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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 18
Datum: 17.12.1910
Umfang: 18
." Das ist ja eine alte Tradition der britischen Politik. England hat'S immer verstanden, sich von anderen die Kastanie» aus dem Feuer hole» zu lasten. Es bestand damals eine offensichtliche Span nung zwischen Rußland und England und im eng lischen Jnselreich fürchtete man, daß Rußland offen als Gegner Englands aus den Plan treten werde. Auf Anregung Joe Chamberlains, der damals mit lauter Stimme die „germanische Allianz" ver kündete, die zwischen England, den Vereinigten Staaten und Deutschland abgeschloffen

werden sollte, wandte man sich damals nach Berlin. Kaiser Wil helm und sein Kanzler Graf Bülow zeigten sich aber nicht geneigt, um der schönen Augen Old Eng lands willen g?gen Rußland zu kämpfen. Auf der anderen Seite wollten sie aber auch England nicht erzürnen und sich ihm nach Möglichkeit gefällig er- ! weisen. Sre zeigten sich bereit, den Engländern in j Oftasien entgegenzukommen und so entstand der j Jangtse-Vertrag, der be%mdte, eine englisch-deutsche | Interessengemeinschaft in Ostasien zu gründen. , Dafür

wurde eine Jntegritätsgarantie für das j chinesische Reich vorgeschoben. Allein, die deutsch- | englischen Verträge haben niemals Früchts gereift l sondern immer versagt. Als Fürst Bülow im Reichs- j tage später einmal darauf hingewiesen wurde, daß j Rußland sich der Mandschurei bemächtigen wolle, i wußte man nicht recht, was es bedeuten sollte, als j er ziemlich erregt antwortete: „Was geht unS die j Mandschurei an? Ich wüßte überhaupt kein Land ! auf der Welt, das uns gleichgiltiger wäre

, al? di« ? Mandschurei." Heute weiß man, daß diese Worte ■ «ine indirekte Antwort auf ein Anfinnen Englands r waren, daS verlangt hatte, Deutschland solle gegen ! Rußland vom Leder ziehen, weil eS die Mandschurei ! okkupiere, denn daS 'sei eine Verletzung deS von j Deutschland mitunterschriebenenIa«gtse-Abkomme»S. j Diese Worte BülowS^bewirkten eine vollständige ! Schwenkung der englischen Politik. Zwar dachte - man damals in England noch nicht daran, auf die j Begründung der Triple-Entente hinzuarbeiten

, denn j damals galt Rußland nach als der Erbfeind. Aber j man sah dar»»lS ei», daß im Bunde mit Deutsch- j land nichts zu machen sei und so erfolgte in dieser > Stunde die definitive und dauernde Abkehr der j britischen Politik von Deutschland. In London ! faßte man den Plan, die damals den Deutschen j zugedachte Aufgabe den Japanern zu über- i tragen. Diese hatten ja freilich Ursache genug, ! vor Rußland auf der Hut zu sein. Rußland richtete I sich in der Mandschurei vollständig häuslich

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Tiroler Post
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Seite 4 von 16
Datum: 08.09.1905
Umfang: 16
Gebrechen bei gebracht, daß nur die wenigsten von ihnen als diensttauglich befunden werden konnten. So wurden b eispielsweise im Bezirke Kamenetz-Po- dolSk nur ne un Prozent, im Chotiner Bezirke nur drei Prozent, im Bezirke Kalwarya nur ein Prozent und im Bezir ke Krasnrstaw kein einziger von allen militärpflichti gen Juden tatsächlich in die Armee eingereiht. V on den 59.269 Juden, welche im Jahre 1904 in ganz Rußland als militärpflichtig verzeichnet waren, haben sich nur 21.371

zur Rekrutierung ge- stellt, von w elchen bloß 9357 tatsächlich rekrutiert wurden! So verstehen die Juden die — Gleich berechtigung ! Pie Zahl der Juden in Nutzland. Das russische Ministerium des Inn ern hat, wie die „Schlesische Zeitung" mitteilt, dem Minister komitee statistische Ausweise über die Zahl der Juden in Rußland, soweit diese in ihren vor geschriebenen Siedelungsgebieten ansässig sind, zvgehen lassen. Hiernach beziffert sich die Zahl der ansässigen Juden in Rußland aus etwas weniger als fünf

und die Japaner, denen das Menschenmaterial auch ausgegangen wäre, wären dann bald in die Defensive gedrängt worden. Wenn man die Erfolge, welche Japan durch diesen Krieg errungen, unpar teiisch beurteilen will, muß man sich zurückrufen, welches die Forderungen waren, die Japan vor Beginn des Krieges an Rußland gestellt und kann dann daraus ersehen, daß Japan nicht umsonst das Schwert gezogen hat. Gehen wir kurz noch einmal den Werdegang des Krieges durch. Im Jahre 1894 hatte Japan gegen China einen Krieg

. Da legte sich Rußland dazwischen, welchem sich Deutschland und Frankreich anschlossen und im Frieden von Simonoseki mußte sich Japan mit der Insel Formosa und einer Kriegsentschädi gung begnügen. Damit war der Stachel in Japans Herz gelegt. Aber Rußland nützte den gewonnenen Vorteil noch weiter aus. Es schloß mit China einen Pachtvertrag, auf Grund dessen ihm Port Arthur auf 99 Jahre verpachtet wurde. Andererseits festigte es immer mehr seine Stellung in Korea, indem es den Einfluß der Japaner

zurückdrängte. Es kam dann zum Boxeraufslande in China. Rußland rückte in die Mandschurei mit großen Truppenmassen ein und machte auch nach dem Frieden mit China keine Miene, dieselbe zu räumen. Es baute von Charbin nach Wladiwostok eine Bahn, eine Zweiglinie nach Port Arthur und arbeitete mit allen Mitteln darauf hin, sich die Vorherrschaft in Ostasien zu sichern und Japan lahm zu legen. Dieses sah das drohende Gewitter, das sich da zusammenbraute. Ueberall, wo Japan sich rühren wollte, stieß

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 03.04.1930
Umfang: 20
die Haupt- leidtragenden aus dem Weltkriege. Die Russen haben durch ihre heimtückische Mobilisierung den Ausbruch des großen Krieges unmittelbar veranlaßt. Ohne die Bun desgenossenschaft des mächtigen russischen Kaiserreiches hätten die übrigen Gegner der Mittelmächte einschließlich Amerikas es niemals gewagt, den Frieden zu stören. Rußland war im Kampfe mit Japan unterlegen und hatte den Zusammenbruch seiner stolzen ostasiatischen Po- litik zu verzeichnen. Während dieses Krieges stand Eng land

wollte man durch dieses Uebermaß an Ent- graenkommen aller Welt und namentlich Rußland die un- wioerleglichsten Beweise von Friedensliebe und Freund schaft geben. Die kaiserlich russische Regierung antwortete auf dieses Entgegenkommen mit ausgesuchtem Undank. Kaum hatte sich das ausgedehnte Reich von seinen revo lutionären Krämpfen einigermaßen erholt, als es auch schon mit seiner Politik in deutschfeindliche und pan- slawistische Bahnen einlenkte. Rußland schloß sich der Einkreisungspolitik Eduard VII. an. Rußland

sind es ge- wesen, welche die schönste Armee, welche die Donau- Monarchie jemals ins Feld geschickt hat und in welcher auch die slawischen Regimenter vollauf verläßlich waren, zertrümmert haben und damit unsere beste Kraft zer mürbten. Aber schließlich sind die Russen geschlagen worden und der militärischen Niederlage folgte die Revo- lution. An Stelle der erhofften glänzen den Erwerbungen kamen furchtbare Ver luste. Rußland verlor alle seine Ausfallstore gegen Mitteleuropa. Verloren gingen Finnland, die bal

tischen Provinzen, ganz Polen und Bessa- rabien. Das in solcher Weise verstümmelte russische Reich ist an Macht und Einfluß für Europa kaum mehr ein Schatten dessen, was es vor dem Kriege gewesen ist. Rußland hatte am Weltkrieg teilgenommen und dessen Ausbruch beschleunigt, um auf dem Wege zur Vorherr- schaft einen entscheidenden Schritt zu machen. Der Aus gang des Krieges aber hat Rußland in seinem besorgnis erregenden Vordringen um Jahrhunderte zurückgeworfen und die sogenannte russische Gefahr

wenigstens auf dem politischen' und militärischen Gebiete beseitigt. Dies würde schon vollauf zutreffen, wenn in Rußland auf die Unglücksfälle im Kriege zu Hause patriotische Einkehr und einmütiger Zusammenschluß gesorgt wären. Be- kanntlich ist das gerade Gegenteil eingetreten. Viel ärger und nachhaltiger als durch den Krieg ist das russische Reich durch die nachfolgende Revolution geschädigt wor- den. Rußland war vor dem Kriege in jeder Hinsicht ein maßgebender Faktor. Heute ist es allgemein verachtet

