ihren Eintritt in die Geschichte vollzogen. Wären sie mit sich allein geblieben, sie hätten möglicherweise den Sieg mit ihrem Bunde gekrönt und sich als Großmacht den Frieden gebracht. Rußland war es vor allen und mehr als alle anderen, das diese se gensvolle Entwicklung durchkreuzte. Der Soziali stenkongreß zu Basel hat zur Parole der europäischen Demokratie gemacht: Der Balkan den Balkanvöl kern! Welche Vorwürfe man der österreichisch-unga rischen Balkanpolitik
auch machen kann — und wir haben ihre Fehler ohne Unterlaß anfgezeigt und an geklagt —, in jenem Moment, als die Balkanstaaten sich selbst befreit hatten, hat sie ihr „territoriales Desinteressement" erklärt. Rußland war es, das die innere Gestaltung des Balkans aus eigener Kraft durchkreuzte. Rußland warf sich den Verbündeten in den Weg, als sie gegen Konstantinopel zogen, und verhinderte, daß sich der Bund in der gemeinsamen Bundeshauptstadt selbst vollende. Rußland spornte Serbien an, seine Forde rungen zu überspannen, den Bulgaren
Mazedonien zu rauben. Rußland hat den kaum geeinten Balkan wieder gespalten und Serbien zu seinem Sonderor gan gemacht, zu seinem ständigen doppelten Hinter halt: gegen Bulgarien, wenn es nach Konstantinopel greift, und gegen Oesterreich-Ungarn, wenn es Ruß land irgendwo die Wege zu kreuzen wagen sollte. Nicht geleugnet sei, daß Oesterreich-Ungarn gegen über Serbien, hauptsächlich in Handels-'und ver kehrspolitischen Fragen, seit 1606 unklug und un gerecht gehandelt hat. Aber diese Fehler treten weit
, den beherrschenden Flottenstützpunkt, des Westbal kans, auf sein westliches Einbruchstor. Zugleich ist es dazu gemietet, mit Engländern und Franzosen zusammen die Dardanellen zu stürmen, die östliche Flanke des Balkans, sein zweites Tor. . Dort soll Rußland Konstantinopel und den Bosporus beset zen, Italien und Frankreich Gallipoli und die Dar danellen. England hat sich Jmbros' und Tenedos', der vorgelagerten Inseln, schon jetzt versichert, die Zwölfinselgruppe soll Italien behalten. Der Balkan