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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 20
Datum: 08.09.1905
Umfang: 20
Ich Mich, Ihnen Meine freundschaftlichsten Glückwünsche zu Ihrer erfolg reichen Vermittlungsaktion zu entbieten. Möge es nunmehr der Welt beschieden sein, sich der Segnungen des Friedens ungestört lange Jahre zu erfreuen." bereit, den Feind abzuwehren, sondern auch ihm einen wuchtigen Schlag beizubringen. Ich und ganz Rußland glauben an die Kraft der ruhm reichen (?) Armee und an ihre Bereitschaft, sich für das Wohl des Vaterlandes zu opfern; aber meine Pflicht vor meinem Gewissen und dem mir von Gott anvertrauten Volke befiehlt

. Uebermitteln Sie dieses meiner teuren Armee. Möge sie wissen, daß ich und Rußland ihre in diesem schweren Krieg gebrachten Opfer schätzen. Ter Zar an die russische Armee. Der Zar hat unter dem 1. September an General Line- witsch folgendes Telegramm gerichtet: Die Ver handlungen in Portsmouth führten am 19. August zu einer Ablehnung der Forderungen der japan ischen Regierung bezüglich der Abtretung Sachalins, der Zahlung einer Kriegsentschädigung, der Aus lieferung der in neutralen Häfen liegenden Schiffe

und der Beschränkung der Streitkräfte in den Ge wässern des Stillen Ozeans. Bei den weiteren Verhandlungen gab Japan am 29. August gegen über allen unseren Bedingungen nach, bat aber um die Rückgabe des von den japanischen Truppen besetzten Teiles von Sachalin, welcher 1875 von Japan durch einen Vertrag an Rußland abgegeben wurde. Die selbstaufopfernde, mir teure Armee hielt den Ansturm des an Zahl überlegenen Feindes in der Mandschurei 19 Monate hindurch Schritt für Schritt auf, indem sie hartnäckig

seinen Vor marsch zurück warf. Unter Ihrer Leitung orga nisierte sie sich. Verstärkt durch die aus Rußland eingetroffenen Truppen, ist sie gegenwärtigen zahl reicher und stärker denn zuvor. Sie ist nicht nur früheren Herrn, zurückkehren müsse, sei die Ab sendung eines Kouriers unstatthaft und gab zu gleich Ordre zum Abmarsch nach Innsbruck. Schon am Abend war die Stadt von bayerischen Truppen besetzt. Hofer hatte sich inzwischen nach dem Brenner zurück gezogen und traf dort Vor bereitungen zu einem neuen

und den Untertanen beider Länder fest. Artikel 2: Rußland anerkennt, daß von poli tischem, militärischem und verwaltungsrechtlichem Standpunkt aus die Interessen Japans in Korea vorherrschend sind und wird sich nicht den Maßnahmen der Leitung, des Schutzes und der Aufsicht widersetzen, die Japan in Korea in Ueber- einstimmung mit der koreanischen Negierung anzu ordnen für nötig erachtet. Die russischen Unter nehmungen in Korea genießen die gleichen Rechte wie die Unternehmungen der Staatsangehörigen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 28.05.1932
Umfang: 16
Reife nach Rußland. Der Sohn des deutschen Reichs^B-abgeordneten Schöpflin schildert im folgenden seine Reiseeindrücke Es Sowjetrußland. Wer soll nach Rußland reisen? —8— Der, dem es darum zu tun ist, zu sehen und zu lernen. Weder eine Vergnügungs- noch eine Erholungs reise ist eine Fahrt durch Rußlands gewaltige Länder strecken. Unberechtigt ist die sehr verbreitete Ansicht, daß man heute in Sowjetrußland als Tourist im Rahmen des Gegebenen sonderlich behindert wird. Sekbstverständ'lrch muß

man sich, wie auch in anderen Ländern, als Gast be tragen. Jedem, dem die Idee des Sozialismus und die Verwirklichung desselben am Herzen liegt, kann man eine Rußlandreise empfehlen. Ganz unbeschadet dessen, daß hinterher das Urteil sehr kritisch ausfällt. Es gibt in Ruß land keine Opposition, auch keine oppositionellen Zeitun gen. Die diktatorische Herrschaft der Unterdrückung scheint mir insofern eine Art „Notwehr", weil das äußerlich mäch tige System proletarischer Herrschaft innerlich gefährlich starr ist. Auch in Rußland

ist Licht und Schatten nicht gleichmäßig verteilt. Wirtschaftlich ist es richtig, und dar aus resultiert auch das Fehlen der Arbeitslosigkeit, daß Rußland Warenmangel hat, wir anderen aber in der Ueberproduktion fast ersticken. Aber nun bin ich eigentlich abgeschweift. Ein Stück des heutigen Rußlands wollte ich scheu und habe es gesehen. Das Rußland nach der Revo lution. Ich wollte Eindrücke gewinnen von dem Versuch, der dort in staats-, wirtschasts- und gesellschaftspolitischer Hinsicht gemacht

wird und der ungeheuer lebenssormerisch auftritt. Als Sozialist interessierte mich das Land. Mir lag weniger an der Landschaft, als an dem Relief des neuen Rußlands. Ich kenne Europa einigermaßen, auch ein Stück Afrika, aber vom Standpunkt des Sozialisten aus habe ich in Rußland das meiste gesehen und auch ge lernt, freilich nicht so, wie es die deutschen Kommunisten darzustellen belieben. Gigantische Flachen. Allein das europäische Rußland ist fast so groß wie das übrige Europa. Es ist das größte zusammenhängende

Staatsgesüge der Welt und bedeckt ein Sechstel der gesam ten Landobersläche der Welt. Die gewaltige Ausdehnung und die Lage zwischen Westeuropa und Ostasien, sind die charakteristischen Merkmale der USSR. Die Ostsee, die asiatische Küste des Stillen Ozeans, die kalten Gestade des Nördlichen Eismeeres, die heißen Steppen Turkistans, im Süden das Schwarze Meer und der Kaukasus bilden die Grenze. Rußland hat landschaftliche Schönheiten ersten Ranges, klimatische Raritäten, historische, fünft und kul

