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Alpenland
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Seite 9 von 10
Datum: 21.04.1922
Umfang: 10
aus diese schweren Bedenken aufmerksam gemacht. Das ist jedoch ohne Erfolg geblieben. Vielmehr wurde der; deutschen Delegation bekannt, daß die einladenden Mächte J Sonderverhandlungen mit Rußland eingeleitet hatten^ lllett-' Äungen über diese Verhandlungen ließen daraus schließen. >aß eine Verständigung binnen kurzem bevorstand, daß aber Ke Berücksichtigung der gerechten deutschen Wünsche mchr in Aussicht genommen war. Die deutsche Delegation ließ j m- »egenÄber keinen Zweifel, daß sie gezwungen sei, ihre Inte

ist sehr wohl gegeben. Der Ver trag greift in das Verhältnis dritter Staaten zu Rußland in keiner Weise ein. Auch ist er in jeder seiner Bestimmungen von dem Gedanken getragen, dessen Verwirklichung Sie mit Recht als das Hauptziel der Konferenz bezeichnen, nämlich von dem Geiste, der das Vergangene als endgiiltig abge- schlossen ansieht und eine Grundlage für den gemeinsamen friedlichen Wiederaufbau zu schaffen sucht. Was dir weitere Behandlung der russischen FÄrgen auf der Konfei^nz betrifft, so hall

auch die deutsche Delegation es für richtig, daß sie sich an den Beratungen der ersten Kom mission über diejenigen Fragen, die den Mischen Deutsch land und Rußland 'bereits geregelten Fragen entsprechen, nur dann beteiligt, wenn etwa ihre Mitarbeit besonders ge wünscht werdM sollte. Dagegen bleibt die deutsche Delega tion an allen denjenigen, der ersten Kommission übertrage' nen Fragen interessiert, die sich nicht aus die in dem rupi- schen Vertrage geregelten Punkte beziehen. Die deutsche Delegation

von Cannes. In Cannes wurde er klärt, daß keine Einmengung in die inneren und Eigentums verhältnisse eines Staates erlaubt seien. Diesem Grundsätze aber widersprächen die Londoner Expertenbeschlüsse. Die Konferenz von Genua sei ausschließlich wegen der Jndustriekrise einberufen worden, die ganz Europa bedrohe. Man habe eingesehen, daß man 150 Millionen russische Kon sumenten nicht ausschalten könne und daß kein Friede mög lich sei. solange Rußland nicht in den europäischen Konzern aufgenonrmen sei

. In den Londoner Beschlüssen werde immerfort von Billigkeit gesprochen, aber 'in Wahrheit komme es nur darauf an. die Russen zur Zahlung von em paar Dutzend Goldmilliarden zu verhalten. Von W i e d e r h e r- steN u ng sei kein Wort gefallen. Statt der Nrchtemmen- gung in die inneren Verhältnisse werde eine Finanzkon trolle geplant. Immer wieder komme das Wort Kontrolle vor. Man wolle Rußland ägyptisieren. Rußland aber wolle so behandelt werden, wie alle anderen Staaten, die ebenfalls expropriieren

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 10.01.1922
Umfang: 4
einem neuen und letz ten Untergangs entgegenzuführen. Hier seht Mereschkowskij mit seiner großen Anklage gegen Europa ein: Europa fällt auf alles dies gedankenlos hinein. Es schließt mit diesen „größten Lügnern", mit diesen „echten Söhnen des Teufels" Handelsverträge ab. Treibt „Kompromißpolitik". Und glaubt, der russische Bolschewismus fei eine für den Westen ungefährliche Krankheit, eine Art Rinderpest, die für Menschen nicht ansteckend sei. Das große leidende Rußland aber erwarte von Europa schon lange

kein Mitleid, keine Scham und keine Angst mehr. Schrecklich nennt Mereschkowskij die Frage: „W a r u m blieb Europa regungs los? Wollte es oder kannte es sich nicht rühren?" Das erste und das letzte Wort Europas über Rußland sei die „Nichteinmischung". Rußland liege wie ein Schwerkranker nieder, selbst könne er sich nicht erheben, Europa aber sage: „Laßt den Kranken in Ruhe, bringt ihn nicht zum Bewußtsein, hebt ihn nicht auf, mischt euch in die russischen Angelegenheiten

mit dem Bolsche wismus eine unausbleibliche Weltkatastrophe bedeute, etwas, was in der Tat dem Weitende, dem apokalyptischer. „Reiche des Tieres" gleichkomme. Wer hat Rußland an die Bolschewisten verraten und verrät sie schon seit drei Jahren, fragt Mereschkowskij erbittert und er gibt die leidenschaftliche Antwort: Die Kompromißler — der eine Lloyd George und zahllose Lloyd Georges; der eine Kerenskij und zahllose Kerenskijs! Und er frägt weiter: Wer hat um das „eine unteilbare" Rußland gefeilscht und dabei

das lebende, zerfetzte, ver stümmelte Rußland vergessen? Und wreder findet er nur die Antwort: Das wart ihr, ihr russischen und allerweltlichen Kompromißler! Mereschkowskij warnt Europa. Deutschland fei das erste Land gewesen, das Verträge mit Sowjetrußland abgeschlossen und seinen Versprechungen über die „Einstellung der Agitation" geglaubt habe. Die traurigen Folgen habe es schon erlebt. So aber werde schließ lich auch ganz Europa großes Leid aus feiner verhängnisvollen Haltung ernten. Und Rußland

selbst? „Wir Russen haben nichts mehr zu verlieren und nichts zu fürch ten," heißt es am Ende des ersten Abschnittes im Buche. „Alles ist besser als das, was jetzt ist. Wenn eine Weltkatastrophe aus bricht, so können wir hoffen, daß wir sie als die ersten Überstehen: wenn ihr Europäer erst erkranken werdet, werden wir schon ge nesen. Bei Erdbeben leiden hölzerne Bauten weniger als die ftet= nernen: entsetzlich war d-r Zerfall des hölzernen Rußland; wie wird aber erst der Zusammenbruch des steinernen Europa fein

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 12.08.1905
Umfang: 8
Ehren empfangen und in das Arsenal gebäude. das für die Verhandlungen reserviert ist, geführt. Den Vortritt bei den Ehrenbezeigungen hat Rußland, weil es bei den Vereinigten Staaten durch einen Botschafter vertreten ist, während Japan nur einen Gesandten in Washington hat. Die Russen, besonders Witte,' werden von den Paukers bei jeder Gelegenheit mit übertriebenen Sympathiekundgebungen begrüßt. Am Mittwoch wurden die Verhandlungen mit Ueberreichung der beiderseitigen Beglaubigungen eröffnet

