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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 06.02.1924
Umfang: 8
-Bezugspreise: Durch die Austräger in Innsbruck: 19.000 K Zum Abholen in Jrms^ druck: 17.000 K. Ausw. durch die Kolporteure und durch die Post für Deutj ch'Oesterreich: 19.000 i<, skr Deutsch land 25.000 K Uebr. Ausland L8.S00 K Nr. 30 SnnsSntf, Mittwoch Ss» 8 . FrLrusr 1824 32. Fahr«. Rußland anerkannt. Die englische Arbeiterregierung hat für das Nütesystem, auf dem sich der russische Staat heute aufbaut, sicherlich keine Sympathien. Aber sie be trachtet das Sowjetregime als etwas geschicht lich Gewordenes

. Und der neue englische Mini sterpräsident hat seine vor der Wahl abgegebene Erklärung, er werde, wenn er zur Macht gelange, die Sowjetregierung unverweilt anerkennen, ohne . Zögern ausgeführt. England betrachtet die Sowjet regierung als die legale Regierung Rußlands und tritt mit diesem Rußland in diplomatische Bezie hung. Bisher haben die Weststaaten die Sowjet republik als einen Rüuberstaat betrachtet und je den der Moskauer Volkskommissare als Verbrecher ^beschimpft. Frankreich und England

. Nur die hinter der europäischen Entwicklung weit zu rückgebliebene Agrarverfassung des zaristischen Rußland hat die bolschewistische Revolution mög lich gemacht: nur, weil die Bolschewiken das den Bauern auferlegte Joch in tausend Stücke schlu gen, den Großgrundbesitz radikal vernichteten und aus dem unfreien, geknechteten Bauern einen freien Herrn über seinen Boden machten, konnte sich die Revolution siegreich behaupten. Unsere Kommu nisten lassen dies zwar nicht gelten und behaupten, ^das Sowjetregime habe das Fundament

für den Bau der sozialistischen Gesellschaft geschaffen, und 'dies, daß in Rußland die sozialistische Erfüllung der Verwirklichung näher gerückt sei, habe die Re gierung Räterußlands in den Herzen des Volkes verankert und unüberwindlich gemacht. Diese Re densarten sind aber nur agitatorische Phrasen. Rußland baut heute seine Industrie auf kapital istischer Basis auf und gibt den Arbeitern auch in den Industriebetrieben nicht einmal jene Rechte, ; Öie sie bei uns haben (Betriebsräte usw.) und ge währt

den Arbeitern wie Angestellten lange nicht Zene Schutzgesetze (Krankenversorgung, Arbeiter irrlaub usw.), die sie bei uns haben. Der Weg bis zur sozialistischen Erfüllung ist in Rußland zumin- destens genau so lang wie bei uns. Und nicht als Sozialisten, sondern als Befreier vom Joche des Zarismus und als Bauernbefreier haben die Bol schewiken sich so fest im russischen Volke verankert, daß alle Spekulationen auf den Sturz des heuti gen Herrschaftssystems als Kinderträume bezeich net

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 22.04.1926
Umfang: 16
mögest. Schlummere sanft in deiner neuen Ruhe stätte! deutsch-ruffische Koalition ein wirksames Gegengewicht entgegengestellt werden. Ueberdies haben Deutschland und Rußland die Gegnerschaft gegen die unverschämten Anmaßungen der Polen gemeinsam. Endlich sind die ge- nannten zwei Staaten die eigentlichen Leidtragenden aus dem Weltkriege. Sie haben sich gegenseitig zerfleischt, um England mächtig und Amerika reich zu machen und haben selber an Land und Wohlstand ungeheure Verluste erlitten

. Diese Einsicht muß früher oder später auf beiden Seiten siegreich durchdringen und einen Bund zwischen Deutschland und Rußland zur Folge haben. Die Deutsch nationalen wollen dies heute schon, die Bolschewiken würden es gleichfalls begrüßen, aber der Preis, den sie fordern, ist allzu hoch: Sie verlangen den Eintritt Deutschlands in die soziale Weltrevolution! Diesen Preis will die deutsche Regierung nicht zahlen. Sie hat viel mehr die Verträge von Locarno angenommen, hat sich aber dabei Vorbehalten

, mit Rußland auch weiterhin in Freundschaft leben zu dürfen und im Ernstfälle keine Durchzüge fremder Truppen zum Kampfe gegen Ruß land dulden zu müssen. Es ist begreiflich, daß England und Frankreich unter solchen Umständen die gegenwär- Ligen Verhandlungen Deutschlands mit den Bolschewiken mit allerlei Befürchtungen begleiten. Denn nach ihrer Auffassung hat es den Anschein, als ob nun Deutsch land, nachdem man es in Genf so wenig vornehm be handelt hat, zu einem Bündnis mit Rußland abschwenken

oder wenigstens mit dieser Möglichkeit drohen möchte. Von deutscher Seite erklärt.man, an den Verträgen von Locarno werde festgehalten, das schließe aber eine Freundschaft mit Rußland in keiner Weise aus. Deutsch land brauche den Frieden und möchte diesen an allen seinen Grenzen gesichert sehen. Deshalb lehne es die ihm zugemutete Wahl, sich entweder für den Osten oder für den Westen zu entscheiden, das heißt entweder für Eng land oder für Rußland sich zu erklären, ab und strebe mit ganzer Kraft darnach

, mit allen Mächten im gesicherten Frieden zu leben. Mit diesen Erklärungen ist man aber in London und Paris nicht ganz zufrieden. Namentlich England würde es gar zu gerne sehen, wenn sein Gegen satz zu Rußland auf deutsche Kosten und mit deutschem Blut zu seinen Gunsten ausgetragen werden könnte. In Rußland scheinen sich große Ereignisse vor zubereiten. Die aus Rußland vor den Verfolgungen der Bolschewiken Geflüchteten haben kürzlich in Paris eine Beratung gehalten, die eine Woche lang gedauert

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Lienzer Nachrichten
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Seite 3 von 16
Datum: 09.05.1930
Umfang: 16
Anzahlßvon Städten und Orten Nebraskas riesige Schäden an. Ueber 20 Tote und Vermißte wurden gemeldet. Marxisten bereits in die Wirklichkeit umge setzt. Glauben Sie wirklich, daß wir so weit vom Bolschewismus entfernt sind? Schauen wir uns die Vorkommnisse in Oesterreich und Deutschland doch ein bißchen an. In Wien findet eine Protestversammlung gegen die Ver folgung der Glaubensbrüder in Rußland statt. Am andern Tage flattert die rote Fahne auf dem Kirchturm. In der St. Jakobs-Pfarrkirche zu Innsbruck

nicht ihre Pflicht erfüllen, ihre Pflicht im privaten, im persön lichen und im öffentlichen Leben! Wir haben es an Rußland erlebt, wir haben es im neuen Oesterreich erlebt: Je mehr von der Freiheit ge redet wird, desto weniger Freiheit besteht in Wirklichkeit. Aber in Rußland, wie in Oester reich lassen sich- viele Leute betören, lassen sich viele Leute durch diese Phrasen einfangen. Ich habe die Ueberzeugung gewonnen,daß der Bol schewismus sich schon längst in unserer Be völkerung tief eingefressen

hat. Und das ist das Gefährliche. Vielleicht sind wir uns nicht immer bewußt, wie großzügig, wie weitfchau- end, wie planmäßig Rußland arbeitet. Ueberall dort, wo Not herrscht. Wenn es Rußland in Oesterreich und Deutschland gelingt, die Wirt schaft dieser beiden Staaten zu untergraben und so die Menschen keine besondere Hoffnung für die Zukunft haben, dann ist der Augenblick gekommen, wo die Sowjet-Sendlinge ganz an ders unter diesen verarmten Leuten arbeiten und ihre Ideen verarbeiten können. In Rußf- land stehen

sie zu Tausenden und' Hunderttau senden um die Brotkarten an. Aber während die Leute in Rußland hungern, wirft die Sow jetregierung Millionen und Millionen von Ru bel auf den europäischen Markt, um die Preise zu drücken und die Wirtschaft lahmzulegen, das Volk zu verproletarisieren. Noch entsetzlicher sind die Dinge auf dem Holzmarkt, wo die Sowjetregierung zu Millionen und Milliarden Holz stiehlt. Großzügiger, amtlicher Diebstahl des Holzes! Durch die Kollektivwirtschast wer den die Bauern massenhaft

enteignet, der Grund wird ihnen weggenommen, um ihn zu ver staatlichen. Die Bauern, die selbständigen rus sischen Bauern, sie werden in unabsehbaren Kolonnen nach dem Norden transportiert und zu billigen Holzknechten gemacht. Wissen Sie, daß Rußland beinahe um die Hälfte billigeres Holz nach Italien liefert, als Oesterreich es lie fern kann — dieses so weit entfernte Rußland mit dem teuren Transport? Das ist das Ziel der bolschewistischen Propaganda: Auch unsere Lande wirtschaftlich zu schwächen

