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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 07.10.1913
Umfang: 8
Oekonomist": „Japan strebt nach dem Jangtse-Tal, es kann aber ohne die Unterstützung Rußlands dort nicht ein- dringen. Das Prinzip der Unantastbarkeit Chi» nas, das im Bündnisvertrag mit England und im Abkommen mit Rußland proklamiert worden ist letzt Japan hindernd im Wege. Das darf ..kr Japan keineswegs von einem Vorgehen gegen China zurückhalten, um so weniger, als „die Interessen Japans und Rußlands nicht im Widerspruch zuein ander stehen und eigentlich nirgends kollidieren müßten ... . Japan braucht

das dichtbevölkerte Ilorea, die südliche Mandschurei, die Halbinsel Kwantun, das Jangtsetal. Hier liegt das Feld sei ner Ausbeutung, hier ist der Markt für die Er zeugnisse der japanischen Industrie. Hier, zwischen shina und Rußland, kann Japan, nachdem es das Mtige China Zerstört und zerstückelt hat, unser aufrichtiger Freund und Bundesgenosse werden: uns würden in diesem Falle gemeinsame Interessen mit Japan verknüpfen." Man kann schwerlich in brutalerer, abstoßen- >erer Weise die Bestrebungen des russischen

Jm- xriaüsmus formulieren, als dies der „liberale" Professor Migulin getan hat. Japan wird mit dörren Wortär aufgefordert, in China eirrzubre- chen, da ihm dann die Freundschaft und Unter- tützung Rußlands sicher sei. Und zwar soll das sofort geschehen, da eine günstigere Gelegenheit zur Zerstückelung Chinas nicht wiederkehren dürfte. „Es ist dringend notwendig," schreibt Professor Migulin, „daß Rußland ein formelles Bündnis mit Japan abfchließt. Ein solches Bündnis würde der russischen Diplomatie

, abgesehen von den Errungen- chasten im fernen Osten, in Europa und im nahen Osten, namentlich in Kleinasten und Persien, eine größere Bewegungsfreiheit verleihen." Es ist natürlich kaum anzunehmen, daß die ver antwortlichen Regierungsstellen in Rußland sich Kon jetzt auf das oben entwickelte Programm der Expansion im fernen Osten festgelegt haben. Dazu ist die russische Regierung sich doch ihrer militäri schen Schwäche und der Lehren des letzten Krieges D sehr bewußt. Aber andererseits weist der ganze

aber nicht, daß diese Kli- guen namentlich in Rußland einen Einfluß be sitzen, der das Reich über Nacht in kriegerische Aben teuer hineinzutreiben vermag? Fest steht jeden- Ms, daß sowohl in Rußland wie in Javan Kräfte um Werke sind, um an die Stelle des langsamen, Emählichen Vordringens gegen China, an die stelle einer allmählichen Losreißung der chinesi schen Außenländer eine Vabanquepolitik zu setzen, ft die furchtbarsten Umwälzungen im fernen Osten U Mufbeschworen kann. ÜMct der a§Siet®!üü ■ Aus Tirol. Liederabend

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 13.08.1920
Umfang: 6
Über eine ganz kurze Zeitdauer ! )lnauo sich werde in Rußland halten können. Dieser Frrtum rat sich als ebenso verhängnisvoll erwiesen wie die Meinung gewisser Unentwegter, daß der Bolschewismus Rußland ge- rettet habe. Rußland lebt, nicht weil, sondern obgleich dort seit drei Fahren die Revolution herrscht. Bisher konnte der Bolschewlsmus nur niederreißen. nickt aufbauen, vernichten, ohne Erfaß zu schaffen, dem russischen Volk unendlich viel nehmen, aber nur eines geben, was es wirklich verlangte: Land

— weil Rußland Uebersluß hat an Land, an Ackter- boden, der seine bedürfnislosen Bewohner heute ebenso er- nährt wie vor 900 Jahren. Und indem man jeden Gedanken eines Widerstandes mit Gewalt unterdrückte, haben die dar« Ilgen Machthaber es verstanden, die in ihrer Schwerfälligkeit leicht zu lenkenden Massen des russischen Volkes zu immer größeren Leistungen anzuspornen, die Revolution, indem sie ihr immer neue Nahrung zusllhrten, im Lunde lebensfähig zu erhalten und. ging auch die Kulturarbeit

von Fahrhunderten zugrunde, unter restloser Ausnützung aller natürlichen HIlfsguellen Rußlands ein neues Reich zu gründen ln ihrem Sinne, nach ihrein Willen zu regieren und zu lenken. Fn jedem der modernen europäischen Staaten wäre Aehnlichea undenkbar und unausführbar: und jeder Versuch müßte beim ersten Anlaß zusammenbrechen. Deshalb glaubte die Ententepolitik — in völliger Verkennung des russischen Volkocharakters und der nur in Rußland gegebenen Verhält nisse — mit Halbheiten und ungenügenden Kräften

das neue iltegime in Rußland stürzen und dem Volke eine westeuro- päische — und schon deshalb verhaßte — Verfassung aus- nötigen zu können. Alan, übersah völlig, daß die heutigen Machthaber durch die Revolution das „Souveräne Proleta- riat' Rußlands um Jahrhunderte zurückgeworfen. und die russischen Massen. die seit Fahrhunderten gewohnt sind, wil- , lenlos zu gehorchen, unter dem harten Zwange der heutigen ; Diktatoren ebenso ihre Pflicht tun würden, wie unter den Zaren Iwan und Alexander. Statt

dem russischen Volke die *) W. 3. Wils. Segnungen der Kultur und Menschlichkeit vor Augen zti führen, und ihm so den natürlichen und selbstverständlichen Weg aus seiner heutigen traurigenLage zuzeigen, schufdteEn. tente durch die Hungerblockade und den von ihr immer wieder geschürten Bürgerkrieg eine Atmosphäre des Wahnsinns und der Verzweiflung, die es Troßkt ermöglichen, ein Millionen heer von Männern auszustellen, die nichts zu verlieren, nur zu gewinnen haben, und mit deren Hilfe das neue Rußland

