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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 10
Datum: 17.06.1927
Umfang: 10
4.—. In das Ausland Lire 7.—. Steuer bei jeder AbonnementSzahlung 1v Cent. Bestellungen an die K. Mayl'sche Buchhandlung und Buchdruckerei in Kruuico. PllilillUe BMMllll. Vlnturteile in Rußland, deren politische Gründe und der«« Folgen. — Regierungswechsel in Rumänien. Jugoslawien «nd Albanien. — Ausfichten in Genf. Rußland hat auf die Ermordung des Sowjet- aesandten in Warschau mit einer Reihe von Blut- lMlenMl!SöMt/M alten Familien um deren bestes Mitglied beraubten. Die Gründe dieser Urteile, welche übrigens

in der Presse verurteilt werden, sind nicht unschwer zu erkennen. Rußland glaubt, daß der alte Geist des zarischen Rußland nicht gänzlich verschwunden ist, ja Rußland zeichnet England der Gemeinschaft mit dem zaristischen Ueberbleibsel, (das im übrigen gar nicht so klein ist wie man gern annehmen möchte) und hat Furcht, daß die ganze Herrlich keit des Sowjetssystems eines schönen Tages am Ende sein könnte. Die bolschewistische Idee, die schon stark verwässert erscheint, erhält durch diese Urteile neue

Nahrung im Innern, wie man aus den Reden am Sarge Wojkows entnehmen konnte. Nur darf man sich in Rußland nicht einbilden, daß diese Art von Regierung und diese Art von Ereignisse für das System eine Reklame in den andern Ländern ist. Es gibt augenblicklich zwei Länder wo man derart mit Bluturteilen die Leute bearbeitet: das eine ist Rußland und das andere Mexiko. Bei beiden sind die Gründe dieselben: mit Gewalt etwas erreichen zu wollen und es nicht können. Die politischen Folgen dieser' Urteile

, welche sich nur indirekt auswirken, sind für Ruß land wie man an den Blätterstimmen entnehmen kann, nur ungünstig. Rußland hätte der eng lischen Regierung keinen größeren Gefallen tun können, als durch diese Urteile sich die Verurteil ung der ganzen Welt zuzuziehen. Man läßt die englische Regierung, die man verschiedentlich und oft ziemlich empfindlich angegriffen hatte, heute in Ruhe. Es ist eine Absonderung zu bemerken, die sicherlich nur zum Schaden der russischen Idee sich auswirken muß. Man kann getrost sagen

nicht halten oder nicht die Partei. Die Folgen dieser Urteile können für Rußland selbst nur nachteilig sein, während sie für die Gefahr Rußlands wieder ein Grund mehr sind, sich in ihrer Stellung zu sichern. Was die direkten Folgen betrifft, so läßt sich heute schwer ein genaues Bild festlegen, weil die Blätter viel zu viel einseitig eingestellt sind. Die russischen Blätter behaupten England wolle mit Gewalt den Krieg provozieren und tue alles, um Rußland zu reizen. Hingegen ist Rußland

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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 8
Datum: 20.08.1926
Umfang: 8
16.—. Für das Ausland viertel- l. 7 —, halb l. 13 KV, ganzjährig l. 27.—. Durch ErzeugnngStosten bedingte Preiserhöhung vorbehalten. Anzeigen aller Art finden die lohnendste Verbreitung und wird die einspaltige Petitzeile mit 4V Cent, berechnet. Bestellungen zu richten an die Buchdruckerei H. Mahl, Brunico Rr. 34 Freitag, den 20. August 1926 PilitilN BMMlm. Wolken i« Rußland. — Die Grenzgtschichten auf dem Balkan. — Entwicklungen in Suropa. Wer in den letzten Wochen die Berichte über Rußland aufmerksam durchgelesen

hat, der kann sich eines gewissen Gefühles nicht erwehren, daß da drüben wieder einmal Theater gespielt wird und zwar so, daß die Außenwelt über die tatsäch lichen Verhältnisse getäuscht werden soll. Nicht mit Unrecht hat ein Blatt daraufhingewiesen, daß es das neue Rußland schon einige Male vorzüg lich verstanden hat, auf diese Weise die Welt zu täuschen und die Gefahr für den Bolschewismus abzuwenden, die von außen gedroht hatte. Das erste Mal war es der deutsche General Hoffmann während der Friedensverhandlungen von Brest

- Litowsk, der den Vorschlag machte, man möge in Berlin sich entschließen, mit einigen Korps nach Moskau zu ziehen, mit den Bolschewiken aufräumen und dann mit einer ordentlichen Regierung den Frieden schließen. Die Russen haben natürlich diese Gefahr sofort erkannt und haben als Gegen mittel in der Presse Nachrichten über Uneinigkeit unter den Bolschewiken verbreitet, so daß dje deutsche ließen und. von diesem Vorschlag abkamen. Das zweite Mal wSr es England, das Rußland auf ähnliche Weise schachmatt

setzen wollte und wieder kam der Trick in der Presse. Damals war es Trotzky, der angeblich in die Verbannung wanderte und die Nachrichten, daß es um den Sowjetstaat schlecht bestellt sei, beruhigte die Welt wieder, so daß man Rußland wieder in Ruhe ließ. Dies mal ist es wieder etwas Aehnliches. Die Nach richten, die augenblicklich über Rußland in der Presse stehen, klingen zum Teile wenigstens recht unwahr, zumal wenn man das Regime auch nur halbwegs in Erwägung zieht, das ja solche Äußer ungen

wie das allrussische Bauernmanifest ohne weiters in einem Meer von Blut ertränken würde, anstatt diese Nachrichten mit einer gewissen Auf dringlichkeit in der Presse breit zu treten. DaH es in Rußland gegenwärtig unruhig ist, das wird ohne weiters zugegeben, jedenfalls aber entsprechen die in dieser Form verbreiteten Nachrichten nicht der Wirklichkeit. Es ist auf der Hand, daß eine Regierung, wenn sie auf dem Sprung steht, nicht so ohne weiters sich das Sterbeglöcklein in der Presse länten läßt und womöglich

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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 8
Datum: 09.10.1925
Umfang: 8
anwenden, das einmal ein Politiker gesagt: Volkes Stimme ist nicht immer Regier- ungsstimme. Dazu kommen noch die Verhand lungen mit Rußland knapp vor Anfang der Sicher heitskonferenz mit den Westmächten, die nament lich in England ganz gewaltig verschnupft haben. Es war den Engländern darum zu tun, Deutsch land von seiner ruMchen Politik abzuziehen und mehr nach dem Westen zu lenken, um einmal Sturmbock abzugeben, wenn diese beiden Mächte aufeinanderprallen. Aber Strefemann war doch so klug

