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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 8
Datum: 20.08.1926
Umfang: 8
16.—. Für das Ausland viertel- l. 7 —, halb l. 13 KV, ganzjährig l. 27.—. Durch ErzeugnngStosten bedingte Preiserhöhung vorbehalten. Anzeigen aller Art finden die lohnendste Verbreitung und wird die einspaltige Petitzeile mit 4V Cent, berechnet. Bestellungen zu richten an die Buchdruckerei H. Mahl, Brunico Rr. 34 Freitag, den 20. August 1926 PilitilN BMMlm. Wolken i« Rußland. — Die Grenzgtschichten auf dem Balkan. — Entwicklungen in Suropa. Wer in den letzten Wochen die Berichte über Rußland aufmerksam durchgelesen

hat, der kann sich eines gewissen Gefühles nicht erwehren, daß da drüben wieder einmal Theater gespielt wird und zwar so, daß die Außenwelt über die tatsäch lichen Verhältnisse getäuscht werden soll. Nicht mit Unrecht hat ein Blatt daraufhingewiesen, daß es das neue Rußland schon einige Male vorzüg lich verstanden hat, auf diese Weise die Welt zu täuschen und die Gefahr für den Bolschewismus abzuwenden, die von außen gedroht hatte. Das erste Mal war es der deutsche General Hoffmann während der Friedensverhandlungen von Brest

- Litowsk, der den Vorschlag machte, man möge in Berlin sich entschließen, mit einigen Korps nach Moskau zu ziehen, mit den Bolschewiken aufräumen und dann mit einer ordentlichen Regierung den Frieden schließen. Die Russen haben natürlich diese Gefahr sofort erkannt und haben als Gegen mittel in der Presse Nachrichten über Uneinigkeit unter den Bolschewiken verbreitet, so daß dje deutsche ließen und. von diesem Vorschlag abkamen. Das zweite Mal wSr es England, das Rußland auf ähnliche Weise schachmatt

setzen wollte und wieder kam der Trick in der Presse. Damals war es Trotzky, der angeblich in die Verbannung wanderte und die Nachrichten, daß es um den Sowjetstaat schlecht bestellt sei, beruhigte die Welt wieder, so daß man Rußland wieder in Ruhe ließ. Dies mal ist es wieder etwas Aehnliches. Die Nach richten, die augenblicklich über Rußland in der Presse stehen, klingen zum Teile wenigstens recht unwahr, zumal wenn man das Regime auch nur halbwegs in Erwägung zieht, das ja solche Äußer ungen

wie das allrussische Bauernmanifest ohne weiters in einem Meer von Blut ertränken würde, anstatt diese Nachrichten mit einer gewissen Auf dringlichkeit in der Presse breit zu treten. DaH es in Rußland gegenwärtig unruhig ist, das wird ohne weiters zugegeben, jedenfalls aber entsprechen die in dieser Form verbreiteten Nachrichten nicht der Wirklichkeit. Es ist auf der Hand, daß eine Regierung, wenn sie auf dem Sprung steht, nicht so ohne weiters sich das Sterbeglöcklein in der Presse länten läßt und womöglich

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Pustertaler Bote
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Seite 4 von 8
Datum: 19.03.1915
Umfang: 8
Verluste sind so ungeheuer, daß sie die in den Masuren er reichen. Zu dem Siege bei CiSna wird ge meldet, daß damit der Weg sür größere Er« eiguisse in der Lupkower Gegend freigemacht ist, da nun die Artillerie neue Stellungen für ein erfolgreiches Eingreifen besitzt. Bei einer Betrachtung der militärischen Lage erwähnt der „TempS' verschiedene Umstände, die daraus hindeuten, daß den Ereignissen in Rußland außergewöhnliche Bedeutung beizu- zumessen sei. Die in der Gegend von Prasz- vysz aufgenommenen

werden, Versprechungen, die sie Hilfsvölkern geleistet, erfüllen zu können. Bei den Rumänen können sich hierüber die Griechen Rat und Auskunft holen. König Konstantins Vater, den sie in Saloniki ermordeten, bekam einmal von Gortfchakow zu höre?, daß Ruß land in Europa nicht mehr zu befehlen habe, als Hessen-Darmstadt. Dasselbe könnte auch der Sohn zu hören bekommen, würde eS Ruß land au Versprechungen mahnen. Wie sollte auch jemals wieder Rußland in Europa etwas zu sagen habeu nach den Hel dentaten

Unterfuchungskommission gegen Hindenburg eingesetzt, welche die Nebel durch forschen soll, die über die Sumpfgräber der Masuren aussteigen; die Kommission wird zu verlässig festzustellen haben, welche Mittel an- zuwenden seien, um mit Hindenburg aufzu räumen. Nun kauuS nicht mehr fehlen. Die Unter fuchungskommission wird amtliche Akten liefern, die zum Ziele führen uud keine Enttäuschung bereiten werden, wie ja auch die Dardauelleu- wege zur Weltherrschaft sür Rußland offen stehen mit Hilfe der englischen und französi schen

Panzerflotten, welche letztere namentlich den Parisern schnelle Siegesfrucht uud doppelte Ernte — für Rußland versprach, aber trotz der Zusage dennoch die Pariser, sehr enttäuscht habe. DaS Eingangs e wähnte russische Sprich wort wird doch uicht auch hier seiue Auwen dung finden wollen? Vielleicht wird nun auch, wie angenommen werden darf, bezüglich der Dardanellen eine Unterfuchungskommission eingesetzt werden müssen, die gleich der betreffs der Masuren amtliche Bescheiniguugeu liefern wird uud zwar dürfte

diese Kommission amtlich bescheinigen, wie England uud Frankreich sich im edelsten Wettstreite bemühten, Konstantinopel zum Zen trum der russischen Weltmacht zu erheben, daß es ihnen aber zu ihrem größten Kummer nicht gelungen sei, vom eigenen Piedestal herabzu steigen, sich sür Rußland hinzuopsern uud eventuell mit eiuem Guadenplätzchen zu seinen Füßen sich zu begnügen. Die Weltgeschichte wird zweifellos nicht fäumen, dem Geiste beider das verdiente — Armutszeugnis auszustellen. Einen Erfolg hat aber Rußland