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 31.10.1914
Umfang: 8
; sie eröffneten auf die russische Flotille das Feuer, das, einer Meldung aus Konstantinopel zufolge, zwei russische Fahr zeuge vernichtete. Hierauf beschossen türkische Kriegs schiffe mehrere russische Hafenstädte und bohrten das russische Stationsschiff im rumänischen Hasen von Gal atz in den Grund. Bis zur Stunde ist eine formelle Kriegserklärung zwar noch nicht erfolgt. Aber nach dem Vorgefalle nen ist sie nur noch ein formeller Akt. Der Krieg könnte nur verhindert werden, wenn Rußland er stens

die Vernichtung dreier seiner Kriegsschiffe und die Beschießung mehrerer Hafenstädte ruhig hin nimmt und außerdem durch weittragende Bürg schaften für die Sicherheit und Unverletzlichkeit der Türkei die Spannung behebt, die seit Beginn des europäischen Krieges zwischen diesen beiden Staaten eingetreten ist. Solche Schritte erfordern, daß Ruß land sich nicht nur vor der Türkei demütigt, sondern auch seine Expansionsbestrebungen am Balkan ab schwört. Das wird Rußland natürlich nicht tun

und so sind die Zusammenstöße im Schwarzen Meer die Einleitung zu einem neuen Krieg. In der Türkei hat man diesen Krieg erwartet und Wohl auch vorbereitet. Man wußte dort, daß Ruß land den europäischen Krieg nicht zuletzt deshalb provozierte, um die Mächte niederzuwerfen, welche bisher die Verwirklichung der russischen Expansions bestrebungen am Balkan verhinderten. Man wußte, daß nach einer eventuellen Niederlage Deutschlands und Oesterreich-Ungarns Rußland unverweilt zur Eroberung des Bosporus und der Dardanellen

schreiten würde. Die Tatsache, daß die englische Ma rinemission, die vor kurzem aus den türkischen Diensten entlassen wurde, sofort die Leitung der russischen Schwarzen Meerflotte übernahm, hat der Türkei die Gewißheit, gegeben, daß England sich ge gen einen russischen Angriff auf die Meerengen nicht mehr sträubt. Die Behauptung, daß die Entente mächte Vereinbarungen getroffen haben sollen, wo bei England für die Besitzergreifung der Meerengen durch Rußland in Kleinasien entschädigt

werden sollte, ist durch die überraschende Beorderung der Marinemission in vollem Umfang bestätigt worden. Die Türkei konnte also über die Absichten Rußlands und seiner Verbündeten seit langem nicht mehr im Zweifel sein: sie wußte, daß im europäischen Krieg auch um ihre Existenz gewürfelt wird. Der Ent schluß, zu einem geeigneten Moment in das blutige Ringen einzugreifen, war also ein Akt der Selbst erhaltung und wurde sicher schon lange gefaßt. Die Türkei hätte den Moment zum Losschlagen nicht günstiger wählen können: Rußland

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 06.02.1924
Umfang: 8
-Bezugspreise: Durch die Austräger in Innsbruck: 19.000 K Zum Abholen in Jrms^ druck: 17.000 K. Ausw. durch die Kolporteure und durch die Post für Deutj ch'Oesterreich: 19.000 i<, skr Deutsch land 25.000 K Uebr. Ausland L8.S00 K Nr. 30 SnnsSntf, Mittwoch Ss» 8 . FrLrusr 1824 32. Fahr«. Rußland anerkannt. Die englische Arbeiterregierung hat für das Nütesystem, auf dem sich der russische Staat heute aufbaut, sicherlich keine Sympathien. Aber sie be trachtet das Sowjetregime als etwas geschicht lich Gewordenes

. Und der neue englische Mini sterpräsident hat seine vor der Wahl abgegebene Erklärung, er werde, wenn er zur Macht gelange, die Sowjetregierung unverweilt anerkennen, ohne . Zögern ausgeführt. England betrachtet die Sowjet regierung als die legale Regierung Rußlands und tritt mit diesem Rußland in diplomatische Bezie hung. Bisher haben die Weststaaten die Sowjet republik als einen Rüuberstaat betrachtet und je den der Moskauer Volkskommissare als Verbrecher ^beschimpft. Frankreich und England

. Nur die hinter der europäischen Entwicklung weit zu rückgebliebene Agrarverfassung des zaristischen Rußland hat die bolschewistische Revolution mög lich gemacht: nur, weil die Bolschewiken das den Bauern auferlegte Joch in tausend Stücke schlu gen, den Großgrundbesitz radikal vernichteten und aus dem unfreien, geknechteten Bauern einen freien Herrn über seinen Boden machten, konnte sich die Revolution siegreich behaupten. Unsere Kommu nisten lassen dies zwar nicht gelten und behaupten, ^das Sowjetregime habe das Fundament

für den Bau der sozialistischen Gesellschaft geschaffen, und 'dies, daß in Rußland die sozialistische Erfüllung der Verwirklichung näher gerückt sei, habe die Re gierung Räterußlands in den Herzen des Volkes verankert und unüberwindlich gemacht. Diese Re densarten sind aber nur agitatorische Phrasen. Rußland baut heute seine Industrie auf kapital istischer Basis auf und gibt den Arbeitern auch in den Industriebetrieben nicht einmal jene Rechte, ; Öie sie bei uns haben (Betriebsräte usw.) und ge währt

den Arbeitern wie Angestellten lange nicht Zene Schutzgesetze (Krankenversorgung, Arbeiter irrlaub usw.), die sie bei uns haben. Der Weg bis zur sozialistischen Erfüllung ist in Rußland zumin- destens genau so lang wie bei uns. Und nicht als Sozialisten, sondern als Befreier vom Joche des Zarismus und als Bauernbefreier haben die Bol schewiken sich so fest im russischen Volke verankert, daß alle Spekulationen auf den Sturz des heuti gen Herrschaftssystems als Kinderträume bezeich net

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 03.12.1956
Umfang: 8
ihre überragende Stellung behaupten konnten, während bei den Leichtathletinnen Australien — ebenso wie sich dies im Schwimmen abzeichnet — als neue „Großmacht“ noch vor Rußland auf scheint. In der (gesamten Leichtathletik errangen die USA in 31 Bewerben 16, die Russen und Australier je 4 Goldmedaillen. Im Gehen erwiesen sich die Russen als stärkste Na tion. Auch bei den Gewichthebern gab es eine Neuauflage des Zweikampfes USA gegen UdSSR, in dem die Amerikaner diesmal mit vier gegen drei Goldmedaillen

siegreich blieben. Als beste Rudernation erwiesen sich die USA mit 3 Goldmedaillen vor Rußland mit 2, Italien und Kanada je 1. Bei den Kanuten war diesmal Rumänien mit 3 Goldenen über, raschend stark, es folgten Schweden und Rußland mit je 2 sowie Deutschland und Un garn mit je 1 Goldmedaille. Die Ueberlegenheit der Amerikaner im Basketballturnier war sehr eindeutig. Im modernen Fünfkampf siegte im Einzelbewerb traditionsgemäß ein Schwede, in der Mann schaftswertung etwas überraschend Rußland