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 12.01.1926
Umfang: 8
und 11 weibliche arbeitslose Taglöhner. Volkswirtschaft. Zahlungsunfähigkeit einer Mehlgroßhandlung. Wien, 11. Jän. Wie das „Neue Wiener Tagblatt" erfährt, ist die Mehlgroßhan'dlung und Landesproduktenfirma m Gmun den Wenger und Meyer insolvent geworden. Die Passiven sollen fünf bis sechs Milliarden Kronen betragen. Der Wie ner Platz dürfte durch d'lese Insolvenz kaum berührt werden. Sie HandeZsbeziehimgrn mit Rußland. Das Interesse der gesamten österreichischen Oeffentlich- feit an dem Handelsverkehr

mit Rußland wird mit der zu nehmenden Wirtschaftskrise in unsexem eigenen Lande im mer lebhafter. Rußland ist das Land, wo für die Industrie Europas der größte Markt offen steht. Zehn Jahre war es unmöglich, in diesem Lande neue Fabriken zu errichten, Eisenbahnen zu ibauen. die private Wirtschaft des Städters und die Landwirtschaft des Bauern mit Waren zu versor gen. und je bester die Ernten in Rußland werden, umso gröber wird die Nachfrage nach Jndustrieprydukten. In diesem Handelsverkehr spielt

nun die Frage des' Kredites eine große Rolle. Rußland kann wohl, landwirt schaftliche Produkte, Tabak, Felle, Petroleum und andere Naphtliaprodukte exportieren, um die Einfuhr der Jndu- strieartikel zu bezahlen; es ist aber außerstande, jene Geld- nrengen sofort auszubringen. die notwendig sind, um eine Einfuhr von dem Umfange, wie sie notwendig ist, zu finan zieren. Die Staaten, die durch die Geldentwertung einen Teil ihres Volksvermögens verloren 'haben, haben deshalb im Handelsverkehr mit Rußland

ihre besonderen Schwierig keiten zu überwinden. Wie viel leichter die Entwicklung des Handelsverkehrs zwischen den reichen Staaten des We stens und Rußland ist, zeigt die außerordentliche Entwick lung, die der Handelsverkehr zwischen der englischen Grvß- einkaufsgesellschäft und den russischen Genossenschaften ge nommen hat. Die englische Großeinkanfsaesellschaft konnte diesem Verkehr ern Betriebskapital von 500.000 Pfund Ster ling (1.5 Billwnen österr. Kronen) zur Verfügung stellen und dadurch

die Kreditfrage für längere Zeit regeln. Die russischen Genossenschaften haben sich verpflichtet, dafür ouu.üuu Tonnen Getreide und Saatgut nach England zu ! führen, und b:s p.'M hontigen Tage wurden bereits 220.000 ■ Tonnen Getreide eingcführt. . Es war nun w'eder eine De- le>at'on der englischen Großeilckaufsaesellschaft in Rußland : und Mr. Goli-chtly schildert nun mehr ausführlich die Er- i fahrungen. die er in Rußland gemacht hat. Wenn die rus sische Ernte die Konkurrenz feer amerikanischen Ernte

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 08.03.1922
Umfang: 6
Dr. v. Walther (Dr. Tinzl erschien etwas später), Zivil- Das künftige Deutschland. IV. Rußland ist heute, was feine politischen Grenzen betrifft, teilweise um mehr als zwei Jahrhunderte in feiner Entwicklung zurückgeworfen: das breite Fenster, das Peter der Große ihm an der Offfee nach dem Westen schlug, ist bis auf einen kleinen Spalt wieder zugemauert. Der Hafen von Petersburg ist im Winter vereist und auch mit modernen Eisbrechern nicht offen zu halten. Es fragt sich, ob die innere Entwicklung Rußland

Rußlondkenner pflegt zu versagen. Wenn man nun hier gewiß nur sehr hypothetisch sprechen kann, so kann man andererseits doch, wenn man gewisse Bor- aussehungen als gegeben annimmt, mit ziemlich großer Sicherheit Schlußfolgerungen ziehen, weil es sich vielfach um zwangsläufig« Entwicklungen handelt. Das heißt: Ich wage keii« Prophezeiung darüber, ob und wann ein einheitliches, außenpolitisch aktionsfähiges — wozu natürlich auch eine ge wisse wirtschaftliche Unabhängigkeit gehört — Rußland wieder vorhanden

, Ich glaube aber mit einiger Sicherheit sagen zu können, wie die Außenpolitik dieses Rußland beschaffen sein wird, denn die geographischen Bedingungen, die sie in der Vergangenheit großenteils bestimmt haben, sind dieselben ge blieben. Zunächst wird das heute verstümmelte Rußland wieder seine alten Grenzen und dann wieder den Ausgang zum freien Meer suchen. Es wird dabei an der Ostsee auf den estnischen uNd lettischen Staat stoßen, die beide England unter seine Fittiche genommen hat, dann auf Litauen

und das von Frankreich besonders begünstigte und beschützte Polen. Es wird wie einst die Meerengen im Süden von einer dort zum Schatten einer Macht gewordenen Türkei gesperrt finden, hinter der ober vor allem England steht. Und dort, wo die Bolschewikenherrschaft wirklich außenpolitisch erfolgreich war. nämlich in Asien — wohl aus der innersten Verwandtschaft von Asiatentum und Bolschewismus heraus — wird Rußland wie einst auf England stoßen, das mehr wie je bemüßigt sein wird, der aktiven russischen Politik

eine ebenso aktive englische entgegenzusetzen. Nirgends aber wird Rußland Deutschland mehr auf seinem Wege finden. Cs hat mit ihm — und dies mit vollster Absicht der Entente-Kartenzeichner — überhaupt keine gemeinsame Grenze; nie ist die Erwerbung-eines Stückes deutschen Bodens ein Kriegsziel des russischen Imperialismus gewesen. Deutschland war Rußland mir an zwei Punkten im Wege: in Wien und in Konstantinopel. Die Habsburger- Monarchie hat aufgehört zu fein und in der Türkei ist Deutsch land vollkommen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 22.02.1918
Umfang: 16
gierung im Musterstaate Rtlßland f>crt J kund und zu misten getan, daß Streiks als Hochverrat bestraft wird. Wie wäre es, wenn unsere Regierung sich daran ein Beispiel nehme? In Rußland scheint es sich gegenwärtig nicht wie im „siebten Roßhimmel" zu leben. Nicht nur. daß über Rußland der verschärfte Kriegszustand verhängt wurde und Pest und Cholera herrschen (in Petersburg sollen täg lich 600 Personen sterben), ist man, selbst in den Großstädten, bei hellichtem Tage vor dem umherziehenden

