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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 17.02.1918
Umfang: 12
, Wien x, Wollzeile tftf fülden Balkan Balkanische Annan- cen-Srpedlkion A.-G. Sofia. Alle Nachrichten. Berichte fowltz andere Mitteilungen find zu schicke« an dle Schriftleitung des..Alpenlündee Bote". Daumkirchen (llnterinntal. Telepdon: DaumNrchen Nr, i. 11 -1. 1 '.IM Nr. 7. Innsbruck Sonntag, den 17. Februar Jahrgang 1918 Kriegsende mit Rußland — Friede mit der Ukraine. Nun endlich ist die erste Friedenstaube doch ge- kommen und hat uns den Oelzweig des Frie dens p enigsteüs mit Rußland gebracht

. Die amt liche Meldung lautet: Wien, 11. Februar: Das k. k. Telegraphen- Korrespondenz-Bureau meldet aus Brest-Mtowsk vom 16. bß: ®ie für die Behandlung der polin- fdjcn Fragen eingesetzte deutsch-österreichisch-un- garisih-ruNsche Kommission hielt gestern u. heute Sitzungen ab. In der heutigen Sitzullg der Kom- nriffioit teilte der Vorsitzende der russischen Dele gation im Aufträge seiner Regierung mit,, daß Rußland unter Verzicht auf einen formellen Friedensvertrag den Kriegszustand für beendet

erkläre und die völlige sofortige Demobilisierung der russischen Streitkräfte anordne. Das ist zlvar nicht der förmliche Frieden, er kommt aber diesem gleich. Der Kriegszustand bat ein Ende. Rußland entläßt bedingungslos sein Heer und das Weitere wird sich finden. Es hatte in den letzten Wochen nicht den Anschein, als wäre der Friede mit Rußland so nahe. Nur geheime Mitteilungen ließen darauf schließen, daß das Kriegsende trotz aller trüben Erscheinungen und trotz der Wolken, die den Friedenshimmel

neuer dings zu verdüstern drohten, doch nahe sei. Ten Stein ins Rollen brachte offenbar der Friedens- schluß mit der Ukraine, der Samstag, den 9. Fe-' bruar, zustande kam. Die Ukraine ist bekanntlich unser Grenzland. Schloß die Ukraine mit uns Frieden, so hatte der Krieg mit Rußland für uns Oesterreicher tatsächlich ein Ende, da wir mit dem übrigen Rußland keine Grenzen haben; somit stand.es den Deutschen jederzeit frei, den Russen das Messer an die Kehle zu setzen. Das mochte auch die Bolschewiki

-Regierung eingeschen haben. Ob man das auch den Russen zu verstehen gab, weiß ich nicht. Es ist Wohl auch gar kein Zwei fel, daß der Friedensschluß mit der Ukraine auf die russische Bevölkerung einen derartigen Ein- durch gemacht hat, daß Trotzki und Lenin an den Frieden denken mußten, mochten sie wollen oder nicht. Man stelle sich beispielsweise nur vor, w:s das auf uns für einen Eindruck machen würde, wenn Ungarn, ohne uns zu fragen, sagen wir mit Rußland oder Italien Frieden schließen

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 10.03.1918
Umfang: 12
. Das hat gewirkt. In drei Tagen war der Friede unterzeichnet und zwar auf Grund der gemachten Vorschläge. Tie Friedensbe dingungen sind für Rußland keine leichten; wir wüßten auch nickt, wodurch sich Rußland unsere Gnade u. Rücksicht besonder s verdient hätte. Ruß land hat zu den Hauptauswieglern und Kriegs treibern gehört. Jahrelang hatte Rußland die Treue und den Patriotismus unserer Grenzvöl ker unterwühlt. Rußland war Mitwisser und mit schuldig am Thronfolgermorde, Rußland hat Serbien in den Krieg

getrieben; einzig im Ver trauen auf die Dampfwalze haben Frankreich und England sich zum Krieg entschlosien und das alles, obwohl wir Rußland während des japani schen Krieges und der darauffolgenden Revolu tion sehr wohlwollend behandelt haben. Zu wie- derholtenmalen hat man Rußland den Frieden angeboten, es hat nicht gewollt. Auch Trotzki glaubte noch, uns zum Narren halten zu.können und wollte uns, statt in die dargebotene Frie denshand einzuschlagen, die Revolution ins Land stiften. „Der Friede

wird nicht tn Brest gemacht, I so telegraphierte er in alle Welt hinaus, sondern in den Straßen Wiens und Berlins". Einen bil ligen Frieden mochte Rußland nicht, nun hat es einen solchen, wie es ihn verdient. Die Friedenöbedingungen sind kurz folgende: Rußland verpflichtet sich, nicht bloß den Krieg als beendet zu betrachten, sondern mit uns in Frieoe mrd Freundschaft zu leben, die Truppen sowohl aus der Ukraine als auch aus Estland. Livland u. Finnland zurückzuziehen und zu entlassen. Das gleiche gilt

auch für die sog. Rote Garde. Ebenso müssen die Kriegsschiffe ab gerüstet werden, und zwar auch englische und französische, soweit sich solche in russischen Häfen beflnden.Russiand verpflichtet sich weiters.auf jede revolutionäre Agitation in uusermJnnerN sowohl als auch an unseren Grenzen, in den von uns be setzten Gebieten und in der Ukraine zu verzichten. Ter Friede mit der Ukraine muß anerkannt wer den und Rußland verpflichtet sich selbst, mit der Ukraine Frieden zu schließen. Bei der Bestim mung

über das Schicksal der vor den Friedens verhandlungen im Jänner von uns besetzten Ge biete, als da sind, Polen, Liitauen, Ku land, Riga samt den Inseln, hat Rußland nichts mehr dreinzureden, darüber entscheiden wir im Ein verständnis mit den betreffenden Völkerschaften. Die neubesetzten Gebiete. Estland und Livland bleiben von den deutschen Truppen besetzt, bis die Ordnung wieder hergestellt ist und die Lander über ihr weiteres Schicksal selbst entschieden ha- ben.Finnland wird frei, das steht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 03.12.1956
Umfang: 8
ihre überragende Stellung behaupten konnten, während bei den Leichtathletinnen Australien — ebenso wie sich dies im Schwimmen abzeichnet — als neue „Großmacht“ noch vor Rußland auf scheint. In der (gesamten Leichtathletik errangen die USA in 31 Bewerben 16, die Russen und Australier je 4 Goldmedaillen. Im Gehen erwiesen sich die Russen als stärkste Na tion. Auch bei den Gewichthebern gab es eine Neuauflage des Zweikampfes USA gegen UdSSR, in dem die Amerikaner diesmal mit vier gegen drei Goldmedaillen

siegreich blieben. Als beste Rudernation erwiesen sich die USA mit 3 Goldmedaillen vor Rußland mit 2, Italien und Kanada je 1. Bei den Kanuten war diesmal Rumänien mit 3 Goldenen über, raschend stark, es folgten Schweden und Rußland mit je 2 sowie Deutschland und Un garn mit je 1 Goldmedaille. Die Ueberlegenheit der Amerikaner im Basketballturnier war sehr eindeutig. Im modernen Fünfkampf siegte im Einzelbewerb traditionsgemäß ein Schwede, in der Mann schaftswertung etwas überraschend Rußland

. Das Boxtumier brachte den russischen Faustkämpfern 3, den USA-Boxem und de nen Großbritanniens je 2 Goldmedaillen, je 1 Goldene eroberten Boxer aus Deutschland, Rumänien und Ungarn. Die östlichen und orientalischen Länder setzten sich im Freistilringen durch. Iran, Türkei und Japan erkämpften je 2, Rußland Und Bulgarien je 1 Goldmedaille. Der Medaillenstand * Nach den Entscheidungen von Samstag ergibt sich in der Medaillenwertung folgende Länderreihung: 1. USA 2. UdSSR 3. Australien 4. Schweden