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Pustertaler Bote
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Seite 5 von 6
Datum: 23.04.1915
Umfang: 6
dem Pustertale weisen diese Listen folgende Namen aus: Auer Ferdinand, Jnft., JR. Nr. 17,4. Komp., Mühl bach, verw.; Putzer Sebastian, Jäg., TM. Nr. 1, Niederviutl, Vera»., kriegSgef. (Wolsk, Gouver nement Ssaratow, Rußland); Ahslaber Josef, Inf., JR. Nr. 17, 1. Komp., W.-Matrei, verw.; Dibona Rafsaele,Ldsch., Reit. TLdschDiv. 1. Esk., Ampezzo,kriegSgef.,(Bijsk,GonvernementTomSk, Rußland); Weißkopf Georg, JSg., TZR. Nr. 1, 1. Komp., Sals, 'verw.; Schönbichler Jakob, Zugsf., TIN. Nr. 4, 2. Komp., St. Loreuzen

, kriegsgef. (Ashabad, Gouvernement TranSkaspien, Rußland. War verwundet gemeldet.) Schranz« hofer Josef, JSg., TJR. Nr. 4, 9. Komp , Sil- liav, kriegSgef. (Sammel Evakuations-Hospital Nr. 28 in Wladimir, Rußland. War verw. gemeldet.) Kiebacher Peter, Jäg., TJR. Nr. 3. RgstStb., Wahlen, kriegSgef.; Brugger Peter, Inf., JR. Nr. 17,4. Komp., Schleiten, kriegSgef.; Staller Paul, Jus., JR. Nr. 17, 4. Komp.; W.-Matrei, verw.; Delazer Francesco, Jäg., TJR. Nr. 4, 10. Komp., Ampezzo, Franzo, verw., kriegSgef

., (Moskau Rußland); Waldoer Josef, RejLdsch., LdschR. Nr. 2,4. Komp., Pret> tau, kriegSgef. (Bogutschar, Gouveruemeut Wo rouefh, Rußland); Glira Serafia, Jäg., TJR. Nr. 3, 15. Komp., Abtei, verw., kriegSgef. (Eva kuationsspital Nr. 22 in Niznij Nowgrod, Ruß land); Meßner Gottfried, ErsRes., TJR. Nr. 4, 8. Komp., Val?, verw., kriegsgef. (Spital Nr. 10 iu Moskau, Rußland). — Der aus Nieder rasen gebürtige Kaiserjäger Anton Bruuner, ist in Bozen am 13. April gestorben. — Weiter find auf dem Felde der Ehre

des Aenßern nahestehende Fremdenblatt bezeichnet die vou ausländischen, besonders von französischen Blät tern veröffentlichten Gerüchte über angebliche Absicht Oesterreich'Ungarns einen Sonderfrie den mit Rußland zu schließen, als jeder Grund lage entbehrend. s Zar Nikolaus ist au der Front der OperationSarmee eingetroffen. f Hochwasser. Die Donau schwillt iu ganz Rumänien iu bedenklicher Weise au. In Galatz ist der Wasserstand so hoch, wie er seit 1887 »och nicht war. Der Donau entlang stehen zahlreiche

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Pustertaler Bote
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Seite 2 von 22
Datum: 04.12.1903
Umfang: 22
. Nachdem die Pforte nunmehr die in der Re formnote Oesterreich-Ungarns und Rußland fest gelegten Prinzipien einer erweiterten Reform der mazedonischen Verwaltung unter Kontrolle der beiden Ententemächte uneingeschränkt ange nommen hat, ist der nächste Schritt wieder von den Kabinetten von Wien und Petersburg zu iun. Es werden von den Entente-Regierungen zunächst die Personen für die neukreirten In stanzen des österreichisch-ungarischen und russischen Adjunkten nominiert werden, ebenso der Kom mandant

verkündigen werde, ohne ihn vor ein neues Kriegsgericht zu verweisen. Rußland, England und Japan. Die letzte russische offiziöse Erklärung über den Charakter und den Stand der schwebenden Unterhandlungen wird in London von autori tativer Stelle als reine Erfindung bezeichnet. Besonders bemerkt wird in London, daß nun such die gemäßigten japanischen Blätter dort eine -resolute Aktion fordern. Den ganzen Ernst der Situation zeigt die Rede des japanischen Han delsministers, der erklärte, Japan müsse

die Unterhandlungen suspendieren, die sofortige Ein stellung der Entsendung russischer Verstärkungen fordern und, falls dies verweigert wird, den Krieg erklären. Die Spannung zwischen England und Rußland wird erhöht durch eine scharfe diplomatische Korrespondenz, die bezüglich Afgha nistans im Gang ist. — Drei Viertel der russischen Flotte ist jetzt in Oftasien konzentriert oder da bin unterwegs; alle Züge der sibirischen Bahn sind mit Truppen gefüllt und Rußland hat heute über 150.000 Mann am Baikalsee

. — Der „Daily Telegraph' meldet aus Shanghai: Der Vizekönig und die Gouverneure von 13 Pro vinzen mit Ausnahme von Tschili boten sich an, dem Kaiser 90.000 Mann ausgebildeter Truppen zu senden, die gegen Rußland wegen der Besitz nahme der Mandschurei kämpfen sollen. — Ge neral Mah erhielt von der Regierung in Peking Hen Befehl, 20 Bataillone zur Verteidigung der Mongolei und Mandschurei gegen Rußland aus- zuheben. Der General erklärt, im Kriegsfall würde China mit Japan zusammenhelfen. Telegraphische

des Notstandskredits von 15 auf 20 Millionen Kronen angenommen. London, 2. Dezember. Den letzten Nachrichten aus Simla zufolge wird die englische Expedition gegen Tibet 23.000 Mann indischer Truppen unter Führung von 60 englischen Offizieren umfassen. Paris, 2. Dezember. In unterrichteten Kreisen wird behauptet, daß Großbritannien und Frankreich gegenwärtig in Petersburg und Tokio tätig sind, um den Ausbruch eines Krieges zwischen Rußland und Japan zu verhindern. Rom, 2. Dezember. Kammer und Senat wurden gestern

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Seite 6 von 10
Datum: 11.01.1918
Umfang: 10
Fragen eine Annäherung stattgesunden hat. Annäherung bedeutet so viel, daß Dif ferenzen noch weiter bestehen. Die Hauptsache aber, daß sowohl bei dem Vierbunde als bei Rußland der Friedenswille vorherrscht, hat keine Aenderung erfahren. Es ist nicht zu leugnen, daß wir den Frieden mit Rußland brauchen, aber mindestens ebenso notwendig ist der Friede für Rußland. Diese Tatsache muß man sich vor Augen halten, will man der Bedeutung des Zwischenfalles gerecht werden. Die Situation im Osten