. Das Boxtumier brachte den russischen Faustkämpfern 3, den USA-Boxem und de nen Großbritanniens je 2 Goldmedaillen, je 1 Goldene eroberten Boxer aus Deutschland, Rumänien und Ungarn. Die östlichen und orientalischen Länder setzten sich im Freistilringen durch. Iran, Türkei und Japan erkämpften je 2, Rußland Und Bulgarien je 1 Goldmedaille. Der Medaillenstand * Nach den Entscheidungen von Samstag ergibt sich in der Medaillenwertung folgende Länderreihung: 1. USA 2. UdSSR 3. Australien 4. Schweden

28 18 9 18 20 19 6 5 12 6 1 1 5 12 5 5 ß 7 5 5 6 4 3 1 2 7 5 2 2 6 2 2 1 2 2 — 2 11 12 3 1 1 10 1 1 3 1 1 1 1 1 — 1—2 1 — 1 1 — — 1 — — — 2 2 — 1 1 — 1 1 — 1 1 1 — 1 — 1 — 2 2 1 1 1 1 In der inoffiziellen Punktewertung führt nach den Entscheidungen des Samstags die USA mit 379 Punkten vor Rußland mit 358 Punkten. Die weitere Reihung; Deutschland 150.5, Australien 141.5, Großbritannien 112, Italien 104.5, Ungarn 93, Schweden 76, Frank reich 67, Finnland 59, Rumänien 57.5, Polen 53, Iran 39, Japan 35, Tschechoslowakei 29, Türkei 23, Kanada 23, Irland 22 5, Korea 22, Bulgarien 18, Chile 17, Norwegen 15, Argen tinien 13.5, Dänemark 13, Jugoslawien 11, Bra silien 9, Neuseeland 9, Oesterreich

war von keinem Experten, aber auch von keinem der Beteiligten selbst erwartet worden. Durch das warme Wetter und die hervorragenden Ab lösen begünstigt, konnten sich die drei Neger und der weiße Sprinter voll ausgeben und eine Zeit erreichen, die einen 100-m-Durchschnitt von knapp 9.9 Sekunden entspricht. IXIOÖ-Metcr Lauf der Männer: 1. USA (Murchison-King-Baker-Morrow) 39,5 Sekun den (neuer Welt- und Olympiarekord, bisher USA 39,8); 2. Rußland 39,8 (neuer Europa rekord); 3. Deutschland 40,3. 4X100 Meter-Staffellauf

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 25.07.1920
Umfang: 4
- Misehsn Polen mi- Rutzlanö. Rußland ist zu Verhandlungen bereit. KB. Moskau, 24. Juli (3 Uhr morgens, Funkspr.) --->ehr dringend. An das Oberkommando der p o l n i- t ch e n Armee. Moskau am 23. Juli. Das Oberkom mando der Roten Armee hat von der Sowjetregierung Befehl erhalten, mit dem polnischen Oberkommando über die Frage des Waffenstillstandes und des Friedens zwischen Rußland und Polen in Beziehun- 8 e n zu ti eten. Das Oberkommando wird bevollmächtigte Vertreter an jenen Frontabschnitt senden

, den sie dem Kommando der russischen Front angeben wird, welches dann Mitellen wird, an welchem Orte und zu rvelcher Stunde bk politischen Vertreter zur Zusammenkunft wer den emgeladen werden. Für den Felö-Generalsiabschef des revolutionären militärischen Rates der Republik Cwosttschm, der MMtärkommlsfär Wassili eff. Weitgehende Konzessionen Polens an Rußland. Berlin, 24. Juli (Priv.) Der Warschauer Ausschuß für nationale Verteidigung hat das direkte Waffenstill standsgebot an Rußland gutgeheißen

. KB. Berlirr, 24. Juli. Das Wolffbureau teilt mit: Mit Rücksicht daraus, daß die Kämpfe zwischen Rußland und Polen in unmittelbarer Nähe Ostpreußens ftattfistden und daß durch den Uebertritt von kämpfenden Truppen und Flüchtlingen Zwischenfälle in Ostpreußen entstehen könn ten, hat der Reichspräsident, um die Wahrung der Neu tralität und die Erfüllung der Pflichten derselben zu sichern, auf Grund des Artikels 48, Absatz 2, der deutschen Reichsverfassung Ausnahme-Vorschriften für die Bezirke

des Wehrkreiskommandos i erlassen. Die Ausnahmsvor- schriften treten mit der bevorstehenden Veröffentlichung in Kraft. Rußland versichert neuerdings die vollständige In tegrität Dentfchlands. Berlin, 24. Juli (Priv.) Bei der Vertretung der Moskauer Negierung ist ein Telegramm eingelaufen, worin die Sowjetvegterung neuerlich versichert, nicht einen Zoll deutschen Bodens betreten zu wol len und daß es das Bestreben Rußlands sein wird, mit Deutschland den Frieden und die besten Beziehun gen zu erhalten. Inzwischen

hat Deutschland zum Schutze von Westpreußen und zur Wahrung feiner Neutralität den Ausnahmezustand für den Bezirk des Wehrkreiskom mandos Nr. 1 angeorönet. die, Barriere zu beseitigen, die die wirtschaftlichen Bezie hungen zwischen Deutschland und Rußland hemme. Rumänien trifft Borkehrnngen wegen der Ereignisse in Polen. KV. Bukarest, 23. Juli. (Ag. Damian.) Unter dem Vor sitze des Königs Ferdinand fand ein Mtnisterrat statt, der sich hauptsächlich mit der durch die Ereignisse an der polnischen Front

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 9 von 12
Datum: 07.12.1956
Umfang: 12
Tumult und Spielabbruch bei Ungarn—UdSSR Das für die Goldmedaille entscheidende Wasserballmatch Ungarn — Rußland wurde beim Stande von 4:0 für Ungarn in der 12. Minute der zweiten Spielhälifte wegen Zwi schenfällen abgebrochen. In der Begegnung gab es Zusammenstöße zwischen ungarischen und sowjetischen Spielern, bei denen ein Russe eine Ohren verletzung und ein Ungar eine Aiugenver- letzumg davontrugen. Die überaus harte Spielweise der sowjetischen Mannschaft forderte die Empörung des Publikums

: 1. und Goldmedaille Nikolai Solowjew (Ruß land); 2 und Silbermedaille Ignazio Fabra (Italien); 3. und Bronzemedaille Dursun Eg- bribas (Türkei). Bantamgewicht: 1 und Goldmedaille Kon stantin Vyrubijew (Rußland); 2. und Silber medaille Edvin Vesterby (Schweden); 3. und Bronzemedaille Francis Horvat (Ru mänien). Federgewicht: 1. und Goldmedaille Rauno Makinen (Finnland); 2. und Silbermedaille Imre Polyak (Ungarn); 3. und Bromeme daille Roman Tscheneladsche (Rußland). Leichtgewicht: 1. und Goldmedaille Kyosti

Lehtonen (Finnland); 2. und Silbermedaille R. Dogan (Türkei); 3. und Bronzemedaille Guy’a Toth (Ungarn). Weltergewicht: 1. und Goldmedaille Mit hat Bavrak (Türkei); 2. und Silbermedaille Wladimir Manjew (Rußland); 3. und Bron zemedaille Per Berlin (Schweden). Mittelgewicht: 1. und Goldmedaille Giwi Karotzia (Rußland); 2. und Silbermedaille Dimitru Dobreff (Bulgarien); 3. und Bronze medaille Karl Jansson (Schweden). Halbschwergewicht: 1. und Goldmedaille Walentin Nikolajew (Rußland); 2. und Sil

bermedaille Petko Sirakoff (Bulgarien); 3. und Bronzemedaille Karl Nilsson (Schwe den). Schwergewicht: 1. und Goldmedaille Ana- tolij Parfenow (Rußland); 2. und Silberme daille Wilfried Dietrich (Deutschland); 3. und Bronzemedaille Adelmo Bulgarelli (Italien). UdSSR-Turner als Medaillenhamsterer Beim Zwölfkampf der Turner erwiesen sich die Vertreter der UdSSR wie schon in Helsinki allen übrigen Konkurrenten über legen und holten sich die meisten Goldme daillen. Ein außerordentlich schnelles Rennen

