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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 13.05.1922
Umfang: 12
Ungeklärte Lage in Genua. Konsum anderer Länder abgeben. Rußland ist nach Genua gekommen mit einem weitausgrei« senden Plan, allen möglichen Unternehmungen Konzessionen verschiedener Natur zu gewähren, doch die Alliierten haben mit ihren Schuldaner kennungsforderungen jede Verhandlung un möglich gemacht und jene Fragen aufgetischt, di« wegen ihrer politischen und juridischen Kompli ziertheit jede fruchtbar« Arbeit hindern. Es nehm« sich eben aus, als ob man von gewissen Seiten

nur für die Sicherung der Interessen der Anleihebesitzcr sorgen wolle. Im weiteren Verlauf« wird der Ausspruch zurückgewiesen, daß nur Rußland den Schaden hätte, wenn es der Weltwirtschaft fernbleibe, den anderen Völkern würde das nicht gar zu viel schaden. Demgegenüber steht nach dem Ausspruch kompetenter Männer entgegen, daß das Fernbleiben Rußlands vom Weltmarkt Störungen zur Folge haben müßte, di« sich durch kein künstliches Mittel beseitigen lassen würden. Die Iugeständnisj«. Um zu einem Ueberetnkommen

zu kommen, müßten beide Teil« Opfer bringen. Rußland hat in dem Briefe vom 20. April an Lloyd George große Zugeständnisse gemacht und gefordert, daß dieselben von Sachverständigen einer Prü fung unterzogen werden, statt dessen kam dann das Memorandum vom 2. Mai und die Ant wort blieb aus. nachdem auch die Sachverständi genkommission die Vorschläge nicht in. Erwä gung ziehen wollte. Aber so Interessant diese Sache auch für die Privatkaufleute sei, so habe sie doch mit dem von der russischen Delegation

wird jener Artikel, der von der Abstellung der Propaganda und der Unterstützung von Aufruhrbewegungen Im Ausland spricht, abge'lehnt, weil die Regierung nach den Gesetzen nicht in die Tätigkeit der politischen Organisationen und Parteien «lngreifen dürfe. In derselben Klausel stehe auch di« Forderung, daß Rußland jede Aktion, di« sich gegen die poli tische Stellung eines anderen Staates oder dessen Territorium richten könnte, auflassen solle. Zu dieser Klausel bemerke die Delegation, daß jie diese Bestimmung

als eine heimliche An erkennung der bestehenden Verträge auslege, über welche Frage Rußland bereit fei, Im gün stigen Augenblicke zu sprechen. Ablehnung der Vorrevolutionsoerpslichtungen. Rußland kann weiter, gleich wie Frankreich am 22. September 1792 erklärte, die Schulden früherer Regierungen nicht anerkennen, denn Volkssouveränität steht über Tyrannentrakta ten. Auch haben sich die Sieger staaten ga.r nicht gescheut, das Ei- gen tum der feinolichen Unterta nen nach demAbschluh der Frie densverträge

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 14
Datum: 03.10.1925
Umfang: 14
An griff, als vielmehr an eine politische mW wirtschaftliche Einkreisung, an der die englische Diplomatie in der «anzen Welt mit Hochdruck arbeite. Gewisse militärische Maßnahmen ließen sich ebenfalls feststellen!. Tfchitscherin verweist dabei auf Finnland und Lettland. Für die wirtschaftliche Ein- treisung fei die Haltung der großen engli schen Danken charakteristisch, die sich wei- gerten, an den geplanten Ankäufen von Textilmaschinen und Textilrohftoffen finan ziell mitzuwirken, für die Rußland

eine Ab ordnung nach England geschickt habe. Di» Haltung Amerika» sei eine andere. Dort könne man mit Hilfe der Banken Bestellun gen machen, obwohl Amerika gleichfall» antisowjetisch eingestellt fei. Die mnerika- nifch« Politik widerspreche der Rußland» nur in Europa, während st« in Thina ihr verhältnismäßig näher stünde. Nachdem Tschitscherin die chinesische Vrage erörtert hatte, ging er nochmals auf die englische Haltung ein. Rußland Hab« England vorgeschlagen, die Streitfra gen diplomatisch

oder auf einer Konferenz durchzuprüfen. Das Hab« Wim abgelehnt. Tfchitscherin meint, daß die Paktpolitik Englands «in Bestandteil seiner grundsätz« lich antisowtetisttschen Tätigkeit sei. Des. halb sähe man mit steig«Nd«r Besorg nis, wie Deutschland immer m«hr und mehr indas englisch« Fahr« wasf«r «tnlenk«. Englands Äde« fei, Deutschland von Rußland abzu« dräng«n. Er selbst zweifelt nicht daran, daß die, dem Wunsche der deutschen Regierung viderspreche. Die Frag» sei aber, ob »s bei der weiteren Einwirkung Englands

, da» auf den Schlössern um Pari» zu- lammengebastelt wurde. Es war anzuneh men, daß in einem Kriegsfall zwischen Rußland und Polen De^chland die Gele» genhett ergreifen werHe, feine vftgrenze zu korrigieren. Dis ganze Pattpolitit der letz ten Heit, all« Auseinandersetzungen fanden statt unter dem Damoklesschwert dieser Kxieasdrobuna. ffvcmLvoich wollte sich das Deutschland sichern, Annähe« um feine« Bündnispflicht gegen volen nachkommen M» könner^ in Wirklich keit aber um Deutschland jegliche Gelegen. MW benehmen

, sich mit Deutschland an einen Ver handlungstisch zu setzen. Alle Bemühungen Polen» und der Tschechoslowakei ein Junk tim zwischen dem West- und Ostpatt herzu stellen, scheinen an dem Widerstand Eng land» doch gescheitert zu sein. Polen fühlte sich wie ein Hirsetom zwischen zwei Mühl steinen. Die Rechnungen mit Deutschland und Rußland waren unbeglichen. Frank- reich» mllitürische Hilfe aber weit urch un sicher. Die Oftstaaten fühlten deutlich eine Umgruppierung in den Machtverhältnissen Europas. Daraus galt

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 11.08.1920
Umfang: 8
aufzudrängen. In der Verteidi gung des eigenen Bodens und der eigenen Art fanden Spanien, Rußland und endlich Deutschland die Kraft, dem Siegeslauf der französischen Revo lution Halt zu gebieten. Man lernt Geschichte, aber man lernt nicht aus der Geschichte. Sonst würde Frankreich nicht die Seele der neuen Koalitionskriege gegen das revolutionäre Rußland sein, 'sonst würde Rußland sich hüten, seine revolutionären Ideen mit Waffen gewalt in das Gebiet fremden Volkstums hinein zutragen. Wie dem auch sei

ihrer polnischen Feinde au Ostpreußens Grenzen, haben fie jedoch nirgends überschritten. Im Gegen teil, sie wollen, so scheint es, Deutschlands Neu tralität strengstens wahren. Denn außer der Achtung vor dem Neutralitätsrecht, das Sowjetrußland nicht gar zu stark binden würde, gibt es noch einen anderen Grund für Rußland, vorläufig wenigstens Deutschland zu schonen. Könnte es nicht ein Bünd nis Rußlands und Deutschlands gegen England geben? Kaum schien es England, daß es seine beiden Weltbewerber Deutschland

und Rußland matt ge setzt habe, so übernimmt das revolutionäre Rußland die Überlieferungen der großen Zaren und läuft Sturm gegen Englands Weltherrschaft. Dieses sucht nun Bundesgenossen und scheut sich gar uicht, seinen Feind Deutschland als Mitkämpfer ius Auge zu fassen. In den „Evening News' vom 27. Juli spricht sich Churchill dafür aus, Deutschland zur „Sühne seiner Fehler' den Kampf gegen Rußland als Aufgabe zu stellen. Es ist nuu die große Frage, ob Deutschland heute überhaupt in der Lage wäre

