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Alpenland
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Seite 2 von 12
Datum: 18.08.1920
Umfang: 12
sehr erfolgreich. Grenzuberschreitung dev polnischen Flüchtlinge H. Berlin, 17. August. (Eigendraht.) Die Grenz Überschreitungen der polnischen Bevölkerung nehmen immer größeren Umfang an. Posen ist von Flüchtlingen überfüllt. In T h o r n und L i s s a liegen die Dinge ähnlich. In der Provinz Posen herrscht Lebensmittelmangel. Russisch-Zupanisches Abkommen über die Kriegsschiffe. Rom, 17. August. (Korrbüro.) Nach Meldungen aus Wla diwostok wurde zwischen Japan und Rußland ein Abkommen über die seinerzeit

von Japan beschlagnahmten russischen Kriegsschiffe abgeschlossen, nach welchem Japan sich verpflich tet, alle Schiffe, jedoch ohne Bestückung, Rußland zurückzu- ftellen: Rußland Hinwider verpflichtet sich, kein Schiff ohne Einwilligung Japans zu armieren und vor jedem Auslaufe der Schiffe das Ziel und die Dauer der Fahrt bekanntzugeben Der englisch-französische Konflikt. Französische BUitterstimmen. Ä. 58r eg ett 3 ,17. August. (Ei gen d ratzt.) Der „Temps" schreibt: Die französische Regierung

- türisch würde es gefährlich sein, ein Expeditionskorps Mischen ein feindseliges Deutschland und Rußland zu schicken. Politisch wäre es ein Unsinn, denn die französische Politik beruhe da rauf, dem Vertrag von Versailles Achtung zu verschaffen, das heißt : Am Rhein die Wacht zu halten. Wenn Frankreich Wen zu beschützen hat, so muß dies im Westen und nicht im Osten geschehen. Französische Befriedigung Aber die Haltung Amerikas. 8t. Rom, 17. August. (Eigendraht.) Die von Mille rand an den französischen

Botschafter in den Vereinigten Staa ten übersandte Note steht auf folgenden Standpunkte bezüglich der russischen Frage: »Mit Genugtuung wurde festgestellt, daß idie Regierung m Frankreich in der russischen Frage auf , dem gleichen Standpunkte steht, wie die Regrerung der Vereinigten Staaten in der Note, in welcher der Staatssekretär seine, Ansich ten über Rußland aussprach. Das Urteil Frankreichs über die Häupter der russischen Regierung stehe vollkommen in Ueberein- stimmung mit dem der Vereinigten

. (Wolffbüro.) Der „Vorwärts" mel det: Rach der „Humanitä" hat die französische Regierung Protestkundgebungen gegen die Anerkennung Wrangels ver boten. Infolgedessen agitieren die radikalen und selbst die rechtsstehenden sozialistischen Blätter für einen Masienprotest. Die Pariser sozialistischen Sektionen hatten am Sonntage Kundgebungen gegen den Krieg und für den Frieden mit Rußland und die Anerkennung der Sowjetregierung veran staltet. England. Die russische Frage vor dem Unterhaus. St. London

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 18
Datum: 08.09.1898
Umfang: 18
werden. WaS dem Volke klommt und BolkSvermözen schaff», gehört ins erste T'tffcn. ES ist das die Parole, die unser Reichsverein — entgegen der früher regierenden Sortenmanie — vor einem Vierteljahrhundert ausgegeben und seither, unbe irrt durch kleinliche Nergeleien, konsequent aufrecht er» holten hat. Nahezu all« Reiche, namentlich Deutsch land, Frankreich, Rußland, haben dieses „österreichische Prinzip' nach und nach auch zu dem ihrigen gewacht. Auf dieser Jubiläumsausstellung wird diese Idee zweifelsohne

. Die Er öffnung deS AuSstellungSbureauS am AuSstellungSPlotze wird seinerzeit bekanntgegeben werden. ^Aenderungen im PostVerkehre mit Rußland.Z Im Postverkehre mit Rußland treten folgende Aenderungen in Kraft: 1. Postpakete. Als Postpakete können unter den im internationalen Postpaketverkehc» geltenden Bedingungen im Verkehre mit dem europäischen Rußland einschließlich des Groß- herzogthumS Finnland Pakete mit und ohne Wertan gabe bis zum Gewichte von S Kilogramm virsendet werden. Dle Wertangabe

ist bis zum Betrage von 50.000 Franken zulässig. Dle Postpakete dürfen im Verkehre mit Rußland die Ausdehnung von 60 em nach keiner Richiurg übersch elten. Sendungen mit Regenschirmen, Stöcken, Karten, Plänen und der gleichen werden bis zur Länge von 1 Meier bei einer Breite und Höhe von höchster» je 20 em zugelassen. Sperrgüter find nicht zulässig. Di« Frankogebühr für Postpakeie noch Rußland beträgt 83 kr. Die Ver- ficherungSgebühr für Sendungen mit Wertangabe be- tiägt 5 kr. füc je 300 Franken oder deren