, die Beglaubigungen wurden für ausreichend befunden. Daß die Verhandlungen zum Frieden führen werden, dafür sind zur Zeit sehr wenig Aussichten vorhanden. Witte hat geflissentlich wiederholt seine und die An schauungen der ruffischen Regierung durch Preßvertreter bekannt gegeben. Danach will Rußland weder einen Zollbreit russischen Gebiets abtreten noch eine Kriegs entschädigung zahlen. Sachalin soll also auch nicht abgetreten werden. Wenn auch Sachalin jetzt äs kaoto den Japanern gehöre, äs Mrs werde es immer

ruffisch bleiben uno wenn die Japaner Geld hinein steckten, so seien das nur Borschüffe, bis Rußland im Stande sei, die Insel selbst wieder einzunehmen. Der Kehrreim ist immer wieder, daß Rußland keineswegs geschlagen sei und daß die inneren Zustände auf den Krieg in Ostosien keinerlei Einfluß hätten. Der japanische Delegierte Sato, der sich durch seine Offen herzigkeit auszeichnet, hat schon einmal diese Aeuße- rungen Wittes als „bluff" bezeichnet, d. h. als Auf schneiderei mit dem Zweck, den Gegner

, daß für Rußland kein Geld aufzutreiben ist, falls nicht Friede geschlossen wird. Die französischen und amerikanischen Financiers rieten Witte dringend zum Frieden, damit nicht eine ernste finanzielle Katastrophe über Rußland hereinbreche. (R e v o lutio n ä re Mo rd ta ten.) General Tenitz- laff in Byalistock (Rußland) ist am 9. durch zwei als Bauern verkleidete Mitglieder des Revolutionskomitees erschossen worden. Der General hatte bei den letzten Arbeiterunruhen Warschaus den ersten Befehl zum j Schießen

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Tiroler Wastl
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Seite 4 von 8
Datum: 28.02.1915
Umfang: 8
Rußland und die Juden. Das große Beispiel, das Kaiser Wilhelm in Deutsch land am Beginne des Krieges gegeben hat, indem er mit einem, geschichtlich denkwürdigen Handschlage die Par teigegensätze in Deutschland zum Schweigen brachte, hat der russische Zar nachzuahmen versucht, und diesem Versuche dankt wohl auch das heuchlerische Manifest an „seine lieben Juden" das Entstehen. Welchen Wert es in Wirklichkeit besitzt, das haben seither zahlreiche Vorkommnisse in Rußland bewiesen, über die trotz

, welche den „lieben Inden des Zaren", trotz aller Schönmalereien, immer noch im „modernen" Rußland zuteil wird. Nachdem er zu nächst die politische und soziale Pariastellung des russi schen Juden ausführlich geschildert und den Nachweis erbracht hat, daß die acht Millionen der jüdischen Untertanen des Zaren die vollen Bürgerrechte und bürgerliche Sicherheit wegen ihrer Abstammung nicht genießen dürfen, brandmartt er in grellen Farben einen Schandfleck im sozialpolitischen Leben Rußlands, der für die empörenden

; auch dann wäre es ja schändlich ge nug, die Studienrechte von einer so haarsträubenden Bedingung abhängig zu machen. In Wirklichkeit ist aber die Sache noch viel schlimmer: die Polizei ist nämlich angewiesen, sich in jedem einzelnen Fall vonZeitzu Zeit davon zu überzeugen, daß die jüdi sche Studentin auch „berechtigt" sei, In haberin der „gelben Marke" — des Pro- sti t u ti onsa b z ei ch en s — zu sein. Sittcnlosigkeit ist also der Preis, wofür eine begabte jüdische Studentin in Rußland das Recht bezahlen

muß, ihre Studien fortzusctzen! Daß dieser Preis in der Mehrzahl der Fälle, dank der Bestechlichkeit der russischen Polizei, durch Trinkgelder an die Polizisten ersetzt werden kann, ist kein mildernder Umstand für die Regierung und die Behörden, welche ein so schänd liches System in Szene gesetzt haben. Angesichts solcher Tatsachen verliere man," so schließt das englische Blatt, „jeden Glauben an eine durch greifende Reform der Stellung der „lieben Juden des Zaren" im „heiligen" Rußland

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 04.05.1926
Umfang: 8
haben ein Bombenattentat auf einen Eisen'bahnzug, in dem sich der Köni'zg befand, ver üben wollen. Der öffentliche Ankläger beantragte gegen drei Angeklagte Todesstrafe oder lebenslängliche Haft, ge gen sechs Angeklagte Gefängnisstrafen. Wie sieht es in Sowjetmblaud ans? v. * In der Fortsetzung seiner kritischen Betrachtungen warf Gen. Dr. Bauer die Frage auf: Wer regiert in Rußland? Er beantwortet sie folgendermaßen:' „Die Kommunistische Partei! Sie ist sicher eine prole tarische Partei

, das werde ich nicht bestreiten. Sie besteht zu einem Teil aus Arbeitern, zu einem großen Teil' aus ge wesenen Arbeitern, die jetzt Beamte der Sowjetreirsterung sind. Unterliegt sie in derselben Weise der Kontrolle der Massen der Arbeiter wie die Sozialdemokratie in Oester reich? Kann man sagen, daß an dem Tag, an dem die Mehrheit der ruffischen Arbeiter nicht mehr Vertrauen zu dieser Partei hätte, daß sie auch nicht mehr in Rußland re gieren würde? Das kann man sicherlich nicht sagen. Wenn man die Herrschaft

des Proletariats ernst nehmen will, dann handelt es sich darum, die Verwaltung so zu organi sieren, daß die Arbeiterschast es in der Hand habe, die Zu sammensetzung der Regierung zu ändern, wenn sie das will. Sehen sie sich die ruffische Wirklichkeit an. Einer der Genossen hat, wie er hier erzählt hat, einen alten Sozialdemokraten getroffen, einen Arzt, der sich partei los nennt. Warum sagt er nicht, daß er Sozialdemokrat ist? Weil man in Rußland nicht wagen darf, das zu sagen. Weil in Rußland auch heute

noch die Sozialdemokratie eine verfemte Partei ist, die keine Organisation von Gesetzes wegen haben -darf, die keine Versammlungen halten darf, die nicht das geringste Flugblatt ausgeben darf, die keine Zeitung verbreiten darf, weil die Sozialdemokratie nicht einmal die Rechte hat, die selbst der Faschismus der italieni schen Sozialdemokratie noch nicht genommen hat, denn es erscheinen noch jetzt in Italien sozialistische Blätter — zen suriert, konfisziert, in Rußland darf aber überhaupt kein sozialdemokratisches Blatt

einer anderen, zum Beispiel der sozialdemokratischen Partei gewählt werden? Alle legalen Mittel der Agitation sind allen Parteien genommen. Bei den Wahlen fft, wie die Genoffen erzählt haben, die öffentliche Abstimmung. Und mm. Genossen, nehmen Sie noch eine Taffache dazu: In Rußland besteht jetzt noch die Einrichtung der administrativen Verschickung. Ohne gerichtliches Urteil kann die G. P. U., die Nachfolgerin der Tscheka, die Leute herausholen und sie nach Sibirien oder Turkestan verban- nen. Wenn jetzt jemand

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 17.10.1896
Umfang: 10
niemals die geringste Rücksicht. In der tunesischen Sache haben sie Italien gar im Stiche gelassen. Da sei die Frage er laubt, warum der Dreibund den Italienern am Herzen liegen soll. Sie seien wahrlich müde, für deutsche und österreichische Interessen den Blitzab leiter abzugeben. Sie stagen sich, wozu der Drei bund da sei, und die Frage werde um so drängender, als der Bund Frankreichs und Rußlands die Voraus setzungen des Dreibundes zu nichte zu machen scheine. Jrankreich — Rußland. Verrauscht

