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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 07.01.1896
Umfang: 4
Nr. 4. „Bozner Zeitung (Tüdtiroler Tagblatt)'. Dien»tag^-den 7.-Jänncr-48S6. A H nc v dc gc A er sc kl fl w E K tc dl s« a a f s> i' n d ZZ s' s- n (Zi zl c g s< b e z v r Kußland im Jahre 1895. Man mag e« vielleicht beklagen, aber ändern, läßt sich an der Thatsache nichts: Was England verloren/!- hat Ruß land gewonnen. Es ist ja ganz richtig.wenn man nur zu wählen hat zwischen England und Rußland, so wird jeder Freund der Freiheit und des menschlichen Fortschrittes -ohne Zaudern

auf die englische Seite treten, denn diese Güter sind bei England doch noch in besserer Hut als bei Rußland. Allein dieser letztere Staat ist in eine fast allmächtige Stel lung emporgerückt durch die Gunst der Umstände, aber auch, das muß anerkannt werden, durch eine geschickte Politik. Frankreich ist ihm. vus Haß. Hegen , Deutschland der ergebenste .Bundesgenosse, der sich jeder sebständigen auswärtigen Polilik begeben hat, der nur thut, was Rußland will. Rußland aber verpflichtet

sich zu nichts?-sondern^ Anterhält^sogar -gute Be ziehungen zu Deutschland, das seinerseits froh ist, wenn eS mit Rußland auf leidlich gutem Fuße steht; denn so lange die« der Fall ist, wagt Frankreich keinen Angriff auf Deutsch land. Und da Deutschland mit Rußland gut steht, ist auch Oesterreich-Ungarn bemüht, sich mit Rußland gut zu ver trage». Und die slavische >Welt^ im Südvsten deö ErdthcileS ist Rußland ganz ergeben. Neuerdings wird das Verhältnis der Türkei zu Rußland immer intimer. Einst war England der Freund

der Türkei, bereu Erhaltung ein Grundpfeiler der englischen Politik ' war.- Heule ist England der stärkste Bedrän ger der Türkei, Rußland gibt sich aber den Schein desn guten Freunde», der die anderen zurückhält .und. Hat iin -dem ver gangenen Zahre seine Stellung - beim Sultan so zu verbessern gewußt, daß der mißtrauische Despot sich mehr und,mehr zu dem Kabinett an der Newa hinge zogen -fühlt. Ein Bündnisabschluß zwischen Rußland und der Türkei Würde die Welt kaum mehr überraschen; er wäre übrigens

auch natürlicher als die Verbrüderung zwischen Rußland und Frankreich. Freilich wäre das Bündnis nichts andere« als eine Schutzherrschaft, die Rußland über die Türkei ausüben würde! Möglich,. -daß--da« kommende Jahr diese« Ereignis bringt. ...Wie.,mächtig die Stellung Rußlands geworden ist, Hai sich 'hauptsächlich beim japanisch'chinesischen Kriege gczngt, der im Frühling des verflossenen Jahres abgeschlossen wurden In allen Schlachten, zu Wasser und zu Land, hat Japan den Sieg davon getragen

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Volksbote
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Seite 1 von 8
Datum: 26.06.1941
Umfang: 8
marschiere» über die Grenze« Am Sonntag, den 22. Juni, um 5.30 Uhr früh verlas ' Reichspropa gandaminister Dr. Goebbels im Rundfunk «inen Aufruf des Füh. rer« und Reichskanzlers, in wel chem Lekanntgegeben wurde» daß im Morgengrauen des 22. Juni die bewaffnete Macht des Deutschen Reiches im Verein mit derjenigen Finnlands und Rumäniens die Grenzen von Sowjetrußland über schritten habe. sofortige Waffenbrüderschaft deS verbündeten Italien gen Rußland seine Waffenbrüder schaft mit dem Verbündeten bekund

- dein auch noch Litauen, das in der Verein-' bamng nicht inbegriffen war, besetzt. Rußland habe seine Erpressungen dann noch fortgesetzt, . insbesondere gegen Rumänien. Hitler schildert schließlich die russischen Umtriebe nach! Ablehnung der von Molotow erhobenen For derungen. Insbesondere wird Rußland vor geworfen, daß die Hoffnung auf die Möglich, reit eines Bündnisses mit ihm Großbritannien zur Ablehnung.des deutschen Friedensangebotes nach der Niederwerfung Polens geführt und daß vom August 1040 an der russische

die Beziehungen zu Rußland ab. Zwei Tage später gab. Staatspräsident Dr. Tifo bekannt daß die slowakische Armee die Grenze überschritten habe, . um sich : mit den Deujschen im Kampf gegen! Sowjetrußland zu vereinigen. , Ungarn hat die diplomatischeNBeziehungen zu Sowjetrußland ebenfalls abgebrochen. Die Türken haben beschlössen, in dem Krieg der Achsenmächte gegen die Sowjetrussen! neutral zu bleiben. Italien hat sofort nach dem Kriegseintritt Deutschlands ge. außenmlnister v. Ribbentrop über« bracht

- und Freundschaftsabkom- mens vom 28. September des gleichen Jahres geführt haben, gleichzeitig aber auch die schwe ren Bedenken, die' auf deutscher Seite bei die sen Schritten-bestanden. Ein-zweiter,Abschnitt erhebt die Anklage, daß Rußland, wie ins geheim befürchtet' worden war, die' P r o p a- gandatätigte i t der Kommunistischen Internationale' nicht eingestellt, sondern - in Deutschland und in den von ihm besetzten Ge bieten Europas nach und nach verstärkt habe. Auch habe Rußland in Aussicht gestellt

habe dann, als allen Vereinbarungen rn ettland. Litauen und vorging, dem Frieden zuliebe allerdings, daß dert werden dürfe. Rußland entg Estland, 'sinnt. f} Ict land eine Einwendungen erhoben. 2m finnischen Krieg habe es' sich völlig zurückgehalten, in Litauen sogar die Einverleibung eines Gebiets- streifens, der dem deutschen Einflußgebiet vor« behalten geblieben war. geduldet, ön Rumä nien vollends, als Rußland in ultimativer Form die Abtretung von Bestarabien und der Bukowina forderte, habe Deutschland di« rumä nische

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 07.09.1886
Umfang: 8
Deilage zum „Tiroler Volksblatt' Nr. 72. Boze«, Dienstag, den 7. September 188S. Randglossen zur Tagesgeschichte. Fürst Alexander braucht eineeiserne Energie, wenn er sich halten will. Er ist so zu sagen auf sich selbst angewiesen und auf sein halbwildes Volk. Eng land, das seine Interessen im Orient am Besten durch tin von Rußland unabhängiges Bulgarien vertreten glaubt, hat die größte Freude an die Rückkehr des Fürsten in sein Land; es wird ihm im Geheimen den Wunsch haben zukommen lassen

Besprechung keine defini tiven Beschlüsse gefaßt, weil Niemand wußte, ob Fürst Alexander zurückkehren werde, und welche weitere Ent wicklung zu erwarten sei. Herr von Giers stellte absolut in Abrede, daß das Petersburger Cabinet von der Revolution im Voraus gewußt habe, ihm war nur bekannt, daß in Bulgarien eine unzufriedene Partei existire. Daß gerade jetzt die Katastrophe eintreten werde, ahnte in Rußland auch Niemand. In Franzensbad habe man, so v. Giers neuerdings den Grundsatz des Zusammen gehens

mit Deutschland und Oesterreich be festigt. Ueber die Zukunft fehlen endgültige Beschlüsse. Giers äußerte, Rußland wünsche nicht die Besetzung Bulgariens, so lange dort Ruhe und Ordnung herrschen. Das Interesse Rußlands an Bulgarien ist unter allen Umständen enorm groß und kann niemals in die Schanze geschlagen werden. Rußland ist außer Stande, sich gänzlich von Bulgarien loszusagen. Ucberaus kritisch und delikat würde aber Rußlands Stellung, wenn der Fürst etwa die Verschwörer hin richten lassen

wollte. Rußland könnte zur Hinrichtung jener Männer, die aus Anhänglichkeit an Rußland die Umwälzung versuchten, nicht stillschweigen. Sehr böse war Giers auf England M reden, welches mit Rücksicht auf seine asiatische Politik Jeden als Instrument gegen Rußland gebraucht; so hat es auch mit dem Fürsten Alexander gethan. Herr von Giers vermied es persönlich eine feindselige ^Innung gegen den Fürsten zu zeigen. Er bedauerte vielmehr die Wege, welche der Fürst eingeschlagen und legte eine größere Schuld

