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Innzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 04.11.1863
Umfang: 4
im Bürgerverein. Paris, 28. Oktober. Mit jedem Tage wird es unwahrscheinlicher, daß Napoleon in seiner Eröffnungs rede mit irgend etwas, das einer Verständigung der drei Mächte über einen gegen Rußland gemeinsam zu thuenden Schritt ähnlich sieht, vor die Kammer treten kann. Die Diplomatie ist zwar mehr als je geschäfftig; zwischen Drouyn de Lhuys und Hrn. Grammont, dem diesseitigen Botschafter in Wien, fliegen Depeschen und Telegramme hin und her; aber all die schönen Bürg schaften , welche Frankreich

dem Grafen Rechberg für den Fall eines Krieges mit Rußland geboten hat, sind bis jetzt nicht im Stande gewesen, den österreichischen Minister aus seiner Reserve hervorzulocken. Ohne englische Garantie will man in Oesterreich nichts thun, und auf diese Garantie glaubt man in Wien sich keine Rechnung machen zu können. Daß in Folge hiervon die Beziehungen zwischen dem hiesigen und dem Wiener- Kabinet nicht gerade freundlicher geworden, begreift sich leicht; in den hiesigen offiziellen Kreisen soll vielmehr

nicht ohne Werth sein wird, sie kennen zu lernen. „Was', fragt das genannte Blatt, „könnte wohl für Schweden die Folge davon sein, wenn Deutschland über Dänemark den Sieg davon trüge? Wenn Dänemark — wir nehmen das Schlimmste an — ganz und gar von Deutschland erobert wird, so bekommen wir, um damit anzufangen, zwei Großmächte in der Ostsee statt einer, wie jetzt der Fall ist. Aber alsdann bleibt ja Rußland nicht länger der alleinige Beherrscher dieses Meeres und kann etwas derart für Rußland angenehm

sein? Unmög lich, Rußland wird auf das tiefste jedem danken, der dazu beiträgt, Deutschlands Flotten von der Ostsee auszuschließen. Aber etwas, was Rußland so dankenS- werth findet, kann unmöglich für die nordische Halbinsel von Vortheil sein. Also von zwei üblen Dingen das kleinste. Lieber zwei mächtige Nachbarn, die mit neidi schen Augen einander folgen und bewachen würden, als einen einzigen und das einen solchen, wie Rußland, das allein und ungenirt um uns herumkreist, bereit, jeden Augenblick

auf uns herniederzufahren. — Aber Rußland und Deutschland, sagt man, seien gute Vet tern. Thut nichts. Zwei Hähne und waren eS auch die besten Vettern, gedeihen niemals auf einem und dem selben Hügel. Wo zwei Größen einander begegnen, da entsteht eine Rivalität, da kommt eS zu Streit, und wenn zwei gleich starke Nebenbuhler mit einander kämpfen, da kann ein dritter, und wäre er auch sonst noch so schwach, den Ausgang des Streites in seiner Hand haben. — Was ist uns Dänemark

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Innzeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 03.07.1863
Umfang: 4
, ihnen aus denselben keine Garantie ihrer Freiheit er blühen würde, und Rußland könnte sie ruhig annehmen, weil es seinerseits die Ueberzeugung habe, unbehindert durch dieselben in Polen künftig schalten und walten zu können, wie bisher. — Ein lange angekündigtes Bankett der Konser vativen ist nun auch vorbei. Es war eine Parteide monstration, deren Veranlassung und Zweck in die sem Augenblicke Niemanden recht klar ist, aber das Essen soll vortrefflich gewesen sein, und die Trinksprüche des Abends: auf die Führer

versammelt; wnu meint sie würden über moldauisches Gebiet in Rußland einfallen. Die Ausstellungs - Jury wurde gebildet. Muestr Post. Lemberg, 1. Juli. Wysocki hat mit 1400 Mann Infanterie und 100 Reitern gestern Abends nächst Aadziwilow die russische Gränze überschritten und Nadziwilow heute Nachts besetzt. Gleichzeitig soll bei Pvdkamien eine Abtheilung theilweise durchgebrochen Hin. Bei Buczyna und Bazylow wurden Insurgenten von, Uebertritte nach Rußland abgehalten und eingebracht. Wysocki wurden

die sechs Punkte an, über welche die Mächte zu einem Einvernehmen gelangt sind. Die Note sagt, mehrere dieser Punkte sind mit den Verträgen über einstimmend, und hofft, Rußland werde dieselbe als Grundlage seiner Erwägung, annehmen. Die drei Höfe wenden sich auch an Rußland im Namen der Menschlichkeit, um den .blutigen Kampf aufhören zu machen. Rußland müsse die Beendigung der Feind seligkeiten wünschen, die Polen könnten nicht ablehnen, ohne ihre Lage zu erschweren. Die Mitwirkung der acht Mächte

bei den Verhandlungen ist durch die Natur der Dinge angezeigt. Die Regierung des Kaisers Na poleon wird glücklich sein, wenn Rußland diese Grund lagen annehmen würde. Die Note sagt schließlich, Gewalt könnte die polnische Frage durchhaueu, ohne dieselbe zu lösen. Indem diese Frage zum Gegenstand von Unterhandlungen gemacht wird, betritt sie den einzigen Weg, welcher geeignet ist, eine des Jahrhun derts würdige Lösung vorzubereiten. London, 1. Juli. In der gestrigen Oberhaus sitzung erwiederte Lord Russell

der Großmächte ein, und bereits haben Frankreich und Rußland eine freundliche Ver sicherung abgegeben. Die Schleifung der Festungswerke Corfus dürfte nothwendig erscheinen, weil dieselben für die Griechen zu ausgedehnt seien und andern Mächten eine constante Versuchung darbieten. New-dork, 20. Juni. Die Nachricht des Einfalls der Konföderirten in Pennsylvanien war übertrieben, blos 3500 Secessionisten sind eingefallen. Leo marschirt in drei Kolonnen, Hooker ihm entgegen. Jefserson Davis verbietet den fremden

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Seite 3 von 4
Datum: 01.08.1863
Umfang: 4
gerade Gegentheil — das ist der Ideenaustausch, zu welchem ich eingeladen habe! Die Aussichten seien ver zweifelt und der einzige lichte Punkt in diesem Gemisch von Grausamkeit, Barbarei und Treulosigkeit sei Oester reich, dessen männliches, offenes und ehrliches Verhalten^ wie es sich in seiner vorläufigen Erwiderungsnote an Rußland und in seiner Depesche an die österreichischen Gesandten in London und Paris ausgesprochen habe und nicht rühmend genug anerkannt werden könne. Er verlangt jedoch

noch mehr von Oesterreich, dessen Ruhm gegenwärtig von allen englischen Staatsmännern ver kündet wird; er will, daß es die Avantgarde in der Kampagne gegen Rußland bilde und mit der Kühnheit vorangehe, zu der es durch seine Lage vor Allen aus gehen sei. Graf Rechberg sage in seiner Depesche, daß eine schwere Verantwortlichkeit auf Rußland fallen werde, wenn es auf dem betretenen Wege verharre. Diese diplomatische Phrase bedeutet nach der Ansicht oder wenigstens nach dem Wunsche des Redners mehr

ihre Worte sagen. — Sehen wir uns nun erst 'nmal im Oberhause um, ehe wir dem Leser überlassen, ßch die Moral daraus zu ziehen. Der Marquis von ^lanricarde verlangte, daß Rußland die Alternative 9kstellt werde, entweder den Krieg in Polen nach den Absetzen der civilisirten Kriegsführung zu beschränken, sich auf bewaffnete Intervention gefaßt zu machen. >vrd Stratford de Redcliffe beschwor die Regierung, ^ zu überlegen, welchen Schritt sie zunächst thun wolle; wenn es ein diplomatischer sei, so könne