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 05.03.1922
Umfang: 12
zu tragen imstande fei, erleichtere. England tat dies nicht etwa aus Mitleid oder Gerechtig keitsgefühl. sondern im ureigensten Interesse. Englands Industrie ist ja durch den gegenwärtigen Zustand aufs schwerste geschädiget. Deutschland neben Rußland der beste Kunde Englands kann nicht bloß nicht mehr kaufen, sondern unterbietet rwch die englischen Fabrikate und Waren im eigenen Land, in England selbst. Die Folgen sind über 2 Millionen Arbeitsloser in England. Auch Frankreich schien Vernunft anzunehmen

. Briand ließ in Cannes mit sich reden. Es wurde über Englands Drängen beschlossen, auf 8. März eine Weltkonferenz nach Genua einzuberufen. Zu der selben sollten alle Völker geladen werden, und Zwar gleichberechtigt, darunter auch Deutschland und Oesterreich, ja sogar Rußland. Die ganze Weltwirtschaft sollte auf neue Grundlagen gefreut werden. Selbstverständlich konnte das nur geschehen, wenn man vom Friedensvertrag von Versailles die ärgsten und schwersten Bestimmun gen heruusriß und Deutschland

„von internatio nalem Ansehen" — hieß es in den Pariser Zei tungen. Man wird verstehen, was das in den Augen Frankreichs heißt. Sollte das etwa nicht glücken, so war immerhin das eine erreicht, daß die Konferenz nicht gehalten werden könnte, solange sich eine neue Regierung nicht gebildet hätte; und Zeit gewinnen, alles gewonnen, dachte man in Paris. Den stärksten Trumpf aber spielte Frankreich mit Rußland aus. Es wurde in aller Heimlichkeit mit Rußland ein Ver trag vorbereitet, der in Wesenheit ein neues

Bündnis zwischen Frankreich und Rutzalnd bedeu ten würde. Frankreich sollte das notwendige Geld vorschießen, um Rußland wieder aufzurichten und Rußland verpflichtete sich nebst anderen die alten Schulden an Frankreich wieder anzuerkennen. Um aber Rußland dabei nicht wehe zu tun, fand man einen komoden Ausweg. Rußland hatte bis dato noch nie den Versailler Frieden anerkannt. Nun sollte es das tun und damit würde es dann ein Recht erlangen, daß Deutschland auch Rußland gegenüber zum Schadenersatz

verhalten werden könnte —- alles laut Friedensvertrag. Dieses sein Guthaben hatte es dann an Frankreich abzutre ten. Damit würde aber Rußland das Recht erlan gen auf alle Gebiete, die ihm in den Abmachun gen von 1915 von England und Frankreich zuge sprochen wurden, darunter auch Konstantinopel. Das heutige Rußland würde Rechtsfolger in den Schul den, aber auch in den Ansprüchen vom alten Ruß land unter Zar Nikolaus. Ein Wiederaufleben der russischen Macht ist aber für England, abgesehen vom Besitze

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Alpenland
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Seite 11 von 14
Datum: 26.04.1922
Umfang: 14
Abendblatt" QÄMbZ ZSUhv cckdS. s EMsMe-Sts MorMN-und QbsndLlE z. Jahrgang Innsbruck, Mitwoch, am 26. Wrll 1YL2 Zslge 1 YO Die Konferenz W Genua. London. 25. April. (Wolff.) Einer hier verbreiteten Mel- oung zufolge sollen die französischen Delegierten die bestimm- ten Weisungen haben, auf den von P o i n e a r e gestellten Bedingungen zu bestehen. Sie würden ein 48stündrges Ul timatum für Rußland verlangen, oder die Konferenz ver lassen. London, 25. April. (Wolfs.) Die Abendblätter melden

Tschitscherin. Rußland müsse es als einen gegen seine Selbständigkeit und Souveränität gerichteten Angriff betrachten, wenn von ge wissen Mächten versucht wird, einen Vertrag zu annullieren, oder abzuändern, den Rußland mit einem Dritten abge schlossen hat. Jeder Abänderung des Vertrages werde Ruß land durchaus ablehnend gegenübersteyen. Ten russischen Standpunkt in der Völkerbundfrage formn- kierte Tschitscherin folgendermaßen: Rur bei einer Aenderung der Verfassung «des Völkerbundes, dev

jetzt einer bestimmten Gruppe Privilegien gibt, und bei Gewährung gleicher. Rechte an alle Völker sowie bei Schaffung besonderer Arbeiterver- tretungen im Völkerbund ist für Rußland ein Beitritt möglich. Gegen das französische Lügengewebe. Berlin, 25. April. (Wolff.) Zu den Meldungen auslän discher Blätter, wonach die Firma Krupp auf Grund eines Zusatzes zum deutsch-russischen Vertrag in Rußland große Konzessionen zur Herstellung von Kriegsmaterial erworben habe, wird an zuständiger Stelle erklärt

sodann der Reichskanzler, Deutsch. > tatrffel K m ü“ land betreibe keine Kur ch tp ° l i t ik -nqesichts des bl.Mai.! Mitteln. L-g°!n, »«.»t. B-uh.i, .m° ^ Ueberdies gehöre dieses Thema nicht nach Genua. Deutsch- ! land baue an dem Friedens werk fort und glaube nicht. j Schwierigkeiten. Tschitscherin erklärte, so wichtig alle daß es sich von dieser Politik durch Reden oder Drohungen ! Punkte der schwebenden Verhandlungen für Rußland feierst solle abbringen lassen. j f D sei doch keine Frage

- gesunden. Sie galt der endgültigen Wiederaufnahme der infolge des Versailler Vertrages notwendigen Verhandlungen hier um ein Prinzip. Das E über eine ganze Reihe wirtschaftlicher Probleme. In pol- s hoben und dieses'wichtigste - Die Rückstellung, so wie sie , verlangt werde, könne von Rußland nie und nimmer geleistet werden. Es handle sich ~ ' ' Das Eigentum sei in Rußland ausge. jtigste aller Prinzipien des sowietistst nifchen Kreisen wird dieser Verhandlung große Bedeutung i sihen Regimes könne

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 19.04.1934
Umfang: 8
Ruß'and kehrt nach Europa heim Der „Arbeiter-Sonntag" bringt eine seine weltpolitische Skizze aus der Feder des von uns oft zitierten Schriftstellers Z. N. Kit wenigen Stri- chen wird hier ein klares Bild vom Stand der europäischen Politik umrissen. in dessen Mittel punkt— Rußland steht. Wir bringen mit Erlaub nis des Autors einen Auszug aus dem Artikel. Vorbereitungen zur Rückkehr Wie das russische Heer sich nach dem Osten zurückzog und es der Weite des eisigen Raumes überließ, die Armeen