, als dem Fürsten selbst, der englischen Regierung bei, vor der er sich mißleiten ließ, jedenfalls aber wäre es ohne England nie so weit ge kommen. Mit Deutschland und Oesterreich könnte es kaum jemals gleiche Schwierigkeiten geben, jedenfalls 'Hl, so lange die jetzige, gegenseitig loyale und ver trauensvolle Politik fortbestehe. Mit ganz besonderem Nachdruck sprach Herr von Giers, daß Rußland die Rückkehr des Fürsten Alexander nicht gewünscht und daß weder er noch Bismarck diese Rückkehr °ugerathen hätten

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 08.03.1922
Umfang: 6
Dr. v. Walther (Dr. Tinzl erschien etwas später), Zivil- Das künftige Deutschland. IV. Rußland ist heute, was feine politischen Grenzen betrifft, teilweise um mehr als zwei Jahrhunderte in feiner Entwicklung zurückgeworfen: das breite Fenster, das Peter der Große ihm an der Offfee nach dem Westen schlug, ist bis auf einen kleinen Spalt wieder zugemauert. Der Hafen von Petersburg ist im Winter vereist und auch mit modernen Eisbrechern nicht offen zu halten. Es fragt sich, ob die innere Entwicklung Rußland

Rußlondkenner pflegt zu versagen. Wenn man nun hier gewiß nur sehr hypothetisch sprechen kann, so kann man andererseits doch, wenn man gewisse Bor- aussehungen als gegeben annimmt, mit ziemlich großer Sicherheit Schlußfolgerungen ziehen, weil es sich vielfach um zwangsläufig« Entwicklungen handelt. Das heißt: Ich wage keii« Prophezeiung darüber, ob und wann ein einheitliches, außenpolitisch aktionsfähiges — wozu natürlich auch eine ge wisse wirtschaftliche Unabhängigkeit gehört — Rußland wieder vorhanden

, Ich glaube aber mit einiger Sicherheit sagen zu können, wie die Außenpolitik dieses Rußland beschaffen sein wird, denn die geographischen Bedingungen, die sie in der Vergangenheit großenteils bestimmt haben, sind dieselben ge blieben. Zunächst wird das heute verstümmelte Rußland wieder seine alten Grenzen und dann wieder den Ausgang zum freien Meer suchen. Es wird dabei an der Ostsee auf den estnischen uNd lettischen Staat stoßen, die beide England unter seine Fittiche genommen hat, dann auf Litauen

und das von Frankreich besonders begünstigte und beschützte Polen. Es wird wie einst die Meerengen im Süden von einer dort zum Schatten einer Macht gewordenen Türkei gesperrt finden, hinter der ober vor allem England steht. Und dort, wo die Bolschewikenherrschaft wirklich außenpolitisch erfolgreich war. nämlich in Asien — wohl aus der innersten Verwandtschaft von Asiatentum und Bolschewismus heraus — wird Rußland wie einst auf England stoßen, das mehr wie je bemüßigt sein wird, der aktiven russischen Politik

eine ebenso aktive englische entgegenzusetzen. Nirgends aber wird Rußland Deutschland mehr auf seinem Wege finden. Cs hat mit ihm — und dies mit vollster Absicht der Entente-Kartenzeichner — überhaupt keine gemeinsame Grenze; nie ist die Erwerbung-eines Stückes deutschen Bodens ein Kriegsziel des russischen Imperialismus gewesen. Deutschland war Rußland mir an zwei Punkten im Wege: in Wien und in Konstantinopel. Die Habsburger- Monarchie hat aufgehört zu fein und in der Türkei ist Deutsch land vollkommen

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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 06.10.1932
Umfang: 16
die Wahrung der vollen Integrität Chinas auf territorialem und ab- ministrativem Gebiete vorsieht, somit die Bei behaltung der vollen chinesischen Souveränität über die Mandschurei, daneben aber freilich auch ein« umfassende Autonomie für das umstrttten- Gebiet. KmckreW ucue Richlmt-PMk Die französische Rußland-Politik steht vor einer Wende. Es ist ein offenes Geheimnis, daß die Regierung Herriot eine politische und wirtschaftliche Verständigung mit Rußland wünscht und bereits große Schritte

in dieser Richtung unternommen hat. Der vor einiger Zeit Unterzeichnete polnisch-russische Nicht angriffspakt ist ein Teil dieser neuen Politik und in Paris als ein diplomatischer Erfolg an gesehen worden, da Polen zu diesem Schritt von Frankreich ausdrücklich ermuntert wurde. Die Gründe, die Frankreich zu dieser Aenderung seiner Haltung bewegen, sind in erster Linie wirtschaftliche. Solange die Hochkonjunktur in Frankreich anhielt, hat man stch überhaupt nicht um Rußland gekümmert und so getan

in diesem Sinne benutzt, obwohl es von Anfang an klar war, daß es sich hier um die Tat eines ver wirrten Einzelnen und nicht um ein politisches Komplott handelte. Seit dem Amtsantritt Herriots hat stch aber die amtliche Rußland politik geändert, nicht so sehr aus politischer Erkenntnis (obwohl, wie weiter unten bemerkt werden wird, gewisse gegen Deutschland ge richtete Erwägungen mitspieleni, als aus wirt schaftlicher Notwendigkeit. Die französische Ausfuhr ist in erschreckendem Maße gesunken und vermindert

sich von Monat zu Monat. Diese Verminderung hat nun plötzlich die Augen der französischen Industrie auf Rußland gelenkt, weil man im russischen Markt eine letzte Mög lichkeit erblickt, die Lage zu verbessern. Vielleicht hätten diese Bemühungen noch immer keinen Erfolg gehabt, wenn nicht aus Amerika Nachrichten gedrungen wären, daß stch auch dort engere Handelsbeziehungen mit Ruß land vorbereiten. Ueber Nacht ist der franzo- stschen Industrie klar geworden, daß ihr der russische Markt, den ste solange

vernachlässigt Hat, nicht mehr offen steht, wenn ste nicht in -letzter Stunde eingrekft, und es ist ganz deut lich, daß sich etwas vorbereitet. Herriot leibst kennt übrigens Rußland aus einer früheren Periode, denn er war bald nach Kriegsende dorthin gefahren. Run ist es vor Beginn der Handelsbeziehun gen in größerem Stil offeiwar Frankreichs Wunsch, zunächst eine politische Verständigung in Gestalt eines Nichtangriffspaktes zustande zu bringen. Der Text liegt bereits var und könnte jederzeit unterzeichnet

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 09.06.1914
Umfang: 8
auch der breiten Osfsentlichkeit wahrnehmbar macht. And der Eindruck ist bei uns in Oesterreich Ungarn umso stärker, als er durch den tiefen Pes- simrmus gesteigert wird, der viele Kreise in begug auf unser Verhältnis zu Rußland beherrscht. Schon in der letzten Tagung der Delegationen klang vielfach die Auffassung durch, daß ein Zu sammenstoß mit. Rußland unvermeidlich sei und die Interessengegensätze sich so verschärft haben, Saß nur ihre gewaltsame Lösung möglich erschei ne. Der Minister des Aoußern, Graf