, weder in der Verfassung noch-sonst im Gesetz. Dieß soll nun geschehen. Das Recht der freien Vereinigung soll aus drücklich verbrieft, den amtlichen Behörden aber auch das Recht zuerkannt werden jeder politischen Versamm lung mit beizuwohnen. Rußland und Polen. Warschau, 27. Juli. Man kann es sich wohl denken, daß die letzten diplomatischen Aktenstücke den Gegenstand bilden, der unser Publikum im höchsten Grade beschäftigt. Das offizielle Blatt der revolutio nären Regierung „Niepodleglosce' spiegelt

periodische Aufstände von Seiten der Polen und deren grausame Nieder werfung von Seiten der Russen herbeiführen könnte. Die „Niepodleglosce' verläugnet in keiner Zeile den tödlichen Haß, den die Polen gegen Rußland hegen; es hält sie dieses aber nicht ab, von Rußland wie von einer zwar feindlichen aber doch respektabeln Macht zu sprechen, während die anderen Revolutionsschriften die Russen etwa wie die Hunnen behandeln. Bezeichnend z. B. ist es, daß hier von „Rußland' und nicht fort während von „Moskau

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Seite 1 von 4
Datum: 30.06.1863
Umfang: 4
, sie ist auch eine innere. Soweit sie die Gegenwart und die diplomatische Aktion berührt, die zwischen den drei Mächten eingeleitet wurde, ist die betreffende Stelle des Adreßentwurfes gewiß, in bem größten Theile des Reiches Zustimmung zu erhalten. Nach langer Zeit sehen wir zum ersten Male die kais. Regierung sich des Wohles eines unterdrückten Volkes gegenüber seiner Regierung annehmen. Wahrhaftig, wir waren nicht sehr daran gewöhnt, eine solche Politik von einem österreichischen Ministerium, namentlich Rußland

zwischen der einen und der anderen. Daher sind die Ergebnisse der künftigen Konferenz derzeit noch nicht zu berechnen; es sind Lose, die im Schoße einer dunkeln Zukunft liegen. Die ganze russische Angelegenheit ist für uns eine Frage der Zukunft, und zwar eine der größten, der Oesterreich entgegt «sieht. Bis vor zehn Jahren waren Oesterreich und Rußland in einer intimen Allianz ver bunden. Das wichtigste Ereigniß, welches die Geschichte des Continents in den letzten zehn Jahren auszuweisen hat, ist nicht blos der Bruch

, der eingetreten ist in dieser Allianz, sondern der tief eingreifende Gegensatz, der zwischen Oesterreich - und Rußland sich entwickelt hat. In diesem Augenblicke hat der politischen Lage nach Oesterreich keinen tieferen und mißwollenderrn Gegner als-Rußland: Seit jenem Augenblicke, wo es erkannt hat, daß Oesterreich seine eigenen Interessen vertrete, seit der Zeit, wo es erkannt hat, daß Oesterreich nicht ein Vasallenstaat des großen Nachbarstaates zu werden gesonnen ist, hat Rußland die Spitze seiner Politik

gegen uns gewendet. Seit jenem denkwürdigen Aus spruche, in welchem Kaiser Nikolaus zu dem englischen Gesandten das verhängnißvolle Wort gesprochen: „Wenn ich von Rußland spreche, spreche ich auch von Oesterreich,' sind Oesterreich die Schuppen von den Augen gefallen, es hat erkannt, wohin es gerathen ist, wozu Rußland es degradiren wollte. Die österreichische Politik hat endlich sich selbst gefühlt und ihr eigenes Interesse in die Hand genommen. Seit dieser Zeit haben wir in Europa keinen intensiveren Feind

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Seite 1 von 4
Datum: 11.11.1863
Umfang: 4
nicht ohne Bundesgenossen begonnen werden. . Rußland, heißt es in der Thronrede, hat sich längst mit einem Kongresse einverstanden erklärt, auf welchem alle europäischen Fragen verhandelt würden. Rußland, so dünkt uns, dürste bei einer Zerstückelung mancher morscher Staats körper in Europa, die dem Tribunale Napoleons folgen müßte, einen reichen Ersatz für anderweitige Verluste finden, die freilich unvermeidlich wären, und die in timen Beziehungen des französischen Kaisers zum Selbst herrscher aller Neusten

, die sich geweigert haben, mit ihm gegen Rußland vorzugehen, empfindlich für diese Weigerung zu treffen. Ueber die eigentliche Bedeutung der Rede äußert sich das Blatt: „Alles in Allem, die Thronrede scheint uns keineswegs einen beruhigenden Ton anzuschlagen, ja wir würden sie geradezu höchst beunruhigend nennen, wenn sie sich eben nicht wie gesagt, in so weiten Ge sichtskreisen ergehen würde, daß die Begriffe von Dichtung und Wahrheit, von Wirklichkeit und Phantasie sich da bei fast verwirren.' Die „Ost-Deutsche

liegen. Oesterreich, Preußen Rußland und England könnten, sich auf den Kongreß durchaus nicht einlassen und hierin liege wieder eine Art Beruhigung. „Eine europäische Koalition heraufzubeschwören, dazu kann Frankreich sich nicht mächtig genug fühlen. Aber die Thatsache ist darum nicht minder schwer wiegend, daß Napoleon entschlossen ist, den Kongreß zu verlangen, ja daß , wenn wir seine Worte recht verstehen , die Ein leitungen dazu bereits stattgefunden haben. Die poli tische Parole

für die Wintermonate ist gegeben; was daraus sich entwickeln wird: wer vermöchte dies heute schon abzusehen?' . ,.. ' Das „Vaterland' faßt die Punkte auf, die nach seiner Ansicht speziell, für. Oesterreich Interesse haben. „Mit diesem Worte (Welt-Tribunal) sagt der Kaiser der Franzosen — sein letztes Wort. Er spricht als eine Forderung, die er jetzt nun und nimmer zurück nehmen kann, dasselbe Verlangen aus, das Rußland schon vor Jahren äußerte. und dem England und — Oesterreich so entschieden entgegentraten

