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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 01.10.1914
Umfang: 8
ist, als sie nach den Vorstellungen, die mund fertige Chauvinisten erweckten, sein soll. Der rasche Durchbruch der Deutschen durch Belgien hat das Er nüchterungswerk fortgesetzt; man erkannte, daß Frankreichs Heer die deutsche Stoßkraft nicht aus fangen kann; aber die Ernüchterung steigerte sich nicht zu dem Entschlüße, einen ehrenvollen Frieden zu suchen, denn noch spendete die Hoffnung auf den russischen Bundesgenossen Mut und Trost. Rußland hatte sich im Bundesvertrag verpflichtet, Frankreichs Gegner, also Deutschland

, mit erlesenen und starken Kräften am Rücken zu fassen. Man war in Paris überzeugt von der Ehrlichkeit des Zaren und der za- rischen Regierung, man baute darauf, daß Rußland den Vertragsverpflichtungen nicht nur gerecht werde, sondern ein übriges tun wird, um das gegebene Wort in glänzendster Weise einzulösen. Man hoffte also in Frankreich, daß Rußland seine Armeekorps, seine Kerntruppen, gegen die deutsche Grenze wer fen und in unaufhaltsamem Siegeszug gegen Ber lin marschieren wird. So felsenfest

waren die Macht haber von der gewissenhaften Erfüllung der ver traglichen Verpflichtungen durch Rußland über zeugt, daß sie, als der Vormarsch der Deutschen auf französischem Boden die Illusion von der Sieghaftig- keit der französisch-englischen Armee zerstörte, sich gestatteten, Berichte über den erfolgreichen Marsch der Russen nach Berlin auszugeben. Man fabri zierte diese Siegesmeldungen auf Vorschuß in der todsicheren Hoffnung, daß die Tatsachen den Erwar tungen recht geben werden, daß also die erfundenen

Meldungen nur den todsicher eintretenden Ereig? nissen vorauseilen. Man kann sich die Wirkung vorstellen, welche die Nachricht in Paris und Frankreich ausübte, daß Rußland gegen Deutschland nur einen verhältnis mäßig geringen Teil feine* Streitkräfte geworfen hat und daß dieser von der Armee Hindenburg ge schlagen und zersprengt wurde, daß, statt Rußland in Deutschland, eine starke deutsche Armee in Rußland den Vormarsch angetreten hat. Rußlands Treu losigkeit war da schon offenbar. Nun aber müssen

die Franzosen noch erfahren, daß der Bundesgenosse Zar in Verfolgung selbstsüchtiger Eroberungspläne fast die gesamten verfügbaren Streitkräfte gegen Oesterreich-Ungarn geworfen hat, daß Rußland nicht einmal genügend Truppen aufbringt, um den Vor marsch Hindenburgs zum Stillstand zu bringen, daß also an einen russischen Vormarsch nach Berlin nicht mehr zu denken ist. Frankreich weiß nun, daß es, vom russischen Bundesgenossen verlassen, angewie sen ist auf seine eigene Kraft — die Hilfe, die ihm England

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 32
Datum: 30.07.1916
Umfang: 32
des „Alpenlünldr Boie". Daumllrchen tLinterluntae) Teleson: Baumkirchen Nr.i. mv. 3o. Brixerr, Sonntag, den 3O. Juli Fahrgang LVL6 Vom Krieg. ' Rußland und Japan. Man hat in diesem furchtbaren Kriege verschie- Dcttc Enttäuschungen erlebt, hüben und drüben, das ist, sowohl bei unsern Gegnern als auch bei uns. Ein Staat ist es, mit dem sich aber allesamt getäuscht haben, und der Staat heißt Japan. Unsererseits erwarteten viele, viele, daß Japan > die-günstige Gelegenheit benützen werde, um Rrrß- laud gänzlich

aus der Mandschurei und aus Ost asien hinauszuwerfen und sich zu diesem Zwecke sehr bald von seinen Bundesgenossen lossägen werde. Die Gegner sahen in ihren Glücksträumen schon die kleinen gelben Soldaten aus dem sran- zösifcherl oder russischen Kriegsschauplätze Schulter an Schulter gegen uns und gegen die Deutschen kämpfen. Unsere Erwartung zerrann sehr rasch im Sande. Die Japaner benützten die erste beste Gelegenheit, nicht um sich gegen Rußland zu wen den, sondern um in Cchina festen Fuß zu fassen; daher

und sich von seinen eigenen furchtbaren Auslagen im russisch-japani- ! scheu Kriege und den seitherigen Rüstungsauslagen ' zu erbolen. Und dazu bot sich eine mehr als gün stige Gelegenheit mit den Mnnitiouslieseruugen an Rußland. Rußland war ein guter Käufer, ! wenn auch nicht ein gleich guter Zahler. All das \ alte Gerümvel an Kriegsmaterial und Munition, selbst die alten Kriegsschiffe, die es Rußland in s der berühmten Seeschlacht bei Tsuschima abgenom- | men hatte, wurden ausgebellert, neu lackiert, mo- ^ dernisiert

und um schweres Geld an Rußland ver- [ schachert. , Hernach wurden nach dem Beispiel \ Amerikas Fabriken über Fabriken erbaut, um Rußland mit frischer Munitionsware zu versor gen. Die japanischen Munitionszüge rollten un unterbrochen an die russische Front und brachten dafür scheffelweise russisches Gold und russische Schuldscheine. Im Februar kam die Nachricht, daß eine russische Gesandtschaft mit dem Großfürsten Michael an der Spitze nach Japan gereist sei.. Man brachte das mit den Munitionslieferungen

in Be ziehung und glaubte, Japan mache für weitere ' Lieferungen Schwierigkeiten wegen der unsicheren Bezahlung. Es ist ja richtig, daß Rußland sich sehr schwer tat, die Gelder für die ungeheuren Lieferun gen aufzubringen, aber aus diesem Grunde reist nicht ein Großfürst nach Japan, gerade wie keiner aus gleichem Grunde nach England sich bemühte, diesem Zlvecke dienten die Reisen des Finanz- ministers Bark. Nun ist es an den Tag gekom men, was die Reise bezweckte. Rußland hat mit Japan ein Bündnis

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 03.04.1930
Umfang: 20
die Haupt- leidtragenden aus dem Weltkriege. Die Russen haben durch ihre heimtückische Mobilisierung den Ausbruch des großen Krieges unmittelbar veranlaßt. Ohne die Bun desgenossenschaft des mächtigen russischen Kaiserreiches hätten die übrigen Gegner der Mittelmächte einschließlich Amerikas es niemals gewagt, den Frieden zu stören. Rußland war im Kampfe mit Japan unterlegen und hatte den Zusammenbruch seiner stolzen ostasiatischen Po- litik zu verzeichnen. Während dieses Krieges stand Eng land

wollte man durch dieses Uebermaß an Ent- graenkommen aller Welt und namentlich Rußland die un- wioerleglichsten Beweise von Friedensliebe und Freund schaft geben. Die kaiserlich russische Regierung antwortete auf dieses Entgegenkommen mit ausgesuchtem Undank. Kaum hatte sich das ausgedehnte Reich von seinen revo lutionären Krämpfen einigermaßen erholt, als es auch schon mit seiner Politik in deutschfeindliche und pan- slawistische Bahnen einlenkte. Rußland schloß sich der Einkreisungspolitik Eduard VII. an. Rußland

sind es ge- wesen, welche die schönste Armee, welche die Donau- Monarchie jemals ins Feld geschickt hat und in welcher auch die slawischen Regimenter vollauf verläßlich waren, zertrümmert haben und damit unsere beste Kraft zer mürbten. Aber schließlich sind die Russen geschlagen worden und der militärischen Niederlage folgte die Revo- lution. An Stelle der erhofften glänzen den Erwerbungen kamen furchtbare Ver luste. Rußland verlor alle seine Ausfallstore gegen Mitteleuropa. Verloren gingen Finnland, die bal