, gegen Rußland zu kämpfen, ob es, wie Dr. Simons, der deutsche Außenminister, meint, möglich ist, daß Deutschland an der Seite der Entente gegen Rußland kämpfen kann, selbst wenn diese Ostpreußen als Pfand der deutschen Neutralität besetzen. Tatsächlich sind ja Volkskräfte schwer zu beurteilen und im Augenblick der Gefahr würden sich vielleicht alle Deutscheu geschlossen erheben. Schwer läßt sich jedenfalls damit rechnen. So soll am 17. Juli in Memel ein Abkommen zwischen dem Vorsitzenden der Unabhängigen

und wenn man das schon könnte, so kann man nicht gegen den Willen eines so großen Teiles des Voltes Krieg führen. Außerdem braucht man zur Führung eines Krieges noch Offiziere, und zwar tüchtige und energische Offiziere. Sowjetrüßland hat sich einen Teil seiner Offiziere aus den Reihen der Zaren- armee geholt. Auch Deutschland müßte einen großen Teil seiner Führer aus den Reihen des gewesenen kaiserlichen Heeres holen. Es frägt sich aber, ob die deutschen Offiziere zum Kampf gegen Rußland zu gebrauchen

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Volksbote
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Seite 1 von 6
Datum: 22.02.1923
Umfang: 6
, daß zu Beginn des französischen Einmarsches in das Ruhrgebiet die Russen einen förmli chen Protest gegen diesen Friedensbruch ein gelegt haben. Darf man aus solchen Kundge bungen nicht die Hoffnung . schöpfen, daß Rußland auch einmal ernstlich, wenn es sein muß mit den Waffen in der Hand. Deutsch, land gegen seine Peinige«' zu Hilfe kommt? Be! Beantwortung diese- Frage muß man in Rußland wohl ein Zweifaches auseinander halten: das ruslifche Dolk und die rus sische Regierung. Das russische Volk

eine Hilfe zu erwarten? Seit fünf Jahren sehen wir in Rußland dieselbe Regierung am Ruder. Es ist nur eine kleine Gruppe von Kommunisten, mei stens Juden, die die volle Gewalt über das Land in Händen haben. Es besteht auch vor derhand keine Aussicht, daß eine andere Re gierungsform an die Stelle des gegenwärti gen Regimentes treten würde, von dieser Regierung hat nun Deutschland keine Hilfe zu erwarten. Die russischen Bolschewiken se hen heute in Deutschland ebenso wie in Frankreich und England

es auf dem bolschewi stischen Kongreß in Moskau von einem der ersten Führer des heutigen Rußland, Biicha- rin, offen ausgesprocheni daß Rußland nöti genfalls ein Bündnis mit Deutschland nicht zu scheuen brauchte. Trotzdem wäre es. aber verfehlt, zu glauben, daß Rußland den Deutschen etwa Truppen und Munition ge gen die Franzosen zur Verfügung stellen würde. Es hält es für viel besser, zuzuwar ten, bis Deutschland von den Franzosen in eine solche Not gestürzt ist, daß es für eine neue Revolution

, die bolschewistische, zu ha ben ist. Das eine ist sicher, daß Rußland dem heu tigen Deutschland zuliebe 'Nichts unternehmen wird. Wenn es Deutschland irgend eine Hilfe zukommen ließe, so geschähe es nur darum, mell es für sich selbst einen Vorteil darin sähe, oder um den Bolschewismus auch in Deutschland zur Macht , zu verhelfen. In die sem Sinne ist eine Unterstützung Deutsch» lande durch Rußland wohl denkbar' und im gegebenen Augenblick auch wahrscheinjlich. l Bekanntlich war die Entente beim Frie- ! densschluß

ängstlich darauf bedacht, die ehe maligen Grenznachbarn, Deutschland und Rußland, von einander zu trennen. Dies ge- , schah in der Weise, daß zwischen beiden Staaten eine Reihe von kleineren und größe ren Pufferstaaten gebildet wurde. Durch de ren Errichtung sollte — angefangen von der Ostsee bis hinunter zum Schwarzen Meere — eine.Mauer aufgerichtet werden, die die bei den Nachbarvölker an der gegenseitigen Hilfe leistung verhindern sollte. Die solcherart hauptsächlich von Frankreichs Gnaden gebil

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 8
Datum: 08.08.1914
Umfang: 8
. ReNamalionrn beliebe man nur an di« Ädmtnistratlon de» »Burggräffer- Meran, Berglauben Skr. SV, zu richten. — Inserate nach rarlf. — relephon-RuInummer Ar. KZ. flHmm, Samstag m 8. August 1914. XXXII. Jahrgang. Kalender: Samstag, 8., Cyriakus. — Sonntag, 3, Roman M. -■ Montag, 10., Laurentius Lev. u. M. —Dienstag, ll, Susanna M. Uor dem Weltkriege. Wir stehen am Vorabend großer kriegerischer Ereignisse. Millionenheere werden aufgeboten zu' gewaltigem Ringen. Und warum? Weil Rußland Oesterreich-Ungarn

gewaltsam hindern will, durch den Krieg gegen das kleine heimtückische Serbien weiteren Verrat und weitere Mordtaten zu ver hüten und endlich Ruhe vor den großserbischen Umtrieben zu bekommen. Rußland hält seine schirmende Hand über einen Mörderstaat, dem es Doppelmorde in Sarajewo gegeben hat. Vor aller Welt steht heute Rußland als der Friedensstörer am Pranger. Seine Haltung ist nichtewürdig, ein Verbrechen an der Menschheit. Während Rußland noch in heuchlerischen Telegram men seine Friedensliebe

betonte, hatte es schon die Militärmassen in Bewegung gesetzt, um in gegneri sches Land einzufallen. Auf Rußland fällt die Haupt schuld an den Strömen Blutes, die in den nächsten Monaten vergossen werden, Rußland hätte nicht die geringste Ursache, der Schirmherr von Königs und Fürsteumördern zu sein, nachdem doch schon so viele Angehörige seines eigenen Kaiserhauses das Opfer feigen Mordes wurden und auch das Leben des jetzigen Zars oftmals schon bedroht war, ja derselbe heute noch keinen Augenblick

sicher ist, daß ihn die Kugel eines Mordgesellen nieder streckt oder Bomben ihn in Stücke reißen. — Ein gestern abends eingetroffenes Telegramm meldet den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen unserem Reich und Rußland. Auch England, dessen Diplomatie vorgab, sich für die Lokalisierung des Krieges zu bemühen, hat sich nun beeilt und unter dem nichtigen Vorwände des Schutzes Belgiens an Deutschland den Krieg erklärt. Also auch die „ritterliche Nation' der Engländer verschmäht

es nicht, für das feige ser bische Mordgesindel einzutreten, allerdings weniger aus Sympathie für Serbien, sondern vielmehr darum, weil es den Zeitpunkt für gekommen er achtet, mit Deutschland, seinem Rivalen zur See, Abrechnung zu halten. In Frankreich besteht eine starke Partei der Friedensfreunde, derer: Oberhaupt, Sozialistenführer Jaures, von einem Meuchelmörder unschädlich ge macht wurde. Ohne Kriegserklärung begann Frank reich ebenso wie sein Bundesgenosse Rußland die Besetzung von deutschen Plätzen und führte

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 11.12.1912
Umfang: 10
mit ihrem gesamten Machtaufgebot zu wahren ent schlossen sind. Das ist eine bedeutsame Mahnung an die Friedensstörer und insbesonderS nach Ruß land hinüber. Dort spielt man mit dem Kriege. Den Russen gilt diese deutliche Warnung der Drei- bundmächte. Wenn Rußland Oesterreich den Krieg erklärt, wird Deutschland vom Leder ziehen und mit Oester reich gegen Rußland fechten. Frankreich aber würde natürlich dann über Deutschland herfallen. Dem beugt Italien vor, indem es dann vermöge des Vertrages verpflichtet

ge- schlagen — nur England steht noch ungeschwächt da und kann die anderen unter seinen Willen beugen. Aus jeden Fall steht Rußland einer gewaltigen Macht gegenüber, die eS nur im besten Falle und mit Riesenopsern nierderringen könnte. Es kann aber auch sehr leicht hiebe! den Kürzeren ziehen. Es ist daher wohl anzunehmen, daß Rußland ein solchrs Untersangen zu riskant findet und sein Schwert auch sürderhin in der Scheide beläßt. Koyalttätserklarnng der Voten. Die Vollversammlung der polnischen Landtags