Bsrchtold, Hat sich dieser Anschauung nicht angeschlossen und es ist ihm das von mancher Seite verübelt wor- Sen; man kleidete das in die -Formel.von. ^man gelnder Voraussicht' und „mangelitder Energie', allein man vergaß dabei, daß es in der Politik der größte Fehler ist, mit sogenannten „Unver meidlichkeiten' zu rechnen, es darum auch ein -Dehler, wäre und die gesamte äußere und innere Dolitik der . Monarchie ausschließlich auf den Fall «snes Zusammenstoßes mit Rußland einzurichten, Weil — „inan

' ihn für unabwendbar hält. Ge rade heute ist man über die die Haltung Ruß lands bMmmenden Kräfte «nd Strömungen so unvollkommen, orientiert, daß es außerordentlich schwer fällt, einen verläßlichen Schluß zu ziehend Es ist richtig, daß eine sozialreoolutionäre Bewe gung in Rußland vorhanden ist und daß der Fall eintreten kann, daß die russische Regierung diese innere Gefahr durch einen auswärtigen Konflikl zu beschwören sucht? umgekehrt ist aber auch da mit zu rechnen, daß gerade auswärtige Verwick lungen

de Kreise üurch folgende Argumentation für diese Idee zu gewinnen: Der Zusammenstoß zwischen Oesterrsich-Ungarn und Rußland ist unvermeid lich: mn für ihn gewappnet zu sein, müsse Oester reich-Ungarn Rußland mit dessen eigenen Mitteln bekämpfen, das heißt sich als slawische Macht auf- tun, um durch restlose Befriedigung der Wünsche der in Oesterreich-Ungarn lebenden Slawen auf demokratischer Grundlage. Rußland als slawische, oder politisch reaktionäre Macht zu schwächen^ Gegen diese auf den ^ ersten

und auf die Ziele tzA- /''rdslawischen Bewe gung. Nur wenn die zichDschen Tendenzen der nationalistischen BewegU!>AkHmtliche? Slawen der Monarchie an ihre Grenzen gebunden wären, wä re an üsre erfolgreiche Organisation im Interesse der Monarchie gegen Rußland zu denken: allein das ist nicht der Fall. Die Slawen der Monarchie lassen sich hinsicht lich ihrer Stellung zu Rußland in vier Gruppen scheiden: Zu der ersten gehören die Polen und die Ukrainer, die national in schroffem Gegensatze zu Rußland stehen

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 11.08.1920
Umfang: 8
aufzudrängen. In der Verteidi gung des eigenen Bodens und der eigenen Art fanden Spanien, Rußland und endlich Deutschland die Kraft, dem Siegeslauf der französischen Revo lution Halt zu gebieten. Man lernt Geschichte, aber man lernt nicht aus der Geschichte. Sonst würde Frankreich nicht die Seele der neuen Koalitionskriege gegen das revolutionäre Rußland sein, 'sonst würde Rußland sich hüten, seine revolutionären Ideen mit Waffen gewalt in das Gebiet fremden Volkstums hinein zutragen. Wie dem auch sei

ihrer polnischen Feinde au Ostpreußens Grenzen, haben fie jedoch nirgends überschritten. Im Gegen teil, sie wollen, so scheint es, Deutschlands Neu tralität strengstens wahren. Denn außer der Achtung vor dem Neutralitätsrecht, das Sowjetrußland nicht gar zu stark binden würde, gibt es noch einen anderen Grund für Rußland, vorläufig wenigstens Deutschland zu schonen. Könnte es nicht ein Bünd nis Rußlands und Deutschlands gegen England geben? Kaum schien es England, daß es seine beiden Weltbewerber Deutschland

und Rußland matt ge setzt habe, so übernimmt das revolutionäre Rußland die Überlieferungen der großen Zaren und läuft Sturm gegen Englands Weltherrschaft. Dieses sucht nun Bundesgenossen und scheut sich gar uicht, seinen Feind Deutschland als Mitkämpfer ius Auge zu fassen. In den „Evening News' vom 27. Juli spricht sich Churchill dafür aus, Deutschland zur „Sühne seiner Fehler' den Kampf gegen Rußland als Aufgabe zu stellen. Es ist nuu die große Frage, ob Deutschland heute überhaupt in der Lage wäre

, gegen Rußland zu kämpfen, ob es, wie Dr. Simons, der deutsche Außenminister, meint, möglich ist, daß Deutschland an der Seite der Entente gegen Rußland kämpfen kann, selbst wenn diese Ostpreußen als Pfand der deutschen Neutralität besetzen. Tatsächlich sind ja Volkskräfte schwer zu beurteilen und im Augenblick der Gefahr würden sich vielleicht alle Deutscheu geschlossen erheben. Schwer läßt sich jedenfalls damit rechnen. So soll am 17. Juli in Memel ein Abkommen zwischen dem Vorsitzenden der Unabhängigen

und wenn man das schon könnte, so kann man nicht gegen den Willen eines so großen Teiles des Voltes Krieg führen. Außerdem braucht man zur Führung eines Krieges noch Offiziere, und zwar tüchtige und energische Offiziere. Sowjetrüßland hat sich einen Teil seiner Offiziere aus den Reihen der Zaren- armee geholt. Auch Deutschland müßte einen großen Teil seiner Führer aus den Reihen des gewesenen kaiserlichen Heeres holen. Es frägt sich aber, ob die deutschen Offiziere zum Kampf gegen Rußland zu gebrauchen

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Volksbote
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Seite 1 von 6
Datum: 22.02.1923
Umfang: 6
, daß zu Beginn des französischen Einmarsches in das Ruhrgebiet die Russen einen förmli chen Protest gegen diesen Friedensbruch ein gelegt haben. Darf man aus solchen Kundge bungen nicht die Hoffnung . schöpfen, daß Rußland auch einmal ernstlich, wenn es sein muß mit den Waffen in der Hand. Deutsch, land gegen seine Peinige«' zu Hilfe kommt? Be! Beantwortung diese- Frage muß man in Rußland wohl ein Zweifaches auseinander halten: das ruslifche Dolk und die rus sische Regierung. Das russische Volk

eine Hilfe zu erwarten? Seit fünf Jahren sehen wir in Rußland dieselbe Regierung am Ruder. Es ist nur eine kleine Gruppe von Kommunisten, mei stens Juden, die die volle Gewalt über das Land in Händen haben. Es besteht auch vor derhand keine Aussicht, daß eine andere Re gierungsform an die Stelle des gegenwärti gen Regimentes treten würde, von dieser Regierung hat nun Deutschland keine Hilfe zu erwarten. Die russischen Bolschewiken se hen heute in Deutschland ebenso wie in Frankreich und England

es auf dem bolschewi stischen Kongreß in Moskau von einem der ersten Führer des heutigen Rußland, Biicha- rin, offen ausgesprocheni daß Rußland nöti genfalls ein Bündnis mit Deutschland nicht zu scheuen brauchte. Trotzdem wäre es. aber verfehlt, zu glauben, daß Rußland den Deutschen etwa Truppen und Munition ge gen die Franzosen zur Verfügung stellen würde. Es hält es für viel besser, zuzuwar ten, bis Deutschland von den Franzosen in eine solche Not gestürzt ist, daß es für eine neue Revolution

, die bolschewistische, zu ha ben ist. Das eine ist sicher, daß Rußland dem heu tigen Deutschland zuliebe 'Nichts unternehmen wird. Wenn es Deutschland irgend eine Hilfe zukommen ließe, so geschähe es nur darum, mell es für sich selbst einen Vorteil darin sähe, oder um den Bolschewismus auch in Deutschland zur Macht , zu verhelfen. In die sem Sinne ist eine Unterstützung Deutsch» lande durch Rußland wohl denkbar' und im gegebenen Augenblick auch wahrscheinjlich. l Bekanntlich war die Entente beim Frie- ! densschluß