; und daß er es nicht ohne besondere Rücksicht auf Rußland aus- spricht, geht aus den vorangehenden Stellen seiner Rede auf das Deutlichste hervor. 'Diese Stellen, welche uns zugleich als scharfe Pfeile, in das Herz Oester reichs gerichtet, erscheinen, rühmen die „aufrichtigste und herzlichste Unterstützung, die Kaiser Alexander wäh rend des italienischen Krieges' der französischen Politik gewährte. Worin diese Unterstützung bestand, kann Niemand zweifelhaft sein. Kanonen und Bajonnette sendete Rußland 1859 bekanntlich

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Seite 2 von 6
Datum: 07.12.1864
Umfang: 6
sein? Den Behauptungen der Regierung, dieselbe habe den Belagerungszustand zum Schutze der Person und des Eigenthums verhängt, wolle er wieder die Urtheile der Militärgerichte entgegenhalten Die Re gierung wolle mir. sagt Redner, nachweisen, wer für Erpressungen, Einschüchterung. Terrorisirung verurtheilt wurde! Wir haben den Aufstand gegen Rußland unterstützt, wir haben nie ein Hehl daraus gemacht, auch selbst nicht gegen die kaiserliche Regierung, und diese Unterstützung einigermaßen zu ordnen

in Rußland, denn jedes Straff erkenntniß in Galizien, wenn man gegen Oesterreich nichts vorhatte, entschuldigt das Verfahren Rußlands mit dem man Krieg führte. Weder die Sicherheit des Staates, noch der Person und des Eigenthumes könne eine Ueberweisung solcher Strafhandlungen an die Militärgerichte rechtfertigen, -welche bereits vor Jahren begangen wurden. Sei die Unterstützung des Aufstandes strafbar, so trage die k. Regierung die moralische Mitschuld, denn sie habe Noten nach Petersburg gesandt

, welche den Aufstand mehr unterstützten, als alles in Galizien Geschehene. Und nun müsse Galizien büßen, was die kaiserliche Regierung verschuldete. Daß Rußland zu Gefallen der Belagerungszustand in Galizien eingeführt worden, werde für ihn noch unzweifelhafter, wenn er erwäge, daß nach der Verordnung des Militär-Kommandos vom 28. Februar 1864 alle Ausländer, die innerhalb 24 Stunden sich nicht melden, mithin auch solche, die später die Grenze überschreiten, in die Heimat abgeschafft, d. h. an Rußland ausgeliefert

werden sollen, und wirklich seien, der amtlichen Krakauer Zeitung zufolge, im März 1864 46 Personen an Rußland ausgeliefert im worden; aber unberührt dürfe er nicht lassen, daß in der letzten Zeit, während das Haus hier tage, drei in Jglau Jnternirte laut dem „Mähr. Korrespondenten' an Rußland wirklich ausgeliefert wurden, und wenn ihn sein Gewährsmann nicht trüge, gestern oder heute noch einen Vierten dasselbe Schicksal treffen soll. Der Aufstand in Russisch-Polen sei erloschen, somit die Auf regung

in Galizien verschwunden. Durch die Erleich terung der AusnahmSmaßregeln habe die Regierung bewiesen, daß für Ruhe und Ordnung nichts mehr zu fürchten sei, man könne in dem gegenwärtigen Zustand nichts anderes erkennen, als das Streben, Rußland gefällig zu sein; der Belagerungszustand in Galizien sei deshalb kein Akt der Gerechtigkeit und der Nothwehr, sondern der Rache im ruffischen Interesse. Das Land könne die Aufhebung desselben verlangen. Abg. Kuziemski erhebt schwere Anklagen über den Terrorismus

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Seite 1 von 4
Datum: 30.07.1863
Umfang: 4
•< Es läßt sich noch keineswegs mit Bestimmtheit voraussehen, wohin die diplomatische Intervention Oesterreichs, Frankreichs und Englands in der polnischen Angelegenheit führen wird ; während; man sich- auf der einen Seite den schönsten Hoffnungen auf die Fort dauer des Friedens hingibt, glaubt man sich; auf der andern zu der Annahme berechtigt, man werde die an Rußland gestellten Forderungen nicht reduziren können und sollten die letzten Konsequenzen derselben angewendet werden müssen

als nothwendige Konsequenz in Aussicht. Das Einstellen der diplomatischen Beziehungen, bemerkt das Blatt wäre ein. Schmollen, welches, wenn es weiter- keinen Zweck und keine Folgen haben sollte, Weber die Russen sonderlich rühren, noch die Polen sonderlich trösten würde. .... „Die Mächte haben sich nicht blos aufi das Recht, sie haben sich auch auf die Gebote der Menschlichkeit berufen. War es. nicht ihre Absicht, diesem Rufe, falls er in j Rußland . überhört werden sollte, durch W a sfe ngetöse

, um Rußland mürbe zu machen, sie schreibt: „Oester reich wünscht den Frieden und kann ihn sehr gut brauchen, dies unterliegt keinem Zweifel; allein eine Macht gibt es außer ihm, die einen ernstlichen Krieg noch viel schwieriger aushalten würde, und die ist Rußland. Ja, um Rußland auf das Empfindlichste Gewalt anzuthun, dazu ist nicht einmal ein Einmarsch großer Heere erfor derlich, es gibt noch ein anderes Mittel. Die franzö sische Regierung soll in London und Wien schon vor Wochen eine Sperrung

für die Fabriken, nicht mehr ein geführt werden; die Grundbesitzer, welche in Rußland zugleich Fabrikanten sind, litten daher Schaden an allen ihren Einnahmequellen und die Vertheuerung sämmt licher Lebensbedürfnisse erstieg, die höchste Stufe. Dies stellte sich zwar erst im Laufe eines Krieges heraus, in welchem zuletzt die ganze Nation als Reichswehr auf geboten, wurde, so daß die Zahl.derer, welche nicht ar beiteten und als Soldaten ernährt werden sollten, erdrückend war. Wenn heute ein so massenhafter Men

schenverbrauch, eine so ausgedehnte Verminderung der arbeitenden Hände allerdings auch nicht auf der Stelle eintreten würde, so ist doch zu bedenken, daß Rußland die damalige Erschöpfung und Zerrüttung noch nicht von ferne überwunden hat und zu einer gleichen Leistung in keiner Weise jetzt befähigt ist. In die gesammte wirthschaftliche und staatliche Entwicklung, die nach dem Kriege neu anhob und neu anheben mußte, weil ein Bankerott in allen Beziehungen vorlag, ist durch den trocken zu werden, ein paar mal