, der in den letzten Wochen anscheinend nur mehr an einem Faden hing, jetzt doch wieder an mehreren Fäden befestigt ist. Allerdings können auch die noch alle mitsammen reißen. Ein sehr wichtiger Moment ist die Er neuerung des Dreibundes in diesem jAugenblick. Ferner liegen auch noch einige offizielle Berichte vor. So hat der Statthalter von Galizien auf der Vollversammlung der polnischen Abgeordneten er klärt, daß die Beziehungen Oesterreichs zu Rußland normale seien und daß daher den Gerüchten

verschwunden, die bulgarischen Reiter haben wieder ihre Marschordnung eingenommen, die Bevoll mächtigten sitzen im Sattel, der Zug setzt sich in Bewegung und eine Viertelstunde später herrscht in der menschenleeren Einöde von Plaja wieder die düstere Einsamkeit des Morgens und der elementare Zorn des Novembersturmes. drohung des europäischen Friedens stattfinde. DaS find einige Anzeichen einer Entspannung zwischen Oesterreich und Rußland. Anders liegt es aber noch imm?r mit Serbien. Serbien scheint

unnachgiebig zu bleiben und wir treiben anscheinend dem Konflikte zu. Die Militär partei gewinnt dort immer mehr Oberwasser und die Dynastie scheint machtlos zu sein. König Peter soll erkrankt sein. Möglich war's schon, daß ihm ansängt schlecht zu werden. Der Kern der rnflischen Politik. Alle Welt weiß, daß Rußland hinter Serbien steckt. Aber doch wird man sich eigentlich überdaS Wesen dieses Verhältnisses nicht recht klar. Nun gibt eine informierte Persönlichkeit in der „Reichspost' Aufklärungen

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 14.05.1926
Umfang: 8
il t; : - l-f fr ; f 1 ' g !'' t Mng zu ziehen, welche Umstände den Vertragsaib- Lchlrch ibeMeunigt haben konnten. Ce ist bekannt, daß Deutschland «und Rußland durch eine lange Reihe von Jahren mit starken wirlscMtspolitischen, handelspoktischen und geistigen Banden verknüpft waren, und zwar bis zu einem solchen Gvcche, daß' man mit der Kenntnis der deut schen Sprache, vor jeder andern Sprache, nicht ein mal die russische Sprache Felder ausgenommen, die von der Masse der nichtslawischen

, dem Zarenreiche unterworfenen Völker weder gesprochen nach ver standen wurde als Srember leicht im ungeheuren Rußland reisen konnte. Ich kann das aus eigener pWsönlicher Erfahrung bestätigen. Man braucht ftch auch nicht der Tatsache zu erinnern, daß selbst das russische Kaiserhaus seit der Zeit der berühmten Ka tharina bis zu den «letzten Jahren seines Bestandes, der Germanisierung nich t entzog. Die enge Freundschaft mit Rußlcuck hat die poli tische Auserstchung Deutschlands überlebt, ja sie ist damals

noch stärker geworden und bildete einen Grundgedanken der Politik Bismarcks und das Glaubensbekenntnis Kaiser Wilhelm I. Kaum war Bismarck aus Wien, wo er das Bündnis mit Oester deich geschloffen hatte, als er sich schon beeilte' einen Gegerw^icherungsverftiag mit Rußland «Lzuschlie- ßen und Kaiser Wilhrim I. ließ sich ans Sterbsbette Mnen Enkel Wilhelm — sein Sohn Friedrich war gleichfalls ein dem Tode geweihter Mann — kommen und empfahl ihm mit größter Wärme, die intimen -Beziehungen mit Rußland aufrecht

zu halten: „Was immer kommen möge,' sagte er ihm in. Gegenwart Bismarcks und der kaiserlichen Familie, „die voll ständige Solidarität mit Rußland mutzt du immer fest unantastbar halten, ihr müssen die Beziehungen mit ollen anderen Staaten untergeordnet sein. Vergiß nie, daß das Gedeihen des Reiches, unseres Hauses, mit der Pflege der russischen Freundschaft vecknüpst ist.' Rach der verhängnisvollen Erfahrung des Krie ges und des Friedensschlusses war es natürlich, daß die neuen Stcmtsmänner des Reiches

zur Konferenz zu gelassen werden sollen, von Frankreich mit drama tischer Schaustellung zerstört wurde. Dann hat das- felbe Frankreich mit hartnäckiger Feindseligkeit aus der Konferenz von Genua, wo zum erstenmale, dank der Anregung Italiens, Sieger und Besiegte neben einander faßen, den Abschluß des Vertrages von Rapallo zwischen Rußland und Deutschland beschleu nigt. Da Tschftscherin sshr fürchtete, der englische Außenminister Chamberlcnn beabsichtige mit den' Vettvägen von Locarno Rußland vollständig

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 09.03.1918
Umfang: 8
9. März 1918 Tiroler Volksblau. Seite 5 Leber die Bedeutung des Briedens in Brest-Ntowsk lesen wir im „Fremdenblatt': Im August des Jahres 1914 schickte sich Rußland an, einen neuen Groberungszng von gigantischem Umfange zu unter- nehmen.Das Werk, welches Zar Peter der Große begonnen hatte, sollte vollendet werden. Der Zar ssllte auch über den Westen herrschen und Kon stalltinopel war zu seiner Sommerresidenz auser sehen. Seit den Tagen des Mongolenkhans, dessen Erbe der Großfürst von Moskau

geworden war, hatte die Welt keinen ähnlichen Raubstaat gekannt, wie das Rußland der Romanows. Beispiellos waren die Eroberungen, die im Verlauf, von zwei Jahrhunderten die Zaren machten. Wahllos, ohne von innerer Notwendigkeit, getrieben, ohne durch historische Erinnerungen oder durch wirtschaftliche Bedürfnisse gedrängt, unterjochte Rußland fremde Rationen, entriß es jedem Staat, der das Unglück hatte, sein Nachbar zu sein, weite Länderstrecken, ttug es in dessen innere Verhältnisse den Keim

des Friedensschlusses von Brest-Litowsk. Das europäische Rußland wird beinahe auf jenes Gebiet beschränkt, welches vor Peter dem Großen sein eigen war. unter der Aegide der Zentralmächte entsteht eine Aeihe selbständiger Staaten, durch deren Aufrichtung Deutschland und Oesterreich-Ungarn den Grund zu einer neuen Kulturentwicklung gelegt haben und die «nn in den Bannkreis westlicher Gesittung einge zogen werden. Das große Raubreich, welches wie ein Alp auf der Welt lastete, existiert nicht mehr. Diesmal stieß

der Zarismus auf stärkere Gegner «nd so wie die Hotden Dschingiskhans nicht ver mochten, Deutschland niederzuwerfen, ebenso haben die Erben der Mongolen eine unüdersteigbare Mauer «n Deutschland und Oesterreich-Ungarn gefunden. Befreit sind die Nationen, die der russische Er oberungsdrang unterjochte und ein neuer Osten entsteht in Europa! Wenn jemals ein Krieg ein Verteidigungskrieg Alvesen, so war es der, den wir und unsere Ver wundeten gegen Rußland jetzt geführt haben. Aufs in ihrer Existenz bedroht

, setzten sie sich zur Wehr und sie haben es nach blutigen Kämpfen, w denen ihre Armeen Übermenschliches leisteten, durchgesetzt, daß das Ziel der Verteidigung: die Beseitigung der Gefahr, erreicht worden ist. Getreu K»? Grafen Czernin aufgestellten Grundsätze, ??.. °ie Habsburgische Monarchie weder Kriegsent- »Mdiguxg uoch Ländergewinn von Rußland ver- uud diese Haltung wird zweifellos für die M°Mung der Konversation zwischen unserem des Aeußern und dem Präsidenten Wilson U.«?A'tung

