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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 30.01.1915
Umfang: 8
werden jederzeit angenommene M 9 . Imst, Samstag, den 30. Januar 1915. 28. Jahrgang. Erfolge gegen Rußland in Galizien und in den Karpathen — Räumung Lembergs durch die Russen ein Bluffversuch. — Deutsche Fortschritte in Polen und Frankreich-Flandern Irr Fluch der döse« Tat. Unter den großen Problemen, die der Verlaus des Krieges hat entstehen lassen, ist eines der inte ressantesten, was wohl in Rußland werden wird. Daß das Zarenreich sich in einer inneren Krise be findet, kann nicht mehr zweifelhaft

gericht wohl mit Schimpf und Schande aus dem Dienst gejagt wurden. Es wird also wieder viel schuldloses Bürgerblut durch fanatisierten Pöbel in Rußland vergossen werden, aber ob unter den ganz ungewöhnlichen allgemeinen Zeitumständen dauernd der Schrecken der Revolution niederzuhalten ist, darf wohl bezweifelt werden. Es ist keineswegs ausgeschlossen, daß in dem vom Großfürsten Nikolaus tyrannisierten Rußland eines Tages die Volks-Empörung ihr Haupt erhebt. Die Voraussetzungen

sind hier in noch höherem Grade gegeben, als vor zehn Jahren, weil eine ge schlagene, demoralisierte Armee der beste Nährboden aufrührerischer Gelüste ist. Ihrer aber Herr zu bleiben, würde auch dem allgewaltigen Nikolaus schwer gelingen. Der so unglücklich verlaufende Krieg hat in Rußland ein Durcheinander hervorge rufen, in dem zum Schluffe das Alte stürzen muß, ohne daß auch nur im entferntesten erkennbar wäre, wie das unter furchtbarsten Schauern sich gestaltende Neue beschaffen sein wird. Nur eines erscheint gewiß

sein wird. Das Ventil auswärtiger Ver wicklungen ist ihm auf lange Zeit hin verstopft. Rußland wird innerlich so klein werden, wie es sein fürstlicher Gewaltmensch mit Oesterreich-Ungarns und Deutschlands Schicksal im Sinne gehabt hatte Das ist der Fluch der bösen Tat l Guglauds Schachfigur Japan. Bon F. Mehner-Ehr Wald. Darüber ist die Welt einig, daß Englands Diplomatie bisher mit erstaunlichem Geschick Japan zur Förderung englischer Interessen verwendet. Englands Politik gipfelt in dem Satze: „Die jeweilig

Großbritannien gefährlich werdende Groß macht muß durch für diesen Zweck anzuwerbende Bundesgenossen geschwächt oder vernichtet werden." Als Rußland Port-Arthur zum Kriegshafen D^s Deutschen Schwur. Zum 27. Januar 1915. Von Otto Osterloh. Der Weltkrieg dröhnt. In tausend Wettern Umbraust des Deutschen Kaisers Krön'. Man will das Deutsche Reich zerschmettern, Den Kaiser stürzen von dem Thron. Auf, Deutsche, auf zum heil'gen Ringen! Auf, laßt den Schwur zum Limmel dringen. Den heil'gen Schwur der höchsten

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 07.01.1896
Umfang: 4
Nr. 4. „Bozner Zeitung (Tüdtiroler Tagblatt)'. Dien»tag^-den 7.-Jänncr-48S6. A H nc v dc gc A er sc kl fl w E K tc dl s« a a f s> i' n d ZZ s' s- n (Zi zl c g s< b e z v r Kußland im Jahre 1895. Man mag e« vielleicht beklagen, aber ändern, läßt sich an der Thatsache nichts: Was England verloren/!- hat Ruß land gewonnen. Es ist ja ganz richtig.wenn man nur zu wählen hat zwischen England und Rußland, so wird jeder Freund der Freiheit und des menschlichen Fortschrittes -ohne Zaudern

auf die englische Seite treten, denn diese Güter sind bei England doch noch in besserer Hut als bei Rußland. Allein dieser letztere Staat ist in eine fast allmächtige Stel lung emporgerückt durch die Gunst der Umstände, aber auch, das muß anerkannt werden, durch eine geschickte Politik. Frankreich ist ihm. vus Haß. Hegen , Deutschland der ergebenste .Bundesgenosse, der sich jeder sebständigen auswärtigen Polilik begeben hat, der nur thut, was Rußland will. Rußland aber verpflichtet

sich zu nichts?-sondern^ Anterhält^sogar -gute Be ziehungen zu Deutschland, das seinerseits froh ist, wenn eS mit Rußland auf leidlich gutem Fuße steht; denn so lange die« der Fall ist, wagt Frankreich keinen Angriff auf Deutsch land. Und da Deutschland mit Rußland gut steht, ist auch Oesterreich-Ungarn bemüht, sich mit Rußland gut zu ver trage». Und die slavische >Welt^ im Südvsten deö ErdthcileS ist Rußland ganz ergeben. Neuerdings wird das Verhältnis der Türkei zu Rußland immer intimer. Einst war England der Freund

der Türkei, bereu Erhaltung ein Grundpfeiler der englischen Politik ' war.- Heule ist England der stärkste Bedrän ger der Türkei, Rußland gibt sich aber den Schein desn guten Freunde», der die anderen zurückhält .und. Hat iin -dem ver gangenen Zahre seine Stellung - beim Sultan so zu verbessern gewußt, daß der mißtrauische Despot sich mehr und,mehr zu dem Kabinett an der Newa hinge zogen -fühlt. Ein Bündnisabschluß zwischen Rußland und der Türkei Würde die Welt kaum mehr überraschen; er wäre übrigens

auch natürlicher als die Verbrüderung zwischen Rußland und Frankreich. Freilich wäre das Bündnis nichts andere« als eine Schutzherrschaft, die Rußland über die Türkei ausüben würde! Möglich,. -daß--da« kommende Jahr diese« Ereignis bringt. ...Wie.,mächtig die Stellung Rußlands geworden ist, Hai sich 'hauptsächlich beim japanisch'chinesischen Kriege gczngt, der im Frühling des verflossenen Jahres abgeschlossen wurden In allen Schlachten, zu Wasser und zu Land, hat Japan den Sieg davon getragen

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 07.09.1886
Umfang: 8
Deilage zum „Tiroler Volksblatt' Nr. 72. Boze«, Dienstag, den 7. September 188S. Randglossen zur Tagesgeschichte. Fürst Alexander braucht eineeiserne Energie, wenn er sich halten will. Er ist so zu sagen auf sich selbst angewiesen und auf sein halbwildes Volk. Eng land, das seine Interessen im Orient am Besten durch tin von Rußland unabhängiges Bulgarien vertreten glaubt, hat die größte Freude an die Rückkehr des Fürsten in sein Land; es wird ihm im Geheimen den Wunsch haben zukommen lassen

Besprechung keine defini tiven Beschlüsse gefaßt, weil Niemand wußte, ob Fürst Alexander zurückkehren werde, und welche weitere Ent wicklung zu erwarten sei. Herr von Giers stellte absolut in Abrede, daß das Petersburger Cabinet von der Revolution im Voraus gewußt habe, ihm war nur bekannt, daß in Bulgarien eine unzufriedene Partei existire. Daß gerade jetzt die Katastrophe eintreten werde, ahnte in Rußland auch Niemand. In Franzensbad habe man, so v. Giers neuerdings den Grundsatz des Zusammen gehens

mit Deutschland und Oesterreich be festigt. Ueber die Zukunft fehlen endgültige Beschlüsse. Giers äußerte, Rußland wünsche nicht die Besetzung Bulgariens, so lange dort Ruhe und Ordnung herrschen. Das Interesse Rußlands an Bulgarien ist unter allen Umständen enorm groß und kann niemals in die Schanze geschlagen werden. Rußland ist außer Stande, sich gänzlich von Bulgarien loszusagen. Ucberaus kritisch und delikat würde aber Rußlands Stellung, wenn der Fürst etwa die Verschwörer hin richten lassen

wollte. Rußland könnte zur Hinrichtung jener Männer, die aus Anhänglichkeit an Rußland die Umwälzung versuchten, nicht stillschweigen. Sehr böse war Giers auf England M reden, welches mit Rücksicht auf seine asiatische Politik Jeden als Instrument gegen Rußland gebraucht; so hat es auch mit dem Fürsten Alexander gethan. Herr von Giers vermied es persönlich eine feindselige ^Innung gegen den Fürsten zu zeigen. Er bedauerte vielmehr die Wege, welche der Fürst eingeschlagen und legte eine größere Schuld

