Oekonomist": „Japan strebt nach dem Jangtse-Tal, es kann aber ohne die Unterstützung Rußlands dort nicht ein- dringen. Das Prinzip der Unantastbarkeit Chi» nas, das im Bündnisvertrag mit England und im Abkommen mit Rußland proklamiert worden ist letzt Japan hindernd im Wege. Das darf ..kr Japan keineswegs von einem Vorgehen gegen China zurückhalten, um so weniger, als „die Interessen Japans und Rußlands nicht im Widerspruch zuein ander stehen und eigentlich nirgends kollidieren müßten ... . Japan braucht
das dichtbevölkerte Ilorea, die südliche Mandschurei, die Halbinsel Kwantun, das Jangtsetal. Hier liegt das Feld sei ner Ausbeutung, hier ist der Markt für die Er zeugnisse der japanischen Industrie. Hier, zwischen shina und Rußland, kann Japan, nachdem es das Mtige China Zerstört und zerstückelt hat, unser aufrichtiger Freund und Bundesgenosse werden: uns würden in diesem Falle gemeinsame Interessen mit Japan verknüpfen." Man kann schwerlich in brutalerer, abstoßen- >erer Weise die Bestrebungen des russischen
Jm- xriaüsmus formulieren, als dies der „liberale" Professor Migulin getan hat. Japan wird mit dörren Wortär aufgefordert, in China eirrzubre- chen, da ihm dann die Freundschaft und Unter- tützung Rußlands sicher sei. Und zwar soll das sofort geschehen, da eine günstigere Gelegenheit zur Zerstückelung Chinas nicht wiederkehren dürfte. „Es ist dringend notwendig," schreibt Professor Migulin, „daß Rußland ein formelles Bündnis mit Japan abfchließt. Ein solches Bündnis würde der russischen Diplomatie
, abgesehen von den Errungen- chasten im fernen Osten, in Europa und im nahen Osten, namentlich in Kleinasten und Persien, eine größere Bewegungsfreiheit verleihen." Es ist natürlich kaum anzunehmen, daß die ver antwortlichen Regierungsstellen in Rußland sich Kon jetzt auf das oben entwickelte Programm der Expansion im fernen Osten festgelegt haben. Dazu ist die russische Regierung sich doch ihrer militäri schen Schwäche und der Lehren des letzten Krieges D sehr bewußt. Aber andererseits weist der ganze
aber nicht, daß diese Kli- guen namentlich in Rußland einen Einfluß be sitzen, der das Reich über Nacht in kriegerische Aben teuer hineinzutreiben vermag? Fest steht jeden- Ms, daß sowohl in Rußland wie in Javan Kräfte um Werke sind, um an die Stelle des langsamen, Emählichen Vordringens gegen China, an die stelle einer allmählichen Losreißung der chinesi schen Außenländer eine Vabanquepolitik zu setzen, ft die furchtbarsten Umwälzungen im fernen Osten U Mufbeschworen kann. ÜMct der a§Siet®!üü ■ Aus Tirol. Liederabend