Bruchtheil des angegebenen Werthes. 2. Postfrachtstückk. Als Postfrachlstücke lönnen im Verkehre mit Rußland solche Paketsenduugen befö dert werden, dle, sei «S wegen ihre» Gewichtes oder ihrer Ausdehnung, sei «S wezen ihrer Herkunft oder Bestimmung (aus oder nach Mmum Zeit»»«. dem asiatischen Rußland oder anderen Ländern, die am Postpaketverkehre nicht theilnehmen). zur Behandlung als Postpakete nicht geeignet find. Die Postfrachlstücke find im Verkehre mit Rußland (ausschließlich Finnland

) bis zum Gewichte von 120 Pfund russisch (49 141 Kilo gramm) und im Verkehre mit Finnland nach Octen. die an einer Eisenbahnstation gelegen find, bis zum Gewichte von 43 Pfund russisch (19 656 Kilogramm) und nach anderen Octen bis zum Gewichte von 24 Psund russisch (9 323 Kilogramm) zulässig. Geld- säcke mit russischen Geldstücken find im Verkehre mit dem gesammten Rußland (ein schließlich Finnland) bis zum Gewichte von 60 Psund russisch (24571 Kilogramm) zugelassen. Die Werth angab« ist bis zum Betrage

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 27.03.1908
Umfang: 8
vom bisherigen Zustand ergeben, immerhin dürften die Geschwornen doch davor zurückschrecken, Angeklagte wegen eines Preßver- gehens gleich auf Jahre in den Kerker zu schicken, wie es die als Richter auftretenden Regierungs beamten ohneweiters tun. Rußland. Die auswärtige Politik. In einer der letzten Dunrasitzungen kam es zu Angriffen auf die optimistische Auffassung, die der Minister des Auswärtigen, Jswolski, kürzlich in bezug auf die Lage im fernen Osten entwickelt hat. Der Oktobrist Graf Uwarow erklärte

, die zwischen Rußland und Japan geschlossenen Ver träge böten keine genügende Garantie für die Friedenspolitik im fernen Osten. Nach Ansicht des Redners eröffnen die Verträge für Japan die Möglichkeit friedlicher Eroberung des ganzen Küstenterrains des Stillen Ozeans und des Amurgebiets. Daß die russische Gesandtschaft in Tokio vor dem Kriege gut informiert war, müsse erst durch eine spezielle Veröffentlichung der Re gierung nachgewiesen werden. Ebenso verfolge China eine aggressive Politik, besteuere

alle in die Nordmandschurei eingeführten Waren und beginne auf dem Sungari Kanonenboote zu bauen. Der Sozialdemokrat Tscheidfle sprach im Namen seiner Partei das schärfste Mißtrauen gegen die Regierungspolitik aus, da nach wie vor unverantwortliche Elemente sich in die Re gierungsgeschäfte einmischen. Jswolski ant wortete in einer inhaltslosen Rede, in der er aufs neue versicherte, daß die Lage im fernen Osten keine Gefahren für Rußland einschließe. Spanien. Unruhen in Malaga. Am letzten Montag nachmittags fanden

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 20.04.1922
Umfang: 6
!.1 Sette 2 .Sft&fl tötet emtdfzeNovs.' Donmtrtofl. dm 20 . Lpril 1222 . 1 , % ! ;s . i 3 »! i •\ i i: i 1i Ostabteilung im Auswärtigen Amt. die treibend« Kraft dieser Russenpolitik, den Augenblick für gekommen erachtet haben, Deutschland mit Rußland zu verständigen, so haben sie dabei erwartet, daß ihnen das deutsche Volk Gefolgschaft leistet. So- weit man sich aus der Presse Deutschlands zur Stunde ein Ur teil bilden kann, ist dies tatsächlich der Fall. Es ist von Entente seite behauptet

worden, daß der Vertrag mit Rußland gegen eine Reihe von Bestimmungen des Versailler Friedens- und gegen die Beschlüsse von Cannes verstoße. Beides ist nicht richtig. Was zunächst die Beschlüsse von Cannes anbelangt, so hat Deutschland durch Annahme der Einladung sich allerdings verpflichtet, die Tagesordnung einzuhalten. Man vergißt aber auf der Ententeseite, daß die deutsch-russischen Verhandlungen bereits vor vierzehn Tagen in Berlin begonnen haben, als Tschitscherin und Rakowski