, als dem Fürsten selbst, der englischen Regierung bei, vor der er sich mißleiten ließ, jedenfalls aber wäre es ohne England nie so weit ge kommen. Mit Deutschland und Oesterreich könnte es kaum jemals gleiche Schwierigkeiten geben, jedenfalls 'Hl, so lange die jetzige, gegenseitig loyale und ver trauensvolle Politik fortbestehe. Mit ganz besonderem Nachdruck sprach Herr von Giers, daß Rußland die Rückkehr des Fürsten Alexander nicht gewünscht und daß weder er noch Bismarck diese Rückkehr °ugerathen hätten

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 24.03.1915
Umfang: 8
und die von Rumeli-Kawak, Böjük-Liman und Ghariddsche auf europäischer Seite. Natürlich sind auch die äußersten Landpunkte des Bosporus am Gestade des Schwarzen Meeres sehr stark befestigt. Die Durchfahrt durch den Bosporus zu erichwingen ist noch weit schwieriger als bei den Dardanellen. Rußland wollte sie bei Beginn des Krieges durch einen Handstreich erreichen, aber es wurde bekanntlich mit blutigen Köpfen heim-geschickt. Nach dem Ausbau, den sowohl die Dardanellen- sowie die Boporusforts, besonders

l bei uns leicht verständliche Freude, schöpfen wir ! daraus doch dis erneute Hoffnung, daß das Ende ^ des furchtbaren Völkerkrieges schneller herannaht | und die verbündeten Kaisermächte einen ersolg- | reichen Sieg erringen werden. Da kann man begrei- ! fen, mir welch' froher Befriedigung man in jj Deutschland und Oesterreich-Ungarn das neue j Finanzabkommen zwischen Frankreich, Eng- • land und Rußland gelesen. Es enthält diese inhaltsreichen Hauptbestim- s muugen: s 1. Frankreich und England bestreiten

für die I ganze weitere Kriegßdauer aus eigenen Mitteln alle in Paris und London sowie auch in New- Dork zahlbaren Fälligkeiten Rußlands für Kciegs- lreferungen, sowie die Zinsen der russischen Staats schuld und der vom ruffischen Staate garantierten Eisenbahnobligationen. 2. Rußland verpflichtet sich, alle ausgelegten Gelder längstens ein Jahr nach d.r Unterzeichnung des Friedensvertrages ebenso wie alle aufgelan- fenen Zinsen und Kosten zurückzuerstatten. 3. Als Spezialpfand bestellt Rußland die in Odessa

. Man klammert sich also in solchem Falle gern an die Hoffnungsmöglichkeiteu und läßt sich dazu noch als Pfand verschreiben, was nur irgend noch zu erlangen ist. Es sind böse Stunden, die da die Gläubiger und der Schuldner zu durchleben pflegen. Rück sichtslos bricht die gehässige menschliche Leidenschaft und Bitterkeit hervor, wenn auch nach außen hin nach Möglichkeit der Anstand und das Gesicht ge wahrt wird. In solch' kläglicher Lage befindet sich also be reits das große riesige Rußland. Allein

die Zinsen stundet. Ja, noch mehr, sie wollen auch noch dis für Ruß land fälligen Kriegslieferungen bezahlen. Sonst könnten vielleicht die amerikanischen Fabriken die über Sibirien zu liefernden Geschütz- und Geschoß- Sendungen ein stellen. Wie ein fauler Witz mutet es einem an, wenn man im vorstehenden angeführten Vertrage liest, daß Rußland sich verpflichtet, alle ausgelegten Gelder längstens ein Jahr nach der Unterzeich nung des Friedensvertrages ebenso wie alle aus gelaufenen Zinsen und Kosten

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 20
Datum: 19.08.1905
Umfang: 20
Nr 33 <2 »tu 3 esLitCUV dingungen bittet, sondern deswegen, weil es ernst lich den Frieden wünscht. Wenn ein ehrenvoller Friede möglich wäre, so könnte es weder einwilligen, an Japan eine Kriegsentschädigung zu zahlen, noch Gebiete abzutreten. Die Beweisführung lautet ungefähr wie folgt: Rußland ist nicht besiegt, es hat Schlappen erlitten, aber es ist nicht gezwungen, unter allen Umständen den Frieden anzunehmen. Rußland wünsche den Frieden jetzt wie immer und wie es ihn ge wünscht hat, bevor

Japan die Feindseligkeiten er öffnet hat. Daß Rußland den Krieg nicht herbei gesehnt oder gewünscht habe, gehe daraus hervor, daß es weder in militärischer Hinsicht, noch in der Verwaltung auf den Krieg vorbereitet war. Gegen Rußland könne mit Recht vielleicht nur die eine Beschuldigung erhoben werden, die Gelegenheit ge geben zu haben, die Japan suchte und auf die Japan seit zehn Jahren sich vorbereitet hatte, nämlich den Krieg mit Rußland angefangen. D i e Verantwortung für den Krieg treffe Japan

und nicht Rußland In der Mandschurei herrscht Waffenstill stand. Es ist unwahrscheinlich, daß während der Verhandlungen ein Gefecht stattfinden wird, denn es wird zugegeben, daß, wenn Oyama Linewitsch jetzt zu einem Gefecht zwingen würde, in dem Tausende umkommen, Japan unvermeidlicherweise sein Ansehen bei der ganzen Welt verlieren würde. China hat entschieden die Absicht, der abend ländischen Kultur näher zu treten, insoferne wenig stens, als sie sich im modernen Kriegswesen verkörpert. Nach dem im Reiche

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 13.08.1920
Umfang: 6
Über eine ganz kurze Zeitdauer ! )lnauo sich werde in Rußland halten können. Dieser Frrtum rat sich als ebenso verhängnisvoll erwiesen wie die Meinung gewisser Unentwegter, daß der Bolschewismus Rußland ge- rettet habe. Rußland lebt, nicht weil, sondern obgleich dort seit drei Fahren die Revolution herrscht. Bisher konnte der Bolschewlsmus nur niederreißen. nickt aufbauen, vernichten, ohne Erfaß zu schaffen, dem russischen Volk unendlich viel nehmen, aber nur eines geben, was es wirklich verlangte: Land

