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Der Burggräfler
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Seite 3 von 16
Datum: 05.05.1915
Umfang: 16
3 Die amerikanische „Swoboda' berichtet: Der l ernstlich diesem Ziele nachstreben zu können. Aber '--Von Konstantinopel aus wird der Landweg ukrainische Nationalrat in Philadelphia hat dem!seit jener Zeit hat Rußland den Gedanken nie nach dem Osten beherrscht. Das ist jeyt, nach. Präsidenten Wilson und Staatssekretär Bryanlmehr aufgegeben, auf der Aja Sofia das russische dem die Eisenbahnen in Vorderasien ihren Einzug eine Denkschrift betreffend den Lemberger Metro»!Banner zu hissen. Zahlreiche

Kriege galten diesem halten, wichtiger als ehemals im Mittelalter. Im politen Szeptycki überreicht. Die Regierung der!Ziel. Aber als Rußland im 19. Jahrhundert mehre Besitze von Konstantinopel würde Rußland die in Vereinigten Staaten hat in dieser Angelegenheit! mals hart am Ziele war. da haben die Westmächt-, ihren schwierigsten Partien schon vollendete Bag- bei der russischen Regierung angefragt, die den! jedesmal eingegriffen und Rußland daran verhindert-, d a d b a h n beherrschen. Frankreich

zahlreich t. u i. j |J v teai m rr Rußland endgültig geschlossen. Es ist, schreibt die Truppen nach dem Osten senden, wenn Rußland tung für die beim Emsalle der Russen m Ost- Volkszeitung', nicht die schlechteste Ironie von Konstantinopel und vom Norden aus seine Preußen verübten Greuel und Wegnahme von ^ Weltgeschichte, daß nunmehr dasselbe England, Grenzen weiter nach Oste» und Süden vortragen Elgentum deutscher Staatsangehöriger beauftragte auä Sorge um seine Seeherrschaft einst

die wollte. Hat einmal Rußland sein Banner gehißt der Oberbefehlshaber tue Blvuverwattung tn » f»rf r-;«- (zzmk» im ^ Oberbesehlshaber dw Zivllverwaltung tn Rus- Dardanellen schließen half, nun seine Schiffe im auf den Zinnen der Aja Sofia, so hat es damit sisch-Pölen mit der Beschlagnahme der in ihrem ^^^resse Rußlands vor dem geschlossenen Tore nicht nur die Gewalt über den Balkan in den Bezirke gelegenen Donatlonsguter. Das sind Guter, b em Hagel der türkischen Geschosse aussetzen muß. Händen, sondern in noch höherem

Maße ist ihm die der russische Staat bei der polmschm Revolution ! Rußland wäre der Besitz der Meerengen dann der Weg frei in Borderasien nub in den konfiszierte und dann an russische Mmt^s und I bet Weltstadt am Bosporus von geradezu un- mittelasiatischen Gebieten. Und diesen Weg, auf Beamte verlieh. Beim Aussterben dleser Beamten geheurer Wichtigkeit. Zunächst wäre sein Wunsch dem fast keine Hindernisse liegen, zu beschreiten, sielen me Guter an den Staat zuruck. DasGleiche I einem dauernd

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 8
Datum: 30.12.1908
Umfang: 8
mit Frankreich und die Annäherung an Italien für Rußland hervorgehoben, da Rußland friedlicher Sammlung bedürfe und die Stelle einer großen europäischen Macht nicht ausgeben wolle, besprach er Rußlands Haltung in der Balkanfrage. In der Adriabahn- und Sandfchakbahnfrage sei Rußland für die Interessen der Balkanstaaten eingetreten. Gegenüber der Türkei habe das Borgehen Rußlands auf Einmütigkeit der Mächte rechnen können. Mit Unrecht habe die russische Gesellschaft die Regierung angegriffen