Paradediner gehalten. Der Umstand, daß Kaiser Nikolaus eine zwischen Frankreich und Rußland bestehende „unerschütterliche Freundschaft" offen vor aller Welt anerkannt und auch erklärte, daß zwischen den beiderseitigen Armeen „ein tiefes Gefühl der Waffenbrüderschaft" herrsche, hat vielseits Anlaß zu mehr oder minder stark hervorgekehrten Befürchtungen gegeben und in Frankreich Erwartungen hervorufen, welche darin gipfeln, mit Hilfe der geliebten Russen endlich wieder in den Besitz Elsaß-Lothringens

, daß sie nicht im Stande gewesen war, mehr als drei Vaterunser auf dem ganzen, langen Wege zu beten. Dies sagte sie dem Priester, welcher es ihr nicht glauben stehe, welche fesffetzt, daß, falls Rußland oder Frank reich durch eine der Dreibundmächte angegriffen würde, beide sich gegenseitige Hilfe zu leisten haben. Dieser Fall ziele, was Frankreich betrifft, auf Deutschland und Italien, da Frankreich mit Oesterreich keine Verwicke lungen zu gewärtigen brauche, dagegen könne immer hin Oesterreich mit Rußland

Schwierigkeiten haben. Die Vorkommniffe während des Czarenbesuches in Frankreich lassen voraussetzen, daß nunmehr auch ein Vertrag abgeschlossen worden sei, welcher dem einen Staate die Hilfe des andern sichert, wenn er zu einem offensiven feindlichen Vorgehen gegen die Dreibund mächte Anlaß nimmt. Einige deutsche Blätter sind nicht der Ansicht, daß zwischen Frankreich und Rußland ein Bündnißvertrag bestehe und dies auch ganz mit Recht. Ein solches Bündniß liegt ja fast ausschließlich nur im Interesse

Frankreichs. Weshalb würde Rußland sich gegenüber der Republik zu militärischen Hilfeleistungen verpflichten, wenn es keinen Vortheil dadurch erlangt? Die Bismarck'schen „Hamb. Nachr." meinen auch, daß den seitens des Czaren in Chalons gewählten Höflich keitsformen „unerschütterliche Freundschaft" und „Waffen brüderschaft" absolut keine größere Bedeutung zuzu messen sei, mehrere Blätter ironsiren den letzteren Ausdruck sogar und weisen darauf hin, daß seit den napoleonischen Kriegen und dem Krimkriege

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Alpenland
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Seite 1 von 6
Datum: 02.08.1920
Umfang: 6
In Innsbruck: Morgenblatt 80 h — Abendblatt 40 h — Auswärts: Morgenblatt 80 h — Abendblatt 40 Deutschsüdtirol: Morgenblatt 20 Cent. — Abendblatt 10 cent. Deutschland: Morgenblatt 40 Pfg. — Abendblatt 20 Pfg. — 1. Jahrgang Innsbruck/ Montag/ am 2. August 1020. Zolge 243 WmeichWe KnegsgefM-ene -BMche GeWu in RuUnnd. Oesterreich delegierte eine Mission nach Rußland und ^traute sie mit der Aufgabe, die Hermbesörderung unserer Kriegsgefangenen durchzuführen. In welcher Weise diese Delegation

ihrer Aufgabe gerecht wird, darüber bringen Heimkehrer merkwürdige Kunde. Immer festere Formen nehmen jene Nachrichten an, welche von der Zurückhaltung österreichischer Öfterere, aber auch 'Mannschaftspersonen als politische Geiseln in Rußland zu berichten wissen. Heimkehrer erzählen es, und gaben es auch zu Protokoll. Die Staatskommission für Kriegsgefangenen- und Zivilangelegenheiten griff pflicht gemäß die Angelegenheit auf. Die Sowjetregierung in Rußland und in der Ukraine begründeten das Zurü khalten

der in Rußland gegründeten österreichischen „Soldatenföderationen" mit' dem Sitze in Moskau angesprochen werden kann. — Beweise liegen vor. Hat doch ein der kommunistischen Partei der Re publik Oesterreich angehörendes Mttgllev der Staatskom- mkslion unverhohlen geäußert, er stehe mit dem ruffischen Dolkskommiffär für Aeußeres in Verbindung und sobald die Offiziere in Oesterreich den Versuch unternähmen, der Reaktion Vorschub zu leisten, seien Vorsorgen getroffen, daß an ihren noch in Rußland gefangen

in stiller Ruhe hallt ein solcher Laut dann cm unser inneres Ohr Md gibt uns die tröstende Gewißheit, daß eine untrennbare Schar trauensmann in der Eigenschaft eines Kuriers für Mos- f«u, über Verfügung des österreichischen Missionschefs in Rußland in Berlin anznstellen. Auch dieser Versuch wurde entdeckt. In welcher Weise die rote Internationale arbeitet, um für ihre Ideen Stimmung zu machen, dafür legt ein Mitte Juni in ruffischen Tagesblättern erschienener Artikel ein beredtes Zeugnis

ab. Diese Zeitungsnotiz war in Form eines Aufrufes an die „Genossen aus Deutsch österreich" gekleidet und berichtete entstellt, welchen Druck die öffentliche Meinung in Oesterreich auf die Regierung ausüben mußte, um die Entsendung einer Mission zur Repatriierung der Kriegsgefangenen nach Rußland zu erpressen. Unter Führung der kommunistischen Partei Oesterreichs hätten die Angehörigen der zurückgehaltenen Kriegsgefangenen und schon hermgekehretn Soldaten Tag für Tag in Versammlungen die Rückbringung verlangen müssen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 10.06.1915
Umfang: 8
Donnerstag, 10. Juni 1915 Nr. 127 Seite 2 Die Erklärung über diese unerwartet ruhige Stimmung ist nicht zuletzt in Gerüchten über den Stand der Verhandlungen mit Rußland zu suchen, die ein ganz sonderbares Licht auf diesen „unseren Verbündeten von morgen" werfen. Man spricht sogar davon, daß die Verhandlungen mit Rußland scholl abgebrochen wären. Rußland, das — um im Jargon der Kriegs hetzer zu redelr — gleichzeitig mit seinen Verbün deten den Krieg um des „Nationalitätenprinzips" willen

, daß Rußland als Entschädigung für die „Abtretung" von frerndeil, nicht eroberten Gebie ten, von den Rumänen die Abtretung der Donau- mündung samt der Stadt Galatz fordert. . . . Das ist ein Gerücht! Ebensowenig kontrollierbar wie alle anderen, aber Gerüchte entstehen nicht ganz von selbst und sind, wenn sie nicht ganz mit der Wahr heit übereinstimmen, zumindest sehr bezeichnend für die allgemeine Lage. Ohne also in der Lage zu sein, etwas Genaueres über die Verhandlungen anzugeben

der „Nationalen Aktion", hat dieses Komitee verlassen, da es ihm zu wenig kriegerisch ist. Dies ist gerade jetzt geschehen, wo die erwähn ten Gerüchte über den mißlichen Stand der Ver handlungen mit Rußland verbreitet sind. Der rus sische Söldling will sich's offenbar nicht nehmen lassen, für die Teilnahme am Kriege an der Seite Rußlands um jeden Preis zu agitieren. Natürlich darf aus all dem Vorhergehenden nicht auf eine allzu günstige Lage in Rumänien geschlos sen werden. Die Regierung

