¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
Abschluß der Nordsee- und Qstsembhommm 1'4'J Berliner Regierung Anfang Dezember 1907 in London ein entspre chendes Status quo-Abkommen zwischen Deutschland, England, Dänemark, Holland und vielleicht auch Norwegen hinsichtlich der Nordsee vor, Indem sie Rußland damit überraschte, stieß sie Iswolski vor den Kopf. Zugleich aber mußte sie es hinnehmen, daß die vom Foreign Office beantragte Hinzuziehung Frankreichs auch dem Nord seeabkommen seinen eigentlichen Sinn raubte. Trotzdem wurden
die Verhandlungen mit Schweden und Dänemark fortgesetzt und zu Ende geführt, Dänemark begrüßte die beiden Verträge, an denen es sich beteiligen sollte, mit unverhohlener Freude. Aber auch Schweden ließ sich schließlich für die Teilnahme am Ostseevertrag gewinnen, namentlich auf Betreiben des Grafen Taube, der damals schwedischer Gesandter in Berlin war und die guten Absichten Deutschlands er kannte, 1 Indem es durch Ausspielen der öffentlichen Meinung bei Rußland die Trennung der Alandfrage
wurde ein Memorandum angefügt, durch das sich Rußland aus drücklich die Handlungsfreiheit in diesen Gewässern vorbehielt. Der französische Gesandte, der später über diesen Vorgang berichtete, 3 wußte es sicherlich genau, wenn er diesen Vorbehalt dahin interpre- 1 Schocn an Pourtalès. Berlin, }, Maß 1908. D.D.XXIII 2 Nr. 8140. 2 Grey an Rcdd. London, 26. Februar 1908, B.D.VII1 Nr. 146. * Thiébaut an Doumergue. Stockholm, 10, Januar 1914. F.D.III 9 Nr. 52. Herre, Stauten 9