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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 07.12.1933
Umfang: 16
hatte, er hat aber auch, von den Zusicherungen abgesehen, die er dem Präsidenten Roosevelt hinsichtlich der Freiheit der Religionsausübung amerikanischer Bürger in Rußland-zellen mußte, die dann in der Sowjetunion sorgfältig verschwiegen wor den sind, für die Verständigung mit den Ver einigten Staaten nicht allzuviel bezahlt. Gerade die heiklen Finanzfragen, über die Washington und Moskau ko grundverschiedene Auffastungen haben, sind offen gelassen worden. Selbst wenn Rußland Zugeständnisse in der Frage der Schuldenzahlungen

wie auf dem Gebiet der Propaganda gemacht hätte, so steht man doch jetzt schon, daß ste sich gelohnt haben. Das Echo, das der Friede von Washington ln der ganzen Welt gefunden hat, läßt keinen Zweifel an dem Gewinn zu, den Sowjetrußland daraus zieht. dem päpstlichen Unterstaatsfekretär Pizzardo haben würde, dem Mann, der schon 1822 in Genua mit Tschitscherin über die Religions ausübung in Rußland sprach und selbst von einer Audienz beim Pavst war die Rede. Wenn auch diese Meldungen sich nicht bestätigt

haben, so kann man sich doch vorstellen, welchen Zu wachs an Ansehen und Einfluß Mustolini aus einer solchen erfolgreichen Vermittlung ziehen könnte. - Düs eigentliche Ziel der Zusammenkunft der beiden Staatsmänner lag natürlich auf einem anderen Feld. Die Zeit der Anerkennungen und Freundschaften, in die Rußland eingetreten ist, legt den Sowjets auch Verpflichtungen auf. wie sie bisher durch den Beitritt zum Völkerbund ihren Ausdruck fanden. Litwinow hat feine Ab neigung gegen die unter dem Patronat des Völ kerbundes versandete

Abrüstungskonferenz vor seiner Abreise aus den Vereinigten Staaten noch einmal nachdrücklich unterstrichen und so liegt es für die römische Politik nahe, Rußland für ein neues Gebilde internationaler Verständigung zu gewinnen, wie es dem Ministerpräsidenten Mustolini vorschweben mag. Für die rustische Diplomatie anderseits ist plötzlich die Möglichkeit erstanden, auch ihren ideellen Gegner, den Völ kerbund, unschädlich zu machen; Die Feste! der Anerkennungen und Freundschaftspakte, die den Sowjets angelegt worden

ist. bat sie den Mächten doch zugleich zu einem unentbehrlichen Partner gemacht, dem zuliebe man auch Opfer bringt, und statt daß Rußland jetzt einen Druck zu spüren bekäme, der von ihm gehaßten Ordnung des Völkerbundes üeizutreten, wird feine dem Völkerbund nicht eben geneigte Politik eher ge stärkt. Mustolini dürfte von Litwinow Unter stützung für seine noch nicht genauer bekannten Pläne erwarten. Der natürliche Bundesgenoste im Kampf gegen den Völkerbund wäre natürlich Deutschland

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Volksblatt
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Seite 5 von 10
Datum: 05.01.1872
Umfang: 10
eilage zum.Tiroler Volksblatt' Nro. Z. Rundreise durch Europa. I. Rußland (Nach „Rosenthals Convertitenbilder.') Ich habe mir vorgenommen, Ihnen, werthe Herren! in einer Reihe von Vorträgen ein kleines Bild vom gegenwärtigen Europa zu zeichnen. Wenn im Bilde mehr Schatten- als Lichtseiten sind, so wollen Sie es nicht dem Maler, sondern der Natur zur Last legen. Begleiten Sie mich zuerst nach Nußland. Wenn der Maler Etwas zeichnen will, so muß er sich dieses Etwas, das er zeichnen

will, in der Nähe ansehen. Es ist zwar eine Reise nach dem kalten Rußland jetzt bei der Winterstrenge nichts Angenehmes, und schon der Gedanke daran macht einen frösteln. Doch die Reise, die Sie mit mir zu machen so gefällig sein wollen, soll nur im Geiste stattfinden; jeder kann dabei ruhig hinter seinem GlaS Wein sitzen bleiben. Vor den Wölfen, die besonders im Winter die russischen Steppen unsicher machen, brauchen Sie keine Angst zu haben; höchstens könnte ich Ihnen ein Bären aufbinden

, wenn ich nicht Alles sachgetreu, Manches unrichtig schildern würde. Mit Wissen und Willen soll es nicht geschehen. Rußland ist ein großes Reich, es zählt in Europa allein 99.296 Quadrat-Meilen, während ganz Europa circa 180.000 Quadrat-Meilen umfaßt. Das europäische Rußland ist. was die Ausdehnung betrifft, daher größer als halb Europa. Oesterreich hat auch eine hübsche Größe, aber es enthält doch nur 11.300 Quadrat-Meilen. Der größte Theil Rußlands, was die Ausdehnung, aber nicht die Bevölkerung betrifft, liegt in Asien

, wo 270,532 Quadrat-Meilen zu Rußland gehören. Wäre Rußland in dem Verhältnisse bevölkert, wie das kleine Belgien, das auf 536 Quadrat-Meilen 5 Mill. Einwohner zählt, so wären in Rußland 3035 Mill. Einwohner, während in Wirklichkeit nur 69 Mill. sind. Die Einwohner des ganzen Erdbodens zwei und ein drittel Mal genommen, hätten auf russischem Gebiete Platz. Rußland zählt bei 60 Mill. Anhänger der russisch-griechischen Kirche, bei 7^ Mill. Katholiken, eine Menge Protestanten, Juden, Muhamedaner und Heiden

. Die Anzahl der Völker und Nationen ist sehr groß, so daß ich einige Minuten benöthigte, um nur die verschie denartigen Namen zu nennen. Man rechnet nämlich 100 verschie dene Völkerschaften mit 40 Hauptsprachen. Ein eigentliches Bütgerthum, als Hauptträger der nationalen Bildung, gibt es in Rußland nicht. Wer den russischen Adel nach seinem Auftreten im Auslande beurtheilen wollte, der wäre auf dem Holzwege; weil er sich im Auslande mit dem feinsten Kulturlack überfirnißt repräsentirt und dabei kolossalen

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 20
Datum: 11.02.1888
Umfang: 20
mit seinen Aeußerungen im Widerspruch; außerdem aber würde der Zweck dafür außerordentlich schwer verständlich sein. Rußland kann nicht die Absicht haben, preußische oder österreichische Landestheile erobern zu wollen. Ich glaube, daß Rußland reich lich so viel polnische Unterthanen besitzt, wie eS zu haben wünscht, und es kann keine Neigung haben, sie zu vermehren oder sich irgend welche Landes- theile von Oesterreich zu annektiren. Es liegt gar kein Anlaß vor, über einen europäischen Nachbar herzufallen

, denn keine französische Regierung würde stark genug sein, ihn zu hindern. Aber Rußland gegenüber erkläre ich noch heute, daß ich eS keines Ueberfalles für fähig halte, und ich nehme von dem, was ich im vorigen Jahre gesagt, nichts zurück. Nun werden Sie fragen, wozu denn die rusiischen Truppen aufstellungen? Das sind Fragen, über die ich von den betheiligten auswärtigen Kabinetten nicht leicht Aufklärung fordern kann. Eine solche könnte leicht geschraubt ausfallen, die Replik auch, und das ist eine gefährliche Bahn

darüber machen, und die führen mich dahin, daß ich annehme, daß das russische Kabinet die Ueber zeugung hat, daß in der nächsten europäischen Krisis, die eintreten könnte, das Gewicht der rusiischen Stimme in dem diplomatischen Arevpag von Europa um' so schwieriger wiegen wird, je stärker Rußland gerüstet ist. Je mehr Rußland Truppen an seiner Westgrenze hat, um so schneller ist es als Ver bündeter oder Gegner bei der Hand. Diese Politik hat die rusiischen Truppenaufstellungen schon seit längerer Zeit