, wie man auch den Einfluß Rußlands in der Türkei spürt. * *. * Die russische Westpolitik der letzten Monate hängt eng mit den Sicherheitssragen zusammen. Ruß land sieht sich von England immer mehr »nd mehr bedroht, die Einkreisungspolitik Englands wendet sich heute gegen Rußland wie sie vor zwei Jahrzehnten sich gegen Deutschland gewandt hat. Rußland kann sich mit England nicht verständigen, schon aus dem Grunde nicht, weil zn viele eng lische Forderungen bestehen, die Nußland nicht er füllen will und andererseits

auch ans dem Grunde nicht, weil England mit dem Sowjetsystem nichts zu tun haben will. Das war in den letzten Jahren das Grundmotiv der Politik gegen Rußland und es ist klar, daß Rußland dem entgegen gearbeitet hat. Als eine dieser Konterminen kann die chine sische Revolution gelten, die sich in erster Linie gegen die Engländer richt?^ und unter Führung Rußlands vor sich ging. Aber damit war es nicht getan. Rußland mußte nach Westen Luft erhalten, wolle es lebensfähig werden. Mit Deutschland

hatte es zur Zeit der Konferenz von Genua den Vertrag von Rapallo geschlossen, der damals die Konserenz säst aus dem Sattel hob. Zwischen Deutschland und Rußland aber lagen nicht nur Polen, sondern auch die andern baltischen kleinen Staaten, Estland, Lettland, Littauen. Und in diesen kleinen Staaten machte sich unter Führung des nun verstorbenen Dr. Meierowitz eine Rich tung für England immer mehr und mehr geltend, die Rußland gefährlich wurde; Rußland müsse sich daher in letzter Stunde um einen Ausweg umsehen

schon gar nicht paßten. Man hatte nun eine gewisse Sicherheit, daß im Osten für eine Zeit Ruhe herrsche und daß Rußland eine Tür nach Westen habe, was wieder England sehr unange nehm war. Der Weg Tschitscherin« aber führte nicht nur nach Warschau, er führte auch nach Berlin ehe er in das Bad geht, wo der Russe Heilung suchen will uud vielleicht führt er auch nack Locarno oder in die Nähe davon. In Berlin fanden lange Unterredungen zwischen Stresemann und dem Russen statt, die wie schon gesagt

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Pustertaler Bote
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Seite 6 von 18
Datum: 13.11.1914
Umfang: 18
Das Blatt sagt, daß Rußland sicherlich den Krieg ausdauernd und tapfer durchführen werde. Aber weder im Interesse der slawischen Völker, noch der Christenheit, wie es ja auch mit unserer Monarchie nicht im Interesse des Slawentums kämpfen könne. Nur eigene Interessen habe es dabei im Auge, die Beherrschung des Schwarzen Meeres und die Oesfnung der Dardanellen und des Bosporus, kurzum eine Erweiterung seines an und für sich schon fast endlosen Gebietes. Das wissen die Westmächte

auch und sie wissen weiter, daß ihrer im Falle des Sieges von Rußland ein neuer und schwererer Krim krieg wartet. Denn das russische Weltreich kennt keine Grenzen. Wie ein mächtiger Strom nagt ^S immer an seinen Ufern und will weiter und weiter. Das ist seinen beiden Verbündeten sehr wohl bekannt, aber der Haß und die Not des Augenblicks lassen sie die Zukunft verachten. Ihre Politik ist heute blind und deren leitender Grundsatz scheint gegenwärtig zu sein: „Nach uns die Sintflut!' Politische Rundschau. Ausland

: So ziem lich alle Politiker sind darüber einig, daß die Bulgaren für die Dauer des Krieges mit ihrer Politik der Neutralität nicht werden durchkommen könne». Sie wissen, was sie von einem sieg reichen Rußland zu erwarte» hätten, sie wissen auch, daß die mazedonische Frage und viele andere Balkanfragen endgültig erst durch diesen Krieg entschiede» werden. Aber der Zeitpunkt, Entschlüsse über die künftige Politik zu fasse», hält mau i» maßgebenden Kreise» noch nicht für gekommen. Tie Mandschurei

gegen Rußland. Die „Post' meldet aus Petersburg: Wie aus JrkutSk und Charbin gemeldet wird, ist i» der Mandschurei eine bedrohliche Volksbewegung gegen Rußland ausgebrochen. In de» größeren Städte» werden Versammlungen abgeholte». Gewitterwolke« im ferne» Osten. Wenn mau Meldungen, die der „Franks. Ztg.' aus der Schweiz zugehe», größeres Gewicht beimessen darf, so scheint mau in Japan selbst zu fühle», daß die Vereinigte» Staate» die weitgehenden Besitzergreifungen im Stillen Ozean auf die Dauer nicht dulde

» können. Ueber die Schweiz wird aus Tokio berichtet: Die gesamte Presse aller Lager, einschließlich der offiziösen, beginnt Erörterungen über die Möglichkeit eiueS Konfliktes mit deu Vereinigten Staaten wegen der Besetzung der deutschen In selgruppen des Bismarckarchipels und der Ma riannen. Auch auf die Japan durch deu Pa- namakanal drohenden Gefahren wird hingewiesen. Kriegsvorbereitungeu Chinas gegen Rußland. Das Verhältnis zwischen China uud Ruß land wird immer schlechter. Die russische Re gierung

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Seite 7 von 14
Datum: 25.09.1914
Umfang: 14
Korb. Präsident Wilson, beziehungsweise! Auch wird man uicht übersehen dürfen, daß Entschlüssen iu der Wehrfrage gelangt ist, bedeutet eine teilweise Klärung der Situation insofern?, als nunmehr feststeht, daß die Ge- fahren, die der Selbständigkeit Schwedens von russischer Seite droheu, allgemein erkannt und gewürdigt werden. Der energischen Propaganda Sven HediuS kommt hiefür ein besonderes Verdienst zu. Daß die Beschlüsse Schwedens in Rußland eine tiefgehende Verstimmung erzeugt

, wenn Schweden iu kluger Voraussicht schon jetzt seiue Politik revidieren und die Konsequenzen aus der Ver schärfung des Konfliktes mit Rußland ziehen wollte. Au der Seite der Entente wird Schwedens Platz niemals sein. Griechenland. In Athen ist eiue bedeutsame Perfonenver- änderuug eingetreten. Der Minister des Aenßern Dr. Streit, der früher Gesandter iu Wien war, hat demissioniert uud Ministerpräsident Be- nizeloS hat selbst das Portefeuille des Aeußern übernommen, obgleich er ohnedies neben

der französischen Regierung ist zur Stunde als gescheitert zu betrachten. Frankreich ist außerstande, sich eine finanzielle Kassenstärknng zu verschaffen. Die Getreideversorgung wird England übernehmen, natürlich gnadenweise und unter Bedingungen, die das stolze Frank reich akzeptieren muß. Ernüchterung in Rußland. Nach eiuer Petersburger Meldung der Kor respondenz „Rundschau' hat dort die Begeisterung für England eiue bedeutende Abschwächung er fahren. Ja den russischen rechtsstehenden Kreisen wurde

die Entente mit England nie gebilligt, weil man stets darauf verwies, daß die russische« Interessen mit denen Englands unmöglich harmonieren könnten. Grey trachtete danach, Rußland uud Frankreich in einen Krieg mit Deutschland zu verwickeln, um dann deu Profit eiuzuheimseu. Das Heranziehen der Japaner wird in Petersburg als zweischneidig erachtet, weil die japanische Ueberhebuug, die Rußland in seiner ostasiatischen Politik schon früher Unannehmlichkeiten bereitet hätte, uoch geuährt

werde, auch die japanische Begehrlich keit aus Gebiete, in denen Rußland sich deu vorherrschende» Einfluß sichern müsse, geweckt würde. Rußland und Schweden. Schweden hat die legislativen Borbereituugeu für die Festigung der LandeSverteidiguugeu uud für die Reorganisation semer Wehrmacht be endet und kauu uuumehr au die praktische Durchführung schreite». Daß Schweden endlich aus seiner zögernden Haltung z« bindenden während Dr. Streit mit gutem Grunde als Freuud Oesterreichs uud Deutschlands ange sehen werden durfte