. Wie dem Hauptausschusse des deutschen Reichtages mitgeteilt wurde, soll diese Reise allerdings vorerst nur zu dem Zwecke erfolgen, um die Vertreter des Vierbundes doch zu be stimmen, Stockholm als neuen Verhandlungs- vrt anzuerkennen. Ob dies aber gelingen wird, ist sehr die Frage. Der Vierbund braucht nicht die ganzen Neutralen und mit ihnen seine Feinde in Angelegenheiten hineinblicken zu lassen, die er einzig und allein nur mit Rußland zu regeln hat. Inwieweit der Einfluß der Entente tätig war. um die russische

Regierung zu ihrem Vorschlage, einen neuen Verhandlungsort zu wählen, zu bestimmen, wollen wir dahingestellt lassen. Sicher ist es, daß die Weslmächte das Aeußersle aufbieten, das im Werden begriffene Friedenswerk, das sie wohl nicht mehr zu verhindern vermögen, doch zu verzögern bemüh! sind. Auf solche Querzüge mußte man sich gefaßt machen und es darf nicht überraschen, wenn sich bei den Friedensverhandlungen mit Rußland noch Schwierigkeiten ergeben werden. Ein Friede nach dreieinhalbjährigem Kriege

ist nicht über das Knie zu brechen.. Hindemisse beim Friedensschlüsse waren immer zu über winden und das Wesen von Verhandlungen besteht ja darin, daß eine mittlere Linie zwischen verschiedenen Standpunkten gefunden werden soll. Es ist notwendig, die unver meidlichen Zwischenfälle, die ja immer vor Abschluß eines Friedens auftauchen, mit Kaltblütigkeit aufzunehmen und sich die Tat sache vor Augen zu halten, daß Rußland den Frieden zumindest ebenso braucht, wie wir. — Die Petersburger „Prawda' meldet: Die rus sische

wird also aller Voraussicht nach am 4. Jänner derart sein, daß die Zen tralmächte weiter allein mit Rußland ver handelt werden, daß aber die Bemühungen der Entente, die Verhandlungen zu stören, sich noch stärker bemerkbar machen dürften. Da bei darf nicht außer Acht gelassen werden, daß die Verhandlungen öffentlich sind, und daß jede einzelne Phase der Verhandlungen von russischer Seite der Welt bekannt gegeben wird, was die Verhandlungen sehr schwierig macht und die Störungsversuche sehr erleichtert. Wochen-Chronik

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Pustertaler Bote
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Seite 2 von 4
Datum: 06.10.1865
Umfang: 4
! in dem Schicksale unseres Künstlers vor. Die Bekanntschaft mit vielen vornehmen Russen, ihre dringende Einladung nach Polen, verleiteten den ehrlichen Ti roler zur Reise nach Rußland, die eine der trübsten Partien seines LebenS bildet, und die wir als Episode von ihm ge schildert dem Schluße seiner Lebensgeschichte beifügen wollen. Schon in Polen begann sein steter Kampf gegen jüdische Hab sucht uno russische Geldgier, letztere besonders von Seite der hohen und niederen Beamtenwelt. Die herrliche Aufnahme

, sie zu ihren acht liebenswürdigen Kindern. Zugleich wurde verfügt, daß der Familie Tschuggmall alle Kostbarkeiten unv Kunst schätze der kaiserlichen Residenz gezeigt wurden. Einen ganzen Zag brachte der Künstler mit den Seinigen im Anschauen des Winterpalais zu, dessen Schätze nach seiner naiven Ansicht alle Mährchen von Tausend und eine Nacht überstiegen. Tschugg mall verlebte einen unvergeßlichen Winter voll Ruhm und goldenem Gewinn in Petersburg. Wäre er damit für Ruß land zufrieden gewesen! Aber Rußland

ohne Moskau, das war dem unternehmenden Tiroler gar nicht denkbar. »Ich habe kein Rußland gefunden, so l«nge ich durch die deutschen Ostseeprovinzen nach Petersburg reiste, Petersburg selbst spie gelt die Welt, aber am wenigsten Rußland' (äußerte er sich selbst). Moskau ist Rußland, weit vom Czar, tief vor Gott! daher jeder ein kleiner Selbstherrscher in seiner Sphäre! Mit der Reise nach Moskau begann Tschuggmall die schnelle Aus saat jener Rubel, die er so langsam Lerntet hatte. Er machte

der gemüthliche Künstler der Grenze der gebildeten Welt entgegen. WaS sind 60 Meilen in Rußland? Sie wären keine Strecke, wenn eS der fremde Reifende nicht mit Russen zu thun hätte. Die Gasthöse, an welche der nicht lekre aber komfortable Tiroler gewohnt war, machten den echt russischen Carden Platz, Stuben von einigen Quadratruthen-Raum, in welchen die ganze Familie vom Großvater bis zum Urenkel, die Fremden vom Fuhrmann bis zur kalbenden Kuh unterzukommen pflegen, von einem Bette kann da keine Rede

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Pustertaler Bote
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Seite 4 von 10
Datum: 22.01.1915
Umfang: 10
man, daß die englische Auslegung des Seerechtes v.'xatorisch sei. ES scheine, als ob England beabsichtige, dem neutralen Seever kehr uvd Handel dadurch dauerudeu Schaden zuzufügen. „Rußksje Elowo' dr»ht mit einem Separatfrieden. Die neueste Nummer des halbosfizielleu rus sischen Blattes „Rußkoje Slowo' befaßt sich in eiuem längeren Artikel mit de» finanzielle» Schwierigkeiten Rußlands uvd fordert das ver- büvdete England auf, Rußland unverzüglich zu Hilfe zu eilen, deun, wenn dies nicht binnen weniger Wochen

geschieht, so wäre Rußland gezwungen, mit Oesterreich-Ungarn und Deutsch land einen Separatfrieden zu schließen. Zu Beginn des Krieges habe» sich Rußland, Frankreich, England, Belgien uud Serbien oerpflichtet, eiueu Separatfrieden uicht abzu schließen. Aber diese Verpflichtnng zieht auch jene andere Verpflichtung »ach sich, die Koste» gemeinsam zu tragen, besonders da den gegen überstehenden Deutschland uud Oesterreich-Un- garn die Türkei zu Hilfe eilte. Unter solchen Umständen ist alle Hilfskraft

erschöpft. Wir fragen: Woher sollen wir Geld nehmen, woher Kredit bekommen? Denn zum Krieg führen ist das Geld notwendiger als die Menschen! — ES ist also notwendig, daß England uuS sobald als möglich Geld zur Verfügung stellt. Wenn wir selbst nichts umsoust verlangen: Rußland verdient vou England diese Gefällig keit, denn wenn England dies uicht tuu wird, so wäre Rußland gezwuugen, deu Krieg auf eiue für uuS anständige Art uud Weise zu beenden. Woche« Chronik. — Brnneck. (Zu Gesaugenschaft