Napoleons zu vernichten, so hat auch das bolschewistische Rußland sich der Unendlichkeit seines asiatischen Reiches an vertraut. als es, verstoßen von ganz Europa, seine Abkehr vonEuropa vollzog. Es schied aus der Reihe der europäi schen Großmächte und es zog sich darauf zurück, eine asia tische Großmacht zu sein. Es zog sich zurück, nicht um zu «entsagen, sondern um wiederzukommen. Auf zwei Arten be reitete es diese Heimkehr vor. Die Komintern, die Kommu- nistische Internationale, arbeitete

an der Revolutionierung des Auslandes. Im Triumph sollte die siegreiche Weltrevo lution Rußland nach Europa zurückbringen, als führende Macht nicht nur des Erdteils, sondern «der Erde. Während- deffen verwaltete die Diplomatie des amtlichen Rußland in bewährter Bahn das ruhmvolle Erbe ihrer zaristischen Vor gänger. Die Trennung zwischen der Außenpolitik der Kom intern un«d des Narkomindjel. des Volkskommissariats für auswärtige Angelegenheiten, war dabei keineswegs bloß Formsache. Diese Trennung

abgibt. Die Polizei hat eine Untersuchung eingeleitet, doch konnte der Geheim sender bis heute noch nicht ermittelt werden. Ausnahme der Beziehungen der Kleinen Entente zu Sowjet rußland Par i s, 17. April. (-) Es ist bekannt geworden, daß die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwilchen der Kleinen Entente und Sowjetrußland bereits beschlossen ist und in der allernächsten Zeit offiziell verkündet werden: wird. Massenstreiks in Dänemark K o p e n h agen. 18. April. (TNV.) Wie aus Es'bjerg gemeldet

wirb, ist der gestern beschlossene 24stündige Ge-' neralstreik in fast sämtlichen Privatbetrieben als Protest ge gen das Vorgehen der Polizei gegen Demonstrationen heute ■ morgens in Kraft getreten. Vom Streik sind auch die Zei< tungen betroffen'. Auch die Hafenarbeiter haben sich der Ar-- beitsniederlegung angeschlossen. Rußland als Nevisionsmacht Mit dem Ziel wieder eine europäische Großmacht zu werden, mußte Rußland eine europäische Lage anstreben, in der es nicht gezwungen wäre, als Bittsteller

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Der Arbeiter
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Seite 4 von 10
Datum: 19.08.1931
Umfang: 10
über dir freundliche Aufnahme, die der von ihnen bestgehaßt? Reichskanzler Dr. Brüning in Rom gefunden hat- Wie es in Rußland ist. Im sächsischen Industriegebiet hielten in den letzten Wochen die Brüder Klötzner, beide ehemalige Kommunisten, stark be suchte Volksversammlungen ab, in denen sie über ihre Erlebnisse in Rußland berich teten. Die dabei gehaltenen Reden sind in mehreren deutschen Blättern im vollen Wortlaut erschienen. Wir geben nachstehend einen interessanten Auszug hievon

die Einreise gestattet. Wir unternahmen die Fahrt nach Rußland mit 55 Dele gierten aus verschiedenen Ländern. Diese wollten die Früchte des vielgepriesenen Fünsjahresplanes kennen lernen. In Moskau sahen wir endlose Reihen von Arbeitern auf der Straße stehen. Als man die Dolmetscher fragte, was das bedeutete, da gab man uns zur Antwort: „Es sind Arbeiter, die Anleihen zeichnen wollen." In Wirklichkeit waren es aber Arbeiter, die sich um Brot an stellten. So werden die Rußland-Dele gierten belogen

und betrogen. Ich besuchte in Leningrad meinen ehemaligen Freund Max Hölz, der in dieser Gegend ja nicht unbekannt ist. Ich fragte ihn: „Wie gefällt es dir hier?" Mar . Hölz erwiderte: „Hier ist alles gut, hier herrscht eine tolle Schweinerei, die reinste Bonzo- kratie." Das war die erste Enttäuschung für mich, der ich als Idealist nach Rußland gekommen war. Auf einen Brief, den Max Hölz schrieb, wurde ich in einer Fabrik als Elektriker eingestellt. Hier hatte ich die beste Gelegenheit, die russischen

Perhältnisse kennenzu- f lernen, zumal ich schon vor dem Kriege in Rußland k war. Die Lebensmittelpreise find sehr hoch. Der Kommunismus ist nichts anderes als eine Volks ausbeutung, das mutz ich zu meinem grötzten Be dauern feststellen. So gibt es verschiedene Sorten Brot. Das beste Brot dürfen nur die Herr schenden essen. Auch in Bezug aus den Verdienst herrscht keine Gleichheit. Ein nichtkommunistischer Ar- - beiter erhält im Monat 20 bis 45 Rubel, ein Spezia- [ list 45 bis 80 Rubel, ein Kommunist

bewaffnet und sind verblu tet vor den Bajonetten der Roten Armee. Das ist die freiwillige Kollektivierung! Die noch in Rußland le benden deutschen Bauern sind gebrochen an Leib und Seele und verzweifeln. Die Zusammensetzung der Regierung: Man redet von der Diktatur des Proletariats. Diese Dikta tur gibt es nicht. Die Regierung setzt sich aus 30 Ruffen, 15 Georgiern, 15 Armeniern, 10 Deutschen und 455 Juden zusammen. Gibt es in Rußland eine soziale Fürsorge? Rein! Die herrlichen Erholungsheime

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Alpenland
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Seite 3 von 12
Datum: 11.10.1921
Umfang: 12
Dienstag, den N. Oktober 1921. Von unserem Mitarbeiter für den nahen Osten. , Es wird kaum ein anderes Thema geben, das nicht tag aus tagein in den Tagesblättern, in Wochen- und Monats schriften so oft behandelt wird, wie das Thema Rußland. Die russische Regierung selbst sorgt durch ihre Propaganda, daß man immer wieder Neues von chr hört; ihre Funkenstationen berichten von ihrer Tätigkeit, ihren Erfolgen, aber auch von dem Hunger, der das einst so reiche Rußland heute dnrchtobr. Reisende

, die aus dem Innern des Landes kommen. Kriegs gefangene schildern ihre Erlebnisse. Und doch, auch wenn man alle diese Berichte gelesen, mögen sie nun sowjetfreund lich oder -feindlich gehalten sein, weiß man nicht viel mehr als man sich schon vorher bei einiger Ueberlegung vorstellen könnte, falls man die ungeheure Flächenausdehnung Ruß lands, den Charakter seiner Bevölkerung und seine Verkehrs- verhältnisse in Rechnung stellte. Wichtiger als die Frage, wie es heute in Rußland aussteht, ist die allerdings

auch damit zusammenhängende Frage: wird es möglich sein, Rußland in absehbarer Zeit wieder aufzubauen? Diese Frage ist die Schicksalsfrage Europas, ja beinahe der ganzen Welt. Nicht bloß der Wiederaufbau Europas, sondern teilweise auch die Wiederherstellung des wirtschaftlichen Gleichgewichtes der Welt hängt von der Wiedexausrichtung Sowjetcußlands ab. Aber nicht nur die Aufrichtung des wirtschaftlichen, sondern auch die des politischen Gleichgewichtes. Wenn man einen Versuch macht, sich aus allen den Schil derungen

und Nachrichten, die in unerschöpflicher Fülle üoer Rußland fließen, eine Vorstellung von den tatsächlichen Ver hältnissen zu machen, so kommen wir beiläufig zu folgenden Feststellungen: System und Prinzip des Bolschewismus haben schon längst Schiffbruch gelitten. Das war vorauszu sehen. So übereinstimmend aber auch das Bild vom Banke rott des Bolschewismus bei den Kennern der russischen Ver hältnisse ist, so verschieden sind die Folgerungen, .die daraus gezogen werden. Man hat aber, wie richtig gesagt

wird, die Bolschewisten piel zu sehr mit dem Bolschelvismns identisi. ziert. Die Bolschewisten sind noch an der Macht, soweit eine solche in Rußland überhaupt existiert, und alle sind entschlos sen, sich an der Macht zu erhalten. Der größte Teil wahr scheinlich unter . völliger Preisgabe aller bolschewistisclfen Ideen, deren Undurchsührbarkeit sie zumeist anerkennen. Hier bekämpfen sich zwei Richtungen. Dieser Kampf, für den viel leicht der Kampf zwischen Troßki und Lenin charakteristisch ist, bedeutet