, weil sie gegen die Besitznahme von Bosnien seitens Oesterreich-Ungarns nicht scharf protestierte. Ein scharfer Protest entbehrte der recht lichen Grundlage, weil seine (Redners) Vorgänger im Amte Verpflichtungen eingegangen seien, an die er gebunden sei. Die Osenpester Konvention vom Jahre 1877, die Berliner Deklaration vom Jahre 1878 und spätere Abkommen beengen die Freiheit der russischen Diplomatie. Mit Gewalt der Waffen den Protest unterstützen konnte Rußland auch nicht und mußte ihn so bleiben lassen. Dagegen

habe es pflichtgemäß auf den Berliner Vertrag hingewiefen und jene Artikel desselben, die für Rußland, die Balkanstaaten und die Türkei unvorteilhaft seien, da Oesterreich den für es ungünstigen Aitikel abzuändern anregte. Der Gedanke einer neuen Konferenz rühre aber nicht von Rußland, sondern von der Türkei her Die Konferenz brauchen aber alle Mächte, welche die Verträge nicht ohne Zustimmung der Signatar möchte abändern lassen wollen. Die Mehrzahl werde Rußland zustimmen. Gegen Oesterreich-Ungarn sei Rußlands

Haltung nicht unfreundlich gewesen. Ruß- land handle in der Frage mit Frankreich, England und Italien einmütig. Die Türkei könne aus das Wohlwollen Rußlands rechnen. Auch Oesterreich Ungarn, das eben einen Beweis versöhnlicher Stimmung gegeben, und das ihm verbündete Deutsch land weiden sich für eine sriedliche Lösung der Streiifrogen aussprechen. Rußland trete in die Ver Handlungen „ohne selbsüchtige Absichten' und werde auf die Wahrung des allen nötigen Friedens bedacht sein. Ueber Eingreifen

Rußlands sei in das Konferenz' Programm ein Punkt über Begünstigungen für Serbien und Montenegro ausgenommen worden. Für Bulgarien hege Rußland Teilnahme, trotzdenr es sich gegen die russischen Ratschläge für unabhängig erklärt habe. Weil es das ihm von Rußland gestellte Ziel erreicht habe, bemühe sich Rußland, ein gerechtes Abkommen zwischen Bulgarien und der Türkei herbeizusühren. Rußland habe Bul garien verständigt, daß Rußlands fernere Haltung davon abhänge, inwieweit Bulgarien in Zukunft

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 8
Datum: 08.08.1914
Umfang: 8
. ReNamalionrn beliebe man nur an di« Ädmtnistratlon de» »Burggräffer- Meran, Berglauben Skr. SV, zu richten. — Inserate nach rarlf. — relephon-RuInummer Ar. KZ. flHmm, Samstag m 8. August 1914. XXXII. Jahrgang. Kalender: Samstag, 8., Cyriakus. — Sonntag, 3, Roman M. -■ Montag, 10., Laurentius Lev. u. M. —Dienstag, ll, Susanna M. Uor dem Weltkriege. Wir stehen am Vorabend großer kriegerischer Ereignisse. Millionenheere werden aufgeboten zu' gewaltigem Ringen. Und warum? Weil Rußland Oesterreich-Ungarn

gewaltsam hindern will, durch den Krieg gegen das kleine heimtückische Serbien weiteren Verrat und weitere Mordtaten zu ver hüten und endlich Ruhe vor den großserbischen Umtrieben zu bekommen. Rußland hält seine schirmende Hand über einen Mörderstaat, dem es Doppelmorde in Sarajewo gegeben hat. Vor aller Welt steht heute Rußland als der Friedensstörer am Pranger. Seine Haltung ist nichtewürdig, ein Verbrechen an der Menschheit. Während Rußland noch in heuchlerischen Telegram men seine Friedensliebe

betonte, hatte es schon die Militärmassen in Bewegung gesetzt, um in gegneri sches Land einzufallen. Auf Rußland fällt die Haupt schuld an den Strömen Blutes, die in den nächsten Monaten vergossen werden, Rußland hätte nicht die geringste Ursache, der Schirmherr von Königs und Fürsteumördern zu sein, nachdem doch schon so viele Angehörige seines eigenen Kaiserhauses das Opfer feigen Mordes wurden und auch das Leben des jetzigen Zars oftmals schon bedroht war, ja derselbe heute noch keinen Augenblick