Natton an, so daß von der Million Einwohner 700.000 Ukrainer und nur 300.000 Polen sind, wie die Ukrainer behaupten und auch glaubwürdig ist. Aber ganz Abgesehen davon. Wenn die Mit telmächte diesen Bezirk den Ukrainern nicht zugebilligt hätten, wäre es zu einem Frie- densschluste mit den Ukrainern und zu einem Friedenszuftande mit Rußland, der nur eine Folge des Friedensschlusses mit der Ukraine war, nie gekommen. Hätten die Mittelmächte wegen eingebildeter polnischer Interesten vielleicht den Krieg

der ehemaligen russischen Ostseeprovinzen nie mand dreinzureden habe, als Deutschland und Rußland, hinsichtlich der Räumung von Frankreich niemand als Deutschland und Frankreich, hinsichtlich Russisch-Polen nur Deutschland und Oesterreich, hinsichtlich der Balkanstaaten nur Oesterreich und die Türkei usw. Kurz gesagt, daß Deutschland in allen diesen Fragen weder dep Amerikanern noch den Engländern eine Einmengung zuerken nen. Er faselte dann wieder in scheinheiliger Weise vom Weltfrieden, der nach seiner Mei

werde er ihn in der Scheune ermorden. Die Tat wird nicht offenbar werden. Während Marion seinen Mordplan ausheckte, saß Johann bei einem Freunde und besprach sich mit ihm über einen von den Russen angebotenen Stellungsverrat. Auf dem Tische lagen Zeichnungen der umliegen den Gebiete. In einem Säckel befand sich der Judaslohn, 600 Rubel. Mit dem Gelde werde er den Bruder aus zahlen und dann allein Herr sein. In Rußland unterhielt er schon seit Jahren rege Beziehungen. Mehr denn ein Dutzend Briefe lagen im Schranke

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Alpenländer-Bote
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Seite 8 von 16
Datum: 09.01.1938
Umfang: 16
. Nach 22 Jahren schrecklicher Erlebnisse in Rußland ist an fangs Dezember v. I. der Bauernsohn Johann Pammer aus Ammerfchlag bei O b e r n e u k i r ch e n im Mühl viertel in seine Heimat zurückgekehrt. Pammer hat nach dem Weltkrieg eine Russin kennen und lieben gelernt, die er nach vielen Entbehrungen heiratete. Seine beiden Kin der. der 15jährige Nikolaus und die fünfjährige Helna, sa hen nach ihrer Ankunft in der Heimat ihres Vaters erbärm lich schlecht aus. Pammer erzählt über die Vechältniste in Rußland

nichts Gutes. Er reifte mit seiner Familie quer durch Rußland und hatte zwei Hungersnöte mitzumachen. Bei der Hungersnot im Jahre 1933 habe man sogar heim lich Menschen geschlachtet und Menschensleisch gegessen. Wenn ein Verhungernder geschwollene Füße bekam, wußte man, daß er innerhalb vierundzwanzig Stunden ster ben werde. Tausende starben den Hungertod. Die ganze Fa milie lebte in den letzten fünf Jahren fast ausschließlich von Brot. Das war das einzige Lebensmittel, das neben Schnaps billig

war. Die Kinder kannten nur Brot, Kartoffeln, Kraut und sogenannte „rote Suppe", eine mit Paprika einge machte Wassersuppe, die keinen besonderen Nährwert be sitzt. Am billigsten ist „Wutki". Dieser Schnaps kostet 12 Rubel der Liter. Er ist Staatsmonopol und 45grädig. Wer heimlich „Wutki" brennt, erhält eine Kerkerstrafe von 10 bis 15 Jahren. Zu erwäh nen ist. daß die Kinder Schnitzel mit Salat und Rindsuvpe verschmähten und lieber zwei Stück weißes Brot aßen, das ihnen von Rußland her vollkommen unbekannt

in einem Pelzmantel, den ihr ihre Verwandten mitgegeben haben, der aber nach russischen Verhältnissen nicht viel Wert hat, weil jeder Mensch in Rußland bei den kalten Witterungsverhältnissen in den Wintermonaten einen Pelz besitzen muß. Die Ammesschlager und Oberneukirchner Bewohner ha ben sich um die Heimkehrer in recht fürsorglicher Weise an genommen. Trotzdem die Frau anfangs etwas Heimweh ge habt hat, verliert sie dieses von Tag zu Tag im schönen Mühlviertel bei den gutmütigen und warmherzigen Land lern immer

während der 22 Jahre Aufenthalt in Rußland. Man hat dem bedauernswerten Heimkehrer in seiner Heimatsge meinde auch einen Posten verschafft, damit er für sich und seine Familie sorgen kann. Henry am geschotterten Bahnkörper mit einem Bruch des Schädelgrundknochens bewußtlos aufgefunden. Traunvirrttl Attentat auf einen Zug Oberndorfer hat aus Bosheit auch noch andere Verbre chen begangen, so hat er Bienen st öckeherunterge- schlagen und ein Attentat auf einen fahrenden Zug verübt. Am 12. Mai 1935

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 21.03.1940
Umfang: 4
an den Dachziegeln und Fensterläden des Bauernhauses, das von den Geschwistern Schlickmann bewirtschaftet wird. Längst ist Mitternacht vor über. Der jüngste Sohn der alten Frau, die man erst vor Jahresfrist hinaus auf den Dorffriedhof trug, schrickt plötzlich zusammen. Draußen pocht es dumpf gegen das Fenster. „Wer ist da?" Keine Antwort, und dann nach kurzer Pause wieder das seltsame Pochen. Dann eine heisere errege Stimme: „Bitte, öffne, hier ist dein Bruder Johann aus Rußland..." Dem Bauernsohn läuft es heiß

dann dem Heimgekehrten weinend um den Hals. Ja, es ist wirklich der Bruder. ursprünglich von Rußland vorgeschlagene Tauschgeschäft ab- fchlagen, hat alle im Herbst abgelehnten Abtretungen nunmehr ohne Gegenleistung zugestehen müssen und schwere Verluste zu beklagen. London und Paris werden auf weitere Versuche nicht verzichten. Mit ihrem Alarmgesckrei vor der angeblich größer gewordenen russischen Gefahr hoffen sie unter Schürung innerer Auseinandersetzungen in den skandinavischen Staaten eine Stimmung zu erzeugen

er scheint: im mittleren Asien und gegen Indien. Genau wie Frankreich seine heikelste Stelle nicht in Europa, sondern in Tunis besitzt, so bangt England heute mehr denn je um Indien. Der englisch-französische Mißerfolg im Norden be deutet daher gleichzeitig den Fehlschlag der Versuche, Rußland dort zu binden und sich selber eine günstige Angriffsmöglichkeit im Süden zu sichern. Nun, General Weygands vielberedetes Orientheer ist zwar, im Gegensatz zu dem mythischen Finnland-Expeoitions- korps der Herren

. Vor allem aber war die Süd flankenaktion eigentlich gedacht für einen Zeitpunkt im Früh ling, da Rußland noch im vollen Finnlandsfeldzug stecken sollte. Ein Offensivexperiment mit der Weygand-Armee ist da mit wesentlich problematischer geworden, zumal diese außer dem als internationale Schutztruppe für die englisch-franzö sischen Oelleitungen, für Indien und Französisch-Nordafrika, gegen Rußland und Italien gedacht ist. Trotzdem ist stets in Rechnung zu stellen, daß in England maßgebliche Einflüsse am Werke

noch immer nicht Len entscheidenden letzten Bruch mit Rußland, und des halb umwirbt es groteskerweise, ohne Rücksicht auf seinen Ver bündeten Frankreich, Italien. Aber der deutsch-italienische Kohlenoertrag und vollends die Brenner-Zusammenkunft zwi schen dem F ü h r e r und dem Duce waren ein harter Schlag für die englische Diplomatie, nicht minder hart als Scapa Flow für die englische Flotte. Nein, alle Ränke werden England nichts nützen. Keine Aussicht, die Initiative zu gewinnen. Kein Mittel

