23.162 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1886/07_09_1886/SVB_1886_09_07_5_object_2464787.png
Seite 5 von 8
Datum: 07.09.1886
Umfang: 8
Deilage zum „Tiroler Volksblatt' Nr. 72. Boze«, Dienstag, den 7. September 188S. Randglossen zur Tagesgeschichte. Fürst Alexander braucht eineeiserne Energie, wenn er sich halten will. Er ist so zu sagen auf sich selbst angewiesen und auf sein halbwildes Volk. Eng land, das seine Interessen im Orient am Besten durch tin von Rußland unabhängiges Bulgarien vertreten glaubt, hat die größte Freude an die Rückkehr des Fürsten in sein Land; es wird ihm im Geheimen den Wunsch haben zukommen lassen

Besprechung keine defini tiven Beschlüsse gefaßt, weil Niemand wußte, ob Fürst Alexander zurückkehren werde, und welche weitere Ent wicklung zu erwarten sei. Herr von Giers stellte absolut in Abrede, daß das Petersburger Cabinet von der Revolution im Voraus gewußt habe, ihm war nur bekannt, daß in Bulgarien eine unzufriedene Partei existire. Daß gerade jetzt die Katastrophe eintreten werde, ahnte in Rußland auch Niemand. In Franzensbad habe man, so v. Giers neuerdings den Grundsatz des Zusammen gehens

mit Deutschland und Oesterreich be festigt. Ueber die Zukunft fehlen endgültige Beschlüsse. Giers äußerte, Rußland wünsche nicht die Besetzung Bulgariens, so lange dort Ruhe und Ordnung herrschen. Das Interesse Rußlands an Bulgarien ist unter allen Umständen enorm groß und kann niemals in die Schanze geschlagen werden. Rußland ist außer Stande, sich gänzlich von Bulgarien loszusagen. Ucberaus kritisch und delikat würde aber Rußlands Stellung, wenn der Fürst etwa die Verschwörer hin richten lassen

wollte. Rußland könnte zur Hinrichtung jener Männer, die aus Anhänglichkeit an Rußland die Umwälzung versuchten, nicht stillschweigen. Sehr böse war Giers auf England M reden, welches mit Rücksicht auf seine asiatische Politik Jeden als Instrument gegen Rußland gebraucht; so hat es auch mit dem Fürsten Alexander gethan. Herr von Giers vermied es persönlich eine feindselige ^Innung gegen den Fürsten zu zeigen. Er bedauerte vielmehr die Wege, welche der Fürst eingeschlagen und legte eine größere Schuld

, als dem Fürsten selbst, der englischen Regierung bei, vor der er sich mißleiten ließ, jedenfalls aber wäre es ohne England nie so weit ge kommen. Mit Deutschland und Oesterreich könnte es kaum jemals gleiche Schwierigkeiten geben, jedenfalls 'Hl, so lange die jetzige, gegenseitig loyale und ver trauensvolle Politik fortbestehe. Mit ganz besonderem Nachdruck sprach Herr von Giers, daß Rußland die Rückkehr des Fürsten Alexander nicht gewünscht und daß weder er noch Bismarck diese Rückkehr °ugerathen hätten

1
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1923/28_01_1923/ALABO_1923_01_28_1_object_8265526.png
Seite 1 von 12
Datum: 28.01.1923
Umfang: 12
ist. Nach Belgrader Meldungen hätten die Russen am Dnjestr dreißig Divisionen zusammengezogen. Rußland wolle, angesichts des Scheiterns der Lau sanner Konferenz, sich mit der Türkei und Bulga rien ins Einvernehmen setzen. Auch sonst hört man von großen russischen Rüstungen. Die schwedische Zeitung „Svenska Dagbladed" bringt Enthüllungen über Waffenankäufe der Sowjetregierung in Deutschland. Sie bestätigt das Bestehen eines Vertrages, wonach an die Sowjets 750.000 Gewehre, 1000 Maschinengewehre und 100 Millionen

Patronen geliefert werden, wovon die Hälfte zur Bewaffnung der indischen Revolutio näre (?) gegen England und der Rest für die Rote Armee bestimmt sein sollen. Die Maschinengewehre sollen englischer, die übrigen Waffen amerikanischer und deutscher Herkunft sein. Der Bolschewistenführer Bucharin erklärt im Namen der Moskauer Internationale. Rußland werde wahrscheinlich gegen Polen vorgehen, wenn dieses Deutschland angreifen sollte. Rußland sei nicht abgeneigt, mit den Litauern ein militärisches Bündnis

abzuschließen. Es wird weiter gemeldet, Rußland bereite sich vor, in den Orientangelegenheiten einzugreifen. Sowjettruppen seien schon in Midia in der Nähe von Konstantinopel ausgeschifft worden (?). Ein Armeekorps sei in Odessa konzentriert worden, um nach Thrazien verschifft zu werden. Eine Berliner Meldung weiß zu berichten: Die in Berlin aus Polen und Rußland eintreffenden Nach richten lauten immer beunruhigender. Beide Staa ten sollen gegeneinander zum Krieg rüsten. Aus Iugosiavien wird gemeldet

2
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1917/15_06_1917/TIRVO_1917_06_15_6_object_7614528.png
Seite 6 von 8
Datum: 15.06.1917
Umfang: 8
, 13. Jnimr,(Pet. Tel.-Ag.) Der Kongreß der Bauernvertr.etzzh.von ganz Rußland hat in einer Sondersitzung '* Me Ereignisse von Kronstadt beraten und mit 100 gegen 4 Stimmen folgenden Beschlußantrag angenommen: Der Kon ikommen würde, denn es war nichts Seltenes, daß Die Beamten aufgehoben und in entlegene Länder geschleppt wurden, von wo sie gar nicht mehr odcie erst nach Jahren zum Vorschein kamen. Auch mir konnte ein solches Los bestimmt sein; meine Ka tharina und die Kinder hingen daher

Ungleichförmigkeit ent steht. Die Bande, die früher Rußland unter einer Hauptgewalt Zusammenhielten, sind so gelockert, daß der Wiederaufbau des Staates nicht im Hand umdrehen möglich ist. Die Zwcrnzigjährigen bekommen in Rußland das Wahlrecht. Petersburg, 13. Juni. (Pet. Tel.-Ag.) Der mit der Ausarbeitung des Gesetzes betreffend die Wahlen zur verfassungsgebenden Versammlung be traute Ausschuß hat mit 34 gegen 12 Stimmen den Beschluß, gefaßt, womit das Mindestalter für Wäh ler mit 20 Jahren festgesetzt

wird. Erfolg der Sozialisten bei den Wahlen in Petersburg. P e t e r s b u r g, 13. Juni. (Pet. Tel.-Ag.) Nach vorläufigen Angaben hat der sozialistische Block, namentlich die revolutionären Sozialisten, die So zialdemokraten und die Arbeiterpartei bei den zum erstenmal in Rußland auf Grund des allgemeinen Wahlrechtes vorgenommenen Gemeinderatswahleu den Sieg davon getragen. Die Kadettenpartei be setzte den zweiten Platz. Nene Musterungen. Petersburg, 13. Juni. (Pet. Tel.-Ag.) Die Regierung hat angeordnet

, daß am 1./14. ds. alle bis jetzt vom Militärdienste befreiten Männer einer Musterung zu unterziehen sind. Eisenbahnerbewegung in Rußland. Petersburg, 13. Juni. (Pet. Tel.-Ag.) Der Ausstand der Eisenbahner von Petersburg kann als für den Augenblick beigelegt betrachtet werden. Sämtliche Organisationen der Eisenbahnangestell ten der wichtigsten Knotenpunkte Petersburg und Moskau haben sich nachdrücklich gegen den Ausstand ausgesprochen mit der Begründung, daß sie eine derartige Veivegung zur Kriegszeit als Verbrechen gegen Vaterland und Heer