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 12
Datum: 16.06.1927
Umfang: 12
und selig hinführen nicht bloß zur Komnrunioir hienieden. sondern auch bis zur großen Kommunion des Himmels. (Aus „Im Feuer des Hl. Geistes" von Dr. Cl. Oberhannner, Tyrolia-Innsbruck.) Uie deutsche Politik im Osten. Die ausgezeichnet informierten Sonderbe- üchte des Heimatbundes Ostpreußen stellten be- mts einige Wochen vor dem Bruch zwischen England und Rußland eine äußerst interes- !ante Betrachtung an über die Ausgaben einer tveitschauenden deutschen Politik im Osten. „Der Raum

zwischen den Staatsgebieten der zwei größten Völker des europäischen Kon- tments, zwischen Deutschland und Rußland, >st mehr denn je davon entfernt, ein selbstän diges politisches Dasein zu führen. Als ein erweiterter Balkan ist er Aufmarsch- und nlimpfgebiot der Großmächte, die im gegen- Ringen um lebenswichtige Entscheidun gen gerade dort den Gegner zu schädigen juchen, wo ihnen die schwache Staatlichkeit Antier den geringsten Widerstand zur Ent- mmmg des eigenen Einflusses und zur Ver- di'Mlgung des Feindes bietet

. Es ist die Tragödie der deutschen Nach- unegspolitik. daß sie sich an die Seite Ruß- unds führen ließ, um in der gänzlichen Ver- ^stenheit, in der sich Deutschland in den auf Versailles folgenden Fahren befand, wenig es einen Rückhalt zu sichern. Als wir dann u,er Gesicht dem Westen zuwandten, unter ließen wir es. klar auszusprechen, daß wir Deutsche mehr' als irgend ein anderes Volk dazu berufen seien, in jenem durch den Zusam menbruch des zaristischen Rußland und der Do naumonarchie entstandenen Zwischengebiet

po litische, kulturelle und wirtschaftliche Reste und Pflichten zu übernehmen. Aus einer ge- fäch liehen. den Dingen nicht Rechnung tragen den, nur das Gewesene und Verlorene bekla genden Stimmung erwuchs die 'Meinung, es 1 fei das Beste, wenn Rußland dort wieder im alten Umfange seine Herrschaft ausbreite; dann sei der Tag gekommen, an dem unsere Freund schaft mit Rußland ihre Früchte bringen wird. Die Dinge mußten anders laufen und sind anders gelaufen. Da Deutschland als w östlicher Nachbar

jenes Zwifchengebie- tes auf die Entwicklung politischer Akti vität in östlicher Richtung verzichtete und dem russischen Druck der Sowjetunion auf die Randstaaten kein Gegengewicht bot, war es nur natürlich, daß der große Gegen spieler Rußlands, England, sich dieses M o m e n t nutzbar m achte, nachdem es die Gewißheit erlangt hatte, daß Deutschland zwar bereit sei, mit dem Westen seinen Frie den zu schließen, trotzdem aber seine Ostpoli tik weiterhin unter d e in Zeichen der Rußland-Freundschaft betreiben wol

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 20.05.1935
Umfang: 8
und in einer Form, die ihnen nützlich erscheinen würde, abzuschließen. In einem solchen Falle würden die Abmachungen solcher verschiedener Abkommen anstelle der Verpflichtungen treten, die aus dem heutigen Vertrag ent stehen. Tschechoslowakische Presse über den Paktabfchluß mit Rußland Prag, 17. Mai. (TR.) Der Abschluß des tschechoslowa- kisch-rusiischen Paktes wird von der Presse mit Genugtuung begrüßt: Das „Ceske Slovo" schreibt: Der Vertrag bedeutet nicht den Abschluß einer Etappe in der europäischen Pvlitik

mit dem französischen Ver trag mit Rußland. In zwei Punkten sind Verschiedenheiten zu erkennen. Frankreich hat seinen Vertrag direkt auf dem Locarno-Vertrag aufgebaut, währerid die Tschechoslowakei, die nur im Schlußprotokoll von Locarno den Inhalt ihrer Abmachungen mit Frankreich den Westmächten zur Kennt nis gebracht hat, sich eher indirekt auf den Locarno-Vertrag beruft. Tatsächlich ist aber auch hier der Locarno-Vertrag die Grundlage. Die zweite Aenderung ist vielleicht darin zu erblicken, daß die Abmachungen

so gefaßt sind, daß die Tschechoslo wakei kaum jemals in die Lage kommen kann, ohne Frank reich Rußland zu Hilfe kommen zu müssen. Die Tschecho slowakei bildet eben ein Bindeglied zwischen Frankreich und Rußland in diesem Sicherheitsabkommen. Damit ist auch gegeben, daß der Vertrag niemals gegen Polen gerichtet sein kann. Würde Polen allein z. B. Rußland angreifen, dann wäre der Bündnisfall vermutlich nicht gegeben und Rußland wäre wohl stark genug, sich gegen einen solchen Angriff allein zu verteidigen

. In hiesigen politischen Kreiien ist das definitive Zu standekommen des Paktes mit Rußland mit großer Freude ausgenommen worden. So wenig die Tschechoslowakei ein Exponent Frankreichs in Mitteleuropa war. so wenig wird sie heute zu einem Exponenten Rußlands. Die gleichzeitig mit Frankreich und Rußland bestehenden Pakte der gegen seitigen Hilfeleistung erhöhen aber die Sicherheit der Tschechoslowakei in ihrer bisherigen europäischen Lage und erhöhen die' Bedeutung der Tschechoslowakei für die eurs» päische

Politik. Man hofft, daß dem französischen und dem tschecho'lowakischen Vertrag mit Rußland über die gegen seitige Hilfeleistung ein allgemeiner Lstpakt, beinhaltend ein Abkommen über den Richtangrisf und über das Ver bot der Unterstützung eines unprovozierten Angreifers, folgen wird. Französische Genugtuung über den tschechoslowakisch-russischen Pakt P a r i s, 17. Mai. (TR.) Die Pariser Presse begrüßt die in Prag vorgenommene Unterzeichnung des zweiten euro päischen Paktes zum gegenseitigen Beistand

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Alpenland
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Seite 9 von 12
Datum: 26.05.1922
Umfang: 12
anderseits. Das emil-e RntziMd. LK. Berlin, 24. Mai. Ergenberlcht. . ürassta «klärte dem Leiter der in Berlin erscheinen- m xusiische« Zeitung .Nakamme", Proftssor Tschatylin, über das Resultat von Genua, man wünsche von Rußland die Verpflichtung für, Kompensationen, biete jedoch keine finanzielle Hilfe, ohne die über Kompensationen nicht ge sprochen werden können. Der erste Schritt zur schleunigen Ausrichtung Rußlands sei die Bewilligung von Krediten. Don allen vorgeschlagenen Krediten habe Rußland

nicht aus eine Kopeke zu rechnen. Sollten die Unterhandlungen über die Kreditstage ergebnislos bleiben, werde Rußland zweifel los selbst mit seiner Ausrichtung fertig werden. Rußland könne Ivedne steten, noch könne man es erobern. Die Selbstausrickstung würde natürlich nur langsam vorwärts schreiten und mit groHen Opfern, selbst Menschenopfern, ver bunden sein. Lloyd Eesrge Wer Genua. London, 25. Mai. (Korrbüro.) Die britischen Vertreter in Genua seien zu dem Schlüsse gekommen, daß es, was man auch immer

von der Sowjetregierunq denke, mr den Weltfrieden notwendig fei, daß num zu einem Abkommen mit Rußland gelange, um Rußland selbst zu retten und es in den Stand zu setzen, zur Befriedigung der Bedürfnisse der Welt beizutragen und daß es vor allem notwendig sei, die Nebel abzuwenden, die in Zukunft drohen, wenn nichts ge schehe, um diese Wirrnis von Mißverständnissen zu ent wirren. Llohd George erwähnte sodann die Haager Konferenz und sagte, er hoffe, daß. wenn man so weit sei. die Frage prak tisch zu prüfen