ängstlich darauf bedacht, die ehe maligen Grenznachbarn, Deutschland und Rußland, von einander zu trennen. Dies ge- , schah in der Weise, daß zwischen beiden Staaten eine Reihe von kleineren und größe ren Pufferstaaten gebildet wurde. Durch de ren Errichtung sollte — angefangen von der Ostsee bis hinunter zum Schwarzen Meere — eine.Mauer aufgerichtet werden, die die bei den Nachbarvölker an der gegenseitigen Hilfe leistung verhindern sollte. Die solcherart hauptsächlich von Frankreichs Gnaden gebil

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 13.05.1922
Umfang: 12
und in russischen Delega tionskreisen verblüfft habe. Weiter sagt das Schreiben, daß die einladenden Staaten mit der Einladung Rußlands zur Konferenz schon die Tatsache anerkannt haben, daß Rußland für die Weltwirtschaft unbedingt notwendig ist und daher der Wiederaufbau Rußlands das Problem ist. das gelöst werden muß, um wieder ungefähr zu normalen Verhält nissen zu kommen, denn auch Rußland kann für den Weltkonsum 140 Mill. Menschen stel len u. seinerseits wieder ungeheure Mengen Rohstoffe für den Konsum

anderer Länder abgeben. Rußland ist nach Genua gekommen mit einem weiten Plan, allen möglichen Un ternehmungen Konzessionen verschiedener Natur zu geben und Hütte ihnen auch alle Rechte garantiert, doch die Alliierten haben mit ihren Schuldanerkennungsforderungen jede Verhandlung unmöglich gemacht und je ne Fragen aufgetischt, die ob ihrer politischen und juridischen Kompliziertheit jede frucht bare Arbeit hindern. Es nehme sich eben aus, als ob man von gewissen Seiten nur für die Sicherung der Interessen

der Anleihebesitzer sorgen wolle. Im weiteren Verlauf wird der i Ausspruch zurückgewiesen, daß nur Rußland ! den Schceden hätte, wenn es der Weltwirt schaft fernbleibe, den anderen Völkern wür de das nicht gar soviel tun. Demgegenüber steht nach dem Ausspruch kompetenter Män ner entgegen, daß das Fernbleiben Rußlands ! vom Weltmarkt solche Störungen zur Folge haben müßte, die sich durch keine künstlichen Mittel beseitigen lassen würden. Um zu einem Uebereinkommen zu kommen, müßten beide Teile Opfer bringen

und der Unterstützung von Aufruhr im Auslande spricht, abgelehnt, weil die Regierung nach den Gesetzen nicht in die Tätigkeit der politischen Organisationen und Parteien eingreifen darf. Die Propagandafrage. In derselben Klausel steht auch die Forde rung. daß Rußland jede Auktion, die 'ich ge gen die politische Stellung eines anderen Staates oder dessen Territorium richten könn te, auflassen solle: zu dieser Klausel möchte die Delegation bemerken, daß sie diese Be stimmung als eine heimliche Anerkennung

der bestehenden Verträge auslege, über wel che Frage Rußland bereit sei. im günstigen Augenblick zu sprechen. Rußland kann weiter, gleich wie Frank reich am 23. September 1722 erklärte, die Schulden früherer Regierungen nicht aner kennen. denn Volkes Souveränität steht über Tyran nentraktate. Auch haben sich die Siegerftaaten gar nicht gescheut, das Eigentum der feind lichen Untertanen nach dem Abschluß di,r FviÄZensverträge zu sequestrieren und aus diesen Gründen kann niemand Rußland zu muten

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 11.12.1912
Umfang: 10
mit ihrem gesamten Machtaufgebot zu wahren ent schlossen sind. Das ist eine bedeutsame Mahnung an die Friedensstörer und insbesonderS nach Ruß land hinüber. Dort spielt man mit dem Kriege. Den Russen gilt diese deutliche Warnung der Drei- bundmächte. Wenn Rußland Oesterreich den Krieg erklärt, wird Deutschland vom Leder ziehen und mit Oester reich gegen Rußland fechten. Frankreich aber würde natürlich dann über Deutschland herfallen. Dem beugt Italien vor, indem es dann vermöge des Vertrages verpflichtet

ge- schlagen — nur England steht noch ungeschwächt da und kann die anderen unter seinen Willen beugen. Aus jeden Fall steht Rußland einer gewaltigen Macht gegenüber, die eS nur im besten Falle und mit Riesenopsern nierderringen könnte. Es kann aber auch sehr leicht hiebe! den Kürzeren ziehen. Es ist daher wohl anzunehmen, daß Rußland ein solchrs Untersangen zu riskant findet und sein Schwert auch sürderhin in der Scheide beläßt. Koyalttätserklarnng der Voten. Die Vollversammlung der polnischen Landtags

, der in den letzten Wochen anscheinend nur mehr an einem Faden hing, jetzt doch wieder an mehreren Fäden befestigt ist. Allerdings können auch die noch alle mitsammen reißen. Ein sehr wichtiger Moment ist die Er neuerung des Dreibundes in diesem jAugenblick. Ferner liegen auch noch einige offizielle Berichte vor. So hat der Statthalter von Galizien auf der Vollversammlung der polnischen Abgeordneten er klärt, daß die Beziehungen Oesterreichs zu Rußland normale seien und daß daher den Gerüchten

verschwunden, die bulgarischen Reiter haben wieder ihre Marschordnung eingenommen, die Bevoll mächtigten sitzen im Sattel, der Zug setzt sich in Bewegung und eine Viertelstunde später herrscht in der menschenleeren Einöde von Plaja wieder die düstere Einsamkeit des Morgens und der elementare Zorn des Novembersturmes. drohung des europäischen Friedens stattfinde. DaS find einige Anzeichen einer Entspannung zwischen Oesterreich und Rußland. Anders liegt es aber noch imm?r mit Serbien. Serbien scheint

unnachgiebig zu bleiben und wir treiben anscheinend dem Konflikte zu. Die Militär partei gewinnt dort immer mehr Oberwasser und die Dynastie scheint machtlos zu sein. König Peter soll erkrankt sein. Möglich war's schon, daß ihm ansängt schlecht zu werden. Der Kern der rnflischen Politik. Alle Welt weiß, daß Rußland hinter Serbien steckt. Aber doch wird man sich eigentlich überdaS Wesen dieses Verhältnisses nicht recht klar. Nun gibt eine informierte Persönlichkeit in der „Reichspost' Aufklärungen

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 2 von 5
Datum: 16.10.1879
Umfang: 5
Will Frieden.' Die Betrachtung der „K. Ztg.' geht alsdann auf die europäischen Großmächte über und constatirt die überall vorherrschende, wenn auch in Frankreich noch nicht als rückhaltslose Befriedigung mit der durch den Frieden von 1871 geschaffenen Lage zu betrachtende, friedliche Strömung; nur in Rußland werde durch die Hetzereien der Presse und die gegen Deutschland erhobenen Recriminationen, trotz der per» sönlichen Sympathien des Herrschers für Deutschland, eine Unheil drohende Aufregung

oder Rußland verbinde Ein Bündniß mit Deutschland schützt Oesterreich - Ungarn gegen slavische und italienische Eroberungsgelnste; ein Bündniß mit Oesterreich entfernt für Deutschland die Gefahr ruffi schen oder französischen Angriffs. Beide Länder haben eines an des anderen Wohlfahrt gleiches Interesse; sie sind „natürliche' Verbündete, von denen keiner dem Anderen ein Opfer zu bringen oder Zugeständnisse zu machen hat. Sie würden eine Gesellschaft zur Sicherung gemeinschaftlicher Interessen bilden

einen Damm entge genstellt, gern anschließen. Rußland endlich, wenn eS auch in der Defensivallianz zwischen Deutschland und Oesterreich zunächst eine Unbequemlichkeit erblicken würde, dürfte mit der Zeit zu der Erkenntniß gelangen, daß dieses Bündniß thatsächlich zu seinem eigenen Nutz und Frommen geschlossen wird. Es würde sich der Wahr nehmung nicht für immer verschließen können, daß es mit erobernder Politik sich selbst am meisten schadet, und daß es den Mächten zu Dank verpflichtet

wieder gewonnen hatte«. Man mag heute in St. Petersburg noch glauben: man sei im Stande von Warschau aus, sei es Deutsch land, sei es Oesterreich angreifen zu können. Aber Po len hört auf eine Angriffsstellung zu sein, sobald Deutsch land und Oesterreich vereint sind. Die Ansicht müsse sich in Rußland in militärischen Kreisen schnell Bahn brechen, und der Czar würde deren Richtigkeit nicht verkennen. Die Rathschläge, welche zum Kriege drän» gen. würden an Kraft verlieren, und es wäre Hoffnung vorhanden