3
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1917/03_10_1917/SVB_1917_10_03_3_object_2524428.png
Seite 3 von 8
Datum: 03.10.1917
Umfang: 8
3. Oktober 1917 Tiroler Voltsblatt. Seite 8 trauen. (Gelächter bei den Tschechen.) Dieser Herr Kramarsch, der Oesterreich an Rußland und Ser bien verraten hat, der hatte Hiersein Treiben ent- Met, wie in keinem Parlament. Aber die Herren Tschechen provozieren. Sie wollen wieder die Po lizei ins Haus bringen.' — Rufe bei den Tschechen: „Unverschämter Polizist!' — Teusel: Ruhig, sonst kriegt ihr Ohrfeigen!' — Lisy (tschechischer Agra rier) : „Kommen Sie her, Sie Unteroffizier, ver suchen

Artillerietätigkeit. Nordwestlich Focsani uud am Sereth Vorfeldgefechte. — In Flandern Ar- tilleriekampf. Ebenso an der Aisnefront und in der Champagne sowie am Oftufer der Maas. (14 Flug zeuge abgeschossen.) Verlustliste Nr. 591. (K. u. k. Kriegsministerium.) Mannschaft: Auer Vinzenz, LstJäg., 4. KjR., 12. Komp., Prettan, kriegSgef., Rußl. — Außerhofer Johann, Häger, 4. KjR., 11. Komp., Sand, kriegSgef.. Ruß land. — Außerhofer Johann, Jäger, 4. KjR., 11. Komp., Mühlen. kriegSgef., Rußland. Bacher Johann, LstJäg

., 4. KjR., 11. Komp., St. Audlä. kriegSgef.. Rußl. — Brunner Johann, Ansst., 2. TLstB., Niederrasen, kriegSgef., Rußland. Egger Serasin, LstJäg., 3. KjR., lllten, kriegS* Kef.» Orview. Italien. — Eller Franz Josef, ResJäg^ 4- M,. Bahn,. kiegZg-s-, Rußl. Fauster Anton, LstJäg., 12. Komp., Nieder« dorf, kriegSgef., Rußl. — Fieg Alois, ResJäg., 4. KjR., 7. Komp., Tabland, kriegSgef., Taskajewo, Rußland. Gauder Josef, LstJäg.. KjR., 9. Komp., Jauseptal, kriegSgef., Rußland. — Gögele Georg, ErsResJäg

, 4. KjR., 8. Komp.. Platt, kriegSgef., Rußland. — Gschwenter Josef., Korp., 2. TLstB., Mareit, kriegSgef., KraSnowedSt, Rußl. — Gusch Anton, ResJäg.. 4. KjR., 5. Komp., SchludernS, kriegSyes., Rußl. ' Hoser A? ton. LstJäg., 4. KjR., 7. Komp., Ster- zinp. kriegSgef., Rußland. — Hofer Josef, LstKan., 1. FstAB. 1. Komp., Sarntal, kriegSgef., Stilo- Calabrien,Italien. — Hbllrigl Josef. Jäger, 4. KjR., 10. Komp, Mühlwald, kriegSgef., Rußl. — Hvlzer Josef, Jäger. 4. KjR., 7. Komp., Untervintl. kriegS gef

., Rußland. — Huber Alois, LstJäg., 4. KjR., 12. Komp., Onach. kriegSgef.. Rußl. — Huber Anton, LstJäg., 4 KjR., 12. Komp., Onach. kriegSgef., Rußl. — Huber Peter, Jäger, 4. KjR., 5. Komp., Vintl, kriegSgef.. Rußl. Lösch Anton. IagTitPatrf-, 1. KjR., 9. Komp., Sarntal, kriegSgef., Rußl. Mair Frauz. Jager, 4. KjR., 12. Komp, Rode« neck. kriegSgef., Rußl. — Mair Johann, Jäger, 4. KjR., 12. Komp., Rodeneck, kriegSgef., Rußl. — Mair Johann, LstJäg., 4. KjR., 14. Komp., Pfeffers- berg. krieaSgef., Italien

4
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1912/11_12_1912/SVB_1912_12_11_2_object_2513589.png
Seite 2 von 10
Datum: 11.12.1912
Umfang: 10
mit ihrem gesamten Machtaufgebot zu wahren ent schlossen sind. Das ist eine bedeutsame Mahnung an die Friedensstörer und insbesonderS nach Ruß land hinüber. Dort spielt man mit dem Kriege. Den Russen gilt diese deutliche Warnung der Drei- bundmächte. Wenn Rußland Oesterreich den Krieg erklärt, wird Deutschland vom Leder ziehen und mit Oester reich gegen Rußland fechten. Frankreich aber würde natürlich dann über Deutschland herfallen. Dem beugt Italien vor, indem es dann vermöge des Vertrages verpflichtet

ge- schlagen — nur England steht noch ungeschwächt da und kann die anderen unter seinen Willen beugen. Aus jeden Fall steht Rußland einer gewaltigen Macht gegenüber, die eS nur im besten Falle und mit Riesenopsern nierderringen könnte. Es kann aber auch sehr leicht hiebe! den Kürzeren ziehen. Es ist daher wohl anzunehmen, daß Rußland ein solchrs Untersangen zu riskant findet und sein Schwert auch sürderhin in der Scheide beläßt. Koyalttätserklarnng der Voten. Die Vollversammlung der polnischen Landtags

, der in den letzten Wochen anscheinend nur mehr an einem Faden hing, jetzt doch wieder an mehreren Fäden befestigt ist. Allerdings können auch die noch alle mitsammen reißen. Ein sehr wichtiger Moment ist die Er neuerung des Dreibundes in diesem jAugenblick. Ferner liegen auch noch einige offizielle Berichte vor. So hat der Statthalter von Galizien auf der Vollversammlung der polnischen Abgeordneten er klärt, daß die Beziehungen Oesterreichs zu Rußland normale seien und daß daher den Gerüchten

verschwunden, die bulgarischen Reiter haben wieder ihre Marschordnung eingenommen, die Bevoll mächtigten sitzen im Sattel, der Zug setzt sich in Bewegung und eine Viertelstunde später herrscht in der menschenleeren Einöde von Plaja wieder die düstere Einsamkeit des Morgens und der elementare Zorn des Novembersturmes. drohung des europäischen Friedens stattfinde. DaS find einige Anzeichen einer Entspannung zwischen Oesterreich und Rußland. Anders liegt es aber noch imm?r mit Serbien. Serbien scheint

unnachgiebig zu bleiben und wir treiben anscheinend dem Konflikte zu. Die Militär partei gewinnt dort immer mehr Oberwasser und die Dynastie scheint machtlos zu sein. König Peter soll erkrankt sein. Möglich war's schon, daß ihm ansängt schlecht zu werden. Der Kern der rnflischen Politik. Alle Welt weiß, daß Rußland hinter Serbien steckt. Aber doch wird man sich eigentlich überdaS Wesen dieses Verhältnisses nicht recht klar. Nun gibt eine informierte Persönlichkeit in der „Reichspost' Aufklärungen

5
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1917/19_10_1917/MEZ_1917_10_19_2_object_664277.png
Seite 2 von 8
Datum: 19.10.1917
Umfang: 8
auf Oesel ist nicht nur ein tak tischer Erfolg, der im großen strategischen Bilde hoch bewertet werden muß, nein, die Tatsache der Landung rührt eines der großen geschicht lichen Probleme auf. Wir brauchen, in dLr Ge schichte gar nicht so sehr weit zurückgehen, um die Parallele zu finden. Als Rußland in den fünfziger Jahren über das Schwarze Meer nach dem Mittelmeer strebte, da war es der Feind der Menschheit, England, das seinen alten Gegner Rußland durch eine Landung in der Ostsee, und zwar in genau

derselben Gegend, in der wir jetzt gegen Rußland kämpfen müssen, zu packen versuchte. Oesterreichischer Einspruch schnitt der Aktion Englands die Spitze ab. In Wien hat man stets die großen weltbewegenden Probleme früh zeitig erkannt. England wollte damals mit einem neu zu errichtenden polnischen Staat zu sammen operieren, um Rußland von der Ostsee aus zu fassen. England war es in erster Linie, das das nach Expansion strebende Rußland so wohl im Schwarzen Meere wie in der Ostsee eindämmte. Das „Testament