, die mehr menschliches Elend, Verwüstung, Hunger, Pestilenz und Schrecken re präsentierte, als alle anderen Nationen an dem Tische. Ohne die Hilfe Vonseiten der anderen Völker ist es aussichtslos für Rußland, was für öine Regierung es auch immer haben möge, sich herauszuzrchen ans dem Sumpfe, Schmutz und Elend. Die Rusien sind ein tapferes, geduldiges Volk, selbst los, hingegen fähig, und seit Generationen an erbarmungs- lose, harte Autorität gewöhnt. Die Russen find auch ein Volk, daß seinen Nachbarn

in hohem Grade furchtbar fern kann. Es hat keinen Zweck, über die Lage im Zweifel zu sein. Dort faßen Männer, die gegenwärtig die unbestrittenen Herren jenes furchtbaren, in großer: Not befindlichen Volkes repräsentieren. Durch sie allein konnten die Rusien wit der Außenwelt in Verbindung gebracht werden. Friede oder Krieg mit Rußland konnte entschieden werden durch sie. Die Frage war, ob Rußland vorwärts marschieren oder sich selbst zurückziehen sollte mit den 1,500.000 Mann, die es heute

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 11.11.1916
Umfang: 8
. Rußland, England und Frankreich und die ganze Welt war sich bewußt, daß dieser Schritt gleichbedeutend war mit der Kriegserklärung. Der Reichskanzler widerlegte dann in ausführlicher Darstellung die Behauptung Greys, daß Rußland erst mobil machte, nachdem in Deutschland der Bericht veröffentlicht war, daß Deutschland die Mobilmachung anbefohlen habe. Der Reichskanzler erinnerte daran, daß Staats sekretär v. Jagow eine Extraausgabe des „Lokal anzeiger" vom 30. Juli, wonach der Kaiser die Mo bilmachung

anbefohlen halbe, richtigstellen und die betreffenden Zeitungen beschlagnahmen ließ, was schon die Behauptung Greys widerlege, daß Teutsch- lrmd mit Absicht Rußland täuschen wollte, um es zur Mobilmachung zu veranlassen. Uebrigens telegra phierte der russische Botschafter in Berlin selbst, daß die Meldung'des „Lokalanzeigers" falsch sei. Ruß land kam also selbst auf den Gedanken, sich für jenen verhängnisvollen Schritt auf das Extrablatt des „Lokalanzeiger" zu berufen. Der Reichskanzler erinnerte

weiter daran, daß Oesterreich-Ungarn zur Stunde, als die allgemeine Mobilisierung in Ruß land an geord net wurde, nur 8 Armeekorps ange sichts 'des Konfliktes mit Seriben mobilisiert hatte. Rußland hatte diese Maßnahme bereits am 29. Juli mit der Mobilmachung Won 13 Armeekorps beantwortet. Oesterreich-Ungarn 'ergriff ' keine wei teren Maßnahmen und ging zur allgenieinen Mobi lisierung erst dann über, nachdem die allgemeine BöoMmachung in Rußland erfolgt war. Nach dem Wortlaute des Bündnisses

mit Oesterreicb-U naarn hätte Deutschland schon am 29. Juli mobil machen können, tat es aber nicht. Aber auch nach der allge meinen russischen Mobilmachung antwortete Deutschland nur mit der Verkündigung des dro henden Kriegszustandes und gab Rußland noch ein mal eine 12stündige Frist, sich zu besinnen und der Welt den Frieden im letzten Augenblicke noch zu retten. Aber alles war umsonst. Die Verhandlungen scheiterten an der Weigerung Englands, eine Neutralitätserklärung abzugeben. Gegenüber des angeblichen

. Niemals hätte Rußland an seinem verhängnisvol len Entschlüsse festgehalten, wenn es nicht von Eng land ermutigt worden wäre. Der Reichskanzler ver weist dann auf die Instruktionen vom 30. Juli, die er zugleich mit dem englischen Vermittlnugsvor- schlag an den Wiener Botschafter absandte, als Rußland die allgemeine Mobilisierung angeordnet hatte. In diesen Instruktionen verwies der Reichs kanzler Oesterreich-Ungarn auf die drohende Kon- flagration, falls Oesterreich-Ungarn die Vemittlung ablehnte

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
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Seite 1 von 12
Datum: 17.02.1922
Umfang: 12
. Tatsächlich fanden im Februar Zwischen Pomcare und dem in Paris weilenden ehemaligen russischen Minister Sasonow Verhandlungen statt, denen folgende Verhandlungspunkte zugrunde lagen und die in großen Zügen zwischen Pomcare und Sasonow vereinbart wurden. 1« Rußland verpflichtet sich, die russische Dorkriegsschuld .an Frankreich anzuerkennen. 2, Frankreich erklärt demgegenüber sein Tesinteresiement am Bestände der Republik Polen und der übrigen Nand- staaten, ausgenommen Finnland. Den vorgenannten Staate

« mutz jedoch die Selbstregkerung im russischen Staats- bunde gewährleistet sein. 3. Rußland «cklärt sein Desinteressement an den Meer- engen und stimmt der Bildung eines südslawischen Staaten- bundeS zu, dem die Lhrazische Küste von Dedcagatsch bis Kavalla zufallt. Uiber Adrianopel werden Sonderverhand- kungen zwischen der Türkei, Rußland und Frankreich ent scheide». 1 Rußland verpflichtet sich, zur Sicherstellung der Vor- kriegS- und Kriegsschulden das oberschlesische und Ostrauer Bulganen

am Scheideweg. G. J. Innsbr u ck, 16. Februar. Ms Ende Oktober der Kömgsflug nach Oldenburg die ^ ^ ^ p _ großartigsten Demaskierungen der französischen und italie- Smvrna zu. Griechenland soll als Ersatz hresür der Dode- . mischen Pläne in den Donauländern *) vorgenommen und so kannes und Südalbanien garantiert werden. !tatsächlich ein positives Ergebnis gezeitigt hatte, brach 8. Frankreich erklärt gegenüber Rußland sein Desinter- sich in den beiden slawischen Nachfolgestaaten mit elementarer effcmcut

an dm persischen Oelselder». Wucht-die Ertennttris Schlnß m,t den B-v°r- 9. Frankreich stimmt zu, daß der Golf von Cattar» zu einer """ nngcn vir r südflawisch-russischen Flottenbasis ausgebaut werde und ist bereit, den Ausbau durch einen von Rußland zu garantieren den Kredit zu unterstützen. 10. Das französisch-ruffische Wirtschaftsabkommen wird durch Sonderbestimmungen geregelt. u, * Man ist versucht, das Ganze als eine Mystifikation z» nehmen. Doch bürgen die Quellen, aus denen die Meldungen stam men, dafür

drängen! Für »ns Deutsche liegt der Fall so: „Berlin" mag sich sputen, die ununterbrochenen Fehler, die seit Brest-Litowsk gegen ~, lS „ n Mit* Xi» AAfiiirA»« <n»4rnT»«m rt u»Tf»« rtit bic russische Bolkspshchose gemacht wurden, zu korrigieren. Diese Industriegebiet und die gal.zr,chen Petroleumqueuen an ctne Fehler werden gegen die in Deutschland lebenden deutsch freundlichen Emigranten ebenso begangen, wie gegen „Moskau" oder gegen jene deutschfreundlichen Russen in Rußland, die weder französische