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Alpenland
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Seite 3 von 14
Datum: 21.01.1921
Umfang: 14
, darunter zwei Parlamentarier, verletzt. Amerikaner iiber den Bolschewismus. Paris. 19. Jänner. (Korrbüro) Der amerikanische Sozialist Scbwartz, der von den Sozialistsn seiner Heimat zur Teilnahme am Kongresse der dritten Internationale nach Moskau entsendet worden war, erklärte in einem Interview gegenüber einem Vertreter des „Matin" in London, er sei abgereist in dem Glauben, die Sowjet- Herrschaft sei geeignet, die Arbeiterschaft zu befreiet:. Er fei aber aus Rußland als gliilhender Gegner

des Bolschewismus zurückgekehrt. In Rußland gebe es, keine Preßfreiheit, keine Meinungsfreiheit und keine Religionsfreiheit mehr, öffent liche Versammlungen feien verboten. Die Gerichte arbeiten bei verschlossenen Türen ohne Anwalt. Ueberall herrsche Elend und Krankheit. Er erklärte, er wolle eine lebhafte Propaganda entfalten, um allen jenen die Augen zu öffnen, die noch-an die Wohltaten der bolschewistischen Herrschaft glauben. Italien für die Festigung des Friedens von Europa. R o M' 20. Jänner

vor einiger Zeit in Aussicht gestellte Dekret über die Ausübung des Ovtionsrechtes und die Erwerb: mg der italienischen Staatsbürgerschaft in den neuen Provinzen. Rußland. FrAHZahrsoffenstve der Bolschewiken. 117. Berlin, 20. Jänner. Eigendraht. "Die Berliner Zeitung „Am Mittag" meldet: Lenin und T r o tz k v bereiten für das Frühiahr eine große Offen sive geger: Polen und Rumänien vor. Es ist beabsichtigt. Die Verwelschung SSdtirols. Bozen, 18. Järwsr, Unter obigem Titel erschien am 27. Dezember vorigen

an einen neuen Krieg zwischen Rußland und Polen und müsse Polen und auch Rumänien auf jede Möglichkeit gefaßt sein und gerüstet bleiben. Die Rateregieruug gegen die Streiks. A. Helsingfors, 20. Jänner. Eigen draht. Die Sowjetrsgierung hat strenge Maßregeln gegen de:: Streik ergriffen. In einer Bekanntmachung wird den Strei kenden mitgeteilt, daß, wenn sie nicht sofort zurArbeit zurück kehren, sie mit Gefängnis von einem bis zu fünf Jahren bestraft werden. Ihren Familien werden die Nahrungs- mittelkarten

endogen. Persisch-russisches Abkommen. London, 19. Jänner. (Dena.) Das Abkommen zwi schen Persien und Rußland ist in Moskau unterzeichnet wor den. Es enthält wichtige Konzessionen an den persischen Staat. Das englisch-russische Abkommen von 1907 wird mit diesem Vertrage außer Kraft gesetzt. Die russische Regierung verzichtet auf alle russischen Guthaben in Persien und tritt an Persien auch die persische Diskontobank ab, die früher eine Zweigstelle der russischen Staatsbank war. Politik vom Tage

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 18.04.1922
Umfang: 6
bis 1. August 1919 Im Ausland kontrahierten Schulden. Diesen Erfolg darf Lloyd George für stch buchen. Lloyd George blickt nach Washington. Cr weiß, daß Europa sich ohne die Hilfe Amerikas nicht mehr aufrichten kann. Er tut alles, um den Amerikanern die Voraussetzung für diese Hilfe zu bie ten. Die Voraussetzung ist die Befriedigung Europas. Ueber die Vorgänge auf der Konferenz wird Amerika durch seinen Horchposten, den Botschafter in Rom, genau informiert. Amerika interessiert sich stark für Rußland

zur Besserung der wirtschaftlichen Lage Südtirols gegeben und die Hoffnung ausgesprochen, durch entsprechende Vereinbarungen mit oen interessierten Mächten die Grundlagen zu schaffen für die Besserung der gegenwärtig recht trüben wirtschaftlichen Zukunftsaussichten. Die internationale Konferenz von Genua. Einigung mit Rußland. Genua» 18. April. Am Samstag wurden die Arbeiten in allen Kommissionen fortgesetzt. Obwohl am Schluss« der Konferenz in Quarto dei nulle am Freitag, abends

die Aus- K en für eine Einigung zwischen den Alliierten und den Der- rrn Rußlands gering waren, hat die Sache am Samstag nachmittags leine überraschende Wendung genommen, indem K die Sowjetvertreter bereit erklärten, die Workriogsschulden Zarenvogierung anzuerkennen, .ohne Gegenforderungen geltend zu machen. Rußland erkennt die Verpflichtung zur Zahlung der Schulden cm, die bis 1. August 1918 vom Staate, von den Provinzen oder Gemeinden im Auslande kontrahiert wurden, ohne Gegenforderungen aufzustellen

. Die von den Alliierten Rußland während des Krieges bewilligten Anleihen gellen als gelöscht durch die Gegenforderungen der Sowjets. Die Zahlungen, «die Rußland trotz dieser Löschung noch zu lei sten hätte, »belaufen sich lauf »ungefähr einundzwanzig Milliarden Goldrubel. Wie hier verlautet, hat «Lloyd George den »Plan, für die russischen Angelegenheiten eine permanente Kommission einzu richten. Diese permanente Konrmtfsivn soll nach Schluß der Genuaer Konferenz »als »selbstständiges Gebilde entstehen

haben zu sehr guten Resultaten geführt. Der abgeschlossene Ber- trag ist auf dem Prinzip der Gegenseitigkeit aufgebaut. Die dtvlomatischen Beziehungen zwischen den beiden Staaten sind wieder hergestellt. Alle Entschädigungen, die aus der Kriegszeit erwachsen würden, gelten als getilgt. Ebenso sind alle Entschä digungen, die aus der Sozialisierung von seiten der Sowjets erwachsen würden, als gelöscht zu betrachten unter der Vor aussetzung. daß Rußland an andere Staaten auch keine Ent schädigungen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 02.05.1922
Umfang: 6
beigetragen. Seit drei Wochen mühen sich die Delegationen der europäischen Nationen in Genua, den tatsächlichen Völkerfrieden anzubahnen. Man kann leider nicht einmal sagen, daß diese drei Wochen ergebnislos geblieben sind; denn in Wirklichkeit haben sie ein sehr bemer kenswertes Resultat gezeitigt — di« scharfe Zuspitzung der europäischen Gegensätze. Die einzige Ausnahme bildet das Ver hältnis zwischen Deutschland und Rußland, das feit Unterzeich nung des deutsch-russtschen Vertrages in Rapallo