, will ich nur kon- statiren, daß Frankreich in den letzten Jahren 3 Milliarden für feine Streitkräste aufgewendet hat, wir kaum 1»,', Milliarden mit Einschluß der jetzigen Neusorderung. (Hört!) Wenn ich nun sage, wir müssen gerüstet sein, um allen Eventualitäten be gegnen zu können, so erhebe ich damit zugleich den Anspruch, daß wir noch mehr Anstrengungen machen müssen, als andere Mächte. Unsere geographische Lage ermöglicht drei Angriffspunkte, während Fran- reich nur an seiner östlichen und Rußland

zu besiegen?' Was wäre die Folge gewesen? Oesterreich hätte mit solcher Politik doch kaum einen andern Zweck haben können, als wie derum seine frühere Stellung in Deutschland zu erlangen — denn das war eigentlich das Einzige, was es 1866 aufgegeben hat. Nun wäre die Lage Oesterreichs im deutschen Bunde doch kaum eine haltbare gewesen, wenn es sich sagen mußte, daß eS die süddeutschen Staaten wieder in die Ab hängigkeit Frankreichs gebracht und daß es Preu ßen unwiderruflich zur Anlehnung an Rußland

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Bozner Zeitung
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Seite 8 von 8
Datum: 26.08.1857
Umfang: 8
zu Charkoff, entnehmen wir folgende interessante Data Rußland ist Zlmal fo groß als Frankreich, und 39mal so groß als Oesterreich, oder als England und Preußen zu sammen genommen. Unbebautes Land gibt eS in Rußland 20 Procenr, in Oesterreich l6, in England 12, in Preußen 8'/-. in Frankreich 7'/- Procent der Gesammtoberfläche; auf die Einwohner berechnet, kommen in Rußland KV», in Oesterreich und Preußen l-/-, in Frankreich l'/» und England 2/, Dessätinen fruchtbaren Boden aus die Person. Eine Dessä- tine

(über 4 Morgcn) gibt in England im Durchschnitt 45 Scheffel, in Preußen 23, in Frankreich 2V, in Oesterreich l5, in Rußland nicht 12. So verschieden ist die Fruchtbarkeit des Bodens unv die Höhe seiner Cultur. Der Gewerbstciß schafft in den veischiedenen Ländern sol.enre Werthe: in England 172 Francs auf den Kopf, in Frankreich I lv Francs, in Preußen 104 Francs, in Oesterreich 68 Francs, in Rußland 34 Francs. Die Summe der Handelstewegung ergiebt 128 Francs auf den Kcpf in Eng land, 52 Francs in Frankreich

, 28 Francs^'tn Preußen, l'7 Francs in Oesterreich und 12 Francs in Rußland. Rußland, obwohl ungleich daS ärmste europäische Land an Flußverbindungen (wie Pol<n das reichste ist), steht auch an Canälen so sehr zurück, daß Großbritannien (ebenfalls an Flußverbindungen sehr arm im Verhältniß zu Deutschland) deren sast '/? Meile, Preußen und Oeste-reich Vs» Meile, Rußland dagegen nur '/seo Meile auf die Quadratmeile Oberfläche hat. Großbritannien hat über 2000 Meilen Eisenbahnen, Frankreich über 700, Preußen

an 400. Rußland etwa 10<1. Die Sterblichkeit ist in Rußland außerordentlich groß, in'ofern schon aus 26 Personen eine stirbt. Von den Russen griechischen Bekennt nisses stirbt der 45ste Theil vor dem 15ten Lebensjahre, während gleich zeitig unter 1000 Todesfällen sich nur Ilk von Greisen vorfinden. In Preußen sind deren auf dieselbe Zahl lSZ, in Frankreich 2l^t, in England 270. Von Schülern kommt in Preußen einer auf kV,o Einwohner, in Großbritannien einer auf S, in Frankreich auf t l, in Oesterreich

auf 14, in Rußland auf 132. In Frankreich und Preußen kommt ein neneS Buch auf 7000 Einwohner, in Oesterreich auf 14,000, in England auf 21,000 in Rußland auf 58,000. In Rußland dagegen ein Verbrecher auf 1380 Einwohner, in Oesterreich auf K52, in Frankreich aus 585, in Preußen auf 44g, in England auf 575. Doch ist dabei der geringere Wirkungs kreis sowohl als die geringere Wirksamkeit russischer Gerichte in Anschlag zu bringen. In Preußen kommt ferner eine Kirche auf 10K0 Einwohner, in Rußland auf l3KV

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Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
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Seite 1 von 4
Datum: 04.09.1945
Umfang: 4
na nach der Niederlage Japans in den pazifi schen Gewässern zu einem bestimmenden Machtfaktor geworden, der die weitere Neu ordnung in diesen Räumen entscheidend beein flussen wird. Wie in Washington verlautet, sind sowohl Truman als Attiee bereits In Potsdam über die Grundlinien dieses Vertrages infor miert worden. Dennoch erregt der Umfang der getroffenen Vereinbarungen sowohl In London als In Washington Aufsehen. Die Hauptpunkte des Abkommens sind: 1. Rußland und China werden weder mit der gegenwärtigen

ist. 4. Rußland wird die Regierung Tschangkai- Schcks militärisch und moralisch in jeder Art unterstützen. Beide Völker werden auf jede Weise einander bei dem Wiederaufbau ihrer Länder, soweit cs in ihren Kräften liegt, behilf lich sein. 5. Rußland wird drei Monate nach Japans Kapitulation sich von der Mandschurei zurück ziehen und die volle Oberhoheit Chinas über dieses Gebiet anerkennen. 6. Rußland wird sich nicht in innerchinesischo Angelegenheiten cinmischen. 7. Die mandschurische Stadt Dairen

wird als internationaler Freihafen erklärt und kommt un ter chinesische Verwaltung. 8. Der mandschurische Haupthafen Port Ar thur. den das zaristische Rußland 1905 an Japan abtreten mußte, wird von China und Rußland gemeinsam als Flottenstützpunkt verwaltet werden. 9. Die chinesischen ost- und südmandschuri schen Bahnen werden von China und Rußland gemeinsam verwaltet werden. 10. China wird die Unabhängigkeit der äuße ren Mongolei anerkennen, wenn eine Volksab stimmung den Wunsch der Bevölkerung nach Unabhängigkeit

bestätigt. 11. Rußland wird die politische Unabhängig keit und die territoriale Unantastbarkeit der Aeußeren Mongolei respektieren. 12. Rußland wir.d Eingriffe ln die inneren An gelegenheiten der Provinz Sinkian. die zwischen dem Tibet und der Mongolei Chinesisch Tur- kestan umfaßt, vermeiden. Der Vertrag, der auf 30 Jahre abgeschlossen ist. erneuert sich von selbst, wenn nicht von einem Teile die Aufhebung innerhalb Jahres frist nach Ablauf gefordert wird. (Siehe auch Leitartikel.) der Enüsteg Üer

ist am 1. ds. in den Räumen des Ministeriums für die Verfassunggebende Natio nalversammlung mit einer Rede des Vizemini sterpräsidenten Nenni in ihr Amt eingesetzt worden. Heimkehr italienischer Kriegsgefangener ans Rußland Rom. 26, August. Ginseppe Di Vittorio, der Vorsitzende der italienischen Arbeiterdelegation, die Rußland besucht, berichtete, daß ihm der Vizekommissar für Außenwesen Lokowski mitteilte, die Sowjet union sei bereit die italienische Kriegsgefange nen, die im ganzen sieb auf 19.000 Soldaten belaufen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 18.04.1922
Umfang: 6
bis 1. August 1919 Im Ausland kontrahierten Schulden. Diesen Erfolg darf Lloyd George für stch buchen. Lloyd George blickt nach Washington. Cr weiß, daß Europa sich ohne die Hilfe Amerikas nicht mehr aufrichten kann. Er tut alles, um den Amerikanern die Voraussetzung für diese Hilfe zu bie ten. Die Voraussetzung ist die Befriedigung Europas. Ueber die Vorgänge auf der Konferenz wird Amerika durch seinen Horchposten, den Botschafter in Rom, genau informiert. Amerika interessiert sich stark für Rußland