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 11 von 18
Datum: 04.06.1925
Umfang: 18
von diesen Verboten zu bewilligen. Uebertretungen dieser Vorschrift werden nach diesen Bestimmungen des allgemeinen Tierseuchengesetzes vom 6 . August 1909, R. G. Bl. Nr. 177, geahndet. Oesterreichs Ausfuhr nach Rußland. Die Sozialdemokraten haben sich im Parlament be sonder» wichtig machen wollen mit der Behauptung, daß die Rede Matajas, mit der er angeblich die Sowjetunion beleidigt habe, das Handelsbeziehungen zwischen Oesterreich und Rußland so schade. Aber der Vorstoß der Sozial demokraten

gegen den Außenminister Dr. Malaja schadet der österreichischen Industrie vielleicht mehr als die ab lehnenden Worte Dr. Matajas gegen den Konnnunismus, die von den Sozialdemokraten so aufgebauscht werden. Die Wiederaufnahme der österreichischen Handelsbezie hungen mit Rußland kommt bereits m einer wesentlichen Zunahme der Ausfuhr nach Sowjetrußland zum Ausdruck. Namentlich sind es oie österreichischen Sensenfabriken, die landwirtschaftlichen Maschinenfabriken und einzelne andere Branchen, die mit Rußland

, das in früheren Jahren zu ihren besten Kunden zählte, wieder ins Geschäft gekommen sind. In Eisen ist der gegenseitige Handelsverkehr noch gering. Die österreichische Sensenausfuhr nach Ruß land betrug im Vorjahre bereits 8269 Meterzentner (gegen 7173 Meterzentner pro 1923^ und Rußland steht unter den Bestimmungsländern in Sensen bereits wieder an erster Stelle. An Heu-und Dunggabeln gingen erstmalig im Vorjahre 707 Meterzentner nach Rußland. Auch in industriellen Werkzeugen hat sich eine geringe Ausfuhr

nach Rußland entwickelt. So gingen im Vorjahre nach Rußland 295 Meterzentner Feilen, 296 Meter zentner 6 ä g en, ferner kleine Mengen verschiedener Metall waren. Viel stärker war der Export in Maschinen. An Dampf lokomobilen gingen im Vorjahre 1109 Meterzentner nach Rußland, ferner 12.334 Meterzentner Pflüge (bei einer Gesamtausfuhr von 12.882 Meterzentner), 884 Meter zentner Pflugbestandteile, 64 Meterzentner Erntemaschinen, 961 Meterzentner Dreschmaschinen, 28.447 Meterzentner

anderer landwirtschaftlicher Maschinen (Gesamtexport Oester reichs 35.132 Meterzentners und 2371 Meterzentner Be standteile solcher Maschinen. Auch kleine Partien von Milchseparatoren nahm Sowjetrußland auf. Für die Fahr zeugindustrie hat dagegen der russische Markt bereits wieder einige Bedeutung erlangt. Es wurden im Vorjahre nach Rußland ausgeführt: 692 Stück Fahrräder, 120 Meterzentner Lastenautos, 1218 Meterzentner Personen autos. Unsere Gesamteinfuhr aus Rußland bewertete sich im Vorjahre mit 7.6 Millionen

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 06.07.1919
Umfang: 16
Rätediktatur stets mit den; Hinweis auf Rußland. Dort habe das Proletariat mit einem entscheidenden Schlage den Kapitalismus überwunden, Grund, Boden, Besitz und Produktionsmittel sozialisiert, also in kühner Initiative nicht bloß die alte politische Verfassung überwunden, sondern die Grundlage zur neuen Gesellschaft gelegt, auf der nun das arbeitende Volk weiterbaue. Die Räteverfassung schützt die Errungenschaften der sozialen Revo lution; das bewaffnete Proletariat schläyt' jede Konterrevolution nieder

. Rußland ist' auf dein Wege zur wahren Freiheit. Wer die Befreiung des Proletariats will, muß die Kampfesmittel der russischen Bolschewisten zu den seinen machen. .Beispiele locken und es ist nicht zu leugnen/ daß lange Zeit hindurch der Hinweis aus die Umwälzung in Rußland große Massen des ar beitenden Volkes bei uns und in Deutschland für die Ideen der Kommunisten und Sparta kisten begeistert hat. Wir Sozialdemokraten ha ben stets darauf hingewiesen, daß die wirtschaft liche Struktur

bei uns eine ganz andere ist, als sie in Rußland war und daß sie hier das Gelin gen eines aus das Ganze gerichteten Vorstoßes ebenso ausschließt, wie sie ihn in Rußland begün stigt hat. Rußland kannte keinen freien Bauern stand; der Bauer war im Grunde der Hörige der Großgrundbesitzer und daher für die Idee, den Großgrundbesitz zu enteignen, leicht zu be geistern. Äei uns sitzen fteie Bauern auf ihrer Scholle; der Großgrundbesitz umfaßt in Deutsch österreich nur einen kleinen Teil des Bodens. Diese Bauern

sind die geschworenen Gegner der Diktatur; Rußland hat den weitverzweigten Mittelstand nicht, der bei uns in vielen Ländern den; Wirtschaftsleben das Gepräge gibt. Bür gertum und Bauern erreichen aber in Deutsch österreich der Zahl nach das eigentliche Proleta riat. Gegen Kräfte, die numerisch so stark sind als wir, die aber bei Abwehr der Diktatur ge schlossen auftreten, und neben physischen Macht mitteln auch ihre Wirtschaftskraft einsetzen wür den — gegen einen Lebensmittellieferungsstreik wären die Arbeiter

umzusetzen, wird eben am bündigsten durch das russische Beispiel er wiesen. Es ist, wie wir im nächsten Artikel dar- legen wollen, nicht wahr, daß in Rußland der Boden sozialisiert worden ist, es ist nicht wahr,! daß die Fabriken heute Eigentum der Gesell schaft sind. Der Sozialismus besteht dort in der Tat nur in den Dekreten. In der Wirklichkeit ift' der Bauer Eigentümer des Bodens und die Ka pitalisten üben in der Industrie heute genau die gleiche Gewalt aus wie zur Zeit ihrer Eiaen- tumsherrlichkeit

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 20
Datum: 26.05.1927
Umfang: 20
Schlag gegen die Bol schewiken in Rußland vorbereitet. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die zahlreichen russischen Auswanderer und Verbannten, welche durchwegs erbitterte Gegner des Bolschewismus sind, ununterbrochen in Verschwörungen zum Sturze der Bolschewiken arbeiten. Diese Strebun gen suchen selbstverständlich Anknüpfung in Rußland selber, um dort alle Gegner des Bolschewismus zu sam meln und auf den kommenden Umschwung vorzube reiten. Die Pläne der russischen Emigranten finden heute

zu einem entscheidenden Schlag gegen die Bolschewiken genötigt. Dies sei gegenwärtig der beherrschende Gedanke in der englischen Auslandspolitik. England arbeite an einer vollständigen Einkreisung Rußlands und wolle dieses ge waltige Reich sowohl von Ostasien aus als auch in Europa durch eine Koalition von Mächten angreifen lassen. Die Hauptlast des Angriffes auf Rußland wäre von den Engländern den Deutschen zugedacht. Diese aber wollten bisher von solcher Ehre absolut nichts wissen. Mehr Verständnis

als bei den Deutschen hatte England mit seinen rusfenfeindlichen Pläne» bei den Polen gefunden. Mer der junge polnische Staat er scheint den Engländern doch noch zu schwach, um gegen eine Weltmacht wie Rußland etwas Ernsthaftes aus- richten zu können. England macht deswegen immer wie der neue Versuche, um Deutschland für seine Angriffs pläne gegen Rußland zu gewinnen. Dabei läßt es Eng land weder an Versprechungen noch an Drohungen fehlen, um Deutschland doch noch zum Entgegenkommen zu bewegen. Bisher

sind alle diese Bemühungen Eng lands vergeblich, gewesen. Deutschland will nicht den Scharfrichter Englands, machen, sondern legt vielmehr den größten Wert darauf, mit allen Staaten und namentlich auch mit Rußland in Frieden Und Freund schaft zu leben. Deutschland hat mit den Bolschewiken wiederholte freundschaftliche Abkommen getroffen und hat sich sogar bereit gefunden, diesen auch finanzielle Hilfe zu gewähren. Als die Verträge von Locarno ge schlossen wurden und Deutschland in weiterer Folge in den Völkerbund

eintrat, geschah dies mit dem ausdrück lichen Vorbehalt, daß Deutschland durch die eingegan genen Verpflichtungen zu keinem Krieg mit Rußland und auch zu keiner Beihilfe zu einem solchen genötigt werden dürfe. Diese kluge Zurückhaltung Deutschlands ist den Engländern schon lange höchst verdächtig. Ma» vermaa die Befürchtung nicht loszubekommen, das russische und das deutsche Volk könnten dermaleinst als die Haupt leidtragenden des großen Krieges sich verbinden, um mit ihren ehemaligen Feinden