. Barthou wird neu« Instruktionen erhalten. Seine Abreise erinnert ein wenig an die Abreise Briands von Cannes nach Paris. Angeblich soll er vielleicht schon kommenden Samstag Skepsis über rend Lloyd mehreren Wochen'für möglich hielt, rechnet'man jetzt'mit 'der Tatsache eines raschen und plötzlichen Endes der Konferenz. ® in „ e , Besserung der Lage ist nur im Verkehr der Entente mit Rußland zu verzeichnen, die auf ein Schreiben Tschltscherins ratungen. Der Brief enthielt auch einen ^mveis daraus

, daß sich nun Rußland genötigt sehe, sich wieder auf die im ersten. Surückgezogenen Memorandum zum Ausdruck gebrachte Basis zu stellen. Das Schreiben hat sofort gewirkt: zwischen England und Frankreich ist ein Uebereinkommen erzielt worden, auf Grund dessen Rußland in der Form von Eisenbahnmaterial Kremte gewahrt werden sollen. Man macht also jetzt Zuge- SÄJLÄ *1 nicht ganz ausgeschlossen, daß schließlich ein Abkommen abgeschlossen wird, welches wenigstens die Wie deraufnahme des diplomatischen Verkehres

mit Rußland er möglicht. Der einzige Gewinner in Genua wird Rußland sein. Wirtschaftlich bringt die Konferenz überhaupt kein Ergeb- ,nis-. Das ist auch der Grund dafür, daß bereits ein großer Teil der Sachverständigen nach Hause gefahren ist. Finanzleute können ihre Zeit besser verwenden, als durch Genuß unfrucht barer Rhetorik. Der Wochenbeginn «brachte für Südtirol «inen schmerz lichen Erinnerungstag': den Todestag Franz Innerhofers. Eingehende Behandlung in der Südtiroler Dress« fand die neuerdings

Forderungen des Kongresses im Parla ment zu vertreten. Dagegen hat sich der republikanische Kon- reß, der in Triest tagte, für die autonome Selbstverwaltung er neuen Provinzen ausgesprochen. Die Lage in Genua. Genua, 2. Mat. Aus den Ereignissen von Samstag, Sonntag und Montag wäre vor allem ein Brief Tschltscherins an Facta denvorzuheben, worin er sich beschwert, daß sich die Alliierten in den russischen Forderungen nicht einigen können und die Verhandlungen mit Rußland auf einem toten Punkt angelangt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 27.03.1908
Umfang: 8
vom bisherigen Zustand ergeben, immerhin dürften die Geschwornen doch davor zurückschrecken, Angeklagte wegen eines Preßver- gehens gleich auf Jahre in den Kerker zu schicken, wie es die als Richter auftretenden Regierungs beamten ohneweiters tun. Rußland. Die auswärtige Politik. In einer der letzten Dunrasitzungen kam es zu Angriffen auf die optimistische Auffassung, die der Minister des Auswärtigen, Jswolski, kürzlich in bezug auf die Lage im fernen Osten entwickelt hat. Der Oktobrist Graf Uwarow erklärte

, die zwischen Rußland und Japan geschlossenen Ver träge böten keine genügende Garantie für die Friedenspolitik im fernen Osten. Nach Ansicht des Redners eröffnen die Verträge für Japan die Möglichkeit friedlicher Eroberung des ganzen Küstenterrains des Stillen Ozeans und des Amurgebiets. Daß die russische Gesandtschaft in Tokio vor dem Kriege gut informiert war, müsse erst durch eine spezielle Veröffentlichung der Re gierung nachgewiesen werden. Ebenso verfolge China eine aggressive Politik, besteuere

alle in die Nordmandschurei eingeführten Waren und beginne auf dem Sungari Kanonenboote zu bauen. Der Sozialdemokrat Tscheidfle sprach im Namen seiner Partei das schärfste Mißtrauen gegen die Regierungspolitik aus, da nach wie vor unverantwortliche Elemente sich in die Re gierungsgeschäfte einmischen. Jswolski ant wortete in einer inhaltslosen Rede, in der er aufs neue versicherte, daß die Lage im fernen Osten keine Gefahren für Rußland einschließe. Spanien. Unruhen in Malaga. Am letzten Montag nachmittags fanden

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 31.01.1921
Umfang: 8
, die Gesamtzahl aller wird aber noch höher angenommen. Dl« heujiP« R^mknrs uursutzt 8 Gelten. England und Rufzland. Berlin, 24. Jänner. In keinem Lande hat sich die öffentliche Meinung in den letzten Jahren so sehr mit allen Rußland betreffenden Fragen beschäftigt wie in England. Während aber in allen anderen Staaten — Deutschland nicht onsgenommen — für die Beur teilung ihres künftigen Verhält»! fea zu Rußland in erster Linie politlscheWünsche und Jntere sen maßgebend sind, erstrebt der nüchterner denkende

Engländer neben der polit schen Lösung der Ostfragen vor allem wirtschaftlichen Einfluß im heutigen und Im künftigen Rußland. Auch ln England mußte sich diese Auffassung erst durchsetzen. Während d e Konser vativen, als oeren hervorrageiwste Vertreter der M nifter des Aeußeren, Lord Curzon und der Kriegsminifter Win ton Chur chill anzusehen sind, alle Verhandlungen mit den setz gen Mos kauer Machthabern rundweg ablehnten und ein Zusammen gehen der englischen mit der französischen Politik wünschten

dem Säbel rasselten und in Rußland Sympathien verloren, um so rascher setzte sich Lloyd George tn England durch. Großbritannien, das sich über Aegypten—Arabien—Indien die großartige Brücke nach Asien geoaut, das im Norden sich die baltischen Küsten zur Basis einer zweiten Aerblndnng nach dem Osten ge macht, kann in Danzg und Riga nicht stehben bleiben und war ten, bis eln anderer sich In Rußland elnnistet. So gelang es den Liberalen im Herbst v. I., dle britische Negierung zur Wiederaufnahme

der Verhandlungen mit Rußland zu bestim men, nachdem die früheren Besprechungen im Sommer 1920 zwar zu einer prinzipiellen Einigung geführt hotten, vor dem Abschluß aber an zwei scheinbar unüberbrückbaren Hindernissen gescheitert waren. Die eine Schwierigkeit, die sich dem Abschluss eines englisch russischen Handelsvertrages cntgegenstellte, war der Umstand, erung von England nicht offiziell 'tantspolitische Angelegenheit hat e. Da bei dein derzeitigen Stand mit einer nennenswerten Ans- daß die jetzige Moskauer

