den, Oesterreich ohne Unterlaß anzu kläffen und so zu einem Angriff zu reizen, den das friedfertige Rußland dann für sich ausnützen kann, hat es so lange gegen Oesterreich gekläfft, bis es dem endlich doch zu dumm geworden ist. So hat Rußland sich durch seinen weitschichtig verwandtenKleinhäuslcr den Kriegsgrund

Krieg nicht will, Ruhe geben, und dann muß auch Rußland, das halb und halb schon aus der Scheide gezogene Kriegsschwert wieder friedfertig einstecketr und untätig zuschauen, wie sein weitschichtiger Verwandter von uns nach Noten durchgedroschen wird, daß ihm für lange Zert der Ateur zum Kläffen im Interesse Rußlands ausgehen wird. Der kriegeriTcbe Mittelpunkt, voll dem der Friede in Europa abhängt, das ist die Zwangslage Rußlands sich in den Besitz des un erläßlich notwendigen Machttores

der Dardanellen zu setzen, wird aber nach wie vor fortbestehen, und so werden die ungeheuren, alle großen Kultttrarbeiten auffressenden Kriegsrüstungen unentwegt weiter be trieben werden müssen, bis Rußland vielleicht von Asien her die Kraft aufbringt, sich in den wirklich notwendigen Besitz der Dardanellen zu setzen. Der Krieg wird also „wenn ich auf das kride lebe", tvie Busch sagt, wenn auch nicht heute oder morgen so doch übermorgen, in den Tagen unserer Enkel auf ein Beschlagnahmt. Kampf

um die Dardanellen wird selbst dann, wenn wir zu Serbien auch Rußland mit Hilfe Deutschlands nach Noten linieren, wenn Frankreich zu dem an Deutschland verlorenen Elsaß auch noch Savoyen, das Stammland des italienischen Königs hauses, an Italien verliert, und wenn Polen seinen alten Traum verwirklicht und sich von Rußland los ringt, nach einer kürzeren oder längeren Zeit immer wieder entbrennen, bis Rußland sich einen Weg ins offene Meer erkämpft hat, denn dies ist für das weite Land diesseits des Urals ganz

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 32
Datum: 30.07.1916
Umfang: 32
des „Alpenlünldr Boie". Daumllrchen tLinterluntae) Teleson: Baumkirchen Nr.i. mv. 3o. Brixerr, Sonntag, den 3O. Juli Fahrgang LVL6 Vom Krieg. ' Rußland und Japan. Man hat in diesem furchtbaren Kriege verschie- Dcttc Enttäuschungen erlebt, hüben und drüben, das ist, sowohl bei unsern Gegnern als auch bei uns. Ein Staat ist es, mit dem sich aber allesamt getäuscht haben, und der Staat heißt Japan. Unsererseits erwarteten viele, viele, daß Japan > die-günstige Gelegenheit benützen werde, um Rrrß- laud gänzlich

aus der Mandschurei und aus Ost asien hinauszuwerfen und sich zu diesem Zwecke sehr bald von seinen Bundesgenossen lossägen werde. Die Gegner sahen in ihren Glücksträumen schon die kleinen gelben Soldaten aus dem sran- zösifcherl oder russischen Kriegsschauplätze Schulter an Schulter gegen uns und gegen die Deutschen kämpfen. Unsere Erwartung zerrann sehr rasch im Sande. Die Japaner benützten die erste beste Gelegenheit, nicht um sich gegen Rußland zu wen den, sondern um in Cchina festen Fuß zu fassen; daher

und sich von seinen eigenen furchtbaren Auslagen im russisch-japani- ! scheu Kriege und den seitherigen Rüstungsauslagen ' zu erbolen. Und dazu bot sich eine mehr als gün stige Gelegenheit mit den Mnnitiouslieseruugen an Rußland. Rußland war ein guter Käufer, ! wenn auch nicht ein gleich guter Zahler. All das \ alte Gerümvel an Kriegsmaterial und Munition, selbst die alten Kriegsschiffe, die es Rußland in s der berühmten Seeschlacht bei Tsuschima abgenom- | men hatte, wurden ausgebellert, neu lackiert, mo- ^ dernisiert

und um schweres Geld an Rußland ver- [ schachert. , Hernach wurden nach dem Beispiel \ Amerikas Fabriken über Fabriken erbaut, um Rußland mit frischer Munitionsware zu versor gen. Die japanischen Munitionszüge rollten un unterbrochen an die russische Front und brachten dafür scheffelweise russisches Gold und russische Schuldscheine. Im Februar kam die Nachricht, daß eine russische Gesandtschaft mit dem Großfürsten Michael an der Spitze nach Japan gereist sei.. Man brachte das mit den Munitionslieferungen

in Be ziehung und glaubte, Japan mache für weitere ' Lieferungen Schwierigkeiten wegen der unsicheren Bezahlung. Es ist ja richtig, daß Rußland sich sehr schwer tat, die Gelder für die ungeheuren Lieferun gen aufzubringen, aber aus diesem Grunde reist nicht ein Großfürst nach Japan, gerade wie keiner aus gleichem Grunde nach England sich bemühte, diesem Zlvecke dienten die Reisen des Finanz- ministers Bark. Nun ist es an den Tag gekom men, was die Reise bezweckte. Rußland hat mit Japan ein Bündnis

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Alpenländer-Bote
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Seite 3 von 16
Datum: 09.08.1914
Umfang: 16
seiner Kräfte sich und Oesterreich dauernde Ruhe zu verschaffen. Gleichzeitig hat Deutschland an Frankreich, den russischen Bun desgenossen, die Anfrage gestellt, wie es sich im Falle eines Krieges zwischen Deutschland und Rußland stelle. Rußland hat keine Antwort ge geben, worauf Deutschland an Rußland den Krieg erklärt hat. Die Russen griffen sofort die deut schen Grenztruppen an. Somit ist der deutsch-russische Krieg bereits im Gange. Deutschland greift sehr kräftig an. Ein Schiff hat bereits

eine russische Hafenfestung in Brand geschossen. Die gefährdete Lage hat Oesterreich selbst verständlich schon vor der Kriegserklärung an Serbien genötigt, die Grenzen gegen Rußland in Galizien mit Truppen zu versichern; in den letzten Tagen wurden und mußten sowohl in Deutschland als auch in Oesterreich fast sämtliche dienstpflichtigen Männer sowohl der Armee als auch des Landsturmes zu den Waffen gerufen werden. Es ist ein Gewummel und ein Gewurl wie in einem Ameisenhaufen. Mit Serbien wä ren wir Wohl

nicht allzu schwer in nicht allzu langer Zeit fertig geworden. Serbien ist ein der- Wnismäßig kleines Land, hat auch nach seiner Vergrößerung nach dem letzten Kriege nicht soviel Einwohner als unser Böhmen, kann kaum 300.000 Soldaten stellen, während wir mehr als zehnmal soviel stellen können. Serbien ist durch die letzten Kriege sehr geschwächt, hat es doch in denselben bei 100.000 Mann verloren, also da wäre die Gefahr nicht groß, wenn auch immerhin kein Kinderspiel. Anders steht die Sache mit Rußland

. Rußland ist ein ungeheures Reich, das don unserer und der deutschen Grenze hinüber- leicht bis an das Meer, das Asien umspült, also bis China und Japan. Dementsprechend groß ist auch die Zahl seiner Soldaten. Trotz alledem dürfte Rußland den Handel nicht zu loben haben und die Suppe, die es sich eingebrockt, hübsch versalzen finden. Man darf sich durch die ungeheure Größe Rußlands nicht erschrecken lassen. Rußland kann zwar so viel Millionen Soldaten aufbrmgen, als Oesterreich und Deutschland zusammen