28 18 9 18 20 19 6 5 12 6 1 1 5 12 5 5 ß 7 5 5 6 4 3 1 2 7 5 2 2 6 2 2 1 2 2 — 2 11 12 3 1 1 10 1 1 3 1 1 1 1 1 — 1—2 1 — 1 1 — — 1 — — — 2 2 — 1 1 — 1 1 — 1 1 1 — 1 — 1 — 2 2 1 1 1 1 In der inoffiziellen Punktewertung führt nach den Entscheidungen des Samstags die USA mit 379 Punkten vor Rußland mit 358 Punkten. Die weitere Reihung; Deutschland 150.5, Australien 141.5, Großbritannien 112, Italien 104.5, Ungarn 93, Schweden 76, Frank reich 67, Finnland 59, Rumänien 57.5, Polen 53, Iran 39, Japan 35, Tschechoslowakei 29, Türkei 23, Kanada 23, Irland 22 5, Korea 22, Bulgarien 18, Chile 17, Norwegen 15, Argen tinien 13.5, Dänemark 13, Jugoslawien 11, Bra silien 9, Neuseeland 9, Oesterreich

war von keinem Experten, aber auch von keinem der Beteiligten selbst erwartet worden. Durch das warme Wetter und die hervorragenden Ab lösen begünstigt, konnten sich die drei Neger und der weiße Sprinter voll ausgeben und eine Zeit erreichen, die einen 100-m-Durchschnitt von knapp 9.9 Sekunden entspricht. IXIOÖ-Metcr Lauf der Männer: 1. USA (Murchison-King-Baker-Morrow) 39,5 Sekun den (neuer Welt- und Olympiarekord, bisher USA 39,8); 2. Rußland 39,8 (neuer Europa rekord); 3. Deutschland 40,3. 4X100 Meter-Staffellauf

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 31.03.1917
Umfang: 8
für Oester reich-Ungarn: monatl. K 2i0, viertelt. K 6.90, Halbjahr!. K 13.80. Für Deutschland monatlich K 2L0. Für die Schweiz monatlich K L.—. Sinzeln-Nummer 10 h Erscheint täglich abend- Mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage mit dem Datum des darauffolgenden Tages Nr. 73 Samstag, 31. März 1917 Nr. 73 Das andere MW«d. Mit dem reaktionären Rußland Hot der Krieg begonnen. Der Zar und der enge Kreis seiner un mittelbaren Berater und Helsershelser geboten völlig absolut über die ungeheure Kriegsmacht

, welche die russische Armee darstellte. Gegen das Volk im Innern war diese in den Händen weniger, ja eines einzigen Mannes gelegte Macht ein schier unüberwindliches Instrument der Unterdrückung und gegen die angrenzenden.Staurten eine ständige Bedrohung ihrer Sicherheit und Kultur. Mit die sem Rußland des Zarismus, mit dieser ungeheu ren reaktionären Macht 'begann der Krieg. . Dieses alte Rußland ist nun nicht mehr. Nicht die Schergen des Zarismus, die uns bedrohten, sondern die Soldaten eines ganz neuer: Rußlands

weiter, als ob sich die Verhältnisse gar nicht geän dert hätten. Russische Kugeln treffen unsere Sol- datenletber, unsere Kugeln die Soldaten eines Staates, der ein ganz anderer ist als er war. Wenn hergeschossen wird, wird auch hingeschossen — das ist eine brutale Selbstverständlichkeit. Wer im Augenblick, da in Rußland sich die ungeheure Wandlung vollzieht und der Friedenswille der Massen sich gegen jene bürgerlichen Elemente im* mer mehr durchsetzt, die Willens sein mögen, die Eroberungspolitik des Zarismus so rtzu führen

. Von il)r hängt nicht allein die Frage ob, ob wir mit Rußland 'bald zu einem Frieden gelangen, sondern auch, ob wir in der Zu kunft zu dem neuen Rußland wieder in ein freund schaftliches Verhältnis treten können. Wenn das russische Volk, 'das sozusagen jetzt seine politische Neugeburt erlebt, die Ueberzeugung gewinnt, daß wir mit ihm den Frieden nicht wollen und durch die Fortsetzung des Krieges die innere Festigung und den Neuaufbau 'des Reiches zu stören oder gar zu 'behindern 'beabsichtigen

— die Kriegspartei kol portiert in Petersburg gar die Mär, daß die Zen- tvalmächte durch die Fortsetzung des Krieges dom Zarismus den Weg zur Herrschaft wieder ebnen wollen —, dann wird sich eine Feindschaft gegen uns festwurzeln, die in Rußland nock die Nach kommen belasten wird. Sprechen wir aus, daß wir keine Erobevungsabsichterr hegen, dem russischen | Volke die Ordnung ihres staatlichen Seins selbst überlassen und nichts wünschen, als einen Frieden, der unsere Freiheit und Unabhängigkeit U^ert

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 25.07.1920
Umfang: 8
. Im Osten von Europa bereiten sich Dinge vor. denen weltgeschichtliche Bedeutung beizu messen ist. Rußland, das vor sechs Jahren einer der Hauptfaktoren der Entente war, ohne das die Westmächte sich nie uns einen Krieg mit dem Deutschen Reiche hätten einlassen können, zer trümmert heute als Feind seiner ehemaligen Verbündeten das im Friedensvertrage von Ver sailles entstandene Großpolen und beweist da mit der Welt, daß die Friedensverträge nur Pa pierfetzen sind, die in sich zusammenbrechen

wie ein Kartenhaus, wenn mit fester Sand daran gerüttelt wird. Nach den Aeußerunaen führender russischer Männer beabsichtigt Rußland das polnische Reich nicht zu annektieren, wohl aber besteht kein Zweifel darin, daß Polen nach Beendigung des Waffenganges mit Rußland nicht mehr das alte imperialistische, kapitalistische Polen sein wird, sondern wahrscheinlich ein Sowjetpolen, das durch die internationale Solidarität des Prole tariats mit.Rußland verbunden, die gemein same Grenze mit Deutschland bedeuten

würde. Dieses Ziel, den Riegel, den die Entente zwischen Deutschland und Rußland hineingeschoben hat, zu sprengen, haben die proletarischen Führer Rußlands in den letzten Tagen wiederholt osten tativ betont, wie sie einen Einfall in Deutsch land ebenso entschieden ablehnten. Die Entente erkennt die furchtbare Gefahr, die ihr droht. Die prompte Abweisung der eng- Iijcfjen Vermittlungsvorschläge durch Rußland, die in England als eine peinliche Ohrfeige emp funden werden, haben der Entente keinen Zwei fel gelassen

vom WelthaMel ab sperrten. Dadurch ist nicht nur die industrielle, sondern auch die landwirtschaftliche Entwicklung Rußlands gehemmt, die Ausfuhrsmöglichkeiten liegen in den Händen der Entente, und so hofft selbe durch eine vollständige Abschnürung Ruß lands vom Welthandel, auch diesen Staat aus die Knie zu bringen, wie sie die Mittelmächte durch die Hungerblockade bezwungen haben. Der treibende Faktor der Entente ist folgen der: Rußland ist schon vor dem Kriege an Frankreich viele Milliarden schuldig

gewesen. Während des Krieges hat sich diese Schuld ins Ungeheure vermehrt und auch ll^fand steht mit Milliarden als Gläubiger Rußlands heute da. Nun hat die Sowjetregierung erklärt, daß sie diese Schulden einfach annulliert. Das englische und französische Kapital macht daher alle An strengungen, um von Rußland die Bezahlung dieser Schulden zu erlangen. Diesem Zwecke opfern die Kapitalisten Frankreichs und Eng lands ruhig noch eine Million Menschen. Was ist dem Großkapital eine Million Menschen, was das ungeheure Elend