Reg anerkannt ist. Diese an sich auch ihre handelspolitische Sei der russischen Volkswirtschaft fuhr aus Rußland auf Jahre hinaus nicht gerechnet werden kann, so kann als Gegenwert für die englische Einfuhr nach Rußland In der Hauptsache nur das russische Gold in Frage komme». Dieses (ilold aber unterliegt »ach einer Eiuscheidung des Obersten englischen Gerichtshofes der Beschlagnahme durch die englische Regierung. In der Begründung des Urteils heißt es, dag. solange die Rätereglrrmig

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 08.02.1915
Umfang: 4
und Zuckerbäcker, sich auch mit den vorgeschriebenen Ersatzmitteln zu versehen, also in erster Linie sich Gerste und Mais rasch zu verschaffen, da die Brot- und Backwerk-Erzeugung ohne solche Mischungen unbedingt Straffolge nach sich ziehen würde. Was verfolgen England und Rußland mit dem Kriege? In einer sehr gut besuchten Versamnrlung des Sozialdemokratischen Wählervereins — auch Frauen lvaren zahlreich anwesend — sprach am Samstag Reichsratsabgeordneter Gen. Dr. Dia mond über dieses Thema

nun dahin, nnt Hilfe des Krieges Deutschland und Oesterreich die Zufuhr von Rohmaterialien abzuschneiden und so beide wirtschaftlich zu ruinie ren. Das demokratische Frankreich, das nach der Re volution allen Völkern die Freiheit bringen wollte, habe sich aus Rache für den Verlust Elsaß-Lothrin gens und in der Hoffnung, mit Hilfe Englands und Rußlands diese beiden Provinzen wiederzugewin nen, nur zu leicht von Engalnd und Rußland als Vorspann in diesem Kriege benützen lassen. In Ruß land

ist die Industrie noch wenig entwickelt. Es kämpft nicht um neue Absatzgebiete für Produkte, sondern darum, dem immer zahlreicher werdenden Heere der korrupten Beamtenschaft neue Weideplätze zu beschaffen. Die Beamten werden vom Staate schlecht besoldet und ihnen darum das arme russische Volk zur Knechtung und Ausbeutung überlassen. Es ist daher unbegreiflich, daß das revolutionäre und demokratische Frankreich sich von Rußland und England habe ins Garn locken lassen. Denn ein Fortschritt der Demokratie

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 20.04.1922
Umfang: 6
ohne Lösung dieser Probleme Unsinn sei. So war Frankreich schon von vorn herein in die Defensive gedrängt, und zwar nicht nur gegen über den beiden Gegenspielern Deutschland und Rußland, son dern gegenüber den Neutralen und selbst seinen eigenen Ver bündeten. In dieser Defenstostellung Frankreichs lag seine Schwäche und Rußland hat diese Schwäche klug und energisch auszunützen verstanden. Es hat durch ebenso vorsichtige wie weitausholende und großangelegte Vorstöße die Widerstands kraft Frankreichs

für die gesamte weltpolitische Entwicklung, die heute noch nicht abzusehen ist, bestätigen dies. Das erste größere ist die Tatsache des Ab schlusses eines Vertrages zwischen Deutschland und Rußland, der beide Staaten zu gemeinsamer Wiederaufbauarbeit zusam menführt. Mit einer Handbewegung hat Rußland das Angebot der Alliierten, sich seine Kriegsschäden von Deutschland be zahlen zu lassen, beiseite geschoben und, sich an die Seite Deutsch lands gestellt, wohin es durch das gemeinsame Unglück, die gemeinsamen

im Verkehr mit dritten Staaten volle Handlungsfreiheit. Aber er ist auch mit dieser Bestiin- mung ein sehr deutliches und verständliches Zeichen für die anderen. Für die Entente bestand zwei volle Jahre lang die Möglichkeit, bei dem bestehenden politischen Gegensatz zwischen Deutschland und Rußland in Fragen der Staatsführung, nicht In Fragen der großen nationalem Politik, eine wirtschaftliche Verbindung zwischen den beiden Ländern zu verhindern, sie brauchte Deutschland nur die Möglichkeit

und die Mittel zu lassen, seinen Wiederaufb.au selbst durchzuführen. Sie hat diese Möglichkeit versäumt, weil sich Frankreich anmaß, beides zu er- reichen: Deutschland zu zertrümmern und Rußland zu erwür gen. Nun stehen Deutschland und Rußland in Genua als eine. Gruppe mit einheitlichem Interesse und einheit lichem Wollen. Kein Friedensvertrag, keine Vergangenheit steht zwischen ihnen und das gemeinsame Unglück und der ge meinsame Wille, dieses Unglück zu heben, verbündet sie: die Geschichte geht schneller

sich die schadhaft wurden und außer Betrieb gesetzt werden mußten. Roch -im vorigen Jahre fand man in jedem einzelnen Zimmer Moskaus die sogenannte „Petschurka'. einen kleinen eisernen Ofen, der Koch- und De-Heizungszwecken diente. Wie so man. ches in Rußland, so hat auch hie Petschurka einen -Evolution«- prozeß dürchgemacht und hat -sich -bielfach in e-itten kleinen Kachel ofen, der kunstgerecht und von geübter Hand aufgestellt ist, rer- wandelt. -Die kleinen Oefen find -auch in allen Häusern, die -schon