, aber schwerer oder fast unmöglich ist es, sie allesamt dort hin zu bringen wo es dieselben braucht. Will es z. B. 100.006 Mann von der äußersten Grenze Asiens an unsere Grenze werfen, so bedarf es dazu minde stens zwei Monate Zeit. Rußlands Größe ist somit auch seine Schwäche. Rußland steht mit keinem sei ner Nachbarn gut, deswegen kann es auch nicht seine Soldaten allesamt von den Grenzen ziehen. Es ist übrigens 100 gegen 1 zu wetten, daß, wenn es Ruß land gleich anfangs schief geht, alle seine Nachbarn

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 03.04.1930
Umfang: 20
die Haupt- leidtragenden aus dem Weltkriege. Die Russen haben durch ihre heimtückische Mobilisierung den Ausbruch des großen Krieges unmittelbar veranlaßt. Ohne die Bun desgenossenschaft des mächtigen russischen Kaiserreiches hätten die übrigen Gegner der Mittelmächte einschließlich Amerikas es niemals gewagt, den Frieden zu stören. Rußland war im Kampfe mit Japan unterlegen und hatte den Zusammenbruch seiner stolzen ostasiatischen Po- litik zu verzeichnen. Während dieses Krieges stand Eng land

wollte man durch dieses Uebermaß an Ent- graenkommen aller Welt und namentlich Rußland die un- wioerleglichsten Beweise von Friedensliebe und Freund schaft geben. Die kaiserlich russische Regierung antwortete auf dieses Entgegenkommen mit ausgesuchtem Undank. Kaum hatte sich das ausgedehnte Reich von seinen revo lutionären Krämpfen einigermaßen erholt, als es auch schon mit seiner Politik in deutschfeindliche und pan- slawistische Bahnen einlenkte. Rußland schloß sich der Einkreisungspolitik Eduard VII. an. Rußland

sind es ge- wesen, welche die schönste Armee, welche die Donau- Monarchie jemals ins Feld geschickt hat und in welcher auch die slawischen Regimenter vollauf verläßlich waren, zertrümmert haben und damit unsere beste Kraft zer mürbten. Aber schließlich sind die Russen geschlagen worden und der militärischen Niederlage folgte die Revo- lution. An Stelle der erhofften glänzen den Erwerbungen kamen furchtbare Ver luste. Rußland verlor alle seine Ausfallstore gegen Mitteleuropa. Verloren gingen Finnland, die bal

tischen Provinzen, ganz Polen und Bessa- rabien. Das in solcher Weise verstümmelte russische Reich ist an Macht und Einfluß für Europa kaum mehr ein Schatten dessen, was es vor dem Kriege gewesen ist. Rußland hatte am Weltkrieg teilgenommen und dessen Ausbruch beschleunigt, um auf dem Wege zur Vorherr- schaft einen entscheidenden Schritt zu machen. Der Aus gang des Krieges aber hat Rußland in seinem besorgnis erregenden Vordringen um Jahrhunderte zurückgeworfen und die sogenannte russische Gefahr

wenigstens auf dem politischen' und militärischen Gebiete beseitigt. Dies würde schon vollauf zutreffen, wenn in Rußland auf die Unglücksfälle im Kriege zu Hause patriotische Einkehr und einmütiger Zusammenschluß gesorgt wären. Be- kanntlich ist das gerade Gegenteil eingetreten. Viel ärger und nachhaltiger als durch den Krieg ist das russische Reich durch die nachfolgende Revolution geschädigt wor- den. Rußland war vor dem Kriege in jeder Hinsicht ein maßgebender Faktor. Heute ist es allgemein verachtet

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 06.02.1924
Umfang: 8
-Bezugspreise: Durch die Austräger in Innsbruck: 19.000 K Zum Abholen in Jrms^ druck: 17.000 K. Ausw. durch die Kolporteure und durch die Post für Deutj ch'Oesterreich: 19.000 i<, skr Deutsch land 25.000 K Uebr. Ausland L8.S00 K Nr. 30 SnnsSntf, Mittwoch Ss» 8 . FrLrusr 1824 32. Fahr«. Rußland anerkannt. Die englische Arbeiterregierung hat für das Nütesystem, auf dem sich der russische Staat heute aufbaut, sicherlich keine Sympathien. Aber sie be trachtet das Sowjetregime als etwas geschicht lich Gewordenes

. Und der neue englische Mini sterpräsident hat seine vor der Wahl abgegebene Erklärung, er werde, wenn er zur Macht gelange, die Sowjetregierung unverweilt anerkennen, ohne . Zögern ausgeführt. England betrachtet die Sowjet regierung als die legale Regierung Rußlands und tritt mit diesem Rußland in diplomatische Bezie hung. Bisher haben die Weststaaten die Sowjet republik als einen Rüuberstaat betrachtet und je den der Moskauer Volkskommissare als Verbrecher ^beschimpft. Frankreich und England

. Nur die hinter der europäischen Entwicklung weit zu rückgebliebene Agrarverfassung des zaristischen Rußland hat die bolschewistische Revolution mög lich gemacht: nur, weil die Bolschewiken das den Bauern auferlegte Joch in tausend Stücke schlu gen, den Großgrundbesitz radikal vernichteten und aus dem unfreien, geknechteten Bauern einen freien Herrn über seinen Boden machten, konnte sich die Revolution siegreich behaupten. Unsere Kommu nisten lassen dies zwar nicht gelten und behaupten, ^das Sowjetregime habe das Fundament

für den Bau der sozialistischen Gesellschaft geschaffen, und 'dies, daß in Rußland die sozialistische Erfüllung der Verwirklichung näher gerückt sei, habe die Re gierung Räterußlands in den Herzen des Volkes verankert und unüberwindlich gemacht. Diese Re densarten sind aber nur agitatorische Phrasen. Rußland baut heute seine Industrie auf kapital istischer Basis auf und gibt den Arbeitern auch in den Industriebetrieben nicht einmal jene Rechte, ; Öie sie bei uns haben (Betriebsräte usw.) und ge währt

den Arbeitern wie Angestellten lange nicht Zene Schutzgesetze (Krankenversorgung, Arbeiter irrlaub usw.), die sie bei uns haben. Der Weg bis zur sozialistischen Erfüllung ist in Rußland zumin- destens genau so lang wie bei uns. Und nicht als Sozialisten, sondern als Befreier vom Joche des Zarismus und als Bauernbefreier haben die Bol schewiken sich so fest im russischen Volke verankert, daß alle Spekulationen auf den Sturz des heuti gen Herrschaftssystems als Kinderträume bezeich net

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 10.01.1929
Umfang: 16
gründlichsten Weife» gebrochen, sie haben aber auf dem Gebiete des Auswärtigen kaum einen -der alten Lieblingsgedanken aus der russischen Kaiserzeit aufgegeben. Auch die Bolschewiken möchten dem polnischen Staate heute lieber als morgen ein Ende machen, auch die Bolschewiken streben nach dem Besitze von Konstantinopel, auch die Bolschewiken halten einen früher oder später eintretenden weltpolitischen Zu- sammenstoß zwischen Rußland und England für unver- weidlich. Baß Bolschewismus und Zarismus, obwohl

und so war es auch in den Zeiten des zweiten und dritten Alexander. Es ist vielleicht der Hauptbeweis für die außergewöhnliche politische Be- gabung des verstorbenen englischen Königs Eduard VII., daß er trotz des vorhandenen natürlichen Interessen, gegensatzes einen Waffenbund zwischen England und Rußland gegen die Deutschen zustande gebracht hat. Zu spät hat der unglückliche Kaiser Nikolaus II. eingesehen, daß er von seinem englischen Vetter in eine Falle gelockt worden ist. «Er mußte seinen Irrtum mit dem Verluste

von Thron und Leben bezahlen. Die nachdrängenden Bolschewiken haben mit der auswärtigen Politik sofort wieder in die altrussischen Bahnen eingelenkt und des- wegen auch die alte Gegensätzlichkeit zu England bezogen. Diese Gegensätze Verschärfen sich von Jahr zu Jahr. Heute sind zwischen Egland und Rußland die d i p l o m a t i- s ch e n Beziehungen unterbrochen. Rußland betrachtet die Engländer als feine geschworenen Feinde, die an seiner Einkreisung und volkswirtschaftlichen Er. w'ürgung arbeiten