— weil Rußland Uebersluß hat an Land, an Ackter- boden, der seine bedürfnislosen Bewohner heute ebenso er- nährt wie vor 900 Jahren. Und indem man jeden Gedanken eines Widerstandes mit Gewalt unterdrückte, haben die dar« Ilgen Machthaber es verstanden, die in ihrer Schwerfälligkeit leicht zu lenkenden Massen des russischen Volkes zu immer größeren Leistungen anzuspornen, die Revolution, indem sie ihr immer neue Nahrung zusllhrten, im Lunde lebensfähig zu erhalten und. ging auch die Kulturarbeit

von Fahrhunderten zugrunde, unter restloser Ausnützung aller natürlichen HIlfsguellen Rußlands ein neues Reich zu gründen ln ihrem Sinne, nach ihrein Willen zu regieren und zu lenken. Fn jedem der modernen europäischen Staaten wäre Aehnlichea undenkbar und unausführbar: und jeder Versuch müßte beim ersten Anlaß zusammenbrechen. Deshalb glaubte die Ententepolitik — in völliger Verkennung des russischen Volkocharakters und der nur in Rußland gegebenen Verhält nisse — mit Halbheiten und ungenügenden Kräften

das neue iltegime in Rußland stürzen und dem Volke eine westeuro- päische — und schon deshalb verhaßte — Verfassung aus- nötigen zu können. Alan, übersah völlig, daß die heutigen Machthaber durch die Revolution das „Souveräne Proleta- riat' Rußlands um Jahrhunderte zurückgeworfen. und die russischen Massen. die seit Fahrhunderten gewohnt sind, wil- , lenlos zu gehorchen, unter dem harten Zwange der heutigen ; Diktatoren ebenso ihre Pflicht tun würden, wie unter den Zaren Iwan und Alexander. Statt

dem russischen Volke die *) W. 3. Wils. Segnungen der Kultur und Menschlichkeit vor Augen zti führen, und ihm so den natürlichen und selbstverständlichen Weg aus seiner heutigen traurigenLage zuzeigen, schufdteEn. tente durch die Hungerblockade und den von ihr immer wieder geschürten Bürgerkrieg eine Atmosphäre des Wahnsinns und der Verzweiflung, die es Troßkt ermöglichen, ein Millionen heer von Männern auszustellen, die nichts zu verlieren, nur zu gewinnen haben, und mit deren Hilfe das neue Rußland

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Tiroler Volksbote
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Seite 11 von 16
Datum: 04.09.1914
Umfang: 16
(Nichteinmischung) erklärt), zugleich aber die Meeresstraßen durch See minen (das sind gewaltige Sprengkörper im Wasser) gesperrt. Sehr stark zu Deutschland nei gen auch die beiden nockischen Reiche Schweden und Norwegen, welche jenseits der Ostsee bis ans Eismeer und im Nordosten an Rußland gren zen. Beide dieser Staaten fühlen sich von Ruß- land bedroht, sie haben mobilisiert und wollen ihre Neutralität mit den Waffen gegen Rußland ver teidigen, wenn sie nicht im vorhinein zugunsten Deutschlands eingreifen

. Sie bringen eine halbe, , Million. sehr tüchtiger Soldaten auf die Beine. Rußland, welches den ganzen Krieg verschuldet und angesl'ft 't hat, welches die Grenzen Oesterreichs und Den^ch- lands im Osten bedroht, ist das gewaltigste N-Zch der Erde. Es hat eine Landfläche von 22,667.000 Quadratkilometer (dreimal so groß als ganz Euro pa) und 180 Millionen Einwohner. Drei Vierteile dieses Gebietes liegen in Asien; für den Krieg kommt nur das europäische Rußland mit zirka 110 Millionen Seelen in Betracht

. — Mehr als 4 Millionen Soldaten kann Rußland in Euro pa nie verwenden und diese sind zum Teile noch sehr unverläßlich, weil aus allen möglichen Völkern zu sammengewürfelt und voll Haß gegen den blutigen Zwingherrn. Das ungeheure russische Reich (in Europa) ist fast durchaus ebenes Land, aus dem sich vielfach niedrige . Hügel erheben, Eisenbahnen sind verhält nismäßig wenig, darum geht der militärische Nach schub sehr langsam. Obwohl ein ausgesprochener Ackerbaustaat mit ungeheueren, fruchtbaren Lände

reien, kann Rußland doch sehr wenig Getreide ex portieren (ins Ausland verkaufen). Denn die Land wirtschaft liegt stark darnieder, die Bauern schmach ten in tiefer Abhängigkeit^ von Regierung und Grundherren, nur ein Drittel des Bodens gehört ihnen zu eigen, das ganze Volk leidet unter einer heillosen Polizei- und Adelswirtschaft, Schmutz, Rohheit, Unordnung herrschen überall, die Revolu tion schläft nie ganz ein. Von Galizien und Bukowina östlich bis Kiew hinüber lebt das Volk der Ukrainer

(Ruthenen) zirka 20 Millionen stark, das von Rußland um seine Selbständigkeit, seine Religion und sein Volkstum gebracht wurde. Dort regt sich jetzt schon eine starke geheime Bewegung gegen die Unterdrücker. Zwischen Oesterreich und Deutschland schiebt sich ein größeres^ viereckiges Stück russisches Land herein. Das ist Polen (das gleiche Volk wie in unserem Galizien und im preußischen Posen) ein Teil vom alten, berühmten, selbständi gen Königreich Polen. Was die Polen seit hundert und mehr Jahren

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 8
Datum: 30.12.1908
Umfang: 8
mit Frankreich und die Annäherung an Italien für Rußland hervorgehoben, da Rußland friedlicher Sammlung bedürfe und die Stelle einer großen europäischen Macht nicht ausgeben wolle, besprach er Rußlands Haltung in der Balkanfrage. In der Adriabahn- und Sandfchakbahnfrage sei Rußland für die Interessen der Balkanstaaten eingetreten. Gegenüber der Türkei habe das Borgehen Rußlands auf Einmütigkeit der Mächte rechnen können. Mit Unrecht habe die russische Gesellschaft die Regierung angegriffen

, weil sie gegen die Besitznahme von Bosnien seitens Oesterreich-Ungarns nicht scharf protestierte. Ein scharfer Protest entbehrte der recht lichen Grundlage, weil seine (Redners) Vorgänger im Amte Verpflichtungen eingegangen seien, an die er gebunden sei. Die Osenpester Konvention vom Jahre 1877, die Berliner Deklaration vom Jahre 1878 und spätere Abkommen beengen die Freiheit der russischen Diplomatie. Mit Gewalt der Waffen den Protest unterstützen konnte Rußland auch nicht und mußte ihn so bleiben lassen. Dagegen

habe es pflichtgemäß auf den Berliner Vertrag hingewiefen und jene Artikel desselben, die für Rußland, die Balkanstaaten und die Türkei unvorteilhaft seien, da Oesterreich den für es ungünstigen Aitikel abzuändern anregte. Der Gedanke einer neuen Konferenz rühre aber nicht von Rußland, sondern von der Türkei her Die Konferenz brauchen aber alle Mächte, welche die Verträge nicht ohne Zustimmung der Signatar möchte abändern lassen wollen. Die Mehrzahl werde Rußland zustimmen. Gegen Oesterreich-Ungarn sei Rußlands

Haltung nicht unfreundlich gewesen. Ruß- land handle in der Frage mit Frankreich, England und Italien einmütig. Die Türkei könne aus das Wohlwollen Rußlands rechnen. Auch Oesterreich Ungarn, das eben einen Beweis versöhnlicher Stimmung gegeben, und das ihm verbündete Deutsch land weiden sich für eine sriedliche Lösung der Streiifrogen aussprechen. Rußland trete in die Ver Handlungen „ohne selbsüchtige Absichten' und werde auf die Wahrung des allen nötigen Friedens bedacht sein. Ueber Eingreifen

Rußlands sei in das Konferenz' Programm ein Punkt über Begünstigungen für Serbien und Montenegro ausgenommen worden. Für Bulgarien hege Rußland Teilnahme, trotzdenr es sich gegen die russischen Ratschläge für unabhängig erklärt habe. Weil es das ihm von Rußland gestellte Ziel erreicht habe, bemühe sich Rußland, ein gerechtes Abkommen zwischen Bulgarien und der Türkei herbeizusühren. Rußland habe Bul garien verständigt, daß Rußlands fernere Haltung davon abhänge, inwieweit Bulgarien in Zukunft

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 11.10.1876
Umfang: 8
Umwandlungsprozeß vor sich geht. ! nicht nnengagirt bleiben wird. DenO die MnmüthigkeW zwischen c> Wllten Dir . mit dem Obigen behaupten, ^daß,die österreichische .' Deutschland und Rußland gilt als .ausgemachte Sache und/dürfte Diplomatie nicht allein nichts erreicht, sondern den Knoten noch mehrver- in der That auch Vorhänden sein. U Das Weitere ist gar nicht ab wirrt hat, so wäre unsere Behauptung zu eng begrenzt, da die sammt- - zusehen ; es kann unter Umständen bald wieder zum Frieden kommen, lichen