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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 19.05.1922
Umfang: 12
Politik und selbst japanisches Säbelrasseln und dieser Faden ist das russische Problem. Vom ersten Augen blicke an. wo Rußland in Genua durch Tschi- tscheün gesprochen, war es offenkundig, daß diese Konferenz nicht wie die früheren ver laufen werden, denn es war ein neuer Faktor in die Politik getreten, der die bisher durch geführte „Entweder-Oder-Politik' unmöglich machte. Rußland war kein Deutschland, das man einfach überwältigen konnte. Rußland ging in dem Bewußtsein nach Genua, daß die Welt

unter Ausschaltung des ungeheuren rus sischen Wirtschaftsgebietes nicht weiter existieren könne und von diesem Gesichtspunkte aus leitete es seine Verhandlungen und die bisherigen Ergebnisse zeigen, daß die Berechnungen richtig waren: Rußland ist der einzige Staat, der Erfolge zu verzeichnen hat. Rußland ist heute ein vollständig wirtschaft lich zusammengebrochener Staat. Es fehlen ihm die nötigen Kapitalskräfte sich aus den Wirren der Revolutionsschrecken herauszuar beiten. Andererseits besitzt Rußland

. Wenn vielleicht auch der Bolschewismus sich im Laufe der Jahre geändert hat und von seiner urspringlichen Form kaum mehr viel als der Titel übrig geblieben ist, in dem Momente, als Rußland wirtschaftlich er starkt. ist die Gefahr für Europa größer als je. Und von diesem Gesichtspunkte aus beur- ' teilt Frankreich augenscheinlich die Lage. Frank- j reich will Rußland vollständig ruiniert wissen, >das Gespenst des Bolschewismus ertötet, ehe 'es weiter sich in die russische Frage einläßt. Allerdings übersteht

es dab?.i vollständig, daß die heutigen wirtschaftlichen Verhältnisse in Europa nicht mehr so lange lebensfähig sind, als vielleicht Rußland es ist. Die Staaten werden sich entschließen müssen entweder ohne Rußland den Weg des Rückschrittes weiterzu- wandeln oder unter Zuziehung des russischen Gebietes wirtschaftlich wieder eine feste Basis zu erhalten, wobei vielleicht damit gerechnet ! werden kann, daß die kommunislisch'bolsche- wistische Bewegung bereits derart abgeflaut

, die Weltgeschichte spiele mit ihnen und die Providentia Dei narre ihre Konfusion. Jede Woche von Genua hat ihre Krists gehabt. So krank ist der politische und der wirtschaftliche Organismus Europas im Kriege geworden, daß er von einer Krists in die andere geworfen wird. Nach den letzten Nachrichten kann die Kon ferenz als beendet betrachtet werden. Lloyd George erklärte, daß die Konferenz am Diens tag geschlossen werden wird, wenn ein Ueber- einkommen wegen der Expertenkommission zu standekommt. Rußland

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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 19.02.1904
Umfang: 16
den W^Mruar Der Arieg (Original-Korrespondenz des Pustertaler Bote.) Wie«, 16. Februar. Der Krieg zwischen Rußland und Japan hat ungefähr so begonnen, wie die Fachleute es sich vorgestellt haben In seinen ersten Stadien mußte der Krieg Seekrieg sein, denn Japan das Bri- tanien des fernen Ostens — ist ein Jnselreich und grenzt ja nirgends an Rußland. Es muß zu den Russen hin fahren, um mit ihnen kämpfen zu können, oder die Russen müßten zu ihm hin fahren, was sie aber schwerlich können. Der Krieg hat wit

oder Katharina !!., da sie sich ihre Admirale und Kapitäne größtenteils aus England und Schottland verschrieben. Ueber den Verlauf und das Ende des Krieges ist es unmöglich, sich heute schon ein Urteil zu bilden. Von rechtswegen sozusagen wäre Rußland verpflichtet, zu siegen, nachdem seine Bevölkerung zirka 3mal so zahlreich ist, wie die Japans. Wir haben aber im südafrikanischen Kriege gesehen, welche ungeheure Rolle die Ent fernung spielt. Und Rußland hat eben auch, wie damals England

wie an eine Mauer. Das hat jetzt aufgehört; siegreich oder besiegt, es hat von nun an immer einen starken Feind im Rücken, und so ist seine Weltstellung mit einem Schlag zu seinem Nachteile verändert.Wenn man in Rußland jetzt' England beschuldigt, daß es den jetzigen Krieg verursacht habe, so ist das natürlich, wenn man derlei buchstäblich nimmt, eine Kinderei. Die Japaner haben Grund genug gehabt, auch ohne englische Ratschläge den Krieg anzufangen. Wahr ist aber allerdings, daß für England der Krieg

in Ostafien einen politischen Haupttreffer darstellt. Selbst im Falle eines Sieges wird den Russen auf ein Menschenalter hinaus die Lust vergehen, Englands Machtstellung in Zentralasien und Indien zu bedrohen. Auch für uns wäre es nicht ohne Vor teil, wenn Rußland in Asien grundlich und auf lange hinaus engagiert wäre. Hat es dort drüben zu thun, so haben wir umso freiere Hand am Balkan. Allerdings genügt die freie Hand nicht, man muß auch entschlossen sein und verstehen, sie auszunützen

GoluchowSki: „Das von Oesterreich- Ungarn und Rußland eingeleitete Borgehen auf dem Balkan ist rein friedenstiftend, weder wir, noch Rußland haben die Abficht, un« einzu mischen; das Interesse, welches Rußland dieser Arbeit entgegenbringt, ist heute noch so wie früher. Ich glaube nicht, daß der ostafiatische Arieg Rußland so lahm legen kann, daß dadurch sein Interesse an den Vorgängen auf dem Balkan abgeschwächt würde. Es ist also nicht voraus zusehen, daß infolge der Verwickelungen in Ostafien

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Pustertaler Bote
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Seite 4 von 10
Datum: 01.01.1915
Umfang: 10
iu III.' verwandeln. Nach der Niederlage iu Polen ließ der Groß- fürst aber auch Reuueukawpf fallen. Die Kriegs- begeisteruug iu Rußland — heißt eS weiter — die anfangs sehr stark war, sei einer Eruüch- ternng gewichen. In Kowno uud Groduo werden massenhaft revolutionäre Aufrufe ver breitet. Die Armee ist vou revolutionären Ideen durchsetzt. In einem einzigen Korps seien in 14 Tagen 17 Soldaten gehenkt worden. RUM M seine MWetkii. Die Russen — meint „AowHs ^VreiM' — sind eiu so gutmütiges Volt

, daß sie sich um gar nichts kümmern, bevor sie uicht vou einem Be dürfnis überrascht werden. So verhält eS sich jetzt mit dem Gold. Rußlands jährliche Eigen produktion an Gold beträgt nur 60 Millionen. Alle darüber hinausgehenden Erfordernisse deckte man jahraus, jahrein durch französische uud englische Anleihen unter höchst unbequemen Be dingungen. Der Krieg brachte Rußland nuu iu eine kritische Lage. Für die Ausrüstung der Armee und der Flotte mußten bei der schwachen Entwicklung der rassischen Industrie

zahlreiche Artikel massenhaft aus dem AuSlaude bezogen uud bar bezahlt werden. Allerdings exportiert auch Rußland viele Waren, doch pflegt eS schon iu normalen Zeiten am Jahresschlüsse 200—300 Millionen dem Ausland zu schulden. Im Laufe des Jahres hilft mau sich mit Wechseln, bei der endgültigen Verrechnung jedoch müssen eben jene Anleihen gemacht werden, die Rußland in eiu Abhängigkeitsverhältnis zum AuSlaude bringen. Nuu besitzt Rußland einen Goldschatz von 1750 Millionen als Deckung des Papiergeldes