Charis Juni- tschew (Rußland) 2:36,8. 100 Meter-Rückenschwimmen, Herre 11 : 1* und Goldmedaille David Theile (Australien) 1:02,2 Minuten (olympischer Rekord); 2. und Silbermedaille John Monckton (Australien) Das Fußballänder&piel Italiens gegen Oesterreich am Sonntag in Genua hat im sportbegeisterten Genua ,größtes Interesse ausgelöst Die Oesterreicher, die am Frei tagvormittag in der Rivierastadt erwartet werden, werden am Freitag und Samstag zwei Trainings abhalten, und zwar am Freitag in Rapallo

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 13.02.1915
Umfang: 8
, die die Poliriker Frankreichs und Englands Rußland andichteten, nichts von 0er notwendigen Nieoerwerfung des preußischen Militarismus, der nach Ansicht von Leuten, in deren Köpfen sich die Er eignisse so seltsam widerspiegeln, schuld sein soll an diesem furchtbaren Krieg, nichts von der Ausrich tung eines ireien Europas des Friedens. Diese Ausgabe überläßt Rußland seinen schwärmerischen -Verehrern in Frankreich, England und in mehreren neutralen Staaten, wo zahlreiche Leute von den be wußten und unbewußten

, zu Feindschaft gegen Deutschland aufstachelnden Phrasen gefangen wur den. Rußland selbst strebt sehr realen Zielen zu und spricht es nun oUen aus, was es will. Ohne Rück halt ist in den Tnmasitzungen das Ziel des Krieges proklamiert worden, das Ziel, das da heißt: Erobe rung von Galizien und Eroberung vori Konstanti nopel und der Dardanellen! Der „Kamps für Recht und Freiheit", den phantasievolle Politiker des We stens den Russen andichteten, wird zum nackten Er oberungskrieg, zum Raubkrieg erhoben

, daß ihm in kurzer Zeit die Vorherrschaft in Europa und über das mittelländische Meer totsicher anheimfällt! Nicht bloß Politiker, Parteiführer, die in dem autokratisch regierten Rußland ja nicht allzuviel be deuten, nein, auch die verantwortlichen Minister, die den Willen der in Rußland herrschenden Kasten und Mächte verkörpernden Leiter des Staates spra chen aus, welches Rußlands Kriegsziele sind. Gorem- kin, der Ministerpräsident, erklärt, daß die Zaren armee jeden Tag dem ersehnten Ziel, „der Erobe rung

von Galizien, welches die letzte Perle ist, die an der Krone des Zaren gefehlt hat", näher ist und daß die „glänzende Zukunft Rußlands am Schwarzen Meere vor den Mauern von Konstanti nopel mit immer zunehmender Klarheit zutage tritt". Ter Minister des Aeußeren, Sasonow, fügte dem ergänzend bei: „Die Ereignisse an der russisch türkischen Grenze, wo sich die russischen Waffen neuen Ruhm erworben haben, werden Rußland der Lösung der politischen und wirtschaftlichen Probleme näher bringen

. Uno so wie die Machthaber Rußland in der Tuma- tagung scheulos einbekannten, daß sie einen Raub krieg führen, so werden sie auch durch eine Verurtei lung der sozialdemokratischen Dumamitglieder das Bekenntnis ablegen, daß Rußland der brutale Ge walt staat bleiben will, der er immer war. Im ü f Agen ist das ungeschminkte Einbekennt nis, daß Rußland die Meerengen und Konstan- tinopel rauben will, ein boshafter Stich gegen Eng land und Frankreich. Englands Politik war durch Jahre darauf gerichtet

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Alpenland
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Seite 4 von 14
Datum: 24.03.1920
Umfang: 14
gegen über. Während die offiziellen Propagandisten des Bolsche wismus nur Herrliches und Schönes über tms soziale Wirt- schaftleben. als einem Paradies auf Erden, zu berichten wissen. lauten die Ausführungen der Flüchtlinge er schütternd und niederschmetternd und entrollen vor uns ein Bild des völligen Zusammenbruches aller Ordnung, aller Arbeit und aller menschlichere und kaufmännischen Moral. ‘ Hierbei ist natürlich nicht aüßerachi zu lassen, daß es sich bei Rußland um ein ricsiges Landgebiet handelt

Zeit v-rändert babxn, daß die zaristischen Verwalturlgsmstitutioueu geblieben sind, nur daß der Name, unter dem sie funktionieren, ein anderer geworden ist und daß an die'Stelle der zaristischen Beamten sogenannte „Volksbeauftragte" getreten sind. Und daher sind Wohl Verallgemeinerungen in keinem Lande so gefährlich und unberechtigt als wie in dem Riesenreich Rußland mit seinen hundert Völkern,' die den siebenten Teil der Erdoberfläche bevölkern. Immer und immer drangt sich unS die Erkenntnis

auf, daß wir über Rußland, wie es jetzt ist. tatsächlich nichts wissen. Nur eines erscheint gewiß, daß die Revolutionie- rung deS Landes seit längerem auf ein totes Geleise ge laufen ist und sich allmählich wieder eine Rückbildung aus dem radikalrevolutionären Wahnsinn zur ruhigen, klaren Vernunft angebahnt hat. Aus dem wirtschaftlichen Zu sammenbruch, dem Bankerott jeglicher Produktion, der Gewissenlosigkeit der Führer, dem Wucher- und Schieber- tum und dem völligen Aufräumen mit der früheren russi schen

der Wirt schaftslage nach Rußland zu entsenden und daß diese Ab sicht von der Regierung gefordert werden soll, um eine eventuelle spätere Aufnahme der Handelsbeziehungen zwi schen Deutschland und Rußland zu erleichtern. Aus München wird hierzu berichtet, daß der Deutsch-ukrainische Wirtschaftsverband. der in München seinen Hauptsitz hat. schon Schritte unternommen hat, eine solche Studienkom mission zu bilden, die sich in der Hauptsache aus Handels vertretern, die mit den vorrevolutionären russischen

Ver hältnissen vertraut sind, zuisammensetzen soll. Aus all dem geht aber hervor, daß die von französischer Seite verbreiteten Nachrichten über schon abgeschlossene Handelsverträge zwi schen Deutschland und Rußland, über die die französische Presse im Detail unterrichtet sein will, in das Reich der Phantasie gehören, die ja für Franzosen in ihrer Angst vor einem allzuschnellen wirtschaftlichen Aufkommen Deutschlands keine Grenzen kennt. Zu gleicher Zeit kommen aus Rußland Nachrichten, die ersehen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 22.04.1926
Umfang: 16
mögest. Schlummere sanft in deiner neuen Ruhe stätte! deutsch-ruffische Koalition ein wirksames Gegengewicht entgegengestellt werden. Ueberdies haben Deutschland und Rußland die Gegnerschaft gegen die unverschämten Anmaßungen der Polen gemeinsam. Endlich sind die ge- nannten zwei Staaten die eigentlichen Leidtragenden aus dem Weltkriege. Sie haben sich gegenseitig zerfleischt, um England mächtig und Amerika reich zu machen und haben selber an Land und Wohlstand ungeheure Verluste erlitten

. Diese Einsicht muß früher oder später auf beiden Seiten siegreich durchdringen und einen Bund zwischen Deutschland und Rußland zur Folge haben. Die Deutsch nationalen wollen dies heute schon, die Bolschewiken würden es gleichfalls begrüßen, aber der Preis, den sie fordern, ist allzu hoch: Sie verlangen den Eintritt Deutschlands in die soziale Weltrevolution! Diesen Preis will die deutsche Regierung nicht zahlen. Sie hat viel mehr die Verträge von Locarno angenommen, hat sich aber dabei Vorbehalten