Peters des Gro ßen', jene grandiose Fälschung, spielte damals noch nicht die Rolle, es war noch nicht jenes Agitationsmittel, mit dem die von einer grau samen Bürokratie beherrschten Massen Ruß lands für eine bestimmte Idee in Gang zu bringen waren. Das Konstantinopler Problem schlief ein, jenes der Ausbreitung Rußlands bis zum Atlantischen Ozean durch Norwegen wurde zurückgestellt. Rußland wandte sich schließlich nach Asien. 1895 war ungefähr das Jahr, in dem die gewaltiae Idee der Eroberung

eisfreier Häfen am Stillen Ozean geboren wurde. Zugleich ging der asiatische Drang Rußlands über Per sien nach Indien. Wiederum war es Eng land, das die Schlüssel der Meere besitzt, dessen Volk glaubt, das Auserwählte des Himmels zu sein, dem alle anderen Völker der Erde dienen und Zinsen müssen, das Rußland die neuen Wege verschloß. Der mandschurische Krieg machte dem großen Schwung russischer Politik in Asien ein Ende, wakirfcheinlicki für immer. England stand hinter Japan. Japan spielte Enqlands

Spiel, genau so wie es heute Frank reich tut. Englische Staatskunst feierte ihre höch sten Triumphe, als die englischen Staats männer es verstanden, im Jahre 1907 ein Ab kommen über Innerasien mit Rußland abzu schließen, ein Abkommen, das Rußlands Traum nach einem eisfreien Hafen am Persischen Golf — Bender Abbas — endgültig zu schänden machte. Rußland mußte sich folgerichtig wieder nach Europa wenden. Der Krieg gegen Deutschland war an dem Tage gesichert, an dem das Abkommen über Persien

6
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1886/21_09_1886/MEZ_1886_09_21_1_object_666982.png
Seite 1 von 14
Datum: 21.09.1886
Umfang: 14
. XX Iahrg Telegramme siehe 5. Seite. Itknrtichische und rulsische Interessen. j Wie«, im Sept-mbn.*) ist eine bekannte geschichtliche Thatsache, 'von allen europaischen Staaten in den letzten Jahrhunderten Oesterreich und Rußland am wenigsten als Gegner aus dem Schlacht- . aeaenübergestanden sind. Eigentlich nur eine: zuerst 1762 im Lause des steben- hnqen Krieges, als nach dem Tode der Kaiserin ch'beth Peter III.. der große Bewunderer MrichS, in einem unbesonnen rasch ^abge- Mimn Frieden

und russische Truppen ujdim Napoleon'schen Zuge nach Rußland 'nüder, an dem Oesterreich mehr gezwungen i ftnen Willens theilnahm. Ungezählte Male Osten aber die russischen und österreichischen Me Schulter an Schulter, so daß Kaiser utolaus alles Recht hatte, so oft er in Oester- -ch die Obercommandanten und Generale -Mag, stets von der engen auf einer Reihe ^Schlachtfeldern bewährten Waffenbrüderschaft beiden Armeen zu reden. ' Wenn es nun zwischen zwei Staaten nie zu Zusammenstoße kommt, so muß jedenfalls

^Gegensatz der beiderseitigen Interessen nie- groß sein, die Interessen, wenn ein Wider et vorhanden, müssen sich aussöhnen lassen, ^k»n dieselben nicht gar schon von Haus aus ^lisch sind und eine parallele Action bedingen. H der That konnte man auch, so lange Oester- vorwiegend in Italien und Deutschland L Rußland nur an der Seite Oester- Ws finden; in der polnischen Frage trat eben- .ssemg Gegensatz zu Tage, die Theilung N Polmschen Reiches vollzog sich im besten Avechandnisse. der Türke

vor. Solange lvinte Don und Dniester getobt hatte, Rten einen ruhigen Zuseher. ab- Ajnan ^ er sich an den Pruth und die ^I^g^mußte Oesterreich aüsmerksam werden. 2»».^ -m« dn.Münchtmr„Allg Nicht wenig trug Napoleon dazu bei, die Staats-» Männer Oesterreichs auf die gefährliche Lage! aufmerksam zu machen, in welche die Monarchie' gerathen würde, wenn sich Rußland an der unteren Donau festsetzte. Napoleon hatte sogar einen Plan zur Theilung der Türkei gefaßt, nach dem Frieden von Tilsit, im Januar 1808

, wo er^dem Czares die/Unterstützung seiner Pläne im Orient in WZWr gestellt. bald jedoch ge funden hat>^_!mß^man Rußland wohl etwas, aber bei weitem nicht alles gewähren dürfe, was es im Orient zu erhalten wünschte. Zu Metter- nich sagte er aber, Oesterreich besitze das größte Interesse dar .'N, seine Hände in der Angelegen heit zu haben, Rußland dürfe die Beute nicht allein machen, sich nicht am Balkan und an der unteren Donau festsetzen. Umgekehrt nannte er die Ansprüche Oesterreichs auf den Lauf der Donau

7
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1945/04_09_1945/DOL_1945_09_04_1_object_1152698.png
Seite 1 von 4
Datum: 04.09.1945
Umfang: 4
na nach der Niederlage Japans in den pazifi schen Gewässern zu einem bestimmenden Machtfaktor geworden, der die weitere Neu ordnung in diesen Räumen entscheidend beein flussen wird. Wie in Washington verlautet, sind sowohl Truman als Attiee bereits In Potsdam über die Grundlinien dieses Vertrages infor miert worden. Dennoch erregt der Umfang der getroffenen Vereinbarungen sowohl In London als In Washington Aufsehen. Die Hauptpunkte des Abkommens sind: 1. Rußland und China werden weder mit der gegenwärtigen

ist. 4. Rußland wird die Regierung Tschangkai- Schcks militärisch und moralisch in jeder Art unterstützen. Beide Völker werden auf jede Weise einander bei dem Wiederaufbau ihrer Länder, soweit cs in ihren Kräften liegt, behilf lich sein. 5. Rußland wird drei Monate nach Japans Kapitulation sich von der Mandschurei zurück ziehen und die volle Oberhoheit Chinas über dieses Gebiet anerkennen. 6. Rußland wird sich nicht in innerchinesischo Angelegenheiten cinmischen. 7. Die mandschurische Stadt Dairen

wird als internationaler Freihafen erklärt und kommt un ter chinesische Verwaltung. 8. Der mandschurische Haupthafen Port Ar thur. den das zaristische Rußland 1905 an Japan abtreten mußte, wird von China und Rußland gemeinsam als Flottenstützpunkt verwaltet werden. 9. Die chinesischen ost- und südmandschuri schen Bahnen werden von China und Rußland gemeinsam verwaltet werden. 10. China wird die Unabhängigkeit der äuße ren Mongolei anerkennen, wenn eine Volksab stimmung den Wunsch der Bevölkerung nach Unabhängigkeit

bestätigt. 11. Rußland wird die politische Unabhängig keit und die territoriale Unantastbarkeit der Aeußeren Mongolei respektieren. 12. Rußland wir.d Eingriffe ln die inneren An gelegenheiten der Provinz Sinkian. die zwischen dem Tibet und der Mongolei Chinesisch Tur- kestan umfaßt, vermeiden. Der Vertrag, der auf 30 Jahre abgeschlossen ist. erneuert sich von selbst, wenn nicht von einem Teile die Aufhebung innerhalb Jahres frist nach Ablauf gefordert wird. (Siehe auch Leitartikel.) der Enüsteg Üer

ist am 1. ds. in den Räumen des Ministeriums für die Verfassunggebende Natio nalversammlung mit einer Rede des Vizemini sterpräsidenten Nenni in ihr Amt eingesetzt worden. Heimkehr italienischer Kriegsgefangener ans Rußland Rom. 26, August. Ginseppe Di Vittorio, der Vorsitzende der italienischen Arbeiterdelegation, die Rußland besucht, berichtete, daß ihm der Vizekommissar für Außenwesen Lokowski mitteilte, die Sowjet union sei bereit die italienische Kriegsgefange nen, die im ganzen sieb auf 19.000 Soldaten belaufen