, so daß. die „Hist.-pol. Blätter' es zur Gmud- den alttürkischen Fanatismus zügeln und den Christen im Orient j läge einer Reihe amerikanischer Studien nehmen konnten. - Sicherheit geben/ Nun schreibt man aus Konstantinopel; daß Äe Rußland spieU in Äe^ Koßeiß Frage, welche gegenwärtig Pforte in dem Falle den Schiffen die Durchfahrt durch den Darda- ! Europa, bewegt, eine so hervorragende Rolle, daß cs wohl angemessen Nellen verwehren werde; falls jedoch Gewalt angewendet werden sollte, c ist, die Streitkräste

; ew wenig ^u /mustern/ Welche^ jenes Reich bei würde der Sultan mit seiner Regierung nach Adrianopel übersiedeln, j einem etwaigen. Waffengmge Freunden W Seite-oder Feinden gegen- ^ ü Äber nicht allein die Pforte ist starrsinnig, auch in Rußland s über zu stellen ^ermöchw>Ziffermäßig-chat Rußland, 'wie die größte finden die friedliebenden und -suchenden Diplomaten- wenige Sympathien i Bevölkerung (85 Millionen^^swovonu72 Millionen in Europa)-uvter für ihre dorckenvolle Arbeit. Die ganze russische Presse

ist fast ein- den europäischen Mächten, so auch die zahlreichste Armee, i Seine . stimmig für schnelles Einschreiten Rußlands. Hiezu kommt das Miß- ? reguläre Feldarmee?zMt-in Friedenszeitew^ im europäischen Rußland trauen, mit !dem man in Petersburg Oesterreich und England betrachtet. 417,300Mann miL ;15,700 OWeren,'UHm-Kaukasus B6,400 Mann Vom Mißtrauen gegen Oesterreich haben wir schon oben gesprochen ; ? mit-2400-OWeren, im asiatischen Rußland sammt ^den- Localtrüppen was das letztere, England

betrifft, so weiß man in Petersburg davon, - 21,000 Mann mit 9M Offizieren. Im/Kn im daß England in Asien thätig sei, die Muselmanner Mittelasiens zu ^ europäischen Rußland ÄM einem k „heiligen' Kriege' gegen Rußland anzustacheln, um Rußland ; aber'l70,0d0'Mann Reserve-, 236.M Ersatz- und 274.000 Manü' dadurch Verlegenheiten zu bereiten. Tag für Tag kommen Nachrichten Z Lokaltruppen, was zuMmen i.3M000.Mnn m aus Rußland, wie man sich dort zum Krieg vorbereite. Die Rekru- ! im Kaukausus

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 8
Datum: 08.08.1914
Umfang: 8
. ReNamalionrn beliebe man nur an di« Ädmtnistratlon de» »Burggräffer- Meran, Berglauben Skr. SV, zu richten. — Inserate nach rarlf. — relephon-RuInummer Ar. KZ. flHmm, Samstag m 8. August 1914. XXXII. Jahrgang. Kalender: Samstag, 8., Cyriakus. — Sonntag, 3, Roman M. -■ Montag, 10., Laurentius Lev. u. M. —Dienstag, ll, Susanna M. Uor dem Weltkriege. Wir stehen am Vorabend großer kriegerischer Ereignisse. Millionenheere werden aufgeboten zu' gewaltigem Ringen. Und warum? Weil Rußland Oesterreich-Ungarn

gewaltsam hindern will, durch den Krieg gegen das kleine heimtückische Serbien weiteren Verrat und weitere Mordtaten zu ver hüten und endlich Ruhe vor den großserbischen Umtrieben zu bekommen. Rußland hält seine schirmende Hand über einen Mörderstaat, dem es Doppelmorde in Sarajewo gegeben hat. Vor aller Welt steht heute Rußland als der Friedensstörer am Pranger. Seine Haltung ist nichtewürdig, ein Verbrechen an der Menschheit. Während Rußland noch in heuchlerischen Telegram men seine Friedensliebe

betonte, hatte es schon die Militärmassen in Bewegung gesetzt, um in gegneri sches Land einzufallen. Auf Rußland fällt die Haupt schuld an den Strömen Blutes, die in den nächsten Monaten vergossen werden, Rußland hätte nicht die geringste Ursache, der Schirmherr von Königs und Fürsteumördern zu sein, nachdem doch schon so viele Angehörige seines eigenen Kaiserhauses das Opfer feigen Mordes wurden und auch das Leben des jetzigen Zars oftmals schon bedroht war, ja derselbe heute noch keinen Augenblick

sicher ist, daß ihn die Kugel eines Mordgesellen nieder streckt oder Bomben ihn in Stücke reißen. — Ein gestern abends eingetroffenes Telegramm meldet den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen unserem Reich und Rußland. Auch England, dessen Diplomatie vorgab, sich für die Lokalisierung des Krieges zu bemühen, hat sich nun beeilt und unter dem nichtigen Vorwände des Schutzes Belgiens an Deutschland den Krieg erklärt. Also auch die „ritterliche Nation' der Engländer verschmäht

es nicht, für das feige ser bische Mordgesindel einzutreten, allerdings weniger aus Sympathie für Serbien, sondern vielmehr darum, weil es den Zeitpunkt für gekommen er achtet, mit Deutschland, seinem Rivalen zur See, Abrechnung zu halten. In Frankreich besteht eine starke Partei der Friedensfreunde, derer: Oberhaupt, Sozialistenführer Jaures, von einem Meuchelmörder unschädlich ge macht wurde. Ohne Kriegserklärung begann Frank reich ebenso wie sein Bundesgenosse Rußland die Besetzung von deutschen Plätzen und führte

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Tiroler Volksbote
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Seite 1 von 12
Datum: 13.02.1918
Umfang: 12
Kriegsende mit Rußland — Friede mit der Main?. Nun endlich ist die erste Friedenstaube doch ge» kommen und hat uns den Oelzweig des Frie dens wenigstens mit Rußland gebrachte Die amt liche Meldung lautet: ^ ^ - W i e n, 1ZU Februar: Das k. k. Telegraphen- Korrespondenz-Bureau meldet aus Brest-Litowsk vom 16 . ds: Die für die Behandlung der politi schen -Fragen^ einsetzte deutfch-österreichisch-^n- garisch-ruffische Kommission hielt gestern u. heute Sitzungen ab. In der heutigen Sitzung der Kom

mission teilte -dKHorsitzende.Her ^russischen pation' im Auftrage seiner Regierung mit,, daß Nußland unter Verzicht auf einen formellen Friedensvertrag den Kriegszustand für beendet erkläre und die völlige sofortige Demobilisierung der russischen Streitkräfte anordne. . Das ist zwar nicht der förmliche Frieden, er kommt aber diesem gleich. Der Kriegszustand bat ein Ende. Rußland entläßt bedingungslos sein Heer und das Weitere wird sich finden. Es hatte in den letzten Wochen nicht den Anschein