Metropoltheater für Anfang Juni in Przemysl an gekündigte Gastspiel nicht stattfinde. Die Ausweisung der Deutschen aus Rußland. Petersburg, 7. Juni. Moskauer Zeitungen fahren mit den Listen der aus Moskau Ausgewie senen fort. Von 2000 ausgewiesenen Deutschen sind mehr als die Hälfte in Moskau geboren. Zer Seppeliuangrifs aus London. Eine Serie von Feuersbrünsten. Aus Kopenhagen wird dem „Berliner Tage- | Blatt" gemeldet: [ „Daily Telegraph" meldet unter der Ueberschrist: „Eine Serie von Feuersbrünsten

die Polen von Lemberg nicht recht, was sie denken sollen. Man darf nicht vergessen, daß sie in Oesterreich begünstigt wurden. Für den Augenblick erklären sie, sich nicht allzuviel über die neue Verwaltung beklagen zu können, da einmal der Kriegszustand gegeben ist. Für die Zukunft da gegen haben sie Befürchtungen, wenn Rußland wirklich beschließt, sie von Polen zu trennen und ihre Universität nach Warschau zu verlegen. Die Einführungsrede des Generalgouverneurs hat sie über diesen Punkt mit Sorge

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 23.09.1934
Umfang: 16
Seite ... abgesehen haben, in die auch die andern Völker alle hineingerissen werden sollen. Aber nun sei es schon geschehen: es sei schon zu spät, sich gegen die Russen noch zu erwehren. Aber der Völkerbund soll ja nicht vergessen, daß er von Rußland so manches wird ver langen müssen, Aufhebung der Knechtschaft in Geor gien. in Armenien und in der Ukraine, Aushören der Gottlosenpropaganda, die „ihresgleichen in der Ge schichte der Menschheit nicht hat und die ganze Chri stenheit in Schmerz

und Trauer versetzt und mit ihr alle Menschen, die an Gott glauben und seine Gerech tigkeit anrufen." Der Schweizer Bundesrat hatte tap fer und überzeugt gesprochen und ein nicht enden- wollender Beifall im ganzen Saal lohnte seine Rede. Aber dann sprach der französische Außenminister Bar- thou und legte in leidenschaftlichen Worten die Gründe dar, warum Rußland in den Völkerbund ausgenom men werden muß und was das für Folgen hätte, wenn die Russen draußen vor der Tür unverrichteter Dinge nach Moskau

zurückfahren müßten. Und dann kam die Abstimmung. 38 Staaten sprachen sich für die Ausnahme Rußlands aus, die Schweiz, Holland und Portugal waren offen dagegen und sieben andere Staaten haben überhaupt nicht mitgetan bei der Abstimmung. So ist denn Ruß land in den Völkerbund ausgenommen. Traurig ist es, daß der Völkerbund nicht imstande war, Rußland wenigstens so lange noch von sich ferne zu halten, als es seine weltrevolutionären Ziele, seine Gottlosenpropaganda und die unmenschliche Be drückung

seiner Untergebenen nicht endgültig aufgibt. Man hat allerdings von den Russen verlangt, daß sie jetzt ein bißchen Menschlichkeit und Kultur annehmen, wenn sie schon in Genf mitreden wollen, und der irische Vertreter De Valera hat eigens darauf hingewiesen, daß die Verfolgung der Religion in Rußland jetzt auf hören müsse, denn das sei der Wunsch Hunderter von Millionen Christen: aber Litwinow, der Führer der russischen Delegation, hat gleich bei seiner ersten Rede im Völkerbund schon gesagt

, daß eine Zusammenarbeit mit dem Völkerbund nur unter der Bedingung möglich sei, wenn sich die übrigen Mitgliedsstaaten in die Ver hältnisse der Sowjetunion in keiner Weise einmischen. Also soll Rußland mit den Christen machen können, was es will: gegen die Zwangsarbeiten in Sibirien, gegen die Zerstörung der Familie, gegen die Vernich tung des Privateigentums und des Wohlstandes und gegen den Hungermord an Millionen von Menschen sott der Völkerbund „in keiner Weise" einschreiten kön nen! Und ob Litwinow wirklich

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Der Arbeiter
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Seite 2 von 10
Datum: 15.09.1926
Umfang: 10
sich der rote Leithammel über Rußland. Na, endlich einmal. Man sieht es ihm aber förmlich an. wie er seine Begeisterung für das rote Sowjetparadies kaum bändigen kann. Dort sei wirklich konsequent die Trennung zwischen Kirche und Staat durchgesührt. Schüchtern gesteht er die Schrek- kensherrschaft ein, sucht aber rasch darüber hinweg, zugleiten; so meint er, in Rußland sei eben der So zialismus der Bevölkerung nur mit Gewalt beizubrin gen. So, so Sozialismus und Bolschewismus sind also so ziemlich

dasselbe, »bwohl er sich ein paar Mi nuten früher dagegen verwahrt hatte, aus guten Gründen natürlich. Aber Logik ist eben nicht Sach» der Freidenker. Er meint, man müsse alle Verhält« niste relativ betrachten. Schön, mein lieber Ge nosse, aber wenn man den Hexenwahn des ausgehen, den Mittelalters aus den geschichtlichen Zeitverhält. Nissen erklären will, so wollen die Genossen nichts da. von hören. Aber beim Rußland von heute soll mail alles entschuldigen. Diebisch freut sich der Genosse, daß man in Moskau

die Zahl der 300 Kirchen auf ein kleineres Maß her. abgesetzt hat. Er verschweigt dabei, daß für fast zwei Millionen Menschen 300 Kirchen kein Uebermaß sind. Freudig bewegt ihn der Umstand, daß in Rußland niemand mehr der Kirche angehört, außer er meldet sich besonders an. Die große, träge Masse habe aber nicht mehr das Bedürfnis, dort hineinzugehen. Lei. der habe diese selbe Masse bei uns nicht das Bedürfnis, aus der Kirche herauszu- gehen! „Der angenehme Effekt" sei, daß jetzt in Rußland eine Anzahl

über Gottesgnadentum und Militarismus, natürlich nicht den roten, den er etwas später vollkommen in der Ordnung findet. Er entrüstet sich über die Gemein, heit der „Burschoa". die den Militarismus Sowjetruß- lands — er verschlingt den größten Teil des russischen Staatsvoranschlages — ebenso verwerflich finden, wie den alten. Dann verlangt Herr Maier die Abschaffung sämtlicher Vorrechte. Ist in Rußland etwa der Stinkjude Sinowjew — Apfelbaum auch gleich bereä)- tigt, mit irgend einem beliebigen russischen Arbeiter