, mit Rußland auch weiterhin in Freundschaft leben zu dürfen und im Ernstfälle keine Durchzüge fremder Truppen zum Kampfe gegen Ruß land dulden zu müssen. Es ist begreiflich, daß England und Frankreich unter solchen Umständen die gegenwär- Ligen Verhandlungen Deutschlands mit den Bolschewiken mit allerlei Befürchtungen begleiten. Denn nach ihrer Auffassung hat es den Anschein, als ob nun Deutsch land, nachdem man es in Genf so wenig vornehm be handelt hat, zu einem Bündnis mit Rußland abschwenken

oder wenigstens mit dieser Möglichkeit drohen möchte. Von deutscher Seite erklärt.man, an den Verträgen von Locarno werde festgehalten, das schließe aber eine Freundschaft mit Rußland in keiner Weise aus. Deutsch land brauche den Frieden und möchte diesen an allen seinen Grenzen gesichert sehen. Deshalb lehne es die ihm zugemutete Wahl, sich entweder für den Osten oder für den Westen zu entscheiden, das heißt entweder für Eng land oder für Rußland sich zu erklären, ab und strebe mit ganzer Kraft darnach

, mit allen Mächten im gesicherten Frieden zu leben. Mit diesen Erklärungen ist man aber in London und Paris nicht ganz zufrieden. Namentlich England würde es gar zu gerne sehen, wenn sein Gegen satz zu Rußland auf deutsche Kosten und mit deutschem Blut zu seinen Gunsten ausgetragen werden könnte. In Rußland scheinen sich große Ereignisse vor zubereiten. Die aus Rußland vor den Verfolgungen der Bolschewiken Geflüchteten haben kürzlich in Paris eine Beratung gehalten, die eine Woche lang gedauert

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 03.08.1914
Umfang: 8
Regierung am Samstag 7 Uhr 20 Min. abends in Petersburg die Kriegserklärung über reicht. Rußland hat auf den Weltkrieg, der nun ent brennen wird, zielbewußt hingearbeitet. Rußland hat Serbiens aggressive Politik unterstützt, über Rußlands Weisung gab Serbien eine ungenügende Antwort auf die Note Oesterreich-Ungarns. Und als Rußland im Süden die Kanonen dröhnen hörte, als es sein Ziel erreicht hatte, da arbeitete die Regierung des Blutzaren mit den erbärmlichsten Mitteln auf den Weltkrieg

hin. Der Blutzar erhob scheinbar die Friedenspalme: er ließ den Deutschen Kaiser bitten, im Konflikte zwischen den Groß- Staaten die Vermittlerrolle zu über nehmen, damit das Schrecklichste, der Weltkrieg, vermieden werden könne. Während der Deutsche Kaiser und die Regierung Deutschlands eifrigst am Werke waren, in Paris, Wien und London eine Basis für erfolgreiche Verhandlungen zu schaffen, während also alle Anstrengungen gemacht wurden, den Frieden zu erhalten, erließ der Zar in Rußland die Ordre

sich durch- setzt, daß sie sich starker erweise als Verträge, die Rußland, Frankreich und England abgeschlossen' haben, daß Franzosen und Engländer dem Blut-' zaren die Gefolgschaft künden und so Europa den baldigen Frieden wiedergeben und sichern helfen.' Wir hoffen, daß die Stimme der Kultur und der Vernunft sich stärker erweise als der Mechanis mus einiger unter ganz anderen Voraussetzungen geschlossener Verträge. 8m Kriege mit Rußland. Hinterlist des Blutzaren. — Deutschland erklärt Rußland den Krieg

. — Die Haltung Frankreichs, Englands und Japans. Sie Vorgeschichte des Krieges mit Rußland. Der russische Zar bittet den Deutschen Kaiser um Friedensvermittlung und läßt — mobilisieren! In einer Extraausgabe der „Norddeutschen Allg. Zeitung" (das offizielle Organ der Regierung Deutschlands) wird folgende aktenmäßige Darstel lung über die Vorgänge, die zum Kriege mit Ruß land führten, veröffentlicht: Deutschland wollte den Frieden. ! Deutschland hat sich von vornherein auf den Standpunkt gestellt

, zu erklären: Vorbereitende militärische Maß nahmen Rußlands müßten uns zu Gegenmaßregeln zwingen. Diese müßten in der Mobilisierung der Armee bestehen; die Mobilisierung aber bedeutet den Krieg. Wir konnten nicht annehmen, daß Rußland einen europäischen Krieg wolle. Rußland leugnet die Kriegsvorbereitungen ab. Am nächsten Tage erklärte der russische Kriegs minister unserem Militärattache, es sei noch keine Mobilmachungsorder ergangen, kein Pferd aus ge- ' hoben, kein Reservist eingezogen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 17.08.1920
Umfang: 8
- yolen in Innsbruck mo natlich K 20.—. Ausw. durch die Kolporteur- und durch die Post für Deutsch.Oesterreichr moiratl. K 23.—.viertelt,' K 63.—. ^ albj. K188.— Deutschland K27<~ Emzel-NnnrMer SO % Rr. 188 FmrbmL IrenstW Gen 17. Anguß 1920 rr. Znhrg. Sie Arbeiter Mer Lander für Rußland. lIudemtfch, Denikin, Wränge! und alle ande ren konterrevolutionären Generale, die gegen die Sowjetrepublik ins Feld zogen, waren Werk zeuge der Entente, vor allem Frankreichs. Die französische Bourgeoisrepublik gab

den Genera len Geld, Waffen und Munition. Auch der Krieg, den Polen gegen Rußland vom Zaun brach, ist im Einvernehmen, ja wahrscheinlich über Betreiben Frankreichs erklärt worden. Die Herren von Paris hofften augenscheinlich, daß es dern polnischen Heere gelingen werde, was den gegenrevolutionären Generälen versagt blieb: Rußland niederzuwerfen und an Stelle der Dik tatur Lenins die Diktatur irgend eines Zaren wieder aufzurichten, der keinen Augenblick gezau dert hätte, nicht bloß die Schulden des alten

Ruß lands an Frankreich anzuerkennen, sondern auch die russische Politik der französischen Führung unterzuordnen. Hat Frankreich Rußland auf sei ner Seite, dann ist es der Herr Europas. Die französischen Machthaber wollten mit ihrer Po litik den kühnsten imperialistischen Traum ver wirklichen. Allein die wei-tfliegenden Pläne sind auf den Schlachtfeldern gescheitert: die polnische Armee ist zersetzt und die junge Republik, diese Vor macht des französischen Imperialismus im Osten, stcht heute

in der Gewalt Rußlands. Die .Niederlage Polens ist eine vernichtende Nieder lage der französischen Machthaber und sie haben nun, da keine Aussicht mehr besteht, Polen vor seinem Schicksall zu retten, nur noch die Wahl: entweder die Niederlage mit allen Konseguenzen ans sich zu nehmen oder alles auf die letzte Karte zu setzen und den Krieg gegen Rußland zu eröff nen. Die französische Regierung ist dazu bereit. Die Unterstützung, die sie Polen angedeihen läßt, und besonders aber die Anerkennung des konter

revolutionären Generals Wrangel, der vom Schiwarzen Meer aus in Rußland vorzüdringen versucht, als kriegführende Macht, sind schon Kriegshandlungen. Allerdings hat Frankreich sich nur so weit voraewagt im Ver trauen auf die Mitwirkung Englands. Allein die englische Regierung erkennt die Gefährlichkeit, eines neuen Krieges und hat in den letzten Tagen Een di« französischen Pläne eine durchaus ab- khmende Haltung eingenommen. Lloyd George ist bestrebt, zwischen Rußland und Polen zu ver mitteln. Frankreich