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Seite 2 von 4
Datum: 05.10.1863
Umfang: 4
und England, sondern auch Preußen von dem Petersburger Kabinete in der schroffsten Meise abgefertigt wurde. Preußen habe nämlich mit Vor- wisscn und Billigung Frankreichs sich Blühe gegeben, Rußland zu bewegen, sich in versöhnlicher Weise zu äußern, aber auch das hatte nur die entgegengesetzte Wirkung. Fürst Gortschakoff soll auch Preußen gegen über. um seinen Russen zu gefallen, den ganzen mos- kowitischen Uebermuth herausgekehrt haben. Namentlich verbat er sich die entfernteste Anspielung

auf die altpolnischen Provinzen, die seiner Meinung nach gerade ebenso zu Rußland gehören, wie Jorkshire zu England. Ob der Vertreter Preußens den russischen Vizekanzler darauf aufmerksam gemacht, daß Rußland gerade Oesterreich und Preußen gegenüber wegen dieser alt- polnischen Provinzen gewisse Verbindlichkeiten eingegangen ist, aber nie gehalten hat, darüber gibt die „K. Z.' keinen Aufschluß. Thortt, 24. Sept. Vorgestern Abends wurde eine Frau v. K., eine deutsche Preußin, welche sich hier besuchsweise aufhält

, daß diejenigen, welche einen Krieg in Polen wollen, weder den Reichthum noch die Intelligenz des Landes vertreten. Eben so weiß die französische Regierung recht gut, die Advokaten des Krieges mit Rußland sich aus den Reihen der Ultra- montanen, Legitimisten und rothen Republikaner, kurz, aus den Parteien rekrutiren, welche, wenn auch sonst in nichts einig, doch in ihrem Hasse gegen den Kaiser und seine Dynastie üblreinstimmen. Es ist daher nicht schwer, in Bezug auf das einzuschlagende Verfahren Rath

zu ertheilen, oder zuzugeben, daß die von Frank reich beabsichtigte abwartende Haltung die richtige ist. Aber warum kann das nicht alles ohne diesen vor wurfsvollen bitteren Ton geschehen? Was für Ver sprechen hat die englische Regierung gegeben, die sie nicht zu halten bereit wäre? Der Unterschied scheint darin zu bestehen, daß Frankreich bereit ist, Rußland den Krieg zu erklären, wenn es von Oesterreich und England unterstützt wird, daß aber weder Oester reich noch England dazu bereit

Ministern noch eine Menge anderer Personen, die für den Prinzen interessant fein mögen. Dänemark. Kopenhagen, 2. Oktober. Zufolge der dem Reichs rath vorgelegten Staatsrechnung hat das Ministerium das Budget bis zum April 1863 ohne Zustimmung der holsteinischen Stände definitiv auch für Holstein regulirt, und zur Deckung der Einnahmen die übersteigenden gesammtstaatlichen Ausgaben von 593,000 Thlrn. au der besonderen holsteinischen Kasse genommen. Rußland und Polen. Die „Europe' hat Nachrichten

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Seite 4 von 4
Datum: 21.04.1864
Umfang: 4
Interpellation Aork's erwiedert Lord Palmerston: Seines Wissens bestehe zwischen Rußland und Oesterreich kein Auslieferungsvertrag; es sei jedoch möglich, daß ein Militär-Arrangement existire. Bukarest, 18. April. In der letzten Kammersitzung wurde die Konzession für die Eisenbahn von Braila via Bukarest nach Orsova dem Engländer Ward ertheilt und eine Zinsengarantie von 6 ^ pCt. bewilligt. Vermischte Nachrichten. (Das Landesmuseum) hat dieser Tage ein werth volles Geschenk erhalten, nämlich

folgende vier Kleinigkeiten : „ 1 . der Hauslehrer unterrichtet seine Kinder; 2 . er übernimmt die Gärtnerei; 3. er beaufsichtigt das Holz und ist 4. bei alledem im Besitze einer seminaristischen Bildung.' — Die Kunst des Stiefelputzens braucht er nicht zu verstehen? (Die Friedensliebe des Kaisers der Franzosen) im Jahre 1864 soll ihren Erklärungsgrund in einem eigenen Umstände finden. Das dreizehnte Regierungs jahr stand vor der Thür, als Napoleon I. den ver- hängnißvollen Feldzug nach Rußland

unternahm. Seit dem Jahre 1800 war derselbe erster Konsul, also faktisch im Vollbesitz jener Macht, welche er später mit dem Kaisertitel schmückte. Im Jahre 1812 gieng er nach Rußland; das Jahr 1813, das dreizehnte Jahr seiner unumschränkten Herrschaft, war das seines Sturzes Napoleon III. ist seit dem Jahre 1851 im Besitze der Macht, das Jahr 1864 ist das seiner Dynastie ver- hängnißvolle dreizehnte. Fatalist ist der Kaiser Napo leon III., und wie ihm die Analogien mit dem ersten Kaiserreich schon oft

und Studentinnen.) Die Petersburger medizinische Akademie bietet ein eigenthümliches In teresse dadurch, daß die Vorlesungen nicht blos von Studenten, sondern auch in größerer Anzahl (25—30) von Studentinnen besucht werden, die ausschließlich den russischen Kreisen, selbst den besseren Familien Peters burgs, angehören, und die sich zu Doktorinnen aus bilden wollen. Junge Damen, die das sogenannte Gymnasium (in Rußland werden alle Schulen, die über den Elementarschulen stehen, Gymnasien genannt) ver lassen

haben, finden es viel zweckmäßiger, noch einige Jahre einen Kursus in der medizinischen Akademie durch zumachen. Das Verhältniß zwischen Studenten und Studentinnen soll ein äußerst kameradschaftliches, ja intimes, viele behaupten, ein mehr als intimes sein. Man sieht, auch in Rußland wird dem Fortschritt ge huldigt, und wenn auch die Newa fast durch ganz Europa von der Seine getrennt ist, so verpflanzt sich doch bald an die Ufer der ersten, was an jenen der letzteren zu sprossen begann. Ueberhaupt spielt

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Seite 1 von 5
Datum: 03.08.1863
Umfang: 5
. — Aber hat Alles das mit der Polenfrage etwa« zu schaffen? Es wäre ein großes Glück für die angestrebte Ein heit des deutschen Vaterlandes, wenn man sich auf diese Frage nicht mit Ja antworten müßte. Bekanntlich tauchte während der Gesandtschaft Bismarcks in Paris das Projekt eines französisch-preußisch-russischen Bünd- nißes auf. Gegenwärtig sehen wir Preußen nnd Rußland aus der einen, Frankreich, England und! Oesterreich auf der andern Seite. Beide Kombina-! tionen, die gescheiterte wie die jetzige haben aber bei allem sonstigen