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 12.04.1922
Umfang: 6
Sfl&Hrol« LanVerzeUvng. Seite 3 Die Wiederherstellung des europäischen Friedens. Der Aufmarsch der Parteien in Genua. Die Konferenz von Genna wird mit Recht die größte der Weltgeschichte genannt rvevden. Midier der Wiener Kongreß, ein Jahrhuridert hindurch als bedeutsamste Taguirg galt, noch die -Versailler Tagmig, auf der -die Friedensverträge be schlossen munden, noch der VöIkerln»iDstag in Genf, auf dein die Bereinigten Staaten von Amerika, Rußland, Deutschland und Oesterreich fehlten

sich über den Ausinarsch im klaren «sein. Man «kann etwa vier Parteien unterscheiden. Die erste ist die französische mit ihrenr Anhang, d. h. den Belgiern, Tschechen, Polen mÖ Rumänen, die zweite besteht aus Engl-aitd, Japan und vermutlich den Bereinigten Staaten, die ihren nwrali-schen Dnick in der engli- schen Richtrmg geltend <ma«ch«n werden. Zwischen beiden steht vermittelnd Italien. Die dritte Partei bilden die Besiegten. Deutschland und Rußland. Das heißt aber nicht, daß sie ge meinsam vorgohen «werden. Soweit

zugleich Vorschläge über die Zusammensetzung dieser Nnterkom- wission. Er schlug vor. für diese Unterkowmissim: für jeden Staat einen Vertreter namhaft zu machen. Der Vertreter der Schweiz bemerkte daraufhin, daß sich nuf «diese Weise unfrei willigerweise eine Mehrheit für die einbenistnden Staaten er geben würde. Tschitscherin erklärte, den Vorschlag über die Bildung dieser Unterk-unmission anzunehmen, iedoch solle won Rußland, das an dieser Frage «besonders interessiert ist. zwei Vertreter gewähren

, nicht etwa, um Rußland eine privilegierte Stellung einzuräumen, -sondern einzig, weil Rußland mit dieser Frage viel zu tun habe. Schließlich könne ja auch jeder andere Staat zwei Vertreter verlangen, wenn er es für notwendig halte, um den Stoff -bewältigen zu können. Lloyd George be merkte. daß die Kommission ja doch keine entscheidende «Stimme Hobe und sich «deshalb jedes Mitglied mit Beiräten umgeben könne, soviel es nur haben wolle. Auf das hin zog Tschitscherin seinen Vorschlag zurück. Hierauf wurde

die Sitzung zur Ernen nung der Unterkommissäre unterbrochen. Nach Wiederaufnahme der Sitzung teilte Facta mit, daß die wirtschaftliche und Transportkommission -heute zu einer Be ratung zusammentreten werden. Als das -Ergebnis der Abstim mung über die Teilnahme -an -der Unterkommission (Cinberufer der Konferenz. Deutschland uNd -Rußland und vier andere Staaten) verlautbart wurde und unter den in der Unterkom mission vertretenen auch Rumänien war, erhob sich Tschitsche rin und protestierte

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 24.09.1923
Umfang: 4
wird für den Bergsteigerverkehr vis anfangs Oktober offen stehen. Volkswirtschaftliche Rundschau« ttüSttS» Russisches Getreide für Mitteleuropa. Won unserem Königsberger Mitarbeiter. Rußland war vor dem Weltkriege Äner der wichtigsten Cxportstaaten für Getreide. Es ver sorgte das industrielle Mitteleuropa mit einem großen Teil der notwendigen Brotnahrung. Das ist seit dem Kriegsausbruch anders geworden und die Ernährungsschwierigkeiten, unter denen Mittelouropa auch heute noch stark zu leiden hat, sind nicht zuletzt

sein, und zwar schon deshalb, weil an gesichts des vollzogenen Verfalls der deutschen, polnischen und österreichischen Währung es den mitteleuroväischen Staaten nur unter allergröß ten Schwierigkeiten möglich ist, Getreide aus Uebersee zu bezichen. Biel leichter wäre es, das Manko der GetreideprodiMion in Mitteleuropa aus Rußland zu decken und die eingeführten Getreidomengen mit ,den iUeberschiissen der In dustrie-Produktion zu bezahlen, wozu sowohl Deutschland wie Polen, die Tschechoslowakei und auch 'Oesterreich

imstande wären. Nun besteht allerdings >i-n Rußland selbst noch ein gewisser Widerstam» gegen den Getreide export. Die Folgen der Mißernten der letzten Jahre sind noch nicht völlig überwunden. Man befürchtet in Rußland nicht mit -Unrecht, daß die zu frühzeitige Wiederaufnahme des Getreide empörtes den inländischen Getreidepreis stark er höhen und somit die Ernährung -der eigenen Be völkerung gefährden könnte. Diesen Befürchtun gen steht aber das Bestreben der Sowjetregie rung gegenüber, die russische

Handelsbilanz un^. ter allen Umständen aktiv zu machen. Die russi sche Regierung braucht Geld aus Stenererträg- nissen. Sie kann Steuern nur erhalten von der Landbevölkerung, die durch die Bebauung ihres Landes Werte hervorbringt, die unter allen Um ständen Absatz finden. Der Getreideexport ist also für Rußland notwendig, um seine Wnanz- -verhältmsse zu 'sanieren. Es ist daher vor einiger Zeit ein staatliches Institut ins Leben gerufen worden, dem das alleinige Recht übertragen worden ist, russisches

Getreide nach dem Aus lände zu exportieren. Es ist selbstverständlich, dah bei dem Mangel an technischen und organisatorischen Einrichtun gen für d e Getreideproduktion und »beförderung noch Jahre vergehen werden, ehe Rußland seine alte Stellung aus dem Weltgetreidsmarkte wie der einnehmen wird. Aber es ist zunächst nicht land mindestens ebensoviel Getreide exporöiert wie vor dem Weltkriege, denn der Fehlbetrag an Getreide hat sich in gang Mitteleuropa verrin gert, weil die konsumierenden Völker

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 05.09.1920
Umfang: 16
ch benützt werden dürfe und stellten ferner die ner Militärkonvention gegen Rußland auf. Berlin, 3. Sev Litauen hat sich verschärft, und die verlangten, Bei dem weiteren Vormarsch der Polen ist ein Zusammen stoß zwischen Polen und Litauern nicht zu vermeiden. Litauische Flieger haben bereits Augustowo mit Bomben belegt. Die Engländer suchen Polen mäßigend einwtrken. zu vermitteln, indem sie auf die Polens Gegenvorschläge an Rußland. London, 8. September. Der Berichterstatter des „Daily Expreß' meldet

aus Warschau, daß die polnische Regierung bei den Rigaer Verhandlungen folgende Gegenvorschläge machen werde: 1. Polen nimmt die Curzon-Linie als Grundlage für die Besprechungen, wird jedoch seine Ansprüche auf weiter östlich liegende Gebiete mit Nachdruck vertreten. 2. Eine Entwaffnung kann erst dann in Betracht kommen, wenn ganz Europa entwaffnet. 3. • Kriegsentschädigung und Wiederherstellungskosten werden gegenseitig gezahlt. 4. Rußland wird gestattet, über Krajewo-BIalystok mit Deutschland Handel

zu treiben: Waflcn und Munition sind jedoch hiervon ausgeschlossen und die Bahnlinie bleibt unter polnischer Aufsicht. 5. Die Selbstbestimmung der kleinen Völker zwischen Polen und Rußland wird verbürgt und durchgeführt. Ü. Alles polnische Eigentum, alle Werte, die unter der aren-Regierung aus Polen nach Rußland geschafft worden nd, werden Polen zurückgestellt. Die neue russische Frledensabordmmg. Posen, 3. September. Laut Mitteilung der russischen Sowjetregieruna wird die neue russische