, als wäre der Friede mit Rußland so nahe. Nur geheime Mitteilungen ließen darauf schließen/ daß das Kriegsende trotz aller trüben Erschwungen und trotz der Wolken» die den Friedenshimmel neuer dings zu verdüstern dtohten, doch nahe sei. Den Stein ins Rollen brachte offenbar der Friedens schluß mit der Ukraine, der Samstag, den S. Fe- bruar, zustande kam. Die Ukraine ist bekanntlich unser Grenzland. Schloß die Ukraine mit Ms Frieden, so hatte der Krieg mit Rußland für uns Oesterreicher tätsächlich

ein Ende, da wir mit dem übrigen Rußland keine Grenzen haben; somit stand es den Deutschen jederzeit frei, den Russen das Messer an die Kehle zu setzen. Das mochte auch die Bolschewiki-Regierung eingesehen haben. Ob man das auch den Russen zu verstehen gab/ weiß ich nicht. Es ist Wohl auch gar kein Zwei fel, daß der Friedensschluß mit der Ukraine auf die russische Bevölkerung eipen derartigen Ein- durch gemacht hat, daß Trotzki und Lettin an den Frieden denken mußten, mochten.sie wollen over

nicht. - Man stelle sich beispielsweise nur vor, w:s das auf uns für einen Eindruck machen würde, wenn Ungarn, ohne uns zu fragen, sagen wir mit Rußland oder Italien Frieden schließen würde. Nun ist es in Rußland nicht allein die Ukraine, die auf einen Frieden drängt und vom eigent lichen Rußland los will. Auch Finnland liegt im schweren Kampfe mit Rußland, ebenso das südliche Rußland, die Heimat der Kosaken, die Halbins'l Krim, das ferne Turkeitan, der Kaukasus un-h nicht zuletzt'das ausgedehnte Sibirien

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 06.03.1918
Umfang: 8
für loeo WS Haus ganzjährig L 160; mit PostVersendung im Inland: monatlich L 140. vierteljährig T 3 60, halbjährig T 7—, ganzjährig IL 14'—. Für Deutschland ganzjährig 1t 17'—; für die übrigen Länder des Weltpostvereines ganzjährig LI 20'—. Einzelne Nummer 12 K. Die Abnahm» des Slattes» solange eine ausdrückliche Kündigung desselben nicht erfolg!» gilt als AbouneznentsVerpflichtung. Nr. 19 Bozen, Mittwoch, 6. März 1918 57. Jahrgang riedensschluß mit Rußland Nach vielen schweren Stunden in diesem Welt

und Batum, von Rußland vollständig losgetrennt; diese Gebiete müssen von allen russischen Truppen, auch von jenen der Roten Garde mit möglichster Beschleunigung geräumt werden. Rußland verpflichtet sich, an die völlige Demobilmachung seines Heeres, einschließlich der von der jetzigen Regierung neugebildeten Hee resteile (also die Rote Garde) zu schreiten. Die russischen Kriegsschiffe sind in russischen Häfen zu belassen und zu desarmieren. Fremde in Rußland befindliche Kriegsschiffe find genau

. ^ Wien, 3. März. D:s Korr.-Bureau mel- ' det aus Brest-Liwwst: 5>er Friedensvertrag mit Rußland samt den .'Lsakankcägen wurde heute nachmittags um 5 Ahr unterzeichnet. ! Berlin, 3. März. (Wolffb.) Amtlicher ! Abendbericht: Infolge Unterzeichnung des ! Friedens mit Rußland find die militärischen Bewegungen in Großrußland eingestellt wor- ! den. ! Wien» 4. März. Das Korr.-Büro meldet > aus Breft-Litowst vom 3. März: Der zwischen Deutschland, Oesterreich-Ungarn, Bulgarien und der Türkei einerseits

und Rußland ande rerseits heute unterzeichnete Friedensvertrag weist einleitend daraufhin, daß die genannten . Mächte übereingekommen sind, den Kriegszu- ' stand zu beenden und die Friedensverhand lungen möglichst rasch zum Ziele zu führen, worauf nach Aufzählung der Bevollmächtigten nachstehende Vereinbarungen folgen: Artikel I: Deutschland, Oesterreich-Ungarn, Bulgarien und die Türkei einerseits und Ruß land andererseits erklären, daß der Kriegszu stand zwischen ihnen beendet ist. Sie sind ent schlossen

^ fortan in Frieden und Freund schaft miteinander zu leben. Artikel II: Die vertragschließenden Teile werden jede Agitation oder Propa ganda gegen die Regierung oder Staats und Heeresewrichtungen des anderen Teiles unterlassen. Die Verpflichwng gilt, so weit sie Rußland obliegt, auch für die von Pen Mächten des Vierbundes besetzten Gebiete. Artikel III: Die GeNete, die w est liH der zwischen den vertragschließenden ' Teilen vereinbarten Linie liegen pnd zu 'Rußland K - hört Haben, werden der russischen

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 14.05.1926
Umfang: 8
il t; : - l-f fr ; f 1 ' g !'' t Mng zu ziehen, welche Umstände den Vertragsaib- Lchlrch ibeMeunigt haben konnten. Ce ist bekannt, daß Deutschland «und Rußland durch eine lange Reihe von Jahren mit starken wirlscMtspolitischen, handelspoktischen und geistigen Banden verknüpft waren, und zwar bis zu einem solchen Gvcche, daß' man mit der Kenntnis der deut schen Sprache, vor jeder andern Sprache, nicht ein mal die russische Sprache Felder ausgenommen, die von der Masse der nichtslawischen

, dem Zarenreiche unterworfenen Völker weder gesprochen nach ver standen wurde als Srember leicht im ungeheuren Rußland reisen konnte. Ich kann das aus eigener pWsönlicher Erfahrung bestätigen. Man braucht ftch auch nicht der Tatsache zu erinnern, daß selbst das russische Kaiserhaus seit der Zeit der berühmten Ka tharina bis zu den «letzten Jahren seines Bestandes, der Germanisierung nich t entzog. Die enge Freundschaft mit Rußlcuck hat die poli tische Auserstchung Deutschlands überlebt, ja sie ist damals

noch stärker geworden und bildete einen Grundgedanken der Politik Bismarcks und das Glaubensbekenntnis Kaiser Wilhelm I. Kaum war Bismarck aus Wien, wo er das Bündnis mit Oester deich geschloffen hatte, als er sich schon beeilte' einen Gegerw^icherungsverftiag mit Rußland «Lzuschlie- ßen und Kaiser Wilhrim I. ließ sich ans Sterbsbette Mnen Enkel Wilhelm — sein Sohn Friedrich war gleichfalls ein dem Tode geweihter Mann — kommen und empfahl ihm mit größter Wärme, die intimen -Beziehungen mit Rußland aufrecht

zu halten: „Was immer kommen möge,' sagte er ihm in. Gegenwart Bismarcks und der kaiserlichen Familie, „die voll ständige Solidarität mit Rußland mutzt du immer fest unantastbar halten, ihr müssen die Beziehungen mit ollen anderen Staaten untergeordnet sein. Vergiß nie, daß das Gedeihen des Reiches, unseres Hauses, mit der Pflege der russischen Freundschaft vecknüpst ist.' Rach der verhängnisvollen Erfahrung des Krie ges und des Friedensschlusses war es natürlich, daß die neuen Stcmtsmänner des Reiches

zur Konferenz zu gelassen werden sollen, von Frankreich mit drama tischer Schaustellung zerstört wurde. Dann hat das- felbe Frankreich mit hartnäckiger Feindseligkeit aus der Konferenz von Genua, wo zum erstenmale, dank der Anregung Italiens, Sieger und Besiegte neben einander faßen, den Abschluß des Vertrages von Rapallo zwischen Rußland und Deutschland beschleu nigt. Da Tschftscherin sshr fürchtete, der englische Außenminister Chamberlcnn beabsichtige mit den' Vettvägen von Locarno Rußland vollständig

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 19.10.1917
Umfang: 8
auf Oesel ist nicht nur ein tak tischer Erfolg, der im großen strategischen Bilde hoch bewertet werden muß, nein, die Tatsache der Landung rührt eines der großen geschicht lichen Probleme auf. Wir brauchen, in dLr Ge schichte gar nicht so sehr weit zurückgehen, um die Parallele zu finden. Als Rußland in den fünfziger Jahren über das Schwarze Meer nach dem Mittelmeer strebte, da war es der Feind der Menschheit, England, das seinen alten Gegner Rußland durch eine Landung in der Ostsee, und zwar in genau

derselben Gegend, in der wir jetzt gegen Rußland kämpfen müssen, zu packen versuchte. Oesterreichischer Einspruch schnitt der Aktion Englands die Spitze ab. In Wien hat man stets die großen weltbewegenden Probleme früh zeitig erkannt. England wollte damals mit einem neu zu errichtenden polnischen Staat zu sammen operieren, um Rußland von der Ostsee aus zu fassen. England war es in erster Linie, das das nach Expansion strebende Rußland so wohl im Schwarzen Meere wie in der Ostsee eindämmte. Das „Testament