. Dieses Vorrates kann es sich jedoch zur Beglei chung der Jahresrechnuugeu uicht bedieueu weil er sehr rasch draufgeheu würde. UeberdieS sind 500 Millionen Gold in freiem Umlauf, diefe ge nügen jedoch lange uicht zur Regulierung des Goldverkehrs mit dem Ausland.. Als infolge des Krieges das Goldmanko in verstärktem Maße auftrat, konnte sich Rußland wieder uicht auderS helfe» als durch eiue Anleihe bei England. Dieses «öffnete Rußland einen Kredit vou 12 Millionen Pfd. Sterl., jedoch unter der demütigenden

Bedingung, das Rußland 8 Millionen von seinem eigenen Goldschatz als Sicherheit iu der Bank von England deponiere. ES war dies ein deutlicher Wink, daß Rußlaud sich zu bemüheu habe, iu Zukunft mit seinen ei genen Goldvorräten auszukommen. Die russische Presse ist darob empört uud wirft England Blind heit vor, weil eS nicht begreifen wolle, daß daS Interesse des einen Verbündeten auch daS des anderen sei. Mit noch schärferen Angriffen wenden sich „Rußkije Wiedomosti' gegen Frankreich, daS sich weigere

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Pustertaler Bote
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Seite 4 von 8
Datum: 19.03.1915
Umfang: 8
Verluste sind so ungeheuer, daß sie die in den Masuren er reichen. Zu dem Siege bei CiSna wird ge meldet, daß damit der Weg sür größere Er« eiguisse in der Lupkower Gegend freigemacht ist, da nun die Artillerie neue Stellungen für ein erfolgreiches Eingreifen besitzt. Bei einer Betrachtung der militärischen Lage erwähnt der „TempS' verschiedene Umstände, die daraus hindeuten, daß den Ereignissen in Rußland außergewöhnliche Bedeutung beizu- zumessen sei. Die in der Gegend von Prasz- vysz aufgenommenen

werden, Versprechungen, die sie Hilfsvölkern geleistet, erfüllen zu können. Bei den Rumänen können sich hierüber die Griechen Rat und Auskunft holen. König Konstantins Vater, den sie in Saloniki ermordeten, bekam einmal von Gortfchakow zu höre?, daß Ruß land in Europa nicht mehr zu befehlen habe, als Hessen-Darmstadt. Dasselbe könnte auch der Sohn zu hören bekommen, würde eS Ruß land au Versprechungen mahnen. Wie sollte auch jemals wieder Rußland in Europa etwas zu sagen habeu nach den Hel dentaten

Unterfuchungskommission gegen Hindenburg eingesetzt, welche die Nebel durch forschen soll, die über die Sumpfgräber der Masuren aussteigen; die Kommission wird zu verlässig festzustellen haben, welche Mittel an- zuwenden seien, um mit Hindenburg aufzu räumen. Nun kauuS nicht mehr fehlen. Die Unter fuchungskommission wird amtliche Akten liefern, die zum Ziele führen uud keine Enttäuschung bereiten werden, wie ja auch die Dardauelleu- wege zur Weltherrschaft sür Rußland offen stehen mit Hilfe der englischen und französi schen

Panzerflotten, welche letztere namentlich den Parisern schnelle Siegesfrucht uud doppelte Ernte — für Rußland versprach, aber trotz der Zusage dennoch die Pariser, sehr enttäuscht habe. DaS Eingangs e wähnte russische Sprich wort wird doch uicht auch hier seiue Auwen dung finden wollen? Vielleicht wird nun auch, wie angenommen werden darf, bezüglich der Dardanellen eine Unterfuchungskommission eingesetzt werden müssen, die gleich der betreffs der Masuren amtliche Bescheiniguugeu liefern wird uud zwar dürfte

diese Kommission amtlich bescheinigen, wie England uud Frankreich sich im edelsten Wettstreite bemühten, Konstantinopel zum Zen trum der russischen Weltmacht zu erheben, daß es ihnen aber zu ihrem größten Kummer nicht gelungen sei, vom eigenen Piedestal herabzu steigen, sich sür Rußland hinzuopsern uud eventuell mit eiuem Guadenplätzchen zu seinen Füßen sich zu begnügen. Die Weltgeschichte wird zweifellos nicht fäumen, dem Geiste beider das verdiente — Armutszeugnis auszustellen. Einen Erfolg hat aber Rußland

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Seite 4 von 12
Datum: 26.05.1922
Umfang: 12
werden die Alliierten eintreffen und die Funktionen ihrer Regierungen vergleichen, um ein gemeinsames Memorandum auszuar beiten. Dann wird das Ergebnis den Russen mitgeteilt werden. Die teilnehmenden Mächte verpflichten sich, keine Separatobkommen mit Rußland zu treffen und keine Separatoerträge in der Zeit der Verhandlungen mit Rußland zu schließen. - Auf dem Programm der Kom mission stehen: 1. Die Schuld Rußlands; 2. der Kredit für Rußland; 3. dos Privateigen tum in Rußland. Man hat vielseitig den Ein druck

sich aus die Lösung des Rätsels, ob Rußland seine Schulden bezahlen kann oder nicht. Die Alliier ten verlangen von Rußland bezahlt zu werden, aber sie selbst wollen nichts bezahlen. Die russischen Arbeiter und Bauern haben die Re- volulion nicht gemacht, um Rußland der inter nationalen Bankwelt zu verkaufen. Man kann den Ausgang der Konserenz nicht voraussehen. Ich meinerseits sage nur. daß Rußland nicht die für den Wiederaufbau Europas und der ganzen Welt benötigten Mittel ausbringen will und kann. In Europa

stehen die Dinge nickt so gut, wie man glauben machen will. Die Konferenz hat den Zerfall der Entente und den tiefen Gegensatz unter den Alliierten bewiesen. Genua war eine gute Lehre und hat gezeigt, daß man zwischen den bürgerlichen Staaten und Rußland nicht eine Einheitsfront herstellen kann. Wir müssen uns auf unsere Kräfte ver lassen und dann wird der Sieg unser fein. Frieden? In Irithrotschein getaucht sind Berge, Hügel, ein gold'ner Morgen liegt ob der Leuchtenftadt. DaS Amselweibchen breitet

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Seite 2 von 18
Datum: 22.03.1901
Umfang: 18
der Erhöhung zu Gunsten des Staates festgehalten und dieser Plan in einem Zeitpunkte eingebracht, in welchem die Regierung dem Hause neue Vorlagen vorlegen wird, die eine weitere Belastung des Budgets bedeuten. Ausland. Deutschlands . Die „Nowoje Wremja' gibt bei Besprechung der Rede des Reichskanzlers Grafen Bülow im deutschen Reichstage der Freude Ausdruck, daß die Interessen Deutschlands und Rußlands in Nordchina verträglich seien und' wünscht, Deutschland solle im Vereine mit Frankreich und Rußland

die Wirren in China beendigen. „Rossija' meint, Deutschland könne in China unmöglich mit England gehen. Rußland ver theidige vor Allem die Integrität Chinas. „Nowosti' nennen die Rede des Grafen Bülow «ine Vorrede zum Epilog in der chinesischen Frage. China bleibe dauernd unter der Vor mundschaft der Mächte. Deutschland falle dort «ine der Hauptrollen zu, da es seine Interessen durch das Abkommen mit England gesichert und Rußland in Nordchina Aktionssreiheit ein geräumt habe. Dies sei ein unzweifelhafter

gegenüber Tripolis lassen, unter der Bedingung, daß es betreffs der Expedition neutral bleibe. Das Uebereinkommen solle in Toulon bei der Zusammenkunft des Präsidenten Loubet mit dem Herzog von Genua endgiltig festgestellt werden. Rußland soll betreffs dieser Vereinbarungen nicht um Rath gefragt worden sein, und sei peinlich berührt, daß Frankreich sich in so gefahrvolle Unternehmungen einlasse. Die Studentennnsnhen in Rußland. Petersburger Telegramme besagen, daß die Studentenunruhen viel.größer seien