- galizlen ist unausbleiblich. Damit ist die letzte Hossnung Sowjet rußlands, noch vor Beginn der neuen Verhandlungen, die un mittelbar bevorstehen, zu Erfolg zu gelangen, gescheitert. Da der russische Friedenswille unverkennbar ist, bestehen die besten Aussichten für baldigen Friedensschluß. ld. Warschau. 3. September. Der Minister des Äußern Fürst Sapieha äußerte sich dem Berichterstatter des „Journal Boulogne' gegeni ber folgendermaßen: „Der Friede zwischen Bolen und Rußland ist nahe bevorstehend

, da keine prinzipiellen Differenzen mehr herrschen. Rußland wird nicht mehr auf den 16 Punkten des Friedensdiktates bestehen und die Curzon-Linie ist deshalb nicht aktuell, da Rußland Polen eine bedeutend beftere Grenze zuerkennt. Die heutige Nummer umfaßt 14 Sekten. Aussichten der deutschen Außenpolitik. Die ganze französische Politik seit Abschluß des Wasfen- stiilstandes ist von der Angst vor Deutschland geleitet. So bald man Frankreich überzeugen könnte, daß es von Deutsch land nichts zu fürchten habe, wilrde

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 15.05.1891
Umfang: 8
Seite 2 zeugung gewonnen hatte, daß sie bei einein Wider stande gegen die russische Forderung wohl nicht den entsprechenden Rückhalt bei den übrigen Mächten finden würde. In Betreff deS Conflicts Rothschilds mit Rußland läßt sich schon mit Sicherheit sagen, daß Rußland in der Judenfrage nicht nach geben wird, sondern entschlossen ist, den Kampf aufzunehmen. Ueber diese Angelegenheit bringt „Nowoje Wremja' eine längere Ausführung, die sich ausdrücklich darauf beruft, daß sie aus ersten Quellen

geschöpft sei. Rußland, heißt es, könne der Entwicklung ruhig entgegensehen, da Hr. v. Wyschuegradski große Goldvorräthe im Auslande stehen habe, die er zu günstiger Zeit bei verschiede nen Bankiers untergebracht habe. Alle diese Banken zittern nun beim Gedanken, daß Rußland sein Gold zurückfordern konnte. Jedenfalls sei Rußland finanziell stark genug, um einen ihm er wünschten Druck auf die ausländischen Finanzen ausüben zu können. Die Rothschild würden gut thun, sich des Kraches der Firma Baring

Brothers zu erinnern. Wenn man auch in Finanzsragen sich nicht dnrch Nevanchelust leiten lassen werde, so sei es doch nicht ausgeschlossen, daß der Gegner einige schwere Hiebe werde hinnehmen müssen. Rußland jedenfalls habe keinen Grund, sich zu beunruhigen, wahrend die Rothschild trotz ihrer Macht sich leicht die Finger verbrennen könnten Das Schlimmste, was Rußland passiren könne, sei ein vorübergehender Stillstand in den Couvertir- ungsoperationen der ausländischen Anleihen, bei Convertirung

der inneren Anleihe sei Rothschild ohnmächtig. Die Betrachtung schließt mit den Worten: „So ist der Zwischenfall Rothschild für uns keineswegs gefährlich, aber höchst lehrreich ist er ohne Zweifel.' Da gleichzeitig in anderen Blättern sehr scharfe antisemitische Artikel auftreten, so steht wohl außer Zweifel, daß Rußland nicht capituliren wird. Die letzten bis zum 15. vor. Mts. gehenden Berichte aus Chile bestätigen die Nachricht von der Niederlage, oder besser gesagt, der Flsucht der Regierungstruppen

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksrecht
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Seite 3 von 4
Datum: 10.08.1921
Umfang: 4
eine Demonstration für p l a n m ä ß i- gen Baterlandsverrat. Was würde Christus wohl sagen, wenn er diese perversen ’-Sipoffcl seiner Idee mit anhören müßte?' Polen verhindert den Durchzugsverkehr deulscher Waren. Der Sowjelgesandte in Warschau hal bei der polnischen Regierung Protest eingelegt wegen des von Polen erlassenen Transitverboles für deutsche Waren, die nach Rußland gehen sollen. Rußland drohl mit Re pressalien. Aebergreisen der Cholera aus Polen und Gali zien. Wie aus Wien gemeldel

wird, hat die russische Choleraepidenne ans Oslgalizien übergegrissen. — Das Warschauer Sanilnlsdepardemenl leill mil, daß lrotz hörigen war es bisher im gemeinsamen Familienbadel strenger Kontrolle auch in Polen aus Rußland die möglich, das Schwimmen und Baden der Jugendlichen asiatische Pest eingeschleppl wurde. Bis jetzt sind einige mitzubeaussichligen. 'Die Jugend war sich niemals allein Grenzgebiete versenchl. überlassen. Dafür hat' bisher auch die strenge AufsichtI Schiffskalastrophe. Nach einer Meldung ans San

von der Aennerspitze ain mittleren Fluchlhorn durch 2lbsliirz tödlich verunglückt. Der Abge- slttrzte stand im 47. Lebensjahre, seine Leiche wurde durch läl weisen den Weg in eine andere Richtung. Die Teil nahme an dem Verbrechen Frankreichs, würde für Ilalien wirlschaflliches Vasallenlum bedeuten.' Kilse für Rußland. ' Kelsingfors, 7., 2Utg. Der Rat der Volkskom missäre Rußlands hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, eine 2l»zahl von Delegationen nach Europa abzusenden, mn die europäischen Mächte