? Der Sowjetkommissär flegelt sich in ein gestohlenes Zarenauto und saust mit verächtlicher Miene an den zu Fuß heimhatschenden russischen Arbeitern vorbei. Ist das Gleichheit? Maier verlangt die Verteilung aller Produktiv»?« mittel. mithin auch des Grundeigentums. Merkts euch, Bauern! Es geht ans „Hoamatl". wenn die Roten oben schwimmen. trotz neuen Agrarprogrammes der Sozi. Was ist es denn mit Rußland? Dort wurde : alles verteilt, wofür die Obergenossen nicht ein pezialinteresse bekundeten. Wie stehts heute

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 29.01.1915
Umfang: 4
und Garantien für der^ Schutz des bulgarischen Elements biete. Rußlands Balkanpläne. Graz, 28. Jan. Die „Grazer Tagespost" meldet in einem Originalbericht aus Saloniki: Ein hoher russi scher Diplomat auf der Durchreise nach Paris erklärte hiesigen Politikern über die Absichten Rußlands fol gende Aufsehen erregende Einzelheiten: Rußland hat die feste Absicht, die Hegemonie auf dem Balkan atl sich zu reißen. Die Balkanangelegenheiten der Einzelstaaten dürfen nur unter Mitwirkung Ruß lands geregelt

werden. Rußland ist für die Angliede rung Bosniens Und der Herzegowina an Serbien, ebenso für den Zugang Serbiens Zur Adria, weshalb Serbien etwa 50 Kilometer Küste zugewiesen werden sollen. Weder Rußland noch die anderen Dreiverbandsstaa ten beabsichtigen die Zertrümmerung Oesterreich-lln- garn, weil man gegen Italien Vorsichtsmaßregeln er greifen müsse. Die Ententetnächte haben Italien zur Entschädigung künftiger Tätigkeit außer der Aktions- freiheit in Albanien und Kompensationen in Südklein- asien

an den Küsten gegenüber Rhodus bis Alerandrette zugesagt, wofür Italien die Absichten auf Trieft aufgibt. Aber auch die Erstärkung Serbiens durch Anschluß der österreichischen Reichslande sei eine Gefahr für Rußland. Deshalb werde Serbien gezwungen, das ganze linke Wardaufer bis an die Morawa und dem von dort ausgehenden Teile bis zur altserbisch-bulgarischen Gren- ez tan Bulgarien abzutreten. Rumänien werde gehalten, einen Strich von Kavarna bis 3 Kilometer südlich dort Silistria an Bulgarien abzugeben

. Zur Entschädi gung für den Ausfall am zweiten Balkankrieg müsse Bulgarien Noch Ostmazedonien erhalten. Der Diplo mat fügte hinzu, daß Rußland keineswegs beabsichtige, daß Griechenland geschwächt werde. Griechenland soll Nordepirns Und das Gebiet bis Monastir—Ochrida erhalten und ebenso eine Entschädigung finanzieller Natur. Rußland beabsichtigt nach dem Kriege ganz Thrazien zu besetzen und in diesem Falle Bulgarien die Linie Enos—Midia überlassen. Würde der Plan durchkreuzt, dann wäre Rußland geneigt

um 52, aus Italien um 48, aus Frankreich um 44, aus Bosnien und Herzegowina um 7 und jalus Rußland um 3 und aus dem übrigen Europa um 63 abgenommen haben. Dagegen ist die Zahl der Fremden aus Amerika um 4 gestiegen. Unter den Or ten ides Bezirkes war St. Johann i. T. mit 3164 Frem den am besten besucht, nach! ihm kam Kitzbühel-Stadt mit 4587 und Kitzbühel-Land mit 986 Fremden. > (KriegsVortrag.) Aus Kitzbühel schreibt man uns: Das hiesige Kriegsfürsorge-Komitee veranstaltete

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 22.09.1915
Umfang: 8
unter keinen Umständen den Rückzug vor der Duma antreten. Die Diener der Kirche wurden mit Freuden den Märtyrertod im Kampfe gegen die aufrührerischen Bestrebungen er leiden. Weder Frankreich noch England könnten in diesem Kriege den Sieg erringen, weil bei ihnen der Unglaube regiere und die Freimaurerei herrsche. Nur das heilige Rußland sei von Gott auserwählt, Den Feind zu besiegen. „Rußkoje Slowo" bemerkt dazu: Wir glauben nicht, daß England und Frank reich über die Ansichten des Erzbischofs sehr erbaut

, daß für diesen Fall sein schon eingereichtes Ab schiedsgesuch bewilligt wird, da er erklärt hat, ohne Hilfe von außen die Geschäfte nicht mehr weiterführen zu kön nen und zu wollen. ' Leichten Herzens wird er diese Reise nicht angetreten haben, denn niemand weiß besser als er, daß die russischen Finanzen so trostlos wie die Erde vor dem ersten Schöp fungstage ausschauen. Freilich, Rußland ist ein reiches Land, aber erst in der Zukunft und unter der Voraus-, setzung, daß ein neues Regierungsshstem in ihm Platz

greift. So langfristige Wechsel pflegen Bankiers im all gemeinen nicht zu honorieren, in ihrem Portefeuille be finden sich nur wesentlich kürzer befristete. Für die inter nationale Bankwelt ist Rußland von den Fittigen des Pleitegeiers, jenes traurigsten aller Vögel, heute beschattet. In normalen Zeiten würde also Herrn Bark die Ant wort sofort entgegentönen, sowie er den Boden Alt-Eng lands betritt: Laßt alle Hoffnung fahren. Wir aber leben jetzt in sehr anormalen Verhältnissen

und auf diese Voraussetzung hat Herr Back seine Rechnung gestellt. .Scheidet Rußland aus der Kampflinie aus, dann ade letzte Hoffnung der Vierverbündler, dann sind sie überall ge schlagen, dann müssen sie sich zähneknirschend ins Unver meidliche fügen. Und diese Drohung wird im vertrauten Kreise, trotz aller hochtrabenden Worte Väterchens, Herr Bark ganz gewiß sich nicht sparen. Nun würde vielleicht selbst eine Niederlage der Entente die englischen und französischen Börsenmoguls nicht zu dem das an Alter

und Mannigfaltigkeit seiner Geschichte lnit Wladimir-Wolhynsk wetteifert. Die maleri schen Ruinen seines auf steiler Höhe gelegenen Schlosses sind noch heute ein sprechendes Zeugnis der Geschichte der Stadt, die der Tatarenkhan Batu vergeblich belagert hat, während die Kosaken 1648 sich ihrer zu bemächtigen vermochten. Aber Kre menetz ist nicht nur der Mittelpunkt kriegerischer Ereignisse, sondern es ist auch einmal ein Zentrum der kleinrussischen, der ukrainischen Kultur gewesen, die das zarische Rußland