tischen Provinzen, ganz Polen und Bessa- rabien. Das in solcher Weise verstümmelte russische Reich ist an Macht und Einfluß für Europa kaum mehr ein Schatten dessen, was es vor dem Kriege gewesen ist. Rußland hatte am Weltkrieg teilgenommen und dessen Ausbruch beschleunigt, um auf dem Wege zur Vorherr- schaft einen entscheidenden Schritt zu machen. Der Aus gang des Krieges aber hat Rußland in seinem besorgnis erregenden Vordringen um Jahrhunderte zurückgeworfen und die sogenannte russische Gefahr

wenigstens auf dem politischen' und militärischen Gebiete beseitigt. Dies würde schon vollauf zutreffen, wenn in Rußland auf die Unglücksfälle im Kriege zu Hause patriotische Einkehr und einmütiger Zusammenschluß gesorgt wären. Be- kanntlich ist das gerade Gegenteil eingetreten. Viel ärger und nachhaltiger als durch den Krieg ist das russische Reich durch die nachfolgende Revolution geschädigt wor- den. Rußland war vor dem Kriege in jeder Hinsicht ein maßgebender Faktor. Heute ist es allgemein verachtet

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 31.10.1914
Umfang: 8
; sie eröffneten auf die russische Flotille das Feuer, das, einer Meldung aus Konstantinopel zufolge, zwei russische Fahr zeuge vernichtete. Hierauf beschossen türkische Kriegs schiffe mehrere russische Hafenstädte und bohrten das russische Stationsschiff im rumänischen Hasen von Gal atz in den Grund. Bis zur Stunde ist eine formelle Kriegserklärung zwar noch nicht erfolgt. Aber nach dem Vorgefalle nen ist sie nur noch ein formeller Akt. Der Krieg könnte nur verhindert werden, wenn Rußland er stens

die Vernichtung dreier seiner Kriegsschiffe und die Beschießung mehrerer Hafenstädte ruhig hin nimmt und außerdem durch weittragende Bürg schaften für die Sicherheit und Unverletzlichkeit der Türkei die Spannung behebt, die seit Beginn des europäischen Krieges zwischen diesen beiden Staaten eingetreten ist. Solche Schritte erfordern, daß Ruß land sich nicht nur vor der Türkei demütigt, sondern auch seine Expansionsbestrebungen am Balkan ab schwört. Das wird Rußland natürlich nicht tun

und so sind die Zusammenstöße im Schwarzen Meer die Einleitung zu einem neuen Krieg. In der Türkei hat man diesen Krieg erwartet und Wohl auch vorbereitet. Man wußte dort, daß Ruß land den europäischen Krieg nicht zuletzt deshalb provozierte, um die Mächte niederzuwerfen, welche bisher die Verwirklichung der russischen Expansions bestrebungen am Balkan verhinderten. Man wußte, daß nach einer eventuellen Niederlage Deutschlands und Oesterreich-Ungarns Rußland unverweilt zur Eroberung des Bosporus und der Dardanellen

schreiten würde. Die Tatsache, daß die englische Ma rinemission, die vor kurzem aus den türkischen Diensten entlassen wurde, sofort die Leitung der russischen Schwarzen Meerflotte übernahm, hat der Türkei die Gewißheit, gegeben, daß England sich ge gen einen russischen Angriff auf die Meerengen nicht mehr sträubt. Die Behauptung, daß die Entente mächte Vereinbarungen getroffen haben sollen, wo bei England für die Besitzergreifung der Meerengen durch Rußland in Kleinasien entschädigt

werden sollte, ist durch die überraschende Beorderung der Marinemission in vollem Umfang bestätigt worden. Die Türkei konnte also über die Absichten Rußlands und seiner Verbündeten seit langem nicht mehr im Zweifel sein: sie wußte, daß im europäischen Krieg auch um ihre Existenz gewürfelt wird. Der Ent schluß, zu einem geeigneten Moment in das blutige Ringen einzugreifen, war also ein Akt der Selbst erhaltung und wurde sicher schon lange gefaßt. Die Türkei hätte den Moment zum Losschlagen nicht günstiger wählen können: Rußland

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 06.02.1924
Umfang: 8
-Bezugspreise: Durch die Austräger in Innsbruck: 19.000 K Zum Abholen in Jrms^ druck: 17.000 K. Ausw. durch die Kolporteure und durch die Post für Deutj ch'Oesterreich: 19.000 i<, skr Deutsch land 25.000 K Uebr. Ausland L8.S00 K Nr. 30 SnnsSntf, Mittwoch Ss» 8 . FrLrusr 1824 32. Fahr«. Rußland anerkannt. Die englische Arbeiterregierung hat für das Nütesystem, auf dem sich der russische Staat heute aufbaut, sicherlich keine Sympathien. Aber sie be trachtet das Sowjetregime als etwas geschicht lich Gewordenes

. Und der neue englische Mini sterpräsident hat seine vor der Wahl abgegebene Erklärung, er werde, wenn er zur Macht gelange, die Sowjetregierung unverweilt anerkennen, ohne . Zögern ausgeführt. England betrachtet die Sowjet regierung als die legale Regierung Rußlands und tritt mit diesem Rußland in diplomatische Bezie hung. Bisher haben die Weststaaten die Sowjet republik als einen Rüuberstaat betrachtet und je den der Moskauer Volkskommissare als Verbrecher ^beschimpft. Frankreich und England

. Nur die hinter der europäischen Entwicklung weit zu rückgebliebene Agrarverfassung des zaristischen Rußland hat die bolschewistische Revolution mög lich gemacht: nur, weil die Bolschewiken das den Bauern auferlegte Joch in tausend Stücke schlu gen, den Großgrundbesitz radikal vernichteten und aus dem unfreien, geknechteten Bauern einen freien Herrn über seinen Boden machten, konnte sich die Revolution siegreich behaupten. Unsere Kommu nisten lassen dies zwar nicht gelten und behaupten, ^das Sowjetregime habe das Fundament

für den Bau der sozialistischen Gesellschaft geschaffen, und 'dies, daß in Rußland die sozialistische Erfüllung der Verwirklichung näher gerückt sei, habe die Re gierung Räterußlands in den Herzen des Volkes verankert und unüberwindlich gemacht. Diese Re densarten sind aber nur agitatorische Phrasen. Rußland baut heute seine Industrie auf kapital istischer Basis auf und gibt den Arbeitern auch in den Industriebetrieben nicht einmal jene Rechte, ; Öie sie bei uns haben (Betriebsräte usw.) und ge währt

den Arbeitern wie Angestellten lange nicht Zene Schutzgesetze (Krankenversorgung, Arbeiter irrlaub usw.), die sie bei uns haben. Der Weg bis zur sozialistischen Erfüllung ist in Rußland zumin- destens genau so lang wie bei uns. Und nicht als Sozialisten, sondern als Befreier vom Joche des Zarismus und als Bauernbefreier haben die Bol schewiken sich so fest im russischen Volke verankert, daß alle Spekulationen auf den Sturz des heuti gen Herrschaftssystems als Kinderträume bezeich net

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 25.07.1920
Umfang: 4
- Misehsn Polen mi- Rutzlanö. Rußland ist zu Verhandlungen bereit. KB. Moskau, 24. Juli (3 Uhr morgens, Funkspr.) --->ehr dringend. An das Oberkommando der p o l n i- t ch e n Armee. Moskau am 23. Juli. Das Oberkom mando der Roten Armee hat von der Sowjetregierung Befehl erhalten, mit dem polnischen Oberkommando über die Frage des Waffenstillstandes und des Friedens zwischen Rußland und Polen in Beziehun- 8 e n zu ti eten. Das Oberkommando wird bevollmächtigte Vertreter an jenen Frontabschnitt senden