sicher ist, daß ihn die Kugel eines Mordgesellen nieder streckt oder Bomben ihn in Stücke reißen. — Ein gestern abends eingetroffenes Telegramm meldet den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen unserem Reich und Rußland. Auch England, dessen Diplomatie vorgab, sich für die Lokalisierung des Krieges zu bemühen, hat sich nun beeilt und unter dem nichtigen Vorwände des Schutzes Belgiens an Deutschland den Krieg erklärt. Also auch die „ritterliche Nation' der Engländer verschmäht

es nicht, für das feige ser bische Mordgesindel einzutreten, allerdings weniger aus Sympathie für Serbien, sondern vielmehr darum, weil es den Zeitpunkt für gekommen er achtet, mit Deutschland, seinem Rivalen zur See, Abrechnung zu halten. In Frankreich besteht eine starke Partei der Friedensfreunde, derer: Oberhaupt, Sozialistenführer Jaures, von einem Meuchelmörder unschädlich ge macht wurde. Ohne Kriegserklärung begann Frank reich ebenso wie sein Bundesgenosse Rußland die Besetzung von deutschen Plätzen und führte

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 14.05.1926
Umfang: 8
il t; : - l-f fr ; f 1 ' g !'' t Mng zu ziehen, welche Umstände den Vertragsaib- Lchlrch ibeMeunigt haben konnten. Ce ist bekannt, daß Deutschland «und Rußland durch eine lange Reihe von Jahren mit starken wirlscMtspolitischen, handelspoktischen und geistigen Banden verknüpft waren, und zwar bis zu einem solchen Gvcche, daß' man mit der Kenntnis der deut schen Sprache, vor jeder andern Sprache, nicht ein mal die russische Sprache Felder ausgenommen, die von der Masse der nichtslawischen

, dem Zarenreiche unterworfenen Völker weder gesprochen nach ver standen wurde als Srember leicht im ungeheuren Rußland reisen konnte. Ich kann das aus eigener pWsönlicher Erfahrung bestätigen. Man braucht ftch auch nicht der Tatsache zu erinnern, daß selbst das russische Kaiserhaus seit der Zeit der berühmten Ka tharina bis zu den «letzten Jahren seines Bestandes, der Germanisierung nich t entzog. Die enge Freundschaft mit Rußlcuck hat die poli tische Auserstchung Deutschlands überlebt, ja sie ist damals

noch stärker geworden und bildete einen Grundgedanken der Politik Bismarcks und das Glaubensbekenntnis Kaiser Wilhelm I. Kaum war Bismarck aus Wien, wo er das Bündnis mit Oester deich geschloffen hatte, als er sich schon beeilte' einen Gegerw^icherungsverftiag mit Rußland «Lzuschlie- ßen und Kaiser Wilhrim I. ließ sich ans Sterbsbette Mnen Enkel Wilhelm — sein Sohn Friedrich war gleichfalls ein dem Tode geweihter Mann — kommen und empfahl ihm mit größter Wärme, die intimen -Beziehungen mit Rußland aufrecht

zu halten: „Was immer kommen möge,' sagte er ihm in. Gegenwart Bismarcks und der kaiserlichen Familie, „die voll ständige Solidarität mit Rußland mutzt du immer fest unantastbar halten, ihr müssen die Beziehungen mit ollen anderen Staaten untergeordnet sein. Vergiß nie, daß das Gedeihen des Reiches, unseres Hauses, mit der Pflege der russischen Freundschaft vecknüpst ist.' Rach der verhängnisvollen Erfahrung des Krie ges und des Friedensschlusses war es natürlich, daß die neuen Stcmtsmänner des Reiches

zur Konferenz zu gelassen werden sollen, von Frankreich mit drama tischer Schaustellung zerstört wurde. Dann hat das- felbe Frankreich mit hartnäckiger Feindseligkeit aus der Konferenz von Genua, wo zum erstenmale, dank der Anregung Italiens, Sieger und Besiegte neben einander faßen, den Abschluß des Vertrages von Rapallo zwischen Rußland und Deutschland beschleu nigt. Da Tschftscherin sshr fürchtete, der englische Außenminister Chamberlcnn beabsichtige mit den' Vettvägen von Locarno Rußland vollständig