8
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1912/20_12_1912/TVB_1912_12_20_2_object_2155955.png
Seite 2 von 56
Datum: 20.12.1912
Umfang: 56
Stücke zurechtschneiden; so . spricht man bereits, daß Frankreich Syrien, Rußland Armenien, Deutsch land Mefsopotamien, England Arabien u. dgl. einzusacken gedenken. Ich denke daher, in drei, vier Wochen donnern da drunten wieder die Ka nonen. Das türkische Reich ist übrigens durch und durch faul; früher oder später wird das mor sche Haus sicher einstürzen. Reiche vergehen. Wie steht's bei uns? - Gehen wir dem Kriege oder dem Frieden entgegen? Nichts Gewisses weiß man nicht. Wie ich in den letzten

, braucht uns nicht bange zu sein. Serbien wird keine großen Sprünge machen; dazu ist es über haupt zu klein und hat einen schweren. Krieg hinter sich — wenn's gewiß ist. Seine Armee genießt auch keinen besonders guten Ruf. Im Gegenteil, geht's da einmal los, ist es für uns viel bester; diese Geschichte kostet uns sonst zu viel. 1908 kostete die Bereitschaft durch drei Mo nate allein 500.000 T. Mehr kostet ein solcher Krieg auch nicht und dann ist hoffentlich Ruhe. Wie steht's aber mit Rußland? lautet

die bange Frage, denn von Rußland her droht uns die eigentliche Gefahr. Die Diploma ten, das sind die Herren, die die hohe Politik machen, das Gras wachsen und die Flöhe husten hören, behaupten zwar steif und fest, die Gefahr eines russisch-österreich. Krieges sei heute ferner denn in den letzten Tagen. Die Versicherungen der. Herren finden aber nirgends großen Glau ben, man ist der allgemeinen Meinung, die Her ren reden bloß so, damit sich die Leute nicht, auf regen, die Gefahr bestehe

aber nach wie vor. Auch die russische Regierung behauptet, sie denke nicht im Traume an einen Krieg. In der Tat aber zieht Rußland an der österreichischen Grenze im mer mehr Truppen zusammen, sendet immer eifriger seine Spione und Hetzer in das Grenz land Galizien und Bukowina, so daß man sich der Furcht kaum entschlagen kann, daß es zwar nicht jetzt, wohl aber gegen Frühjahr losgehen dürfte. Ich bin zwar der Meinung, daß Ruß land eine große Dummheit macht und viele hoch gestellte Russen selbst sehen das auch ein, da, wie schon

letztesmal dargelegt, Rußland in keiner gu ten Haut steckt. Bereits hört man, wie im Lande sich die revolutionären Komitees wieder rühren, die Polen und die Finnländer unruhig werden und die Chinesen offen für den Frühling mit Krieg drohen« Man glaubt aber vielfach in Ruß land, daß, wenn Rußland jetzt die Serben noch mals stecken lasse wie 1908, es dann drunten bei den „slawischen Brüdern' ein für allemal ausgespielt habe; eine solche Gelegenheit glaubt man, bekomme Rußland nie mehr, um Oester reich

9
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1941/23_06_1941/DOL_1941_06_23_2_object_1191733.png
Seite 2 von 6
Datum: 23.06.1941
Umfang: 6
auf. Die leitenden Sowjetmänner gingen noch einen, weiteren Schritt vorwärts. Die Reichsregierung ist heute im Besitze von Dokumenten, welche be weisen. dah Rußland. um Serbien endgültig zum Konflikt zu treiben, die Versicherung ge neben hat, über Saloniki Massen, Flugzeuge, Munition und anderes Kriegsmaterial zur Ver wendung gegen das Deutsche Reich zu liefern. Und das geschah in demselben Augenblick, in wel chem ich dem japanischen Außenminister Mat- suoka. stets in der Hoffnung, so dem Frieden zu dienen, riet

, eine Entspannung der Beziehungen Japans zu Rußland herbcizuführen. Nur das rasche Vordringen unterer unvergleichlichen Divi sionen in Richtung Skovlje und die Einnahme von Saloniki haben verhindert, dah sich die Ab sichten dieses englisch- sowjetischen Komplotts verwirklichten. Die Offiziere der serbischen Luft waffe flohen jedoch nach Rußland, wo sie sofort als Verbündete ausgenommen wurden. Der Sieg der Achsenmächte auf dem Balkan hat den Plan vereitelt, das Deutsche Reich zu zwingen, «inen langen Kamps

Truppen haben zur selben Stunde ihren Vor marsch im nördlichen Teile der Bukowina be gonnen. Motorisierte deutsche Kolonnen rücken jetzt in dem Gebiete vor, welches genau vor einem Jahre von Rußland dem rumänischen Staat entrissen wurde. Aus den ersten Nach richten aus der Feucrlinie geht hervor, daß der Vormarsch der verbündeten rumänischen und deutschen Heere auf der ganzen Linie trotz des von den russischen Linientruppcn entgegengesetzten sehr starken Widerstandes siegreich fortschreitet

-sowjetische Zusammen, arbeit gestellt hatte: Der nämlich, im Osten ein starkes Kontingent deutscher Truppen zn binden nnd dadurch es dem deutschen Oberkommando» besonders hinsichtlich der Luftwaffe. zu ver unmöglichen, zu einem gründlichen Abschluß des Krieges im Westen zu gelangen. Das entsprach jedoch nicht nur den Zwecken der britischen Poli tik, sondern auch jenen Sowjetrnhlands, denn sowohl England als auch Rußland gehen darauf aus, diesen Krieg möglichst zu verlängern, um Europa zu schwächen

des Deutschen Reiches zu den vier folgenden Fragen: Erste Frage: Würde sich die deutsche Garantie für Rumänien im Falle eines Angriffs Sowiet- ruhlands aus Rumänien auch gegen Sowjet- ruhland richten? — Meine Antwort: Die deutsche Garantie ist «ine allgemeine Garantie. Die uns in absoluter Welse bindet. Rußland hat uns aber nie erklärt, in Rumänien über Vestarabien hinaus andere Interesten zu haben. Die Besetzung der Nordbukowina war bereits ein Abrucken von jener Zusicherung. Ich glaubte daher nicht, dah

10
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1880/30_10_1880/SVB_1880_10_30_1_object_2481826.png
Seite 1 von 8
Datum: 30.10.1880
Umfang: 8
; zweitens eine höchst ^eigennützige Freundschaft zu Rußland, das er als Werkzeug für die englische Handelspolitik ge brauchen will; drittens die vollständige Zertrümmerung der Türkei. Es geschah schon vor einiger Zeit davon Meldung, daß Glad stone mit G o rt s ch a k o f f eine« Schachzug vereinbart hat, um den österreichischen Einfluß an der untern Donau zu verdränge». Auch scheint England sich mit Rußland über die demnächstige Vereinigung von Bulgarien mit Ostrumelien verständigt