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 08.03.1918
Umfang: 8
. Auswärts durch die Kolporteure n. durch die Post für Oester- r e i ch»U n g a r n: mo nat!. K 2.30, viertelj. K 6.90, K 18.80. land monatlich K 2.50. Fiir die Schweiz monatlich K 3.—. Eluzeiu-Rummer 12 h £ Mmm Erscheint täglich abends «tt Ausnahme der Sann- und Feiertage mit dem Datum des darauffolgenden Tages IV, Donnerstag, 7. Marz 1818 Nr. 55 f et Neichrrat und dir Metzens- frage. Die sozialdemokratischen Abgeordneten begehren, daß die Friedensverträge mit Rußland und Rumänien dem Reichsrate

vorgelegt werde». W i e n, 6. März. Die deutschen sozialdemokra tischen Abgeordneten A b r a m und Genossen ha ben an den Ministerpräsidenten eine Anfrage ge richtet, ob die Regierung bereit ist, vor der Rati fikation der Friedensverträge mit Rußland und der Ukraina die Genehmigung des Reichsrates ein- zuholen und zu diesem Zwecke diese Verträge un verzüglich dem Reichsrate vorzulegen. Sie Grenze gegen Rußland. Nach dem Friedensvertrag. Wien, 6. März. Die im Artikel 3 des mit Rußland abgeschlossenen

Friedensvertrages er wähnte Linie, welche von Rußland jene Gebiete abtrennt, die in Hinkunst nicht mehr der russischen Staatshoheit unterliegen, verläuft von Nord bis Süd wie folgt: Großer Sund (Inseln bleiben west lich), Jespar (nördlich Riga), Hinzenberg, Oger, Galle, Süduser der Düna bis Druja, dann westlich zurück bis zum Nordende des Dryswjatysees, Wis- dp. östlich Swenzjany, Michalicki. Gerwanjani. Slobodka, westlich Oszmjana,, Einmündung des Garojabaches in den Njemen, Scharamündung. Zelwa Rozany

die Eisenbahn tarn Valkeassari bis Petersburg ab und die Telegraphen kabel nach Ruhländ. Die Festung Ino wird russisch. Ruß land verleiht an die finnischen Arbeiter alle Rechte und Finnland verschafft den Russen Erleichterungen. Außer dem zieht Rußland sofort seine Truppen zurück. Das Te legramm ist unterzeichnet von der Abteilung des finnischen Volkskommissariats für auswärtige Angelegenheiten. Zu dieser Meldung bemerkt das Wolsfbüro: „Es bandelt sich offenbar um einen Vertrag zwi schen der russischen

mit Rußland. Nach allem, was das Volk von einem Frieden begehrte und was auch unsere Regierungen seit Herbst 1916 als Ziel ausgestellt haben, sollte der Friede mit der ganzen Welt, ein Verständi- ungsfriede sein, der den Haß der Völker gegen uns egräbt; 'j / V ' v * l,, >; Vf r (v n * ' ■ ?* r f. * 4 h i t i. . . V ' 1 > o. * -! ' st.-i .Vu AA Gewiß wäre es verfehlt/ die russischen Macht haber von aller Schuld sreiZusprechen, denn hätten sie Frieden geschlossen, als der Zar abgedankt hatte, dann wäre

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 20.12.1917
Umfang: 8
- reich-Ungarn: uro null. K 2.30, vierlelj. K 0.90, Halbjahr!. K 13.80. Für Deutschland manatlich K 2.50. Für die Schweiz monatlich l< 3.-—. Einzeln-Nummer 12 st Erscheint LNgttch *htnb$ mit ArrsrrÄhms der Sonn- und Feiertage mit dem Datum des darauffolgenden Tages n*f> 290 Donnerstag, 20. Dezember 1917 Nr. 290 Die Friedeusfrage. der Weg zum allgemeinen Frieden. Bei den Friedensverhaiidlungen mit Rußland, die in Len nächsten Tagen beginnen, wiA> über mchr als über Len Frieden mit der russischen

gegen die BestrÄungen Deutschlands herrscht, zerstreut, dann wird in Eng land. i« Frankreich und Italien in den Volks,nassen die Ueberzeugung um sich greifen, daß die Zentral- mächre durcha«K ^icht den Wunsch hatten, mit dem Gegner im Osten tnien Sonderfrieden zu schließen, um die Gegner im Tosten und Süden schlagen zu können. Freilich ist über die entgegenkommend Hal. tnna gegenüber Rußland noch ein Schritt notwendig: zu bekennen, daß die Zentralmächte mit jedem Geg ner einen Vernunftsftieden sinHehen, Zu sagen

, daß sie jeden Tag bereit sind, auf einer ehrlichen Basis, die jedem Volke das Leben ermöKichtt Frieden zu schließen. Nur auf Si^e können öi« Kriegs treiber, die jetzt in Frankreich in der Regierung sitzen, und kann der blindwütige Lloyd George entwaffnet werden. Reden, wie vor wenigen Tagen der deutsche Reichskanzler eine über Lloyd George gehalten hat, find kein Mitte! der Verständigung. Und wenn die Verhandlungen mit Rußland mit mchr solchen Reden begleitet wären, so wäre eine größere Feindschaft schen

uns und die Weststaaten die unausbleibliche Folge. Wir stehen in einem historischen Zeitabschnitt, der uns den Frieden oder erbitterte Fortsetzung des Krieges mit dem Westen und dem Süden bringen wird. Tie Staat-smänner, welche die Zentralmächte bei den Verhandlungen mit Rußland vertreten. Lin nen die Fülle der Verantwortung vor den Völkern und vor der Geschichte, die auf ihnen lastet, gar wohl abschätzen, sie sind sich der Tragweite ihrer Hal tung sehr wohl bewußt; sie werden sich klar sein, daß eine Politik

im Geiste ihrer wiederholten Erklärun gen zur Friedensbereitschaft allein dem allgemeinen frieden den Weg ebnen kann. Waren die Erklärun- gen ehrlich gemeint, dann müsien sie jetzt darnach handeln. Aber wird sind der Uebe^eugung, daß die Aus sichten, mit Rußland zu einem Sonderfrieden zu gelangen, nicht sehr große sind, wenn dieser Sonder friede nicht dem allgemeinen Weltfrieden den Weg ebnet. Die heutigen Machthaber Rußland, mit denen die Unterhandlungen geführt werden, sind keine russischen

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Tiroler Post
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Seite 1 von 16
Datum: 31.03.1905
Umfang: 16
, das keinen Widerhall findet weder bei noch viel weniger dort m Rußland, obwohl, wie oben gesagt wurde, Rußland eme Bauernbevölkerung von 70 Atil- Uottett besitzt und obwohl auch Oesterreichs landwirtschaftliche Bevölkerung 56 Prozent zahlt, also ein Stück mehr als die Hälfte der Gesamtbevölkerung. Der Prozentsatz der russischen Landbe völkerung ist der höchste in Europa, doch ® er Zustand der russischen Landwirtschaft, auf deren . "gentlich die ganze Schwere des „russischen Sä Kr *?tet, verdient setzt umsomehr

allgemeine Beachtung, W d^ t Bauernschaft steht und fällt, durch iäL^ ustrechen Krieg mit Japan gezwungen ist, seine Leistungs- äußerst ^ öte Leistungsfähigkeit seiner Landwirtschaft auss ! c kommen ihm ziemlich nahe Rumänien, Un garn, Schweden, Spanien und Bulgarien — zurück bleibt dageg en ziemlich der Prozent satz Italiens, obwohl derselbe mit seinen 60 Prozent die Zahl Oesterreichs noch über bietet. Verhältnismäßig günstig läßt sich der Umfang des bäuerlichen Besitztums in Rußland