, den sie dem Kommando der russischen Front angeben wird, welches dann Mitellen wird, an welchem Orte und zu rvelcher Stunde bk politischen Vertreter zur Zusammenkunft wer den emgeladen werden. Für den Felö-Generalsiabschef des revolutionären militärischen Rates der Republik Cwosttschm, der MMtärkommlsfär Wassili eff. Weitgehende Konzessionen Polens an Rußland. Berlin, 24. Juli (Priv.) Der Warschauer Ausschuß für nationale Verteidigung hat das direkte Waffenstill standsgebot an Rußland gutgeheißen

. KB. Berlirr, 24. Juli. Das Wolffbureau teilt mit: Mit Rücksicht daraus, daß die Kämpfe zwischen Rußland und Polen in unmittelbarer Nähe Ostpreußens ftattfistden und daß durch den Uebertritt von kämpfenden Truppen und Flüchtlingen Zwischenfälle in Ostpreußen entstehen könn ten, hat der Reichspräsident, um die Wahrung der Neu tralität und die Erfüllung der Pflichten derselben zu sichern, auf Grund des Artikels 48, Absatz 2, der deutschen Reichsverfassung Ausnahme-Vorschriften für die Bezirke

des Wehrkreiskommandos i erlassen. Die Ausnahmsvor- schriften treten mit der bevorstehenden Veröffentlichung in Kraft. Rußland versichert neuerdings die vollständige In tegrität Dentfchlands. Berlin, 24. Juli (Priv.) Bei der Vertretung der Moskauer Negierung ist ein Telegramm eingelaufen, worin die Sowjetvegterung neuerlich versichert, nicht einen Zoll deutschen Bodens betreten zu wol len und daß es das Bestreben Rußlands sein wird, mit Deutschland den Frieden und die besten Beziehun gen zu erhalten. Inzwischen

hat Deutschland zum Schutze von Westpreußen und zur Wahrung feiner Neutralität den Ausnahmezustand für den Bezirk des Wehrkreiskom mandos Nr. 1 angeorönet. die, Barriere zu beseitigen, die die wirtschaftlichen Bezie hungen zwischen Deutschland und Rußland hemme. Rumänien trifft Borkehrnngen wegen der Ereignisse in Polen. KV. Bukarest, 23. Juli. (Ag. Damian.) Unter dem Vor sitze des Königs Ferdinand fand ein Mtnisterrat statt, der sich hauptsächlich mit der durch die Ereignisse an der polnischen Front

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 20
Datum: 20.09.1936
Umfang: 20
nun mit schweren Geschützen beschießen. Das Bild zeigt die Verwüstungen, die durch die Gra naten in diesem Kunstwerk angerichtet werden. Bamham in Rußland Monate sind vergangen, seitdem sich das letzte- mal das Bamhackl gemeldet hat. Ich war schon in arger Sorge um den teuren Freund. Als er gar nicht mehr auftauchte, dachte ich zu guter Letzt, er sei unter die spanischen Mordbrenner gefallen. Un möglich wäre es ja wohl nicht gewesen, pflegt doch das Bamhackl seinen kecken Schnabel in alle brenz lichen Dinge

?" — „Ich?", so kam es von oben herab, „wer soll mich denn rupfen und braten?" — Ich erzähle ihm nun von den Sorgen, die ich um ihn in den letzten Wochen gehabt habe. Da lachte er, was er nur konnte. „Was fällt dir denn ein? Dort, wo es brennt, ist es nicht mehr so interessant wie dort, wo der heimliche Brandstifter sitzt. Darum bin ich Heuer im Sommer für einige Wochen gleich nach Rußland selber geflogen. Im Winter, wenn es klaftertief schneit und eine Bären kälte herrscht, ist es für unsereinen in Rußland

sich mit Trotzki, dem zweiten Vater des Bolschewismus. Der Gegensatz zwischen den beiden Männern, der zu einem Gegensatz im ganzen Weltkommunismus geworden ist, beruht darauf, daß Stalin unter bolschewistischer Flagge in erster Linie russische Politik machen wollte. Trotzki hingegen und sein hauptsächlich jüdischer Anhang wollten und wollen davon nicht abstehen, daß die bolschewikische Macht in Rußland in erster Linie dazu dienen muß, die Weltrevolution herbeizuführen. Stalin und Trotzki gerieten so hart

aneinander, daß Stalin den „zweiten Vater des Bolschewismus" kurzerhand verhaften, verurteilen und dann aus Rußland ausweisen und verbannen ließ. Ruhe ver schaffte er sich damit nicht. Trotzki nahm vom Aus land aus die Führung einer kommunistischen Rich tung. die gegen Stalin arbeitet, in die Hand. Seit her ist Feuer aus dem Dache. Denn es ist ganz selbstverständlich, daß sich Trotzki bemüht, seinen Feind Stalin auch in Rußland selbst zu stürzen. Stalin ist aber nicht der Mann, der sich so leicht

aus dem Sattel heben läßt. Das hat er erst jetzt wieder bewiesen. Er ließ kurzerhand sechzehn Anhänger Trotzkis und engere Mitarbeiter Lenins, ja man kann geradezu sagen, den eigentlichen Führerstab der bolschewistischen Revolution — unter diesen 16 waren 14 Juden — an die Wand stellen und nieder schießen. Dieser Zwist innerhalb der kommunistischen Par tei hat nun höchst interessante Folgen. Stalin kümmert sich, wie schon gesagt, hauptsäch lich um russische Interessen. Er sieht Rußland von Japan und Hitler

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 27.02.1920
Umfang: 8
zu steigern und damit der Not im Lande, na mentlich auch der der Bergarbeiter entgegenzu wirken. ; Freundschaftliche Beziehungen zu Sowjet rußland. Berlin, 25. Febr. In der heutigen Sitzung der Landesversammlung stellten die Aba. Gräs (Sozdem.) und Gen. den Antrag, die Staats regierung zu ersuchen, bei der Reichsregierung dahin zu wirken, daß sie in planmäßiger Fort setzung ihrer Außenpolitik auf die friedlichen Beziehungen mit allen Staaten, insbesondere mit den Nachbarstaaten, hinarbeite

, unter der Voraussetzung, daß die Sowjetregierung sich jeder Einmischung in die inneren deutschen Ver hältnisse enthalte. Es wären auch mit Sowjet rußland die wirtschaftlichen und diplomatischen Beziehungen möglichst rasch wieder aufzuneh men, ohne indes den Charakter eines Bündnis ses einzunehmen und ohne die Beziehungen zu den anderen Staaten zu gefährden. Unoorn. Nationalversammlung. B u b a p e st, 25. Febr. (Ungar. Tel.-Korrb.) Abg. Hegyes Halmi (christlichnational) inter pelliert in Angelegenheit

hat über Ersuchen Ungarns gestat tet, daß ein ungarischer Delegierter sich der in teralliierten Untersuchungskon. Mission für West- Ungarn an schließe. Sie Ausrahme des Handels mit Eo^jetrußland. Die Notwendigkeit der Aufnahme des Handels verkehrs zwischen Westeuropa und Sowjet rußland. London. 25. Febr. (Funkspruch.) Der Be- schlrrß der Londonex Konferenz über die Wieder aufnahme der Handelsbeziehungen zu Rußland besagt, daß es sowohl für die wirtschaftlichen Verhältnisse Rußlands als , auch der übrigen Welt

notwendig sei, daß der Handel zwischen Rußland und dem übrigen Europa wieder aus genommen werde. Dieser Handel werde soviel als möglich ermutigt werden, ohne daß jedoch die politische Haltung gegenüber Sowjctrußland geändert würde. Die diplomatischen Beziehungen werden nicht ausgenommen. London, 24. Febr. (Reuter.) Die Friedens konferenz hat den Beschluß gefaßt, die diploma tischen Beziehungen mit Sowjetrußland nicht wieder aufzunehmen, bevor Sowjetrußland nicht eine Haltung zeigt, die mit den Forderun