von Militär besetzt. Hunderte von Studenten wurden verhaftet. Rußland und Japan. In London sieht man die Stimmung zwischen Japan und Rußland als sehr ernst an. Der Mikado und Marquis Jto widersetzen sich den Kriegsgedanken, dagegen ist die öffentliche Meinung sehr erregt, so daß die Lage genau jener gleicht, wie sie vor dem japanisch-chinesischen Kriege in Japan war, wo es trotz der Ab- neigüng des Kaisers dennoch zum Kampfe kam. Die Japaner verlangen, falls sich die Nachricht von dem russisch

gewaltigster Art bezeichnet, deren Folgen gar nicht abzusehen wären. — Ein New-Aorker Telegramm der ..Frankfurter Zeitung' besagt, daß einer Meldung des „Sun' zufolge Li-Hung-Tschang Rußland in der Mandschurei- Frage nachgebe. — In London herrscht das Gefühl, daß die Lage in Ostasien seit der Veröffentlichung der Konvention zwischen China und Rußland viel ernster geworden ist, als das große Publikum ahnt. Zwischen Petersburg und London sollen sehr ernste Unterhandlungen schweben; der englische Botschafter

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Seite 4 von 8
Datum: 06.04.1917
Umfang: 8
In der gegenwärtigen Lage sehe er (Nilola'») kein Heil mehr für Rußland, was auch in den nächsten Wochen schon bestätigt Verden würde. Er halte alle Opfer sür vergebens gebracht, da Rußland Frieden schließen müsse, wenn eS sich als Großmacht behaupten wollt. Werde der Kampf fortgesetzt, so sehe er kein Heil darin sür Rußland, dessen Kräfte nun so zerstört und so zersplittert seien, daß sich daZ Volt gegen den Krieg auflehnen werde, wodurch der Frieden sür Rußland noch ungünstiger würde. Groß

« sürst Nikolai zieht sich ous sein Landgut bei Odessa zurück. — „Dien' besaßt sich mit den russischen Kriegszielcn und schreibt: ES genüge sür Rußland, wenn es ehrenvolle Friedeubedin- Zungen verlange. Der Hungerkrieg dürfe nicht fortgesetzt werden. Ein ehrenvoller Friede, der die Möglichkeit einer friedlichen inneren Eat« Wicklung gibt, das sei das AriegSziel Rußlands und diese Absicht müsse nun dem deutschen Volke mitgeteilt werden. General Radko Dimitriew ist von der pro- visorischen Regierung

beschlossen. Die provisorische Regierung beschloß weiter, alle RegiernngSämter, auch die Mivisterstelle» den Frauen zugänglich zu machen. — Die »enge- bildete OWerS-Union, die schon 28.000 Offiziere umsaßt, erklärte, sich auf dem politischen Stand punkt der neuen demokratisch-republikanischen Republik in Rußland mit ollen Kräften wirken zu wollen. — Die „Gazette de Lausanne' ver öffentlicht einen Brief eines aus Petersburg in Bern angekommenen Reifenden, in dem eS heißt, gewisse Generale, darunter

von Be sprechungen über deu Frieden mit Rußland allein, die andere in Besprechungen mit der Gesamtheit der Entente. In jener Stelle der Neuerungen Czernin?, in der davon gesprochen wnrde, daß die gequälten Völker des russischen Reiches durch die Revolution dahin geführt werden können, einzusehen, daß sie jeden Tag einen ehrenvollen Frieden mit den. Zentral- mächten schließen lösnen, wird deutlich mit der Möglichkeit gerechnet, daß mit Rußland allein verhandelt werden kann. Graf Czernin hat zwar an anderer Stelle

davon gesprochen, daß er nur iu einer Friedenskonferenz deu Weg er» blicke, zu einem „ellzemeinen' Frieden zu ge langen. Aber auch dies- Aeußerung schließt nicht aus, daß mit Rußland allein zu Verhand lungen geschritten werden kann. Graf Czernin hat also beide Möglichkeiten offen gelassen, die nach den durch die Sachlage gegebenen Ver« hältnissen zu einem allgemeinen oder partiellen Friedensschlüsse sühren könnten. Graf Czernin sagte v. a.: Wir sind nicht zn vernichten, aber wir wollea

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Seite 5 von 26
Datum: 18.07.1913
Umfang: 26
, daß seine Truppen von den Griechen vollständig und von den Serben teilweise geschlagen wurden. — In England mahnt man die siegreichen Balkan- staateu auch Rumänien, zur Mäßigung und warnt Rußland und Oesterreich vor eiuem Ein greifen. Die Kriegslast in der Türkei beginnt zuzunehmen. Efsad Pascha soll das Ober kommando erhalten. Die türkische Regierung gibt bekannt, daß ihr augenblicklich 300.000 Mann reguläre Truppen zur Verfügung stehen. — Die griechische Flotte hat Dedeagatsch be setzt. — Die Gesamtverluste

. Auf diese Aufforderung hat die italienische Re gierung nach dem Borgange Oesterreich-Ungarns nur ihre bedingte Zustimmung erklärt. Da auch Deutschland, der französischen Anregung eine analoge Autwort gegeben hat, so würde also schon jetzt feststehen, das der von Rußland inspirierte Wunsch des Herrn Pichon, dem Dreibund durch eine solche Nichtinterventions- erklärung die Hände zu binden, keinen Erfolg gehabt und daß die Angehörigen des Dreibundes in der Lage sind, ihre Interessen, wo sie es sür nötig halten

,ohne Einschränkung zu verteidigen. Rußland. Der russische Ministerrat wird für alle Fälle die Erneuerung aller militärischen Maßnahmen im Interesse der Landesverteidigung uud Schlag- bereitschaft der Armee beschließen. Doch sei gewiß, daß sich Rußland jedes Eingriffes ent halten wird, so lauge die österreichisch-ungarische Eiumischuug unterbleibt. Sollte Oesterreich-Un garn dagegen etwa Bulgarien auffällig begün stigen, so könnte Rußland kaum eiu tatenloser Zuschauer bleiben. Bulgarien. Die Nachrichten

sich Rußland anschließen; es begehe einen Selbst mordversuch, wenu es sich auch nur einige Schritte Rußland nähere. — Nicht der Wunsch nach Expansion oder Eroberungsgelüste ist der Beweggrund der kriegerischen Aktion, sondern einzig und allein eine Präventivpolitik gegen die Großmachtstellung Bulgariens am Balkan. Rumänien läßt sich auch weder von Oesterreich- Ungarn, uoch von Rußland, die beide versucht haben eS umzustimmen in dieser Bewegung hindern oder gar einschränken. Griechenland. Rußland

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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 12.02.1904
Umfang: 16
-japanische Krieg. (Original-Korrespondenz des Pustertaler Bote.) Wie«, 9. Februar. Die Würfel sind gefallen, zur Stunde da diese Zeilen vor das Auge des LeserS gelangen, ist der Krieg zwischen Rußland und Japan vielleicht schon tatsächlich ausgebrochen, unvermeidlich ist er jeden falls. Die diplomatischen Beziehungen der beiden Mächte sind abgebrochen, da wird die Kriegserklärung wohl nicht mehr allzulange auf sich warten lassen. Die Ursache des Krieges ist bekannt. Rußland hat sich in Folge der Boxer

unruhen in China in der Mandschurei festgesetzt und weigert sich, diese zu räumen. Japan will nicht 60 Stunden weit von seinen Küsten anstatt des schwachen China das mächtige Rußland als Nachbarn haben und besteht auf der Räumung. Rußland scheint ihm ange boten zu haben als Gegengewicht Korea irgendwie in seine (Japan's) Machts sphäre zu ziehen, Japan fand dieses Zugeständnis ungenügend und bestand auf der Räumung der Mandschurei. Das konnte Rußland, das sich dort militärisch festgesetzt und enorme