Peters des Gro ßen', jene grandiose Fälschung, spielte damals noch nicht die Rolle, es war noch nicht jenes Agitationsmittel, mit dem die von einer grau samen Bürokratie beherrschten Massen Ruß lands für eine bestimmte Idee in Gang zu bringen waren. Das Konstantinopler Problem schlief ein, jenes der Ausbreitung Rußlands bis zum Atlantischen Ozean durch Norwegen wurde zurückgestellt. Rußland wandte sich schließlich nach Asien. 1895 war ungefähr das Jahr, in dem die gewaltiae Idee der Eroberung

eisfreier Häfen am Stillen Ozean geboren wurde. Zugleich ging der asiatische Drang Rußlands über Per sien nach Indien. Wiederum war es Eng land, das die Schlüssel der Meere besitzt, dessen Volk glaubt, das Auserwählte des Himmels zu sein, dem alle anderen Völker der Erde dienen und Zinsen müssen, das Rußland die neuen Wege verschloß. Der mandschurische Krieg machte dem großen Schwung russischer Politik in Asien ein Ende, wakirfcheinlicki für immer. England stand hinter Japan. Japan spielte Enqlands

Spiel, genau so wie es heute Frank reich tut. Englische Staatskunst feierte ihre höch sten Triumphe, als die englischen Staats männer es verstanden, im Jahre 1907 ein Ab kommen über Innerasien mit Rußland abzu schließen, ein Abkommen, das Rußlands Traum nach einem eisfreien Hafen am Persischen Golf — Bender Abbas — endgültig zu schänden machte. Rußland mußte sich folgerichtig wieder nach Europa wenden. Der Krieg gegen Deutschland war an dem Tage gesichert, an dem das Abkommen über Persien

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 14
Datum: 21.09.1886
Umfang: 14
. XX Iahrg Telegramme siehe 5. Seite. Itknrtichische und rulsische Interessen. j Wie«, im Sept-mbn.*) ist eine bekannte geschichtliche Thatsache, 'von allen europaischen Staaten in den letzten Jahrhunderten Oesterreich und Rußland am wenigsten als Gegner aus dem Schlacht- . aeaenübergestanden sind. Eigentlich nur eine: zuerst 1762 im Lause des steben- hnqen Krieges, als nach dem Tode der Kaiserin ch'beth Peter III.. der große Bewunderer MrichS, in einem unbesonnen rasch ^abge- Mimn Frieden

und russische Truppen ujdim Napoleon'schen Zuge nach Rußland 'nüder, an dem Oesterreich mehr gezwungen i ftnen Willens theilnahm. Ungezählte Male Osten aber die russischen und österreichischen Me Schulter an Schulter, so daß Kaiser utolaus alles Recht hatte, so oft er in Oester- -ch die Obercommandanten und Generale -Mag, stets von der engen auf einer Reihe ^Schlachtfeldern bewährten Waffenbrüderschaft beiden Armeen zu reden. ' Wenn es nun zwischen zwei Staaten nie zu Zusammenstoße kommt, so muß jedenfalls

^Gegensatz der beiderseitigen Interessen nie- groß sein, die Interessen, wenn ein Wider et vorhanden, müssen sich aussöhnen lassen, ^k»n dieselben nicht gar schon von Haus aus ^lisch sind und eine parallele Action bedingen. H der That konnte man auch, so lange Oester- vorwiegend in Italien und Deutschland L Rußland nur an der Seite Oester- Ws finden; in der polnischen Frage trat eben- .ssemg Gegensatz zu Tage, die Theilung N Polmschen Reiches vollzog sich im besten Avechandnisse. der Türke

vor. Solange lvinte Don und Dniester getobt hatte, Rten einen ruhigen Zuseher. ab- Ajnan ^ er sich an den Pruth und die ^I^g^mußte Oesterreich aüsmerksam werden. 2»».^ -m« dn.Münchtmr„Allg Nicht wenig trug Napoleon dazu bei, die Staats-» Männer Oesterreichs auf die gefährliche Lage! aufmerksam zu machen, in welche die Monarchie' gerathen würde, wenn sich Rußland an der unteren Donau festsetzte. Napoleon hatte sogar einen Plan zur Theilung der Türkei gefaßt, nach dem Frieden von Tilsit, im Januar 1808

, wo er^dem Czares die/Unterstützung seiner Pläne im Orient in WZWr gestellt. bald jedoch ge funden hat>^_!mß^man Rußland wohl etwas, aber bei weitem nicht alles gewähren dürfe, was es im Orient zu erhalten wünschte. Zu Metter- nich sagte er aber, Oesterreich besitze das größte Interesse dar .'N, seine Hände in der Angelegen heit zu haben, Rußland dürfe die Beute nicht allein machen, sich nicht am Balkan und an der unteren Donau festsetzen. Umgekehrt nannte er die Ansprüche Oesterreichs auf den Lauf der Donau

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Tiroler Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 07.08.1914
Umfang: 16
Stunden sein Militär entlassen, sonst sehe sich Deutschland . genötigt, selbst zu den Waffen zu greifen und endlich mit 'Aufgebot all seiner Kräfte sich : und Oesterreich - dauernde Ruhe zu verschaffen. Gleichzeitig hat Deutschland an Frankreich, den russischen Bun-' desgenössen, die Anfrage gestellt, wie es sich im Falle eines Krieges ' Zwischen Deutschland und Rußland stelle. Rußland hat keine Antwort ge geben,- worauf Deutschland an Rußland den Krieg erklärt hat. Die. Russen griffen sofort

^ die deut schen Grenztruppen an. Somit ist . der deutsch-russische Krieg - ßereits im Gange.^ ^ > : Deutschland greift sehr kräftig,-am 'Ein Schiff hat bereits eine russische Hafenfestung in Brand geschossen. - ^ ' ^ Die gefährdete Lage hat Oesterreich selbst verständlich schon vor der KriegserMrung an Serbien genötigt, die Grenzen gegen Rußland in Galizien mit Truppen zu versichern; in den Wen Tagen wurden und mußten sowohl in Deutschland als auch in Oesterreich fast sämtliche dienstpflichtigen Männer

sehr geschwächt, hat es doch in denselben bei 100.000 Mann verloren, also da Rußland. Rußland ,ist ein ungeheure» Reich, das bis China und Japan. Dementsprechend groß ist ..auch die Zahl seiner Soldaten. Trotz, alledem dürfte Rußland den Handel nicht zu loben haben und die Suppe, die es sich eingebrockt, hübsch versalzen finden. Man darf sich durch die ungeheure Größe Rußlands nicht erschrecken lassen. Rußland kann zwar so viel Millionen Soldaten aufbringen, als Oesterreich und.Deutschland zusammen

, - aber schwerer oder fast unmöglich ist es, sie allesamt dort hin zu bringen wo es dieselben braucht. Will es z. B. 100.0V0 Mann von der äußersten Grenze Asiens an unsere Grenze werfen, so'bedarf es dazu minde stens zwei Monate Zeit. Rußlands Größe ist somit auch seine Schwäche. Rußland steht mit keinem sei ner Nachbarn gut, deswegen kann es auch nicht seine Soldaten allesamt von den Grenzen ziehen. Es ist übrigens 100 gegen 1 zu. wetten, daß. wenn es Ruß land gleich anfangs schief geht, alle seine Nachbarn