zur Besserung der wirtschaftlichen Lage Südtirols gegeben und die Hoffnung ausgesprochen, durch entsprechende Vereinbarungen mit oen interessierten Mächten die Grundlagen zu schaffen für die Besserung der gegenwärtig recht trüben wirtschaftlichen Zukunftsaussichten. Die internationale Konferenz von Genua. Einigung mit Rußland. Genua» 18. April. Am Samstag wurden die Arbeiten in allen Kommissionen fortgesetzt. Obwohl am Schluss« der Konferenz in Quarto dei nulle am Freitag, abends

die Aus- K en für eine Einigung zwischen den Alliierten und den Der- rrn Rußlands gering waren, hat die Sache am Samstag nachmittags leine überraschende Wendung genommen, indem K die Sowjetvertreter bereit erklärten, die Workriogsschulden Zarenvogierung anzuerkennen, .ohne Gegenforderungen geltend zu machen. Rußland erkennt die Verpflichtung zur Zahlung der Schulden cm, die bis 1. August 1918 vom Staate, von den Provinzen oder Gemeinden im Auslande kontrahiert wurden, ohne Gegenforderungen aufzustellen

. Die von den Alliierten Rußland während des Krieges bewilligten Anleihen gellen als gelöscht durch die Gegenforderungen der Sowjets. Die Zahlungen, «die Rußland trotz dieser Löschung noch zu lei sten hätte, »belaufen sich lauf »ungefähr einundzwanzig Milliarden Goldrubel. Wie hier verlautet, hat «Lloyd George den »Plan, für die russischen Angelegenheiten eine permanente Kommission einzu richten. Diese permanente Konrmtfsivn soll nach Schluß der Genuaer Konferenz »als »selbstständiges Gebilde entstehen

haben zu sehr guten Resultaten geführt. Der abgeschlossene Ber- trag ist auf dem Prinzip der Gegenseitigkeit aufgebaut. Die dtvlomatischen Beziehungen zwischen den beiden Staaten sind wieder hergestellt. Alle Entschädigungen, die aus der Kriegszeit erwachsen würden, gelten als getilgt. Ebenso sind alle Entschä digungen, die aus der Sozialisierung von seiten der Sowjets erwachsen würden, als gelöscht zu betrachten unter der Vor aussetzung. daß Rußland an andere Staaten auch keine Ent schädigungen

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 07.12.1933
Umfang: 6
Staaten zwecks Abschluß eines Freundschastsvertrages hervor. Litwinoff erklärte: „Ich weiß in dieser Hinsicht nichts-, aber wenn man tatsächlich die Absicht haben sollte, einen derartigen Pakt abzuschließen, gilt für ihn dasselbe, was ich für die Kleine Entente gesagt habe: Die Sowjets begegnen jeder Annäherung mit der größten Freude.' Der „Pesti Hirlap' schreibt dazu: Die Kleine Entente streute das Gerücht aus, daß es ihr ge lungen sei, Rußland sür die antirevisionistische Politik gegen Ungarn

zu gewinnen. Litwinosf dementiert dieses Gerücht ganz unzweideutig und erklärt, daß Rußland mit den von den Sowjets nicht unterzeichneten Friedensverträgen nichts zu schassen hat. Vielleicht ist es kein reiner Zufall, daß Litwinoff diese Erklärungen in Roma un mittelbar nach seiner Unterredung mit Mussolini abgegeben hat: denn er erklärte auch gleich daraus, daß zwischen Italien und Rußland die engsten Beziehungen aus wirtschaftlichem und politischem Gebiete bestehen. Rußland könne

den. Die Aussprache wird zweifellos auch die Frage der Aufnahme direkter Beziehungen zu Sowjet rußland berühren, vor allein im Zusammenhange mit den Eindrücken, die Titulescu in Ankara ge wonnen hat. Probleme des italien. Außenhandels Exposee àes Unterstaatssekretärs S. C. Rsqnini vor àem permanenten Äomitee àes ÄtoiPorations-Ministeriums ' ' Roma, 6. Dezember. - Unter dem Vorsitze des Unterstaatssekretärs As- quini wurde heute. im Korporationsministerium eine Sitzung der . permanenten Kommission

- kommifsionen im Jahre 1923 wurden Richtlinien aufgestellt, die für den Handelsverkehr zwischen Sowjetrußland und den Staaten des Orients maß gebend sein sollten. Danach hatten die für die Aus fuhr nach diesen Ländern bestimmten Waren be sonders preiswert geliefert zu werden. Die Behör den wurden verpflichtet, nach Kräften die Grün dung gemischter Gesellschaften zur Förderung des russischen Exports zu unterstützen. In den Han> delsbeziehungen zwischen Rußland und dem Orient sollte der Grundsatz

der „ausgeglichenen Handelsbilanz' selbst im Verkehr mit den Völkern des Orients zurück. 1930 wurden die Messen von Nischni-Now- gorod und Baku, wo die Orientalen sich bis dahin hatten frei betätigen können, geschlossen und ein Gosvostorg (staatliches Außenhandelsamt für den Orient) gegründet. Die Handelsvertragsverhandlungen zwischen Rußland und der Türkei beanspruchten M's volle Jahre, ein Beweis, mie schwierig es war, zu einem Ausgleich der beiderseitigen Interessen zu gelangen. Die Türken zeigten sich wegen

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 24.06.1941
Umfang: 4
zu können. Der Aufruf fährt dann fort: »Ihr habt es einst wohl alle gefühlt, daß dieser Schritt für «ich ein bitterer und schwerer war. Niemals hat das deutsch« Voll gegen öle Völkerschaften Rußland, ' Allà fett jüdisch, von Moskau au» bemüht, nicht nur Deutsch land. fondern ganz Suropa in Vrmch z« stecken. Nicht DeuMand hat seine na- tionattoziaNstlsch« Weltanschauung jemals versucht, nach Rußland zu tragen, son- der» die Ddijch-bolschennstischen Macht haber in Moskau haben es unentwegt un ternommen, unserem

, unter allen Umstünden die Bezie hungèfl zwischen England und Sowjet rìMmd' erneut 'aufzunehmen und im «Mischen Sinne zu entwickeln, über den Mrtschritt dieser Mission berichtete die englische Presse, solange sie nicht taktische Gründe zum Schweigen veranlahten. Im Herbst 1S3S und Fribjahr 1S40 zeig ten sich auch tatsächlich schon die ersten Folgen. Während sich Rußland anschickte, nicht nur Finnland, sondern aych die bal tischen Staaten militärisch zu unterjochen, motivierte es diesen Vorgang plötzlich

Molotows: Solle sich die dentfch« Garantie für Rumänien im Falle eine» Angriffe» Sowjetrußland» gegen Rumänien auch gegen Sowjetrußland richten? Meine Antwort: Die dentfch« Garantie ist eine «ein« und uu» unbedingt v«rpfticht«n! Rußland Hab« un» ab« ni« «klärt. daß «» auß«r v«ffarabi«a überhaupt noch ia Rumänien Interessen befitzt. Schon die Besetzung der Rordbvkowina war ein verstoß gegen diese Versicherung. Ich glaubte daher nicht, daß Rußland fetzt plötzlich noch weitergehend« Absichten ge- gen