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 22.03.1928
Umfang: 16
das Bild des großen «österreichischen Musikers Schubert tragen. Zwischen Deutschland und Rußland ist es p einem ernsten Zwischenfall a e- kommen. Unter allen Staaten hatte «bisher Deutsch, land den Bolschewiken das größte Entgegenkommen be. wiesen. Auch große Kredite sind der schwer notleidenden russischen Volkswirtschaft von Seite Deutschlands ge- währt worden, obwohl die Deutschen selber an beängsti. gender Geldknappheit zu «leiden haben. Deutschland ist wegen dieses Entgegenkommens o'ft scharf

getadelt wor. den, namentlich seit England die diplomatischen Be- Ziehungen zu Rußland abgebrochen uNd einen Feldzug zur Einkreisung dieses Staates begonnen hatte. Man behauptete, Deutschland breche durch sein Verhüten gegenüber Rußland jeneSolidarität, welche naturgemäß zwischen den Mitgliedern des Völkerbundes gegenüber einem Staate wie Rußland bestehen sollte. Das sei umso verwerflicher, als Deutschland nur aus Geschäftsinteresse so handle und durch dieses Wegwerfen seiner Würde nur andere Völker

im Wettbewerb um das Geschäft in Ruß. land übertrumpfen wolle. Auch munkelte man in Eng. land und Frankreich immer wieder von Geheimverträgen, die -angeblich zwischen Deutschland und den Bolschewiken bestehen sollen, und zwar zum Zwecke einer Korrektur der Pariser Friedensverträge. Deutschland ließ sich durch solche Verdächtigungen nicht -beirren und setzte seine freundschaftlichen Beziehungen zu Rußland «fort. Die öffentliche Meinung in Deutschland war damit einver. standen. Die industriellen Kreise

erhofften daraus einen großen Aufschwung des deutschen Exportes nach Rußland und die übrigen Volkskreis-e sahen in -der «Annäherung -an Rußland -das Morgenrot einer besseren Zukunft. Diese Kreise hatten die Ueberzeugung, daß der Weltkrieg und die Demütigung Deutschlands nur möglich gewesen, weil Rußland in die deutschfeindliche Koalition eingetreten war, und sie meinten, daß ein Bund der Russen und Deutschen, also jener Völker, die durch den Krieg «am meisten gelitten und den Polen, Rumänen, Franzosen

, Italienern -und Angelsachsen die heißen Kastanien geholt hatten, die einzig richtige Einstellung der Zukunft sein könne, zumal Russen -und Deutsche im Bunde -eine Macht darstellen würden, welche auch ohne Krieg die Aenderung der ungerechten Friedensoerträge erzwingen «könnte. Dieses freundschaftliche Verhältnis zu Rußland hat nun plötzlich einen argen Stoß erlitten. In Rußland be. treiben verschiedene deutsche «Firmen industrielle Unter- nehmungen. Zur «Leitung derselben sind deutsche Inge- nieure tätig

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
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Seite 2 von 14
Datum: 08.11.1920
Umfang: 14
denn jemals. In der Vorkriegs zeit (1913) bezog Deutschland von Rußland für 1424 Mil lionen Mark Waren und lieferte ihm solche für 880 Mil lionen!. Als Lieferant Deutschlands wurde Rußland dabei nur von den Vereinigten Staaten von Amerika übertrofsen, die für 4711 Millionen Mark Waren lieferten, als Abnehmer deutscher Waren stand Rußland nach Großbritannien und Oesterreich-Ungarn an dritter Stelle. Und ein sehr erheblicher das der Hauchtumschlagplatz für den Osthandel war- Die Ge winne aus diesem Handel

. Das waren ausschlaggebende wirtschaftliche Gründe für die Wiederanknüpfung von Handelsbeziehungen zu den Ost- staaten. Auch bei diesen war das Bedürfnis daMr vorhan den. Schon bei dem Volfchewistenvormarsch in Polen erklärte mir der Führer der vierten Armee, daß Rußland bereit wäre, die Handelsbeziehungen zu Deutschland wieder aufzunehmen, da es namentlich deutsches Eisenbahnmaterial, deutsche Ma- schinen, chemische Produkte. Textilien und delrtsche Arbeits- kraft nötig brauche- Man wäre, soweit Tauschwaren

nicht vorhanden seien, bereit, auch mit Gold zu zahlen. Herr Vigöor Kapp, der Geschäftsträger Rußlands in Berlin, und her lettische und litauische Außenminister haben gleichfalls betont, daß ihre Regierungen großen Wert auf die Wieder- dusnahme der Handelsbeziehungen legen und die Oststaaten Mußland, Lettland, Finnland, Litauen) haben dieses Inter esse auf der Königsberger Herbstrpesse auch durch Entsen dung v'ffiz teiler Vertreter bekundet. Deutschland wußte allerdings, daß zunächst die Ausfuhr aus Rußland

und den Randstaaten nur spärlich sein kann. Deutschland führte vor dem Kriege ans Rußland ein: Millionen Mark Brotgetreide ' 130 — Andere Nahrungsmittel '(Erbsen, Linsen, Kartoffeln, Buchweizen, Eier, Butter, lÄendes Vieh, Fleisch, Geflügel) 244.— Futtermittel (Gerste, Kleie, Hafer, Mais. Oelkuchen) 512.— Holz (Nutzholz, Brennholz, Papierholz) 153.4 . Pferde 19.3 Felle, Häute, Pelzwerk 99.1 Flachs, Flachswerg, Hans 81.9 Leinsaat 21.7 Borsten und Pferdehaare 24.8 Zuckerrübensaat, Kleesaat. Luzernesaat 28.5

Schmieröle und Rohbenzin 25.3 Kaviar 9,3 Aus dem heutigen Rußland kamen davon im wesentlichen Brotgetreide, Futtermittel, Felle, Häute und Pelzwerk, Butter, Eier, Schmieröle, Rohbenzin, Kaviar. Alle diese Ein fuhrware ging zu einem großen Teil über Ostpreußen, das Dabei sowohl auf den Binnenwasserstraßen, im Seeverkehr, als auch im Eisenbahnverkebt Westpreußen bei weitem über- traf. Betrug doch die Einfuhr über Ostpreußen rund 2 Mil lionen Tonnen, während Westpreußen nur eine Einfuhr von rund 1.5

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
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Seite 6 von 12
Datum: 23.10.1921
Umfang: 12
. „Unsere nächsten Ziele und Aufgaben", Dr. Oberkosler-Salzburg. 8 Uhr abends: Festkommers. Eine schreckliche Anklage. Der berühmte russische Dichter Mereschkowsky veröffent licht in der „Deutschen Allgemeinen Zeitung" folgenden, ihm von russischen Frauen aus Rußland zugegangenen Brief: „Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heili gen Geistes, möge die Welt den Kindern Rußlands helfen. Wir Mütter, verurteilt, im kommenden Winter vor Hunger, Kälte und Krankheiten zu sterben, die wir in un serer

unser letztes Flehen: Kommt, um unsere Kinder zu holen. Nehmt sie schnell von hier. Jede Stunde raubt die Kräfte. Kinder, ihr glücklichen Kinder glücklicher Länder! Bittet auch für unsere Kin der. . . . Wir wagen nicht, unsere Namen zu unterschreiben. Wir wagen sogar nicht zu sagen, in welchem Teile des un glücklichen Rußland unser Leben dahingeht, um nicht den Zorn der Henker heraufzubeschwören. Aber wenn wir hören, daß die Welt Boten geschickt hat, um unsere Kin der zu holen