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 18.06.1920
Umfang: 8
spukt noch imm-sv die Vorstellung, daß die Einrichtungen der von! den Bolschewiki beherrschten Republik Sowjet-! rußland die Erfüllung des sozialistischen Ideals, bedeuten, dem mit allen Kräften nachzustreben sei. Zwar ist allgemein bekannt, daß bas Erb^ des Weltkrieges, die Hungersnot, in keinem Lande so fürchterlich haust wie im bolschewistisch regierten Rußland, trotzdem glaubt man noch' immer vielfach, daß dort der richtige Weg einge-, schlagen sei, der über eine kurze Periode dev Entbehrungen

hinweg zu einem außerordent--- lichen Wohlstand der arbeitenden Bevölkerung führen werde, und vor allem glaubt man, daß ick Rußland, trotz aller Not, eine in anderen Län'^ dern bisher unbekannte Freiheit der Arbeiter! eingeführt sei, daß das Selbstbestimm ungsrechh des arbeitenden Volkes dort seine Verwirklichung gesunden habe. Mit solchen Illusionen räumt eine Schrift desj Genossen Alexander Axelrod, „Das Wirtschaft^ liche Ergebnis des Bolschewismus in Rußland die kürzlich, mit einem Vorwort des Gen

. Grelp lich versehen, bei W. Trösch in Osten erschienen ist, gründlich auf. Alexander Axelrod ist eirtz Sohn des bekannten Gründers «ber russstc' Sozialdemokratie. Paul Axelrod, ein Jngemc der von der ersten Revolution bis zum Iah: 1919 in kurzen Unterbrechungen in Rußland gelebt und dieses nach allen Richtungen reist hat. Was nun in Axelrods Darstellung den West europäer besonders interessiert — die Elenl schilderungen bringen ja nichts Neues —, ist ' scharfe Herausarbeiten der Tatsache

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 03.10.1917
Umfang: 8
3. Oktober 1917 Tiroler Voltsblatt. Seite 8 trauen. (Gelächter bei den Tschechen.) Dieser Herr Kramarsch, der Oesterreich an Rußland und Ser bien verraten hat, der hatte Hiersein Treiben ent- Met, wie in keinem Parlament. Aber die Herren Tschechen provozieren. Sie wollen wieder die Po lizei ins Haus bringen.' — Rufe bei den Tschechen: „Unverschämter Polizist!' — Teusel: Ruhig, sonst kriegt ihr Ohrfeigen!' — Lisy (tschechischer Agra rier) : „Kommen Sie her, Sie Unteroffizier, ver suchen

Artillerietätigkeit. Nordwestlich Focsani uud am Sereth Vorfeldgefechte. — In Flandern Ar- tilleriekampf. Ebenso an der Aisnefront und in der Champagne sowie am Oftufer der Maas. (14 Flug zeuge abgeschossen.) Verlustliste Nr. 591. (K. u. k. Kriegsministerium.) Mannschaft: Auer Vinzenz, LstJäg., 4. KjR., 12. Komp., Prettan, kriegSgef., Rußl. — Außerhofer Johann, Häger, 4. KjR., 11. Komp., Sand, kriegSgef.. Ruß land. — Außerhofer Johann, Jäger, 4. KjR., 11. Komp., Mühlen. kriegSgef., Rußland. Bacher Johann, LstJäg

., 4. KjR., 11. Komp., St. Audlä. kriegSgef.. Rußl. — Brunner Johann, Ansst., 2. TLstB., Niederrasen, kriegSgef., Rußland. Egger Serasin, LstJäg., 3. KjR., lllten, kriegS* Kef.» Orview. Italien. — Eller Franz Josef, ResJäg^ 4- M,. Bahn,. kiegZg-s-, Rußl. Fauster Anton, LstJäg., 12. Komp., Nieder« dorf, kriegSgef., Rußl. — Fieg Alois, ResJäg., 4. KjR., 7. Komp., Tabland, kriegSgef., Taskajewo, Rußland. Gauder Josef, LstJäg.. KjR., 9. Komp., Jauseptal, kriegSgef., Rußland. — Gögele Georg, ErsResJäg

, 4. KjR., 8. Komp.. Platt, kriegSgef., Rußland. — Gschwenter Josef., Korp., 2. TLstB., Mareit, kriegSgef., KraSnowedSt, Rußl. — Gusch Anton, ResJäg.. 4. KjR., 5. Komp., SchludernS, kriegSyes., Rußl. ' Hoser A? ton. LstJäg., 4. KjR., 7. Komp., Ster- zinp. kriegSgef., Rußland. — Hofer Josef, LstKan., 1. FstAB. 1. Komp., Sarntal, kriegSgef., Stilo- Calabrien,Italien. — Hbllrigl Josef. Jäger, 4. KjR., 10. Komp, Mühlwald, kriegSgef., Rußl. — Hvlzer Josef, Jäger. 4. KjR., 7. Komp., Untervintl. kriegS gef

., Rußland. — Huber Alois, LstJäg., 4. KjR., 12. Komp., Onach. kriegSgef.. Rußl. — Huber Anton, LstJäg., 4 KjR., 12. Komp., Onach. kriegSgef., Rußl. — Huber Peter, Jäger, 4. KjR., 5. Komp., Vintl, kriegSgef.. Rußl. Lösch Anton. IagTitPatrf-, 1. KjR., 9. Komp., Sarntal, kriegSgef., Rußl. Mair Frauz. Jager, 4. KjR., 12. Komp, Rode« neck. kriegSgef., Rußl. — Mair Johann, Jäger, 4. KjR., 12. Komp., Rodeneck, kriegSgef., Rußl. — Mair Johann, LstJäg., 4. KjR., 14. Komp., Pfeffers- berg. krieaSgef., Italien

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 5 von 8
Datum: 21.09.1890
Umfang: 8
, welche eine Befreiung der Alpenländer aus der Fremdherrschaft hcrbeiführte, ohne daß darum die Schrecken und Verheerungen eines neuen Volkskrieges über unser schönes Vaterland Hereinbrechen mußte». Dieß konnten nun freilich der Erzherzog und seine Ver tranten nicht wissen, als sie nach den Niederlagen Napoleons in Rußland und Angesichts der sich zu Beginn des Jahres 1813 vorbereitenden Ereignisse den Plan für den „Alpenbund" entwarfen, wofür dann bald die zahlreichen Fäden nach den einzelnen Bergländern