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 05.04.1913
Umfang: 10
dieser Auflehnung Montenegros und Serbiens Nachdruck zu geben, ist nun als erster Schritt die Flottendemonstration von Antivari ins Werk gesetzt worden. An dieser Demonstration nehmen österreichische, italienische und englische Schiffe und auch ein deutsches Schiff teil. Das Fernbleiben russischer Schiffe wird da mit begründet, daß Rußland derzeit keine Schiffe im Mittelländischen Meere hat. Frank reich hält seine Schiffe fern, weil Rußland nicht mittun kann. In unterrichteten Kreisen wird aber dem Fern bleiben

des Bombardements auf Skutari anzuschließen, ist zur Stunde noch immer ausständig. (Ist inzwischen erfolgt, doch hat Rußland eine Beteiligung an der Flottendemonstration der Mächte abgelehnt.) Weiters macht Rußland seinen Anschluß an die Demarche davon abhängig, daß der Text der ge meinsamen Vorstellung der Mächte abgeändert werde, oder mit anderen Worten: Rußland schreibt vor, daß die von Oesterreich gestellte Forderung, die von den anderen Mächten gebilligt wurde, von Rußland korrigiert und nur in dieser Form

Eroberungsdrange der Staatslenker Monte negros Einhalt tun würde. Dennoch widersteht Montenegro in herausfordernder Haltung. Es könnte dies nicht geschehen, wennRußland endlich beginnen wollte, eine ehrliche Politik des Friedens und der loyalen Ver ständigung zu pflegen. Schon glaubte man eine freundliche Annäherung gekommen und die ritterlich dargereichte Hand Kaiser Franz Josefs schien ein Friedensunterpfand von Rußland erhalten zu haben. Da verdarb der Nachsatz, der der gemein samen Abrüstungskundgebung

angehängt wurde, die besten Hoffnungen. Es war ein häßlicher Dienst, der damit der Friedenssache Europas erwiesen wurde. Und nun setzt Rußland das alte Spiel, korrekte Erklärungen vor den Mächten abzugeben und auf dem Balkan die Geister der Zwietracht und des Hasses anzustacheln, fort. Der Zweck dieser Politik ist klar: Sie will Oesterreich-Ungarn zwischen zwei feindliche Fronten einzwängen, um die Monarchie, sobald es Rußland gefällt, unter ein Kreuzfeuer zu nehmen. Daß Oesterreich-Ungarn diese Lage

nicht dulden kann, ist klar. Wir glauben es, daß Rußland nicht beabsichtigt, sehr rasch einen Krieg zu führen. Der große russische Finanzier, der kürzlich, auf der Durchreise von Petersburg nach Paris begriffen, sich gegenüber einem Freunde über die politische Lage aussprach, dürfte recht gehabt haben, als er mit der seinen Landsleuren eigentümlichen Offenheit, wenn sie die Zustände ihres Vaterlandes erörtern, wörtlich sagte: „Kennen Sie unsere Intendantur? Wenn Sie die kennten und noch vom Krieg reden

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Alpenland
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Seite 11 von 14
Datum: 16.05.1922
Umfang: 14
George, Deutschland habe seine Beziehungen zu Rußland in dem Sondervertrage von Ra- Mo geregelt, werde also nicht mehr an den Verhandlungen im Haag teilnehmcn. Auf eine weitere Frage teilte Lloyd George mit, die Grund lage der ganzen Verhandlungen im Haag, die Zusammen setzung der Kommission und die Tagesordnung sei keines wegs in Genua festgesetzt worden, noch bestehe' die Absicht, dies jetzt zu tun. Alles dies werde erst die Aufgabe der Delegierten sein, die sich am 15. Juni im Haag versammeln

, es gebe vier Verträge, die von der Verpflichtung ausgenommen sind, die die im Haag vertretenen Mächte auf sich nehmen, näm lich keine Sonderverträge mit Rußland abzüschließen, und zwar den Handelsvertrag, den Italien mit Rußland abgeschlossen habe und der bis Ende Juni unterzeichnet sein muß, den Handelsvertrag Schwedens mit Rußlan d, der wohl schon abgeschlossen und unterschrieben ist, desien Ratifikation aber nach der Konferenz von Genna amgesckw- ben wurde, den Vertrag, den Japan eben im Begriffe

sek, mit Rußland abzuschließen und der die Zurückziehung ki Truppen int Fernen Osten zum Gegenstand hat und den Handelsvertrag mit der Tschechoslowakei, ler noch nicht beendet ist. Diese vier Verträge können nnter- «chnet, bezw. ratifiziert werden, ohne als Verletzung des ^mzips zu gelten, ckaß keine Sonderverträge abgeschlossen Aden dürfen. Xt Verpflichtung, keine Sonderverträge abzuschließen, hat M Zweck, Quertreibereien zu verhindern und zu ermög- schil. daß die Vereinigten Staaten

an den Verhandluugrn W Haag teilnehmen. Wenn es Rußland gelingen sollte, Men oder mehrere Staaten von dem Block, der in Genua vertretenen Länder abzusprengen, so ist dies seine Sache. Tie Verpflichtung rickstet sich nicht gegen Rußland, sondern nur von den Staaken übernommen, die nach dem Haag Vertreter senden werden, um mit Rußland zu verhandeln. Lloyd George ließ ferner mitteilen, daß mau davon ab gesehen halie, eine Antwort auf den polemischen Teil des Eschen Memorandums zu übersenden. Ursprünglich be° Mnb

, sich bis zum 26. Juni noch immer entscheiden zu kön- Ukn, ob sie an der Expertenkommission tellnehmen oder nicht, Falle der Nickstteilnahme Sondervertrage mit Rußland aoschließen können, bejahte Lloyd George. ' Wenn es Rnß- mnd gefallen sollte, mit den Franzosen' und Belgiern Son- oewerträge zu schließen, nachdem sich diese von der Erver- ;Lnkommifiion zurückgezogen haben, sicht es ihnen frei. Nur lerie, Staaten, die sich an den Beratungen der Erperwnkom- wchwn beteiligen (in diesem Falle selbstverständlich

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 28.12.1913
Umfang: 16
Kripplein fe-K — Dein' Freundttchleit mich führ' und teil' Den WMM?p-Mchen Seligleit. g'preis dentz H'.m mel- skivdP , - :-n all, die < ;U>en W .illens- sind! - 8§ 1 M ss W WM Bäfii' Ä! Mi m MM. Rußland hat - -jetzt : schlechte Zeiten; alle seine L 0 rimlichWsn und seine aan re Hinterlist. mtt der j, es die Völker im ver flostenc n Jahre am Balkan ; .ör unten hinter einander gehetzt. . all die Ränke, die i es gegen uns Oesterreicher gesponnen hat. kommen i jetzt an den Tag. In den französischen

Zeitungen ! sind letzthin sogar die Verträge wortgetreu ver- öüenilicht worden, die die Balkanstaaten über . .-1;: Rands Betreiben mit einander geschlossen stl'äi'en. Es würde zu weil führen, den Wortlaut i derselben an. dieser Stelle abzudrucken, wir wollen ^ j.'los den Inhalt angeben, bannt unsere Leser j ;cUn, was Rußland >ür ein seiner Kunde tft j »; nd wessen wir uns von diesem haßerfüllten ! Nachbar zu versehen haben. Seit dem Jahre j 1908 arbeitete Rußland im Geheimen an einem ; großen Balkanound