§ in Persien und Afghanistan oder auch in Tibet überwiegend zu werden «droht, gebärdet sich die englische Politik sofort äußerst nervös. Man steht ein wichtiges Außenwerk der großen indischen Festung ernst, lich bedroht. So war es schon in den Zeiten, wo in Ruß. land noch kaiserliche Politik gemacht «worden ist. Die Rer- vosttät der Engländer ist gestiegen, seit in Rußland die Bolschewiken herrschen. Denn diese haben gegen die eng. lische Herrschaft in Asien noch ganz andere Waffen in Bereitschaft

als ehemals das kaiserliche Rußland. Sie verfügen nämlich über den gefährlichen Ausfuhr, arlikel der weltrevolutionären Ge« ki» WeiiM fein? danken und Be strebunge n. Nachdem die Bol- schewiken mit ihren Agitationen für die Weltrevolution in Europa nur sehr mäßige Erfolge erzielen konnten, warfen sie ihre Hauptkrast an Propaganda und Geld nach Mittel- und Südasien sowie nach Afrika. Bei dieser Werbearbeit stießen sie überall auf englische Gebiete und englischen Widerstand. Die erzielten Erfolge

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 03.12.1956
Umfang: 8
ihre überragende Stellung behaupten konnten, während bei den Leichtathletinnen Australien — ebenso wie sich dies im Schwimmen abzeichnet — als neue „Großmacht“ noch vor Rußland auf scheint. In der (gesamten Leichtathletik errangen die USA in 31 Bewerben 16, die Russen und Australier je 4 Goldmedaillen. Im Gehen erwiesen sich die Russen als stärkste Na tion. Auch bei den Gewichthebern gab es eine Neuauflage des Zweikampfes USA gegen UdSSR, in dem die Amerikaner diesmal mit vier gegen drei Goldmedaillen

siegreich blieben. Als beste Rudernation erwiesen sich die USA mit 3 Goldmedaillen vor Rußland mit 2, Italien und Kanada je 1. Bei den Kanuten war diesmal Rumänien mit 3 Goldenen über, raschend stark, es folgten Schweden und Rußland mit je 2 sowie Deutschland und Un garn mit je 1 Goldmedaille. Die Ueberlegenheit der Amerikaner im Basketballturnier war sehr eindeutig. Im modernen Fünfkampf siegte im Einzelbewerb traditionsgemäß ein Schwede, in der Mann schaftswertung etwas überraschend Rußland

. Das Boxtumier brachte den russischen Faustkämpfern 3, den USA-Boxem und de nen Großbritanniens je 2 Goldmedaillen, je 1 Goldene eroberten Boxer aus Deutschland, Rumänien und Ungarn. Die östlichen und orientalischen Länder setzten sich im Freistilringen durch. Iran, Türkei und Japan erkämpften je 2, Rußland Und Bulgarien je 1 Goldmedaille. Der Medaillenstand * Nach den Entscheidungen von Samstag ergibt sich in der Medaillenwertung folgende Länderreihung: 1. USA 2. UdSSR 3. Australien 4. Schweden

28 18 9 18 20 19 6 5 12 6 1 1 5 12 5 5 ß 7 5 5 6 4 3 1 2 7 5 2 2 6 2 2 1 2 2 — 2 11 12 3 1 1 10 1 1 3 1 1 1 1 1 — 1—2 1 — 1 1 — — 1 — — — 2 2 — 1 1 — 1 1 — 1 1 1 — 1 — 1 — 2 2 1 1 1 1 In der inoffiziellen Punktewertung führt nach den Entscheidungen des Samstags die USA mit 379 Punkten vor Rußland mit 358 Punkten. Die weitere Reihung; Deutschland 150.5, Australien 141.5, Großbritannien 112, Italien 104.5, Ungarn 93, Schweden 76, Frank reich 67, Finnland 59, Rumänien 57.5, Polen 53, Iran 39, Japan 35, Tschechoslowakei 29, Türkei 23, Kanada 23, Irland 22 5, Korea 22, Bulgarien 18, Chile 17, Norwegen 15, Argen tinien 13.5, Dänemark 13, Jugoslawien 11, Bra silien 9, Neuseeland 9, Oesterreich

war von keinem Experten, aber auch von keinem der Beteiligten selbst erwartet worden. Durch das warme Wetter und die hervorragenden Ab lösen begünstigt, konnten sich die drei Neger und der weiße Sprinter voll ausgeben und eine Zeit erreichen, die einen 100-m-Durchschnitt von knapp 9.9 Sekunden entspricht. IXIOÖ-Metcr Lauf der Männer: 1. USA (Murchison-King-Baker-Morrow) 39,5 Sekun den (neuer Welt- und Olympiarekord, bisher USA 39,8); 2. Rußland 39,8 (neuer Europa rekord); 3. Deutschland 40,3. 4X100 Meter-Staffellauf

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 15.01.1904
Umfang: 16
werden. Rußland und Japan sind die eifersüchtig und feindlich einander gegenüberstehenden Mächte; Rußland, das große Kaiserreich, welches von der öster reichischen und deutschen Grenze in Europa hinüber reicht bis an das Meer, östlich von Asien, ist dort drüben mit einem Nachbar, dem im Vergleich zu Rußland ganz kleinen Jnselreich Japan, zusammen geraten. Japan ist aber sehr bevölkert, zählt bei 18 Millionen Einwohner, recht kriegstüchtig — nach europäischem Muster — und hat auch eine moderne Staatsverfassung

mit Abgeordnetenhaus, ganz wie unsere Staaten. Gegenstand des Streites sind die beiden Staaten Mandschurei und Korea. Die Mandschurei ist ein großes Gebiet im östlichsten Asien, im Norden von Rußland (Sibirien), im Westen von China, im Osten zum Teil von Sibirien und M Teil von Korea, im Süden vom Meere be grenzt. Die Mandschurei ist seit Jahrhunderten China unterworfen, hat aber davon wenig verspürt, war doch bis in die Sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts den Chinesen die Einwanderung in die Mandschurei

untersagt. Korea ist eine Halb esel, welche sich von der Mandschurei gegen Süd westen erstreckt. Von der Südspitze Koreas bis zur Ostküste Sibiriens dehnt sich, vom asiatischen Festland das japanische Meer getrennt, das Kaiser tum Japan, hauptsächlich aus fünf großen Inseln be stehend, aus. Es ist bekannt, daß Rußland sich noch immer nicht groß genug fühlt und in einemfort neue Länder seinem ungeheuer ausgedehnten Reiche einverleiben will. So hat es sein Auge auch auf die Mandschurei und auf Korea

geworfen. Als vor einigen Jahren in China der große Boxeraufstand war, ist Rußland in die Mandschurei eingerückt und hat erst nach langen Verhandlungen eingewilligt, seine Truppen zurückzuziehen und das Land wieder an China zu überlassen. Es will aber damit nicht Ernst machen, sondern die Mandschurei behalten. Dies ist der eine Streitfall. — In Korea aber, welches ein selbständiges Reich ist, kämpfen schon seit Jahren Japan und Rußland um den Einfluß. Japan will nun das Gebiet von Korea besetzen

und verlangt zu gleich, daß Rußland die Mandschurei an China zurückgebe; Rußland will aber davon nichts wissen. Schon hieß es in der vorigen Woche, der Krieg sei ausgebrochen; aber es scheinen doch beide Teile den Krieg zu fürchten; wenigstens wurde noch in den letzen Tagen mit der Kriegserklärung gezögert. Kriegslustiger ist man in Japan, wohl aus dem Grunde, weil vorderhand Japan in mehrfacher Hinsicht den Russen überlegen ist. Der Krieg würde hauptsächlich zur See ausgefochten; Japan hat aber viel mehr