gen der Zivilisation übereinstimmt. Inzwischen wird den Randstaaten Rußlands angeraten, sich eines Angriffes auf Rußland zu enthalten; doch wird ihnen gleichzeitig die Unterstützung der Alliierten für den Fall eines Angriffes Rußlands zugesichert. Ein Untersuchungsausschuß für Rußland. Berlin, 25. Febr. Das „Berliner Tagebl." meldet aus dem Haag: Die Friedenskonferenz nimmt mit Genugtuung von dem Vorschläge Kenntnis, der vom Internationalen Arbeits büro gemacht worden ist, nämlich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 13.02.1915
Umfang: 8
, die die Poliriker Frankreichs und Englands Rußland andichteten, nichts von 0er notwendigen Nieoerwerfung des preußischen Militarismus, der nach Ansicht von Leuten, in deren Köpfen sich die Er eignisse so seltsam widerspiegeln, schuld sein soll an diesem furchtbaren Krieg, nichts von der Ausrich tung eines ireien Europas des Friedens. Diese Ausgabe überläßt Rußland seinen schwärmerischen -Verehrern in Frankreich, England und in mehreren neutralen Staaten, wo zahlreiche Leute von den be wußten und unbewußten

, zu Feindschaft gegen Deutschland aufstachelnden Phrasen gefangen wur den. Rußland selbst strebt sehr realen Zielen zu und spricht es nun oUen aus, was es will. Ohne Rück halt ist in den Tnmasitzungen das Ziel des Krieges proklamiert worden, das Ziel, das da heißt: Erobe rung von Galizien und Eroberung vori Konstanti nopel und der Dardanellen! Der „Kamps für Recht und Freiheit", den phantasievolle Politiker des We stens den Russen andichteten, wird zum nackten Er oberungskrieg, zum Raubkrieg erhoben

, daß ihm in kurzer Zeit die Vorherrschaft in Europa und über das mittelländische Meer totsicher anheimfällt! Nicht bloß Politiker, Parteiführer, die in dem autokratisch regierten Rußland ja nicht allzuviel be deuten, nein, auch die verantwortlichen Minister, die den Willen der in Rußland herrschenden Kasten und Mächte verkörpernden Leiter des Staates spra chen aus, welches Rußlands Kriegsziele sind. Gorem- kin, der Ministerpräsident, erklärt, daß die Zaren armee jeden Tag dem ersehnten Ziel, „der Erobe rung

von Galizien, welches die letzte Perle ist, die an der Krone des Zaren gefehlt hat", näher ist und daß die „glänzende Zukunft Rußlands am Schwarzen Meere vor den Mauern von Konstanti nopel mit immer zunehmender Klarheit zutage tritt". Ter Minister des Aeußeren, Sasonow, fügte dem ergänzend bei: „Die Ereignisse an der russisch türkischen Grenze, wo sich die russischen Waffen neuen Ruhm erworben haben, werden Rußland der Lösung der politischen und wirtschaftlichen Probleme näher bringen

. Uno so wie die Machthaber Rußland in der Tuma- tagung scheulos einbekannten, daß sie einen Raub krieg führen, so werden sie auch durch eine Verurtei lung der sozialdemokratischen Dumamitglieder das Bekenntnis ablegen, daß Rußland der brutale Ge walt staat bleiben will, der er immer war. Im ü f Agen ist das ungeschminkte Einbekennt nis, daß Rußland die Meerengen und Konstan- tinopel rauben will, ein boshafter Stich gegen Eng land und Frankreich. Englands Politik war durch Jahre darauf gerichtet

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 19.09.1915
Umfang: 16
dabei in Betracht kam. Ihnen waren die Balkanstaaten Trümpfe in einem Spiele, Figuren auf einem Schachbrett, die vorgeschoben, geopfert oder geschützt wurden, je nach dem es dem betreffenden Staate Vorteil brachte. Ten Beweis hiefür hat zum Bei spiel Rußland im letzten bulgarisch-türkischen Krieg erst neuerdings erbracht, um von früheren Ge- schehnisien zu schweigen. Trotz dieser unleugbaren geschichtlichen Tatsache kann man von keinem ein zigen Balkanstaate sagen, er sei österreichfreundlich

oder auch nur deutschfreundlich. Rußland ver stand es in sehr kluger Weise, genannte geschicht liche Tatsache zu verschleiern und sich bei jeder Ge legenheit als den einzigen und wahren Beschützer der christlichen Balkanvölker imd Staaten aufzu spielen. In schlauer Weise benützte Rußland jede Gelegenheit, um seinen Einfluß mit Geld, Gewalt und reichten diese beiden nicht aus, mit Dolch, Gift und Revolution zu heben und zu stärken. Da zu kommt noch ein Umstand, der nicht übersehen werden darf, nnd das ist bei Religion

. Rußland ist nicht katholisch, sondern orthodox, das heißt Rußland bekennt sich zwar zum Christentum, er kennt aber den Papst nicht als Oberhaupt der Christenheit an. Rußland ist nun nicht bloß schis matisch, das heißt es ist von der wahren Kirche ge trennt, sondern es ist ein erbitterter Feind der katholischen Kirche. Es wird in der neueren Zeit wenige heidnische Staaten gegeben haben« in denen , die Katholiken so schwere Verfolgungen anszustehen hatten als wie in Rußland. Rußlands Streben

des russischen St; ies zuwen den. Rußland hat dabei sehr gut un.. sehr richtig gerechnet. Tatsächlich gilt bei den orthodoxen Bäkkanvölkern Rußland mehr als lm Katholiken Rom. Oesterreich war seinerzeit am lkan, man n-ächte fast sagen, allmächtig. Es h- , auch für die Ausbreitung der katholischen Relig n manches getan. Es Kt ober unleugbar, daß es im verflosse nen Jahrhunderte die Balkanstaaten in jeder Be ziehung stan vernachlässigte und fortwährend an Einfluß verlor, bezw. von Rußland verdrängt wurde

. Rußland war tatsächlich in den letzten Jahrzehnten mn Balkan politisch allma dtig. TaS sprechendste Beispiel von Rußlands politischer All macht auf dem Balkan ist die bekannte Tatsache» • daß der gegenwärtige König von Bulgarien sich genötigt sah, den Kronprinzen orthodox umlaufen zu lassen, um nicht das Schicksal seines Vorgängers zu teilen, den die Russen regelrecht von den eige nen Untertanen aus dem Lande jagen ließen. Da. zu kommt noch ein weiterer Umstand, der im ge genwärtigen Kriege

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 22.04.1926
Umfang: 16
mögest. Schlummere sanft in deiner neuen Ruhe stätte! deutsch-ruffische Koalition ein wirksames Gegengewicht entgegengestellt werden. Ueberdies haben Deutschland und Rußland die Gegnerschaft gegen die unverschämten Anmaßungen der Polen gemeinsam. Endlich sind die ge- nannten zwei Staaten die eigentlichen Leidtragenden aus dem Weltkriege. Sie haben sich gegenseitig zerfleischt, um England mächtig und Amerika reich zu machen und haben selber an Land und Wohlstand ungeheure Verluste erlitten

. Diese Einsicht muß früher oder später auf beiden Seiten siegreich durchdringen und einen Bund zwischen Deutschland und Rußland zur Folge haben. Die Deutsch nationalen wollen dies heute schon, die Bolschewiken würden es gleichfalls begrüßen, aber der Preis, den sie fordern, ist allzu hoch: Sie verlangen den Eintritt Deutschlands in die soziale Weltrevolution! Diesen Preis will die deutsche Regierung nicht zahlen. Sie hat viel mehr die Verträge von Locarno angenommen, hat sich aber dabei Vorbehalten

