haben ein Bombenattentat auf einen Eisen'bahnzug, in dem sich der Köni'zg befand, ver üben wollen. Der öffentliche Ankläger beantragte gegen drei Angeklagte Todesstrafe oder lebenslängliche Haft, ge gen sechs Angeklagte Gefängnisstrafen. Wie sieht es in Sowjetmblaud ans? v. * In der Fortsetzung seiner kritischen Betrachtungen warf Gen. Dr. Bauer die Frage auf: Wer regiert in Rußland? Er beantwortet sie folgendermaßen:' „Die Kommunistische Partei! Sie ist sicher eine prole tarische Partei
, das werde ich nicht bestreiten. Sie besteht zu einem Teil aus Arbeitern, zu einem großen Teil' aus ge wesenen Arbeitern, die jetzt Beamte der Sowjetreirsterung sind. Unterliegt sie in derselben Weise der Kontrolle der Massen der Arbeiter wie die Sozialdemokratie in Oester reich? Kann man sagen, daß an dem Tag, an dem die Mehrheit der ruffischen Arbeiter nicht mehr Vertrauen zu dieser Partei hätte, daß sie auch nicht mehr in Rußland re gieren würde? Das kann man sicherlich nicht sagen. Wenn man die Herrschaft
des Proletariats ernst nehmen will, dann handelt es sich darum, die Verwaltung so zu organi sieren, daß die Arbeiterschast es in der Hand habe, die Zu sammensetzung der Regierung zu ändern, wenn sie das will. Sehen sie sich die ruffische Wirklichkeit an. Einer der Genossen hat, wie er hier erzählt hat, einen alten Sozialdemokraten getroffen, einen Arzt, der sich partei los nennt. Warum sagt er nicht, daß er Sozialdemokrat ist? Weil man in Rußland nicht wagen darf, das zu sagen. Weil in Rußland auch heute
noch die Sozialdemokratie eine verfemte Partei ist, die keine Organisation von Gesetzes wegen haben -darf, die keine Versammlungen halten darf, die nicht das geringste Flugblatt ausgeben darf, die keine Zeitung verbreiten darf, weil die Sozialdemokratie nicht einmal die Rechte hat, die selbst der Faschismus der italieni schen Sozialdemokratie noch nicht genommen hat, denn es erscheinen noch jetzt in Italien sozialistische Blätter — zen suriert, konfisziert, in Rußland darf aber überhaupt kein sozialdemokratisches Blatt
einer anderen, zum Beispiel der sozialdemokratischen Partei gewählt werden? Alle legalen Mittel der Agitation sind allen Parteien genommen. Bei den Wahlen fft, wie die Genoffen erzählt haben, die öffentliche Abstimmung. Und mm. Genossen, nehmen Sie noch eine Taffache dazu: In Rußland besteht jetzt noch die Einrichtung der administrativen Verschickung. Ohne gerichtliches Urteil kann die G. P. U., die Nachfolgerin der Tscheka, die Leute herausholen und sie nach Sibirien oder Turkestan verban- nen. Wenn jetzt jemand