auf der Durchreise in der Reichs- Hauptstadt weilten. Sie sind nicht auf der Konferenz, sondern neben ihr zum Abschluß gelangt. Man kann auch nicht sagen, daß sie gegen das Londoner Memorandum verstoßen, das von den Engländern den Russen überreicht worden ist. Der deutsche Vertrag bezieht sich nur auf die Vergangenheit, unter die er einen Strich macht, während das Memorandum di« künftigen Beziehungen zu Rußland regeln will. Dem aber hat Deutsch land in keiner Weise vorgegriffen. Es ist sogar ausdrücklich gesagt

worden, daß Deutschland dieselben Schadenersatzan sprüche gegen gewaltsame Sozialisierungen in Rußland zu stehen, die es anderen Staaten bewilligt. Und nun zu Artikel 116 des Versailler Friedensvertrages. Dieser lautet: Deutschland erkennt die dauernde und unabän derliche Unabhängigkeit aller Gebiete an, die am 1. August 1014 zum früheren russischen Reiche gehörten und verpflichtet sich, dieselbe zu achten. Deutschland erkennt endgültig die Auf hebung der Vertrüge van Brest-Lttowsk, sowie

aller sonstigen Verträge oder Abmachungen an. die es seit der maximalisti- schen Revolution vom November 1917 mit Regierungen oder politischen Gruppen, die sich auf dem Gebiet des früheren rus sischen Reiches gebildet hatten, abgeschlossen hat. Die alliierten und assoziierten Mächte behalten Rußland ausdrücklich das Recht vor. von Deutschland alle Entschädigungen und Wieder- gntmachungen zu verlangen, die auf den Grundsäßen des gegenwärtigen Vertrages beruhen. In diesem Artikel sind für Rußland

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 12.04.1878
Umfang: 6
in der Dobrudscha sich von ihren Leiden erholen. Man hat dem Corps aus dem Hauptch quartiere das Versprechen gegeben, es späterhin an einem bevorzugten Platze zu verwenden. Türkei. Das „Reuter'sche Bureau' meldet aus Constantinopel: Der Sultan hat Savfet Pascha an den Großfürsten Nikolaus gesandt, um sich über den Zeitpunkt der Räumung der Demarcationslinie von Seite der russischen Tuppen zur erkundigen. Der Groß fürst wies auf die Anwesenheit der britischen Flotte im Bosporus hin. Rußland. Ein ossiciöser Art

, seien zwei Bedingungen erfor derlich: einmal, daß man den vollendeten Thatsachen Rechnung trage. Die für die Christen durch das russische Blut erlangten Wohlthaten müßten anders sichergestellt werden, als durch den Vertrag 1856 Wenn ein Kongreß zur Discutirung neuer Garantien zusammen trete. werde Rußland dieselben mit dem aufrichtigen Wunsche prüfen, darin das gewünschte Aeqivalent zu finden. Sodann sei zu beachten, daß. wenn gewisse Mächte verlangten Sicherheitsmaßregeln für die Zu» kunft

zu ergreifen, es ungerecht sein würde Rußland allein zu verhindern sich zu decken. Rußland verschaffte den bulgarischen Aspirationen größere Befriedigung, weil dieselben direct in Frage waren und den Gegen stand des Kampfes bildeten. Rußland vergaß aber nicht die griechischen Bevölkerungen. Hätte Rußland allein eine^noch umfassendere Initiative ergriffen, durch welche die Existenz der Türkei noch mehr bedroht wor den wäre, so würde man Rußland wegen einer solchen Präcedenz angeklagt haben. Rußland ließ

in der Türkei wird allgemein in Constantinopel im Hinblicke auf die stündlich wachsende Spannung zwischen England und Rußland die größte Bedeutung beigelegt. Tekegramme äer „Aozaee Zeitung. Wien-, il. April. In der österreichischen Quotendeputation verlas Dr. Herbst Sa«

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 24.09.1923
Umfang: 4
wird für den Bergsteigerverkehr vis anfangs Oktober offen stehen. Volkswirtschaftliche Rundschau« ttüSttS» Russisches Getreide für Mitteleuropa. Won unserem Königsberger Mitarbeiter. Rußland war vor dem Weltkriege Äner der wichtigsten Cxportstaaten für Getreide. Es ver sorgte das industrielle Mitteleuropa mit einem großen Teil der notwendigen Brotnahrung. Das ist seit dem Kriegsausbruch anders geworden und die Ernährungsschwierigkeiten, unter denen Mittelouropa auch heute noch stark zu leiden hat, sind nicht zuletzt

sein, und zwar schon deshalb, weil an gesichts des vollzogenen Verfalls der deutschen, polnischen und österreichischen Währung es den mitteleuroväischen Staaten nur unter allergröß ten Schwierigkeiten möglich ist, Getreide aus Uebersee zu bezichen. Biel leichter wäre es, das Manko der GetreideprodiMion in Mitteleuropa aus Rußland zu decken und die eingeführten Getreidomengen mit ,den iUeberschiissen der In dustrie-Produktion zu bezahlen, wozu sowohl Deutschland wie Polen, die Tschechoslowakei und auch 'Oesterreich

imstande wären. Nun besteht allerdings >i-n Rußland selbst noch ein gewisser Widerstam» gegen den Getreide export. Die Folgen der Mißernten der letzten Jahre sind noch nicht völlig überwunden. Man befürchtet in Rußland nicht mit -Unrecht, daß die zu frühzeitige Wiederaufnahme des Getreide empörtes den inländischen Getreidepreis stark er höhen und somit die Ernährung -der eigenen Be völkerung gefährden könnte. Diesen Befürchtun gen steht aber das Bestreben der Sowjetregie rung gegenüber, die russische