. zu haben. Durch die Besitzergreifung entsprechender Küstenpunkte vorläufig für die dringendsten Interessen sichergestellt, beabsichtigt Gladstone höchst wahrscheinlich Oesterreich und Rußland aneinander zu Hetzen, indem er darauf rechnet, daß Oesterreich wegen der Donaumündungen nicht dulden könne, daß südlich der Donau sich ein russischer Vasallen staat bilde. Diesem Plane Gladston's gegenüber soll sich Oesterreich ver gegenwärtigen, daß die Freiheit der Donaumündungen keinen Schuß Pulver werth ist, wenn das Schwarze Meer

einmal ein engli scher oder russischer KriegShafen geworden sein sollte. Wen» von den zwei Nebeln, daß Konstantinopel und die Dardanellen englisch oder russisch werden, eines nicht vermieden werden kann, so ist eS für Oesterreichs Interessen sogar besser, wenn Rußland und nicht Eng land sich dort festsetzt. Schließlich kann Oesterreich sich mit Pußland, so die „Reform', über die wesentlichsten gegenseitigen Interessen noch weit eher verständigen, als dieses in dauernder Weise zwischen Rußland und England

der Fall sein könnte. Nach der Ansicht der „Reform' soll Oesterreich Alles v e r- meiden, damit, es nicht i» einen Krieg mit Rußland verwickelt werde. Es soll sogar deswegen den Russen wegen Konstantinopel und den Dardanellen keine Schwierigkeiten machen, sofern man Serbien und Rumänien in Ruhe läßt, und wenn man inSbesonderS den Albanesen gestattet, einen felbstständigen Staat zu bilde». Dagegen wüßte sich aber Oesterreich aus Leibeskräften stemmen, daß in Albanien «icht der italienisches Prinz

ist ein weit besserer Nachbar Oesterreichs, als Montenegro, welches eingezwängt zwischen Bosnien und Albaniens, den Ehrgeiz der Vergrößerung nur mit Hoff nungen schmeicheln kann, die vo» Petersburg aus angeregt werden. Sowohl England als Rußland möchte Montenegro in seiner österreich feindlichen Politik gegen Oesterreich als Werkzeug benützen. Montenegro ist der Schützling dieser beiden Mächte; und eS wird so lange auf Rußland sein Vertrauen setzen, bis es ernstlich in Gefahr kommt, von Rußland

11
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1878/06_02_1878/BZZ_1878_02_06_2_object_417047.png
Seite 2 von 4
Datum: 06.02.1878
Umfang: 4
dürfe. Wird Rußland gewillt sein, diese Frage als eine Eu ropa angehende, oder bloß als eine, die Oesterreich interessirt, anzusehen, oder gar nur als eine die weder Europa noch Oesterreich angeht, weil dieselbe mit dem Krieg und dem Friedensschluß zusammenhängt? In der Frage der Dardanellen hat Rußland bereits in so fern nachgegeben, als es England gegenüber erklärte: dieselbe nicht durch eine Vereinbarung zwischen der Tür kei und sich entscheiden zu wollen; das Manöver ist ganz durchsichtig

, und Oesterreich möge auf seiner Hut sein. Rußland will das Zustandekommen einer Entente zwischen Oesterreich und England verhindern; in erster Linie liegt ihm daran, daß es die territorialen For derungen, dic es bezüglich Bulgariens und Serbiens gestellt, vollständig oder nahezu vollständig durchsetze; von Adrianopel und Sophia aus kann man dann leicht Constantinopel und die Meerengen haben, ehe auch nur noch Europa zur Besinnung gelommen ist. Darum muß sich Oesterreich den russischen Forderungen widersetzen

, weil es nahezu gewiß ist, daß Rußland, wenn es dieselben durchsetzt, in nicht zu ferner Zeit zur vollständigen Herrrschaft im illyrischen Dreieck ge- langt. Wenn man aber in Oesterreich meint, es durch Nnwendung blos milder Mittel erreichen zu können, daß Rußland von seinen weitgehenden Forderungen abstehe, so möchten wir vor dieser Illusion warnen: nur in Delailfragen wird sich Rußland nachgiebig zei gen. wenn Oesterreich nicht rechtzeitig Ernst macht und diesen Worten leine Neue ausdrücken wollen, dic

, und als er dort angekommen war und in der mit Energie auftritt. Schon daß Rußland gegen den daß, es seinen PlM auf- gründet, beziehungsweise darauf^ daß es selbst in vie len Fragen der Unterstützung einiger Mächte sicher ist. Wir werden es noch erleben, daß Rußland den Vor schlag macht, die Conferenz möge ihre. Beschlüsse, xer msM-a fassen. Frankreich. Am I. Febr. ereignete sich in der Kammer ein heftiger Zwischenfall. Faure (von der Rechten) verließ seinen Platz und provocirte ein Mitglied der Linken. Al? hierauf

nannte sic einen Übeln historischen Präcedenz- fall. Pcel bekämpft Försters Amendement, worauf auch Löwe die Nothwendigkeit der Creditforderung zur Stär kung des Cabinets bestritt, und hervorhob: der Zweck der Einberufung des Parlaments sei sorgfältig verhüllt, England getäuscht uno Rußland irre geleitet worden. Der Unterstaatssecretar desAeußern, Bonrte, erklärt: „Europa erwartet die Entscheidung des Hanses, nicht um England das Schwert zu Gunsten der Türkei zie hen zu sehen

12
Zeitungen & Zeitschriften
Volksrecht
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VR/1922/01_10_1922/VR_1922_10_01_2_object_2122534.png
Seite 2 von 8
Datum: 01.10.1922
Umfang: 8
Osten wird ganz besonders dadurch kompliziert — und deshalb für die Aufrechtcrhaltnng des europäischen Friedens gefährlicher — das; an der Lösung der Meerengcnfrage sich als Hallptintevessent eine Macht beteiligen will, die bis jetzt abseits stand. Diese Macht ist Sowejtrnßlaud. Das alte Rußland betrachtete die Türkei als seinen „Erbfeind'. Der Wunsch des zaristischen Rußlands war es immer, die Türken aus Europa zu vertreiben und Konstantinopel und die Meerengen zu besetzen. Doch diese Pläne brachen

immer wieder an dem Widerstande der europäischen Mächte, hauptsächlich En.glan.ds, zusammen. So war cs auch zum letzten Rial ine Jahre' 1878. Als nämlich die Russen den Balkan überschritten hatten und der Weg nach Konstantinopel frei >var, da erklärte Eng land, daß cs die Besetzung der Hauptstadt der Türkei als Casus belli (als Kriegsgrnnd) betrachten würde. Das müde Rußland, das schon ein ganzes Jahr laug einen schweren Krieg mit der Türkei geführt hatte, war nicht mehr in der Lage, einen neuen

Kainpf auf- zunchnrcn. Rußland utußte deshalb seinen Traum, das Kreuz auf der Hagia Sofia aufzurichten, als unerfüllt scheu und einen Frieden mit der Türkei schließen. Als nuir die Türkei in den Weltkrieg ciutrat, da hoffte das alte Rußland, das; sein Jahrhunderte alter Wunsch nunmehr endlich erfüllt werden würde. England stand ihm nicht mehr als Feind gegenüber, sondern es känrpfte Seite an Seite mit Rußland gegen die Türkei. In seinem Manifest an das Volk erklärte damals der Zar, daß die Zeit

gekommen sei, wo Rußland seine „historische Mission am Schwarzen Meere' zur 'Durch führung bringen müsse. Rußland erhob somit von neuen: Anspruch auf Konstantinopel und die Meerengen. Als einer der Hauptidcologen dieser imperialistischen An sprüche Rußlands trat der Führer der rassischen Kadet- tenpartei, Pawel Miljukow, ans. Rußland, so erklärte er, könne ohne eiiwn Ausweg zu den großen Seewegen nicht leben. Es müsse Konstantinopel und' die Darda nellen besitzen. Erst daun wäre angeblich

seine Stellung ilU Welthandel gesichert. Aber auch diesmal sollte es dem zaristischen Ruß land nicht beschiedcn sein, seilten Traum iir Erfüllung gehen zu sehen. Bevor die Türkei kapitulierte, brach das alte Rußland zusammen. Roch versuchte Miljnkow als Außenminister, die imperialistische Losung des za ristischen Rußland — Konstantinopel und die Darda nellen — als die Lösung der Revolution zil proklamieren. Doch dies ist ihn: nicht gelungen, denn die Revolution: verlangte andere Losungen, nämlich solch