, werden wir sie selbst euch bringen, und keine Macht auf Erden wird uns stören oder zurückhalten können." „Erhört uns!" Darunter stehen statt Unterschriften 44 Kreuze, mit Kohle, Bleistift und Ruß geschrieben, zwei mit Tinte und zehn mit Blut. Wie schrecklich muß es in Rußland unter der Bolsche- wiki-Regierung zu leben und zu leiden sein. Und das soll das Paradies sein, in das uns die sozialistische Lehre führen will! Wo bleiben die Millionen, die die Sozialdemokraten aller Lander für Rußland gesam melt

haben wollen? In den Händen der Bolschewik!, daß sie ein bequemes Leben führen und die Kinder zu- hunderttausenden verhungern lassen. Haben die Völker, Staaten, Regierungen endlich begriffen, was sie getan haben und was sie, nicht nur mit Rußland, auch mit sich selbst tun, indem sie den Henkern Rußlands helfen? Ich glaube kaum. Hätten sie das begriffen, so wäre Rußland schon befreit Wenn all das unschuldige Blut, das nur in Rußland in den letzten Zeiten vergossen pourde, über die Schuldigen kommt, dann gnade Gott! Europa

ist bereits so abgestumpft und so entchristlicht, daß auch dieser entsetzliche Jammerruf wirkungslos ver hallen wird. Es soll übrigens in Rußland keine Selten heit sein, daß Kinder geschlachtet und verzehrt werden. Immerhin bleibt der Brief eine furchtbare Anklage gegen die derzeitigen Machthaber, durch deren Schuld so furcht bares Elend über Rußlands Volk gekommen ist und die keinen Sinn für das Elend haben und selbst in Saus und Braus leben. Wie diese Leute, „die Befreier des Proletariates" leben

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Arbeiter
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Seite 3 von 10
Datum: 15.11.1933
Umfang: 10
Verhältnis zwischen Deutsch land und Frankreich klar aufgezeigt, besonders die nationalen Kreise Frankreichs fordern scharfe Maßnahmen gegen Deutschland. Aber auch die sozia listischen Kreise sind denkbar schlecht auf Deutsch land zu sprechen; beide Bevölkerungskreise zusam men aber, die nationalen und die sozialistischen, ma chen heute den größten Teil der französischen Bevölke rung aus. Man kann daraus ersehen, wie ernst das Verhältnis zwischen den beiden größten Staaten Europas ist. Rußland und Japan

Am sechzehnten Jahrestag her russischen Revolution sprach der russische Volkskommissar Molotow da von, daß die Gefahr eines Krieges für Rußland gegen wärtig besonders aktuell ist. Tatsächlich ist das Ver hältnis zwischen Rußland und Japan ein sehr gespann tes. Der Zankapfel ist hier die wirtschaftliche Not bei der Länder, die Rußland und Japan mit den gleichen Mitteln bekämpfen wollen: sie überschwemmen den Weltmarkt mit billigen Erzeugnissen, die sie in Skla venarbeit Herstellen lassen. Notgedrungen müssen

mit allen europäischen Staaten bringt ganz Europa in Unruhe. Wirtschaftlich ist Europa durch Ruß land und Japan schwerstens bedroht. Im Osten, in Asten (der größte Teil Rußlands gehört Asien an) stehen sich Rußland und Japan wie Hund und Katze gegenüber. Außerdem ist das Verhältnis zwischen Indien und England ebenso wenig friedlich. Auch China und Japan sind nicht sehr freundlich aufeinander gesinnt, wenn sie auch ihre Kriegslast ab- gedämmt haben. Was Rußland angeht, geht schließlich auch Amerika und zum Schluß

auch England an, denn beide Länder haben in Asien große Besitzun gen und außerdem ist es ihnen nicht egal, wenn ihre Industrie durch die japanischen Warenverschleuüerun- gen ruiniert wird. Man sieht» wie ein Rad ins andere greift und wie die ganze Welt in diesen Wirbel hin- eingezogen wird. Drei Erdteile befinden sich in Auf ruhr: Europa wegen Hitler-Deutschland; Asien wegen Rußland und Japan; Amerika schließlich wegen Europa und Asien zusammen. Die Abrüstungskonferenz In dieser Umgebung tagt

nun die Ab^üstungs- konferenz. Das Ergebnis ist dementsprechend. Kein Staat will abrüsten. Frankreich fürchtet sich vor Deutschland, Polen glaubt, Deutschland werde die Rückgabe des sogenannten polnischen Korridors (das Land zwischen Polen und Deutschland) erzwingen; England hat schwere Sorgen in Asien; Rußland fürch tet einen japanischen Ueberfall; Amerika ist vom japq- nischen Dumping bedroht und muß Rußland zur Seite stehen, weil es die finanziellen und wirtschaftlichen Interessen erheischen; alle übrigen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 20.07.1920
Umfang: 4
, die gegen Konstantinopel fliehendem Nationalisten abzufangen. Ungarn. Die ungarische Ausfuhr unterbunden. Budapest, 17. Juli. (Ungar. Tel.-Korrb.) Nachdem der Wiener Kreisarbeiterrat zwei für Deutschland bestimmte Obstzüge beschlagnahmt hat, hat das Handelsministerium die.weitere Abfertigung bestimmter Sendungen nach Deutschland verboten und die Stationschefs an gewiesen, anrollende Sendungen aufzuhalten. Ae Vorgänge im Ssten. Rußland braucht Arbeiter. Prag, 17. Juli. Die „Tribuna" veröffentlicht eine Unterredung

mit dem Chef der Mission des russischen Roten Kreuzes, Gillerfon, der u. a. über die Verhält nisse in Rußland urteilte, daß die unerfreuliche Ernnb- rungslage in den Städten bloß durch den Mangel an den notwendigsten Verkehrsmitteln verursacht sei. Rußland würde die eheste Zuwanderung von ausländischen Inge nieuren und technischen Arbeitern, Monteuren, Elektro technikern, Telegraphen-, Telephon- und Maschinenperso nal begrüßen. Die Arbeitslöhne dieser Spezialarbeiter, die zur ersten Verpflegsklasse zählen

- wählten Petersburger Sowjet beigewohnt und unter stürmischem Beifall auch dys Wort ergriffen. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß es ihm möglich sein werde, allen Schwierigkeiten zum Trotze seine Aufgabe betref fend die Heimsendung der Kriegsgefangenen durchfüh ren zu können, und daß die für alle Beteiligten sehr not wendige Verbindung zwischen Rußland und dem übri- gen Europa möglichst bald ausgenommen werde, Rußland anerkennt den Völkerbund nicht. Moskau, 17. Juli. (Funkspr.) Die Sowjetregierung

hat die Anerkenung Fridjof Nansens als Abgesandten des Völkerbundes verweigert und die Vollmacht jedes einzelnen Staates verlangt, der mit Rußland wegen der Heimbeförderung der Kriegsgefangenen in Unterhand lung treten will. Die Polen geben den Verlust Wilnas zu. Warschau, 17. Juli. (Poln. Tel.-Ag.) Der Heeres bericht vom 16. ds. besagt unter anderem: Nach hefti gen Straßenkämpfen mußten wir angesichts der er- drückenden Uebermacht des Feindes Wilna räumen. Polen nimmt die Vorschläge Englands an. Amsterdam

, 17. Juli. „Evening News" veröffent- licht ein aus Warschau eingetroffenes Telegramm, wo. nach der nationale Verteidigungsrat Polens beschlossen habe, die Vorschläge Lloyd Georges betreffend den Waf fenstillstand als ersten Schritt zum Frieden anzunehmen. England will nicht nach Vrest-Litowsk. Amsterdam, 17. Juli. Wie die „Times" melden, ist die Regierung Großbritanniens mit dem Vorschläge der Sowjetregierung, die Konferenz zwischen Rußland und den Randstaaten in Brest-Litowsk abzuhallen

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