Handelsbilanz un^. ter allen Umständen aktiv zu machen. Die russi sche Regierung braucht Geld aus Stenererträg- nissen. Sie kann Steuern nur erhalten von der Landbevölkerung, die durch die Bebauung ihres Landes Werte hervorbringt, die unter allen Um ständen Absatz finden. Der Getreideexport ist also für Rußland notwendig, um seine Wnanz- -verhältmsse zu 'sanieren. Es ist daher vor einiger Zeit ein staatliches Institut ins Leben gerufen worden, dem das alleinige Recht übertragen worden ist, russisches

Getreide nach dem Aus lände zu exportieren. Es ist selbstverständlich, dah bei dem Mangel an technischen und organisatorischen Einrichtun gen für d e Getreideproduktion und »beförderung noch Jahre vergehen werden, ehe Rußland seine alte Stellung aus dem Weltgetreidsmarkte wie der einnehmen wird. Aber es ist zunächst nicht land mindestens ebensoviel Getreide exporöiert wie vor dem Weltkriege, denn der Fehlbetrag an Getreide hat sich in gang Mitteleuropa verrin gert, weil die konsumierenden Völker

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 24
Datum: 26.02.1905
Umfang: 24
sich Vermittler finden, welche, wie im Jahre 1894 die Früchte des Sieges den Japanern schmälern ivürden. Ein direktes Verhandeln Japans mit Nußland wäre daher für Japan sehr vortheilhaft, und zwar muß dies möglichst rasch zur That werden. Der russische Standpunkt. Die Ursachen, welche Rußland einen baldigen Friedens schluß wünschenswcrth erscheinen lassen, sollen im Nachfol genden skizziert werden. - 1. In Nußland ist der Krieg überaus u n p opul ä r, ja sogar verhaßt. 2. Die rilssische Dip lomatie

, so sind jene Bedingungen, welche vom Reuter'schen Bureau als aus Pe tersburg stammend, mitgetheilt wurden, für Rußland unan nehmbar und kann diese Information des englischen Nach richtenbureaus unmöglich aus einer seriösen russischen Quelle geschöpft sein. Denn Rußland erklärt im gegenwärtigen Mo ment folgende Bedingungen als überhaupt undiskutabel: Die Räumung der Nordmandschurei. Die Auflösung des Pachtvertrages, den Rußland mit China 'bezüglich Port Arthurs geschlossen hat und demzufolge Port Arthur auf 99 Jahre

Rußland in Pacht gegeben wurde. Die Forderung, daß jene russischen Schiffe, welche in neutralen Häfen Zuflucht gefunden haben, den Japanern aus geliefert werden sollen. Dagegen würden folgende Friedensbedingungen von Ruß- ü nd in ernste Erwägung gezogen werden: Japanisches Protektorat über Korea. Rückgabe der südlichen Mandschurei an China. Bezahlung einer Kriegsentschädigung an Japan — es erscheint als durchaus nurichtig, daß' dieser Punkt, wie das Neuter'sche Bureau meldete, besondere

Schwierigkeiten bei einem Friedensschluß bieten'würde. Eventuelle Abtretung der Insel Sachalin, die bis in die zweite Hälfte des vorigen Jahrhunderts japanisches Terri torium war, an Japan. Diese Gebietsabtretung würde in Rußland keinen üblen Eindruck inachen, da. Sachalin heute nichts anders ist als ein DeportationZort für Verbrecher und eigentlich keinen rechticn Werth für Rußland hat. Ferner wurde Rußland Japan einen dauernden und ga rantierten Friedensvertrag anbieten^ das heißt, Rußland

würde auf diese Weise jenen Befürchtungen, die in Japan laut geworden find, daß der Frieden nur ein Waffenstillstand sei und von Rußland zur Vornahme von Revanche-Rüstungen benutzt werden werde, die Spitze abbrechen. Sonnt ag, Z6. F ebruar 1905. . 5 . Vollständig falsch ist ferner die in der Reuter'ichen De-- pesche zum Ausdruck gebrachte Auffassung, datz der Zar noch, eine entscheidende Schlacht abwartm Wolle, bevor er die Hand , zum Frieden biete. Eine solche Schlacht würde' nicht /nur kolossale Opfer kosten