13
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1934/22_11_1934/VBS_1934_11_22_2_object_3133854.png
Seite 2 von 16
Datum: 22.11.1934
Umfang: 16
bereitet, Anweisungen des Propaganda- ministerrums seien an die Presse ergangen, die Kritik an den russischen Berhältnissen einzustellen, langfristiger Kredit würde Rußland angeboten, kürz, das deutsch-russische Verhältnis solle aufs neue im Geiste des, Rapallo-Vertrages von 1922 gestaltet werden. Die deutschen, aber auch die russische.» Zeitungen brachten keine Andeutung über einen solchen Stellungswechsel. Es muß wundernehmen, daß bet der Aufzählung der an geblichen deutschen Angebote der Ostpakt

einer neuen Rapallofreundschaft in Bewegung gesetzt werden, ist fast selbstverständlich, und oie Quelle der Pariser Informationen könnte im russischen Bot schaftsgebäude in Berlin zu suchen sein. Aber auch wenn man es für möglich hielte, daß Hitler, um die. französisch-russische Freundschaft zu sprengen, dem Botschafter Suriz wirklich der artige Angebote gemacht habe, so ist damit noch nicht gesagt, daß Rußland von einer etwaigen Reuorlentierung des Dritten Reichs Gebrauch

machen würde. Wir wollen hier nicht von der Aufgabe des Botschafters Suriz sprechen, die e werlich der Verständigung mit dem national- üalistischen Regime grlt; aber Deutschland wäre heute kaum in der Lage, den Sowjets jolchtz politische Vorteile zu bieten, die sie. in 'ihrer Freundschaft zu Frankreich wankend machest konnten. Sogar ein die Unabhängigkeit der bal tischen Staaten gewährleistender Ostpakt würde die Sicherheit, die Frankreich bietet, nicht aus wiegen, und außerdem ist Rußland in diesem Augenblick an deutschen Krediten nicht tnter

Millionen Dollar von Rußland zu fordern haben, sollen durch die Ausgabe von Sowjetbons befriedigt werden. Das amerikanische Johnson- Gesetz. welches Kreditgewährung an Staaten ver hindert. die den Schuldenverpflichtungen nicht nachgekommen sind, würde damit auf Rußland nicht mehr angewendet werden könn?n und der Kreditsegen Amerikas könnte stch endlich über Rußland ergießen. Daher braucht Moskau nicht so dringend deutsche Kredite. Zu gleicher Zeit kommt die Meldung von der Vereinbarung zwi schen

der Sowietregierung' und der englischen Bergwerksgesellfchaft Lest« Goldfieldg, womit das wichtigste Hemmnis für den Abschluß eines russisch-englischen Handelsvertrages dahingefallen ist, und man darf nicht zweifeln, daß, jetzt auch England als Kreditgeber für Rußland sine ent scheidende Rolle spielen wird. Selbst wenn Frankreich also finanz- und wirtschaftspolitisch für Rußland in den Hintergrund treten sollte, so wird der Kreditbedarf Eowjetrußlands durch die angeljächstjche Finanz hinfort so reichlich gedeckt

14
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1916/11_07_1916/BRC_1916_07_11_4_object_151763.png
Seite 4 von 8
Datum: 11.07.1916
Umfang: 8
Seite 4 vi!- Befreiung von angeblicher Fremdherrschaft zu versprechen. Dies war die russische Politik zur Zeit der Teilung Polens, so verfuhr das Zarenreich bei seinen zahlreichen Kriegen ge gen die Türkei und so will es auch in diesem Kriege auftreten. Nun haben aber die von Rußland be herrschten nichtrussischen Nationaliräten, sie ja amtlich im Zarenreiche als Fremdoölker be zeichnet werden, ihre Stimme hören lassen. Vertreter aller dieser Nationen haben sich «in einer Denkschrift

waren. So geschieht es auch mit den mohammedanischen Kaukasiern, tapferen Kriegsvölkern, denen Rußland ihre Unabhängigkeit genommen hat. Die Truppen aus 'diesen niichtruMchen Völ kern werden namentlich an der Westfront ge gen uns Oesterreicher und Deutsche verwendet. Einer der letzten Kriegsberichte des russischen Eeneralstabs, der uns durch unser Kriegspresse quartier mitgeteilt wurde, erwähnte das Er scheinen turkmenischer Reiterei bei Dubno. Im jetzigen russischen Heere befindet sich eine solche Sammlung

, verschiedenartiger Na tionalitäten, daß die Anthropologen Deutsch lands und Oesterreichs an ihnen die interessan testen Messungen vornehmen konnten. Rußland ist eben wegen seiner Eroberungs politik, welche die Zaren seit Perer den Gro ßen bis auf unsere Zeit fortgesetzt hatten, ein Nationalitätenstaat, worin die herrschende großrussische Nation alle übrigen Völker ent rechtet hat und mit rücksichtslosen Machtmitteln ihren Zwecken dienstbar macht. Das großrussi sche Volk selbst dient aber wiederum dem eigenen

bochsabrenden und selbstsüchtigen Adel, der das Zarenreich als seine eigene politische Domäne betrachtet. Rußland hat bei der Eroberung des .Kau kasus die Rechte zahlreicher Völker, die sich ire. willig der Herrschaft des Zaren unterworfen haoen. ganz einfach außer acht gelassen. Es sind dies uichr nur die Georgier, deren seit dem 4. Jahrhundert n. Chr. selbständiges König reich sich freiwillig unter den Schutz des Zareil Alexander !. begeben hatte, die aber nicht als selbständiger Staat an de!; Zaren

an das in? Jahre 18l'9 eroberte Finnland und an das im Jahre 1815; mit dem Zarenreiche vereinigte Polen. Wenn nun Rußland selbst so großen Nationen, wie es die Polen und baltischen Völker sind, seine Ver sprechungen nicht hielt, un! wieviel weniger jene'.; nichtrussischen Völkern, die innerhalb des Zarenreiches unter den Ruisen zernreut sind! Es und dies etwa k Millionen Israeliten und 2^ Millionen Deutsche. Während die russische Regierung den Juden Versprechungen gab, um sie während des Weltkrieges zu ködern

15
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1888/11_01_1888/SVB_1888_01_11_2_object_2460704.png
Seite 2 von 8
Datum: 11.01.1888
Umfang: 8
, die Schwester der Königs von Italien, ist die einzige aus dem Hause Savoyen, welch? dem Papste ein Jubiläumsgeschenk überreichte. Sehr viele mächtige Freunde der königlichen Familie haben indeß ihren Wunsch nach einer Aussöhnung durch werthvolle Geschenke an den Vatikan ausgedrückt. — Der Papst empfing die Großherzogm von Toscana mit dem für den Empfang von Souveränen herkömmlichen Ceremonie!!. Von den Großfürsten Paul und Sergins von Rußland ist ein Glückwunsch-Telegramm eingelaufen. Somit scheint

angreift. Was das gesonderte Abkommen mit Rußland betrifft, so wird aus Pest offiziös berichtet, Oesterreich lehne jedes gesonderte Abkommen mit Rußland ab; der Berliner Vertrag habe die Verhältnisse Bulgariens durch Beschlüsse aller Großmächte geregelt. Wenn Aenderungen vorgeschlagen oder auf die Ausführung früher getroffener Bestimmungen gedrungen wird, so müssen alle Signaturmächte befragt werden; dann hat Oesterreich gleich Rußland eine Stimme, nicht mehr nicht weniger. Eine bevorzugte Stellung

im Orient gestehe Oesterreich keiner Macht zu und nehme darum solche auch nicht in Anspruch. Rußland müsse sich mit Europa verständigen, nicht mit Oesterreich allein. Zugleich wird erklärt, daß Graf Kalnoky von jenem Programm im Orient nicht um Haaresbreite ab zuweichen gewillt sei, welches er und TiSza unter Zustimmung der Volksvertretungen wiederholt dargelegt haben. — Was die bosnische Frage betrifft, welche von den russischen Blättern aufgeworfen wird, so ant wortet die „Presse', daß die Stellang

Oesterreichs in Bosnien auf dem Art. 25 des Berliner Vertrages be ruhe und an keinen Zeitpunkt gebunden sei. Das Occu- pationsmandat könne niemals Gegenstand einer Com- pensation, sei es direkter oder indirekter Natur, sein, und auch nicht Gegenstand einer internationalen Kündigung werden. Wolle Rußland eine Verständigung, dann sei die Basis dafür nicht in Bosnien, sondern in dem Berliner Vertrage zu finden, dessen Aufrechterhaltung in Petersburg so entschieden beiont werde. — Die „Magdeburger Ztg.' äußert

sich dahin: „Will Ruß land aufrichtig den Frieden und verlangt es in Bul garien Nicht mehr, als der Berliner Vertrag ihm einräumt, so findet es in Deutschland einen Bundesgenossen, der auch in Wien ein gewichtiges Wort hiefür einzulegen bereit ist. Gedenkt aber Rußland in Sophia einfach die Herrschaft anzutreten und jede Selbstständigtett Bulgariens zu vernichten, so wird es Deutschland zwar nicht zum direkten Gegner, aber noch weniger zum Bundesgenossen haben. Mit anderen Worten : Wien und Petersburg