an, da von den russischen Bauern höfen nur 10*6 Prozent unter 5 Desjatinen (1 Desjatine — etwas mehr als 1 Hektar) umfassen, währendmehr als der vierte Teil 5—10, mehr als rat Drittel 10—15, mehr als ein Achtel 15—20 Desjatinen (also über 20 Hektar) umfassen, ja die Zahl der Bauernhöfe mit mehr als 20 Desjatinen übersteigt sogar um genau 1 Prozent die Zahl des kleinsten Besitzes. In dieser Hin sicht wird Rußland nur von den Vereinigten Staaten übertroffen, wo der mittlere Um fang der landwirtschaftlichen Betriebe

etwas mehr als doppelt so groß ist als in Ruß land. Auch klimatisch ist Rußland nicht un günstiger gestellt als andere Getreideländer der Welt und doch ist der Ernte-Ertrag Rußlands mit anderen Ländern verglichen verhältnismäßig geringfügig. Der Ertrag ist selbst in Serbien verhältnismäßig in Oesterreich mehr als 2mal, in Deutsch land 2 ^ 2 mal, in Frankreich, Griechenland, den Vereinigten Staaten und Ungarn 2 3 / 4 tttal, in Dänemark, Schweden, Norwegen, Japan und England 3—4mal, in Belgien 5mal so groß

als in Rußland. Es gibt kein Land auf der ganzen Welt, wo der Ackerbau schlechter betrieben wird als in Rußland. Die höchsten russischen Ernten sind viel niedriger als die Mittelernten anderer Län der. Könnte sich die Ackerbaukultur Ruß lands auf die Stufe Deutschlands oder Frank reichs erheben, so würde das Erträgnis der Ernte auf das Dreifache steigen. Es gibt übrigens auch in Rußland einzelne Güter, die unter gleichen Verhältnissen mehr als das Doppelte ihrer Nachbargüter tragen. Und die Gründe

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 09.11.1919
Umfang: 16
. aP bis zum Mord in Serajewo. Seit dem Lahre 1878 war sich Rußland, so legt Boghitschewitsch dar. vollständig klar, daß es sein Ziel, die Eroberung Konstantinopels, nur erreichen könne, wenn es vorher Oesterreich nieder werfe. Rußland behielt dies fein Ziel wäh rend all dieser Zeit fest im Auge. Alle die Abkommen, die Rußland mit Oesterreich in nerhalb dieser fast 40 Jahre schloß, waren im Geiste der Unaufrichtigkeit gehalten, wa ren nicht ernst gemeint und hatten nicht den Zweck, zwischen Rußland

und Oesterreich reinen Tisch zu machen und ein gut nach barliches Verhältnis herzustellen. So schloß Rußland mit Oesterreich im Jahre 1603. un mittelbar vor Ausbruch des russisch-japani schen Krieges ein Abkommen nur zu dem Zwecke, um während des Krieges sich rücken- frei zu machen. Wäre Oesterreich krieaerifch oder russenfeindlich gesinnt gewesen, hätte es gute Gelegenheit gehabt, zur Zeit dieses Krie ges und bei Gelegenheit der nachfolgenden russischen Revolution (1905—1906) sich von Rußland für viele Jahre

tat es nicht, weil es friedliebend war. England und Rußland hätten sich diese Gelegenheit bestimmt nickt entgehen lassen und waren unter dem Borwan-de, ein so schöndlickes Verbrechen dürfe nicht ungestraft bleiben »wer man müsse die Ordnung in dem Nachbarlande wieder Herstellen, ganz sickrr eingerückt. Ocsterrewh aber tat das nicht. Boghitschewitsch weist nach, daß sich sckon da zumal in Serbien eine radikale Vartei gebil det hatte, unk Oesterreich als den Erbfeind Ser biens hinzustellen

, der zu bekämpfen sei. Die Gelder erhielt diese Partei von Rußland. Als Ziel wurÄe der Partei gegeben, vorerst die Zerstörung der Türkei, dann die Oesterreichs. König Peter war ganz einverstanden damit ja ein eifriger Förderer der Partei, der Mi nisterpräsident Pasitsch, der bis vor weniger Tagen Serbiens Geschicke lenkte, war Mit glied und Führer derselben. Er weist dann ferner auf die Tatsache hin, daß Rußland be« reits im Fahre 1876 feine Zustimmung nicht etwa bloß zur Okkupation (Besetzung). Bos- niens

, die bekanntlich zwei Jahre später (1878) erfolgte, sondern auch zur Annexion (Einverleibung) des genannten Landes ge geben hatte, die im Jahre 1908 von Oester reich wegen der veränderten Verhältnisse in der Türkei vorgenommen werden mußte. Es gibt ferner zu, daß Serbien auf Bosnien nicht die geringsten Rechtsansprüche hcüte, da es nie zu Serbien gehört hatte, daß also die Auf regung wegen der Annexion sowohl von sei len Rußlands als auch Serbiens eine voll ständig grundlose und heuchlerische war. „Was Rußland

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 20
Datum: 20.09.1936
Umfang: 20
nun mit schweren Geschützen beschießen. Das Bild zeigt die Verwüstungen, die durch die Gra naten in diesem Kunstwerk angerichtet werden. Bamham in Rußland Monate sind vergangen, seitdem sich das letzte- mal das Bamhackl gemeldet hat. Ich war schon in arger Sorge um den teuren Freund. Als er gar nicht mehr auftauchte, dachte ich zu guter Letzt, er sei unter die spanischen Mordbrenner gefallen. Un möglich wäre es ja wohl nicht gewesen, pflegt doch das Bamhackl seinen kecken Schnabel in alle brenz lichen Dinge

?" — „Ich?", so kam es von oben herab, „wer soll mich denn rupfen und braten?" — Ich erzähle ihm nun von den Sorgen, die ich um ihn in den letzten Wochen gehabt habe. Da lachte er, was er nur konnte. „Was fällt dir denn ein? Dort, wo es brennt, ist es nicht mehr so interessant wie dort, wo der heimliche Brandstifter sitzt. Darum bin ich Heuer im Sommer für einige Wochen gleich nach Rußland selber geflogen. Im Winter, wenn es klaftertief schneit und eine Bären kälte herrscht, ist es für unsereinen in Rußland

sich mit Trotzki, dem zweiten Vater des Bolschewismus. Der Gegensatz zwischen den beiden Männern, der zu einem Gegensatz im ganzen Weltkommunismus geworden ist, beruht darauf, daß Stalin unter bolschewistischer Flagge in erster Linie russische Politik machen wollte. Trotzki hingegen und sein hauptsächlich jüdischer Anhang wollten und wollen davon nicht abstehen, daß die bolschewikische Macht in Rußland in erster Linie dazu dienen muß, die Weltrevolution herbeizuführen. Stalin und Trotzki gerieten so hart

aneinander, daß Stalin den „zweiten Vater des Bolschewismus" kurzerhand verhaften, verurteilen und dann aus Rußland ausweisen und verbannen ließ. Ruhe ver schaffte er sich damit nicht. Trotzki nahm vom Aus land aus die Führung einer kommunistischen Rich tung. die gegen Stalin arbeitet, in die Hand. Seit her ist Feuer aus dem Dache. Denn es ist ganz selbstverständlich, daß sich Trotzki bemüht, seinen Feind Stalin auch in Rußland selbst zu stürzen. Stalin ist aber nicht der Mann, der sich so leicht

aus dem Sattel heben läßt. Das hat er erst jetzt wieder bewiesen. Er ließ kurzerhand sechzehn Anhänger Trotzkis und engere Mitarbeiter Lenins, ja man kann geradezu sagen, den eigentlichen Führerstab der bolschewistischen Revolution — unter diesen 16 waren 14 Juden — an die Wand stellen und nieder schießen. Dieser Zwist innerhalb der kommunistischen Par tei hat nun höchst interessante Folgen. Stalin kümmert sich, wie schon gesagt, hauptsäch lich um russische Interessen. Er sieht Rußland von Japan und Hitler