, daß heißt, Serbien, Bul- j garien, Montenegro, Griechenland und. die Türkei ioUteit einen großen Staatenbund bilden, oberster Schutzherr sollte Rußland sein. Gerichtet sollte der Bund vor allem gegen Oesterreich sein. Der Plan mißlang in dieser Form, wohl aber gelang ; es den Russen ün Jahre 1912 die obengenanten Staaten mit Ausnahme der Türkei zu einem Bunde zusammen zu bringen. Es kam zum . ^rwge mit der Türkei -r- ganz gegen den Willen Rußlands — Bulgarien stand nahe daran die . türkischen Schämen

bei Tschataldscha zu durch brechen; noch 4 Tage und dem Einzüge in Kon- d sranunopel wäre nichts im Wege gestanden.- Ruß- j and verbot es. Mit Hilfe russensreundlicher. Politiker hlnteririeb Rußlaad einen .den Bulgaren : günstigen Frieden, da Rußland ein zu starkes Bulgarien nicht'brauchen .onnie. Es kam zum zweiten Kriege mit der Türke!, das den Bulgaren Ädrianopel brachte, das ihnen die Türken gegen einen ra-cheN Friedensschlüß schon nach dem elften Kriege ohne werteres übergeben hätten. Mittler- ' weile

tagte die große Bo-schafietkonserenz m Lon- ■ don. Bekanntlich ging da sauber nichts weiter. Rußland wußte alles zu Hintertreiben; im Bunde mit demselben standen die Abgesandten von Serbien, Bulgarien und Griechenland. Oesterreich sollte aufs äußerste gereizt werden. Es sollte unbedingt soweit kommen, daß Oesterreich die Geduld ver tiere und mit Serbien Ernst mache, oder auch nur den Sandschak wiederbesetze, drauf Halle Ruß land gepaßt und bereits aus folgende Weise Vor sorge getroffen. Rußland

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 21.03.1918
Umfang: 4
?" außergewöhnlich gefährliche Morte sind. Mit dergleichen Worten- haben die Maximalisten Rußland nach Breft-Li- towsk gebracht." Friedensfemdliche Stimmen aus Italien. Lugano, 18. März. Der Parlamentarische Bund der nationalen Verteidigung Italiens unter stützt durch ein Rundschreiben die Absichten der Verlautbarung des Ministers des Innern betref fend die Friedensgerüchte. — „Giornale d'Italia" mahnt, nicht an den Frieden zu glauben, sich viel mehr im entschiedensten Widerwillen zu befestigen

. Es sollte daher den bösqrti- jQea Gerüchten kein Anschein einer Begründung ge geben werden. So wäre es beispielsweise rötlich, tarn einem Ereignis, wie der Tagung der Jnteral- Kierten Konferenz, zu schweigen. k Re ßntenteflaalen gegen den deutschen Frieden mit Rußland. Eine Kundgebung des Premierminister-. London, 18. März. (Reuter.) Das Auswärtige Amt veröffentlicht folgendes Kommunique: Die Premierminister und die auswärtigen Minister der Entente, die in London versammelt waren, halten eS für ihre Pflicht

, von dem politischen Verbrechen, daS unter dem Namen eines deutschen Friedens gegen das ruffische Volk begangen worden ist. Kenntnis zu nehmen. Rußland war wehrlos. Die ruffische Regrerung vergaß, daß Deutschland vier Jahre gegen die Unabhängigkeit der Na tionen und gegen die Rechte der Menschheu kämpft, und in einer Stimmung einzigartiger Leichtgläubigkeit er wartete sie. auf dem Wege der Ueberredung den demokra tischen Frieden zu erhalten, den es durch den. Krieg nicht erhalten konnte. Die Folgen zeigten

sich alsbald. Der Waffenstillstand war noch nicht abgelaufen, als die deut sche Heeresverwaltung, obwohl sie sich verpflichtet hatte, die Verteilung ihrer. Truppen nicht zu verändern, ste in Maffen an die Westfront verlegte, und Rußland war so % daß es keinen Prozeß gegen diese flagrant^ Per sich, daß er die Jnvaswn aus russisches Gebiet, die Zer störung oder Wegnahme aller ruffrschen Berteidigungs- mittel und die Organisation ruffischer Länder zum. Vor teil Deutschland- in sich schloß, ein Verfahren

als den Zerstörer der nationalen Un abhängigkeit und den unerbittlichen Feind der Menschen rechte und der Würde der zivilisierten Nationen gezeigt hat. Polen, dessen Heldengeist die grausamste der nationalen Tragödien überdauert hat, wird mit einer vier ten Teilung bedroht, und um sein Leiden noch zu ver- Flößern, haben die Entscheidungen, durch die die letzten Spuren seiner Unabhängigkeit vernichtet werden sollen, sich auf trügerische Versprechungen der Freiheit begründet. Was von Rußland und Polen gilt, gilt

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Alpenländer-Bote
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Seite 3 von 18
Datum: 22.12.1912
Umfang: 18
aus dem asiatischen Besitze gar schöne Stücke Wrechtschneiden; so spricht Man bereits, daß Frankreich Syrien/Rußland Armenien, Deutsch land Messopotamien, England Arabien u. dgl. einzusacken gedenken. Ich denke daher, in drei, vier Wochen donnern da drunten wieder die Ka nonen. Das türkische Reich ist übrigens durch und durch faul; früher oder später wird das mor sche Haus sicher einstürzen. Reiche vergehen. Wie stehlls bei uns? . Gehen wir dem Kriege oder dem Frieden entgegen? Nichts Gewisies weiß

zum Kriege, braucht uns nicht bange zu sein. Serbien wird keine großen Sprünge machen; dazu ist es über haupt zu klein und hat einen schweren Krieg hinter sich — wenn's gewiß ist. Seine Armee genießt auch keinen besonders guten Ruf. Im Gegenteil, geht's da einmal los, ist es für uns Viel besser; diese Geschichte kostet uns sonst'zu viel. 1908 kostete die Bereitschaft durch drei Mo nate allein 600.000 X. Mehr kostet ein solcher Krieg auch nicht und dann ist hoffentlich Ruhe. Wie steht's aber mit Rußland

? lautet die bange Frage, denn von Rußland her droht uns die eigentliche Gefahr. Die Diploma ten, das sind die Herren, die die hohe Politik machen, das Gras wachsen und die Flöhe husten hören, behaupten zwar steif und fest?die Gefahr eines russisch-österreich. Krieges sei heute ferner denn in den letzten Tagen. Die Versicherungen der Herren finden aber nirgends großen Glau ben, man ist der allgemeinen Meinung, die Her ren reden bloß so, damit sich die Leute nicht auf regen, die Gefahr bestehe

aber nach wie vor. Auch die russische Regierung behauptet, sie denke nicht im Traume an einen Krieg. In der Tat aber zieht Rußland an der österreichischen Grenze im mer mehr Truppen zusammen, sendet immer eifriger seine Spione und Hetzer in das Grenz land Galizien und Bukowina, so daß man sich der Furcht kaum entschlagen kann, daß es zwar nicht jetzt/ wohl aber gegen Frühjahr losgehen dürfte. Ich bin zwar der Meinung, daß Ruß land eine große Dummheit macht und viele hoch- gestellte Russen selbst sehen das auch ein, da, wie schon

letztesmal dargelegt, Rußland in keiner gu ten Haut steckt. Bereits hört man, wie im Lande sich die revolutionären Komitees wieder rühren, die Polen und die Finnländer unruhig werden und die Chinesen offen für den Frühling mit Krieg drohen. Man glaubt aber vielfach in Ruß land, daß, wenn Rußland jetzt die Serben noch mals stecken lasse wie 1908, es dann drunten bei den „slawischen Brüdern" ein für allemal ausgespielt habe; eine solche Gelegenheit glaubt man, bekomme Rußland nie mehr, um Oester reich