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 18.03.1917
Umfang: 8
die Kolporteure u. durch die Post für Oester reich-Ungarn: monatl. K ZBO. Viertels. K 6.90 alb jahrl.!< 13.80. ür Deutschland monatlich K 2.50. Für die Schweiz monatlich K 3.—. Einzeln-Nunrmer 10 h mt ms Erscheint täglich sbends mit Ausnahme der Ssnrr- und Ueiertage mit dem Datum des VaraRffslgerrdsn Tages SER» Rr. 63 Sonntag, 18. März 1917 Nr. 63 Revolution in Rußland. Ser Verlauf der Aufstander. Geheimsitzung der Duma. — Die Garderegimen ter treten auf Seite des Volkes — Der Exekutiv- ansschuß der Duma ans

. Reuter meldet aus Peters burg: Die Ruhe ist rasch wieder zurückgekehrt. Aber noch sind viele Dächer und Dachräume von An hängern der alten Regierung besetzt, die ans die Truppen feuern. Aus Befehl des ausführenden Komitees haben die Soldaten die Dächer durchsucht und verhaften alle verdächtigen Personen. Die Lage in Finnland. S t o ck h o l m, 16. März. Zu den Vorgängen in Rußland erfährt „Astonbladed" aus Haparanda, daß seit heute der Eisenbahnverkehr zwischen Tor- nea und anderen Teilen Finnlands

Zar im Hauptquartier. A m st e r D a m, 16. März. Eine hiesige Presse agentur meldet: Der Zar befindet sich im Haupt quartiere und Die Zarin und der Zarewitsch in Krasnoje Selo. Ein Telegramm des Großfürsten Nikolai. P e t e r b s u r g, 18. März. (Reuter.) Groß fürst Nikolai telegraphierte an Rodzianko, daß er den Zaren gebeten habe, ehestens Beschlüsse zu fas sen, mn Rußland zu retten und den Krieg erfolg reich zu beenden. Französische Hoffnungen. B e r n, 15. März. Die französische Presse bedau

ert bezüglich der Vorgänge in Rußland, daß es an gesichts der spärlichen und erst spät einlaufenden Nachrichten unmöglich sei, ein genaues Bild über den wahren Charakter der Bewegung zu gewinnen. Trotzdem könne man erwarten, daß es sich von allem um Kundgebungen wirtschaftlichen Charakters handle, da die Ernährungsfrage von Der Regierung nur mangelhaft gelöst wurde. Das Volk befinde sich in völliger Uebere instimm uug mit Der Duma und der SemstwosnnD nehme energisch gegen die Büro- , kratie

aus Rußland bringen einige Klarheit über die bewegenden Ursachen der gewaltigen Ereignisse und über die Ziele,. welchen die Dumamehrheit, die nun die Macht an sich geris sen hat, zustrebt. Die Revolution nahm ihren Aus gang von Den Hnngerkrawallen, Die eine furchtbare Not mit mechanischer Sicherheit zeitigen mußte. Rußland ist zweifellos reich an Lebensmitteln. Aber der Verteilungsapparat, der nirgendwo glatt funk tioniert, scheint dort mit der Dauer des Krieges im mer mehr versagt

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 26.09.1920
Umfang: 16
vor einer großangelegte« Bewegung, um der italienischen Regierung die po litische und wirtschaftliche Anerkennung des bolsche- wikischen Rußland abzupressen. Hiezu benützen wir die günstige Gelegenheit der Metallaröriterbewe- gung, und wir haben beschlossen, die Bewegung auszudehnen, daß sie politischen Charakter an nimmt. Zu diesem Zwecke ersuchen wir, uns die genaue Lage der Sektion bekannt zu geben." — Die bürgerliche Presse Italiens beschäftigt sich eingehend mit diesem Schriftstück, dessen Echtheit vom Haupt

des Streites auf Kosten der Fabrikanten herbeizn- führen, indem er deren Arbeitern das Kontroll- und Aufsichtsrecht über die Fabriksbetriebe einräumen will. Die Verhandlungen sind noch nicht abge schlossen und die Ruhe noch lange nicht gesichert. H Mußlanö unö Volen. Krieg statt Friede. Am 18. ds. Mts. sollen die Friedensver handlungen zwischen Polen upd Rußland in , der Vorstadt Riga beginnen. Es macht aber ! alles den Eindruck, daß aus den Friedensver handlungen, wenn es überhaupt ernstlich da* zu kommt

, kein Frieden hervorgeht. Bis ist die letzten Tage zeigten beide.Parteien wenig Ernst zu einem Frieden zu kommen. In Rußland zeigte man sich sehr zurückhaltend, wenn nicht gar hinterhältig. Man suchte sicht lich Zeit zu gewinnen. Militärisch war die. Lage schlecht; schlechter schien sie kaum noch werden zu können, da sich ein weiterer Vor-, > marsch der Polen wohl von selbst zu ver' bieten schien, weil man bekanntlich in Ruß- ! land unschwer als Sieger einrücken, sehr schwer aber als Sieger zurüchkehren

kann, * In Polen stritt man sich in letzter Zeit sehr 1 kräftig herum, ob man mit den Russen Frie den schließen oder die Gelegenheit zu web teren Vorrücken benützen solle, um das bol- fchewikifche Rußland nicderzuwerfen, wie es ja schon Ende April geplant war. Die eine Partei trat für eine Verständigung mit Deutschland ein und für eine Fortsetzung des Krieges mit Rußland, die andere Partei war für eine Verständigung mit Rußland, . - um Deutschland gegenüber einen festen Stand ! zu haben. Es Wen

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 20
Datum: 24.10.1915
Umfang: 20
als solchem, sondern die russische Mißwirt schaft. Die gefährlichste Zeit für Rußland waren die Tage, da Deutschlands Heere sich wie eine La wine vorwärts bewegten und die Flüchtlinge nach Millionen (man schätzt sie auf 12 Millionen) von den eigenen Soldaten ins Innere des Reiches ge trieben wurden. Hätte dazumal ein Vorstoß nach Petersburg, Moskau und Kiew erfolgen können, dann wäre im Innern des Landes das Wirrwarr unermeßlich geworden und cs hätte sich alle Ord nung gelöst. Unsere Leser werden sich erinnern, was wir dazumal

darüber schrieben. Das Einzige, was Rußlands Völker zur Verzweiflung bringen kann, ist die bekannte russische Mißwirtschaft, von der man aber in Rußland ungeheuer viel erträgt, weil man's so gewohnt ist. Furchtbar groß scheint sie allerdings zu sein. Rußland ist ein reiches Land. Die Planlosigkeit in der Verwaltung, die Bestechlichkeit und Käuflichkeit in allen Schichten der Beamtenschaft, dazu das ungenügende Eisen bahnwesen des Innern Rußlands haben cs so weit gebracht, daß die städtische

wird, die uns unbezwingbar machen und dem Feinde eine einmütige, überwältigende nationale Kraft entgegenstellen soll, greift immer mehr Zer splitterung und Loslösung um sich. Und das Trau rigste hiebei ist, daß wir lediglich durch eigene Schuld zu diesem Zustande gelangt sind. Wäre bei uns tatsächlich ein Mangel an'Lebensmitteln vorhanden, so würden alle bereitwillig das ge forderte Opfer auf sich nehmen, wie es ja mit all den anderen Opfern des Krieges der Fall ist. Aber Rußland hat ja Ueberfluß an Lebensmit teln

gegen Rußland. Tie allgemeine Kampflage ist uoefj dieselbe wie vor acht Tagen. Mit großer Erbitterung wird von den Deutschen und Rußen um Tünabnrg ge fachten. Es läßt sich nicht behaupten, daß die eine oder andere Partei wesentliche Fortschritte oder Rückschritte gemacht hätte. Bald sind die Deutschen im Vordringen, bald wieder die Rus sen. Das Gleiche gilt von den Engen zwischen den zahlreichen Seen, die sich rechts von Düna- burg befinden. Auch da wechselt Gewinn und Verlust wie bei einem Kartenspiel