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 02.05.1915
Umfang: 16
Seite 2. Nr. 18. Rußland hat schon seil Jahrhunderten fermen anderen Plan als den. die erste Macht in Europa vnd Asien zu sein. Zu diesem Behufe will es vor allem Konstantinope! erobern und alle slavischen j Volker und Stämme als da sind Polen und Ser ben. Tscheck-en und Ruthcnen. Slowaken und Kro aten, Bulgaren und Slowenen unter sein Szep ter zu bringen. Nun Hausen in unserem Reiche eine große Zahl dieser genannten Nationen, ent weder ganz, oder ein Großteil derselben. Ruß land arbeitet

deswegen schon durch Jahrzehnte daran, all diese Völkerschaften in unserem Reiche sich geneigt zu machen, oder bester gesagt aufzu wiegeln. Da aber Oesterreich den Rüsten trotz all seiner Wühlerei nicht den Gefallen tat allein zu zerfallen, so hatte Rußland längst schon ge plant uns bei gegebener Gelegenheit mit Waffen- g«valt nicderzuwerfem Nur tvenn Rußland selbst in Verlegenheit war. zeigte es uns zeitweilig ein freundliches Gesicht, so im Kriege mit Napoleon und zur Zeit des japanischen Krieges

. Im Jahre 1877 schon standen wir vor einem russischen Kriege. Ende der Achtzigerjahre sprach man allgemein von einem nahe bevorstehenden Krieg mit Rußland. Nur die Erklärung Deutschlands, daß es unbedingt auf unserer Seite sich stellen werde hat Rußland damals zurückgeschreckt uns mit Krieg zu überziehen. Aus dem gleichen Grunde wurde nicht gerastet uns von allen Sei ten mit Feinden zu umgeben. Der großmächtige Kaiser von Rußland reiste zu Beginn dieses Jahr hunderts persönlich nach Italien

, um uns Italien zu verfeinden; vorigen Jänner war derselbe Zar Nikolaus im kleinen Nachbarlande Rumänien, um das Reich mit dem wir früher im Bunde wa ren, vcllsicr.dig, von uns abzusprengeir. In Bulgarien stiftete Rußland 1886 gegen den frü heren Fürsten Alexander eine Revolution, so daß er abdanken mußte, aus dem einzigen Grunde, weil er nicht genügend rustenfreundlich war. Der gegenwärtige König Ferdinand von Bulgarien wurde gezwungen, seinen ältesten Sohn Boris in die russische Kirche aufnchmen zu lasten

, ein zig damit er nicht zum katholischen Oesterreich neige. Mit Serbien standen wir unter dem frü heren König Milan und seinem Sohn Alexander sehr gut. Deswegen mußte es letzterer im Jahre 1903 mit dem Leben büßen. Er wurde von einer Offiziersgesellschast über Rußlands Anstiften er mordet. Seit sein Nachfolger, der gegenwärtige König Peter, auf dem blutigen serbischen Throne sitzt, ist keine Ruhe mehr. Vor vier Jahren brachte Rußland den Valkanbund zustande, der den Zweck hatte, zuerst der Türkei

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 08.03.1918
Umfang: 8
. Auswärts durch die Kolporteure n. durch die Post für Oester- r e i ch»U n g a r n: mo nat!. K 2.30, viertelj. K 6.90, K 18.80. land monatlich K 2.50. Fiir die Schweiz monatlich K 3.—. Eluzeiu-Rummer 12 h £ Mmm Erscheint täglich abends «tt Ausnahme der Sann- und Feiertage mit dem Datum des darauffolgenden Tages IV, Donnerstag, 7. Marz 1818 Nr. 55 f et Neichrrat und dir Metzens- frage. Die sozialdemokratischen Abgeordneten begehren, daß die Friedensverträge mit Rußland und Rumänien dem Reichsrate

vorgelegt werde». W i e n, 6. März. Die deutschen sozialdemokra tischen Abgeordneten A b r a m und Genossen ha ben an den Ministerpräsidenten eine Anfrage ge richtet, ob die Regierung bereit ist, vor der Rati fikation der Friedensverträge mit Rußland und der Ukraina die Genehmigung des Reichsrates ein- zuholen und zu diesem Zwecke diese Verträge un verzüglich dem Reichsrate vorzulegen. Sie Grenze gegen Rußland. Nach dem Friedensvertrag. Wien, 6. März. Die im Artikel 3 des mit Rußland abgeschlossenen

Friedensvertrages er wähnte Linie, welche von Rußland jene Gebiete abtrennt, die in Hinkunst nicht mehr der russischen Staatshoheit unterliegen, verläuft von Nord bis Süd wie folgt: Großer Sund (Inseln bleiben west lich), Jespar (nördlich Riga), Hinzenberg, Oger, Galle, Süduser der Düna bis Druja, dann westlich zurück bis zum Nordende des Dryswjatysees, Wis- dp. östlich Swenzjany, Michalicki. Gerwanjani. Slobodka, westlich Oszmjana,, Einmündung des Garojabaches in den Njemen, Scharamündung. Zelwa Rozany

die Eisenbahn tarn Valkeassari bis Petersburg ab und die Telegraphen kabel nach Ruhländ. Die Festung Ino wird russisch. Ruß land verleiht an die finnischen Arbeiter alle Rechte und Finnland verschafft den Russen Erleichterungen. Außer dem zieht Rußland sofort seine Truppen zurück. Das Te legramm ist unterzeichnet von der Abteilung des finnischen Volkskommissariats für auswärtige Angelegenheiten. Zu dieser Meldung bemerkt das Wolsfbüro: „Es bandelt sich offenbar um einen Vertrag zwi schen der russischen

mit Rußland. Nach allem, was das Volk von einem Frieden begehrte und was auch unsere Regierungen seit Herbst 1916 als Ziel ausgestellt haben, sollte der Friede mit der ganzen Welt, ein Verständi- ungsfriede sein, der den Haß der Völker gegen uns egräbt; 'j / V ' v * l,, >; Vf r (v n * ' ■ ?* r f. * 4 h i t i. . . V ' 1 > o. * -! ' st.-i .Vu AA Gewiß wäre es verfehlt/ die russischen Macht haber von aller Schuld sreiZusprechen, denn hätten sie Frieden geschlossen, als der Zar abgedankt hatte, dann wäre

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 20.12.1917
Umfang: 8
- reich-Ungarn: uro null. K 2.30, vierlelj. K 0.90, Halbjahr!. K 13.80. Für Deutschland manatlich K 2.50. Für die Schweiz monatlich l< 3.-—. Einzeln-Nummer 12 st Erscheint LNgttch *htnb$ mit ArrsrrÄhms der Sonn- und Feiertage mit dem Datum des darauffolgenden Tages n*f> 290 Donnerstag, 20. Dezember 1917 Nr. 290 Die Friedeusfrage. der Weg zum allgemeinen Frieden. Bei den Friedensverhaiidlungen mit Rußland, die in Len nächsten Tagen beginnen, wiA> über mchr als über Len Frieden mit der russischen

gegen die BestrÄungen Deutschlands herrscht, zerstreut, dann wird in Eng land. i« Frankreich und Italien in den Volks,nassen die Ueberzeugung um sich greifen, daß die Zentral- mächre durcha«K ^icht den Wunsch hatten, mit dem Gegner im Osten tnien Sonderfrieden zu schließen, um die Gegner im Tosten und Süden schlagen zu können. Freilich ist über die entgegenkommend Hal. tnna gegenüber Rußland noch ein Schritt notwendig: zu bekennen, daß die Zentralmächte mit jedem Geg ner einen Vernunftsftieden sinHehen, Zu sagen