, mit Rußland auch weiterhin in Freundschaft leben zu dürfen und im Ernstfälle keine Durchzüge fremder Truppen zum Kampfe gegen Ruß land dulden zu müssen. Es ist begreiflich, daß England und Frankreich unter solchen Umständen die gegenwär- Ligen Verhandlungen Deutschlands mit den Bolschewiken mit allerlei Befürchtungen begleiten. Denn nach ihrer Auffassung hat es den Anschein, als ob nun Deutsch land, nachdem man es in Genf so wenig vornehm be handelt hat, zu einem Bündnis mit Rußland abschwenken

oder wenigstens mit dieser Möglichkeit drohen möchte. Von deutscher Seite erklärt.man, an den Verträgen von Locarno werde festgehalten, das schließe aber eine Freundschaft mit Rußland in keiner Weise aus. Deutsch land brauche den Frieden und möchte diesen an allen seinen Grenzen gesichert sehen. Deshalb lehne es die ihm zugemutete Wahl, sich entweder für den Osten oder für den Westen zu entscheiden, das heißt entweder für Eng land oder für Rußland sich zu erklären, ab und strebe mit ganzer Kraft darnach

, mit allen Mächten im gesicherten Frieden zu leben. Mit diesen Erklärungen ist man aber in London und Paris nicht ganz zufrieden. Namentlich England würde es gar zu gerne sehen, wenn sein Gegen satz zu Rußland auf deutsche Kosten und mit deutschem Blut zu seinen Gunsten ausgetragen werden könnte. In Rußland scheinen sich große Ereignisse vor zubereiten. Die aus Rußland vor den Verfolgungen der Bolschewiken Geflüchteten haben kürzlich in Paris eine Beratung gehalten, die eine Woche lang gedauert

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 03.08.1914
Umfang: 8
Regierung am Samstag 7 Uhr 20 Min. abends in Petersburg die Kriegserklärung über reicht. Rußland hat auf den Weltkrieg, der nun ent brennen wird, zielbewußt hingearbeitet. Rußland hat Serbiens aggressive Politik unterstützt, über Rußlands Weisung gab Serbien eine ungenügende Antwort auf die Note Oesterreich-Ungarns. Und als Rußland im Süden die Kanonen dröhnen hörte, als es sein Ziel erreicht hatte, da arbeitete die Regierung des Blutzaren mit den erbärmlichsten Mitteln auf den Weltkrieg

hin. Der Blutzar erhob scheinbar die Friedenspalme: er ließ den Deutschen Kaiser bitten, im Konflikte zwischen den Groß- Staaten die Vermittlerrolle zu über nehmen, damit das Schrecklichste, der Weltkrieg, vermieden werden könne. Während der Deutsche Kaiser und die Regierung Deutschlands eifrigst am Werke waren, in Paris, Wien und London eine Basis für erfolgreiche Verhandlungen zu schaffen, während also alle Anstrengungen gemacht wurden, den Frieden zu erhalten, erließ der Zar in Rußland die Ordre

sich durch- setzt, daß sie sich starker erweise als Verträge, die Rußland, Frankreich und England abgeschlossen' haben, daß Franzosen und Engländer dem Blut-' zaren die Gefolgschaft künden und so Europa den baldigen Frieden wiedergeben und sichern helfen.' Wir hoffen, daß die Stimme der Kultur und der Vernunft sich stärker erweise als der Mechanis mus einiger unter ganz anderen Voraussetzungen geschlossener Verträge. 8m Kriege mit Rußland. Hinterlist des Blutzaren. — Deutschland erklärt Rußland den Krieg

. — Die Haltung Frankreichs, Englands und Japans. Sie Vorgeschichte des Krieges mit Rußland. Der russische Zar bittet den Deutschen Kaiser um Friedensvermittlung und läßt — mobilisieren! In einer Extraausgabe der „Norddeutschen Allg. Zeitung" (das offizielle Organ der Regierung Deutschlands) wird folgende aktenmäßige Darstel lung über die Vorgänge, die zum Kriege mit Ruß land führten, veröffentlicht: Deutschland wollte den Frieden. ! Deutschland hat sich von vornherein auf den Standpunkt gestellt

, zu erklären: Vorbereitende militärische Maß nahmen Rußlands müßten uns zu Gegenmaßregeln zwingen. Diese müßten in der Mobilisierung der Armee bestehen; die Mobilisierung aber bedeutet den Krieg. Wir konnten nicht annehmen, daß Rußland einen europäischen Krieg wolle. Rußland leugnet die Kriegsvorbereitungen ab. Am nächsten Tage erklärte der russische Kriegs minister unserem Militärattache, es sei noch keine Mobilmachungsorder ergangen, kein Pferd aus ge- ' hoben, kein Reservist eingezogen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 17.08.1920
Umfang: 8
- yolen in Innsbruck mo natlich K 20.—. Ausw. durch die Kolporteur- und durch die Post für Deutsch.Oesterreichr moiratl. K 23.—.viertelt,' K 63.—. ^ albj. K188.— Deutschland K27<~ Emzel-NnnrMer SO % Rr. 188 FmrbmL IrenstW Gen 17. Anguß 1920 rr. Znhrg. Sie Arbeiter Mer Lander für Rußland. lIudemtfch, Denikin, Wränge! und alle ande ren konterrevolutionären Generale, die gegen die Sowjetrepublik ins Feld zogen, waren Werk zeuge der Entente, vor allem Frankreichs. Die französische Bourgeoisrepublik gab

den Genera len Geld, Waffen und Munition. Auch der Krieg, den Polen gegen Rußland vom Zaun brach, ist im Einvernehmen, ja wahrscheinlich über Betreiben Frankreichs erklärt worden. Die Herren von Paris hofften augenscheinlich, daß es dern polnischen Heere gelingen werde, was den gegenrevolutionären Generälen versagt blieb: Rußland niederzuwerfen und an Stelle der Dik tatur Lenins die Diktatur irgend eines Zaren wieder aufzurichten, der keinen Augenblick gezau dert hätte, nicht bloß die Schulden des alten

Ruß lands an Frankreich anzuerkennen, sondern auch die russische Politik der französischen Führung unterzuordnen. Hat Frankreich Rußland auf sei ner Seite, dann ist es der Herr Europas. Die französischen Machthaber wollten mit ihrer Po litik den kühnsten imperialistischen Traum ver wirklichen. Allein die wei-tfliegenden Pläne sind auf den Schlachtfeldern gescheitert: die polnische Armee ist zersetzt und die junge Republik, diese Vor macht des französischen Imperialismus im Osten, stcht heute

in der Gewalt Rußlands. Die .Niederlage Polens ist eine vernichtende Nieder lage der französischen Machthaber und sie haben nun, da keine Aussicht mehr besteht, Polen vor seinem Schicksall zu retten, nur noch die Wahl: entweder die Niederlage mit allen Konseguenzen ans sich zu nehmen oder alles auf die letzte Karte zu setzen und den Krieg gegen Rußland zu eröff nen. Die französische Regierung ist dazu bereit. Die Unterstützung, die sie Polen angedeihen läßt, und besonders aber die Anerkennung des konter

revolutionären Generals Wrangel, der vom Schiwarzen Meer aus in Rußland vorzüdringen versucht, als kriegführende Macht, sind schon Kriegshandlungen. Allerdings hat Frankreich sich nur so weit voraewagt im Ver trauen auf die Mitwirkung Englands. Allein die englische Regierung erkennt die Gefährlichkeit, eines neuen Krieges und hat in den letzten Tagen Een di« französischen Pläne eine durchaus ab- khmende Haltung eingenommen. Lloyd George ist bestrebt, zwischen Rußland und Polen zu ver mitteln. Frankreich