. Viel wird auch vom Verlaufe der Kämpfe in Frankreich ab- hängen und was dort nach dem Erlahmen der franz.-engl. Angriff geplant ist. — Sehr unange nehme Gäste hat die deutsche Schiffahrt in der sog. Ostsee bekommen. Die Osts« ist das Meer, das ztvischen Norddeutschland und Schweden einer seits und Dänemark und Rußland anderseits liegt. Bisher konnte man aus diesem Meere vom Kriege wenig bemerken. Tie russischen Kriegsschiffe wagten sich aus Furcht vor den Deutschen nicht aus ihren Häfen und englisches Kriegsschiff ließ

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 12
Datum: 26.07.1913
Umfang: 12
der Balkanstaaten ist, an dem vielmehr nur die beiden Nachbarn Oesterreich- Ungarn und Rußland ein Interesse haben. Es bedarf keines besonderen Scharfsinnes, um einzusehen, daß Rußland für seinen politischen Einfluß auf dem Balkan fürchten mußte, wenn Bulgarien zu einer Art Balkan großmacht emporgestiegen wäre. Dennoch hielt Dr. Danew an seiner russophilen Politik fest, indem er wahrscheinlich mit den Gegensätzen rechnete, die sich zwischen Rußland und Oesterreich-Ungarn über die Gleichgewichtsfrage

vor dem Untergang zu retten und als Balkanmacht zu erhalten. Wie dringend es ist, daß endlich die Mächte ener gisch eingreifen, um den Frieden am Balkan wieder herzustellen, das zeigt die Tatsache, daß auch die Türkei wieder Mut bekommen, Kirkilisse und Lüle Burgas be setzt hat und Enver Bey Adrianopel genommen hat. Immer von neuem bricht der Brand am Balkan aus, bald da, bald dort, gelöscht werden kann er nur, wenn Oesterreich-Ungarn und Rußland über die Zukunft des Balkans einig geworden sind. Das europäische

, 17 Munitionswagen, 3000 Gewehre, ein Maschinengewehr, ein Feldhospital und viele Lebens mittel. Eine russisch-österreichische Verständigung? Von französischer Seite wird eine angebliche defini tive Verständigung zwischen Rußland und Oesterreich- Ungarn gemeldet. Danach sollen beide Staaten sich über die künftigen Richtlinien ihrer Balkanpolitik ge einigt haben. Oie Türken in ^krazien. Nach zuverlässigen Meldungen sind die türkischen Truppen über Adrianopel hinaus auf bulgarisches Ge biet in der Richtung

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 24.02.1916
Umfang: 4
, j Leopoldstratze 12 (Siöckl) Postsparkassen-Nonto 40 001 und 80.706. » Kr. 54 Donnerstag. 24 Februar HÄIS 4. Fahrg. Russland und der Krieg Eine bemerkenswerte Rede Sasonows über die Lage. ver Schrecken eines deutsch-türkischen Zentralblocks « Rußland stützt sich auf seine Alliierten und tröstet sich mit der Herrschaft Englands über die Meere. Deutscher Durchbruch im Westen Die französische Maas-Stellung in 10 Kilometer Breite und 3 Kilometer Tiefe durchbrochen. 3000 Gefangene. — Unübersehbares Kriegsmaterial

erbeutet. Rußland und der Krieg. Menielireittwerle Rede Salonows über die Lage Mftrecken eines deutTrtMürKirchen Zemrai&iocRs — Will! Ttützt fici) auf reine Mienen und tröTtct lieft «11 der KerrTcftaft Englands über die Meere. Petersburg, 22. Febr. Der Minister des Aeuße- M Easanow gab in der Duma ein Gesamtbild der -oiitischrn Lage Und hob hervor, daß die Regierung w-ie M/r unerschütterlich entschlossen bliebe, den Kampf bis zur Besiegung des Feindes fortzusetzen. Deutsch land trage die Schuld

an dem Weltkriege, in den Ruß land und seine Alliierten zur Verteidigung ihrer hei ligsten Rechte hineingezogen worden seien. Wir halten diese hoch trotz der Verluste. Die Gewahr des Erfolges liegt in dem engen Bündnis mit den Alliierten, in der völligen Aebereinstimmung ihrer Anstrengungen. Aese Aebereinstimmung ist schwer zu er zielen. infolge der Entfernung zwischen Rußland und den westlichen Alliierten. Es sind jedoch alle Maßre geln getroffen worden, um zu diesem Ziele zu gelan gen. Ansere Vertreter nehmen

einer polnischen Universität in Warschau, seien durchsichtig und werden das Polenvolk nicht vergessen lassen, was den Polen in Deutschland zugefügt wurde. Deshalb werden hoffentlich auch Deutschlands Be mühungen, in Polen einige hunderttausend Mann aus zuheben, scheitern. Der Minister betonte dann, daß Rußland mit Schweden und den skandinavischen Nach barn gutes Einvernehmen pflege. Rußland fühle sich nicht nach einer Vergrößerung im Norden hinge- zogen, sondern wolle auf einer ganz anderen Seite den Ausgang

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Alpenländer-Bote
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Seite 3 von 16
Datum: 19.12.1915
Umfang: 16
und Frieder: der ^Herrgott ist. Ein kräftiges Gebet, besonders in der heiligen Weihnachtszeit, wird uns denselben sicherlich mit ein gutes Stück näher bringen. Zer Krieg gegen Rußland. Aehnlich wie in Belgien und Nordfrankreich ! ruht auch hier der Kampf auf der ganzen Linie I jgft vollständig. Einige kleinere Angriffe, Pa- i lreuillenkämpse, ab und zu ein Artilleriegefecht — | las ist alles, was die Berichte zu vermelden wissen. 4 torporal Bernhard Reich aus Holzgau schreibt uns J Agende originelle Karte

die Technische Hochschule, die vor dem Kriege durch staatliche Bedrückung allmählich in rein russische Lehranstalten verwandelt waren, nunmehr als rmtional-polnische Bildungsstätten lvieder eröffnet. Die Lehrkräfte konnten zu>n größten Teil aus ein- heimischen polnischen wissenschaftlichen Kreisen ge wönnet: toerden. Eine höchst sonderbare Nachricht * kommt über die Niederlande aus den in England erscheinender: belgischen Zeitungen. Demnach wä ren belgische Soldaten rrach Rußland überführt worden