, die konservativen Elemente wiederum in St. Petersburg an Einfluß gewinnen zu sehen. Augenblick lich sind sie machtlos, und nicht mit Unrecht darf man ihrer Entfernung von den StaatSgeschäften einen gro ßen Theil der Wirren, wenn nicht alles Unheil, zu schreiben, unter dem Rußland leidet uizd mit dem es die Welt bedroht. Wenn aber das deutsch-österreichische Bündniß eine Umwälzung in der russischen Politik zur Folge haben sollte, wenn diese ihren revolutionären und angreifenden Character verlöre

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 14.05.1926
Umfang: 8
il t; : - l-f fr ; f 1 ' g !'' t Mng zu ziehen, welche Umstände den Vertragsaib- Lchlrch ibeMeunigt haben konnten. Ce ist bekannt, daß Deutschland «und Rußland durch eine lange Reihe von Jahren mit starken wirlscMtspolitischen, handelspoktischen und geistigen Banden verknüpft waren, und zwar bis zu einem solchen Gvcche, daß' man mit der Kenntnis der deut schen Sprache, vor jeder andern Sprache, nicht ein mal die russische Sprache Felder ausgenommen, die von der Masse der nichtslawischen

, dem Zarenreiche unterworfenen Völker weder gesprochen nach ver standen wurde als Srember leicht im ungeheuren Rußland reisen konnte. Ich kann das aus eigener pWsönlicher Erfahrung bestätigen. Man braucht ftch auch nicht der Tatsache zu erinnern, daß selbst das russische Kaiserhaus seit der Zeit der berühmten Ka tharina bis zu den «letzten Jahren seines Bestandes, der Germanisierung nich t entzog. Die enge Freundschaft mit Rußlcuck hat die poli tische Auserstchung Deutschlands überlebt, ja sie ist damals

noch stärker geworden und bildete einen Grundgedanken der Politik Bismarcks und das Glaubensbekenntnis Kaiser Wilhelm I. Kaum war Bismarck aus Wien, wo er das Bündnis mit Oester deich geschloffen hatte, als er sich schon beeilte' einen Gegerw^icherungsverftiag mit Rußland «Lzuschlie- ßen und Kaiser Wilhrim I. ließ sich ans Sterbsbette Mnen Enkel Wilhelm — sein Sohn Friedrich war gleichfalls ein dem Tode geweihter Mann — kommen und empfahl ihm mit größter Wärme, die intimen -Beziehungen mit Rußland aufrecht

zu halten: „Was immer kommen möge,' sagte er ihm in. Gegenwart Bismarcks und der kaiserlichen Familie, „die voll ständige Solidarität mit Rußland mutzt du immer fest unantastbar halten, ihr müssen die Beziehungen mit ollen anderen Staaten untergeordnet sein. Vergiß nie, daß das Gedeihen des Reiches, unseres Hauses, mit der Pflege der russischen Freundschaft vecknüpst ist.' Rach der verhängnisvollen Erfahrung des Krie ges und des Friedensschlusses war es natürlich, daß die neuen Stcmtsmänner des Reiches

zur Konferenz zu gelassen werden sollen, von Frankreich mit drama tischer Schaustellung zerstört wurde. Dann hat das- felbe Frankreich mit hartnäckiger Feindseligkeit aus der Konferenz von Genua, wo zum erstenmale, dank der Anregung Italiens, Sieger und Besiegte neben einander faßen, den Abschluß des Vertrages von Rapallo zwischen Rußland und Deutschland beschleu nigt. Da Tschftscherin sshr fürchtete, der englische Außenminister Chamberlcnn beabsichtige mit den' Vettvägen von Locarno Rußland vollständig

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 07.12.1933
Umfang: 16
hatte, er hat aber auch, von den Zusicherungen abgesehen, die er dem Präsidenten Roosevelt hinsichtlich der Freiheit der Religionsausübung amerikanischer Bürger in Rußland-zellen mußte, die dann in der Sowjetunion sorgfältig verschwiegen wor den sind, für die Verständigung mit den Ver einigten Staaten nicht allzuviel bezahlt. Gerade die heiklen Finanzfragen, über die Washington und Moskau ko grundverschiedene Auffastungen haben, sind offen gelassen worden. Selbst wenn Rußland Zugeständnisse in der Frage der Schuldenzahlungen

wie auf dem Gebiet der Propaganda gemacht hätte, so steht man doch jetzt schon, daß ste sich gelohnt haben. Das Echo, das der Friede von Washington ln der ganzen Welt gefunden hat, läßt keinen Zweifel an dem Gewinn zu, den Sowjetrußland daraus zieht. dem päpstlichen Unterstaatsfekretär Pizzardo haben würde, dem Mann, der schon 1822 in Genua mit Tschitscherin über die Religions ausübung in Rußland sprach und selbst von einer Audienz beim Pavst war die Rede. Wenn auch diese Meldungen sich nicht bestätigt

haben, so kann man sich doch vorstellen, welchen Zu wachs an Ansehen und Einfluß Mustolini aus einer solchen erfolgreichen Vermittlung ziehen könnte. - Düs eigentliche Ziel der Zusammenkunft der beiden Staatsmänner lag natürlich auf einem anderen Feld. Die Zeit der Anerkennungen und Freundschaften, in die Rußland eingetreten ist, legt den Sowjets auch Verpflichtungen auf. wie sie bisher durch den Beitritt zum Völkerbund ihren Ausdruck fanden. Litwinow hat feine Ab neigung gegen die unter dem Patronat des Völ kerbundes versandete

Abrüstungskonferenz vor seiner Abreise aus den Vereinigten Staaten noch einmal nachdrücklich unterstrichen und so liegt es für die römische Politik nahe, Rußland für ein neues Gebilde internationaler Verständigung zu gewinnen, wie es dem Ministerpräsidenten Mustolini vorschweben mag. Für die rustische Diplomatie anderseits ist plötzlich die Möglichkeit erstanden, auch ihren ideellen Gegner, den Völ kerbund, unschädlich zu machen; Die Feste! der Anerkennungen und Freundschaftspakte, die den Sowjets angelegt worden

ist. bat sie den Mächten doch zugleich zu einem unentbehrlichen Partner gemacht, dem zuliebe man auch Opfer bringt, und statt daß Rußland jetzt einen Druck zu spüren bekäme, der von ihm gehaßten Ordnung des Völkerbundes üeizutreten, wird feine dem Völkerbund nicht eben geneigte Politik eher ge stärkt. Mustolini dürfte von Litwinow Unter stützung für seine noch nicht genauer bekannten Pläne erwarten. Der natürliche Bundesgenoste im Kampf gegen den Völkerbund wäre natürlich Deutschland

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 21.04.1922
Umfang: 8
-Seite z >ner-Nachrichten','den 21. April 1922 den russischen Hu»ger- und Leichenstaat bemühen, in welchem das Pfund Sterling auf fünf Millionen Rubel steht. MaMdenke sich nur, tvas 'das bedeu tet und wie dieses Rußland geschunden und zerbro chen ist von der Mißwirtschaft der Bolfchewisten. Ein Staat, der immer Nahrungsmittel ausgeführt hat und den Lloyd George als die Kornkammer von Europa bezeichnete, muß jetzt deü Lebensbe darf seiner Bewohner aus England decken, dem ty pischen