Rumänien haben könnte. S. Frage Molotow»: Rußland fühlte sich erneut von Finn land wKöht Rußland fei entschlossen, die» nicht zu dulden. Sei Deutschland be land reit. Finnland keinerlei Beistand zu ge ben und vor allem die nach »irtene» zur Ablösung durchmarfchierenden deutschen Truppen fofort zurückzuziehen? Meine Antwort: Deutschland hat nach wie vor in Zinn land keine politischen Interessen. Eln neuer Krieg Rußland» gegen das kleine fiunifch« Volk aber könne von der deut schen Reichsregieruag

al» nicht mehr tragbar angesehen werden, um fo mehr, al» wir an eine Bedrohung Rußland» durch Finnland niemal» glauben könn- leu. wir wollten aber überhaupt nicht, daß in der vslfee nochmal» ein Srieg»- gebiet entstehe. Z. Frage Mololow»; Sei Deutschland bereit einzuwilligen, daß Sowjetrußland feia«rs«it» an Bulga rien eine Garantie gebe und fowjelrnffl- sche Truppen zu diesem Zweck nach Bul garien fchicke. wobei er — Mololow — erklären wolle, daß sie nicht die Absicht haken, au» diesem Anlaß

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 18
Datum: 01.04.1904
Umfang: 18
v. Lillenbach (Meran). l. Daß die im vorigen Jahre zwischen Rußland und Japan geführten diplomatischen Verhand lungen mit dem Kriege endigen sollten, war ein Ereignis, das vielleicht nur jenen nicht unerwartet kam, welche der kleinen, aber einflußreichen, be-' wußt.auf den Krieg hinarbeitenden Klique an-! gehären. Es ist kein haltbarer Grund vorhanden, an der Friedensliebe des Zaren, und seinem Abscheu vor einem Kriege im fernen Osten zu zweifeln. In Rußland besteht die weitverbreitete Ansicht

^ der HäMnsel Liaotung durch Japim mit der, Begründung, daß diese Annektie rung?- den Frieden int fernen Osten gefährden wüvde. i Jiipän fügte sich, indemes das .eroberte Länd bedingungslos räumte/!uM stellte erst 'nach träglich in Petersburg das Verlangen, daß auch die Mächte ihrerseits sich verpflichten sollten, Liaotung nicht zu okkupieren. Inzwischen aber verstärkten Rußland und seine Alliierten ihre Flotten in den östlichen Gewässern und Rußland weigerte sich jetzt, auf dieses Verlangen einzu gehen

aber war zu Ende 1903 erloschen und dennoch vermehrte Rußland noch seine Truppen in dieser Provinz. Es hielt auch Nintschwang besetzt, ob gleich dieses von China dem Welthandel eröffnet war, und nahm die Zölle für die russisch-chine sische Bank in Beschlag. Die chinesischen Gouver neure wurden durch russische Diplomaten gezwun gen, einen großen Teil ihrer Truppen zu ent lassen. Dies hatte die Zunah-nte der Räuber banden zur Folge, — was wieder Rußland als Beweis der Unmöglichkeit anführt«, das Land

zum bestimmten Termin zu räumen. ! Die Unabhängigkeit Koreas ist, für Japan eine Lebensfrage, während sie für Rußland von untergeordneter Bedeutung ist. — Es wäre aber Unmöglich, diese Unabhängigkeit aufrechMhÄten, penn Rußland die Mandschurei als annektierte Provinz behandelt. Rußland muß dies selbst an erkennen, weil eH 1895 Japan gegenüber aus drücklich betonte, daß „der Besitz von Liaotung durch Aapan nicht nur eine beständige Bedrohung Pekings wäre, sondern auch die Unabhängigkeit Koreas illusorisch

machen würde'. Aber Rußland — entgegen einem! solennen Vertrage mit'China und den den Mächten wieder holt gegebenen Versicherungen — fuhr fort, nicht nur die Mandschurei besetzt A halten, sondern auch gegen Korea aggressiv vorzugehen. Es er langte 1900 durch seinen Diplomaten Pavloff einen strategischen Stützpunkt in Masaittpo, gegen über der japanischen Küste — eine Art Dar danellen in der koreanischen Meerenge. Int Jahre 1903 besetzte es unter der Hülle einer Waldab- stockungskcmzession ein Territorium! in Korea trotz

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 28.02.1863
Umfang: 6
sie jedoch so niedrig anschlagen, daß damit kein besonderes Aufsehen ver ursacht werden dürfte.' Paris, 23. Febr. Die Rede des Grafen Russell im Parlament über die polnisch -preußische Conveniion hat Oel in's Feuer gegossen. Die Erklärung des edlen Grafen: „daß das jüngst angeordnete Rekrutirungs- Regime in Polen die unklugste und ungerechteste Maß regel sei, die Rußland je beschlossen, und daß nie ein englischer Minister wagen würde sie zu vertheidigen,' in Verbindung mit der anderen: „daß der englische

. Mag Der Inhalt der mit Rußland ge- schlossenen Convention sein, welcher er will, bei dem Abschluß hat das preußische, Kabinet einen solchen Mangel an Geschick bewiesen nnd zu einer für Preußen so nachtheiligen Ausfassung seiner Politik Veranlassung gegtben, daß es schon durch diesen Fehler und diesen Taktmangel an Halt so verloren, um dem Stur» nahe zu sein. ° ^ 24. Febr. Ein telegraphisch erwähnter Ar. tlkel der heutigen „France,' gezeichnet .vom Sekretär ^der Redaktion,, sagt des Näheren

: Im Augenblicke, wo SV« Italien sich beruhigt, steht Polen auf, und Rußland und Preußen vereinigen sich durch eine Convention, welche der Keim einer politischen Allianz ist. Frank, reich und England nähern sich einander nnd ziehen Oesterreich zu sich heran. Nachdem der Artikel die Beunruhigungen constatirt hat, prüft er den Sinn und die Tragweite der polnischen Revolution, und weist die Nothwendigkeit einer billigen Lösung dieser Frage nach. Ein unterjochtes Polen sei nicht mehr möglich, wenn Oesterreich

feine constitutionellen Einrichtungen mit so viel Voraussicht entwickelt, wenn Rußland selbst weise Reformen vorbereitet. Der Artikel constatirt, daß Rußland das System der Concessionen in Polen inaugurirt habe, unglücklicherweise war die Rekruti. rung die Klippe dieser Wiederversöhnung. Gegen, wärtig hat der Kampf begonnen, uud die Frage ist vor die öffentliche Meinung und vor die Diplomatie gebracht. Der Artikel prüft sodann, ob aus dieser Sachlage ein Krieg entstehen werde. Die Annahme

, Rathschläge ertheilen kann. Ohne Zweifel ist die Convention zwi schen Rußland und Preußen gewichtig, bedauernswerth. Unklug; allein diese Convention darf nicht als eine Schranke angesehen werden, welche Europa in zwei Hälften zerschneidet. Wenn Frankreich einen Vorwand für die Verwirrung suchte, die Convention würde diesen schon gebildet baben. Durch die Convention haben Rußland und Preußen Fragen erhoben, welche man nicht hätte aufrühren sollen. Die Initiative der beiden Mächte hat nicht unseren Ehrgeiz

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 11.04.1856
Umfang: 8
-deutsche Zolleinigung nicht nur leicht durchführbar, sondern sogar unvermeid lich zu machen. Preußen ist durch den Zollverein ge hindert, in seiner Handelspolitik mit Oesterreich in Kon kurrenz zu t reten , und es tritt der vor einigen Jahren auch die Zahl der Landtruppen war, die^sie an Bord hatten, nicht hier nnd da einen Versuch wagen könnten, irgend einen Coup an dem oder jenem Punkt der Küste zü versuchen. Mußte doch selbst Rußland, bevor es das Bombardement von Sweaborg und das vergebliche

ja zum Theil die Bewachung der eigenen Flotte anvertraut war, längs seines baltischen Küstengebietes besetzt zu halten, sehen wir Rußland aus einer mehrere hundert Meilen langeil Küstenstrecke diemben ^eriheidigungsanordnungen treffen, als handle «s sich darum, der Invasion eines LandheereS zu be gegnen; gerade die Länge der baltischen Küstenlinie, deren Vertheidigung eigentlich die Ausgabe der russischen Flotte ist, und cmdereneitö hcm Gecmer nl Gebote Itehende Krast ves Dampfes und der Gebrauch

der Schraube, die ihm gestatteten, bald hier, bald da zu erscheinen nnd sich ,nr verschiedene Unternehmungen zu theilen, nöthigten Rußland, sein dortiges Vertheidi- gungSsystem mit der größten Sorgfalt zu organisiren. Die nördliche Verthcidigungslinie Nußlands umfaßt sonnt das Großsürstenthum Finnland auf dem rechten undenkbare AuSgang ein, daß Oesterrcich in der deutschen Zollverfassung daS anregende Element wird. Der Zoll verein mag sich vorsehen! Stillstand ist jetzt mehr als je der entschiedenste