, daß sie jeden Tag bereit sind, auf einer ehrlichen Basis, die jedem Volke das Leben ermöKichtt Frieden zu schließen. Nur auf Si^e können öi« Kriegs treiber, die jetzt in Frankreich in der Regierung sitzen, und kann der blindwütige Lloyd George entwaffnet werden. Reden, wie vor wenigen Tagen der deutsche Reichskanzler eine über Lloyd George gehalten hat, find kein Mitte! der Verständigung. Und wenn die Verhandlungen mit Rußland mit mchr solchen Reden begleitet wären, so wäre eine größere Feindschaft schen

uns und die Weststaaten die unausbleibliche Folge. Wir stehen in einem historischen Zeitabschnitt, der uns den Frieden oder erbitterte Fortsetzung des Krieges mit dem Westen und dem Süden bringen wird. Tie Staat-smänner, welche die Zentralmächte bei den Verhandlungen mit Rußland vertreten. Lin nen die Fülle der Verantwortung vor den Völkern und vor der Geschichte, die auf ihnen lastet, gar wohl abschätzen, sie sind sich der Tragweite ihrer Hal tung sehr wohl bewußt; sie werden sich klar sein, daß eine Politik

im Geiste ihrer wiederholten Erklärun gen zur Friedensbereitschaft allein dem allgemeinen frieden den Weg ebnen kann. Waren die Erklärun- gen ehrlich gemeint, dann müsien sie jetzt darnach handeln. Aber wird sind der Uebe^eugung, daß die Aus sichten, mit Rußland zu einem Sonderfrieden zu gelangen, nicht sehr große sind, wenn dieser Sonder friede nicht dem allgemeinen Weltfrieden den Weg ebnet. Die heutigen Machthaber Rußland, mit denen die Unterhandlungen geführt werden, sind keine russischen

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 28.07.1929
Umfang: 16
ist und 25 Jahre zurück- denkt, wird sich an das Wort erinnern; es wird ihm dabei sicher auch der russisch-japanische Krieg Unfällen. Die Mandschurei ist ein Land im Nor den von China und grenzt westlich an die Mongo lei und Rußland, im Norden und Nordwesten und Osten an Sibirien (russisch), im Süden an China Korea (japanisch). Schaut man eine gewöhnliche Landkarte an, so glaubt man, es sei ein Ländchen so groß wie Tirol und Vorarlberg oder Steiermark und Kärnten. In Wirklichkeit ist das Land fast genau

auf chinesischem Boden Fuß zu fassen und auf fried lichen Wegen, mit Schlauheit und allen möglichen Druckmitteln sich ein Stück Land anzueignen, je whr umso besser. Es war die Zeit der sogenannten friedlichen Inva sion oder Durchdringung, zu deutsch Eroberung. Infolge seiner Wehrlosigkeit mußte China zum dosen Spiele gute Miene machen. Rußland begann Me Hand auf die Mandschurei zu legen und die- stlbe sich anzueignen. Es schob sich über die ganze Mandschurei bis Port Arthur am Meere vor, wo ^ sich eine starke

. Ws und der Quelle seines Reichtums, näher und M mit der ausgesprochenen Absicht, auch das unter seine Pranken zu bringen. England wußte Rat. Es tat dasjenige, was es Hundertemale getan Me; es fand jemand, dem ebenfalls vor dem Vor igen Rußlands in Ostasien bangte, und das M das kleine Japan. Von diesem ließ es sich die Auien aus dem Feuer holen. Japan sollte dem MMN Bären eines auf die Schnauze geben und J.f s Vordringen verleiden. Es kam zum Krieg Men Rußland und Japan, der sich um die Mdschurei drehte

und in der Mandschurei ab- Rußland, das nur eine einzige Bahn in das weit entfernte Kriegsgebiet hatte, wurde ad» ^schlagen. Mit seinen Machtträumen in Ost- ! m war es aus. In nobler Weise blieb dazumal Deutschland neutral; den Lohn da- wJ öt e . 5 empfangen. Rußland wandte sein Jn- e li e wieder Europa zu; die Rolle, die es im Weltkrieg spielte, ist bekannt. Die Mandschurei blieb dem Namen nach chinesisch. Während und nach dem Weltkriege bemühte sich Japan selbe in Besitz zu bekommen und es begann sich dort wirt

Nordpartei unter General Fang und Tschangsolin, denn England ist heute noch wie vor 25 Jahren der Gegenstand des Haffes für die rus sische Regierung. Das Rußland der Zaren sah in England den politischen Widerpart seiner Welt- machtspläne. Das bolschewistische Rußland sieht in England den stärksten Widerpart seiner Weltrevo- lutionspläne. Der Süden, die nationale Partei, ge wann und brachte China wieder zu einer gewissen Einiokeit. Nur in der Manschurei hielt sich noch General Tschangsolin

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 20
Datum: 24.10.1915
Umfang: 20
Bore" Baumkirchen slSnterinmal) Telefon: Baumkirchen Nr. r. Nr. 43 Brixen, Sonntag, den Z4. Oktober Jahrgang 1915 Bom Krieg. Wer ein gutes Gedächtnis hat, das ihn auch m dieser ereignisreichen Zeit, wo die Geschehnisse sich wie die Wasser eines Wildbaches überstürzen, nicht gänzlich im Stiche läßt, wird sich erinnern, daß man mit Beginn des Krieges nicht selten le sen konnte, Rußland werde den Krieg nicht lange Mhalten, denn eine innere große Revolution sei ganz sicher zu erwarten. Man verwies

des Militärs, besonders der Seesoldaten, und die grenzenlose Mißwirtschaft des Beamtentums. Der Krieg im vorigen Jahre begann, die erwartete Revolution kam aber nicht. Wir finden das begreiflich. Zu einer Revolution gehört immer jemand, der sie macht, Wer hätte sie in Rußland machen sollen? Tie dem Reiche nur zwangsweise eingegliederten fremden Völker, wie Polen, Ukrainer und dergleichen? Dafür war gesorgt. Man f>atte so lange und so oft probeweise mobilisiert, daß diese Völker und Soldaten vom Kriege

vollständig überrascht wurden. Die unverläßlichen Elemente und Regimenter hatte man »schickt verteilt und so einer Gefahr vorgebeugt. Was von dieser Seite Wah, mar einzig, daß sich viele bei nächster Gelegenheit ergaben. Nicht übersehen darf man dabei, daß ein Teil dieser Völker schließlich die Russenherrschaft, mag sie auch noch so schlecht sein, gewohnt war und sich daher ins Unvermeidliche Mckte. Dazu saß ibnen immer noch der schreck über das schreckliche Ende früherer Auf stände, die Rußland

f; r u, um in die polnische und ukrainische Legion einzutreten und gegen Rußland zu kämp- lA. Die Juden stellten sich insgeheim fast durch wegs auf unsere Seite. Aber gerade dieser Um stand hielt viele Polen ab, für uns etwas zu wa gen, denn mit Juden sind diese Länder mehr als reich gesegnet. Rußland duldet im eigentlich rus sischen Gebiete fast keine Inden, gestattete ihnen auf dem Lande nicht den Erwerb von Grund und Boden, sondern schiebt sie nach Möglichkeit nach Polen, in die Ukraine und dergleichen

. Gegen Dentschlarrd hatten auch die Polen eine große Abneigung, da Preußen seit 1900 eine recht unge schickte Politik in seinem polnischen Landesteile trieb und die Polen überall zu entrechten und zu verdrängen suchte. Also, von dieser Seite war eine In volution, wenn sie überhaupt im Zeitalter der Maschinengewehre nach einer allgemeinen Mo bilisierung, im eigentlichen Kriegsgebiet, was ja diese Gebiete waren, denkbar gewesen lväre, nicht zu erwarten. Noch tveniger war und ist eine solche im eigentlichen Rußland

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 9 von 12
Datum: 07.12.1956
Umfang: 12
Tumult und Spielabbruch bei Ungarn—UdSSR Das für die Goldmedaille entscheidende Wasserballmatch Ungarn — Rußland wurde beim Stande von 4:0 für Ungarn in der 12. Minute der zweiten Spielhälifte wegen Zwi schenfällen abgebrochen. In der Begegnung gab es Zusammenstöße zwischen ungarischen und sowjetischen Spielern, bei denen ein Russe eine Ohren verletzung und ein Ungar eine Aiugenver- letzumg davontrugen. Die überaus harte Spielweise der sowjetischen Mannschaft forderte die Empörung des Publikums