Industriestaat!:. England gibt Rußland zu essen! Noch niemals war die Ironie der Geschichte so grauenhaft wie in dieser Friedenszeit. Und dabei soll dieses Land noch etwa 21 Milliarden Goldrubel Schulden zahlen. So sehr es natürlich ist, daß Frankreich die ungeheuren Summen bedauert, die sein^Hparer für Rußland geopfert haben, damit es rüste^Zmn Überfall auf Deutschland, so selbstver- ständRH es als die Verpflichtung jedes zivilisierten Staatswesens erscheint, die Schulden zu zahlen, so sel bstver ständlich

ist es auch, daß Rußland auf ab- /ehbüre Zeit nicht zahlungsfähig ist und schon jetzt wirft man in England die Frage auf, in welcher Währung denn die russischen Schulden gezahlt wer den sollen, da ja der Sowjetrubel überhaupt nicht mehr als Wertmesser zu gelten vermag und niemand daran denken kann, die Summen in Vorkriegsrn- n zu begleichen. ^Was Wunder, wenn Deutschland den vergebli- ^ fi Streit vermieden hat und rasch seine Errun- gUllHchasten ins Trockene brachte. Erst jetzt sieht mäk, wodurch diese diplomatische

Haudlung ent stände n ist, die aus den ersten BInk Erstaunen her- vkMnef. Der Minister Rathenau hat mitgeteilt, wi^Äbel die Verbündeten, die sogenannten einla denden '.Mächte, Kn Deutschen mitgespielt haben. Immer wieder verlangte die deutsche Delegation, teilzuhaben an Verhandlungen mit Rußland. Immer wieder erneuerte sie die Bedenken, beson ders gegen den Artikel der Londoner Sachverstän digen, welcher in.hintertückischer Weise die Bestim mung des Versailler Vertrages erwähnt, worin es heißt

, daß die Alliierten sich vorbehalten, für, Rußland. voM-iDeutschland Repara^ tionen zu fordern. Nußland sollte sozusagen wi der Willen dazu veranlaßt werden, Deutschland als Besiegten zu behandeln. Rußland soll dadurch ge hindert werden, sich in ein mögliches und menschli ches Verhältnis zu seinem Nachbar zu begeben. Deutschland hätte ohne Bezahlung Kulidienste zu leisten, damit die^deutschen Waren nicht die Märkte der Alliierten überschwemmen; sondern dorthin ge führt werden, wohin die Entente sie leitet

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 31.05.1922
Umfang: 8
und daß in Europa eine Atmosphäre internationalen Argwohns und drohenden Konfliktes herrschte. Es saßen die Vertreter von 34 Nationen am Tisch. Dort drüben saß die russische Dele gation, die mehr menschliches Elend. Verwü stung, Hunger, Pestilenz und Schrecken reprä sentierte, als alle anderen Nationen an dem Tische. Ohne die Hilfe von Seite der anderen Völker ist es aussicktslos für Rußland, was für .eine Regierung es auch immer haben möge, sich herauszuziehen aus dem Sumpfe, Schmutz und Elend. Die Russen

sind ein tapferes» geduldiges Volk, selbstlos, hingebungssähig und seit Genera tionen an erbarmlose, harte Autorität gewöhnt. Die Russen sind auch ein Volk, das seinen Nach barn in hohem Grade furchtbar sein kann. Es hat keinen Zweck, über die Lage im Zweifel zu sein. Dort saßen Männer, die gegenwärtig die unbestrittenen Herren jenes furchtbaren, in großer Not befindlichen Volkes repräsentierten. Durch sie allein konnten die Russen mit der Au ßenwelt in Verbindung gebracht werden. Friede oder Krieg mit Rußland

konnte entschieden wer den durch sie. Die Frage war, ob Rußland vor wärts marschieren oder sich selbst zurückziehen sollte mit den 1,500.000 Mann, die es heute noch unter Waffen hat un!d mit 4.000.000 Mann dieesin Reserve hält und mit denen es Morgen marschieren kann. Es gibt drei Möglichkeiten, entweder Anwen dung von Gewalt, was schon versucht wurde u. nicht gelang, oder Rußland seinem Schicksal zu überlassen, bis es eine wohlwollendere, annehm barere Regierung hätte, oder schließlich

die Anerkennung, die ich als die Pittsche Politik be zeichnen möchte. In Genua hat man niemals die erste Möglichkeit besprochen, niemand hat die zweite Möglichkeit vorgeschlagen, welche, wenn wir gezwungen wären, sie anzuwenden, bedeuten würde, daß wir Rußland seinem grau envollen Schicksal überlassen, bis es sich ändere. Niemand hat in Genua diese Politik vorgeschla gen. Wenn ich mich jetzt mit dieser Politik be fasse, so geschieht es nur, weil das die einzige Politik ist, die noch übrig bleibt

, wenn die dritte Möglichkeit keinen Erfolg haben sollte. Wenn man Rußland sich selbst überläßt und die gegen wärtige Regierung zurücktritt, so wird es sich bei der Frage, was dann kommen würde, um eine noch extremere Kommuni st i s ch e Organisation oder die Möglichkeit einer mili tärischen Organisation handeln. Wäre irgendjemand, so fragte Lloyd Göorge, in der Lage, bei einer solchen Politik den Frieden Eu ropas zu gewährleisten? Sodann kam Lloyd George auf das deutsch- russische Abkommen zu sprechen. Dabei

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 20
Datum: 11.02.1888
Umfang: 20
mit seinen Aeußerungen im Widerspruch; außerdem aber würde der Zweck dafür außerordentlich schwer verständlich sein. Rußland kann nicht die Absicht haben, preußische oder österreichische Landestheile erobern zu wollen. Ich glaube, daß Rußland reich lich so viel polnische Unterthanen besitzt, wie eS zu haben wünscht, und es kann keine Neigung haben, sie zu vermehren oder sich irgend welche Landes- theile von Oesterreich zu annektiren. Es liegt gar kein Anlaß vor, über einen europäischen Nachbar herzufallen

, denn keine französische Regierung würde stark genug sein, ihn zu hindern. Aber Rußland gegenüber erkläre ich noch heute, daß ich eS keines Ueberfalles für fähig halte, und ich nehme von dem, was ich im vorigen Jahre gesagt, nichts zurück. Nun werden Sie fragen, wozu denn die rusiischen Truppen aufstellungen? Das sind Fragen, über die ich von den betheiligten auswärtigen Kabinetten nicht leicht Aufklärung fordern kann. Eine solche könnte leicht geschraubt ausfallen, die Replik auch, und das ist eine gefährliche Bahn

darüber machen, und die führen mich dahin, daß ich annehme, daß das russische Kabinet die Ueber zeugung hat, daß in der nächsten europäischen Krisis, die eintreten könnte, das Gewicht der rusiischen Stimme in dem diplomatischen Arevpag von Europa um' so schwieriger wiegen wird, je stärker Rußland gerüstet ist. Je mehr Rußland Truppen an seiner Westgrenze hat, um so schneller ist es als Ver bündeter oder Gegner bei der Hand. Diese Politik hat die rusiischen Truppenaufstellungen schon seit längerer Zeit