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Der Burggräfler
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Seite 5 von 6
Datum: 10.08.1922
Umfang: 6
in Bischofshofen', seine Parförcejagdbllder, ganze Famllkenbilder zu Pferde und alle die kraftfrischen Landschaften. Bauern und Pferde aus Tirol, dem Stammland der Fmnllie Blaas. (Auf den bolschewistischen Bahnen.) Der ehemalige deutsche Staatssekretär, Genosse Dr. August Müller, hat Rußland bereist und schreibt über seine Eindrücke in der »Neuen Freien Presse' folgendes: »Das Eisenbahnpersonal ist, ähnlich wie in den Ländern Mitteleuropas, erheblich vermehrt worden. Vor dem Kriege kamen auf einem Werst

Lifenbahnlänge 15 Arbetter, Beamte und Angestellte, heute 36. Je weniger auf der Eisenbahn befördert wird, desto mehr Personal scheint also beschäftigt zu werden. In Rußland klagt man außer dem sehr über die schlechten Qualttäten der Eisenbahner. Wie man aus der Geschichte der revolutionären Ent wicklung. in Rußland weiß, gehören die Lokomotivführer, Heizer, die technischen Beamten und zahlreiche mittlere und untere Beamte der allgemeinen Eisenbahnverwaltung schon seit langer Zeit zu den Kern- und Stoßtrupps

ln sehr eindringlichen Schilderungen illustriert, wie stark die Transporttage in Rußland dadurch ve.schlechtert wurde, daß die Lokomottven geführt und bedient wurden von Leuten aller Berufe, nur fetten indessen von gelernten Lokomotivheizern und -führern. Irgend welche Gratisreisen auf Grund kommunistischer Organisation gibt es in Rußland nicht mehr. Wer sich ein Billett erstehen kann, hat auch Anspruch auf eine Eisenbahnfahrt. Aber es gibt trotzdem noch manche Möglichkeiten, sich jemanden gefällig zu erweisen

, und so blühen Bestechungen und Annahme von Schmier- geldertt durch die Eisenbahnangestellten. Wie sehr leben dige Schilderungen in der »Iswestia', die während meines Aufenthaltes in Rußland erschienen sind, zeigen, stellen auch die Eisenbahnangestellten einen erheblichen Anteil zu den Banden, die planmäßig die Eisenbahnen berauben und bestehlen. Es gibt aber eine besondere Eisenbahnpolizei, die diesen Dingen nachspürt» und sie scheint kurzen Prozeß zu machen, wenn ihr eine solche Bande in die Hände fällt

. Wie der Verkehr zuruckge- gangen ist, mag folgendes Beispiel zeigen. 4^r dem Zusammenbruch war die beliebteste Bahn m Rußland die Strecke Moskau-Kursk, auf der täglich 65 Guter- züge und 16 Personenzüge nach beiden Richtungen ver- kehrten. Heute laufen hier nur 5 Güterzüge und 2 Per-, sonenzüge! Aus zahlreichen Strecken gibt es täglich nur einen Zug in jeder Richtung. Die Gelesse liegen meistens noch überall, was am meisten beschädigt ist, und die Schwellen. Die russischen Eyenbahn- schwellen müssen

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 25.09.1915
Umfang: 6
. Bulgarien verlangt nur die Erfüllung des ge schlossenen Vertrages. Griechenland hatte mit Bulgarien keine Gebietsbegrenzung vereinbart. Es stand ihm rechtlich frei, hohe Ansprüche zu stellen, um geringe erfüllt zu bekommen. Serbien aber hat den bulgarischen (Lharakt r der i' der ge heimen Anlage des Vertrages bezeichneten Ge genden ausdrücklich anerkannt. Serbien verweigert aber trotzdem unter nichtigem Vorwand die Er- füllung des Vertrages. Ueber dem Balkanbund steht als Protektor Rußland

. Nach § 4 der ge heimen Anlage des Vertrages mit Serb en war Rußland ausdrücklich das Recht übertragen worden, über die Interpretation und die Aus führung des Vertrages zu wachen. Rußland sah zu, wie die Serben sich schon zu Beginn des Balkankrieges in bulgarischen Gegenden einnisteten. Rußland sab z , wie baUanichc 5ehr.'.- .»ud > und Richter und Priester vertrieben wurden.- Ruß- s.i!) in wie bulgarische G )urch Ver treibung der Bevölkerung entuario iallsiert?. Ruß- land sah zu, wi: fünf Älouate bindinch Serbien

unter wohlwollender Unterstützung des russischen Gesandten v. Hartwig die Erfüllung des Vertrages verweigerte. Rußland schmeichelte Serbien und drohte d->n Bulgaren. Rußland ist der wahre Zerstörer Bulgariens, Rußland hat Bulgarien betrogen und verraten. Die Zeiten haben sich nunmehr geändert. Das einst so mächtige Rußland liegt heute zu Boden geschmettert und ist in bitt.rer Bedrängnis, heute diktiert ec> nicht mehr, sondern bittet flehentlich ihm zu helfen, es wieder groß und mächtig