Summen für Be festigungsarbeiten ausgegeben hat, nicht zugestehen und so wurde der Zusammen stoß unvermeidlich. Zu sagen, daß der oder jener Teil „die Schuld' am Krieg habe, ist etwas kindisch. Kein Teil hat die „Schuld', es ist eben ein Zusammen stoß, der nach weltgeschichtlichen Gesetzen kommen mußte. Es ist unmöglich verauszusehen, wer siegen wird. Rußland hat 120 Mill. Einwohner, Japan 45 Millionen. Aber Rußland führt den Krieg drei Wochen reisen entfernt vom Sitze seiner Macht, Japan drei

Tagreisen weit. Das verschiebt die Machtverhältnisse total. Man hat während des südafrikanischen Krieges gesehen, was das heißt, 1200 deutsche Meilen weit vom Mutterlande kämpfen zu müssen. Und dabei hatte England den Seeweg zur Verfügung, ^Rußland hat nur die eingeleisige, noch nicht aus gebaute sibirische Eisenbahn für Trans porte und Nachschübe zur Verfügung. So ist die Partie nicht so ungleich als es den Anschein hat. Im Anfang wird der Krieg Seekrieg sein. Japan muß trachten die russische Flotte

zu kämpfen, das die Japaner so mutig macht. Die europäischen Machtverhältnisse werden durch den Krieg nicht verschoben. Aber unzweifelhaft wird der Umstand, daß Rußland im fernen Osten gebunden ist, auf die kleinen Staaten aus den Balkan stimulierend einwirken. Wenn die Katze aus dem Hause ist, machen sich die Mäuse lustig. In Bulgarien und Serbien wird die Kriegspartei sich ermutigt füllen. So wirkt also der ost- asiatische Konflikt indirekt auf Europa zurück. Wir find dadurch im Osten zu doppelter

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Seite 1 von 16
Datum: 17.03.1905
Umfang: 16
. Nr. 11 Bruneck, Freitag den !7. März 1905 Das Gleichgewicht der Aräfte. (Original-Korrespondenz de^ Pustertaler Bote.) Wie«. März. Die Entscheidung im ostasiatischen Kriege ist tatsächlich gefallen. Darüber kann man sich keiner Enttäuschung hin geben; Rußland ist geschlagen, endgiltig und unwiderruflich. Die katastrophale Niederlage von Mukden kann nicht mehr gutgemacht werden. Rußland hat keine vierte Armee, die es nach Ostasien senden kann. Menschen hätte es freilich noch genug. Aber man kann in Rußland

, daß sie den Japanern nicht mehr gefährlich werden kann. Im allgemeinen find iu Oesterreich die Sympathien der Deutschen eher für Japan als für Rußland, die der Slaven aber naturgemäß auf russischer Seite. Aehnlich ist das Verhälwis in Ungarn die Magyaren find gegen Rußland, die ungarischen Slaven und Rumänen für Rußland. Für unsere inneren Ver hältnisse find die Siege Japans vielleicht von Vorteil. Unsere slavischen Parteien haben gern mit dem heiligen Rußland und seiner Macht, die hinter ihnen stehen

sollte, geprotzt. Das werden sie sich jetzt wohl vergehen lassen. Das „heilige Rußland' ist so gründlich gesWgen, daß es ein bis anderthalb Jah^ente mit sich zu tun haben wird und es wird wahrhaftig nicht daran denken, sich um Tschechen und Slowaken zu kümmern. Den Pan- slavisten ist ein ausgiebiger Dämpfer aufgesetzt worden. ^ Anders liegen aber die Dinge, wenn man die allgemeine Weltlage ins Auge faßt. Da kaun uns der Niederbruch Rußlands nicht ganz willkommen sein. Man darf nicht vergessen

, daß dieser Niederbruch Deutschland sozusagen zum Herrn des europäischen Festlandes macht. Bisher war Deutschland auf uns ange wiesen, weil es zwischen Rußland und Frankreich wie eingeklemmt war. Das hat nun aufgehört. Vor Frankreich allein braucht sich Deutschland, Mi zu fürchten und die Folge ist, daß der Dreibund und die Allianz mit uns ihm weniger notwendig geworden find. Daß das uns nicht passen kann, liegt auf der Hand. Für uns ist es am besten, wenn Niemand zu stark und Niemand zu schwach ist. Rußland

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Seite 1 von 16
Datum: 06.12.1889
Umfang: 16
Verbreitung und werden nach Tarif berechnet Nr. 49. Bruneck, Freitag den 6. Dezember 1889. Gin Franzose über den Dreibund. Unter den Titel „Praneais et Russe« vis-u-vis äe !a> Mianes' ist in Paris vom Artillerie-Hauptmann Paul Morrin ein Buch erschienen, welches ein gewisses Aussehen erregen dürfte. In dem Buche wird nämlich an der Hand statistischer Daten nachgewiesen, wie groß die mi litärische Ueberlegenheit des Dreibundes über Rußland und Frankreich, selbst wenn beide Staaten verbündet vorgingen

geführt wird, daß es bei weiterer Betreibung dieser Wünsche die Herrschaft im Mittelmeer zu Gunsten Italiens verlieren würde. Aber auch die slavischen Ansprüche aus die Donau werden eingeschränkt, da Rußland keine Armee nach dem Balkan schicken kann, so lange die Gefahr besteht, daß es in Polen angegriffen und erdrückt werden kann. Was soll man nun für Rußland, was für Frankreich thun? Alles, mit Ausnahme des Krieges! Denn es ist klar, daß der Krieg gxgeil Rußland und gegen Frankreich entscheiden

verzichten auf fremde Herausforderungen zu antworten. Frankreich Muß ferner für den Fall, daß es ernstlich herausgefordert würde, auf wirksame Unterstützung in Europa oder wenig- Itens aus herzliche Theilnahme rechnen können, die das Er jagen von Schicksalsschlägen erleichtert. (Folgt eine längere Ausführung über Staatengruppen, die sich unter einem fried- uchen Programm Frankreich anschließen könnten.) ^enn wir unter diesen Staaten Rußland nicht genannt haben, so geschah das, weil Rußland

bei den Gegensüßlern M. Es ist viel weiter von uns entfernt als Deutschland. panslavische Rußland denkt nur an Eroberungen an ^ Donau, in Kleinasien, in Turkeftan, am Japanischen ^ere. Krieg ist der feste Glaube des Slaven. Für ihn gibt es keinen Frieden, kein Schiedsgericht, er will nur die .Macht der Waffen. Und nur zn seinem eigenen Nutzen! Ganz anders ist die Geistesanlage des Deutschen. Er will bewahren, was er erwarb. Gewiß, dieser Gedanke ist schmerz lich für einen Franzosen, aber man muß seinen Schmerz

für sich behalten, wenn man nicht stark genug ist, um ihn zu zeigen. Deutschland wassnet aufs äußerste, weil es einen Krieg für möglich hält, in dem seine Erwerbungen in Frage gestellt werden könnten. Es wird aber keinen einzigen Sol daten bezahlen, um in Europa neue Provinzen zu erobern. Der wahre Grund des allgemeinen Unbehagens in Europa, liegt an einer anderen Stelle: Rußland will die Do nau, wenn nicht als russischen Strom, so doch als einen Strom, der Provinzen durchfließt, die Rußland unbedingt