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 9 von 12
Datum: 07.12.1956
Umfang: 12
Tumult und Spielabbruch bei Ungarn—UdSSR Das für die Goldmedaille entscheidende Wasserballmatch Ungarn — Rußland wurde beim Stande von 4:0 für Ungarn in der 12. Minute der zweiten Spielhälifte wegen Zwi schenfällen abgebrochen. In der Begegnung gab es Zusammenstöße zwischen ungarischen und sowjetischen Spielern, bei denen ein Russe eine Ohren verletzung und ein Ungar eine Aiugenver- letzumg davontrugen. Die überaus harte Spielweise der sowjetischen Mannschaft forderte die Empörung des Publikums

: 1. und Goldmedaille Nikolai Solowjew (Ruß land); 2 und Silbermedaille Ignazio Fabra (Italien); 3. und Bronzemedaille Dursun Eg- bribas (Türkei). Bantamgewicht: 1 und Goldmedaille Kon stantin Vyrubijew (Rußland); 2. und Silber medaille Edvin Vesterby (Schweden); 3. und Bronzemedaille Francis Horvat (Ru mänien). Federgewicht: 1. und Goldmedaille Rauno Makinen (Finnland); 2. und Silbermedaille Imre Polyak (Ungarn); 3. und Bromeme daille Roman Tscheneladsche (Rußland). Leichtgewicht: 1. und Goldmedaille Kyosti

Lehtonen (Finnland); 2. und Silbermedaille R. Dogan (Türkei); 3. und Bronzemedaille Guy’a Toth (Ungarn). Weltergewicht: 1. und Goldmedaille Mit hat Bavrak (Türkei); 2. und Silbermedaille Wladimir Manjew (Rußland); 3. und Bron zemedaille Per Berlin (Schweden). Mittelgewicht: 1. und Goldmedaille Giwi Karotzia (Rußland); 2. und Silbermedaille Dimitru Dobreff (Bulgarien); 3. und Bronze medaille Karl Jansson (Schweden). Halbschwergewicht: 1. und Goldmedaille Walentin Nikolajew (Rußland); 2. und Sil

bermedaille Petko Sirakoff (Bulgarien); 3. und Bronzemedaille Karl Nilsson (Schwe den). Schwergewicht: 1. und Goldmedaille Ana- tolij Parfenow (Rußland); 2. und Silberme daille Wilfried Dietrich (Deutschland); 3. und Bronzemedaille Adelmo Bulgarelli (Italien). UdSSR-Turner als Medaillenhamsterer Beim Zwölfkampf der Turner erwiesen sich die Vertreter der UdSSR wie schon in Helsinki allen übrigen Konkurrenten über legen und holten sich die meisten Goldme daillen. Ein außerordentlich schnelles Rennen

Charis Juni- tschew (Rußland) 2:36,8. 100 Meter-Rückenschwimmen, Herre 11 : 1* und Goldmedaille David Theile (Australien) 1:02,2 Minuten (olympischer Rekord); 2. und Silbermedaille John Monckton (Australien) Das Fußballänder&piel Italiens gegen Oesterreich am Sonntag in Genua hat im sportbegeisterten Genua ,größtes Interesse ausgelöst Die Oesterreicher, die am Frei tagvormittag in der Rivierastadt erwartet werden, werden am Freitag und Samstag zwei Trainings abhalten, und zwar am Freitag in Rapallo

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 13.12.1917
Umfang: 8
monatlich K 1 M, Luswärls d urch die K«lporteure u. durch tzt« P«ft für VeLrr- r»i ch-U u g & v a: urs ngtt. K 2Jö, eüridf. K L.'.O. Halbjahr!. K 11.80. Für Deuttchk««» monatlich K 2.56. Mr die Schweiz m»««Nich K A.-^, Ettngeln.Nummer 12 h rß.ZDmz CrftheinL LLglich abends mit Ausnshms der Sonn- und FeierLaFe mit dem Datum des daranffolgenven Tages Nr. 284 Tom Lage. —, 12. Dezember. Tie Verhandlungen mit Rußland. Die Waffenstillstandsverhandlungen mit Ruß land wenden in den nächsten Tagen wieder ausge

- noinmen. Wir geben uns über die Schwierigkeiten, die dabei zu überwinden sind, keiner Täuschung hin; gleichwohl glauben wir an ein günstiges Ergebnis. Der Gedanke, daß wir endlich mit Rußland zu einem Frieden kommen müssen, ist in den Völkern bei uns und in der Bevölkerung Deutschlands so fest verankert, daß die Vertreter der Zentralmächte unmöglich Forderungen erheben können, welche das Gelingen der Verhandlungen ernstlich gefährden. Uebrigens haben sowohl der Deutsche Reichskanzler

wie der österreichisch-ungarische Außenminister in einer ziemlich zweifelsfreien Weise erklärt, daß die Grundlage der Friedensverhandlungen der Grund satz sein müsse: Keine Kontributionen und Entschä digungen, keine Annexionen, Selbstbestimmungs- recht der Völker! Das ist auch der Grundsatz der russischen Regierung und der Grundsatz der Volks- Massen in Rußland, die mit Festigkeit zur neuen Regierung stehen, weil sie m ihr die Liquidation dieses entsetzlichen Krieges erblicken. Nun ist die UebereinstiMmung

zu beseitigen, die dem Frie- den im Wege stehen. Ohne Zweifel werden die Waffenstillstandsver- handlnngen mit Rußland in dem Maße ihres vor aussichtlich günstigen Fortschreitens auf die West- siaaten zuriükwirkcn. Schon die bisherigen Ver handlungen mit Rußland haben in Frankreich und England die Friedensbetvagung außerordentlich ge stärkt. Sicher: die Regierungen dort wollen heute so wenig von einem Frieden wissen wie vor Mo naten; vom Wahn befangen, daß sie ihr Kriegsziel: b\t völlige Niederwerfung

Deutschlands bei zäher Bebarrlichkeit und schonungslosem Hinopfern von Menschen doch erreichen, reden sie, seit Rußland sich vom Kriege abwendet, nur noch eifriger von der Fortführung des Kampfes. Wer die Kriegs stimmung der Völker läßt sich nicht neu beleben; die scharfe Verfolgung der Friedensfreunde in Frankreich, in England und in Italien ist ein Be weis, daß auch dort immer mehr Kräfte rege wer den, die diesem entsetzlichen Krieg ein Ende setzen wollen. Mag für den Augenblick die Gewalt trimm phieren