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 24.09.1914
Umfang: 8
einer Amtshandlung sein, wenn dieselbe mit einer l-Krone-Stempelmarke und jede ungestem pelte Beilage mit einer 30-Heller-Stempel- marke versehen, retouruiert wird.' — Man sieht, daß auch jetzt der Humor nicht ganz schwindet. Dafür sorgt auch Sankt Bureau- tratius. - — (Rußland und der SchnapS.) Als im Fühjahr in der russischen Armee der Kampf Men den Alkoholqennß begonnen wurde, da merkte man, daß die Sache ernst wurde. Denn eS wurde» wirklich Anstrengungen gemacht, daS SchnapS' saufen der Mannschaften

und nicht zum wenig« sten der Offiziere zu unterdrücken. DaS hieß> daß man allen Ernstes die Feldtüchtigkeit deS Heeres heraufsetzen wollte. Weshalb? Die Frage ist heute beantwortet. Inzwischen scheint man eingesehen zu haben, daß — wie daS so bei der artigen Maßnahmen in Rußland geht — der Erlaß auf dem Papier stehen gebliebe» ist und Folgen nicht gezeitigt hat. Mit der ganzen Ge waltsamkeit, mit der in Rußland Fortschritte er zwungen werden sollen, hat deshalb jetzt ei» UkaS deS Zaren in ganz Rußland

während deS Krieges den Ausschank alkoholischer Getränke verböte». Vor der Absicht, die sich hier ausspricht, vor der Wucht, mit der sie sich durchzusetzen versucht, empfindet «an unwillkürlich Respekt. Den Alkohol in Ruß land gemeinhin zn verbieten. — daS bedeutet, die Lebensführung von gut zwei Dritteln dev männ lichen Bevölkerung gewaltsam umzuwerfen. DaS beteutet, da in Rußland das staatliche SchnapS- Monopol besteht, auf Einnahmen verzichte», die sich 19l2 auf 764 Millionen Rubel beliefen

, wo zu noch 47 Millionen Rubel an Getränksteuern treten. Lebensführung der Bevölkerung und das Budget werden jetzt durch einen Gewaltakt gleichermaßen umgeworfen. Dahinter birgt sich ein Wille, der sich feines Zieles bewußt ist. Wir werden gewiß sein können, daß von dem UkaS deS Zaren sehr viel auf dem Papier stehen bleiben wird- Wäre Rußland nicht daS Land des Alko» holz nnd der Korruption, das eS ist, so würde es dennoch schier unmöglich sein, eine solche Maß nahme durchzuführen. Dev Haupterfolg

von ihr wird sein, daß ungefähr die gleiche Summe, die bisher in die Kassen des Staates floß, jetzt als Bestechungsgeld in die Taschm der Beamte» flie ßen wird. Mufchit und Soldat, Beamter und Offizier, werden weiter trinken; und kann» wesent lich versteckter als bisher. Der Satiriker wird unerschöpflichen Stoff in dem abstinenten Rußland finden Aber das ist jetzt etwas sehr Belangloses Jetzt geht uns nur an, was diesen merkwürdige» Ukas des Zaren hat Tatsache werden lassen. Da» ist die Erkenntnis, daß eS für Rußland umS

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 19.04.1922
Umfang: 6
Seü« 2 „Sft&fl tolet Londerzeltva g.' Mittwoch, den 19. Lpril 1922. Die «Itiedenskonferenz' in Gefahr. i Hi Der Zwischenfall von Genua. Am Ostersonntag ist rn Genua (Rapallo) das deutsch» russische Abkommen erzielt worden. Die Unterzeichnung ersolgte nach Einholung der Zustimmung des deutscheit Reichspräsiden ten in später Nachtstunde -mn 17. April. Nach dein Abkommen verzichten Rußland und Deutschland auf alle wechselseitigen Ansprüche aus der Kriegs- und Vor kriegszeit, dementsprechend

auch Rußland auf die chm aus Artikel 116 des Versailler Friedens offen gehaltenen Rechte, und Deutschland auf die Ansprüche für Schäden aus den Sozia- lisienmgsmaßnahmen. Beide Staaten sichern sich gegenseitige Meistbegünstigungen zu, nehmen sogleich wieder die diploma tischen und konsularischen Beziehungen auf, werden deit wirt schaftlichen Bedürfnissen gegenseitig mit wohlwollendern Geiste eirtge genkommen rmd bei grundsätzlicher Regelung dieser Fra gen auf internatwilaler Basis vorher