Gegensatze eine für Deutschland ver hängnisvolle Aehnlichkeit — sie laufen nach einem Ziele. Der von Preußen hervorgerufene Gegensatz der zwei! deutschen Großmächte offenbart sich in der äußern Politik, indem Oesterreich nothwendig und wider Willen ins gegnerische Lager getrieben wird; Oesterreich und England hier-Frankreich. Preußen, Rußland dort; Oesterreich, England und Frankreich hier—Preußen und Rußland dort. In beidenFällen stehen Oesterreich und Preußen sich gegen über. Wäre das frühere Projekt

entschädigt zu werden, selber Schaden leiden — aber sicher bleibt nur so viel: Frankreich macht die Rechnung, und das deutsche Vaterland — bezahlt sie. Allerdings ist von einem förmlichen Bündniße zwischen Preußen und Rußland noch gar nicht die Rede, und so lebhaft auch gegenwärtig die Kriegsfrage in Betreff Polens in der englischen, französischen und deutschen Presse erörtert wird — über das Hineinziehen oder richtiger Hineingezogennerden Preußens in einen eventuellen Krieg — namentlich

aber über die Stellung Preußens und Oesterreichs als deutsche Mächte zu- oder gegeneinander herrscht Grabesstille. — Es ist unbekannt wie weit die Bestimmungen der berüchtigten preußisch-russischen Konvention gehen, nach den Be richten aus Posen jedenfalls sehr weit, und ob sie ein Neutralbleiben Preußens im Falle einer kriegerischen Lösung der Polenfrage erlauben; nach der Lage der Dinge wäre ein solches Neutralbleiben ohnehin kaum möglich und eine Allianz mit Rußland nothwendig. Wenn man bedenkt, daß Preußen

6, 8 und 10 Gulden. Augenblicklich sind die Bestrebungen auf die Hülfe ausländischer Kapitalisten gerichtet. Wenn es gelingt, in dem englischen Markt, Norddeutschland, Rußland und Amerika ein Absatzfeld für die ungarischen Weine zu schaffen, würde der Handel mit ungarischen Weinen ein bedeutender Zweig des europäischen Han delns werden. Der Frachtlohn per Centner Wein (gleich dem Gewicht eines Eimers im Faß) beträgt gegenwärtig auf der Eisenbahn und für den Transport über den Kanal bis London 6—7 Gulden. Via

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Seite 3 von 4
Datum: 16.12.1862
Umfang: 4
widersprechen. Gerüchtweise berichtet dieselbe, die Regierung beabsichtige Schritte wegen des Postdebits von Zeitungen. Die „Kreuzzeitung' glaubt, es beziehe sich dies nur auf die ausländische Presse, betreffs welcher der Regierung die Entziehung des Post debits gesetzlich zustehe. Sie vermuthete, es handle sich um einige große süddeutsche und außerdeutsche Organe. Großbritannien. London, 13. Dez. Die heutigen „Times' enthal ten über den Empfang Budberg's in den Tuilerien einen für Rußland und Frankreich

gleich wohlwollenden Leitartikel. Das Verhältniß beider sei viel inniger als je und mit Recht, denn beide mäßigen ihre Eroberungs gelüste. Rußland werde, Dank den Reformen des Kai sers aus einer todten Maschine in einen Staat um gestaltet. — ' Spanien. Madrid, 10. Dez. Der General Prim antwortet auf die Angriffe des Ministers Billault. Er gibt eine historische Uebersicht der mexikanischen Expedition und aller unvermuthet aufgestoßenen Hindernisse, und wirft alle Verantwortung auf den französischen

mit dem Süden dauert fort. Rußland und Polen. St. Petersburg, 12. Dez. Das heutige „Journal de St. Petersbourg' schreibt: Wir können aus bester Quelle bestätigen, daß die Großmächte sich über die Aufrechthaltung des Protokolls von 1830 in Ueberein stimmung befinden. Sie haben sich noch über keinen Kandidaten verständigt, das Petersburger Kabinet hat keinen vorgeschlagen. — 13. Dezember. Das heutige „Journal de St. Petersbourg' sagt in Beantwortung eines Artikels der Pariser „France' vom 7. Dezember

: Wir wiederholen es, daß Rußland sich am Ersten auf das Terrain der Verträge und des Protokolls von 1830 gestellt habe. Es ist kein russischer Kandidat, auch nicht durch die geringste Insinuation in den Vordergrund gestellt worden. Als die öffentliche Meinung gewisse Namen auSsprach, hat Rußland positiv erklärt, keinen Kandi daten vorgeschlagen zu haben. Rußland ist mit dem Orient beschäftigt wegen seiner Interessen und Sym pathien ; es will dort Ruhe, welche auf die Versöhnung der Interessen

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Seite 4 von 4
Datum: 21.07.1863
Umfang: 4
bezeichnet werden, nie und nimmer fertig werden kann.' Rußland und Polen. Dem Schreiben des Papstes an den Czaren (vom 22 . April l. I.) entnehmen wir folgende Stelle: „Nachdem jedoch alle unsere Bestrebungen, so wie jene unserer Vorgänger, ohne allen Erfolg geblieben, haben wir denn auch heute bei einem Theile der Welt- und Ordcnsgeiftlichkeit die Folgen eines eben so verderb lichen. als dem Geiste der katholischen Kirche zuwider laufenden Systems zu beklagen. Wenn bald das eine, bald

, 18. Juli. Der König von Preußen ist heute um 1 Uhr Nachmittags von Karlsbad nach Pilsen abgereist. Paris, 19. Juli. Der „Pays' glaubt zu wissen, daß die russische Antwort keineswegs vollständig befrie digende Resultate darbiete. Die drei Mächte sind dar über durchaus einverstanden Rußland zur Annahme des ihm vorgelegten Programms aufzufordern. Oesterreich hat energisch die preußischen Versuche, um das Einver- ständniß zwischen den drei Mächten zu brechen, zurückge wiesen. — Die „Patrie' bestätigt

gleichfalls, daß eine neue Verständigung zwischen den drei Mächten stattge funden hat, und fügt hinzu: daß Rußland'in den letzten Tagen Schritte bei Oesterreich gethan hat. Oesterreich hält aber an feiner vollständigen Zustimmung zu der Politik Englands und Frankreichs fest. — Die „Nation' gibt eine Analyse der russischen Antwort. Rußland hat danach die sechs Punkte angenommen, aber es hat den Waffenstillstand im Prinzip zurückgewiesen, und erklärt, Bcranlworllicher Redakteur: daß die Maßregeln

zur Unterdrückung des Aufstandes durchaus bis zur Herstellung der Autorität des Czaren fortgesetzt werden müssen. Dann könnten die bereits vom Czaren bewilligten und von den Mächten gewünsch ten Reformen gewährt werden. Sich stützend auf die öffentliche Meinung in Rußland, aber zugleich das Recht der Mächte anerkennend, welche den Wiener Ver trag unterzeichneten, hat Rußland die Konferenz im Prinzip angenommen, will aber, daß nur Preußen, Rußland, Frankreich und England zunächst dabei zu gelassen