, daß man dadurch für sie handle, ohne sie zu kompromittiren, den eigenen Interessen als befreundet erkennen. Rußland und England würden ihn unterstützen. Rußland, Preußen und dem Alpen- buude dürfte es auch gelingen, Baiern und Württem berg zu bekehren und ihnen den Weg einer richti gen Wahrung der eigenen Interessen zu zeigen. In Italien lasse sich eine befreundete Stimmung wecken; Neapel müsse gewonnen, die Schweiz als nächster Nachbar Tirols znm Anschlüsse gebracht werden, mit Beachtung der verschiedenen

Kantons- interessen. Der Erzherzog selbst wollte als Führer ohne Namen auftreten, entschlossen, wenn Alles voll bracht und der Friede gesichert sei, in sein „väter liches Haus" so zurückzukehren, wie er es verlassen. — Geld und Waffen seien die Hauptsache. Für jenes hätten Rußland und England aufzukommen. Man müsse für die ersten sechs Monate damit ge deckt sein. Die Bewaffnung haben die nächsten Zeughäuser, Kärnten und die Schweiz, zu besorgen. Geschütz soll England über Fiume durch Jllyrien

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 26.10.1912
Umfang: 16
2 »VVvVy W'^liV' 1 .. 43 tont. Er soll ein Kampf des „Kreuzes gegen den Halbmond", ein heiliger Krieg sem und ohne weiteres wird Rußland als Glaubens und Rassengenosse mit in den Konflikt hineingezogen und zum Bundesgenossen Bulgariens gestempelt. Ebenso spricht der bulgarische Ministerpräsident Geschoss von den Interessen unserer heiligen (d. h. der orthodoxen) Kirche, die im Streit gegen den Erbfeind der Christenheit zu wahren seien Das bulgarische Königspaar ist freilich sehr le gitimiert

kann man nichts anderes sagen, als daß diese religiöse Färbung des Balkankrieges ein taktischer M e i st e r st r e i ch der Balkan fürsten ist. Die Idee ist sicher von dem klugen Bulgarenkönig ausgegangen, der in jeder Beziehung als das Haupt des Balkanbundes anzufprechen ist. Wenn er sich aber als religiöser Schwärmer giot, so weiß jeder, der dielen kühl berechnenden Koburger kennt, daß er das aus diplomatischen Gründen für nützlich hält. Und zwar deshalb, weil eine solche religiöse Proklamation in Rußland stürmische

Be geisterung Hervorrufen muß, sowohl bei den Massen als in hohen Gesellschaftskreisen. Daß Rußland für die „Rechtgläubigen" emzutreten hat, gilt in weiten russischen Kreisen als ein selbstver ständlicher Satz. Dies zu unterlassen, wäre geradezu Sünde, besonders wenn es sich um Unterstützung slawischer Brüder (Bratuschki) und einen Kampf gegen den Islam handelt. . Die amtliche „Rossija" bringt einen Leitartikel, der überschäumt von Beteuerungen über den fried lichen Kurs den russischen Politik

sollen diese mit schmalen Abfällen gespeist werden, das Beste will Rußland an sich nehmen, besonders aber Kon stantinopel. Es fehlt vorläufig nur, daß Stambul von den Bulgaren erobert wird, aber behalten sollen sie es nicht. Bemerkenswert ist auch, daß der gegenwärtige Krieg in der russischen Presse als „der zweite slawisch- türkische Krieg" bezeichnet wird; als der erste gilt der von 1877. Und während die russische Regierung sich so stellt, als sei sie damit einver standen, daß den Balkankönigen

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Tiroler Volksbote
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Seite 11 von 16
Datum: 04.09.1914
Umfang: 16
(Nichteinmischung) erklärt), zugleich aber die Meeresstraßen durch See minen (das sind gewaltige Sprengkörper im Wasser) gesperrt. Sehr stark zu Deutschland nei gen auch die beiden nockischen Reiche Schweden und Norwegen, welche jenseits der Ostsee bis ans Eismeer und im Nordosten an Rußland gren zen. Beide dieser Staaten fühlen sich von Ruß- land bedroht, sie haben mobilisiert und wollen ihre Neutralität mit den Waffen gegen Rußland ver teidigen, wenn sie nicht im vorhinein zugunsten Deutschlands eingreifen

. Sie bringen eine halbe, , Million. sehr tüchtiger Soldaten auf die Beine. Rußland, welches den ganzen Krieg verschuldet und angesl'ft 't hat, welches die Grenzen Oesterreichs und Den^ch- lands im Osten bedroht, ist das gewaltigste N-Zch der Erde. Es hat eine Landfläche von 22,667.000 Quadratkilometer (dreimal so groß als ganz Euro pa) und 180 Millionen Einwohner. Drei Vierteile dieses Gebietes liegen in Asien; für den Krieg kommt nur das europäische Rußland mit zirka 110 Millionen Seelen in Betracht

. — Mehr als 4 Millionen Soldaten kann Rußland in Euro pa nie verwenden und diese sind zum Teile noch sehr unverläßlich, weil aus allen möglichen Völkern zu sammengewürfelt und voll Haß gegen den blutigen Zwingherrn. Das ungeheure russische Reich (in Europa) ist fast durchaus ebenes Land, aus dem sich vielfach niedrige . Hügel erheben, Eisenbahnen sind verhält nismäßig wenig, darum geht der militärische Nach schub sehr langsam. Obwohl ein ausgesprochener Ackerbaustaat mit ungeheueren, fruchtbaren Lände

reien, kann Rußland doch sehr wenig Getreide ex portieren (ins Ausland verkaufen). Denn die Land wirtschaft liegt stark darnieder, die Bauern schmach ten in tiefer Abhängigkeit^ von Regierung und Grundherren, nur ein Drittel des Bodens gehört ihnen zu eigen, das ganze Volk leidet unter einer heillosen Polizei- und Adelswirtschaft, Schmutz, Rohheit, Unordnung herrschen überall, die Revolu tion schläft nie ganz ein. Von Galizien und Bukowina östlich bis Kiew hinüber lebt das Volk der Ukrainer

(Ruthenen) zirka 20 Millionen stark, das von Rußland um seine Selbständigkeit, seine Religion und sein Volkstum gebracht wurde. Dort regt sich jetzt schon eine starke geheime Bewegung gegen die Unterdrücker. Zwischen Oesterreich und Deutschland schiebt sich ein größeres^ viereckiges Stück russisches Land herein. Das ist Polen (das gleiche Volk wie in unserem Galizien und im preußischen Posen) ein Teil vom alten, berühmten, selbständi gen Königreich Polen. Was die Polen seit hundert und mehr Jahren