zu einer raschen Kilfeleislung für das hungernde Rußland zu bewegen. Reval, 7. 2lug. Kiesige Zeitungen melden, daß Lenin die früheren Staatsschulden Rußlands anerkenne, um so die Kilse des Auslandes zur Bekämpfung des Kungers zu erlangen. Lenin will eine europäische Äon- serenz einberusen. iu der die wirlschaftlichen Beziehungen aller Slaalen zu Rußland seslgelegl werden sollen. Mit den Bajonellen gegen die lungernden. Lemberg, 8. 2lug. Finnland, Eslhland, Litlauen, Polen und Rumänien konzentrierten

und bombardierten öffentliche Anslallen. Kerensky will nach Rußland zurück 7 P a'r i s, 7. Aug. Ministerpräsident Briand empfing den früheren russischen Ministerpräsidenten Kerensky. Dem „Echo de Paris' zufolge soll sich dieser bereit er klärt haben, nach Rußland zu gehen, um an die Spitze einer neuen Regierung zu treten. Briefkaflen der Redaktion. Verschollen. Sie milsseii sich unler Angabe der Personalien und Schilderung der lehien Nachrichim von dem Verschollenen um die Toüeöerlrlilrung an das Bozner

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
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Seite 5 von 6
Datum: 10.08.1922
Umfang: 6
in Bischofshofen', seine Parförcejagdbllder, ganze Famllkenbilder zu Pferde und alle die kraftfrischen Landschaften. Bauern und Pferde aus Tirol, dem Stammland der Fmnllie Blaas. (Auf den bolschewistischen Bahnen.) Der ehemalige deutsche Staatssekretär, Genosse Dr. August Müller, hat Rußland bereist und schreibt über seine Eindrücke in der »Neuen Freien Presse' folgendes: »Das Eisenbahnpersonal ist, ähnlich wie in den Ländern Mitteleuropas, erheblich vermehrt worden. Vor dem Kriege kamen auf einem Werst

Lifenbahnlänge 15 Arbetter, Beamte und Angestellte, heute 36. Je weniger auf der Eisenbahn befördert wird, desto mehr Personal scheint also beschäftigt zu werden. In Rußland klagt man außer dem sehr über die schlechten Qualttäten der Eisenbahner. Wie man aus der Geschichte der revolutionären Ent wicklung. in Rußland weiß, gehören die Lokomotivführer, Heizer, die technischen Beamten und zahlreiche mittlere und untere Beamte der allgemeinen Eisenbahnverwaltung schon seit langer Zeit zu den Kern- und Stoßtrupps

ln sehr eindringlichen Schilderungen illustriert, wie stark die Transporttage in Rußland dadurch ve.schlechtert wurde, daß die Lokomottven geführt und bedient wurden von Leuten aller Berufe, nur fetten indessen von gelernten Lokomotivheizern und -führern. Irgend welche Gratisreisen auf Grund kommunistischer Organisation gibt es in Rußland nicht mehr. Wer sich ein Billett erstehen kann, hat auch Anspruch auf eine Eisenbahnfahrt. Aber es gibt trotzdem noch manche Möglichkeiten, sich jemanden gefällig zu erweisen

, und so blühen Bestechungen und Annahme von Schmier- geldertt durch die Eisenbahnangestellten. Wie sehr leben dige Schilderungen in der »Iswestia', die während meines Aufenthaltes in Rußland erschienen sind, zeigen, stellen auch die Eisenbahnangestellten einen erheblichen Anteil zu den Banden, die planmäßig die Eisenbahnen berauben und bestehlen. Es gibt aber eine besondere Eisenbahnpolizei, die diesen Dingen nachspürt» und sie scheint kurzen Prozeß zu machen, wenn ihr eine solche Bande in die Hände fällt

. Wie der Verkehr zuruckge- gangen ist, mag folgendes Beispiel zeigen. 4^r dem Zusammenbruch war die beliebteste Bahn m Rußland die Strecke Moskau-Kursk, auf der täglich 65 Guter- züge und 16 Personenzüge nach beiden Richtungen ver- kehrten. Heute laufen hier nur 5 Güterzüge und 2 Per-, sonenzüge! Aus zahlreichen Strecken gibt es täglich nur einen Zug in jeder Richtung. Die Gelesse liegen meistens noch überall, was am meisten beschädigt ist, und die Schwellen. Die russischen Eyenbahn- schwellen müssen

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 26.06.1924
Umfang: 6
I Meran, Vonnerstag, den 26. Juni 1924 I Sö.Zahrgavp 0as russisch-chinesische Abkommen. Von unserem C. o. K.-Mitarbeiter IN Rußland. Der Abschluß eines russisch-chinesischen Ver trages um» die Anerkennung Rußlands durch China haben «ine etwa «veiMrige Borge- schichte. Der augenblickliche Vertreter Rußlands in Peking, Karachan, ist nach Ueberwindung ungeheurer Schwierigkeiten an das Ziel ge langt, nachdem seine vier Borgänger Jurin, Peikes, Joffe und Dawtian sich vergebens be müht

hatten, die «übermächtigen feindlichen Ein? fliiW in China zu Überwinden. Karachan, der im Septembeir 1SM seine Tätigkeit in Peking aufnahm, hatte bereits im März d. Ä. die Unter zeichnung eines Präliminavabkommens durchge- kämpft, das in wesentlichen Zügen mit dem jetzt abgeschlossenen übereinstimmt. Rußland hat China aber wohl auch noch weitere Konzessio nen gemacht, um feine imperialistischen Gegner, namentlich Amerika, auszustechen, .auf dessen Wohlwollen China in Anbetracht seiner Wäh rungsreform angewiesen

auf baldige Anerkennung wach werden und schürte zugleich die Hoffnung, auch China werde durch den veränderten Wind zu Äner Anerken nung Rußlands und zum Abschluß des lang« ersehnten Vertrages bereit sein. Da trat Ame rika am 1ö. Mii auf den Plan und schien noch einmal die Anstrengung des gewandten und hartnäckigen Karachan zu vereiteln. Amerika warnte China davor, die Frage der Ostchinesi schen Bahn mit Rußland zur Entscheidung zu bringen, indem es sich auf das Washingtoner Mkvmmen und die amerikanischen

der Anerkennung Rußlands die Frage der Ostchinesischen Bahn als chine sisch-russische Angelegenheit regeln u/nid auch die übrigen schwebenden Fragen zwischen China und Rußland zu lasen scheinen. Die Anerken nung Rußlands durch China und die grundsätz liche Beilegung des Konflikts zwischen diesen beiden Riesenreichen ist an sich ein Ereignis von weittragender politischer und wirtschaftlicher Be deutung. Ein «kurzer Ueberblick über die zu über windenden Schwierigkeiten ^n den Hauptfragen läßt erkennen

mit China ab, in dem die chinesische Regierung die Kontrolle >über die W <chn und den Schutz übernimmt, Vi» die russisch« Regierung von Alna anerkannt werde. Die Sowjetregierung scheint nun darauf eingegangen zu sein, das Mammen zwischen der RuMchÄstatischen «mt und Ehma anWerk«m«n und zu gleicher Zeit die vchmden der Bahn zu übernehmen. Mithin hätte Rußland sich jetzt mit den intern' sterten Mächten, namentlich mit Frantrei o-useimmderzuse^n. Auch in der zweiten großen Frage, die die AeuHere Mongolei