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Seite 1 von 22
Datum: 26.11.1897
Umfang: 22
sie auch für den ersten Augenblick scheinen mag, kann zu den unabsehbar sten Folgen führen. ? Unter solchen Umständen ist es nun allerdings höchst erfreulich zu hören, daß der Dreibund, die Stütze des europäi schen Friedens, in ungeschwächter Kraft fortbesteht und daß seine Vertiefung das stete Bestreben der Leitung unseres aus wärtigen Amtes bildet. Höchst charak teristisch ist aber die Thatsache, daß die Beziehungen der Monarchie zu Rußland eine „freundschaftliche Ausgestaltung' ge nommen haben^ Der junge Czar

über die Verständigung mit Rußland wird, wie vorauszusehen war, die gerechte Ursache zu gesteigerter Friedenszuversicht hergeleitet. So empfindet man in Deutschland über die feierliche Verkündigung des freundschaft lichen Verhältnisses zwischen Oesterreich-Ungarn und Rußland in der Ansprache des Kaisers herz liche Genugthuung, da dieses Verhältnis neben der „unverrückbaren Basis' des Dreibundes ein neues und überaus willkomenes Element des europäischen Friedenszustandes darstellt. Der Londoner „Standard'^ sagt

, eS sei im Orient zwischen Oesterreich-Ungarn und Rußland keil», Antagonismus mehr vorhanden, und in Italiens spricht man von der Enthüllung einer neum Situation, welche jeden Conflitt zwischen Oester»'^ reich-Ungarn und Rußland über Balkan- un!> ^ Orientfragen ausschließe und deshalb eine neue ; Gewähr für .die Erhaltung des allgemeines^ Friedens bllde. ^ (Line russiche Stimme über das Expose des Grafen Goluchorvsk^- Petersburg, 22. November. Die ^.No^M wosti' bespricht das Expose des österreichischs

»A ungarischen Minister des Aeußern Grafen Golu- ' chowski und sagt: ^ „Schon-lange sprachen österreichisch-ungarisch^ Minister nicht so aufrichtig und überzeugt wie Graf Goluchowski. Es ist unS angenehm, con« fiatieren. zu. !öur-en^c»daßk dies^ sMenur Eiger lchastm^.de^ Rebe des ^östernkchifch-mlgarischk Minister des Äußern das directe Resultat derW zwischen Oesterreich-Ungarn und Rußland her^^H gestellten soliden und freundschaftlichen Bezieh^? ungen sind. Indem sich Oesterreich - Ungarn 'st einerseits

auf den Dreibund, andererseits auf /H das mit Rußland getroffene Einvernehmen stützt welche jede Einmischung in die Angelegenheiten der Balkanvölker ausschließt, kann eS mit erhöhter Stimme und überzeugender denn je von der A? Unerschütterlichkeit des europäischen ^ Friedens reden.' . - . . ^ ^ '.5ÄH Zum Exposö des Grafen Goluchowski/^ bemerkt die „Neue Freie Presset u. a.: ' : M „Das Exposs des Grafen Goluchowski ist durch die Darstellung des Verhältnisses zwischen ' Oesterreich und Rußland zu einem höchst

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Seite 1 von 14
Datum: 23.01.1925
Umfang: 14
des Friedensvertrages und eine der großen Lücken, die zum Untergange des Vertrages führen werden. Man hat anstatt in: Osten gegen das bolschewistische Rußland eine feste Front zu schaffen und ein Reich aufzurichten, gegen das Rußland nicht aufkonnte, einfach eine Reihe von kleinen und kleinsten Stäätchen geschaffen und dadurch die Schwerkraft nach Westen ver legt, weil man von der Ansicht ausging, daß alle diese kleinen Staaten ja selbst nicht exi stieren können und daher von den Westmächten oder mit einem Worte

, das man sich gesteckt. Zwischen Deutschland und Rußland ist ein Gürtel errichtet worden, der ein Zusammen gehen verhindern würde, wei^n ein solches be absichtigt wäre. Aber Deutschland hat nie daran gedacht, stch mit dem bolschewistischen Rußland zu verbinden. Teilweise ist aber das Ziel weit gefehlt worden, deiin diese kleinen Randstaaten des Ostens verspüren keine Lust sich in die Rolle französischer Kolonien drän gen zu lassen. Es ist einer dfr.merkwürdig flen Seiten der Nachkriegszeit^ daß da im Osten

diese Kleinstaaten alle separat eigentlich eigene Wege gehen wollen ',,rid nicht einmal ein Staatenbündnis zusammenbringen können, das doch in ihrem eigenstem Interesse läge. Mit diesen Dingen fleht sowohl Rußland als auch der Westen in enger Beziehung, ja man könnte fast sagen, daß dieser Berührungs punkt der einzige ist. der von Bedeutung wer- den wird. Wie die Verhältnisse heute in Ruß land liegen, ist eine Aenderung in der oder der Form nicht ausgeschlossen. Nachdem Trotzky gefallen ist, dürfte die streng

jeder Versuch über diese Randstaaten hinweg zu kommen, im Keime erstickt und der Weg nach dem Westen blieb dem Bolschewismus verschlossen. Die Zeit Ändert sich aber auch in Rußland und man möchte dort nicht nur immer die großen Worte hören, sondern auch die Ausbreitung des Bolschewismus nach dem Westen. Es gährt in Rußland schon ganz bedenklich und wenn nicht die Ausdehnung nach neuen Ge bieten in absehbarer Zeit erfolgt, so wird auch im eigenen Lande der Bolschewismus über kurz oder lang zu Grunde gehen

. Die Konferenz der östlichen Randstaaten in Lelstngfors und der Ausschluß Trotzkys aus der Regierung find zwei Dinge, die die Augen wieder einmal mehr als je nach dem Osten richten lassen. Denn der große Zankapfel, an den stch niemand getraut hat und die große Unbekannte, um die man in Versailles und > in St. Germain herumgegangen ist, das ist und bleibt doch Rußland. Man muß stch vor Augen halten, daß Rußland eines der größten Reiche Europas ist und daß ein wohl und gut ausgebildetes russisches Keer

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Seite 5 von 6
Datum: 23.04.1915
Umfang: 6
dem Pustertale weisen diese Listen folgende Namen aus: Auer Ferdinand, Jnft., JR. Nr. 17,4. Komp., Mühl bach, verw.; Putzer Sebastian, Jäg., TM. Nr. 1, Niederviutl, Vera»., kriegSgef. (Wolsk, Gouver nement Ssaratow, Rußland); Ahslaber Josef, Inf., JR. Nr. 17, 1. Komp., W.-Matrei, verw.; Dibona Rafsaele,Ldsch., Reit. TLdschDiv. 1. Esk., Ampezzo,kriegSgef.,(Bijsk,GonvernementTomSk, Rußland); Weißkopf Georg, JSg., TZR. Nr. 1, 1. Komp., Sals, 'verw.; Schönbichler Jakob, Zugsf., TIN. Nr. 4, 2. Komp., St. Loreuzen

, kriegsgef. (Ashabad, Gouvernement TranSkaspien, Rußland. War verwundet gemeldet.) Schranz« hofer Josef, JSg., TJR. Nr. 4, 9. Komp , Sil- liav, kriegSgef. (Sammel Evakuations-Hospital Nr. 28 in Wladimir, Rußland. War verw. gemeldet.) Kiebacher Peter, Jäg., TJR. Nr. 3. RgstStb., Wahlen, kriegSgef.; Brugger Peter, Inf., JR. Nr. 17,4. Komp., Schleiten, kriegSgef.; Staller Paul, Jus., JR. Nr. 17, 4. Komp.; W.-Matrei, verw.; Delazer Francesco, Jäg., TJR. Nr. 4, 10. Komp., Ampezzo, Franzo, verw., kriegSgef