: 1. und Goldmedaille Nikolai Solowjew (Ruß land); 2 und Silbermedaille Ignazio Fabra (Italien); 3. und Bronzemedaille Dursun Eg- bribas (Türkei). Bantamgewicht: 1 und Goldmedaille Kon stantin Vyrubijew (Rußland); 2. und Silber medaille Edvin Vesterby (Schweden); 3. und Bronzemedaille Francis Horvat (Ru mänien). Federgewicht: 1. und Goldmedaille Rauno Makinen (Finnland); 2. und Silbermedaille Imre Polyak (Ungarn); 3. und Bromeme daille Roman Tscheneladsche (Rußland). Leichtgewicht: 1. und Goldmedaille Kyosti

Lehtonen (Finnland); 2. und Silbermedaille R. Dogan (Türkei); 3. und Bronzemedaille Guy’a Toth (Ungarn). Weltergewicht: 1. und Goldmedaille Mit hat Bavrak (Türkei); 2. und Silbermedaille Wladimir Manjew (Rußland); 3. und Bron zemedaille Per Berlin (Schweden). Mittelgewicht: 1. und Goldmedaille Giwi Karotzia (Rußland); 2. und Silbermedaille Dimitru Dobreff (Bulgarien); 3. und Bronze medaille Karl Jansson (Schweden). Halbschwergewicht: 1. und Goldmedaille Walentin Nikolajew (Rußland); 2. und Sil

bermedaille Petko Sirakoff (Bulgarien); 3. und Bronzemedaille Karl Nilsson (Schwe den). Schwergewicht: 1. und Goldmedaille Ana- tolij Parfenow (Rußland); 2. und Silberme daille Wilfried Dietrich (Deutschland); 3. und Bronzemedaille Adelmo Bulgarelli (Italien). UdSSR-Turner als Medaillenhamsterer Beim Zwölfkampf der Turner erwiesen sich die Vertreter der UdSSR wie schon in Helsinki allen übrigen Konkurrenten über legen und holten sich die meisten Goldme daillen. Ein außerordentlich schnelles Rennen

Charis Juni- tschew (Rußland) 2:36,8. 100 Meter-Rückenschwimmen, Herre 11 : 1* und Goldmedaille David Theile (Australien) 1:02,2 Minuten (olympischer Rekord); 2. und Silbermedaille John Monckton (Australien) Das Fußballänder&piel Italiens gegen Oesterreich am Sonntag in Genua hat im sportbegeisterten Genua ,größtes Interesse ausgelöst Die Oesterreicher, die am Frei tagvormittag in der Rivierastadt erwartet werden, werden am Freitag und Samstag zwei Trainings abhalten, und zwar am Freitag in Rapallo

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 13.12.1917
Umfang: 8
monatlich K 1 M, Luswärls d urch die K«lporteure u. durch tzt« P«ft für VeLrr- r»i ch-U u g & v a: urs ngtt. K 2Jö, eüridf. K L.'.O. Halbjahr!. K 11.80. Für Deuttchk««» monatlich K 2.56. Mr die Schweiz m»««Nich K A.-^, Ettngeln.Nummer 12 h rß.ZDmz CrftheinL LLglich abends mit Ausnshms der Sonn- und FeierLaFe mit dem Datum des daranffolgenven Tages Nr. 284 Tom Lage. —, 12. Dezember. Tie Verhandlungen mit Rußland. Die Waffenstillstandsverhandlungen mit Ruß land wenden in den nächsten Tagen wieder ausge

- noinmen. Wir geben uns über die Schwierigkeiten, die dabei zu überwinden sind, keiner Täuschung hin; gleichwohl glauben wir an ein günstiges Ergebnis. Der Gedanke, daß wir endlich mit Rußland zu einem Frieden kommen müssen, ist in den Völkern bei uns und in der Bevölkerung Deutschlands so fest verankert, daß die Vertreter der Zentralmächte unmöglich Forderungen erheben können, welche das Gelingen der Verhandlungen ernstlich gefährden. Uebrigens haben sowohl der Deutsche Reichskanzler

wie der österreichisch-ungarische Außenminister in einer ziemlich zweifelsfreien Weise erklärt, daß die Grundlage der Friedensverhandlungen der Grund satz sein müsse: Keine Kontributionen und Entschä digungen, keine Annexionen, Selbstbestimmungs- recht der Völker! Das ist auch der Grundsatz der russischen Regierung und der Grundsatz der Volks- Massen in Rußland, die mit Festigkeit zur neuen Regierung stehen, weil sie m ihr die Liquidation dieses entsetzlichen Krieges erblicken. Nun ist die UebereinstiMmung

zu beseitigen, die dem Frie- den im Wege stehen. Ohne Zweifel werden die Waffenstillstandsver- handlnngen mit Rußland in dem Maße ihres vor aussichtlich günstigen Fortschreitens auf die West- siaaten zuriükwirkcn. Schon die bisherigen Ver handlungen mit Rußland haben in Frankreich und England die Friedensbetvagung außerordentlich ge stärkt. Sicher: die Regierungen dort wollen heute so wenig von einem Frieden wissen wie vor Mo naten; vom Wahn befangen, daß sie ihr Kriegsziel: b\t völlige Niederwerfung

Deutschlands bei zäher Bebarrlichkeit und schonungslosem Hinopfern von Menschen doch erreichen, reden sie, seit Rußland sich vom Kriege abwendet, nur noch eifriger von der Fortführung des Kampfes. Wer die Kriegs stimmung der Völker läßt sich nicht neu beleben; die scharfe Verfolgung der Friedensfreunde in Frankreich, in England und in Italien ist ein Be weis, daß auch dort immer mehr Kräfte rege wer den, die diesem entsetzlichen Krieg ein Ende setzen wollen. Mag für den Augenblick die Gewalt trimm phieren

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 01.07.1915
Umfang: 8
einen Artikel, der das Verhältnis Oester- eich-Ungarns zu den Balkanstaaten ins richtige !icht stellt und nachweist, daß die Balkanstaaten von )esterreich-Ungarn, das ja auch während des Krie gs den Grundsatz verkündete: Der Balkan den Bal- 'anstaaten! nicht das geringste zu fürchten haben, »ährend Rußland immer der Feind war, der ihre lnabhängigkeit bedrohte. Wie wir während des Bal- änkrieges hervorgehoben haben, daß Rußland der Linfädler war, um die-Balkanstaaten noch mehr n seine Gewalt zu bekommen

und den Balkanbund zuerst zur Vernichtung Oesterreichs zu benützen und ie dann in seinen mächtigen Magen aufzunehmen, o verweist auch Dr. Renner auf die russischen Um riebe. Er erörtert auch die Ursachen, weshalb die ilmtriebe Erfolge haben, während unser ehemals mbefrrittenes Ansehen in den Balkanländern so viel gelitten hat. Der Erfolg gegen Rußland dürfte jedoch diese unnatürliche Situation ändern und die Balkanstaaten wieder an die europäischen Zentral staaten fesseln, wo ihre Unabhängigkeit unter siche rem