, Rumänien, die Türkei, Schweden, China und Japan über dasselbe herfallen, um sich ein Stück von der Haut des russischen Bären zu erbeuten. Rußland hat noch drei schwache Punkte: zwei seiner Grenzländer werden von den Russen sehr Hart gehalten, nämlich das nördliche Finnland und Russisch-Polen. Diese beiden Länder warten hart auf einen Krieg, um sich zu erheben und sich frei zu machen. Außerdem ist die Arbeiter-Revolution im Innern jederzeit ^bereit, los zuschlagen. Nicht zu vergessen ist, daß Rußlands

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 5 von 10
Datum: 05.01.1872
Umfang: 10
eilage zum.Tiroler Volksblatt' Nro. Z. Rundreise durch Europa. I. Rußland (Nach „Rosenthals Convertitenbilder.') Ich habe mir vorgenommen, Ihnen, werthe Herren! in einer Reihe von Vorträgen ein kleines Bild vom gegenwärtigen Europa zu zeichnen. Wenn im Bilde mehr Schatten- als Lichtseiten sind, so wollen Sie es nicht dem Maler, sondern der Natur zur Last legen. Begleiten Sie mich zuerst nach Nußland. Wenn der Maler Etwas zeichnen will, so muß er sich dieses Etwas, das er zeichnen

will, in der Nähe ansehen. Es ist zwar eine Reise nach dem kalten Rußland jetzt bei der Winterstrenge nichts Angenehmes, und schon der Gedanke daran macht einen frösteln. Doch die Reise, die Sie mit mir zu machen so gefällig sein wollen, soll nur im Geiste stattfinden; jeder kann dabei ruhig hinter seinem GlaS Wein sitzen bleiben. Vor den Wölfen, die besonders im Winter die russischen Steppen unsicher machen, brauchen Sie keine Angst zu haben; höchstens könnte ich Ihnen ein Bären aufbinden

, wenn ich nicht Alles sachgetreu, Manches unrichtig schildern würde. Mit Wissen und Willen soll es nicht geschehen. Rußland ist ein großes Reich, es zählt in Europa allein 99.296 Quadrat-Meilen, während ganz Europa circa 180.000 Quadrat-Meilen umfaßt. Das europäische Rußland ist. was die Ausdehnung betrifft, daher größer als halb Europa. Oesterreich hat auch eine hübsche Größe, aber es enthält doch nur 11.300 Quadrat-Meilen. Der größte Theil Rußlands, was die Ausdehnung, aber nicht die Bevölkerung betrifft, liegt in Asien

, wo 270,532 Quadrat-Meilen zu Rußland gehören. Wäre Rußland in dem Verhältnisse bevölkert, wie das kleine Belgien, das auf 536 Quadrat-Meilen 5 Mill. Einwohner zählt, so wären in Rußland 3035 Mill. Einwohner, während in Wirklichkeit nur 69 Mill. sind. Die Einwohner des ganzen Erdbodens zwei und ein drittel Mal genommen, hätten auf russischem Gebiete Platz. Rußland zählt bei 60 Mill. Anhänger der russisch-griechischen Kirche, bei 7^ Mill. Katholiken, eine Menge Protestanten, Juden, Muhamedaner und Heiden

. Die Anzahl der Völker und Nationen ist sehr groß, so daß ich einige Minuten benöthigte, um nur die verschie denartigen Namen zu nennen. Man rechnet nämlich 100 verschie dene Völkerschaften mit 40 Hauptsprachen. Ein eigentliches Bütgerthum, als Hauptträger der nationalen Bildung, gibt es in Rußland nicht. Wer den russischen Adel nach seinem Auftreten im Auslande beurtheilen wollte, der wäre auf dem Holzwege; weil er sich im Auslande mit dem feinsten Kulturlack überfirnißt repräsentirt und dabei kolossalen

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 18
Datum: 08.09.1898
Umfang: 18
werden. WaS dem Volke klommt und BolkSvermözen schaff», gehört ins erste T'tffcn. ES ist das die Parole, die unser Reichsverein — entgegen der früher regierenden Sortenmanie — vor einem Vierteljahrhundert ausgegeben und seither, unbe irrt durch kleinliche Nergeleien, konsequent aufrecht er» holten hat. Nahezu all« Reiche, namentlich Deutsch land, Frankreich, Rußland, haben dieses „österreichische Prinzip' nach und nach auch zu dem ihrigen gewacht. Auf dieser Jubiläumsausstellung wird diese Idee zweifelsohne

. Die Er öffnung deS AuSstellungSbureauS am AuSstellungSPlotze wird seinerzeit bekanntgegeben werden. ^Aenderungen im PostVerkehre mit Rußland.Z Im Postverkehre mit Rußland treten folgende Aenderungen in Kraft: 1. Postpakete. Als Postpakete können unter den im internationalen Postpaketverkehc» geltenden Bedingungen im Verkehre mit dem europäischen Rußland einschließlich des Groß- herzogthumS Finnland Pakete mit und ohne Wertan gabe bis zum Gewichte von S Kilogramm virsendet werden. Dle Wertangabe

ist bis zum Betrage von 50.000 Franken zulässig. Dle Postpakete dürfen im Verkehre mit Rußland die Ausdehnung von 60 em nach keiner Richiurg übersch elten. Sendungen mit Regenschirmen, Stöcken, Karten, Plänen und der gleichen werden bis zur Länge von 1 Meier bei einer Breite und Höhe von höchster» je 20 em zugelassen. Sperrgüter find nicht zulässig. Di« Frankogebühr für Postpakeie noch Rußland beträgt 83 kr. Die Ver- ficherungSgebühr für Sendungen mit Wertangabe be- tiägt 5 kr. füc je 300 Franken oder deren

Bruchtheil des angegebenen Werthes. 2. Postfrachtstückk. Als Postfrachlstücke lönnen im Verkehre mit Rußland solche Paketsenduugen befö dert werden, dle, sei «S wegen ihre» Gewichtes oder ihrer Ausdehnung, sei «S wezen ihrer Herkunft oder Bestimmung (aus oder nach Mmum Zeit»»«. dem asiatischen Rußland oder anderen Ländern, die am Postpaketverkehre nicht theilnehmen). zur Behandlung als Postpakete nicht geeignet find. Die Postfrachlstücke find im Verkehre mit Rußland (ausschließlich Finnland

) bis zum Gewichte von 120 Pfund russisch (49 141 Kilo gramm) und im Verkehre mit Finnland nach Octen. die an einer Eisenbahnstation gelegen find, bis zum Gewichte von 43 Pfund russisch (19 656 Kilogramm) und nach anderen Octen bis zum Gewichte von 24 Psund russisch (9 323 Kilogramm) zulässig. Geld- säcke mit russischen Geldstücken find im Verkehre mit dem gesammten Rußland (ein schließlich Finnland) bis zum Gewichte von 60 Psund russisch (24571 Kilogramm) zugelassen. Die Werth angab« ist bis zum Betrage

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 27.11.1912
Umfang: 8
Militärbehörde ergeben sollte, werde sich diese darüber zu verantworten haben. Mobilisierung in Rußland. Der russische Bär knurrt recht vernehmlich und kein Mensch in der Welt weiß eigentlich warum. Warum mobilisiert Rußland? Offiziell heißt es, man befürchte in Rußland eine Revolution in Polen. ES mag da schon was Wahres daran sein, aber so umsangreiche Rüstungen wären deshalb noch lange nicht notwendig. Da nützen also Vertuschungs versuche nichts. Die russischen militärischen Maß nahmen richten

sich gegen Oesterreich. Rußland ist in Serbien der Hetzer und der Tätigkeit seines dortigen Gesandten will eS wahrscheinlich den militärischen Nachdruck verleihen. Die ganze Sache ist vielleicht augenblicklich nicht gerade so gefährlich, aber man kann nicht wissen, wohin eS etwa noch kommen kann. Man braucht vor den ruffischen Drohungen nicht gar sonderlich zu erschrecken, denn seine inneren Zustände, die anarchistische Bewegung und die ungeheuerliche Korruption aller Kreise, be fähigen Rußland kaum

zu einem Waffengange mit dem mächtigen Deutschland und Oesterreich. Uebri- genS hört man auch, daß China gegen Rußland zu Felde ziehen wolle. Auch Schweden ist kein besonderer Freund Rußkands. Die Situation ist also für Rußland nicht gerade sonderlich günstig. Aber der Haß gegen Oesterreich wird von Rußland künstlich genährt. Haß aber macht blind gegen alle Gründe der Vernunft und kein Mensch kann daher heute wissen, wohin die russische Politik treibt. Daß man in Oesterreich und auch in Deutschland ein wachsames