., (Moskau Rußland); Waldoer Josef, RejLdsch., LdschR. Nr. 2,4. Komp., Pret> tau, kriegSgef. (Bogutschar, Gouveruemeut Wo rouefh, Rußland); Glira Serafia, Jäg., TJR. Nr. 3, 15. Komp., Abtei, verw., kriegSgef. (Eva kuationsspital Nr. 22 in Niznij Nowgrod, Ruß land); Meßner Gottfried, ErsRes., TJR. Nr. 4, 8. Komp., Val?, verw., kriegsgef. (Spital Nr. 10 iu Moskau, Rußland). — Der aus Nieder rasen gebürtige Kaiserjäger Anton Bruuner, ist in Bozen am 13. April gestorben. — Weiter find auf dem Felde der Ehre

des Aenßern nahestehende Fremdenblatt bezeichnet die vou ausländischen, besonders von französischen Blät tern veröffentlichten Gerüchte über angebliche Absicht Oesterreich'Ungarns einen Sonderfrie den mit Rußland zu schließen, als jeder Grund lage entbehrend. s Zar Nikolaus ist au der Front der OperationSarmee eingetroffen. f Hochwasser. Die Donau schwillt iu ganz Rumänien iu bedenklicher Weise au. In Galatz ist der Wasserstand so hoch, wie er seit 1887 »och nicht war. Der Donau entlang stehen zahlreiche

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Seite 4 von 10
Datum: 05.02.1915
Umfang: 10
Bevölkerung, ihv nicht auflösen zu wollen, der« sie würde» ganz bestimmt wiederkommen. Allein dies mag eben nur ein kaum erfüllbarer Wunsch ihrer Herzen sein. Ein anderes sehnendes Wünschen russischer Herzen ist nach den kleineren neutralen östlichen Lävder» gerichtet, welche Rußland zur Ent schließung drängen möchten, die ihnen Verder ben bringen müßten. Diese wissen indes wohl, daß, wenn sie ihr Geschick mit dem der wau- kenden und verhungernden Heere Rußlands verketten sollten

Gewinn, Und ich bin ich, wie ich erzeugt auch bin.' Die Friedenspropagande ist in Frankreich so lebendig geworden, daß im parlamentarischen HeereSauSschuß der Minister des Innern Malwy Vorkehrungen gegen die Unterdrückung dieser Bewegung anzuküuden sich gedrängt sah und ebenso hat in der Duma der russische Minister des Aenßern sich ver anlaßt gesehen, die Versicherung zum Fenster hinauszuwerfen, daß Rußland keinen Separat frieden zu schließen im Plane habe. Die Erklärungen in Frankreich wie in Ruß

land sollen offenbar in England beunruhigend wirken, wo Über den keineswegs sicheren Kanal herüber die Klagwellen der FriedevSlöne aus den bereits übel zugerichteten Staaten der Bun desgenossen Aergernis, Angst uud Mißtrauen erwecken. Es liegt eben gegenwärtig noch nicht in der Berechnung, daß Rußland uud Frank reich im dermaligen Stadium des Krieges ihrem selbstmörderische» Treibe« Einhalt tun, daß sie Millionen Männern ihren Geschäft zurückgeben und ihre unermeßlichen Kräfte produktiv nützen

will es nun, daß Frankreich und Rußland noch weiterhin ihre Armee» auf die Schlachtbank führen. Aber diese armen Schlachtopfer suche» ge lindere Wege aus. Sie lassen sich, wo immer es nur gngeht, von uusereu Truppe» gefangen nehmen uud entwaffuen. Damit ist ihnen die größte Wohltat geschehen, den ihr Leben ist geborgen uud ihr Hunger wird gestillt. Ihre eigenen Familien haben sie sich selbst zerstört, ihr Landesgebiet sich selbst verwüstet, aber sie finden nun wenigstens warmes Menschengesühl in jenen Ländern

, die zu vernichten sie ausge schickt wurden, sie finden dort Nahrung und Unterkunft uud Zeit und Gelegenheit, darüber nachzudenken, wie gröblich sie irregeführt wurden. Offensivankündigungen nnd Friedensprobleme werden von Rußland her fast in einem Atem verbreitet. So wenig zaghaft uns die Androh ungen einer neuen Offensive gemacht haben, so wenig verständnisinnig wenden wir uns den Friedensproblemen zu. Die russischen Offiziö sen ventilieren die Idee, daß Serbien an Oester reich-Ungarn preiszugeben sei, wofür

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Seite 2 von 8
Datum: 14.10.1927
Umfang: 8
Seite 2 »Pupertaler Bote'. Freitag, 14. Oktober 1SS7 Nr. 4l anfangs Dezember das Parlament zu einer kurzen Session einberufen werden. * * * Am Montag, den 17. Oktober, findet der nächste Ministerrat statt, der sich mit wichtigen Wirtschafte fragen befassen wird. AußemlililA SoAMaii. Gewitterwolken am Balkan. — Die Tangerfrage. — Rußland und Frankreich. -- Der Aufstand in Mexiko. Bewegung in China. Am Balkan gibt es wieder einmal schwere Ge witterwolken und man spielt immer lieber

bei diesem Geschäfte in der Hand hat. Es siele Frankreich diesmal außer ordentlich leicht seine alte Taktik einzuschlagen und dem lieben Verbündeten in den Rücken zu fallen, indem Frankreich das Russengeschäft anerkennt und mit Moskau Frieden schließt. Dann ist die Kette die London heute um Moskau zu legen bestrebt ist, zerrissen, das wichtigste Glied fehlt und der stille, aber umso heftigere Kampf zwischen England und Rußland ist im Grunde entschieden. DaS mag ja auch der Grund gewesen sein, warum Moskau

den französischen Forderungen nach Ab berufung Nakowski, des russischen Botschafters, von Paris Folge geleistet und hat Rakowski wirklich abberufen. Rußland kennt die Schwäche Englands und es weis, daß es seinen Sieg nur in Frank reich erringen kann, wenn überhaupt eine Aussicht ist. Der Bolkskommissär für Aeußeres, Tfchitfcherin, hat auf seiner letzten Westreise nicht nur Staats männer getroffen, er hat auch ihre Politik gelernt und sucht sie nun anzuwenden. Darum ist die Tangerfrage trotz der Besprech ung

der beiden Staatsmänner noch nicht erledigt, sondern man hosst in Frankreich auf eine weitere Etappe und ist anscheinend entschlossen zum letzten Mittel zu greisen, wenn nichts anderes helfen sollte und die Russen in die Wagschale zu werfen. 5 5 Wie bereits gezeigt, hängt von dem Verhältnis Rußland-Frankreich heute die englische Politik ab, ja die europäische, weil sie auch das Verhältnis Frankreich-England beinhaltet. Deshalb ist diese Frage der man in verschiedenen Hauptstädten so bange aus dem Wege

zu gehen sucht, zu einer der Hauptfragen der heutigen Politik, wenn nicht vor übergehend zu deren Angelpunkt geworden. Das Verhältnis Frankreich-Rußland kennzeichnet sich durch auffallendes Viebrieren und durch auffallen des Schwanken, das jetzt vor den Wahlen in Frank reich noch viel stärker wird. Frankreich benutzt seine russische Politik schlauerweise als eine Haupt waffe, die es sehr gut zu verwenden versteht. Es hat verstanden den Bruch zwischen England und Frankreich herbeizuführen

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