ist man überrascht, erhofft aber die Vermeidung unerguicklicher Wir- klingen für die Konferenz. Nach den Berichten des Sonder berichterstatters >des „Lokalanzeigers' sekien die Neutralen und die Amerikaner in dem deutsch-russischen Wirtschaftsvertrag >das erste praktische Resultat das «reicht rvurde. Der Zwischenfall hat dag Bild der Konferenz vom Grund aus verändert. Der gestern erfolgte Ausschluß Deutschlands und Rußland von der politischen Kommission birgt ernstliche Gefahr für das Weiterbesteben

bleiben würden. Zurzeit läßt sich ein genauer Ueber- ! blick über die allgemeine Lage nickst gewinnen, da alles -runter > und drüber geht. Die Arbeiten in den anderen Kommissionen wurden mittlerweile eingestellt, bis die Lage sich geklärt hat. L i t w i n o w hat Pressevertretern gegenüber erklärt, daß das Zustandekommen dieses Abkommens eine natürliche Folge des Friedensvertrages von Brest-Litowsk sei. Schon -amals sei Deutschland mit Rußland in freundnachbarliche Beziehungen getreten

des Vertrages mit DoutschLn<d so .aufregen könne, da Rußland schon mit den meisten europäischen Staaten Verträge geschlossen Hab« und es der Entente noch niemals eingefallen sei, sich darüber aufzuregen. Dr. R a t h e nan erklärte sich englischen und französischen Journalisten gegenüber in ähnlichem Sinne. Deutschland habe bemerkt, daß Frankreich und England darauf ausgehen. Deutschland von den Kommissionen, welche dl« russische Frage behandeln, auszuschiießen, weshalb es angezeigt war, den schoil lange

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Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 07.03.1922
Umfang: 6
bringen. Um min auf Englands europäische Politik zurückzukom men, müssen mir uns dem russischen Problem zuwenden: hier werden die englischen Weltinteressen wieder berührt und auf dem Wege über Rußland wird Deutschland erst wieder eine Schachfigur, die für England Bedeutung gewinnt. Der Zu- sairnenbruch Rußlands war zunächst für England ein Ge winn. der ihm so nebenbei in den Schoß gefallen ist. Da er den Krieg nicht zu Deutschlands Gunsten zu wenden vermochte, hatte Deutschland auch dafür die Kosten

zu tragen. Denn England hätte nie die völlige Vernichtung und Wehrlos- machung Deutschlands zugelassen, wenn «In intaktes Rußland zu den Friedensverhandlunaen gekommen wäre, das natur gemäß den Anspruch auf die Stellung als europäische Vor macht in der Tasche gehabt, die ihnr gleichzeitig Bewegungs freiheit im nahen und fernen Osten gesichert hätte. Nun ist da allerdings bald ein Wermutstropfen in den englischen Freudenbecher -gefallen durch die Feuerchen, welche die Bol schewiken in der Türkei, Arabien

, Persien und Indien an die englische Weltherrschaft gelegt haben. England macist außer dem immer Politik auf lange Sicht, und -da kann es die künf tige Entwicklung Rußlands nicht aus dem -Auge lassen, die Ihm ein -Gegenstand ständiger Sorge bleibt. Während des Krieges hat Deutschland — nicht Immer sehr geschickt — die Politik verfolgt, Rußland In seine ethnischen Bestandteile aufzulösen: ein siegreiches Deutschland hätte diese Politik vielleicht durch führen können, zwischen dem großrussischen

, nach Osten orien tierten Staat und Deutschland hätte sich dann ein Kranz von Pufferstaaten geschoben, die schon aus Selbsterhaltungsgründen Ihre Anlehnung an Deutschland hätten suchen müssen. Die Schwierigkeit wäre hierbei freilich immer gewesen, daß Nord rußland ohne die Ukraine nicht recht -lebensfähig ist, da es ihrer aus wirtschaftlichen Gründen zur '-Ergänzung -dringend bedarf. Heute ist diese Politik nicht möglich, ganz abgesehen davon, daß Deutschland an ihr kein Interesse mehr hat. Zum Teil

hat die Entente'sie zu verwirklichen -gesucht, indem sie eine Reihe von Staaten zwischen Deutschland und Rußland schob, die nun nach Osten und Westen den Soldaten für die Entente spielen sollen — eine unmögliche Aufgabe. Die Ge setze der politischen Geographie lassen sich nun einmal nicht auf den Kopf stellen. Polen laßt sich selbst über ein völlig wehr loses Deutschland hinweg nicht von Frankreich -aus gegen Rußland verteidigen, wenn dieses wieder im Vollbesitz seiner staatlichen Kräfte ist. Ob und wann