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 10.02.1915
Umfang: 10
außerordentlich fürchtet. Setzen wir aber den Krieg fort, so wird Rußland völlig entkräftet, ausgefogen und verelendet, ohne daß ein ent sprechendes Aequivalent dafür geschaffen würde. Wir haben den Krieg zu früh beginnen müssen und das rächt sich jetzt. Es wäre am besten, wir sagten uns von England und Frankreich los und arbeiteten darauf hin, bald einen ehrenvollen Frieden zu erreichen. Girr Milliarden-Klujf. Der russische Minister Sasanow hat ein Schein manöver vollsührt, als er im Etatsausschuß der Duma

wegen des russischen Milliarden pumps, für den der dortige Geldmarkt hauptsächlich herhalten soll. In der City erwartet man von diesem Bargeld opfer entscheidende Bedeutung für die Entw cklung des englischen Handels mit Rußland. Solche Er wartung hat bei Rußland aber zu oft getrogen, als daß Aussicht auf die von der englischen Finanz gewünschte Wirkung bestehen könnte. Es ist noch sehr wohl in Erinnerung, wie in den Jahren des Friedens englische Handelsagenten Rußland bereist

| haben um den Warenaustausch reger zu gestalten. I : Die Sache kam aber auch da nicht recht in Fluß, des Russen erzkonservative Natur war von den Ge schäftsverbindungen mit Deutschland nicht abzu- S[ bringen. Wenn man nun jetzt von immer stärker ( sich ausprägenden Kriegsmüdigkeit in Rußland hört, dann begreift man die Anfrage des Duma abgeordneten Milukoff an Sasanow, ob nicht die Gefahr bestehe, daß ein verfrühter Friede geschlossen würde. Der Minister betonte den Willen der Regierung, auf dem Einvernehmen

mit den Verbündeten zu verharren. Hätte er anders gesprochen, dann würde | England nicht den Tresorschlüssel in die Hand | nehmen. Und Rußland braucht doch so bitter not- ' wendig Geld. Nicht allein zur Fortsetzung des f Krieges. Der ließe sich ja nebenher noch ein | Weilchen weiterführen. Aber Rußland braucht auch 1 Geld zu anderen Zwecken, die nicht nach dem Ge- l schmack und Wunsch der denkenden Bevölkerung sind, f Solche Wünsche hegt, das darf wohl mit Fug und Recht j gesagt werden, heute kein Mensch mehr

in Rußland, mit Ausnahme des Großfürsten Nikolai und 'einer ! wenigen Kumpane. Deren Sterne aln sind im Erbleichen, und sie werden mit Ende des Krieges auf Nimmerwiederkehr in der Versenkung ver- . schwinden. j Diesen unumstößlichen Moment braucht man nur festzuhalten, um den Gedanken nicht mehr ab surd zu finden, daß Rußland zu der Einsicht kommen wird, es gäbe schlimmere Dinge auf Erden, als einen Bruch des englisch-französisch-russischen Septembeversprechens, auf keinen Sonderfrieden sich einzulassen

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Unterinntaler Bote
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Seite 1 von 10
Datum: 05.04.1913
Umfang: 10
Montenegros und Serbiens Nachdruck zu geben, ist nun als erster Schritt die Flottendemonstration von Antivari ins Werk gesetzt worden. An dieser Demonstration nehmen österreichische, italienische und englische Schiffe und auch ein deutsches Schiff teil. Das Fernbleiben russischer Schiffe wird da mit begründet, daß Rußland derzeit keine Schiffe im Mittelländischen Meere hat. Frank reich hält seine Schiffe fern, weil Rußland nicht mittun kann. In unterrichteten Kreisen wird aber dem Fern bleiben Rußlands

, ist zur Stunde noch immer ausständig. (Ist inzwischen erfolgt, doch hat Rußland eine Beteiligung an der Flottendemonstration der Mächte abgelehnt.) Weiters macht Rußland seinen Anschluß an die Demarche davon abhängig, daß der Text der ge meinsamen Vorstellung der Mächte abgeändert werde, oder mit anderen Worten: Rußland schreibt vor, daß die von Oesterreich gestellte Forderung, die von den anderen Mächten gebilligt wurde, von Rußland korrigiert und nur in dieser Form als das allgemeine Begehren der Mächte

der Staatslenker Monte negros Einhalt tun würde. Dennoch widersteht Montenegro in herausfordernder Haltung. Es könnte dies nicht geschehen, wennRußland endlich beginnen wollte, eine ehrliche Politik des Friede ns und der loyalen Ver ständigung zu pflegen. Schon glaubte man eine freundliche Annäherung gekommen und die ritterlich dargereichte Hand Kaiser Franz Josefs schien ein Friedensunterpfand von Rußland erhalten zu haben. Da verdarb der Nachsatz, der der gemein samen Abrüstungskundgebung angehängt wurde

, die besten Hoffnungen. Es war ein häßlicher Dienst, der damit der Friedenssache Europas erwiesen wurde. Und nun setzt Rußland das alte Spiel, korrekte Erklärungen vor den Mächten abzugeben und auf dem Balkan die Geister der Zwietracht und des Haffes anzustacheln, fort. Der Zweck dieser Politik ist klar: Sie will Oesterreich-Ungarn zwischen zwei feindliche Fronten einzwängen, um die Monarchie, sobald es Rußlano gefällt, unter ein Kreuzfeuer zu nehmen. Daß Oesterreich-Ungarn diese Lage nicht dulden

kann, ist klar. Wir glauben es, daß Rußland nicht beabsichtigt, sehr rasch einen Krieg zu führen. Der große russische Finanzier, der kürzlich, auf der Durchreise von Petersburg nach Paris begriffen, sich gegenüber einem Freunde über die politische Lage aussprach, dürfte recht gehabt haben, als er mit der seinen Landsleuten eigentümlichen Offenheit, wenn sie die Zustände ihres Vaterlandes erörtern, wörtlich sagte: „Kennen Sie unsere Intendantur? Wenn Sie die kennten und noch vom Krieg reden würden, wären

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 05.03.1922
Umfang: 12
zu tragen imstande fei, erleichtere. England tat dies nicht etwa aus Mitleid oder Gerechtig keitsgefühl. sondern im ureigensten Interesse. Englands Industrie ist ja durch den gegenwärtigen Zustand aufs schwerste geschädiget. Deutschland neben Rußland der beste Kunde Englands kann nicht bloß nicht mehr kaufen, sondern unterbietet rwch die englischen Fabrikate und Waren im eigenen Land, in England selbst. Die Folgen sind über 2 Millionen Arbeitsloser in England. Auch Frankreich schien Vernunft anzunehmen

. Briand ließ in Cannes mit sich reden. Es wurde über Englands Drängen beschlossen, auf 8. März eine Weltkonferenz nach Genua einzuberufen. Zu der selben sollten alle Völker geladen werden, und Zwar gleichberechtigt, darunter auch Deutschland und Oesterreich, ja sogar Rußland. Die ganze Weltwirtschaft sollte auf neue Grundlagen gefreut werden. Selbstverständlich konnte das nur geschehen, wenn man vom Friedensvertrag von Versailles die ärgsten und schwersten Bestimmun gen heruusriß und Deutschland

„von internatio nalem Ansehen" — hieß es in den Pariser Zei tungen. Man wird verstehen, was das in den Augen Frankreichs heißt. Sollte das etwa nicht glücken, so war immerhin das eine erreicht, daß die Konferenz nicht gehalten werden könnte, solange sich eine neue Regierung nicht gebildet hätte; und Zeit gewinnen, alles gewonnen, dachte man in Paris. Den stärksten Trumpf aber spielte Frankreich mit Rußland aus. Es wurde in aller Heimlichkeit mit Rußland ein Ver trag vorbereitet, der in Wesenheit ein neues

Bündnis zwischen Frankreich und Rutzalnd bedeu ten würde. Frankreich sollte das notwendige Geld vorschießen, um Rußland wieder aufzurichten und Rußland verpflichtete sich nebst anderen die alten Schulden an Frankreich wieder anzuerkennen. Um aber Rußland dabei nicht wehe zu tun, fand man einen komoden Ausweg. Rußland hatte bis dato noch nie den Versailler Frieden anerkannt. Nun sollte es das tun und damit würde es dann ein Recht erlangen, daß Deutschland auch Rußland gegenüber zum Schadenersatz

verhalten werden könnte —- alles laut Friedensvertrag. Dieses sein Guthaben hatte es dann an Frankreich abzutre ten. Damit würde aber Rußland das Recht erlan gen auf alle Gebiete, die ihm in den Abmachun gen von 1915 von England und Frankreich zuge sprochen wurden, darunter auch Konstantinopel. Das heutige Rußland würde Rechtsfolger in den Schul den, aber auch in den Ansprüchen vom alten Ruß land unter Zar Nikolaus. Ein Wiederaufleben der russischen Macht ist aber für England, abgesehen vom Besitze

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