.) Nach langem, bangen Warten der Eltern uud seiner Frau, der Gastwirtin Mair in der Mahr bei Brixen, laugte an Herrn Franz Mair, Sparkassediener hier, vou seinem Sohne Johann die Nachricht ein, daß er sich in WolSk, Gouvernement Saratow, in Rußland in Ge fangenschaft befindet. Johann Mair war beim 1. Kaiserjäger-Regiment uud ist 31 Jahre alt. Sein Bruder Franz ist am Schlachtfelde in Galizien gefallen; der dritte Bruder befin det sich ebenfalls im Felde, hat aber seit Monaten kein Lebenszeichen gegeben

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Seite 2 von 16
Datum: 08.01.1904
Umfang: 16
Annäherung. Der Botschafter fagte, die Ehre hierfür gebühre vor allem der Einsicht jener Elite, die in Italien an der Wiederherstellung des Vertrauens der beiden Völker und daran, daß die Harmonie zwischen ihren Interessen wiederhergestellt wurde, arbei teten sowie jenem Staatsmann, der in Frank« Teich bereits seit sechs Jahren die auswärtige Politik mit starker und sicherer Hand leitet. Rußland und Japan. Die Neujahrsnachrichten über die ostasiatische Frage lauten je nach der Quelle

, aus welcher sie stammen, hoffnungsfreudig oder recht trüb selig. Die Petersburger Zeitung er fahrt aus „guter Quelle', daß die VerHand tungen zwischen Rußland und Japan einen voll kommen friedlichen Fortgang nehmen. Alle Mel düngen über ein Ultimatum Japans seien die reinste Erfindung. Richtig sei nur, daß Ruß land ebenso wie Japan die Kriegsbereitschaft verstärkte, was begreiflich sei, da die Möglichkeit politischer Verwicklungen andauernd bestehe und in Japan mit ausländischem Gelde eine leiden schaftliche

Agitation gegen Rußland betrieben werde. Nicht nur seine Interessen im fernen Osten, sondern schon seine Würde als Großmacht nötigten Rußland, Maßnahmen zu treffen, um die Ereignisse ruhig abwarten zu können. Dagegen meldet man aus London, daß sogar der früher sehr hoffnungsfreudige japanische Gesandte in London jetzt zugebe, daß die Dinge zur Entscheidung drängen, und daß die Spannung sib verschärft habe. Die japanische Flotte, die vier Geschwader bilde, sei kriegsbereit. Das sechste Armeekorps sei

. Meldungen aus Berlin zu« folge ist der Krieg zwischen Japan und Rußland un vermeidlich, da Japan nicht gewillt ist, der russischen Verschleppungstaktik länger zuzusehen. Da Rußland dadurch nur Zeit zu Rüstungen gewinne, werde Japan binnen wenigen Tagen den entscheidenden Schritt tun. Malta, 5. Jänner. Fünf russische Torpedoboote dampften mit dem Kurs nach Osten vorbei. Budapest, 5. Jänner. (Abgeordnetenhaus.) Nach Uebergang zur Tagesordnung schreitet das Haus zu den Abstimmungen über die ersten

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Seite 13 von 16
Datum: 27.09.1907
Umfang: 16
. . .... . . 20 k Im Uebrigen gelten für Jnnichen' und Niederdorf dieselben Sprechbeziehungen und Gebühren wie fiir Toblach. - Buntes Allerlei. —- / ^ ! * Stärke und Erhaltungskoften der 6 großen Armecu Europas. An der Spitze der Militärstaaten steht Rußland mit einem Friedensstande von einer Million Soldaten, der jährlich ein Rekrutenkontingent von 280.000 Mann erfordert.^ Im Kriegssalle komplettiert sich der Friedensstand . auf 2.500.000 Mann, wobei die Reserven nicht eingerechnet sind. Die letzteren betragen 6,947.000

Mann, so daß Rußland alles in allem rund neun Millionen Menschen ins Feld stellen kann. An zweiter Stelle steht Frankreich mit einem Friedensstande von 589.000 und einem Kriegsstande von 2,500.000 Mann. Zusammen mit den Reserven stellt die französische Armee 4,320.000 Mann, was jährlich ein Regrutenkontingent von 116.000 Mann verlangt. Der Friedensstand Deutschlands beträgt 585.000, der Kriegsstand 2,230.000 Mann, zusammen mit den aufgebotenen Reh den vier Millionen Mann. Oesterreich-Ungarn verfügt

über einen Friedensstand von 365.000, einen Kriegsstand von 2,560.000 und zusammen unt den Reserven über vier Millionen Mann. Italien hat im Frieden 174.000, im Kriege 1,478.000 und samt den Reserven 2,200.000 Mann im Felde. Englands Friedensstärke be trägt 220.000 Mann und im Kriege höchstens 720.000. Die Erhaltungskosten dieser Armeen stehen selbstredend im geraden Verhältnisse mit deren Größen. So gibt Rußland jährlich an Militärlasten 772 5 Millionen Franken, Deutsch end 650, Oesterreich 432, Italien 367

25 Millionen aus. Die sechs Großmächte Europas geben daher für ihr Landherr jährlich fünf Milliarden und 250 Millionen Franken aus. Jeder Soldat in Rußland kostet jährlich 772 Franken, in Deutschland 1162, m Oesterreich Ü75, in Italien 1535, in Frankreich 1133 und in England gar 2045 Franken. Jeder Steuerträger, zahlt im Durchschnitte jährlich an Militärlasten in Rußland 6, in Deutschland 13, in Oesterreich 10, in Italien 9, in Frankreich 1825 und in England 12 Franken. * Was Kriege kosten. Dänemark

kostete der Krieg 1864 144 Millionen Mark, Oesterreich 1,866 480 Millionen, Frankreich 1870 7892 Millionen, Rußland 1877—78 3440 Millionen und 1905, (japanischer Krieg) 493716 Millionen Mark. Die Kosten eines zukünftigen Kriege für das Deutsche Reich sind auf 615» Millionen Mark für jeden Tag be rechnet worden. Was für Großtaten auf dem Felde der Bildung und Wohlfahrt hätten sich mit solchen Riesensummen vollbringen lassen. . ' ' * Die Verluste in den Schlachten bei Leipzig, Metz und Mukdcn