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Seite 3 von 4
Datum: 15.04.1863
Umfang: 4
angewiesen, das weiter Erforderliche zu veranlassen. Deutschland. Berlin, 10. April. Wenn Oesterreich auch nicht gemeinsame Sache mit Frankreich gegen Preußen auf Kosten Deutschlands machen wird, so wird es doch die derzeitigen politischen Verhältnisse nicht unbenutzt lassen, um Preußen in Deutschland zurückzudrängen. Sollte nun Rußland, in der polnischen Angelegenheit, selbst m das Minimum der Forderungen verweigern, welche bie : drei. Mächte in der Form von Rathschlägen aufstellen, so würden England

von 1857 zu behandeln, weil sie in Rußland ein Vergehen oder Verbrechen begangen haben?' Sie werden demnach auf Requisition derpuss.Behörden ausgeliefert werden. (K.Z.) — Das Verhältniß Preußens zu Frankreich ist sehr erkaltet ,' und. wenn Frankreich auf irgendeinen Bundesgenossen in seiner polnischen Politik rechnen könnte, so wäre zu fürchten, daß unsere Beziehungen zu Frank reich ähnlicher Art werden könnten wie im Jahre 1854 die russischen und im Jahr 1859 die österreichischen. Frankreich. Paris

künftig ihr Budget im gesetzgebenden Körper selbst vertreten sollen.' — Pie Situation hat sich mit Einem Male wieder verwickelter gestaltet. Rußland soll alle Einmischung zurückweisen, und es ist sogar die Rede von einer in diesen! Sinne gehaltenen Depesche des Fürsten Gort- schakow, die nicht nur energische Beschwerde erhebe über die Reise des, Fürsten Metternich und die ganze Hal tung Frankreichs , sondern auch geradezu erkläre, wenn man den Krieg wolle, so sei Rußland bereit. . ZtaÜeu. Turin

, um vom König unterzeichnet zu wen den. D.urch diesen Vertrag werden die. calabrosizi- lianischen Eisenbahnen Herrn Karl Laffitte concedirt. Spanien. ? Madrid, 10. April. Der Finanzminister hat, in dem er den Gesetzentwurf wegen. der Steuererhebung bis zum 1. Juli vorlegte, erklärt, daß, falls dieser Entwurf nicht berathen würde, er den Reformentwurf der..Zolltarife zurückziehen werde.,.— Hr. Rivero wird morgen das . Ministerium wegen der letzten Minister krisis interpelliren. . J Rußland und Polen

im Piterkauer Bezirk, statt. — Laut Berichts der Civilbehörde sind die im Schlosse von Picskowa Skala befindlich gewesenen Alterthümer gänzlich vernichtet worden, ein Vandalis- mus sondergleichen. Dem „Dresd. Journ.' schreibt man: „Die letzte Visite des unlängst aus dem Staatsrathe ausgetretenen Herrn v. Wenglinski beim Großfürsten wird aufs ver schiedenste kommentirt. Als, das Gespräch auf die aus wärtige Politik gefallen ist, soll der Statthalter gesagt haben, Rußland wolle keinen Kongreß

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Innzeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 24.08.1863
Umfang: 4
Frage nicht entsprechend. Eine Aeuße rung Lord Russeü's wurde hier bekannt und hat un angenehm berührt. Russell sagte: „Rußland hat uns den Handschuh hingeworfen , wir bücken uns nach dem selben , aber nur — um ihn Rußland zurückzustellen.' Großbritannien. London, 17. August. Das Organ der englischen Toryes, der Morning Herald, tadelt Preußens Aus bleiben in Frankfurt, mit dem auch das preußische Volk nicht einverstanden sei. Eine BundeS-Reform und ein National-Parlament lägen in Preußens eigenem

und wbenswürdiger Mann war, steht bei den Portugiesen in Ehren. Hr. Mendez Leal, der jetzige Marine- $ny^ er ' entwickelt große Thätigkeit, und thut für die '^derhebung des portugiesischen Seewesens mehr als e i'ne Vorgänger feit vielen Jahren. Zwei neue Corvetten sind auf betn Lissaboner Arsenalwerft im Bau begriffen. Rußland und Polen. Petersburg, 15. August. Die Kaiserin hat gestern ihre Reise nach Livadia in der Krim angetreten; der Kaiser begleitet sie bis Nischnei-Nowgorvd und gedenkt

Militärpflichtige zu den Waffen einberufen. Ntw-Aork, 12. August. Der „Herald' erwähnt das Gerücht von einem Vertragsabschluß Clay's mit Rußland, wonach im Falle eines westmächtlichen Kriegs gegen Rußland die Union den Westmächten den Krieg erklären würde. Demselben Blatte zufolge soll Lincoln beabsichtigen von Frankreich den Verzicht auf die Wieder herstellung der Monarchie von Mexiko zu verlangen. Meade ist schon zweimal um seine Entlassung einge kommen; es heißt General Graut werde zu seinem Nachfolger

angedeutet. Thut Rußland nicht, was in seinen Kräften steht zur Verwirklichung der gemäßigten, versöhnlichen Absichten der drei Mächte, betritt es nicht die durch freundschaftliche Rathschläge bezeichneten Wege, so bleibt ihm die volle Verantwort lichkeit für die aus der Fortdauer der polnischen Un ruhen entstehenden schweren Folgen. (A.Z.) Vermischte Nachrichten. (Kupferscheidemiinzen.) Mit Finanz-Ministerial- Erlaß von« 6. März 1863 wurden die in Folge der kaiserl. Verordnung vom 7. April 1851

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Seite 1 von 4
Datum: 16.04.1863
Umfang: 4
schreiben die „N. N.': Der Kaiser von Rußland verkündet, ehe noch der Auf stand besiegt ist, eine umfassende Amnestie. Offenbar hofft das russische Kabinet hiervon keine besondere Wirkung auf die aufständischen Polen, sondern, es . will nur den Noten der drei Mächte zuvorkommen und so der diplomatischen Intervention von vornherein die Spitze abbrechen. Daß die Polen jetzt nicht sofort die Waffen niederlegen werden, davon wird man in Petersburg ganz gewiß so überzeugt sein wie in ganz . Europa. Rußland

bietet heute den Polen nicht mehr, als was es ihnen vor dem Ausbruche der Revolution geboten. Bis heute hat Rußland keinen namhaften Sieg über die Insurrektion zu verzeichnen. Vielmehr gewinnt diese täglich größere Ausdehnung. Warum sollten also die Polen sich durch die wiederholten Versprechungen der russischen Regierung jetzt zur Entwaffnung bewo gen fühlen? Nichtsdestoweniger kann aber das Peters burger Kabinet den intervenirenden Mächten antworten, daß es, noch bevor es dazu von den auswärtigen

- Mächten aufgefordert wurde, gethan, was diese im In teresse des europäischen Friedens fordern zu . müssen glaubten. Wenn die Polen doch in ihrer revolutionä ren Haltung verharren, sei es nicht Rußlands Schuld. Was können, was werden die drei Mächte nun be ginnen? Sie können behaupten, daß das Maß der von Rußland gewährten Konzessionen nicht ausreiche, um Polen und Europa zu beruhigen. Sie können dies behaupten, indem sie sich auf den Wortlaut der Ver träge von 1815 stützen. Aber auf eben diesen Wort

laut kann sich auch Rußland berufen, derselbe ist so weitdeutig, daß jede Interpretation stichhaltig erscheinen dürfte. Fragen wir aber, ob die Mächte, jetzt über haupt noch Grund und Lust haben werden, die diplo matische Intervention fortzusetzen. Fast sollte man mei-