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 8
Datum: 30.12.1908
Umfang: 8
mit Frankreich und die Annäherung an Italien für Rußland hervorgehoben, da Rußland friedlicher Sammlung bedürfe und die Stelle einer großen europäischen Macht nicht ausgeben wolle, besprach er Rußlands Haltung in der Balkanfrage. In der Adriabahn- und Sandfchakbahnfrage sei Rußland für die Interessen der Balkanstaaten eingetreten. Gegenüber der Türkei habe das Borgehen Rußlands auf Einmütigkeit der Mächte rechnen können. Mit Unrecht habe die russische Gesellschaft die Regierung angegriffen

, weil sie gegen die Besitznahme von Bosnien seitens Oesterreich-Ungarns nicht scharf protestierte. Ein scharfer Protest entbehrte der recht lichen Grundlage, weil seine (Redners) Vorgänger im Amte Verpflichtungen eingegangen seien, an die er gebunden sei. Die Osenpester Konvention vom Jahre 1877, die Berliner Deklaration vom Jahre 1878 und spätere Abkommen beengen die Freiheit der russischen Diplomatie. Mit Gewalt der Waffen den Protest unterstützen konnte Rußland auch nicht und mußte ihn so bleiben lassen. Dagegen

habe es pflichtgemäß auf den Berliner Vertrag hingewiefen und jene Artikel desselben, die für Rußland, die Balkanstaaten und die Türkei unvorteilhaft seien, da Oesterreich den für es ungünstigen Aitikel abzuändern anregte. Der Gedanke einer neuen Konferenz rühre aber nicht von Rußland, sondern von der Türkei her Die Konferenz brauchen aber alle Mächte, welche die Verträge nicht ohne Zustimmung der Signatar möchte abändern lassen wollen. Die Mehrzahl werde Rußland zustimmen. Gegen Oesterreich-Ungarn sei Rußlands

Haltung nicht unfreundlich gewesen. Ruß- land handle in der Frage mit Frankreich, England und Italien einmütig. Die Türkei könne aus das Wohlwollen Rußlands rechnen. Auch Oesterreich Ungarn, das eben einen Beweis versöhnlicher Stimmung gegeben, und das ihm verbündete Deutsch land weiden sich für eine sriedliche Lösung der Streiifrogen aussprechen. Rußland trete in die Ver Handlungen „ohne selbsüchtige Absichten' und werde auf die Wahrung des allen nötigen Friedens bedacht sein. Ueber Eingreifen

Rußlands sei in das Konferenz' Programm ein Punkt über Begünstigungen für Serbien und Montenegro ausgenommen worden. Für Bulgarien hege Rußland Teilnahme, trotzdenr es sich gegen die russischen Ratschläge für unabhängig erklärt habe. Weil es das ihm von Rußland gestellte Ziel erreicht habe, bemühe sich Rußland, ein gerechtes Abkommen zwischen Bulgarien und der Türkei herbeizusühren. Rußland habe Bul garien verständigt, daß Rußlands fernere Haltung davon abhänge, inwieweit Bulgarien in Zukunft

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Alpenländer-Bote
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Seite 10 von 24
Datum: 21.03.1915
Umfang: 24
. Nun befinde ich mich mit vielen Kol legen ziemlich weit in Rußland drinnen in einem Spital. Wegen der Wunde braucht ihr im geringsten keine Sorge zu haben, diese beilt sebr gut und ich kann mich schon mit einer Krücke fortschleppen. Schlimmer ist. daß ich nach der Genesung Gefangener bleiben muß und so mein Tatendurst für das heißgeliebte Vaterland nicht mehr gestillt rvird. Sicherer bin ich freilich so, aber ich möchte lieber kämpfen und am Siege teilnebmen oder sterben. Indes, ganz wie Gott wrll

ich Ihr Unterrichten Oberleutnant. Wie Tiroler Kaiserjöger kämpfen. Ueber die todesmutige Unerschrockenheit der Tiroler berichtet ein Zugsführer des ersten Tiroler Kaiserjägerregimentes, der den Sturm angriff aus russische Stellungen folgendermaßen schildert: »Die große Silberne Tapserkeitsmedaille eroberte ich mir in Rußland am ... bei . . . Am . . . um 3 Uhr früh erhielt ich Befehl, den vor uns liegenden Ort . . . abzustreifen. Mit sechs Jägern machte ich mich auf den Weg. Das Ergebnis unseres Zuges

hat, schreibt folgenden Brief an seine Eltern. Rußland, 20. November 191t. Liebe Eltern. Ich bin am 23. Oktober in Ga lizien bei Przemhsl von den Rüsten gefangen worden. Am Ällerseelentag wurden wir in Lem berg einwaggoniert und sind jetzt 26 Tage und Nächte ununterbrochen gefahren. Ietzt befinde ich mich in Rußland (Asien). Hier ist es sehr kalt, es sind bereits 40 Grad Kälte. Wir baben hier ein warmes Zimmer und leben halt wie die Füchse in ihren Höhlen. Ich denke mir, es wird nicht ewig dauern

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Meraner Zeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 20.09.1896
Umfang: 12
. Warenghien, Donai, Frankreich. S. v. KorhSki, Polen. Miß Mitland-Dyer, Miß Rita BlaideS, Folkstone, England. Mme. K. Zinn, New-Iork. Gräfin Landi» Bittortz, Rom. Dr. Otto Muller mit Frau, Eisenbahn-Gel- Sekretär, Wien. Anton DobrinSky mit Sobn, Geheim. Rath, Rußland. Prof. Submann-Hellborn, Berlin. Regina Simchowietz, Warschau. Jos. Strobl, Faßfabrikant, München. Mardauch Kovner, Kausm. MinSk, Rußland. M. Kinner, Dr. med. St. LouiS. F. Schultze, Geheimer KriegSrath, München. Conte und Ctsse. de Beausfort

Bermann, Warschau. Fanny Nußbaum mit Kind, Brody. I. Rosenbaum, Rußland. Frau ThereS Friedrich, FranzenSbad. Fr. u. Frl Bemett mit 2 Kinder und Gouver nante, England. Gras von Meran: Frau Dr. Zimmermann, Berlin Auguste Tagltoni mit Jungfer. T. EiSler, Wien. Hermann Ruthemayer, Dnisburg a.RH- Hrrrmann Wäspen, Bremen. Maria v. Schmidt, Priv. Wien. Mme. Steinberg, Schweiz Glückauf: T Schlegel, Prokurist, Lindenau. Bawitsch Chastkewitsch, Kiew. Frau von LnobelSdorsf, Generalin mit Tochter und Jungfer