, will ich nur kon- statiren, daß Frankreich in den letzten Jahren 3 Milliarden für feine Streitkräste aufgewendet hat, wir kaum 1»,', Milliarden mit Einschluß der jetzigen Neusorderung. (Hört!) Wenn ich nun sage, wir müssen gerüstet sein, um allen Eventualitäten be gegnen zu können, so erhebe ich damit zugleich den Anspruch, daß wir noch mehr Anstrengungen machen müssen, als andere Mächte. Unsere geographische Lage ermöglicht drei Angriffspunkte, während Fran- reich nur an seiner östlichen und Rußland

zu besiegen?' Was wäre die Folge gewesen? Oesterreich hätte mit solcher Politik doch kaum einen andern Zweck haben können, als wie derum seine frühere Stellung in Deutschland zu erlangen — denn das war eigentlich das Einzige, was es 1866 aufgegeben hat. Nun wäre die Lage Oesterreichs im deutschen Bunde doch kaum eine haltbare gewesen, wenn es sich sagen mußte, daß eS die süddeutschen Staaten wieder in die Ab hängigkeit Frankreichs gebracht und daß es Preu ßen unwiderruflich zur Anlehnung an Rußland

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 18.04.1922
Umfang: 6
bis 1. August 1919 Im Ausland kontrahierten Schulden. Diesen Erfolg darf Lloyd George für stch buchen. Lloyd George blickt nach Washington. Cr weiß, daß Europa sich ohne die Hilfe Amerikas nicht mehr aufrichten kann. Er tut alles, um den Amerikanern die Voraussetzung für diese Hilfe zu bie ten. Die Voraussetzung ist die Befriedigung Europas. Ueber die Vorgänge auf der Konferenz wird Amerika durch seinen Horchposten, den Botschafter in Rom, genau informiert. Amerika interessiert sich stark für Rußland

zur Besserung der wirtschaftlichen Lage Südtirols gegeben und die Hoffnung ausgesprochen, durch entsprechende Vereinbarungen mit oen interessierten Mächten die Grundlagen zu schaffen für die Besserung der gegenwärtig recht trüben wirtschaftlichen Zukunftsaussichten. Die internationale Konferenz von Genua. Einigung mit Rußland. Genua» 18. April. Am Samstag wurden die Arbeiten in allen Kommissionen fortgesetzt. Obwohl am Schluss« der Konferenz in Quarto dei nulle am Freitag, abends

die Aus- K en für eine Einigung zwischen den Alliierten und den Der- rrn Rußlands gering waren, hat die Sache am Samstag nachmittags leine überraschende Wendung genommen, indem K die Sowjetvertreter bereit erklärten, die Workriogsschulden Zarenvogierung anzuerkennen, .ohne Gegenforderungen geltend zu machen. Rußland erkennt die Verpflichtung zur Zahlung der Schulden cm, die bis 1. August 1918 vom Staate, von den Provinzen oder Gemeinden im Auslande kontrahiert wurden, ohne Gegenforderungen aufzustellen

. Die von den Alliierten Rußland während des Krieges bewilligten Anleihen gellen als gelöscht durch die Gegenforderungen der Sowjets. Die Zahlungen, «die Rußland trotz dieser Löschung noch zu lei sten hätte, »belaufen sich lauf »ungefähr einundzwanzig Milliarden Goldrubel. Wie hier verlautet, hat «Lloyd George den »Plan, für die russischen Angelegenheiten eine permanente Kommission einzu richten. Diese permanente Konrmtfsivn soll nach Schluß der Genuaer Konferenz »als »selbstständiges Gebilde entstehen

haben zu sehr guten Resultaten geführt. Der abgeschlossene Ber- trag ist auf dem Prinzip der Gegenseitigkeit aufgebaut. Die dtvlomatischen Beziehungen zwischen den beiden Staaten sind wieder hergestellt. Alle Entschädigungen, die aus der Kriegszeit erwachsen würden, gelten als getilgt. Ebenso sind alle Entschä digungen, die aus der Sozialisierung von seiten der Sowjets erwachsen würden, als gelöscht zu betrachten unter der Vor aussetzung. daß Rußland an andere Staaten auch keine Ent schädigungen

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 56
Datum: 20.12.1912
Umfang: 56
Stücke zurechtschneiden; so . spricht man bereits, daß Frankreich Syrien, Rußland Armenien, Deutsch land Mefsopotamien, England Arabien u. dgl. einzusacken gedenken. Ich denke daher, in drei, vier Wochen donnern da drunten wieder die Ka nonen. Das türkische Reich ist übrigens durch und durch faul; früher oder später wird das mor sche Haus sicher einstürzen. Reiche vergehen. Wie steht's bei uns? - Gehen wir dem Kriege oder dem Frieden entgegen? Nichts Gewisses weiß man nicht. Wie ich in den letzten

, braucht uns nicht bange zu sein. Serbien wird keine großen Sprünge machen; dazu ist es über haupt zu klein und hat einen schweren. Krieg hinter sich — wenn's gewiß ist. Seine Armee genießt auch keinen besonders guten Ruf. Im Gegenteil, geht's da einmal los, ist es für uns viel bester; diese Geschichte kostet uns sonst zu viel. 1908 kostete die Bereitschaft durch drei Mo nate allein 500.000 T. Mehr kostet ein solcher Krieg auch nicht und dann ist hoffentlich Ruhe. Wie steht's aber mit Rußland? lautet

die bange Frage, denn von Rußland her droht uns die eigentliche Gefahr. Die Diploma ten, das sind die Herren, die die hohe Politik machen, das Gras wachsen und die Flöhe husten hören, behaupten zwar steif und fest, die Gefahr eines russisch-österreich. Krieges sei heute ferner denn in den letzten Tagen. Die Versicherungen der. Herren finden aber nirgends großen Glau ben, man ist der allgemeinen Meinung, die Her ren reden bloß so, damit sich die Leute nicht, auf regen, die Gefahr bestehe

aber nach wie vor. Auch die russische Regierung behauptet, sie denke nicht im Traume an einen Krieg. In der Tat aber zieht Rußland an der österreichischen Grenze im mer mehr Truppen zusammen, sendet immer eifriger seine Spione und Hetzer in das Grenz land Galizien und Bukowina, so daß man sich der Furcht kaum entschlagen kann, daß es zwar nicht jetzt, wohl aber gegen Frühjahr losgehen dürfte. Ich bin zwar der Meinung, daß Ruß land eine große Dummheit macht und viele hoch gestellte Russen selbst sehen das auch ein, da, wie schon

letztesmal dargelegt, Rußland in keiner gu ten Haut steckt. Bereits hört man, wie im Lande sich die revolutionären Komitees wieder rühren, die Polen und die Finnländer unruhig werden und die Chinesen offen für den Frühling mit Krieg drohen« Man glaubt aber vielfach in Ruß land, daß, wenn Rußland jetzt die Serben noch mals stecken lasse wie 1908, es dann drunten bei den „slawischen Brüdern' ein für allemal ausgespielt habe; eine solche Gelegenheit glaubt man, bekomme Rußland nie mehr, um Oester reich

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 25.09.1924
Umfang: 6
verpflichtetzurZahlung derBezugsgebllhr Nummer 223 Meran» Donnerstag, den 25. September 1924 I 56. Iahrgano Ungarn und Rußland. A»n Dr. Gusvao Gratz. ungar. Minister des Aeußern a. D. In diesen Tagen «sind zwischen der ungarischen Regiemng und den Vertretern Sowjetrußlands Vereinbarrargen zustande gekommen» die die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehun gen zwischen Ungarn «und idvr Sowjetrepublik zur Folge «haben ,verden. Gleichzeitig wurde auch ein Handelsübereinkommen abgeschlossen. Woder die.politische

