. (R i ch t i g st e l l u n g.) In der Tiroler Bauernzeitung vom 27. Jänner war ein schönes Tiroler Bauernhaus abgebildet. Darunter standen die Worte: „Reich ist unsere Heimat an schönen Bauernhäusern. Ein zu verfolgen. Welche Dummheit von Kowalski, fein Leben aufs Spiel'zu setzen, wo er doch in Rußland haben konnte, was er wollte. Wenn die anderen sich zwischen Wagen- puffer klemmten, in Kisten verpacken ließen, alle möglichen Verkleidungen anlegten, durch Sümpfe wateten, um nur über die Grenze zu kommen, so war das verständlich
. Da handelte es sich meist um bywschije liudi (— gewesene Leute), das sind Russen, die unbelehrbar und dickköpfig immer noch im alten zaristischen System verharrten, auf lösende, zersetzende Elemente, die um jeden Preis und un barmherzig mundtot und unschädlich zu machen, langsam abzutöten waren. Wenn diese alles daransetzten, aus Rußland zu entkommen, so war das weiter nicht verwun derlich. Aber Kowalski, der von der Regierung Ausge zeichnete, Umworbene, Dechätschelte . . . Ja, Olga Lisawetta entsann
sich: Einen Tag nachdem Irene Schneider Rußland ver lassen hatte, brüllte Kowalski Olga ins Gesicht, daß er ebenfalls aus Rußland fortgehen werde, wenn man seine Verlobte hinausjage — nur weil sie eine Deutsche sei. Nicht nur, weil sie eine Deutsche war, mußte diese Irene Schneider Rußland verlassen. O nein! Das hatte noch ganz andere Gründe. Es bot der Agentin der politi schen Polizei, Olga Lisawetta Dwarull, allerdings eine willkommene Handhabe, daß diese andere eine Deutsche war. Umso leichter
war es ihr, der Behörde glaubhaft zu machen, daß Irene Schneider den Ingenieur Kowalski nur als Mittel zum Zweck benutzte, um ungehindert Werk spionage treiben zu können. Zumindest wies Olga beim Volkskommissar auf diese Gefahr hin. Und so legte man es Irene Schneider eindeutig nahe, Rußland auf dem schnellsten Wege zu verlassen. Olga konnte triumphieren, aber in ihr brannte es wie ln einer offenen Wunde. Nein, diese Irene Schneider benutzte Kowalski nicht als Mittel zum Zweck. Das wußte Olga sehr genau. Sie liebte
Lisawetta hatte scharfe Augen, einen klugen Ver stand und eine Witterung wie ein Jagdhund. Das hatte ihr auch die hohe Stellung bei der politischen Polizei ein gebracht, die, wenn sie auch nicht so sehr nach außen in Er scheinung trat, umso einflußreicher hinter den Kulissen der GPU., der russischen geheimen Polizeibehörde, ihre Fäden zog. Olga Lisawetta war glühende Russin. Sie lebte und starb für das neue Rußland. Sie handelte aus tiefster ur sprünglichster Ueberzeugung Ihr Vater, von ihr sehr geliebt