, so packte Flügel, Esthland und da^ Gouvernemenr Petersburg im Centrnm, endlich Liefland und Enrland auf dem linken Flügel. Dort befehligten: der General Berg über das finnländische Korps und die erste Grenadier division ; General Rüdiger, der an Linientruppen nur die erste Garde-Infanteriedivision und eine Kavallerie- division unter seinem Kommando hatte, sowie General Sievers über das baltische Korps, das fast durchweg aus Reservetruppen zusammengesetzt war. Oesterreichs drohende Haltung Rußland

gegenüber hatte bereits im September 1854 das Vorschieben russ. Truppeinnassen gegen die galizische Grenze zur Folge, wohin auch eine Division der noch in Petersburg be findlichen Garden sich in Marsch setzte. Es drohte mit Oesterreich znm Bruch zu kommen und Rußland sah sich somit genöthigt: Ein zweites eventuelles Kriegstheater zu besetzen nnd zwar längs der österreichischen Grenze von Krakau bis uach Podolien uud zu dem Dniester, beiläufig gesagt eine Strecke, von nahe an 15t> deutschen Meilen

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 16.05.1935
Umfang: 12
diplomatische Zusammenarbeit mit Dolen. Warschau bilde ein weiteres Glied in der Kette Rom-London-Stresa und sehe die bis herigen Friedensbestrebungen fort. Die auf polnischer Seite günstige Stimmung ist, so meint man in Paris, den Aufklärungen zu verdanken, die der französische Außenminister über die Tragweite des französisch-russischen Pakte» erteilte. Laval setzte den Leitern der polnischen Politik auseinander, daß Frankreich bei seinen Verhandlungen mit Rußland keinen Augenblick das französisch

, auf die gewaltigen Reserven Rußlands an Rohstoffen und Soldaten zählen kann. Die Gefahr, welche Polen damals lief, sei für seine Unabhängigkeit bedrohlicher gewesen als heute der russisch-französische Pakt. Laval stellte das Projekt eines mehrseitigen Richtangriffs- und Konsultativpattes im Osten ofitte Betstandsklausel in den Vordergrund der Beratung, denn Frankreich kann seit dem Ab schluß eines Hilfelelstungsvertrages mit Rußland dieser stüher unbefriedigenden Formel heute nähertreten. Der polnische

es zu teilen scheint. Was die rein französisch-polnischen Fragen bettifft, so hat die Fühlungnahme wahrscheinlich nende Wirkungen. Die wirtschaftlichen Be- S lgen können sich beleben, unfreundliche ahmen gegenüber französischen .Unter nehmungen in Polen und gegenüber polnischen Arbeitern in Frankreich können rückgängig ge macht werden. Der Aufenthalt Lavals in War schau kann somit eine Wendung bedeuten. Die Franzosen sind zur Ueberzeugung. gelangt, daß Polen zwischen Deutschland und Rußland neutral

begrüßt. Der eben erwähnte neue Pakt hat aber in d« Bevölkerung keine Begeisterung zu entfesseln vermocht. Mtt Ausnahme der Kommunisten, die für die Außen politik kaum ins Gewicht fallen, findet sich keinerlei Begeisterung. Zu tief wurzelt noch das Mißttauen, das di« Preisgabe der gemeinsamen Front durch Rußland im Frieden von Brest- Litowfl gesät hat. Die Verweigerung der An erkennt»« der Vorkriegsschulden — es sind an S9 Milliarden heuttg« Währung in französi schen A8»ü»en — hat breiteste Schichten

? Wenn in der Bevölkerung eine gewisse Zurück haltung angesichts der neuen politischen Gemein schaft mit Rußland vorherrscht, ist die Beurtei lung in den poliüsch und militärisch führenden Krersen völlig verschieden. Hier ist die Befrie digung fast lückenlos. Man erblickt in dem Patt nnt Rußland die zuverlässigste Bürgschaft des Friedens. Zuiammenfaffend wird man am besten jenen französischen Stimmen Leipflichten, welche die russisch-französische Entente mit einer reinen Bernunftehe vergleichen. Tod des Marschalls

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 31.07.1937
Umfang: 6
gleichkomme. iPlymouth sprach der deutsche Botschafter »bentrop. der Rußland für das Scheitern lischen Vorschläge in erster Linie verant- 1 mache. Im britischen Plan, sagte er, stellt ttennung der Kriegsrechte ein wesentliches ^ für die Stärkung der Kontrolle und des snischungsabkommens dar und als solches M der Freiwilligenfrage gänzlich unabhän- j Russen haben versucht, durch Prozedurma ke Kriegsreckt-Frage vom Plane zu strei- ^ ihnen das Manöver nicht gelang, erklär- Idiesen Punkt als unannehmbar

, ms folgt, daß jede weitere Diskussion des lunnütz ist, wenn Rußland seine Haltung dert. Und Rußland wird sie sehr wahr- nicht ändern, den» es will die Bolschewi- Spaniens. Der Nichteinmischungsaus- Ildet ein Hindernis für seine Pläne. Die beschicke wenden sich immer mehr zugunsten lonalspanier. Rußland aber zeigt sich mehr ìcils eine Bedrohung der westlichen Zivils diesen Umständen behält sich Deutschland I-rlichs Ueberprüfung seiner Haltung vor. abgelehnt. Man kann nicht eine bestehende Sache

mit einer nicht bestehenden in Zusammenhang bringen. Ehe man von irgendeinem Zusammen hang zwischen Freiwilligen und Kriegsrechten sprich!', müssen Rußland und Frankreich dem Ausschuß erklären, ob sie Franco als kriegfüh rend anerkennen wollen oder nicht. Corbin verweigerte die Antwort. Maisky kam ihm mit einer langen Erklärung zu Hilfe, in wel cher er auf monotonste Art wiederholte, Rußland werde in keinem Falle Franco als kriegführend anerkennen. Monteiro bemerkte, jede Anerkennung vonseiten Sowjetrußlands wäre

für General Franco im Grunde nichts weiter als eine Beleidigung. Ruß land ist der wahre Feind, gegen den Franco kämpft, und es ist daher mehr als wahrscheinlich, daß die Nationalspanier eine eventuelle Aner kennung durch Rußland ablehnen würden. Wenn Rußland glaubt, die Nationalen zu schädigen oder zu verdächtigen, so täuscht es sich: Rußland schä digt mit seiner Haltung die Tätigkeit des Aus schusses und nicht die Nationalen, den britischen Plan und nicht die Geschicke Francas. In seiner weiteren

müßte. Von einem so „flagranten Ein mischungsakt' will Rußland weder jetzt noch'in Zukunft reden hören. Wenn alle Freiwilligen Spanien verlassen müßten, dann könnte Ruß land sich dazu verstehen, einige Aspekte (die Nolx sagt nicht, welche) der britischen Vorschläge, die Moskau heute zu diskutieren sich weigert, in Be tracht zu ziehen (ohne Verpflichtung natürlich). Immerhin ist die Evakuierung der Freiwilligen, nach Ansicht Moskaus, praktisch unmöglich, denn weder Franco, noch die Mächte

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