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 24.02.1918
Umfang: 8
der Maximalsten, die ans Rilder gekommen sind, weil sie die wahre Friedens stimmung Rußlands in sich verkörpern. r Eine Woche: Keine Annexionen und Entschädi gungen, Freundschaft mit Rußland, weil diese ein Unterpfand des allgemeinen Friedens ist, wie ihn die Mittelmächte brauchen. Andere Woche: Streit um Kurland und Litauen, österreichisch-ungarische Union mit Polen und unverkennbare Unterstützung der reichsdeutschen Annexionisten dadurch, daß man die dem demokratischen Kurland und Litauen feindlichen Ritter

als entscheidende Faktoren über Kurland und Litauen anerkannt. Andere Woche: Die Union mit Polen wird widerrufen, gegen die demokratischen Ukrainer beginnen die Verhandlun gen mit der ukrainischen Rada. Eine Woche: Infolge der Erklärungen Ruß lands wird der Krieg mit Rußland für beendigt er klärt, der Friede mit der Ukraina wird ohne Be teiligung Polens geschlossen, was diese zu leiden schaftlichen Protesten veranlaßt. Andere Woche: Großer Zeitungsfeldzug gegen die Bolschewiken, die als Weltgefahr hingestellt

und der NiedermetzelNng der Deutschen in Livland und Kurland beschuldigt werden. Neuer Krieg gegen Rußland, Einmarsch in den von den Bolschewiken bedrohten Gebieten. ' Vorläufiger Abschluß: Rußland nimmt die Frie densbedingungen von Brest-Litowsk an, um der Gefahr einer inneren Einmischung zu Gunsten der Reaktionäre zu begegnen. Was wird nun folgen? Wir hoffen, daß es end lich der ehrliche, aufrichtige, bleibende und in der ganzen Welt vertrauenerweckende Friede sein wird, der jedes Säbelgerassel, jede hämische

bindet. Die Diplomatie muß die Furcht, die das erfolgreiche Schwert hervorruft, in Anerkennung unserer Notwehr und in Freundschaft verwandeln, das ist der herrlichste Sieg, den wir für unsere fer nere Anerkennung und unsere wirtschaftliche Zu kunft erringen können. Gestern ging bereits eine Nachricht durch die Presse, daß Wilson die Ententemächte zu einer Hilfeleistung für Rußland aufrufen werde, das durch unsere Hetzpresse in der letzten Woche verun glimpft und in seinem Unglück verhöhnt wurde. Dex

endlich aus dem Elend und dem Chaos zu befreien. Schon die lange Dauer der Bolsche wikenherrschaft belveist, daß das Volk immer noch Vertrauen in ihre Friedensabsichten hat, die ihn: über alles gehen. Deshalb müssen wir jede weitere Einmischung von uns weisen, müssen Rußland zeigen, daß wir seinen Niedergang nicht ausnützen, um uns seine Freundschaft auf immer zu verscherzen und dieses große Reich unter den ausschließlichen Einfluß un serer derzeitigen Gegner zu bringen. Die Hin- und Hcrpolitik muß

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 01.07.1915
Umfang: 8
einen Artikel, der das Verhältnis Oester- eich-Ungarns zu den Balkanstaaten ins richtige !icht stellt und nachweist, daß die Balkanstaaten von )esterreich-Ungarn, das ja auch während des Krie gs den Grundsatz verkündete: Der Balkan den Bal- 'anstaaten! nicht das geringste zu fürchten haben, »ährend Rußland immer der Feind war, der ihre lnabhängigkeit bedrohte. Wie wir während des Bal- änkrieges hervorgehoben haben, daß Rußland der Linfädler war, um die-Balkanstaaten noch mehr n seine Gewalt zu bekommen

und den Balkanbund zuerst zur Vernichtung Oesterreichs zu benützen und ie dann in seinen mächtigen Magen aufzunehmen, o verweist auch Dr. Renner auf die russischen Um riebe. Er erörtert auch die Ursachen, weshalb die ilmtriebe Erfolge haben, während unser ehemals mbefrrittenes Ansehen in den Balkanländern so viel gelitten hat. Der Erfolg gegen Rußland dürfte jedoch diese unnatürliche Situation ändern und die Balkanstaaten wieder an die europäischen Zentral staaten fesseln, wo ihre Unabhängigkeit unter siche rem

Schutze ist. Gelingt es, Rußland eine ganze und dauernde Niederlage zu bereiten, dann dürfte der bisher sür den Frieden Europas so gefährliche Balkan zu dau ernden Besitztumsverhältnissen kommen und zur Herstellung des europäischen Gleichgewichtes ohne agressive Großstaatsbündnisse sehr viel beitragen. Der Krieg selbst müßte mit dem Augenblick ein Ende finden, wo England und Rußland keine Hoff nung mehr haben, in den Balkanstaaten so willige Werkzeuge zu finden, wie in Italien. In der Tat scheinen

auch die Balkanstaaten der Erkenntnis ent gegen zu gehen, daß die Gefahr für sie vor allem in Rußland und nun auch in dem höchst agressiven Italien liegt, welches den Grundsatz: Der Balkan den Balkanvölkern! durch seine Aspirationen auf Albanien verleugnet hat. Die durch Rußland betriebene Vergiftung hat ztvar in allen Balkanstaaten eine starke Stimmung gegen die Zentralmächte erzeugt, aber doch nur Ser bien allein so vollständig erfaßt, daß es den Weg zur ruhigen Entwicklung nicht mehr zurücklegen kann. Schon

im Balkanstreit ist Bulgarien merklich von Rußland abgerückt und Rumänien nie ganz ins- Garn gegangen. Der gegenwärtige Krieg hat aber die Aspirationen Rußlands und seiner Verbündeten derart demas kiert, daß mit Bulgarien nun auch Rumänien und Griechenland mißtrauisch geworden sind. Griechen land wird in seinem Besitz und Ausdehnungsbedürf nis durch England bedroht, das seine Inseln besetzt , hält und durch Italien nun seinen albanischen An teil gefährdet. Rumänien ist in Gefahr durch Rußland

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 28.09.1923
Umfang: 20
wenigstens einigermaßen zurückgedrüngt wurde. Am schlimmsten Hausen die Sozialdemokraten in Rußland, wo sie zur unumschränkten Herr- schaft gelangt sind. Was die Sozialisten in Ruß land treiben, gibt uns einen Vorgeschmack dessen, was wir von dieser Partei zu erwarten hätten, wenn sie durch den Ausgang der National- ratswahten wieder ans Ruder gelangen könnte. In Rußland heißen sich die Sozialdemokraten Bolschewiken. Unsere Sozialdemokraten sagen zwar, daß sie mit den Bolschewiken in Rußland

nichts gemein Hütten, und daß der Bolschewismus sogar der größte Gegensatz zur Sozialdemokratie sei. In Wirk lichkeit aber ist zwischen einem Sozialdemokraten und einem Bolschewiken kein anderer Unterschied als der Unterschied zwischen Vater und Sohn. Es ist die gleiche Rasse und das gleiche Geschlecht, es ist der gleiche Faden und nur eine andere Nummer. Der Bolschewismus, wie er in Rußland in so furchtbaren Formen zur Erscheinung kommt, ist nichts anders als die folgerichtige Ausgestaltung

in Rußland, Md zwar bis auf den heuti gen Tag. Die Sozialdemokraten sagen, daß sie allein den Kampf gegen den Kapitalismus und dessen Auswüchse führen. Die Hauptvertreter des Kapitalis mus sind ohne Zweifel di? Juden. Trotzdem stehen die Sozialdemokraten, welche sich als die eifrig sten Gegner des Kapitalismus gebärden, fast aus schließlich unter jüdischer Führung. Auch die öster reichischen Sozialdemokraten haben der Mehrzahl nach jüdische Führer. Noch ärger ist es in dieser Hin sicht in Rußland