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Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 11.05.1922
Umfang: 8
Antwort wurde aber verzögert, da es nach Bekanntwer den ihres Inhaltes in Rußland zu heftigen De monstrationen kam. Die russische Delegation wurde verständigt, daß sie neue Instruktionen abzuwarten habe. Einige Punkte der Antwort note sind abgeändert worden. Lenin hat kein Interesse für kleine Kredite und besteht auf der Forderung einer Anleihe in der Höhe von einer Milliarde Dollar sofort und im Verlaufe der kommenden fünf Jahre einer zweiten Milliarde. Frankreich hält sich diesen Forderungen

nicht weiter ver handelt werden könne. Der Umschwung ist auf den angedeuteten Beschluß des Mlnisterrates in Paris zurückzufllhren, der vollkommene Unnach- giebigkeit vorschreibt. Ob Rußland tatsächlich ernstlich willen» ist, an dem Wiederaufbau Europas mttzuarbeiten. ist unter Berücksichtigung der bishmtgen Haltung und des bisherigen Vorgehens der russischen De legation eine offene Frage. Die Russen tragen zu einem 'guten Teil diie Schuld daran, wenn die Konferenz scheiitern sollte. Bor allen Dingen

ist es ihnen unbequem, daß die Artikel des emorandums der Alliierten verlangen, auf die bolschewistische Agitation zu verzichten. Davon lobt ja vorläufig Rußland. Auch scheint man in Rußland noch immer nicht begriffen zu haben, daß die Hoffnung;auif eine -Wellöwoluitilon vorläu fig begraben ist, Rußland bleibt doch eigentlich gar nichts übrig, als den wirtschaftlichen und finanziellen Anschluß an Europa zu suchen. Er wäre auch leicht gu finden. Denn Lloyd George kommt den Russen -mehr als aus halbem Wege entgegen

. Er wäre sicherlich bereit, für diesen Anschmß Rußlands fmanntelle Opfer zu bringen. Vielleicht ließe sich England 'sogar dazu 'bereit finden, eventuell auch ohne Mithilfe Frankreichs aus eigenem Rußland namhafte Kredite zu be willigen. Selbstverständlich übt Lloyd George auf die Sowjetvertroter in Genua heute den größten Druck aus, schon aus dem Gruride, um im Falle der Sprengung der Konferenz die alleinige Schuld den Franzosen zuschiebenzu können. Hier bei bedient er sich der Dermittkmg der Deutschen

. Deutschland ist 'immerhin in der Lage, Rußland freundschaftliche Vorstellungen machen zu kön nen. 'Lloyd George müht sich und 'dies mit Er folg. Das beweist auch das vielbeftrittene, aber doch 'bestehende Petroleumabkommen mit den Sowjets. Frankreich will auch in der Reparationsfrage eigenmächtig vorgehen. Das beweist die endgül tige Ablehnung der von Lloyd George angereg ten Konferenz der Signatarmöchte. Selbstän diges Himdeln in einer Frage, die nach englischer Auffassung nur gemeinsam zu regeln

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Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 29.04.1922
Umfang: 8
. Aber wie das Schach spiel im einzelnen verläuft, wie Zug und Gegengug sich folgt, wie sich die ganze taktische Haltung der Spieler und Gegen spieler gibt, das wechselt von Tag zu Tag, schier von Stunde zu Stund«. Deutschland ist in dem allgemeinen Spiel sicher in den Hintergrund getreten, wenigstens äußerlich. Dafür führen Rußland und Frankreich die Parti«. Rußland das dis jetzt vielleicht — gemessen an seinen Prinzipien des Bolschewismus — die inkonsequenteste, dabei aber sicher erfolgreichste Haltung

und Expansion nach außen ist. diesen diplomatischen Erfolg in a u ß e n- vo litis che »nilitärische Erfolge auszumünzen. Die Gefahr, daß die Konferenz keine Lösung der russischen Frage bringt, ist aber in der Tat sehr groß. Dabei sieht man nicht einmal genau, ob Rußland eine solche Lösung überhauok ernstlich noch erstrebt. Die maßlosen Forderungen, die Tschitscherin der Unterkommission als Voraussetzungen für den wirtschaftlichen Wiederaufbau seines Landes überreicht hat, lassen hier einen Zweifel sehr wohl

, ob die Entente, die schon politisch Rußland hat »nehr ent- gegenkommen müssen, als ihr lieb und angenehm war, »mn auch wirtschaftlich sich den Wünschen Rußlands in so weit gehendem Maße fügen wird. Gewiß ist vor allem in England der Wunsch, mit Rußland zu einer Verständigung zu kommen — auch „unter Opfern', »me Lord Birkerchead sich ausdrückte — sehr groß. Aber Rußland scheint die Dringlichkeit dieses wirtschaftlichen Bedürfnisses doch zu überschätzen und die politi schen Widerstände etwas gering zu nehmen

. Auch wenn Ena- land geneigt wäre, Rußland in so überraschend wettem Maße enkgegenzukommen, wie es notwendig wäre, den Forderungen Tschitscherins auch nur im Prinzips Genüge zu tun — Frank- reich folgt ihm auf diesem Wege sicher nicht. gangenheit tauchen auf und «in längst begrabener Despotis mus bricht wieder ein in die Gehege eines demokratischen Zeitatters, ein längst versunkener Fanatismus feiert Urständ im nationalen Chauvinismus, und alle Errungenschaften der Zivilisation des letzten Jahrhunderts

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