Auge auf Rußland hält, ist klar. Unser Thronsolger weilte ja jüngst in Berlin beim deut schen Kaiser. Hiebei wird man sich gewiß auch mit den Vorgangen in Rußland beschäftigt haben. Auch der österreichische Generalstabschef reiste nach Berlin, um mit deutschen militärischen Persönlichkeiten zu konferieren. ES soll sich insbesonders um die Frage der Grenzverteidigung gegen Rußland ge handelt haben. Der Zlmfattg der Küstmtgen i« K«ßla»d. Die Russen haben den letzten Aktivjahrgang, der im November

'Ungarischen Grenze stattgefunden. ES soll ein Armeekorps und eine Kavalleriedivision gegen die ostgalizische Grenze hin verschoben worden sein; das wären etwa 32 Batail lone, 12 Batterien und 4 Reiterregimerter. Vok den 37 Armeekorps, welche Rußland im Frieden befitzt, stehen 27 in Europa. Von diesen entfallen aus den Militärbezirk Warschau, der gegen die österreich-ungarische und gegen die deutsche Front gerichtet ist, 5 Armeekorps; auf den Militärbezirk Kiew, gegenüber unserer Nordostfront

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 29.07.1892
Umfang: 8
Seite 2 Weraucr Acitttug. Nr. 149 AGaud und Fraulirrich. Der von uns seinerzeit besprochene Artikel des Pariser „Figaro', in welchen darauf gedrungen wurde, das Liebäugeln zwischen Frank- und Rußland in ein festes Bündnis zu ver wandeln, erhält vom „Grashdanin' eine schroffe Abfertigung. Es wird hier den Franzosen die Taktlosigkeit vorgehalten, von Rußland den Ab schluß eines formellen Vertrages zu fordern, was den direkten Interessen des Zarenreiches wider spräche. „Das Pariser Blatt,' fährt

der „Grash danin' fort, „gibt uns zu verstehen, daß 1. Frank reich im Falle der Weigerung Ni'ßlands sich nach anderenBundcsgenossen umsehen werde, und 2. daß die Grundlage des Abschlusses eines formellen Bündnisses in der Einwilligung Rußlands zur Wiedereroberung Elsaß-Loth ringens bestände. Das Petersburger Hof blatt erklärt darauf, dem „Figaro' vorhalten zu müssen, wie solches lediglich den Interessen Frank reichs dienen würde. Rußland würde in einen Krieg mit Deutschland hineingezogen

werden, ohne irgend einen Vortheil davon zu haben. Rußland habe Frankreich 1875 einen Dienst geleistet und es vor einem neuen Kriege ge schützt (?), Frankreich habe sich bis jetzt aber nicht erkenntlich gezeigt. In den Jahren 1854, 1863 und selbst noch 1889 habe Frankreich sich stets als Feind Rußlands erwiesen. Das alles dämpfe zwar nicht die nationalen Sympathien, es liefere ab.r den Beweis, daß Frankreich eine alte Schuld an Rußland abzutragen habe. Es sei daher lächerlich, wenn Frankreich immer neue Dienste

von Rußland verlange, ohne selbst jemals die geringste Gegenleistung auf sich zu nehmen. Wenn man ferner die Kronstädter Flotten- schau wirklich höher veranschlagen wolle, denn als ein Possenspiel, so sei es jedenfalls eine Taktlosig keit von Seiten Frankreichs gewesen, daß das G e- schwadcr des Admirals Gervais so fort'nach England gegangen sei, um auch dem alten Feinde Rußlands seine Verbeugung zu machen. In ihrer Selbstliebe übersahen die Fran zosen drei Dinge: 1. Glauben sie, daß Alles in der Welt

sich um sie drehe, und daß die europä ischen Interessen unlöslich mit einer fran- zösicheu Hegemonie über Europa verbunden seien. 2. Uebersehen sie, daß Rußland in seiner eigenartigen Großmachtstellung gute Be ziehungen sowohl mit Frankreich als mit anderen Mächten unterhalten müsse. Frankreich trage Verlangen nicht nur nach der Wiedererlangung Elsaß-Lothringens, sondern auch nach der Wiedererwerbuug der Hegemonie über Europa; Rußland aber bedürfe vor Allem des Friedens. Frankreich trage Ver langen

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 05.06.1924
Umfang: 6
Finnlands zu polemisieren — um die selbe Zeit setzte in Rußland eine besonders mächtige nationale Strömung ein, die in den „Slavophilen' Wtsatow, Katkoiw, Suworin, Pobijedonoszew, Ordin, Samarin u. a.) ihre hervorragendsten, oft fanatischen Vertreter fand. Finnische Gelehrte (I. Danielson, L.' Mechelin u. a.) bewiesen die Unhaltbarkeit der russischen DehauptuNigen: in Rußland selbst «Iber beein flußten diese die allgemeine Meinung und all- mählig auch die Regierenden. Als aber ein neues Strafgesetz erst

der fimiländischen Frage' eine vorgefaßte Ansicht und ein vorgeschriebenes Urteil heuchlerisch zu bemänteln suchien. Das Ergebnis solcher „Kom- missionszrbüiten' war u. a., daß 1699 der rus sische Kriegsminister hinfort die Zahl der jähr lich zum Militärdienst einzuberufenden Mann schaften feststellen und die in Rußland gelten» dtn, den Kriegsdienst betreffenden Neuordnun gen auch auf Fimitarch ausgedehnt werden sollten — ferner sollt«» durch da» kaiserlich« „Fedruarmmrifest' die Rechte de» Landtages empfindlich

vollendet war. — Die finnländische Bevölkerung konnte sich nie den russischen Sitten und Gebräuchen akkomo- dieren und konnte, an Gesetzlichkeit und Pflicht treue gewöhnt, zumal nie der russischen Boam- tenroutine Gefallen abgewinnen. Die Zahl der mit den Zuständen unzufriedenen Auswan derer, speziell nach Amerika, wuchs in diesen Zeiten besonders an. —-Die charakteristische Ener gie und Hartnäckigkeit der Finnländer war ja genugsam bekannt, aber Rußland war doch überrascht, daß sich in der wenig

: er wollte sein Baterland nicht nur von einem Bedrücker befreien, sondern die Aufmerksamkeit S. Ma-sestät auf die unerträglichen Verwaltungs- maßregeln lenken. Als Bobrikows Nachfolger wurde Fürst Obolensky ernannt und in der Politik Finnland gegenüber Hand keinerlei Aen- derUNg zum Besseren statt. Nachdem nach dem umglücklichen Kriege mit Japan in Rußland die Revolution ausgebro chen, trat mich Finnland, „aus Sympathie', in den Generalstreik (Oktober 1905), der in mustergültiger Weise verlief. Der Monarch sah

«aber dieses, An sinnen ab. — 1912.erginH das „Gleichbe rechtigungsgesetz' für russische und fin nische Bürger innerhalb Finnlands — das seit 1811 mit Finnland vereinigte „Gouvernement' Wiborg sollte wieder «bgeteilt werden. Wieder wurden finnländische Beamte' vor russische Ge richte gezogen, viele verabschiedet, viele zu Ge» fängnisstrafen in Rußland verurteiltneue, mit den Verhältnissen in Rußland unbekannt« Männer, die in Rußland gelebt und gedient hatten, oder auch geborene Russen, wurden in l den finnländischen

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