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Seite 3 von 4
Datum: 30.09.1864
Umfang: 4
mit solchen Zeichen versehenen Sensen eine besondere Deutung zu unterschieben suchte, um dieselben für seine Zwecke auszubeuten, oder für das Fabrikat höhere Preise zu erzielen; wie kommen aber die österreichischen Sensengewerke dazu, daß man sie in der genannten Art verantwortlich macht, für ein Vergehen, an welchem sie keinen Theil haben. Dieses Verbot ist für die österreichische Sensenindustrie um so empfindlicher, als sich inzwischen fremdes Fabrikat in Rußland einbürgert

und den österreichischen Sensenhandel nach Rußland auch für die Zukunft schädiget. In jedem Falle er scheint die Verfügung des Kiewer Gouvernements in dem Moment, wo die Insurrektion vollständig besiegt, und die Ordnung rehabilitirt ist, vollkommen ungerecht fertigt, zumal derlei Sensen preußischen Fabrikates über die preußische Grenze unbeanständet nach Rußland gehen. Aus diesem Anlasse hielten Vertreter der Sensen- ^lverke aus Oberösterreich, Niederösterreich und Steier- mark am 21. d. M. in Wien

und sein werde, um sich auf derartige Unterhandlungen mit Turin einzu lassen. Uebrigens ist das „Journal des Debats' der Ansicht, daß eine der nächsten Konsequenzen der fran zösisch-italienischen Konvention ein beschleunigterer Gang der Wiener Konferenzen sein werde. Hiermit stimmt ein Gerücht überein, dessen wir allerdings nur als eines solchen erwähnen, daß nämlich in den letzten Tagen ein besonderer Schritt zur Annäherung Frankreichs an Rußland und Preußen geschehen sei, und dieses Ein vernehmen noch wachsen

hinzu, der Kaiser habe dieselben Ge fühle in einem eigenhändigen Schreiben, das er in Folge des Besuches von König Wilhelm bei der Kaiserin in Schwalbach an denselben richtete, kund gegeben. Auch ist es hier nicht unbemerkt geblieben, daß der „Moni- teur' unmittelbar hinter der Meldung vom Besuche des Kaisers in Schwalbach Betrachtungen eines öster reichischen Blattes über die Wichtigkeit guter Beziehun gen zwischen Frankreich und Rußland für beide Länder folgen ließ. Vielleicht war dies jedoch

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Seite 2 von 4
Datum: 07.09.1863
Umfang: 4
Projekt zurück, auf eine Allianz zwischen Frankreich, Rußland und Preußen. Er hofft eine An näherung zwischen Frankreich und Rußland vermitteln zu können, welche ihre Spitze gegen Oesterreich wendet. Schon läßt sich die halbgouvernementale „Spener'sche Ztg.' aus Wien schreiben, Rußland dirigirte imposante Truppenmassen gegen die österreichische Gränze, um gegen diese Macht die Offensive zu ergreifen. Es soll für diese neueste Kombination einerseits Fürst Hohen- zollern in Paris, andererseits

. Und eben dieses „Pays' eröffnet nun, daß Oesterreichs deutsche Politik den drei Höfen von Frankreich, Preußen und Rußland das Objekt zu der „Art von Entente' gegeben habe, die jetzt zwischen ihnen allerdings bestände. Hiernach sollte man glauben, die Einigung der Kabinette von Paris, Berlin und Petersburg beziehe sich nur auf den Einen Punkt: Oesterreichs Hegemonie. Aber das Pays läßt sich auch in einer offiziösen Note über die Gerüchte eines russisch-amerikanischen Vertrages ver nehmen, denen

. — Aus Rücksicht gegen Rußland hat man nun beschlossen, die französische Note gar nicht im Moniteur erscheinen zu lassen. Dieselbe soll jedoch dem gelben Buche einverleibt werden. Paris, 3. Sept. Bei Dentu ist eine Broschüre, welcher man Wichtigkeit beilegt, erschienen. Dieselbe führt den Titel: „Frankreich, Mexiko und die kon- föderirten Staaten' und kommt zu der Schlußfolgerung: Mexiko nöthige zu einer schleunigen Anerkennung der konföderirten Staaten. Großbritannien. London, 1. Sept. Sämmtliche Frankfurter

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Seite 2 von 4
Datum: 04.07.1863
Umfang: 4
ausgesprochene Ansicht zurück, daß die Absendung der drei Noten ein verfehlte Politik gewesen, mögen die in ihnen formulirten For derungen von Rußland gewährt werden oder nicht. Die Mächte hätten doch nothwendig einen der drei folgenden Zwecke vor Augen haben müssen; entweder Rußland zu befriedigen oder Polen zu befriedigen oder sie alle beide zufrieden zu stellen. Leider aber sei es nur allzu klar, daß von diesen drei Zwecken, sie auch nicht einen einzigen erreichen werden. Rußland werde niemals

zu erkämpfen. Polens Kampfziel sei nichts geringeres als vollständige absolute Uuabhängkeit und Befreiung von dem verabscheuten russischen Joche. Was könne einem solchen verzweifelten Entschlüsse gegenüber die diplomatische Vermittlung des Auslandes erwirken? Aber angenommen selbst, daß das Außerordentlichste, ja beinahe Unmögliche geschehe, daß Rußland sowohl wie Polen sich den Forderungen der Westmächte fügen würden, wie lange möchten diese Zustände sich wohl halten können? So sanguinisch sei

, einen blutigen Krieg zu beginnen. Rußland und Polen. Dem „Dziennik pozn.' wird über die gegenwärtige Lage der Dinge in Weißreußen aus Mohilew unterm 11. Juni Folgendes berichtet: „Unser Aufstand, der Mitte Mai gleichzeitig in allen Kreisen Weißreußens zum AuSbruch kam und von der aus den Gutsbesitzern, deren Söhnen, Hausgenossen und Offizialisten bestehen den katholischen Bevölkerung mächtig unterstützt wurde, ist heute augenblicklich unterdrückt und keine katholische Seele findet man in ihrem Wohnsitze

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Seite 3 von 6
Datum: 26.09.1863
Umfang: 6
unzweideutigsten Beweisen der Liebe und Ehrfurcht empfangen. Hr. Philipse ist aufs Neue zum Präsidenten der Ersten Kammer ernannt. Großbritannien. London , 19. September. Fürst Gortschakoff'e Ant wort auf Lord Russeü's Depesche ist kurz, kalt, zurück stoßend und muß allem Anscheine nach der ferneren Diskussion der polnischen Frage auf diplomatischem Wege ein Ende machen. Der Kaiser von Rußland ist sich aller Pflichten, die er den Polen schuldet, wohl bewußt und zur Erfüllung