Schutze ist. Gelingt es, Rußland eine ganze und dauernde Niederlage zu bereiten, dann dürfte der bisher sür den Frieden Europas so gefährliche Balkan zu dau ernden Besitztumsverhältnissen kommen und zur Herstellung des europäischen Gleichgewichtes ohne agressive Großstaatsbündnisse sehr viel beitragen. Der Krieg selbst müßte mit dem Augenblick ein Ende finden, wo England und Rußland keine Hoff nung mehr haben, in den Balkanstaaten so willige Werkzeuge zu finden, wie in Italien. In der Tat scheinen

auch die Balkanstaaten der Erkenntnis ent gegen zu gehen, daß die Gefahr für sie vor allem in Rußland und nun auch in dem höchst agressiven Italien liegt, welches den Grundsatz: Der Balkan den Balkanvölkern! durch seine Aspirationen auf Albanien verleugnet hat. Die durch Rußland betriebene Vergiftung hat ztvar in allen Balkanstaaten eine starke Stimmung gegen die Zentralmächte erzeugt, aber doch nur Ser bien allein so vollständig erfaßt, daß es den Weg zur ruhigen Entwicklung nicht mehr zurücklegen kann. Schon

im Balkanstreit ist Bulgarien merklich von Rußland abgerückt und Rumänien nie ganz ins- Garn gegangen. Der gegenwärtige Krieg hat aber die Aspirationen Rußlands und seiner Verbündeten derart demas kiert, daß mit Bulgarien nun auch Rumänien und Griechenland mißtrauisch geworden sind. Griechen land wird in seinem Besitz und Ausdehnungsbedürf nis durch England bedroht, das seine Inseln besetzt , hält und durch Italien nun seinen albanischen An teil gefährdet. Rumänien ist in Gefahr durch Rußland

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 28.09.1923
Umfang: 20
wenigstens einigermaßen zurückgedrüngt wurde. Am schlimmsten Hausen die Sozialdemokraten in Rußland, wo sie zur unumschränkten Herr- schaft gelangt sind. Was die Sozialisten in Ruß land treiben, gibt uns einen Vorgeschmack dessen, was wir von dieser Partei zu erwarten hätten, wenn sie durch den Ausgang der National- ratswahten wieder ans Ruder gelangen könnte. In Rußland heißen sich die Sozialdemokraten Bolschewiken. Unsere Sozialdemokraten sagen zwar, daß sie mit den Bolschewiken in Rußland

nichts gemein Hütten, und daß der Bolschewismus sogar der größte Gegensatz zur Sozialdemokratie sei. In Wirk lichkeit aber ist zwischen einem Sozialdemokraten und einem Bolschewiken kein anderer Unterschied als der Unterschied zwischen Vater und Sohn. Es ist die gleiche Rasse und das gleiche Geschlecht, es ist der gleiche Faden und nur eine andere Nummer. Der Bolschewismus, wie er in Rußland in so furchtbaren Formen zur Erscheinung kommt, ist nichts anders als die folgerichtige Ausgestaltung

in Rußland, Md zwar bis auf den heuti gen Tag. Die Sozialdemokraten sagen, daß sie allein den Kampf gegen den Kapitalismus und dessen Auswüchse führen. Die Hauptvertreter des Kapitalis mus sind ohne Zweifel di? Juden. Trotzdem stehen die Sozialdemokraten, welche sich als die eifrig sten Gegner des Kapitalismus gebärden, fast aus schließlich unter jüdischer Führung. Auch die öster reichischen Sozialdemokraten haben der Mehrzahl nach jüdische Führer. Noch ärger ist es in dieser Hin sicht in Rußland

. Die dortigen Gewalthaber sind heute fast lauter Iuden. Die oberste Gewalt liegt heute in Rußland bei den sogenannten Volks kommissaren, und bei diesen sind unter 22 nicht weniger als 17 Juden. Unter den 43 Mitgliedern der heutigen russischen Kriegskommission sind 3 3 Juden, unter den 16 Männern, die das rnssi- sche a u s w ä r t i g e A m t leiten, sind 13 Juden, in der Finanzkommission sitzen bei 30 Mit gliedern 24 Juden, in der Jnstizkommissi 0 n unter 21 Mitgliedern 20 Juden, im Unterrichts ministerium

als Lehrer schicken zu können. Rußland ist auch heute noch, obwohl es so viele Länder durch die Revolution verloren hat, ein un geheuer großes Reich. Die fruchtbarsten und größten Getreideböden der alten Welt gehören zu Rußland. Dort gibt es Gebiete, die größer sind als Deutsch land, wo das Getreide in vorzüglichster Weise wächst, ohne daß man die Felder zu düngen oder sonst in besonderer Weise zu pflegen braucht. Rußland war denn auch vor dem Kriege wegen dieser außerordent lichen Fruchtbarkeit

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Alpenland
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Seite 1 von 12
Datum: 20.04.1922
Umfang: 12
Mimmxw 3. Jahrgang Innsbruck, Donnerstag, am SO. flprfi 1922 Zolge 179 Ser Wortlaut -es -eutsch-ruUcheu Jettrages. Der Vertrag, der am Ostersonntag in Rapallo, zwischen Deutschland und Rußland abgeschlossen worden ist, hat nach einer Meldung der Tel.-Union folgenden Wortlaut: Die deutsche Regierimg, vertreten durch Dr. Walter R a - thenau, und die Regierung der russischen sozialistischen Republik, vertreten durch T s ch i t s ch e r i n, sind über die nachfolgenden Bestimmungen übereingekommen

: Artikel 1: Die beiden Regierungen sind darüber einig, daß die Aus einandersetzungen über die Frage der Beilegung des Kriegs zustandes zwischen Deutschland und Rußland auf folgender Grundlage geregelt ist: a) Das Deutsche Reich und die russische Sowjetrepublik verzichten gegenseitig auf Ersatz der Kriegs- k o st e n sowie auf Ersatz der K r i e g s s ch ä d e n, d. h. derjenigen Schäden, die ihnen und ihren Staatsangehö rigen im Kriegsgebiet durch militärische Maßnahmen einschließlich

der Gegenseitigkeit geregelt werden. c) Deutschland und Rußland verzichten gegenseitig auf Er stattung der beiderseitigen Aufwendungen für Kriegsgefangene. Ebenso verzichtet die deutsche Regierung auf Erstattung der von ihr für die in Deutsch land internierten Angehörigen der Roten Armee ge machten Aufwendungen. Die russische Regierung ver zichtet ihrerseits auf Erstattung des Erlöses aus dem von Deutschland vorgenommenen Verkauf des von diesem requirierten und nach Deutschland gebrachten Heeres gutes. Artikels

Deutschland verzichtet auf Ansprüche, die sich aus der bis herigen Anwendung der Gesetze und Maßnahmen der Sowjet republik auf deutsche Reichsangehörige oder auf ihre Privat rechte sowie auf Rechte des Deutschen Reiches und der Länder gegen Rußland, die sich von der Sowjetregierung oder ihren Organen gegen deutsche Reichsangehörige oder ihre privaten Rechte getroffenen Maßnahmen ergeben, vorausgesetzt, daß die Regierung der Sowjetrepublik ähnliche Ansprüche auch Dritten nicht bewilligt. Artike

werde. In diesem Falle wäre eine neue Kom- plikatton zu erwarten. Frankreich beantragt die Annullierung des Vertrages. Rauen, 19. April. Aufnahme der eigenen Fun'rnstatrvn. Der Pariser Kabinettsrat vom 18. April beschloß, di< französische Delegation in Genua zu dem Antrag anzuwei sen, daß die Alliierten von Deutschland und Rußland d:e Annullierung des Vertrages fordern soWen, weil er gegen den Versailler Vertrag, sowie gegen die GruMsiätztz.vpn S.gn.«eA verW^. ' ^ «,trr. MH Das deuM-raMA Abkommm I)r. ?. Innsbruck

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 11.08.1920
Umfang: 8
, ihre Kräfte in Versuchen zur Nachahmung des russischen Vor bildes zu erschöpfen, die erfolglos bleiben müs- sen und die Arbeiterschaft nur lähmen und schwächen. Heute ist es fast unmöglich, die volle Wahrheit über Rußland zu erfahren. Zlbgeschnitten von unS durch den Kriegszustand, hat es keine an dere Presse als die der Regierung. In den öf fentlichen Versammlungen dürfen nur Redner auftveten, die von der Behörde dazu die Geneh migung erlangt haben. Wer sich oppositioneller Regungen verdächtig macht