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Seite 2 von 20
Datum: 07.09.1900
Umfang: 20
noch ein langes, that kräftiges Herrscherwalten beschieden sei, zum Wohle seiner Völker.' Der chinesische Krieg. Es hat den Anschein, als ob sowohl die Vereinigten Staaten, wie Rußland, dem sich gewiß auch Frankreich anschließen würde, die Absicht hätten, mit China so rasch als möglich Frieden zu schließen — schon zu dem Zwecke, damit Gras Waldersee, wenn er drüben an komme, keine Gelegenheit mehr finde, in Action zu treten. Darauf deuten wenigstens die Kund gebungen hin, in welchen Li - Hung - Tschang

, obwohl er sich mit keiner wie immer gearteten Vollmacht seitens seiner Regierung ausweisen kann, als legitimer Unterhändler anerkannt wird und namentlich „als einziger Vertreter der chinesischen Diplomatie, der zu erreichen sei.' Es wird nun auch klar, daß Rußland und die Vereinigten Staaten von Nordamerika unter einer Decke arbeiten, um in der chinesischen Frage dem Deutschen Reiche Prügel zwischen die Füße zu werfen, um die deutsche Action gänzlich zu isolieren. Rußland eröffnete den Mächten

Quelle erfährt, bleiben Oesterreich -Ungarn und Italien unverrückbar auf der Seite Deutschlands und werden unter allen Umständen alle Schritte des Berliner Cabinets mitmachen. An Wiener maßgebender Stelle glaubt man, daß Rußland anläßlich der ablehnenden Haltung der anderen Mächte seinen Vorschlag wesentlich modisiziren, oder vielleicht ganz fallen lassen werde. Petersburg» 3. September. Von best unterrichteter Seite wird versichert, daß die Deutschen auch nach dem Rückzüge der Russen in Peking

, daß Frankreich, Rußland und Amerika in kürzester Zeit den Zusammentritt einer internationalen China-Conferenz beantragen werden, auf welcher außer den Großmächten auch Belgien und Holland vertreten sein werden. Telegraphische Nachrichten. Wien, 1. September. Der Kaiser hat den Le gationssekretär Arthur von Rosthorn in Peking zum Legationsrath ernannt und ihm das Ritterkreuz des Leopoldordens verliehen, seiner Frau den Elisabeth ord?n zweiter Klasse. Paris, 3. September. Nach einer Meldung der Blätter

des Saisnj Nikolaus, welcher damit das franzofich-russische Büad nis auf unzerstörbarer Grundlage ^festigt Washington. 4. September^ Die Ereignis» in Peking ermuthigten die Regierung zu der Hoffnung ja sogar zu der Erwartung, daß Rußland, wie ' scheint, dem allseitigen Wunsche der Mächte nachgel und die Absicht, aus Peking sich zurückzuziehen, an geben werde. Wien, 4. September. Unter dem Vorsitze Kaisers fand mittags in der Hofburg ein Mieiste rath statt, an dem die Minister Graf GulochowA v..Kallay

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Seite 3 von 12
Datum: 08.06.1923
Umfang: 12
der Grenzen anwenden. — „Le rarnet' schließt: In Frankreich schickt die Re gierung die Kommunisten vor den Staats- gerichlshos, und in Deutschland kommen unsere Generalstabsosfiziere und bitten die irrtümlich verhaftete Kommunistin um Entschuldigung. — »L'Oeuvre' schreibt: »PZir verjagen die deut sche Verwaltung und Polizei, ohne an deren Stelle zu treten; wir bekämpfen den inter nationalen Kommunismus in Frankreich und sogar in Rußland, aber wir dulden ihn. ja. wir ermutigen ihn in den Gebieten, in denen

werden, wie das noch stehende Gras .überstellig' und durch Lagerung entwertet wird. Aber gegen die Launen der Witterung läßt sich nichts machen, da muß man die Sache nehmen wie sie ist. Gar lang haben Heuer die Nachwirkungen des Temperatursturzes, der um die Aussahrts- zeit eingetreten ist, gewährt, es herrschte eine für diese Jahreszeit ungewöhnliche Kühle, so- in Rußland, in Frankreich und in Deutschland sei eine einzige, zusammenhängende Unter nehmung der internationalen Revolution. Frankreich hatte fich in Genua

des englischen Premierministers: Baldwin ist es geworden. Den Ausschlag haben innerpolitische Gründe gegeben. Nach der (ungeschriebenen) englischen Verfassung kann kein Mitglied des Oberhauses, kein Lord also, im Unterhaus sprechen, kein Mitglied des Unterhauses im Sause der Lords, auch nicht, wenn er Mini ster ist. — Unbekannte Gefahren treibt Europa zu. schrieb vor wenigen Tagen der »Temps'» ein Bruch zwischen England und Rußland würde eine große Gefährdung des Friedens» unzählige Kalamitäten

für die Menschheit be deuten und unabhängig vom Willen Englands den Militaristen der meisten Länder dienen, steht in der neuesten Note Rußlands an Eng land. Es ist leider so. daß die Lage sehr ernst ist. Im Juli 1914 rutschte — nach den Worten Lloyd Georges — Europa in den Krieg hinein; damals gab es nur einen akuten Streitfall, heute gibt es deren viele. Curzon hat eine sehr scharfe Sprache gegen Rußland geführt, es scheint die richtige gewesen zu sein. Die Sowjetregierung gibt in vielen Punkten

nach, so daß eine Verständigung möglich erscheint. England und Rußland können sich selbst gegen seitig nicht viel anhaben. Die englische Insel ist für Rußland, dieses für England unangreif- daß noch wenig mit dem Äeuen begonnen werden konnte, hoffentlich wendet sich nun das Wetter zum Bessern. Ile Miie und IM Wege. Zwischen dem 7. und 30. Monat erhält das Kind- 20 Zähne. Im 6. Jahre bricht Hintes den Milchzähnen der erste bleibende Mahl zahn durch; von 7 bis 14 Jahre, die wich tigste Zeit für das menschliche Gebiß, dauert