Werkes selbst überzeugt habe, befiht Oesterreich eine wirtschaftliche Zukunft, aber weder Notenpresse noch Nationalbank find Hungen erschöpft sein. Insbesondere ist es nicht ivcchrscheiniich, daß in «diesen «Verhandlungen die Frage der Anerkoimung «der heutigen russisch«« Regierung «aalch nur zur Sprache gekommen wäre. Die ehemaligen verbündeten Mittelmächte befinden sich Rußland gogeNüibev In einer ande ren «Lage als die übrigen Staaten. Sie haben nämlich mit dem Abschluß des Vertrages von Breisv

in Genua zwischen Deutschland «und dem Sowjetreich Mtande ge kommene Vertrag von Rapallo die Frage «der Anerkennung der russischen Regierung nicht ge- 'streift, sondern als entschieden und erledigt an gesehen. Als Oesterreich sich für die Wiederaus- noshme gersgelter diplomatischer Beziehungen zu Rußland entschlössen hat, «wunde die Frage der Anerkennung des heutigen russischen Re gime gleichfalls «nicht «mehr diskutiert. So konnte Ungarin die Wiederaufnahme «der diplomatischen Beziehungen zu Rußland

erwägen, ohne darum Mzwungen zu sei«, «auch die heikle Frage der Anerkennung des Sowjetregim« zum Gegen» stand einer Prüfung zu machen. An Ungarns Beziehungen zu Rußland hat sich der Mangel einer diplomatischen Verbindung bisher unangenehm bemerkbar gemacht. Die Frage der ungarischen Kriegsgefangenen wäre sonst leichter und rascher zu Wen gewesen. Ganz m Möse Frage auch heute noch nicht geregelt. Die Frage, ob Ungarn Gründe hatte, die «diplo matischen Beziehungen zu Rußland aufzuneh men, wäre daher

falsch gestellt. Richtig kann sie nur lauten, ob Ungarin genug gewichtig« Gründe «gehabt hätte, die Aufnahme diploma tischer Beziehungen gu Rußland zu verweigern. Was könnten das für Gründe sein? Die Ver schiedenheit des Regierungssystems gewiß nicht. Wir hätten keinen «Grund, heikler zu sein als Deutschland, Italien, England, die «skandinavi schen Staaten und eine ganze Reihe «anderer Länder, die sich zu dem -gleichen Schritt bereits schon früher entschlossen haben!. Wenn es noch Staaten Abt

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 07.12.1933
Umfang: 6
Staaten zwecks Abschluß eines Freundschastsvertrages hervor. Litwinoff erklärte: „Ich weiß in dieser Hinsicht nichts-, aber wenn man tatsächlich die Absicht haben sollte, einen derartigen Pakt abzuschließen, gilt für ihn dasselbe, was ich für die Kleine Entente gesagt habe: Die Sowjets begegnen jeder Annäherung mit der größten Freude.' Der „Pesti Hirlap' schreibt dazu: Die Kleine Entente streute das Gerücht aus, daß es ihr ge lungen sei, Rußland sür die antirevisionistische Politik gegen Ungarn

zu gewinnen. Litwinosf dementiert dieses Gerücht ganz unzweideutig und erklärt, daß Rußland mit den von den Sowjets nicht unterzeichneten Friedensverträgen nichts zu schassen hat. Vielleicht ist es kein reiner Zufall, daß Litwinoff diese Erklärungen in Roma un mittelbar nach seiner Unterredung mit Mussolini abgegeben hat: denn er erklärte auch gleich daraus, daß zwischen Italien und Rußland die engsten Beziehungen aus wirtschaftlichem und politischem Gebiete bestehen. Rußland könne

den. Die Aussprache wird zweifellos auch die Frage der Aufnahme direkter Beziehungen zu Sowjet rußland berühren, vor allein im Zusammenhange mit den Eindrücken, die Titulescu in Ankara ge wonnen hat. Probleme des italien. Außenhandels Exposee àes Unterstaatssekretärs S. C. Rsqnini vor àem permanenten Äomitee àes ÄtoiPorations-Ministeriums ' ' Roma, 6. Dezember. - Unter dem Vorsitze des Unterstaatssekretärs As- quini wurde heute. im Korporationsministerium eine Sitzung der . permanenten Kommission

- kommifsionen im Jahre 1923 wurden Richtlinien aufgestellt, die für den Handelsverkehr zwischen Sowjetrußland und den Staaten des Orients maß gebend sein sollten. Danach hatten die für die Aus fuhr nach diesen Ländern bestimmten Waren be sonders preiswert geliefert zu werden. Die Behör den wurden verpflichtet, nach Kräften die Grün dung gemischter Gesellschaften zur Förderung des russischen Exports zu unterstützen. In den Han> delsbeziehungen zwischen Rußland und dem Orient sollte der Grundsatz

der „ausgeglichenen Handelsbilanz' selbst im Verkehr mit den Völkern des Orients zurück. 1930 wurden die Messen von Nischni-Now- gorod und Baku, wo die Orientalen sich bis dahin hatten frei betätigen können, geschlossen und ein Gosvostorg (staatliches Außenhandelsamt für den Orient) gegründet. Die Handelsvertragsverhandlungen zwischen Rußland und der Türkei beanspruchten M's volle Jahre, ein Beweis, mie schwierig es war, zu einem Ausgleich der beiderseitigen Interessen zu gelangen. Die Türken zeigten sich wegen

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 24.06.1941
Umfang: 4
zu können. Der Aufruf fährt dann fort: »Ihr habt es einst wohl alle gefühlt, daß dieser Schritt für «ich ein bitterer und schwerer war. Niemals hat das deutsch« Voll gegen öle Völkerschaften Rußland, ' Allà fett jüdisch, von Moskau au» bemüht, nicht nur Deutsch land. fondern ganz Suropa in Vrmch z« stecken. Nicht DeuMand hat seine na- tionattoziaNstlsch« Weltanschauung jemals versucht, nach Rußland zu tragen, son- der» die Ddijch-bolschennstischen Macht haber in Moskau haben es unentwegt un ternommen, unserem

, unter allen Umstünden die Bezie hungèfl zwischen England und Sowjet rìMmd' erneut 'aufzunehmen und im «Mischen Sinne zu entwickeln, über den Mrtschritt dieser Mission berichtete die englische Presse, solange sie nicht taktische Gründe zum Schweigen veranlahten. Im Herbst 1S3S und Fribjahr 1S40 zeig ten sich auch tatsächlich schon die ersten Folgen. Während sich Rußland anschickte, nicht nur Finnland, sondern aych die bal tischen Staaten militärisch zu unterjochen, motivierte es diesen Vorgang plötzlich

Molotows: Solle sich die dentfch« Garantie für Rumänien im Falle eine» Angriffe» Sowjetrußland» gegen Rumänien auch gegen Sowjetrußland richten? Meine Antwort: Die dentfch« Garantie ist eine «ein« und uu» unbedingt v«rpfticht«n! Rußland Hab« un» ab« ni« «klärt. daß «» auß«r v«ffarabi«a überhaupt noch ia Rumänien Interessen befitzt. Schon die Besetzung der Rordbvkowina war ein verstoß gegen diese Versicherung. Ich glaubte daher nicht, daß Rußland fetzt plötzlich noch weitergehend« Absichten ge- gen

Rumänien haben könnte. S. Frage Molotow»: Rußland fühlte sich erneut von Finn land wKöht Rußland fei entschlossen, die» nicht zu dulden. Sei Deutschland be land reit. Finnland keinerlei Beistand zu ge ben und vor allem die nach »irtene» zur Ablösung durchmarfchierenden deutschen Truppen fofort zurückzuziehen? Meine Antwort: Deutschland hat nach wie vor in Zinn land keine politischen Interessen. Eln neuer Krieg Rußland» gegen das kleine fiunifch« Volk aber könne von der deut schen Reichsregieruag

al» nicht mehr tragbar angesehen werden, um fo mehr, al» wir an eine Bedrohung Rußland» durch Finnland niemal» glauben könn- leu. wir wollten aber überhaupt nicht, daß in der vslfee nochmal» ein Srieg»- gebiet entstehe. Z. Frage Mololow»; Sei Deutschland bereit einzuwilligen, daß Sowjetrußland feia«rs«it» an Bulga rien eine Garantie gebe und fowjelrnffl- sche Truppen zu diesem Zweck nach Bul garien fchicke. wobei er — Mololow — erklären wolle, daß sie nicht die Absicht haken, au» diesem Anlaß

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