. Die dortigen Gewalthaber sind heute fast lauter Iuden. Die oberste Gewalt liegt heute in Rußland bei den sogenannten Volks kommissaren, und bei diesen sind unter 22 nicht weniger als 17 Juden. Unter den 43 Mitgliedern der heutigen russischen Kriegskommission sind 3 3 Juden, unter den 16 Männern, die das rnssi- sche a u s w ä r t i g e A m t leiten, sind 13 Juden, in der Finanzkommission sitzen bei 30 Mit gliedern 24 Juden, in der Jnstizkommissi 0 n unter 21 Mitgliedern 20 Juden, im Unterrichts ministerium

als Lehrer schicken zu können. Rußland ist auch heute noch, obwohl es so viele Länder durch die Revolution verloren hat, ein un geheuer großes Reich. Die fruchtbarsten und größten Getreideböden der alten Welt gehören zu Rußland. Dort gibt es Gebiete, die größer sind als Deutsch land, wo das Getreide in vorzüglichster Weise wächst, ohne daß man die Felder zu düngen oder sonst in besonderer Weise zu pflegen braucht. Rußland war denn auch vor dem Kriege wegen dieser außerordent lichen Fruchtbarkeit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 17.08.1920
Umfang: 8
- yolen in Innsbruck mo natlich K 20.—. Ausw. durch die Kolporteur- und durch die Post für Deutsch.Oesterreichr moiratl. K 23.—.viertelt,' K 63.—. ^ albj. K188.— Deutschland K27<~ Emzel-NnnrMer SO % Rr. 188 FmrbmL IrenstW Gen 17. Anguß 1920 rr. Znhrg. Sie Arbeiter Mer Lander für Rußland. lIudemtfch, Denikin, Wränge! und alle ande ren konterrevolutionären Generale, die gegen die Sowjetrepublik ins Feld zogen, waren Werk zeuge der Entente, vor allem Frankreichs. Die französische Bourgeoisrepublik gab

den Genera len Geld, Waffen und Munition. Auch der Krieg, den Polen gegen Rußland vom Zaun brach, ist im Einvernehmen, ja wahrscheinlich über Betreiben Frankreichs erklärt worden. Die Herren von Paris hofften augenscheinlich, daß es dern polnischen Heere gelingen werde, was den gegenrevolutionären Generälen versagt blieb: Rußland niederzuwerfen und an Stelle der Dik tatur Lenins die Diktatur irgend eines Zaren wieder aufzurichten, der keinen Augenblick gezau dert hätte, nicht bloß die Schulden des alten

Ruß lands an Frankreich anzuerkennen, sondern auch die russische Politik der französischen Führung unterzuordnen. Hat Frankreich Rußland auf sei ner Seite, dann ist es der Herr Europas. Die französischen Machthaber wollten mit ihrer Po litik den kühnsten imperialistischen Traum ver wirklichen. Allein die wei-tfliegenden Pläne sind auf den Schlachtfeldern gescheitert: die polnische Armee ist zersetzt und die junge Republik, diese Vor macht des französischen Imperialismus im Osten, stcht heute

in der Gewalt Rußlands. Die .Niederlage Polens ist eine vernichtende Nieder lage der französischen Machthaber und sie haben nun, da keine Aussicht mehr besteht, Polen vor seinem Schicksall zu retten, nur noch die Wahl: entweder die Niederlage mit allen Konseguenzen ans sich zu nehmen oder alles auf die letzte Karte zu setzen und den Krieg gegen Rußland zu eröff nen. Die französische Regierung ist dazu bereit. Die Unterstützung, die sie Polen angedeihen läßt, und besonders aber die Anerkennung des konter

revolutionären Generals Wrangel, der vom Schiwarzen Meer aus in Rußland vorzüdringen versucht, als kriegführende Macht, sind schon Kriegshandlungen. Allerdings hat Frankreich sich nur so weit voraewagt im Ver trauen auf die Mitwirkung Englands. Allein die englische Regierung erkennt die Gefährlichkeit, eines neuen Krieges und hat in den letzten Tagen Een di« französischen Pläne eine durchaus ab- khmende Haltung eingenommen. Lloyd George ist bestrebt, zwischen Rußland und Polen zu ver mitteln. Frankreich

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Außferner Zeitung
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Seite 1 von 32
Datum: 15.03.1914
Umfang: 32
unmöglich zu sein. Wieder einmal haben aber die Schwarzseher, welche von jeher an der Solidität des Friedens zweifelten, leider recht behalten. Durch die EnthMungen ‘ der österreichi schen und bulgarischen Presse ist aufgekom men, daß der alte Balkanbund von Rußland als Waffe gegen Oesterreich geschmiedet wer den sollte. Rußland wollte vom Osten Heran rücken, im Süden sollten Serben, Bulgaren, Griechen und Montenegriner uns überfallen. Dieser saubere Plan wurde nicht verwirklicht, weil der Türkenkrieg

in seinem Gefolge die Sprengung des Balkanbundes mit sich führte. Die Bulgaren, welche sich nicht um die Früchte ihres Sieges bringen lassen wollten, gerieten mit den Serben in Konflikt -- und verloren das von ihnen so heiß ersehnte Mazedonien. Sie wissen, daß Rußland ihre Mederlage verschuldet hat, daß Serbien unter russischem Schutz den Bundesgenossen berauben konnte — darum wollen die Bulgaren von der Russenfreundlichkeit nicht mehr viel wissen, am allerwenigsten von einem neuen Balkan bund. Die Russen

verschwenden viel Geld, um das bulgarische Volk gegen seinen König aufzuhetzen, sie beschicken mit Hetzaposteln das Land — die Bevölkerung weist sie vor die Türe. Das können die Russen nicht ver schmerzen. Sie erkennen ganz klar, daß die ehrliche österreichische Politik am Balkan er folgreicher gewesen ist, daß der Streich, der gegen die Habsburgermonarchie gezielt war, fü glücklich abgewehrt wurde und den Balkan bund selbst zerschmettert hat. Deshalb brütet Rußland Rache. Jahrelang hat es seinen Groll

als Freund ge wonnen. Einflußreiche Kreise des russischen Reiches schüren dieses Zornesfeuer durch den panslawistischen Gedanken, nach dem be kanntlich alles Gebiet, worauf Slawen woh nen, unbedingt zu Rußland gehören müsse. Frankreich, das mit Rußland verbündet ist, drängt die russischen Staatsmänner auch zu einer entscheidenden Tat. Die Liebe beider Staaten ist von jeher nie besonders uneigen nützig gewesen. Die Franzosen haben das Jahr 1870 immer noch nicht vergessen und möchten an den Deutschen recht

gerne Ver geltung üben. Weil sie aber ein Pulver ha ben, das nicht verläßlich ist, zu wenig Men schen für das Heer und in demselben zuviel Revolutionäre und Gesindel, getrauen sie sich nicht allein gegen die Deutschen. Sie haben sich daher die nach Deutschland bedeutendste Militärmacht zum Bundesgenossen gesucht — Rußland. Dieses war hinwiederum um den neuen Freund auch recht froh, denn es gibt in Rußland nicht viel Geld, solches aber hat Frankreich in Menge zu vergeben. Die Russen

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Tiroler Post
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Seite 1 von 20
Datum: 15.07.1904
Umfang: 20
, wenn zwischen dem Deutschen Reiche und Rußland früher einige Einigung über den deutsch-russischen Handelsvertrag erzielt wird als zwischen dem Deutschen Reiche und Oester reich-Ungarn über die Formen des künftigen Grenzverkehrs dieser beiden Reiche. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst und wenn Deutschland mit Rußland über einkommt, seinen Viehbedarf in Rußland zu decken, dann ist für die österreichische Vieh zucht das große deutsche Absatzgebiet so gut wie verloren und die Haupteinnahmsquelle der deutschtirolischen

Bauernschaft verstopft. Und leider scheint es mit dieser emi nenten Gefahr für Oesterreichs Landwirt- tvntschaft nun Ernst werden zu wollen. . Wir haben neulich im Leitartikel „Ge fahr in Verzug" mitgeteilt, daß die öster- snchisch-ungarischen Unterhändler einstweilen chre Verhandlungen mit Deutschland wegen des künftigen Zollvertrages abgebrochen Härten, da sie zu keiner Einigung zu kommen vermochten. Und heute können wir unseren Usern schon die Nachricht mitteilen, daß Deutschland unb Rußland bereits