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 02.04.1922
Umfang: 12
Presse erhofft werden. Ne n: Seschk-mnige», müssen alle Mrer des kachMscheu Alles, vorab die Geistlichen, als eine ihrer größten Auf- gaben und eine ihrer heiligsten Pflichten betrachten," Rußland ordnet öle allgemeine Mobilisierung an. Die Nachricht kommt auf den ersten Blick über raschend, wird es aber weniger, wenn man die Ursachen kennt, die eine allgemeine Mobilisierung Rußlands veranlassen dürften. Wir würden auch der Meldung sehr wenig Bedeutung beilegen, da ähnlich klingende Meldungen

an der litauischen Grenze sei bereits 50 Werst Mich von Wilna wahrzunehmen. Die bolschewi stischen Zeitungen, die nach Helsingfors gelangen, schreiben übereinstimmend, daß ein resultatloser Ausgang der Konferenz von Genua Rußland vor die Entscheidung stelle. Und über Kopenhagen wird gemeldet, daß der Moskauer Sowjet die General- mobilisierung angeordnet habe. In Moskau und Petersburg sind Plakate an geschlagen, die zum Eintritt in die freiwillige Sa- nitätstruppe ermuntern. Zahlreiche zaristische Offi ziere

haben sich für den Eintritt in das Heer ge meldet. Die „Havas"-Agentur, das ist die amtliche französische Nachrichtenstelle, erfährt aus Riga, daß die Bolschewiken an der rumänischen, polnischen und baltischen Grenze gewaltige Truppenmassen Zusammenziehen. In ganz Rußland werde fieber haft an den Kriegsvorbereitungen gearbeitet. Russische Agenten kaufen im Ausland unablässig Kriegsmaterial zusammen. — Soweit die vorlie genden Meldungen. Wie wir schon eingangs er wähnt, dürfte es sich durchaus nicht um einen blin den Lärm

, von Frankreich. Frankreich ist den Bolfchewiki durch aus nicht grün. Es bocken zwar vor zirka 6 Wo chen einmal Verhandlungen stattgesunden zwischen beiden Regierungen, die aber zu nichts geführt ha ben, wohl aus dem Grunde, weil man beiderseits nicht gerade besonders guten Willen gezeigt hat. Der Grund, warum Frankreich auf Bolschewik- Rußland nicht gut zu sprechen ist, ist ein doppelter. Erstens hat Rußland bis dato noch nie die fran zösische Schuldforderungen, die eine Höhe von 35 Milliarden Franken

Friedenswührung haben, an erkannt. Sowjetrußland hat erklärt, die Schulden, die die Regierung des Zaren zum Kriegführen ge macht. kümmern sie nicht. Rußland würde hier über wohl mit sich reden lassen, wenn Frankreich die Sowjetregierung als Zurecht bestehend aner kennen würde, was efe ^Frankreich nichts will. Und damit kommen wir auf den zweiten Grund, warum Frankreich Rußland alles eher als freund lich gesinnt ist und das ist der: Frankreich fürchtet, es könnte sich an Rußland das alte Sprüchlein

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 8
Datum: 30.08.1895
Umfang: 8
entsprechend zu vermehren, um bei einem etwa ausbrechenden Krieg auch ein Wörtlein mitsprechen zu können.. Und so verdanken wir unser hohes Militärbudget, unsere riesigen Ausgaben für das Militär, die allerdings hinter anderen Staaten noch weit zurückstehen, viel fach der elsaß-lothringischen Frage. Allein Frankreich war von allen Bundesgenos sen verlassen; das deutsche Reich lebte mit Rußland in „thurmhoher" Freundschaft und so blieb der europäische Frieden bis zum Jahre 1877 erhalten. Da kam der russisch

"russi schen Freundschaft vorbei und Bismarck sah sich gezwungen nach Wien zu gehen und um ein Bünd- niß mit Oesterreich anzusuchen. Dieses wurde ge schlossen und besteht bis zum heutigen Tage fort, nachdem sich später auch Italien dem Friedensbunde angeschlossen. Frankreich blieb noch immer isolirt trotz allen Herandrängens an Rußland; aber end lich wurde doch das lange Liebeswerben erhört; französische Kriegsschiffe dursten im Hasen von Kronstadt erscheinen und der Selbstherrscher aller Reußen

entblößte sein Haupt beim Abspielen des republikanischen Nationalliedes, der Marseillaise. Im Jahre daraus wurde dieser Besuch, wie sich unsere Leser noch erinnern werden, von russischen Kriegsschiffen im Hasen von Toulon erwiedert. Ob zwischen Frankreich und Rußland ein'ge schriebener Bundesvertrag besteht, wissen wir nicht gewiß; möglich ist ja, daß Rußland zaudert, mit einem innerlich so faulen Staatswesen, wie die französische Republik es ist, einen Bund zu schließen; aber eine besondere

Freundschaft der Mächte ist sicher vorhanden. Das beweist auch das jüngste gemeinsame Vor gehen dieser beiden Mächte gegen- den Sieger im japanisch-chinesischen Kriege, welchem Vorgehen sich merkwürdiger Weise Deutschland anschloß, nachdem hauptsächlich doch nur russische Interessen im Spiele standen. Daß der Dreibund lediglich friedlichen Zwecken dient, wird auch von Frankreich und Rußland zuge standen ; von einem französisch-russischen Bündnisse ließe sich das nicht sagen. Die Franzosen wollen absolut

ihre beiden Provinzen zurück, Rußland strebt die Oberhoheit aus der Balkanhalbinsel und den Besitz Constanti- nopels an, um seinen Schiffen ungehinderte Durch fahrt vom schwarzen ins mittelländische Meer sichern zu können. Dazu sucht Rußland seinen asiatischen Besitz nach Süden zu vergrößern und kann dabei jeden Augenblick mit England in Conflict kommen. Nehmen wir dazu noch die bulgarischen, macedoni- schen und- armenischen Wirren, so muß man zugeben daß Zündstoff genug in der Welt sufgehäuft liegt. Wehe

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 13.07.1920
Umfang: 8
war kein, bloßer Kamps : um die Erwerbung von Gebieten, die zu Polen gehören und die Rußland dem polnischen Staate nicht abtreten wollte. Das Argument: polnische Erde zurückzuerobern, wurde von den Macht habern des polnischen Staates nur zur Betörung « der öffentlichen Meinung gebraucht. Das polni sche Volk setzt eben auch nur Gut und Blut ein, wenn es die Auffassung hat, damit sich f:.. ; ;t und ' seiner Zukunft zu dienen; diese Auffassung ? hat man dem Volke in einem Lügenfeldzug

Bourgeois dem Zaren Geld geliehen hat. Die französischen Kapitalst, die von Rußland Milliarden zu fordern haben, wis sen, daß die Schuldscheine des Zaren nur wieder «einen Wert bekommen können, wenn es gelingt, die Sowjetregierung zu stürzen. Also drängten sie die französische Regierung zum Kampfe, gegen Rußland. Der Wille der Kapitalisten ist im heu tiger! Frankreich mehr als anderswo für die Re gierung ein Befehl! Wohl hat sie nicht unmittel bar den Krieg, gegen Rußland eröffnet

des ruffischen Volkes fordern. Denikin, Koltschak und die andere konterrevo lutionären Generäle würden geschlagen. Aber die französischen Kapitalisten und ihre Regierung gaben den Kampf um die Kapitalszinsen des wegen nicht auf; Frankreich beschleunigte die Ausrüstung «der polnischen Armee, versprach der Polnischen Negierung jeden Raub an russischer Erde zu decken, den sie aus einem Kriege gegen die Sowjetrepublik heimbringt. Polen'hat als getreuer Söldling Frankreichs, den Krieg gegen Rußland eröffnet

größten Staat von Europa werde. Die französischen Kapitali- j ficrt haben in Anho-fsung auf den vollen Sieg und aus die baldige Wiederausrichtung der Mon archie in Rußland, die dann gewissenhaft die Zinsen bezahlt, Freudenbankette veranstaltet. Der Jubel aber war nur von kurzer Dauer. Bald , traten die Rückschläge ein und jetzt ist die polni sche Armee geschlagen; das betrogene polnische Volk ist gegen seine Regierung in Empörung, das-Abenteuer rann unter Umständen in einer Revolution enden