und dort mit großer Begeisterung ausge- nouuncu worden. Da möchte mar: wohl auch siu- geu und sagen, wie es in: bekannten Trinkerliebe heißt: „Straße, wie wunderlich siehst du mir aus! Linker Harro, rechter Hand alles vertauscht!" Früher sprach ruau vor: den unerschöpflichen Meu- scheumassc-n Rußlands, hoffte urrd suchte von dort Nachschub für die englischen Heere urrd jetzt ist die Geschichte geradezu nurgekehrt. Rußland muß selbst nur Nachschub betteln gehen. Tatsächlich hat sich Rußland auch an Japan

um Verstärkungen ge- wendet für seine Front bei Tünaburg, sich dort aber einen großmächtiaen Korb geholt. Japan hat erklärt, es tue für Rußland mehr als genug, in dem es dasselbe mit Munition versehe. Ohne diese Mithilfe wäre Rußland langst schon mrsam mengebrochen. Der' türkische Krieg. Die Verfolgung der Engländer in Mesopo tamien (Irak) ist bis zun: Orte Kut el Amara vorgeschritten. Das finb vielleicht 200 Kilometer von ihrem früheren Standort zurück. Bei Kout gelang es den Engländern, sich neuerdings

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 06.01.1918
Umfang: 4
von Brest- Litowsk mißglückt sind, und daß die deutschen Friedens- sorschläge keine Grundlage bilden, auf der Rußland Frie den schließen könnte. Als aber Kamenew im Sowjet mit- leilte, daß die Bedingungen unannehmbar seien, anden die verschiedenen Vertreter der Armee auf und er- ärten,d aß die Sold a t e n nicht w e i t er k am p- fen würden und es auch nicht tun können. Die französischen Arbeiter für di eTekl- nahme an den Friedenrverhandlungen. Paris, 5. Jänner. Das „Journal du Peuple" veröffent licht

einen Aufruf gerichtet, in dem sie erklärt, die Konferenz in Brest-Litowsk rufe l e b- hafte Erregung hervor. Die Parteien könnten nicht glauben, daß die russische Demokratie sich dem Militarismus unterwerfen wollte. Frankreich bekämpfe seit 40 Monaten die deutschen Heere wegen des Angriffes auf Serbien. Frankreich habe die russische Revolution mit Beifall be grüßt, weil sie glaube, sie würde die Militärs der beiden Kaiser in Berlin und Wien brechen. Es verkenne nicht, daß Rußland den Frieden wolle

der englischen Ar beiterpartei. Amsterdam, 5. Jänner. Dem „Allgemeen Handelsblad" zufolge berichtet „Daily Chronicle", daß T s ch i t s ch e r i n, bevor er das Gefängnis verließ, eine lange Unterhaltung mit Henderfon hatte. Henderfon teilte ihm die Ansich ten der englischen Arbeiterpartei über Krieg und Frieden sowie über die Stellung gegenüber Rußland mit. Er sprach auch wieder von dem Plane einer internationalen soziali stischen Konferenz. Tschitfcherin wird diese Ansichten an die Bolschewiki-Regierung

ab. Die Vorgänge in Rußland. Der Feldzug «aledinr. TE. Paris, 5. Jänner. Havas meldet aus Petersburg: Der Generalkongreß der Kosaken hat Kaledin außerordent- liche Vollmachten für die Verteidigung des Landes gegen die Maximalisten verliehen. Nachrichten aus dem Donge- biet und der Ukraina besagen, daß sich die Operationen bis her auf Truppenkonzentrationen beschränkten. Ein Tele gramm des maximalistifchen Kommandanten meldet, daß Kaledin und Kornilow gegen Charkow und Woronech mar schieren. Die Maximalisten

entsenden Verstärkungen dort hin. Es fanden bereits einige unentschiedene Gefechte statt. In der Gegend von Kiew sollen 200.000 Ukrainer zusam mengezogen sein, die mit zahlreicher Artillerie versehen sind. i Die russische Demokratie gegen eng lische Einmischung. Berlin, 4. Jänner. Eine Erläuterung zu Trotzkys Aeußernng daß die größte Feindseligkeit von allen En- tentegesandtschaftkn gegen Rußland die britische zeige, fin det sich in einem Artikel, den „Nowaja Schisy" schon vor einiger Zeit

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Neue Inn-Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 07.01.1893
Umfang: 8
Kran ken über tausend beträgt. Dazu kommen noch 4600 ambulatorisch Behandelte. Renegatenthum. Der verstorbene Herr Pro fessor Busson hat vor nicht allzu langer Zeit auf einem Korpsfeste in Innsbruck in einer Rede mit Stolz darauf hingewiesen, daß die Korpsstudenten wenigstens keine Renegaten unter sich aufzuweisen hätten. Wem dieser Hieb damals gelten sollte, ist wohl nicht schwer zu errathen. Herr Professor Busson hat die Zeit, in der Nachfolgendes passirte, Aus Rußland. Nach eigener Anschauung

geschildert von Carl B. Nimmt man heutzutage irgend eine freisinnige oder jüdischen Interessen dienende Zeitung, z. B. „Berliner Tageblatt" oder deren Ableger zur Hand und durchfliegt aus Rußland bezügliche Be schreibungen, so muß man sich der Anschauung hin geben, daß das russische Reich nur unter großen Bedrückungen und unsäglichen Entbehrungen bereist werden kann. Speziell dem Deutschen soll das Reisen in Rußland besonders schwer gemacht werden. Dem verehrten Leser wird es deshalb er klärlich

, haben, dann aber interessirt auch der mit Holz hochgethürmte Kohlen wagen. In den Ostseeprovinzen Rußlands werden nämlich die Lokomotiven mit Holz geheizt. Die Revision der Fahrkarten erfolgte durch drei Beamte. Bis nach Kowno ging alle fünf Mi nuten ein Gendarm durch den Zug und hielt Um schau nach politisch Verdächtigen. Solche Gendarmen befinden sich in allen Grenz zügen, die von Ausländern benützt werden und zwar des in Rußland blühenden Nihilismus wegen, der, wie mir später höhere Regierungsbeamte ver sicherten

, zum größten Theil unter jüdischer Leitung und mit jüdischem Gelde wach gehalten würde. So war ja auch das Mädchen, das bei dem letzten Attentate auf Alexander II. unmittelbar betheiligt war, eine Jüdin. In den russischen Ostseeprovinzen ist die pri vate Umgangssprache fast ausschließlich deutsch, dagegen die amtliche, d. h. die Beamten unter sich, russisch. Die Ostseeprovinzen sind der schönste Theil von Rußland, hier blüht Handel und Gewerbe, ausschließlich in deutschen Händen. Die Hauptstadt

Professoren einfinden, aus diesem Grunde wird leider die Universität in Dorpat über kurz oder lang auch russifizirt werden, zumal dies die Re gierung mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln unterstützt. In Rußland selbst ist wohl St. Petersburg die interessanteste Stadt. In den Hauptstraßen reiht sich Palast an Palast, die oft mehr als zu viel Dienerschaft beherbergen. Eine der schwachen Seiten der Russen, sich zu jedem Handgriffe einen Diener zu halten. Der Abends mit elektrischem Lichte beleuchtete

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