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Seite 1 von 10
Datum: 22.06.1917
Umfang: 10
Laune des Geschicks, die nicht wieder kehren muß. Friede mit Rußland ohne Äuexionen und ohne Anspruch aus Kriegsent schädigung. Es trifft sich gut, daß an demselben Tage, an dem bekannt wird, den Präsident Wilson in einer Versammlung zu Washington eine neue Kriegsrede hielt, aus Berlin die Mit teilung gekommen ist, wie sich die Monarchie und Deutschland. in einem Frieden mit Ruß land verhalten werden. Die „Friedensintrigue', welche Deutschland über die Welt gesponnen hat. besteht darin, daß Rußland

Flachheit ist. Durch die Wüste von bloßen Redensarten von Oberflächlichkeiten, die in diesem Kriege schon durch drei Jahre wieder holt worden sind, muß sich jeder durcharbeiten, der diese Aeußerungen liest. Die einfache Tat sache ist, daß Rußland, das nach seiner Er klärung keine Eroberungen machen will, auch keine zu fürchten hat. Tatsache ist, daß diese Friedensformel mit dem militärischen Kräfteverhältnisse in diesem Sommer gar keinen Zusammenhang haben kann, nachdem Graf Czernin schon im April

, daß sie von selbst ein leuchten. Der Zar war schon feit vielen Iahren der Feind der Monarchie und des Deutschen Reiches. Nach seinem Sturze ist es der natür lichste Wünsch aller Bevölkerungskreise gewesen, die Möglichkeit anzubahnen, mit Rußland in Freundschaft zu leben, was sicher die richtigste Befestigung ^des künstigen Friedens wäre.' ^ Die beiden Kaiserreiche haben gewiß nicht, nötig, um den Frieden mit Rußland zu «erben, aber eine vorausschauende Politik muß bei der Verantwortung, welche die Staatsmänner

vor der Zukunft haben, eine/Lage schaffen, die künstiges Wohlwollen erleichtert. Rußland 'hat, da es keine Eroberungen machen will, jeden Kriegsgrund verloren. Einen Vertei digungskrieg braucht es nicht zu führen, da die beiden Kaiserreiche ihm zurückgeben wollen, was sie besetzt haben. Das ist die Bedeutung der Friedensformel und ohne starken mora lischen Einfluß auf die weiteren Volkskreise in Rußland wird sie nicht bleiben. Der Weltkrieg. (Fortsetzung aus dem zweiten Boger.) Wien, l 9. Juni. (Eing. um 3.50

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Seite 1 von 8
Datum: 19.08.1927
Umfang: 8
, um die zu bezahlende Augustrate zu erhalten. AiißMilitilSe BMMilii. Burgfriede» in der kommunistische» Partei. Revolution in Portugal. — Politische Spannung in Europa. Abrüstungskonferenz. In Rußland ist es wieder einmal zu einem Burgfrieden gekommen zwischen der kommunistischen Partei an der Regierung und der Opposition. Die Regierungspartei wird von Stalin und Ka- menew geführt, die Opposition von Trotzky und Sinojew. Der Gegensatz ist aus der Nachfolger schaft Lenins entstanden. Schon früher bestanden

ist die Zerstücklung seines müh sam aufgebauten Werkes. Auch in Rußland war das so. Niemand kann leugnen, daß Lenin ein Mann war, wie solche nicht zu Dutzenden geboren werden. Es ist sein Werk, das Zarentum gestürzt zu haben und den Kommunismus aufgerichtet zu haben. Er starb und nun war die Frage der Nachfolgerschaft. An dieser Frage blutet Rußland heute noch und wird sich wahrscheinlich auch ver bluten. Es ist zwar letzthin wieder ein Frieden zustande gekommen, indem die Partei der Oppo sition eine strenge Rüge

hältnis Rußlands zu den Staaten ist bekanntlich kein besonders gutes. In dem Augenblicke aber, in dem man im Auslande sieht, daß das Ruß land gar nicht dieses festgeeinte Staatengebilde ist, wird dieses Verhältnis noch schlechter und die Ge- fahr^inNÄ^ge^rückfi^^'^ darf nicht vergessen, daß Rußland sich in den letzten Monaten zwei ganz empfindliche Schlappen in der Außenpolitik zuzog. Die eine gegenüber England durch den Abbruch der diplomatischen Beziehungen und die andere in China, wo der Gesandte

Bucharin abberufen wurde, weil der Boden zu heiß geworden ist. So ist also wieder eine Hoffnung quf die Weltrevolution geschwunden. In Europa ist jeder Versuch die Revolution anzu fachen bis heute fehlgeschlagen. In China ist dieser Versuch nun erstickt worden und die Bemühungen aus dem Falle Sacco-Vanzetti Vorteile zu ziehen, scheinen auch nicht zu gelingen. So ist die Außen politik für Rußland ziemlich mager. Sie verträgt keine Belastung mehr. Wenn man nun die Innenpolitik betrachtet, dann sieht

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Seite 2 von 10
Datum: 08.03.1918
Umfang: 10
. — Das französische Ministerium des Aeußem läßt das Publikum darauf aufmerksam machen, daß die Abbemnf des japanischen Botschafters aus Petersburg ein Vorzeichen der militärischen Intervention Japans im asiatischen Rußland bedeute. — Ein Leitartikel der «Times' kündigt das Eingreifen Japans in Russisch-Asien an. — Einige römische Blätter kündigen die Kriegs erklärung Japans an die maximalistische Re giemng Rußlands als bevorstehend an. Wie in diplomatischen Kreisen Roms verlautet, wird der Vierverband am Tage

bei einem solchen Vorgehen, der sein wird, sich im fernen Osten ein msre clausuni, ein von ihm vollständig kontrolliertes Meeresgebiet zu sichern. Dazu gehört natürlich auch der Besitz der angrenzenden festländischen Küste. Die Japaner sind keine Phantasten. Sie haben sehr reale Ziele. Das Streben Japans gehl natürlich dahin, sich zur ersten Macht im fernen Osten aufzuschwingen. Daß sie etwa auf der sibirischen Bahn durch das heutige Rußland in den Krieg eingreifen wollten, das mag die nach einem Strohhalm greifende

französische Einbildungskrast glauben sonst wohl niemand. Da die schlitzäugigen Diplomatm kaum wirklich damit rechnen können, die deutschen Truppen in Wladiwostok eintreffen zu sehen, so ist es klar, daß sie nach einem Vorwand suchen, um ,in Sibirien zu intervenieren.' Dazu bemerkt das Wolffsche Büro: Es ist unverständlich, wie Japan sich in seinen Inte ressen durch unseren Vormarsch in Rußland sollte bedroht fühlen. In Wirklichkeit han delt es sich um einen Versuch des Verbandes. Japan zu beunmhigen