. Die Entente will Polen retten; aber der gang- : bare Weg ist schyer zu finden. Eine aktive mili tärische Veistandsleistung würde todsicher auf den Widerstqnd der Arbeiter in den Ententestaa ten stoßen und sie wäre das beste Mittel, die . Weltrevolution, vor der sich auch der ärgste Frei maurer unter den Machthabern der kapitalisti schen Weststaaten dreimal bekreuzigt, auszulösen. Der Versuch aber, zwischen Rußland und Polen zu «vermitteln, bedeutet die Anerkennung der Sowjetrepublik als kriegführende

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 05.04.1913
Umfang: 10
dieser Auflehnung Montenegros und Serbiens Nachdruck zu geben, ist nun als erster Schritt die Flottendemonstration von Antivari ins Werk gesetzt worden. An dieser Demonstration nehmen österreichische, italienische und englische Schiffe und auch ein deutsches Schiff teil. Das Fernbleiben russischer Schiffe wird da mit begründet, daß Rußland derzeit keine Schiffe im Mittelländischen Meere hat. Frank reich hält seine Schiffe fern, weil Rußland nicht mittun kann. In unterrichteten Kreisen wird aber dem Fern bleiben

des Bombardements auf Skutari anzuschließen, ist zur Stunde noch immer ausständig. (Ist inzwischen erfolgt, doch hat Rußland eine Beteiligung an der Flottendemonstration der Mächte abgelehnt.) Weiters macht Rußland seinen Anschluß an die Demarche davon abhängig, daß der Text der ge meinsamen Vorstellung der Mächte abgeändert werde, oder mit anderen Worten: Rußland schreibt vor, daß die von Oesterreich gestellte Forderung, die von den anderen Mächten gebilligt wurde, von Rußland korrigiert und nur in dieser Form

Eroberungsdrange der Staatslenker Monte negros Einhalt tun würde. Dennoch widersteht Montenegro in herausfordernder Haltung. Es könnte dies nicht geschehen, wennRußland endlich beginnen wollte, eine ehrliche Politik des Friedens und der loyalen Ver ständigung zu pflegen. Schon glaubte man eine freundliche Annäherung gekommen und die ritterlich dargereichte Hand Kaiser Franz Josefs schien ein Friedensunterpfand von Rußland erhalten zu haben. Da verdarb der Nachsatz, der der gemein samen Abrüstungskundgebung

angehängt wurde, die besten Hoffnungen. Es war ein häßlicher Dienst, der damit der Friedenssache Europas erwiesen wurde. Und nun setzt Rußland das alte Spiel, korrekte Erklärungen vor den Mächten abzugeben und auf dem Balkan die Geister der Zwietracht und des Hasses anzustacheln, fort. Der Zweck dieser Politik ist klar: Sie will Oesterreich-Ungarn zwischen zwei feindliche Fronten einzwängen, um die Monarchie, sobald es Rußland gefällt, unter ein Kreuzfeuer zu nehmen. Daß Oesterreich-Ungarn diese Lage

nicht dulden kann, ist klar. Wir glauben es, daß Rußland nicht beabsichtigt, sehr rasch einen Krieg zu führen. Der große russische Finanzier, der kürzlich, auf der Durchreise von Petersburg nach Paris begriffen, sich gegenüber einem Freunde über die politische Lage aussprach, dürfte recht gehabt haben, als er mit der seinen Landsleuren eigentümlichen Offenheit, wenn sie die Zustände ihres Vaterlandes erörtern, wörtlich sagte: „Kennen Sie unsere Intendantur? Wenn Sie die kennten und noch vom Krieg reden

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Alpenland
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Seite 11 von 14
Datum: 16.05.1922
Umfang: 14
George, Deutschland habe seine Beziehungen zu Rußland in dem Sondervertrage von Ra- Mo geregelt, werde also nicht mehr an den Verhandlungen im Haag teilnehmcn. Auf eine weitere Frage teilte Lloyd George mit, die Grund lage der ganzen Verhandlungen im Haag, die Zusammen setzung der Kommission und die Tagesordnung sei keines wegs in Genua festgesetzt worden, noch bestehe' die Absicht, dies jetzt zu tun. Alles dies werde erst die Aufgabe der Delegierten sein, die sich am 15. Juni im Haag versammeln

, es gebe vier Verträge, die von der Verpflichtung ausgenommen sind, die die im Haag vertretenen Mächte auf sich nehmen, näm lich keine Sonderverträge mit Rußland abzüschließen, und zwar den Handelsvertrag, den Italien mit Rußland abgeschlossen habe und der bis Ende Juni unterzeichnet sein muß, den Handelsvertrag Schwedens mit Rußlan d, der wohl schon abgeschlossen und unterschrieben ist, desien Ratifikation aber nach der Konferenz von Genna amgesckw- ben wurde, den Vertrag, den Japan eben im Begriffe

sek, mit Rußland abzuschließen und der die Zurückziehung ki Truppen int Fernen Osten zum Gegenstand hat und den Handelsvertrag mit der Tschechoslowakei, ler noch nicht beendet ist. Diese vier Verträge können nnter- «chnet, bezw. ratifiziert werden, ohne als Verletzung des ^mzips zu gelten, ckaß keine Sonderverträge abgeschlossen Aden dürfen. Xt Verpflichtung, keine Sonderverträge abzuschließen, hat M Zweck, Quertreibereien zu verhindern und zu ermög- schil. daß die Vereinigten Staaten

an den Verhandluugrn W Haag teilnehmen. Wenn es Rußland gelingen sollte, Men oder mehrere Staaten von dem Block, der in Genua vertretenen Länder abzusprengen, so ist dies seine Sache. Tie Verpflichtung rickstet sich nicht gegen Rußland, sondern nur von den Staaken übernommen, die nach dem Haag Vertreter senden werden, um mit Rußland zu verhandeln. Lloyd George ließ ferner mitteilen, daß mau davon ab gesehen halie, eine Antwort auf den polemischen Teil des Eschen Memorandums zu übersenden. Ursprünglich be° Mnb

, sich bis zum 26. Juni noch immer entscheiden zu kön- Ukn, ob sie an der Expertenkommission tellnehmen oder nicht, Falle der Nickstteilnahme Sondervertrage mit Rußland aoschließen können, bejahte Lloyd George. ' Wenn es Rnß- mnd gefallen sollte, mit den Franzosen' und Belgiern Son- oewerträge zu schließen, nachdem sich diese von der Erver- ;Lnkommifiion zurückgezogen haben, sicht es ihnen frei. Nur lerie, Staaten, die sich an den Beratungen der Erperwnkom- wchwn beteiligen (in diesem Falle selbstverständlich

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Alpenländer-Bote
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Seite 11 von 16
Datum: 06.09.1914
Umfang: 16
aber die Meeresstraßen durch See- minen (das sind gewaltige Sprengkörper im Wasser) gesperrt. Sehr stark zu Deutschland nei gen auch die beiden nordischen Reiche Schweden und Norwegen, welche jenseits der Ostsee bis ans Eismeer und im Nordosten an Rußland gren- zem Beide dieser Staaten fühlen sich von Ruß- land bedroht, sie haben mobilisiert und wollen ihre Neutralität mit den Waffen gegen Rußland ver teidigen, wenn sie nicht im vorhinein zugunsten Deutschlands eingreifen. Sie bringen eine halbe Million

sehr tüchtiger Soldaten auf die Beine. Rußland, lvelches den ganzen Krieg verschuldet und angeil'ftck hat, welches die Grenzen Oesterreichs unö Deu.t'ch- lands im Osten bedroht, ist das gewaltigste R^fch der Erde. Es hat eine Landfläche von 22,557.000 Quadratkilometer (dreimal so groß als ganz Euro pa) und 180 Millionen Einwohner. Drei Vierteile dieses Gebietes liegen in Asien; für den Krieg kommt nur das europäische Rußland mit zirka 110 Millionen Seelen in Betracht. — Mehr als 4 Millionen Soldaten

kann Rußland in Euro pa nie verwenden und diese sind zum Teile noch sehr unverläßlich, weil aus allen möglichen Völkern zu sammengewürfelt und voll Haß gegen den blutigen Zwingherrn. Das ungeheure ruffische Reich (in Europa) ist fast durchaus ebenes Land, aus dem sich vielfach niedrige Hügel erheben, Eisenbahnen sind verhält nismäßig wenig, darum geht der militärische Nach schub sehr langsam. Obwohl ein ausgesprochener Ackerbaustaat mit ungeheueren, fruchtbaren Lände reien, kann Rußland doch sehr wenig