, ebenso wie jeder Fremde, wird polizeilich bewacht und in seinen Bewegungen dirigiert — wie ist es da dem Aus- Land möglich, die reine Wahrheit über Rußland zu erfahren! Der aufmerksame Beobachter ver mag sie zwar schon aus den Aeußerungen der russischen Regierungspartei zu entnehmen, aber die große Oefsentlichkeit verlangt direktere Auf- . Müsse. Ist der Friede da, dann gestaltet sich der Ver ehr Rußlands mit dem Ausland freier. Er muß rasch zunehmen und in dem gleichen Maße sich mehr jeder Kontrolle

entziehen. Zahlreiche West europäer werden nach Rußland auswandern, wo man qualifizierte Arbeitskräfte braucht, und wo sie eine Verbesserung ihrer Lage erwarten. Ihre - Erfahrungen allein werden genügen, die Wahr- «heit über Rußland zu zeigen. Andererseits werden mit steigendein inter nationalem Verkehr die Arbeiter Rußlands wie der die Wahrheit über die Lage ihrer Genoffen im Ausland erfahren. Der steigende Verkehr 'und die Entwicklung der Industrie werden Ar beiter und Bauern im russischen Reiche

wieder zu 'größerer politischer Krastentwicklung bringen, ihre Opposition gegen die heutigen Beschränkun gen ihrer politischen Betätigung wird wachsen und sie wird umso sicherer eine dieser Schranken mach der anderen unwirksam machen und das ! Reich wieder mit demokratischem Geiste erfüllen, als gleichseitig der KrieAzustcmd aufhört, der stets der Diktatur von Militär und Bürokratie am günstigsten gewesen ist. So wird in Rußland wie im übrigen Europa daS Wachstum des Proletariats zu größerer Kraft

zu werden, der alles zerstampft, was der erste Welt krieg noch übrig gelaffen hat. Dann versinkt Europa in einem Meer von Blut und Elend und verfällt tiefster Barbarei. Ob der billige Friede im Osten zustande hängt natürlich viel ab von der Haltung der leitenden Staatsmänner Rußlands, ob sie den Grundsätzen treu bleiben, die sie in Zimmer» 'Wald verkündet. Doch nicht bei Rußland allein steht die Ent scheidung. Nicht minder bei Polen und den «8 stützenden und beratenden Mächten der Entente. Verstehen diese die Zeichen

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 03.06.1917
Umfang: 16
Sette 2. Nr. 22. heute noch nicht feststellen. Aus alledem ersieht man nur das eine, mit welchem Drucke man von dieser Seite arbeitet, um Rußland gefügig zu machen. Etwas wurde ja erreicht. In der ersten Erklärung, die die neue Regierung abgab, hat dieselbe den Gedanken eines Sonderfriedens be reits vollständig fahren lassen, wohl aber besteht sie auf einen allgemeinen Frieden, und zwar auf einen solchen, wobei allseitig auf Landerwerb und Kriegsentschädigungen verzichtet

werden soll. Es wird auch die Erwartung ausgesprochen, daß die Sozialisten der Rußland befreundeten Länder ihre Negierung dazu zwingen werden, auf diesen Gedanken einzugehen. Es ist das immerhin eine bittere Pille für die Bundesgenossen, für Frankreich, Italien und England, die es ja gerade auf Landerwerb abgesehen haben. Zu gleich ist es ein interessanter Prüfstein für die Sozialisten der feindlichen Länder selbst und auch für die in unseren Landen. Letztere können dann sehen, wie sich ihre Spießgesellen in den feind lichen Ländern

Bescheidenheit und Menschenliebe nur das erwerben, was ihnen notwendig er scheine. Aemtliche Antwort ist englischerseits noch keine erfolgt, sie wird aber Zweifellos auf das hinanskommen. Ob man in Rußland sich mit einer solch gekünstelten Deutung zufrieden geben wird, ist doch sehr fraglich. Es kann die Antwort daher zum Prüfstein des ganzen Bündnisses wer den. Es ist zwar immerhin möglich, daß sich die sogenannte Regierung damit abspeisen läßt, zumal, wenn die silbernen Kugeln zu Hilfe kom men. sicher

aber nicht die radikalen Elemente im Volke und Heere. Uebrigens liegt am Verhalten der Negierung nicht alles, sie kann durch ihr Ver halten die Sache rascher zum Ende bringen, aber das Land in einen Zustand der Ordnung setzen, das kann sie nicht mehr, ebensowenig wie sie im stande sein wird, das Heer wieder in einen schlag fertigen Zustand zu versetzen. Dazu braucht es etwas, was Rußland heute nicht mehr hat, und das ist eben eine Regierung. Man darf nämlich nicht vergessen, daß die gegenwärtige Ne gierung

keine Negierung ist, ja nicht einmal den Anspruch macht, eine solche zu sein; sie nennt sich ja selbst nur provisorisch, das ist einstweilig; die eigentliche Negierung soll das Volk dann selbst bestimmen und wählen. Ein Riesenreich wie Rußland mit einer provisorischen Regierung ist der Unordnung rettungslos verfallen. Verläß lichen Nachrichten zufolge soll es auch kunterbunt hergehen und zwar sowohl an der Front als auch im Hinterlande. Man darf nicht glauben, daß es im Lande tatsächlich so ruhig

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 8
Datum: 30.08.1895
Umfang: 8
entsprechend zu vermehren, um bei einem etwa ausbrechenden Krieg auch ein Wörtlein mitsprechen zu können.. Und so verdanken wir unser hohes Militärbudget, unsere riesigen Ausgaben für das Militär, die allerdings hinter anderen Staaten noch weit zurückstehen, viel fach der elsaß-lothringischen Frage. Allein Frankreich war von allen Bundesgenos sen verlassen; das deutsche Reich lebte mit Rußland in „thurmhoher" Freundschaft und so blieb der europäische Frieden bis zum Jahre 1877 erhalten. Da kam der russisch

"russi schen Freundschaft vorbei und Bismarck sah sich gezwungen nach Wien zu gehen und um ein Bünd- niß mit Oesterreich anzusuchen. Dieses wurde ge schlossen und besteht bis zum heutigen Tage fort, nachdem sich später auch Italien dem Friedensbunde angeschlossen. Frankreich blieb noch immer isolirt trotz allen Herandrängens an Rußland; aber end lich wurde doch das lange Liebeswerben erhört; französische Kriegsschiffe dursten im Hasen von Kronstadt erscheinen und der Selbstherrscher aller Reußen

entblößte sein Haupt beim Abspielen des republikanischen Nationalliedes, der Marseillaise. Im Jahre daraus wurde dieser Besuch, wie sich unsere Leser noch erinnern werden, von russischen Kriegsschiffen im Hasen von Toulon erwiedert. Ob zwischen Frankreich und Rußland ein'ge schriebener Bundesvertrag besteht, wissen wir nicht gewiß; möglich ist ja, daß Rußland zaudert, mit einem innerlich so faulen Staatswesen, wie die französische Republik es ist, einen Bund zu schließen; aber eine besondere

Freundschaft der Mächte ist sicher vorhanden. Das beweist auch das jüngste gemeinsame Vor gehen dieser beiden Mächte gegen- den Sieger im japanisch-chinesischen Kriege, welchem Vorgehen sich merkwürdiger Weise Deutschland anschloß, nachdem hauptsächlich doch nur russische Interessen im Spiele standen. Daß der Dreibund lediglich friedlichen Zwecken dient, wird auch von Frankreich und Rußland zuge standen ; von einem französisch-russischen Bündnisse ließe sich das nicht sagen. Die Franzosen wollen absolut

ihre beiden Provinzen zurück, Rußland strebt die Oberhoheit aus der Balkanhalbinsel und den Besitz Constanti- nopels an, um seinen Schiffen ungehinderte Durch fahrt vom schwarzen ins mittelländische Meer sichern zu können. Dazu sucht Rußland seinen asiatischen Besitz nach Süden zu vergrößern und kann dabei jeden Augenblick mit England in Conflict kommen. Nehmen wir dazu noch die bulgarischen, macedoni- schen und- armenischen Wirren, so muß man zugeben daß Zündstoff genug in der Welt sufgehäuft liegt. Wehe

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