Rußland sofort beim Worte ergreifen und die übernommene Verantwortlichkeit in ernsthaftere Untersuchung ziehen werden; ja, es scheint allgemein als selbstverständlich betrachtet zu werden, daß alle Kriegsabsichten, wenig stens für dieses Jahr ausgesetzt sind. Die russische Regierung wird jedoch wohl thun, nicht zu vergessen, daß Lord Russell nur eine Tatsache konstatirt, wenn er sagt, daß jeder civilisirte Staat, mit Ausnahme Preußens, gegen das Unrecht, das Polen angethan wird, protestirt

hat, und daß die polnische Frage, so lange sie eine offene bleibt, sich in der mannigfachsten Weise ausbeuten läßt. Die Niederlage Lelewel's und der Terrorismuß Murawiew's und Berg's arbeiten einstweilen für Rußland, der Kaiser der Franzosen hat es übrigens jeden Augenblick in seiner Hand, die Re sultate dieser Arbeit gegen Rußland zu kehren und seine Politik hängt nicht von Grundsätzen, sondern von Um ständen ab. Italien. Man schreibt aus Rom, unterm 19. d., daß der italienische Konsul die Kanzlei dem Konsul

, nicht das Resultat zufälliger politischer Kombinationen. Rußland ist den, stetem Wechsel unter worfenen, Improvisationen abgeneigt. (A. Z.) NkwHork, 12. Sept. Die Tribune erwartet eine Offensiv-Btwegung des Generals Lee. Ein Meeting von 3000 Bewaffneten zu Paola in Kansas forderte die Zurückberufung der Truppen. Der Handel von Neworleans mit den Städten am Ober-Mississippi, Missouri und Ohio wurde von der Militär-Controle befreit. Vermischte Nachrichten. (Das Volksfest) auf dem Hirschanger wird morgen Sonntag

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Seite 4 von 4
Datum: 04.12.1862
Umfang: 4
ablehnend beantwortet. — Von der polnischen Grenze wird unterm Heu tigen berichtet: Sicherem Vernehmen nach sollen mit dem Jahre 1863 die Direktoren der Kommissionen den Ministertitel erhalten. Wielopolski würde Mi nisterpräsident , die polnische Zollkammer soll unab hängig von Petersburg dem Finanzministerium einver leibt werden. Zwischen Polen und Rußland werde ein Zollverein bestehen. Auch ist dem Associö des Frankal- schen Banquierhauses, Alexander Laski, der Posten eines Bankpräses angeboten worden

. Paris, 1. Dezember. Man versichert, die Ange legenheit bezüglich der Kandidatur für den griechischen Thron sei geordnet. England soll auf die Kandidatur des Prinzen Alfred, Rußland auf jene des Herzogs von Leuchtenberg verzichten. Paris, 2 . Dez. Der Gerichtshof von Douai hat das Erkenntniß auf einmonatliche Gefängnißstrafe gegen Mirö's aufrecht erhalten. London, 2. Dez. Die heutigen „Times' bemerken: England solle die Erwählung des Prinzen Alfred dan kend ablehnen, aber auch dasselbe von Rußland

in Betreff des Herzogs von Leuchtenberg fordern. Grie chenland könne im Erzherzog Ferdinand Maximilian eine vortreffliche Wahl treffen. Die heutige „Morning- post' schreibt: England habe beim Ausbruche der grie chischen Revolution sofort die Erneuerung des Ueberein- kommens vom Jahre 1830, keinen Verwandten der Schutzmächte zum Throne zuzulassen, vorgeschlagen. Rußland habe sich diesen: Vorschlage zumeist widersetzt, proponire ihn aber jetzt selbst, nachdem die Wahl des Prinzen Alfred gesichert erscheint

- ningpost-Artikels vom 24. Nov.: Unter anderen Um ständen würde Rußland ohne Mühe einen seiner Prin zen den hellenischen Thron besteigen gesehen haben, allein es weiß, daß es nöthig ist, die bedauerlichen Rivalitäten ^u entfernen, welche die Entwicklung Grie chenlands verhindern würden. Die Kandidatur des Prinzen Alfred aber konnte keine ernstliche sein. Mor- ningpost hat sich über uns, über Europa, und insbe sondere über Griechenland lustig gemacht. Vermischte Nachrichten. (Der Preis des Rindfleisches

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Seite 3 von 4
Datum: 12.11.1862
Umfang: 4
, und' ich ermächtige Sie, von diesem Brief jeden Gebrauch zu machen, der Ihnen gut dünkt?' ' Großbritannien. London, 6. Nov. Die Tscherkessen-Häuptlinge,- welche hieher, gekommen sind, um bei England Hülfe gegen Rußland zu suchen, wohnten gestern wieder einen, von ihren Freunden veranstalteten Meeting bei, auf welchem der Beschluß gefaßt wurde, eine Petition zu Gunsten Circassiens an'die Königin zu richten. Die betreffenden Arrangeure '!des Meetings sollten' füglich wissen, daß sie damit nichts' erreichen

werden, nachdem sie von Carl Russell schon früher einmal abschlägig beschieden worden waren. ' ' — Es ist die Rede davon, daß Lord Cotvley und vielleicht sogar Hr. Drouyn de Lhyus demnächst zu Besuch herüberkommen werden, um sich mit Lord Pal- merston und Lord Russell persönlich über die italienische und griechische Frage zu verständigen. ' ' - 4- England und Rußland scheinen fast ihren' alten Tanz in Centralasien 'voü Neuem aufführen zu wollen.' Bekanntlich liegen der persische Shah und der alte Herrscher

von Cabul, Dost Mohamed wieder einmal' wegen des Besitzes von Herat in Fehde. Gegenwärtig haben es die Afghanen -sich annectirt und der Shah' von Persien rüstet nun eine Armee aus, um sie daraus zu vertreiben,, wozu er in Frankreich gezogene Kanones und Miniöbüchsen ankaufen läßt? Rußland soll nun ' versprochen haben, die Perser durch Druppeü uüd Waffensendungen zu unterstützen ; dagegen erfreut sich Dost Mohammed der ' Sympathie 'der angloindischen Regierung und wie es heißt, kommandirt jetzt ein eng

haben, -daß die.Hauptmitglieder der nionarDschen Partei.in Athen mit dem,Gedanken umgehen, .die Krone Griechenlands dem? Erzherzog Maximilian von Oester reich anzubieten. Die drei Schutzmächte, Frankreich, England und Rußland, hätten sich vorgenommen, weder eine persönliche Kandidatur anzunehmen noch aufzu stellen. Oesterreich befinde sich nicht in dieser Lage. Außerdem habe es im adriatischen Meer Interessen und eine konservative Politik, was. wahrscheinlich die Veranlassung zu dieser Kombination gegeben

bewilligt, jedoch erklärt:'das Haus betrachte den Vorgang? welcher bei'wer Bach- tragsforderung stattgefunden, dem Geist und dem Wort laut' der Verfassung entgegen. (A.Z.) Paris, 9. Nov. ' (Abends.) Die Watrie' meldet: Frankreich hat 'England und -Rußland vorgeschlagen, von Amerika 'einen Waffenstillstand in wer' Daüer von 6 Monaten zu verlangen. Während wes Waffenstill standes Äürdtn Wie Mächte ihre Dienste anbieten, um eine Versöhnung herbeizuführen. Sie würden vom Norden verlangen,' den Blökus

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