, Minden, Westfalen. Meraner Neustadt: David Zaller, KabwetS-Kandidat, Warschau. Stadt München: Dr. Richard Traugott, BreSlau H. F. Hötz mit Frau, Mölln. S. Kahan, Kurland. A. Hübel mit Frau, Kaufmann, Kursk. Adolf Heb Franksurt a. M. Frau Dr. Eich- mllller mit Sohn, Paris. Emil Kraft Kfm. Baden. Starkenhof: H. Kohn. Kfm., Lodz, Rußland Frau H, Librach, Oserkow, Rußland D. Dobraniczky mit Sohn, Lodz Rußland. Sonne: Karl AhleS, Protest. Pfarrer, Hugel> Helm, Albert AhleS Protest. Pfarrer Malterdingen

; Dr. Carl BlaSkopf, Magister der Pharmacie. Wien. K. Lipmann, Ksm. Offenbach. Heinrich Prugger, Professor mit Familie, Trient. Carl TallaSmann, Ingen Innsbruck. Marie Wende. Toblach Anton Sayka. Beamter, Wien. Jean Weidert. Kaufm., Hanau. Casimir Szasnagel, Gutsbesitzer, Rußland Carl Larenz, Ingenieur, Brack,l Steinhäuser: Amelie v. Zacha und Bertha Sell Stuttgart. Stern: Monika Rathgeber, München. T. Lehmann, Fabrikant out Frau, Zittau. I. Voriller, Geschäftig Roverew. ThomaS Wilsoni, Stud< Walle

. Alexandra Schaber, - Privat Wilhelm «schelt, Reisender, Gabel, Andr. Holzer, Wien. AloiS Winst, Jenbach. Tschoner: Adjemoff, Rußland. Emil von BehrenS, Livland- Alex. Süßermann mit Schwester, Leipzig. Alexander Prochoroff m. Fr. Henning, Moskau- Tscheprastoff mit Kind und Bonne, Moskau. Wald«: De HanS Genal mit Familie, Leibnitz Max Gugenmeier, Oekonom Jmst. D. H. Heroecke, Erlangen. H»nS v. Peiser, Handelsangestellter mit Frau. Innsbruck. F. Plikaulrut Ossizial Innsbruck. Karl Schneider, Brünn. M. Blum

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Alpenländer-Bote
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Seite 11 von 16
Datum: 27.08.1916
Umfang: 16
für die Gefangenen in Rußland. In den letzten Tagen hat in Stockholm zwischen den Ver tretern der amerikanischen Botschaft in Petersburg, des k. u. k. und des preußischen Kriegsministeriums, des Gemeinsamen Zentralnachweisebureaus — Aus kunftsstelle für Kriegsgefangene, des Deutschen und des Schwedischen „Roten Kreuzes" über die Versor gung unserer Kriegsgefangenen in Rußland und Si birien mit Winterkleidern, Wäsche usw. für den kom menden Winter, stattgefunden. Die Arbeiten sind be reits in Angriff genommen

, so daß die Kriegsgefan genen noch rechtzeitig vor Beginn des Winters mög lichst mit allem Nötigen versehen werden. Die nach Rußland gereisten Abgesandten des Dänischen „Noten Kreuzes" und dis österreichisch-ungarischen „Rote Kreuz"-Schwestern werden in diesen Tagen von Pe tersburg aus ihre Reise in die Gefangenenlager an- treten, um so viel Kriegsgefangene zu besuchen als möglich, .ihnen Grüße aus der Heimat zu bringen und. wo'Not herrscht, durch Zurücklassung von Geld beträgen, Einrichtung von Hilfsküchen usw

. zu helfen. Im Deutschen Reiche hat zur Beschaffung der not wendigen Mittel eine allgemeine große Sammlung für die Kriegsgefangenen stattgefunden. In Oesterreich- Ungarn hat, um die vielen anderen Wohltütigkeits- aktionen Tuberkulosen. Blinden, Prothesen, Inva liden und so weiter nicht zu schädigen und angesichts der großen Mittel, welche die Aktion in Rußland und Sibirien in Anspruch nimmt, das Kriegsministerium sich entschlossen, auch dieses Mal wie im Vorjahre wie der die Kosten auf sich zu nehmen

und durch Zuwen dungen, soweit es von hier aus überhaupt möglich ist» die Lage der Kriegsgefangenen in Rußland zu er leichtern und deren Los zu mildern. Ob auch von Pri-' vaten Gaben mitgenommen werden, darüber ist nichts verlautbart worden. Auszeichnungen. Verliehen wurde: Das Signum lau dis dem Feldkuraien Franz Schmitz des LdstIR. 1. Die Goldene Tapferkcitsmedaille: dem Standfchützen Holzer Franz des Standfchützenbaons Innsbruck Nr. 1, Maschinenmeister bei der Buchdruk- kerei Tyrolia, Innsbruck

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 22.02.1914
Umfang: 16
wurde für die Bauern Unterkunft geschaffen. Die Offiziersaspiranten der Kriegsschule haben ihre Schlafräume den Bauern zur Verfügung gestellt. Verwundert werden die Lecher fragen, wie heißt der Feind, vor dem Schwedens frei« Bau ern hangen, daß sie sich wie ein Mann erheben und unverzüglich Rüstungen verlangen, jetzt zu einer Zeit, wo alle- über die drückende Bürde der Militärlasten klagt- Der Feind ist niemand an- derer als Rußland, das Riesenreich, das zuun terst im Süden an die Türkei, im Westen

an Oesterreich und Deutschland und weit oben im hohen Norden an das Königreich Schweden grenzt. Rußland rüstet seit mehr denn einem Jahr unaufhörlich und in ungeheurem Maßstabe. Dazu nimmt es baw an der türkischen, bald an her österreichischen, bald an der schwedischen Gren- ze Probemobilmachungen vor. Kein Mensch weiß, wann es von der Probe zum Ernst übergeht. Be- grei stich. daß nachgerade allen Grenzvölkern un heimlich zu Mute wird. Rußland strebt unzwei felhaft nach der Vorherrschaft in Europa, gehe

es amh über Leichen und Reiche. Schweden hat da her gerade wie wir guten Grund sich vorzusehen ehe es zu spät ist. Es ist nicht sehr unwahrschein lich, daß Rußland es auf dieser Seite mit einem Vormarsch versucht. Schweden hat nun selbstver ständlich auch seine Sozialdemokratie, sie Hai so gar einen Mann von ihren Leuten im Ministe rium fitzen, ja das ganze Ministerium stützt sich stark auf die rote Partei. Was nun jetzt in Schwe den geschieht, ist wahrhaft bezeichnend für die „Vaterlairdsliebe