-russischen Konferenz über die ostasia tischen Fragen in Wladiwostok übermittelt und der Rat der Volkskommissäre diesm Vorschlag angenommen habe. Berlin, 6. März. In parlamentarischen Kreisen faßt man die Erklärung von der Ein stellung der militärifchen Bewegungen in Groß- rußland dahin auf, daß die Sicherungsmaß nahmen in der Ukraine und in den nicht groß russischen Gebieten von dieser amtlichen Er klärung nichl betroffen werden. Berlin, 6. März. Die Unterschrift des Friedensvertrages mit Rußland

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Seite 2 von 18
Datum: 06.11.1908
Umfang: 18
in dem Verhältnis zwischen Kaiser und Kanzler , keine Trübung zurückgelassen hat. An maß gebender Stelle wird bereits erklärt, daß die Kanzlerkrise nicht mehr besteht' Auch einige Blätter weisen gegenüber dem Verlangen, Fürst Bülow solle demissionieren, darauf hin, daß der Rücktritt Bülows die Situation eher ver schlimmere. Rußland. In den leitenden politischen Kreisen trat unter dem Einfluß der in der Duma herr schenden Stimmung ein gänzlicher Umschwung ein. Nach einer Aussprache mit Stolypin schlug Jswolski

eine der bisher verfolgten direkt entgegengesetzten Politik ein. Er sagte die weitgehendste Unterstützung der serbischen An sprüche zu. (?) Rußland protestiert gegen die Annexion Bosniens und verlangt die Autono mie des Landes unter dem Protektorat der Großmächte. — In London hofft man immer noch, Oesterreich im Interesse von Kompensa tionen einschüchtern zu können. Tatsächlich nimmt man die russischen Drohungen nicht ernst, da die russische Regierung keinen Wieder ausbruch der Anarchie im ganzen Reiche ris

, scheint zu sein, daß die „Jeni Gazetta', während sie früher Berlin als den jetzigen Schwerpunkt für die Ereignisse im Orient bezeichnete, jetzt zu dem Schlüsse kommt, daß gegenwärtig alle Aufmerksamkeit nach Petersburg gerichtet sei, und fragt, ob Rußland, welches die Annexion Bosniens und der Herzegowina nicht verdauen könne, nicht trachten werde, eine Entente und Freundschaft mit der Türkei zu etablieren. — Der Minister des Aeußern erklärte einem Redak teur der „Jeni Gazetta', daß die abgesandte

Franz Joseph hin und sagen, die Vermeidung eines Krieges sei bei gutem Willen leicht und wir glauben, daß ein solcher guter Wille überall vorherrscht. Petersburg, 4. November. Die Nachricht, daß Rußland die Annexion Bosniens und der Herzegowina nicht anerkenne, wurde vom serbischen „Mimsterdieb' Pasitsch erfunden. Ofen-Pest, 4. November. Minister des Innern Graf Andrassy wird, die Gesetzentwürfe über die Wahlreform in der ersten Sitzung des ungarischen Abgeordnetenhauses unterbreiten

Alle Großmächte, zuletzt auch Rußland, ließen der bulgarischen Regierung erklären, daß die bulga risch-türkischen Verständigungsversuche der Unterstützung der Großmächte sicher seien. Man ist.in Sofia sehr optimistisch, wenn auch Bulgarien nicht weiter gehen will, als bis zur Kapitalisierung dei7 bisher an die Türkei gezahlten Jahresbeiträge. Original - Korrespondenzen des „Pustertaler Bote'. (Rachdruck nur mit Quellenangabe gestattet. > ^— Besitzwechscl. Josef Kohlgruber auf Platten hat das Schneideranwesen

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Seite 2 von 18
Datum: 30.03.1900
Umfang: 18
anders als herzlich sein mögen. Jeder Alarmnachrichten aus Rußland wird aus Wien geschrieben: — Von. einer Mobilisirung der russischen Truppen in Süd rußland oder von einer Probemobilisirung der Schwarzen-Meer-Flotte, über welche in einigen Blättern berichtet wurde, ist an hiesigen wohl- informirten Stellen bisher nicht das Geringste b^armt und man, glaubt nicht, daß Mobilisir ungen irr größerem Umfange stattgefunden haben. Aber selbst wenn dies der Fall wäre, würde man. darin kein bedrohliches Symptom

für den Frieden im Orient erblicken, da man hier allen Grund hat, anzunehmen, daß Rußland derzeit — 50 — nicht an kriegerische Unternehmungen denkt. Wenn also thatsächlich Mobilisirungen statt gefunden hätten, so würden sie, wie man an nimmt, nur denselben Zweck verfolgen, den z. B. die derzeit wahrnehmbare größere Reg samkeit Rußlands in Bulgarien zu erreichen sucht; das heißt, Rußland wünschte damit nur seinen Forderungen bezüglich der nordarmeni schen Eisenbahnen bei der Türkei größeren Nach druck

verleihen. Da nun aus Konstantinopel gemeldet wird, daß das Abkommen zwischen Rußland und der Türkei seinem Abschlüsse nahe sei, so werden wahrscheinlich auch die Nach richten über Mobilisirungen und größere Trup« penbewegungen in Südrußland nunmehr ver stummen. Tiroler Landtag. Innsbruck, 26. März. Heute wurde nach Anhörung eines feierlichen Hochamtes die erste Sitzung der fünften Landtagssession durch Landeshauptmann - Stellvertreter Dr. Karl v. Hepperger mit einer kurzen Ansprache eröffnet. Die Bänke

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Seite 4 von 12
Datum: 04.05.1923
Umfang: 12
der Großmächte gewünschten friedlichen Bezieh, ungen birgt. Diese Politik findet ihre Er- Klärung einesteils in dem Gefühle der mili. tärischen^Uebermacht ^gegenüber dem^ entwaff neten Ungarn, anderseits in dem ständigen «Bestreben, Ungarn immer wieder als den Frie densstörer hinzustellen. Es ist die Schule Poincares. die von den östlichen Staaten an genommen wird. ^ MM. Daß Rußland trotz aller Vertuschungen Vor bereitungen zu irgend einem Kriege trifft, kann kaum mehr übersehen

werden. Aber auch Po« len ist in diesem Falle. Ob es gegen die rumänische Grenze gehen oder ob sich der Stoß allein gegen Polen richten wird, ist vorläufig nicht zu beurteilen. Aber Rußland leidet eben- so wie Deutschland daran, daß Feinde seine Kohlenbecken besetzt halten. Das Becken von Dombrovo spielt da dieselbe Rolle,' wie das Duhrgebiet. Dieses Objekt wäre also wohl einen Krieg wert. Aber daneben schaut Ruß land immer auf die eisfreien Ääfen des Bal tikums, die ihm absolut nötig sind. Da kann es keine Ruhe geben