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Volksblatt
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Seite 10 von 12
Datum: 23.03.1912
Umfang: 12
bemerkbar macht. DaS neue Schlachtschiff trägt den Namen deS Helden von Lissa (1866). Wir wünschen nur, daß die Bemannung deS Schiffes sollte es einmal gelten, sür deS Vaterlandes Wohl dem Feinde entgegenzudampfen, von dem gleichen Heldenmute beseelt sein möge, wie einst Tegetthosfs wackere Schaar. Droht em Krand am Kalkan? Zwischen Rußland und Italien scheint der malen ein geheimes Liebäugeln vor sich zu gehen. Auch ein sonderbares Paar diese zwei: der zottige russische, schwersällige Bär

vor dem Palast des türkischen Sultans zu erscheinen und dort den Frieden zu diktieren. Andererseits unterhält Rußland im Schwarzen Meer eine starke Flotte. Aber die europäischen Mächte haben ver tragsmäßig die völkerrechtliche Bestimmung festge» fetzt, daß kein Kriegsschiff die Enge der Darda nellen passieren dürse. Diese Bestimmnng trifft natülich am meisten Rußland, das mit seiner Schwarzen-Meer-Flotte im Kotier sitzt. Der Ein bruch Italien in die Dardanellen böte nun sür Rußland den günstigen Vorwand, sür

in steter Gefahr, von denen, die ein Interesse daran haben, daß es lustig ausflackert, hintertückisch in die Flammen gestoßen zu werden. Es frägt sich jetzt nur, ob Rußland und Italien tatsächlich so gefährliche Pläne schmieden. Rußland hält seine Schwarze Meer-Flotte nahe der Aussahrt, schiebt gleichzeitig Truppen an die türkische Grenze, von Italien aber kommen Mel- düngen, daß der italienische König nach Rußland auf Besuch kommen werde. Alle diese Erscheinungen können natürlich auch anders ausgelegt

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Pustertaler Bote
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Datum: 11.01.1918
Umfang: 10
Fragen eine Annäherung stattgesunden hat. Annäherung bedeutet so viel, daß Dif ferenzen noch weiter bestehen. Die Hauptsache aber, daß sowohl bei dem Vierbunde als bei Rußland der Friedenswille vorherrscht, hat keine Aenderung erfahren. Es ist nicht zu leugnen, daß wir den Frieden mit Rußland brauchen, aber mindestens ebenso notwendig ist der Friede für Rußland. Diese Tatsache muß man sich vor Augen halten, will man der Bedeutung des Zwischenfalles gerecht werden. Die Situation im Osten

. Wie dem Hauptausschusse des deutschen Reichtages mitgeteilt wurde, soll diese Reise allerdings vorerst nur zu dem Zwecke erfolgen, um die Vertreter des Vierbundes doch zu be stimmen, Stockholm als neuen Verhandlungs- vrt anzuerkennen. Ob dies aber gelingen wird, ist sehr die Frage. Der Vierbund braucht nicht die ganzen Neutralen und mit ihnen seine Feinde in Angelegenheiten hineinblicken zu lassen, die er einzig und allein nur mit Rußland zu regeln hat. Inwieweit der Einfluß der Entente tätig war. um die russische

Regierung zu ihrem Vorschlage, einen neuen Verhandlungsort zu wählen, zu bestimmen, wollen wir dahingestellt lassen. Sicher ist es, daß die Weslmächte das Aeußersle aufbieten, das im Werden begriffene Friedenswerk, das sie wohl nicht mehr zu verhindern vermögen, doch zu verzögern bemüh! sind. Auf solche Querzüge mußte man sich gefaßt machen und es darf nicht überraschen, wenn sich bei den Friedensverhandlungen mit Rußland noch Schwierigkeiten ergeben werden. Ein Friede nach dreieinhalbjährigem Kriege

ist nicht über das Knie zu brechen.. Hindemisse beim Friedensschlüsse waren immer zu über winden und das Wesen von Verhandlungen besteht ja darin, daß eine mittlere Linie zwischen verschiedenen Standpunkten gefunden werden soll. Es ist notwendig, die unver meidlichen Zwischenfälle, die ja immer vor Abschluß eines Friedens auftauchen, mit Kaltblütigkeit aufzunehmen und sich die Tat sache vor Augen zu halten, daß Rußland den Frieden zumindest ebenso braucht, wie wir. — Die Petersburger „Prawda' meldet: Die rus sische

wird also aller Voraussicht nach am 4. Jänner derart sein, daß die Zen tralmächte weiter allein mit Rußland ver handelt werden, daß aber die Bemühungen der Entente, die Verhandlungen zu stören, sich noch stärker bemerkbar machen dürften. Da bei darf nicht außer Acht gelassen werden, daß die Verhandlungen öffentlich sind, und daß jede einzelne Phase der Verhandlungen von russischer Seite der Welt bekannt gegeben wird, was die Verhandlungen sehr schwierig macht und die Störungsversuche sehr erleichtert. Wochen-Chronik

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