12. Juli weilt bei ihm He W^^t ^ russischen Ministerrates, *) »Tiroler Post" Nr. 26 vom 24. Juni. Dieser Herr Witte ist vom russischen Kaiser Nikolaus mit der Führung der Han delsvertragsverhandlungen mit Deutschland betraut worden. Rußland ist durch den schlimmen Ver lauf des ostasiatischen Krieges in eine sehr schwierige Lage geraten; hatte es schon in Friedenszeiten stets mit Geldnöten zu käm pfen, um wie viel mehr erst jetzt, seit der Krieg Tag für Tag Unsummen verschlingt und oft in einer Minute

mehrere Millionen in die Luft verpuffen! Rußland braucht also vor allem Geld und Herr Witte wird den deutschen Reichs kanzler dringend um Vermittlung von Geld quellen und um Unterstützung bei dem Ge schäfte angehen. Als Gegenleistung wird Herr Witte dem Grafen Bülow allerlei wichtige Zuge ständnisse in Bezug auf den künftigen Zoll vertrag zwischen Deutschland und Rußland anbieten. Das Deutsche Reich ist also infolge der russischen Geldnot in der beneidenswerten Lage, den denkbar günstigsten Zoll pakt

mit Rußland abzuschließen, einen Zollpakt zu so außerordentlich günstigen Be dingungen, wie sie von Oesterreich nie ge währt werden könnten. Es ist darum mehr als wahrscheinlich, daß zwischen dem Deutschen Reiche und Ruß land ziemlich rasch eine Einigung erzielt wird, weil Rußland, um Geld zu erhalten, eben alles bewilligen wird, was Graf Bülow verlangt. Und dann haben wir Oesterreicher das Nachsehen. Mehr als Rußland vermögen wir nicht zu bieten. Wir erliegen buchstäb lich der russischen

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 12.11.1916
Umfang: 16
ectte L. Nr. 54. nen Schein- u. Kleinpolen endgültig den Garaus. Seitdem hat ein Großteil des polnischen Volkes un ter Rußlands Knute ein hartes Dasein geführt« Rußland hat den Grundsatz, all die Völker seines weiten Reiches in Sprache und Religion mit Ge walt russisch zu machen. Wie schwer darunter das katholische Polen litt, ist unsagbar. Verschiedent lich versuchte das polnische Volk das verhaßte Joch abzuschütteln. Jedesmal wurden die Ausstände blutig unterdrückt und die Zügel noch strammer

an gezogen. In Nusiisch-Polen dachte kein Mensch mehr im Ernst daran, daß für Polen noch einmal die Freiheitsstunde schlagen werde und man suchte sich recht und schlecht mit Rußland abzusinden. Bei Kriegsausbruch l^rt sich aber gar mancher in Erin nerung an alte Zeiten nach Oesterreich geflüchtet, um in den Reihen der polnischen Legion gegen Rußland zu kämpfen. Mancherscits hatte man so fort nach Kriegsausbruch einen allgemeinen pol nischen Ausstand erwartet, um das russische Joch ab zuschütteln

. Diese Erwartung war direkt töricht. Rußland hatte wohlweislich die gesamte waffen- säh'ge Mannschaft rechtzeitig eingezogen und an derswohin gesteckt. Wie hätte ein vernünftiger Mensch auch in: Zeitalter der Maschinengewehre und im eigentlichen Kriegsgebiete an einen Auf stand auch nur denken können? Dabei darf man weiters nicht vergessen, daß die Aussichten für einen Sieg unserer Waffen von vornherein nicht sonder lich groß waren und dazu noch die Preußen in Po- ten alles eher als beliebt

eine Linie .kaum überjehbarrz: Ausdehnung zu verteidigen hatten. Für Rußland war bei der ungeheuren Menge der zur Verfügung stehenden Menschen, die Länge der Grenzen ein geringer Nachteil, und für Rußland war Polen nicht das, was für unsGalizien und die Bukowina und was für Deutschland Schle sien, Posen, Westpreußen und Ostpreußen sind, nicht ein Stück Heimatland, sondern lediglich ein Borland, aus dem, wie sich zeigte, die eigene Hee resleitung unbedenklich Verwüstungen und Zer' störungen anordnete

. Es ist daher ein großer mi litärischer Gewinn für uns, daß die Grenze zurück- geschoben wird. Die Grenzverschiebung ist zu gleich eine Verschiebung der Machtverhältnisse. Wir werden stärker und Rußland schlvächer, wodurch die Wahrscheinlichkeit der Erhaltung des Friedens erhöht wird. Der Schlagbaum, der sich zwist^n Polen und Rußland aufrichten wird, wird die Grenzen zwischen Westen und Osten bezeichnen. Das Westslawentum wird künftig in seiner Grenze von Rußland geschieden sein. Da ein übergewal tiges

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 03.06.1913
Umfang: 8
mitgeht, breiten Spielraum. Zweitens kann der Hauptzweck, das ist zu verhin dern, daß die Blamage noch größer werde, doch nicht erreicht werden. Das wenige, was man über Das Treiben des Generalstabsschurken Redl er fahren hat, reicht nämlich redlich hin zu einer Rie senblamage. die aber nicht von der heiteren, sondern von der traurigen Seite zu nehmen ist. Man denke nur: Zwölf Jahre lang hat Redl für Rußland spioniert. Schon als junger Offizier hat er den Staat, dem er diente, an die Macht verkauft

, mit der Oesterreich-Ungarn seit langer Zeit auf ge spanntstem Fuße steht und mit der wir zweimal sn jüngster Vergangenheit vor einem Kriege gestan den sind. Dieser Macht, diesem Rußland, hat Redl schon als junger Offizier militärische Geheimnisse verraten. Redl verbrauchte die Summen, die ihm sein schuftiger Verrat eintrug, in einem prasserii^en Wohlleben; aber die Machthaber forschten nicht nach, woher er das Geld nahm. Im Gegenteil: Äls er auf großem Fuße zu leben begann, schenkten sie ihm nur noch mehr

Vertrauen und stellten den Spion Rußlands im österreichischen Spionagebüro an. Dem Spion Rußlands wurde das Amt zuge teilt, die österreichischen Spione in Rußland zu überwachen! ! Das ist schon die ärgste „Irrung", aber sie wurde noch schlimmer. In der Annexionskrisis, also in den Tagen, als der Ausbruch eines Krieges mit Ruß land vor der Türe stand, hat man den russischen Spion zum stellvertretenden Leiter der Spionage- abteilung gemacht. Wie einige Zeitungen behaupten, ist Redl damals auch den streng

vertraulichen Be ratungen des Generalstabes zugezogen worden und lsoll über alle geheimen Pläne unterrichtet gewesen sein — und hat gar alle Pläne an Rußland be richtet. Man hat zwar damals schon einen Spion vermutet, aber auf Redl fiel kein Verdacht, obwohl er, der von Haus aus arme Offizier, Ausgaben machte, die in keinem Verhältnis standen zu seinem Einkommen, und obwohl auch allgemein bekannt war, daß Redl keinerlei Schulden hatte. Auch meh rere andere Indizien haben, wie heute bekannt

wird, auf ihn hingewiesen, trotzdem ist er avanciert. Im heurigen Winter war Redl, der Spion Ruß lands, einer der Führer, auf die unsere Machthaber Hauten! Redl war bestimmt, in einem Kriege mit ^Rußland eine wichtige Rolle zu spielen. Für den Streich, aus einem Spion Rußlands einen unserer -Cchlachtenlenker gegen Rußland machen zu wollen, werden sich die militärischen Machthaber besonders verantworten müssen. Denn die Ausrede, daß sie £>e# Spion nicht kannten, kann nicht gelten, denn das Kriegsministerium lieferte

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