. Das muß eines Tages zum Konflikt führen. Sie wünschen zu wissen, wie es denn m^ den für einen Krieg nötigen Transportmitteln Rußlands stehe.^Nach der letzten Bekanntmachung Tsckertschinskys besitzt Rußland für einen Krieg 6700 Lokomotiven und 160.000 Güterwagen, wozu noch eine Reserve älterer Vehikel kommt. Vor allem aber wird Rußland früher oder später einmal kämpfen um die Beseitigung jener künstlich 'aufgerichteten Randstaaten, die den direkten Verkehr zwischen ihm und Deutschland hemmen

in Rußland erfolg los geblieben sind und das geheime Brennen von Spiritus und sein gesundheitsschädlicher Konsum solchen Umfang angenommen hat, daß die Bevölkerung weiter Landstrecken infolge übermäßigen Alkoholgenusses dahinficht. hat das Präsidium des russischen Vollzugsaus schusses eine außerordentliche Kommission zur Bekämpfung der Trunksucht eingesetzt, die ein Dekret verbreitet, nach dem die Anstellung von Spiritus, sein Verkauf und Verbrauch als schwere gegenrevolutionäre Tat bestraft

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Seite 2 von 14
Datum: 07.02.1902
Umfang: 14
und die Handelsverträge vor Ostern das Haus beschäftigen könnten. Ausland. Oesterreich Ungarn und Rußland. Die „Nowosti' konstatiren, daß die österreich russische Annäherung eine Thatsache sei, die selbst Fürst Lobanaw, der soviel gethan hat, um dieses Ziel zu erreichen, nicht voraussehen konnte. Solange das zwischen Oesterreich-Ungarn und Rußland vom Jahre 1897 abgeschlossene Abkommen bestehen wird, können die Beziehungen der beiden Staaten zu einander nur an Festig keit gewinnen. Die zollpolitischen Verhandlungen

abgemachten Balkan-Ueberein kommen zwischen Rußland und Italien findet in Berliner politischen Kreisen nur wenig Glauben. —i. Der Krieg in Südafrika. (Schluß vom zweiten Bogen.) Der Berichterstatter der „Daily Mail' will erfahren haben, daß die holländische Regierung neue diplomatische Vorstellungen an England richten will. Jedenfalls würden fich die Ver handlungen fortspinnen. Kuyper ist einer star ken contmentalen Unterstützung sicher. In nächster Zukunft stehen wichtige Dinge bevor, die vielleicht

wird mitgetheilt, daS Wiener Aeußere Amt erhielt seitens der niederländischen Regierung keine Mittheil ung über eine beabsichtigte Friedensvermittlung, bloß Rußland, Frankreich und Italien seien verständiget worden. Paris, 3. Februar. Wie der „Gaulois' meldet habe der niederländische Ministerpräsident Kuyper einem Mitarbeiter des Blattes mitgetheilt, daß die niederländische Regierung vom Londoner Cabinet bisher weder eine amtliche, noch eine halbamtliche Antwort erhalten habe; deshalb seien, da eine Indis

im Reichs parlament vorgelegt werden. Wien, 5. Februar. Unter den italienischen Ab geordneten ist eine Bewegung im Zuge, um sie zur Niederlegung der Mandate zu veranlassen. Haag, 5. Februar. Frankreich und Rußland billigten zwar, wie man hier versichert, die hollän-! dische Friedensmission, lehnten jedoch die diplomatische Unterstützung derselben ab. Die Großmächte ver bleiben völlig neutral. Wien, 5. Februar. Kaiser Franz Josef ist gestern Abend nach Budapest abgereist; seine Rückkehr nach Wien erfolgt

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Seite 1 von 4
Datum: 06.04.1894
Umfang: 4
Begrüßungstele ramme gewechselt worden und Präsident 5arnot hat den höchsten österreichischen Verdienstorden, das Großkreuz des Ste- 'hansordens erhalten. Für den Herbst uid nicht nur die üblichen Jahresbesuche «s deutschen Kaisers in Oesterreich zu z zwecken der Jagd zu erwarten, es kann Z uch als ziemlich sicher angenommen wer- z daß der Kaiser von Rußland nach Deutschland kommen und Wilhelm l! suchen wird. ^llles das sind vvl^ügliche und hoch- 'Meuliche Symptome: Alles das zeigt, kß die Beziehungen

Reformen aus. Den Regenschirm und den Regenmantel muß man reparieren lassen — so lange die Sonne scheint! 6. politische Wochenschau. Inland Zu den politischen Nachrichten, welche uns der Eintritt des Monats April brachte, gehören wohl vor allem die Verhandlungen zwischen Oesterreich- Ungarn und Rußland, welche zu einer vollständigen Einigung über die Grund lagen des definitiven, zwischen beiden Reichen abzuschließenden Handelsvertrages geführt haben. Binnen Ku^em wird der neue Vertrag

in allen seinen Details festgestellt sein, den Parlamenten Oester reichs und Ungarns vorgelegt und von diesen zweifellos einer raschen Erledigung zugeführt werden. Inzwischen aber trat schon am 2. April auf Grund der den Regierungen beider Reichshälften er theilten gesetzlichen Ermächtigung zur provisorischen Regelung unserer handels politischen Beziehungen mit Rußland das gegenseitige Meistbegünstigungs-Verhält- nis zwischen den beiden Reichen provi sorisch und bis zur Activirung des definitiven Vertrages in Kraft

. Vom 2. April hörte also die seit dem 20. März bestandene differentielle Behandlung unse rer Waaren bei dem Eintritts in Rußland aus und letztere participiren von diesem Tage ab an allen zolltarifarischen Be günstigungen, welche von Rußland an deren Staaten, namentlich Deutschland und Frankreich, vertragsmäßig eingeräumt worden sind. Der jungczechische Reichsraths- und Landtagsabgeordete Schwarz hielt irr Pilsen eine Wählerversammlung ab; in seiner Rede führte er aus, die Coalitons- regierung

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