, das von Rußland um seine Selbständigkeit, seine Religion und sein Volkstum gebracht wurde. Dort regt sich jetzt schon eine starke geheime Bewegung gegen die Unterdrücker. Zwischen Oesterreich und Deutschland schiebt sich ein größeres, viereckiges Stück russisches Land herein. Das ist P o l e n (das gleiche Volk wie in unserem Galizien und im preußischen Posen) ein Teil vom alten, berühmten, selbständi gen Königreich Polen. Was die Polen seit hundert und mehr Jahren durch Rußland ausgehalten haben, spottet

jeder Beschreibung. Beraubung, Kerker, Fol ter, blutige Hinrichtungen, Niederbrennung der Kir chen und Häuser begleiten den Leidensweg dieses Volkes. Und trotz allem ließen sich die Polen ihre katholische Religion und ihre Sprache nicht nehmen. In Polen ist der Aufstand gegen Rußland dermalen schon ausgebrochen, die Russen vermochten dort keine Mobilisierung durchzuführen, überall bilden sich dort militärische Vereinigungen, welche sich den Oester reichern und Deutschen angliedern,'um gegen die verhaßten Russen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 20
Datum: 03.06.1905
Umfang: 20
aus den Gesichtern und fühlt die allgemeine Depri- mierung, aber man hört Hoffnungen laut werden, daß dieser unpopuläre Krieg nunmehr zu einem Frieden führen werde. Berlin, 31. Mai. Die furchtbare Niederlage der russischen Flotte wird von der gesamten russi schen Presse als ein neues schweres Unglück für Rußland kommentiert, aus dem es nur einen Ausweg, die sofortige Einberufung einer Volksvertretung, gebe, die dahin entscheiden müsse, daß sür den sinnlosen Krieg genug Opfer gebracht sind. Nur der „Swjet" macht

eine Ausnahme^ Er schreibt: „Zu Wasser sind wir besiegt, wir werden zu Lande w eiterkämpsen. Nur keinen Kleinmut, kein Nachgeben, keinen Frieden." Die russische Nation als solche verhält sich ziemlich indifferent, wie schon seit Beginn dieses höchst unpopulären Krieges. Das Interesse daran, was 12.000 Werst vom Vaterlande entfernt pas siert zur Dm-chsetzung einer Idee, die in Ruß land nicht tue geringste Sympathie findet, ist längst erkaltet. Rußland wird systematisch ruiniert nach außen wie nach innen

, sobald das Volk nicht selbst die Entscheidung seines Schicksals in die Hand nimmt — diesen Ruf lassen heute fast sämtliche Organe der öffentlichen Meinung erschallen. Friede. Wie der Londoner Vertreter des „Matin" be richtet, ist ihm „von berufener japanischer Seite" folgendes erklärt worden: Japan habe nunmehr die Friedensbedingungen zu stellen, welche vielleicht sür Rußland demütigend sein dürften. Jedermann würde begreifen, daß Japan heute nicht mehr dieselben Bedingungen zugestehen könne

, wie vor drei Monaten. Japan habe jetzt nicht mehr die Absicht, Rußland gegenüber großmütig zu sein. Je länger der Krieg dauern wird, desto härter werden die japanischen Beding ungen sein; denn Rußland muß sür die Opfer Japans an Gut und Blut, für die täglichen Sorgen und Gefahren zahlen. Da man in Petersburg sich darüber nicht klar zu sein scheint, ob die russische Diplomatie die Bedingungen Japans annehmen könnte, ohne sich moralisch und materiell für be siegt zu erklären, so dürfte auch die Niederlage

Roschdjestwenskys den Frieden noch nicht herbei führen. Aus Paris kommt solgende Meldung: Nach längerer Unterredung zwischen Nelidow und Del- casse sollen angeblich Waffenstillstands-Ver handlungen zwischen Rußland und Japan durch Vermittlung Englands und Frankreichs unmittelbar bevorstehen. Paris, 31. Mai. Die Blätter ziehen aus den Nachrichten über die russischen Verluste ein mütig das Ergebnis, daß es sür Rußland nur zweierlei gebe, Frieden oder völligen Ruin; besonders peinlich wirken die Nachrichten

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 24.07.1914
Umfang: 16
an y die Administratton der „Tiroler Land-Zeitung" zu senden. — Zuschriften ohne Unterschrift «erde» nicht angwommen, Handschriften nicht zu rückgestellt. M 30 . Imst, Freitag, den 24, Juli 1914 27. Jahrgang Frankreich und Rußland. Die politische Welt wird zur Zeit von einer Anzahl sogenannter „großer Fragen" in Bann ge halten. Wir Oesterreicher brauchen nur an den Balkan zu denken, um uns über das Bestehen der ganzen Reihe solcher Fragen zu vergewissern, an denen aber nicht nur wir, sondern auch unsere

Bundesgenossen, das Deutsche Reich und Italien, und im gleichen Maße auch die Gegner des Drei bundes, Rußland und Frankreich, interessiert sind. Wenn wir momentan in erster Linie an der Er wägung sind, wie sich die Dinge in der zwischen der Monarchie und Serbien schwebenden Angele genheit gestalten werden, so richtet unser deutscher Bundesgenosse seine Blicke hauptsächlich nach Frank reich und Rußland und achtet besonders genau auf die Vorgänge, die sich bei der gegenwärtigen Rutz- landreise des Präsidenten

haben die Karte von Europa merklich verändert und die Gleichgewichtslage unter den Staaten hat sich bedeutend verschoben. Wenn man in der Periode von 1912 bis heute, in welcher sich so markante Dinge zugetragen, das Verhalten von Frankreich und Rußland rückblickend prüft, so sieht man, daß beide Hand in Hand gingen, um ihre Wehrmacht zu stärken. Frankreich bürdete sich die Last der dreijährigen Dienstzeit aus und das Heer des Zaren ist heute den vereinigten Truppen Oesterreichs und Deutschlands an Zahl

über die Gewährung des Kredites für die Reise Poincares beriet, da hob der Ministerpräsident Viviani her vor, das Bündnis zwischen Frankreich und Rußland mache hie und da eine Aussprache nötig und zwischen den Regierungen müsse von Zeit zu Zeit . ein mündlicher Austausch über das gemeinsame j Vorgehen in großen Fragen stattfinden. Und so j werden denn in Peterhof und Tsarskoje-Selo wahr- ! scheinlich die österreichisch-serbische Spannung, die : albanische Frage und die Mißhelligkeit zwischen I der Türkei

und Griechenland erörtert werden. . Vielleicht spricht sich Poincare mit dem Zaren auch l über die Umgestaltung der Triple-Entente Frank- ! reich-Rußland-England zu einem soliden Dreibund ' aus, der ja schon seit langem in die Erscheinung ! getreten wäre, wenn England sich nicht immer - dagegen gesträubt hätte. j Frankreich ist stolz darauf, der russischen und i englischen Politik in ihren gegenseitigen Beziehun- ; gen die Wege geebnet zu haben. Es würde einen i Triumph darin sehen, wenn es der Kunst

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