16
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1917/16_06_1917/SVB_1917_06_16_5_object_2523977.png
Seite 5 von 8
Datum: 16.06.1917
Umfang: 8
, daß es von Venizelos an das Messer der ärgsten Feind- ausgeliefert wird. England und Ita lien benützen die Gelegenheit zu einem Raubzug; England bemächtigt sich wichtiger Inseln, Italien hat soeben einen feigen Ueberfall auf Janina unter nommen, dessen Eroberung zu den Ruhmestaten des König Konstantin gehört und so viel hellenisches Llut geflossen ist. Allein nach dem Ausbruche der Revolution in Rußland und nach der militärischen Schwächung, welche der Entente daraus entstanden ist, wurde sie gegen die kleinen

sei und daß Rußland als aktiver Posten für die Entente nicht mehr in Frage komme. Diese Möglichkeit dürfe die Alliierten nicht erschrecken. Die Hilfe Nord- uud Südamerikas biete hinreichenden Ersatz. Haneautaux mache dar auf aufmerksam, daß schlimmstenfalls Japan und China zum Einschreiten bereit seien, falls Rußland die Entente durch einen formellen Sonderfrieden gefährden wolle. Oberstleutnant Pris sagt im „Radical': Die Russen rühren sich noch immer nicht. Wir wollen so handeln

, als wenn wir auf ihre Hilfe nicht mehr zu rechnen hätten. Wir wollen unsere amerikani schen Freunde bitten, ihre Vorbereitung zu beschleu nigen, es wäre dringend nötig, daß die ersten ver fügbaren Truppen, ganz gleich, welches der Stand ihrer Ausbildung ist, ohne längeres Zögern nach Frankreich geschickt würden. Artur Meyer schreibt im „Gaulois': Die un» bestreitbaren Vorteile der Revolution würden wir sehr teuer bezahlen, wenn Rußland gerade in einer Stunde, wo sich alle Anstrengungen zum Entschei dungskampf rüsten

nach Stockholm ver weigert, mit dem Brache gedroht habe. Die Zustände m Rußland. In Moskau hat ein Kongreß zur Behandlung der Ernährungsfrage stattgefunden; dabei führte der Minister Schingarew u. a. aus, Rußland er lebe nicht nur eine Krise in der Versorgungsfrage, sondern eine solche des ganzen staatlichen Lebens. Das Land sei sozusagen daran, sich aufzulösen; an vielen Stellen sei das Durcheinander schon voll ständig. Die Kassen des Staates seien leer und die Bevölkerung weigere sich, Steuern zu zahlen

. Eine umfangreiche Zahlungseinstellung des Staates stehe deshalb bevor, da zur Zeit auch keine aus ländischen Vorschüsse aufzutreiben feien. Die Ausführungen Schiugarews werden durch verschiedene Meldungen ergänzt uud geben mit diesen zusammen ein deutliches Bild von den derzeitigen Zuständen in Rußland. So Wirdums Petersburg berichtet, daß dort 10.000 gntbewaffnete Anarchisten mit schwarzen Bannern in den letzten Tagen vier mal dnrch die Hauptstraßen gezogen seien. Ab gesehen von kleineren Schießereien

17
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1935/27_04_1935/AZ_1935_04_27_1_object_1861380.png
Seite 1 von 6
Datum: 27.04.1935
Umfang: 6
an einer amtlichen Feier am Grabmal des Unbekannten Soldaten teilgenommen habe. Diese Geste sei als ein Be weis für die Freundschaft zu betrachten, die nun endgültig zwischen der Türkei und Frankreich wie der hergestellt sei. Nichtangriffsvertrags » Verhandlungen zwischen Rußland und Japan London, 26. April Wie aus Tokio gemeldet wird, werden zwischen dem jqpanischen Außenminister und dem sowjet russischen Botschafter Verhandlungen über einen russisch-japanischem Nichtangriffsvertrag geführt, die rasch

fortschreiten rmd zu einem Abschluß füh ren düxften. „Daily Herald' sagt, daß dieser Bertrag durch-ein Offensiv- und Defensivbündnis ergänzt werde, das sich zwischen Rußland und Mandschu- kuo ausbreitet, eine Regelung herbeiführt. Sowjet rußland soll Mandlchukuo eine Anleihe von 10 Millionen Rubeln gewähren. Außerdem ist die Or ganisierung von Luftpostlinien zwischen der Sow jetrepublik und Mandschukuo geplant. Die mon golische Armee soll von russischen Offizieren aus gebildet werden und Rußland

Mann findet jeden Tag neue Nachahmer. Polen und die Westmächte Warschau, 26. April Die polnische Politik hat die Verbesserung ihrer Position gegenüber Frankreich, die sie sich mit der Abstimmung für die Genfer Entschließung gegen die deutsche Aufrüstung erworben hat, sofort kräf tig ausgenützt. Die Ruhe, mit der man jetzt das Hin und Her der französischen Meinungskämpfe über den Abschluß des Vertrages mit Rußland verfolgt, sticht auffällig von den Besorgnissen ab, welche durch die französisch

-russischen Verhandlun gen vor Genf hier geweckt wurden. Es scheint zwar nicht zuzutreffen, daß Laval seinen polnischen Kol legen feste Versprechungen über die Begrenzung der neuen Bindungen an Rußland gemacht hat. Aber die Warschauer Regierungskreiso glauben sich darauf verlassen zu können, daß das polnisch- französische Bündnis in Paris jetzt wieder positiv bewertet wird und daß man dort vor allem auf gewisse militärische Hinweise achten wird, die den Wert jeder russischen Hilfeleistung für Frankreich

des Fliegens miv bloßer Muskelkraft kein Problem mehr ist. De» bekannte russische Fallschirmspringer KaharokoiH hat sich in einer Höhe von 3000 Metern aus dein Flugzeug geworfen und konnte sich 1200 Meter !i^ horizontaler Richtung mit bloßer Betätigung von' Flügeln, die an seinen Armen lind Beinen ange«' bracht waren, fortbewegen. Hierauf öffnete er den Fallschirm und stieg sanft zu Boden. i Es ist dies der zweite gelungene Versuch dieses Art, der in Rußland ausgeführt wird, und dey vierte in der ganzen

18
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1917/13_09_1917/BZN_1917_09_13_2_object_2450457.png
Seite 2 von 8
Datum: 13.09.1917
Umfang: 8
, ist verschoben worden. D.VrtfchrsiteZMs Aumchsie im UMZlMd. Kerensky ermordet ? Stockholm, 11. September. (KV.) „Äston Vladet' verzeichnet nachdem sie es besetzten, als deutsche Stadt. Ich bin überzeugt,^ -daß die russischen Führer wissen, daß die demokratische Regie rung in Rußland und anderwärts bedroht ist. Kein Volk wird einein Regierungssystem verzeihen, wenn es das Heimatland nicht gegen einen Angriff verteidigen kann. Es ist kein geringer ^ Teil der Glorie der französischen Revolution, daß ihre Söhne