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Tiroler Post
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Seite 8 von 24
Datum: 23.10.1914
Umfang: 24
werde. Sein Trost wäre es, wenn ihn der liebe Gott holte. „Habe zwei Schüsse in diesen Arm bekommen, dann hat sich der Brand dazuge- geschlagen, die Schmerzen sind jetzt gering. Was soll ich nun in Gottes Namen auf der Welt anfan gen?" Oskar Hammerle ist der jüngste der vier Brüder und ist Zugsführer beim 2. Regiments der Tiroler Kaiserjäger, 3, Kompagnie. Der vierte Bruder, Nikolaus, ist Unterjäger und derzeit in Rußland verwundet und kriegsgefangen. Er schreibt: „Sonst habe ich es gut, die Wunde ist am linken

denen im Au;- land Pässe abgenommen wurden. Von zustÄ- diger Seit ewird uns mitgeteilt: Es ist in Er fahrung gebracht worden, daß vielen Angehö rigen des Deutschen Reiches, welche nach Aus bruch des Krieges zunächst in Rußland ftHe- halten wurden, später aber in ihre Heimä ent lassen worden sind, in Rußland die Paste ab- genommen und dort zurückbehalten worden sind. Da die Gefahr besteht, daß auch öster reichisch-ungarische Saats-, bezw. bosnisch- nisch - herzegowinischen Landesangehörigei

! gegenüber in solcher Weise vorgegangen wor den ist, oder noch vorgegangen wird, und daß dann derartige Pässe von Seite Rußlands M unlauteren Zwecken verwendet werden, ist es vom größten Interesse, möglichst die Namen aller derjenigen Personen, welchen in Rußland ihr Paß abhanden gekommen ist, zu ermitteln. Solche Mitteilungen werden am besten bei den zuständigen politischen Behörden gemacht. Arbeitsvermittlung. Der Verband der chrisL Lederarbeiter Wien VIII., Bennogasse 5 mÄ auf seine Arbeitsvermittlung

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Seite 5 von 10
Datum: 05.05.1915
Umfang: 10
. Seine Mutter Theres Nschtschatt war eine berühmte Nationalsängerin. Ihr musika lisches Talent hatte sich auf den Sohn vererbt. Gstatter war eigentlich immer im Zillertale: von München wollte er nicht viel wissen. Er war ein fleißiger, nüchterner und gemütlicher Bursche. ' Josef Hauser. Hart i. Z. st. Joses Hauser, Sohn des Kohlstatt-Schusters von Hart, Kaiserjager im 3. Regiment, 8. Kom pagnie, machte den Feldzug gegen Rußland vom Anfänge an mit und starb nach vielen Kämp fen und Gefechten am 27. Februar

und machte als Landstürmer den Feldzug gegen Rußland mit. Aus dem Kriegsschauplätze wurde er von der Rlchr be fallen und starb dann am 11. Dezember 1914 in Budapest an Cholera. Um ihn trauern seine Gattin und die ganze Gemeinde. Johann Ascher, Akünster st. Am 7. 'September 1914 siel in einer Schlacht gegen die Russen Johann Ascher von Münster. Derselbe war geboren am 30. Jänner 1889 und nahm im 1. Tiroler Kalserjäger- Regiment, 10. Kompagnie, am Feldzuge gegen Rußland teil. Nun ruht er in fremder Erde

und viele Verwandte. Josef Hock, Schwoich, st. Im Alter von 35 Jahren starb am 10. No vember 1914 im Garmsonsspitale Nr. 16 in Budapest der Besitzer des Krumerhäusls in Schwoich, Josef Höck, den Heldentod fürs Vater- land. Eine Witwe mit Kindern trauern um ihren Vater. Christian Ritzer, Walchsee, st. In feindlichem Lande bei den Kämpfen in Rußland starb den Heldentod fürs Vaterland Christian Ritzer, Bauernsohn zu Obermaurach in Walchsee, k. k. Landesschütze im 1. Regiment, 5. Kompanie. Ritzer

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 29.07.1892
Umfang: 8
Seite 2 Weraucr Acitttug. Nr. 149 AGaud und Fraulirrich. Der von uns seinerzeit besprochene Artikel des Pariser „Figaro', in welchen darauf gedrungen wurde, das Liebäugeln zwischen Frank- und Rußland in ein festes Bündnis zu ver wandeln, erhält vom „Grashdanin' eine schroffe Abfertigung. Es wird hier den Franzosen die Taktlosigkeit vorgehalten, von Rußland den Ab schluß eines formellen Vertrages zu fordern, was den direkten Interessen des Zarenreiches wider spräche. „Das Pariser Blatt,' fährt

der „Grash danin' fort, „gibt uns zu verstehen, daß 1. Frank reich im Falle der Weigerung Ni'ßlands sich nach anderenBundcsgenossen umsehen werde, und 2. daß die Grundlage des Abschlusses eines formellen Bündnisses in der Einwilligung Rußlands zur Wiedereroberung Elsaß-Loth ringens bestände. Das Petersburger Hof blatt erklärt darauf, dem „Figaro' vorhalten zu müssen, wie solches lediglich den Interessen Frank reichs dienen würde. Rußland würde in einen Krieg mit Deutschland hineingezogen

werden, ohne irgend einen Vortheil davon zu haben. Rußland habe Frankreich 1875 einen Dienst geleistet und es vor einem neuen Kriege ge schützt (?), Frankreich habe sich bis jetzt aber nicht erkenntlich gezeigt. In den Jahren 1854, 1863 und selbst noch 1889 habe Frankreich sich stets als Feind Rußlands erwiesen. Das alles dämpfe zwar nicht die nationalen Sympathien, es liefere ab.r den Beweis, daß Frankreich eine alte Schuld an Rußland abzutragen habe. Es sei daher lächerlich, wenn Frankreich immer neue Dienste

von Rußland verlange, ohne selbst jemals die geringste Gegenleistung auf sich zu nehmen. Wenn man ferner die Kronstädter Flotten- schau wirklich höher veranschlagen wolle, denn als ein Possenspiel, so sei es jedenfalls eine Taktlosig keit von Seiten Frankreichs gewesen, daß das G e- schwadcr des Admirals Gervais so fort'nach England gegangen sei, um auch dem alten Feinde Rußlands seine Verbeugung zu machen. In ihrer Selbstliebe übersahen die Fran zosen drei Dinge: 1. Glauben sie, daß Alles in der Welt

sich um sie drehe, und daß die europä ischen Interessen unlöslich mit einer fran- zösicheu Hegemonie über Europa verbunden seien. 2. Uebersehen sie, daß Rußland in seiner eigenartigen Großmachtstellung gute Be ziehungen sowohl mit Frankreich als mit anderen Mächten unterhalten müsse. Frankreich trage Verlangen nicht nur nach der Wiedererlangung Elsaß-Lothringens, sondern auch nach der Wiedererwerbuug der Hegemonie über Europa; Rußland aber bedürfe vor Allem des Friedens. Frankreich trage Ver langen

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