H in Frankreich zu proklamieren, sondern daß sie verteidigt wdr-^ den müsse. Ich bin nicht allein in Sorge über den Einfluß, den die russi--^ schen Zustände auf die Kriegführenden ausüben, sondern auch in H Sorge, daß das Mißlingen in Rußland der Sa>ch!s der Demokratie H in der gangen Welt einen enormen Schaden zufügen würde. Eines ist eine große Ermutigung für mich, daß Deutschlands Bestre ben, Zwietracht unter den Verbündeten im Westen und Osten zu säen, inißglückt ist. Warum rückte Deutschland

nicht vor Mo naten in Nußland ein? Tatsächlich tat es das wohl, aber nicht Z mit Armeen, sondern mit Agenten. Bataillone von ihnen ver-^ breiteten sich über das ganze Land. Warum? Um in ganz Ruß- Z land Mißtrauen, Argwohn und Haß gegen die. Bundesgenossen z zu säen. Wenn jetzt Deutschland mit Kanonen in Rußland ein- rückt, so geschieht es, weil es weiß, daß die anderen Methoden < mißglückten. Auf der großen Konferenz in Moskau bestand bei den Parteien kein Unterschied in der Entschlossenheit, womit die Männer

aller Richtungen erklärten, an der Sache der Verbünde te^ und den Vertragspflichten Rußlands treu festzuhalten. Der ganze Versuch Deutschlands, in Rußland den Eindruck zu erwek- ken, daß der Krieg eine Folge von englischen Machenschaften war, H blieb erfolglos. Sie wissen selbst, daß es Verleumdung und deut- j liche Unwahrheit ist. Der Krieg begann im Osten und nicht im Westen. Rußland wurde hineingezogen, weil es sich zum Vor mordet worden sei. Die vorläufige Regierung verheimlicht die Nachricht

von Kasan statt. Es konÄnt dabei zu regelrechten Stellungskämpfen zwischen-Deserteurbanden und Truppenpa trouillen. Vorläufig i >t es fraglich, ob man den Aufstand in Ka san wieder Niederzuschlagen vermag. Die Lage in Rußland wird in der französischen Presse mit unvermindertem Pessimismus besprochen. Danach müßte man an den bevorstehenden endgültigen Zusammenbruch Rußlands glauben. Ueboreinstimmend stellen inehrere große französische Blätter geradezu wahnwitzige Forderungen an die russischen Machthaber

19
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1916/11_07_1916/TIR_1916_07_11_4_object_1953932.png
Seite 4 von 8
Datum: 11.07.1916
Umfang: 8
Seite 4 Dienstag, den 11. Juli 1V1K die Befreiung von angeblicher Fremdherrschast zu versprechen. Dies war die russische Politik zur Zeit der Teilung Polens, so verfuhr das Zarenreich 'bei seinen zahlreichen Kriegen ge gen die Türkei und so will es auch in diesem Kriege auftreten. Nun haben aber die von Rußland be herrschten nichtrussischen Nationalitäten, die ja amtlich im Zarenreiche als Fremdvölker be zeichnet werden, ihre Stimme hören lassen. Vertreter aller dieser Nationen

sich eine solche Sammlung verschiedenartiger Na tionalitäten, daß die Anthropologen Deutsch lands und Oesterreichs an ihnen die interessan testen Messungen vornehmen konnten. Rußland ist eben wegen seiner Eroberungs politik, welche die Zaren seit Peter den Gro ßen bis aus unsere Zeit fortgesetzt hatten, ein Nationalitätenstaat, worin die herrschende großrussische Nation alle übrigen Völker ent rechtet hat und mit rücksichtslosen Machtmitteln ihren Zwecken dienstbar macht. Das großrussi sche Volk selbst dient

Staat von den Zaren regiert wer den, sondern als einfache Provinz Rußland an gegliedert wurden. Es ist bekannt, daß die baltischen Provin zen nach ihrer Eroberung durch Peter den Gro ßen, von diesem die Zusicherung vollkommener Selbstverwaltung erhalten hatten. Sie sollten von den baltischen Rittern und den deutschen baltischen Bürgern verwaltet werden. Wo ist! aber dieses Versprechen des Zaren des Großen geblieben? Es ist-längst vergessen. Ebenso wie die Versprechungen Alexander des Ersten

an das im Jahre 1809 eroberte Finnland und an das im Jahre 1815 mit dem Zarenreiche vereinigte Polen. Wenn nun Rußland selbst so großen Nationen, wie es die Polen und baltischen Völker sind, seine Ver sprechungen nicht hielt, um wieviel weniger jenen nichtrussischen Völkern, die innerhalb des Zarenreiches unter den Russen zerstreut sind! Es sind dies etwa 6 Millionen Israeliten und Millionen Deutsche. Während die ruffische Regierung den Juden Versprechungen gab, um sie während des Weltkrieges zu ködern, griff

die Faust der ruffischen Verwaltung alles Deut sche in erbarmungsloser Weise an. Die deut schen Kolonien wurden beseitigt, es darf keine deutschen Dörfer mehr geben, mögen diese auch aus lauter ruffischen Untertanen deutscher Na tionalität bestehen. Die Haltung der ruffischen Regierung ge genüber den Ukrainern ist bekannt. Diese werden überhaupt nicht als Nationalität ange- ehen, sondern als ein Bruchteil des ruffischen Volkes. Rußland ist gerade in der ukrainischen Frage politisch im höchsten Maße

20
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1917/12_09_1917/SVB_1917_09_12_1_object_2524327.png
Seite 1 von 8
Datum: 12.09.1917
Umfang: 8
«, >»« KU»tt»», f-i«»«« »W< «»»»»«Mich, ALndig»», v-ssslde» «icht «-s-bO»» OM «t» Nr. 73 Bozen, Mittwoch, 12. September 1917 56. Jahrgang Die Fage Rußlands gefahr drohend für die Entente. Der englische Premierminister Lloyd George hielt in Birkenhead eme Rede, worin er sagte: Es ist nutzlos, darüber zu streiten, daß die Berichte aus Rußland entmutigend sind. Ich hielt es immer für richtig, die Wahrheit, die ganze Wahr heit zu sagen. Ich nahm stets an, daß wenn es zur Revolution käme, sie die Folge haben würde, den Krieg zu verlängern

. Eine unvermeidliche Folge der Revolution ist eine große Desorganisation. Ich erwarte schnelle Wiederherstellung, aber wir müssen Geduld üben. Die russischen Führer find sehr fähige, patriotische Männer und sehr loyal gegenüber den Verbündeten. Ich weiß sehr gut, was auf dem Spiele steht, wenn Rußland unter Führung der revolutionären Regierung geschlagen wird; das russische Gebiet würde wie Belgien unter Füßen getreten werden. Die Deutscheu bezeichneten bereits Riga ein paar Stunden, nachdem sie es besetzter

, als deutsche Stadt. Ich bin überzeugt, daß die russischen Führer wissen,, daß die demokratische Re gierung in Rußland und anderwärts bedroht ist. Kein Volk wird einem Regierungssystem verzeihen, wenn es das Heimatland nicht gegen einen Angriff verteidigen kann. Es ist kein geringer Teil der Glorie der französischen Revolution, daß ihre Söhne bei schlechter Ausrüstung halb verhungert und zer lumpt die Heere der Feinde zurückwerfen. Die Russen wissen sehr gut, daß, wenn die Armee des Kaisers St. Petersburg

nimmt, sie nicht dahin kommt um eine freiheitliche Regierung zu begründen. Die fran zösischen revolutionären Führer wußten im 13. Jahr hundert, als der Kaiser von Oesterreich und der König von Preußen, dieselben aristokratischen Bundes-- genossen von heute, in Frankreich einfielen, sie wuß ten ebensogut, daß es nicht genüge,, die Freiheit in Frankreich zu proklamieren, sondern daß sie verteidigt werden müsse. Warum rückte Deutschland nicht vor Monaten in Rußland ein? Tatsächlich tat eS das wohl

, aber nicht mit Armeen sondern mit Agenten, Bataillone von ihnen verbreiteten sich über das Land. Warum? Um in ganz Rußland Mißtrauen, Argwohn und Haß gegen die Bundesgenossen zu säen. Wenn jetzt Deutsch land mit Kanonen in Rnßland einrückt, so geschieht es, weil eS weiß, daß die anderen Methoden miß glückten. Auf der großen Konferenz in Moskau be stand bei den Parteien kein Unterschied in der Ent schlossenheit, womit die Männer aller Richtungen erklärten, an der Sache der Verbündeten und den Vertragspflichten

21