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 20
Datum: 11.02.1888
Umfang: 20
mit seinen Aeußerungen im Widerspruch; außerdem aber würde der Zweck dafür außerordentlich schwer verständlich sein. Rußland kann nicht die Absicht haben, preußische oder österreichische Landestheile erobern zu wollen. Ich glaube, daß Rußland reich lich so viel polnische Unterthanen besitzt, wie eS zu haben wünscht, und es kann keine Neigung haben, sie zu vermehren oder sich irgend welche Landes- theile von Oesterreich zu annektiren. Es liegt gar kein Anlaß vor, über einen europäischen Nachbar herzufallen

, denn keine französische Regierung würde stark genug sein, ihn zu hindern. Aber Rußland gegenüber erkläre ich noch heute, daß ich eS keines Ueberfalles für fähig halte, und ich nehme von dem, was ich im vorigen Jahre gesagt, nichts zurück. Nun werden Sie fragen, wozu denn die rusiischen Truppen aufstellungen? Das sind Fragen, über die ich von den betheiligten auswärtigen Kabinetten nicht leicht Aufklärung fordern kann. Eine solche könnte leicht geschraubt ausfallen, die Replik auch, und das ist eine gefährliche Bahn

darüber machen, und die führen mich dahin, daß ich annehme, daß das russische Kabinet die Ueber zeugung hat, daß in der nächsten europäischen Krisis, die eintreten könnte, das Gewicht der rusiischen Stimme in dem diplomatischen Arevpag von Europa um' so schwieriger wiegen wird, je stärker Rußland gerüstet ist. Je mehr Rußland Truppen an seiner Westgrenze hat, um so schneller ist es als Ver bündeter oder Gegner bei der Hand. Diese Politik hat die rusiischen Truppenaufstellungen schon seit längerer Zeit

, will ich nur kon- statiren, daß Frankreich in den letzten Jahren 3 Milliarden für feine Streitkräste aufgewendet hat, wir kaum 1»,', Milliarden mit Einschluß der jetzigen Neusorderung. (Hört!) Wenn ich nun sage, wir müssen gerüstet sein, um allen Eventualitäten be gegnen zu können, so erhebe ich damit zugleich den Anspruch, daß wir noch mehr Anstrengungen machen müssen, als andere Mächte. Unsere geographische Lage ermöglicht drei Angriffspunkte, während Fran- reich nur an seiner östlichen und Rußland

zu besiegen?' Was wäre die Folge gewesen? Oesterreich hätte mit solcher Politik doch kaum einen andern Zweck haben können, als wie derum seine frühere Stellung in Deutschland zu erlangen — denn das war eigentlich das Einzige, was es 1866 aufgegeben hat. Nun wäre die Lage Oesterreichs im deutschen Bunde doch kaum eine haltbare gewesen, wenn es sich sagen mußte, daß eS die süddeutschen Staaten wieder in die Ab hängigkeit Frankreichs gebracht und daß es Preu ßen unwiderruflich zur Anlehnung an Rußland

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 14
Datum: 16.12.1896
Umfang: 14
an den Aequator hinunter?'— „Auf unsern stolzen Kriegsschiffen.' — „Aber, bester Signore, mit denen können Sie doch nicht auf dem Lande herumfahren und das unstäte Nomadenvolk zur Bestrafung aus seinen Schlupfwinkeln herausholen. Mit einem Küchenmesser bewaffnet kann man nicht gegen die Wüstenkönige —und das sind die Somali — zu Felde ziehen.' . Rußland und China sollen mitsammen einen Vertrag geschlossen haben über den in der eng lischen Presse eine begreifliche Erregung herrscht

, cS ist derselbe, von dem bald nach Beendigung des chinesisch-japanischen Krieges die Rede war, und der Rußland vor allem der Bau der sibirischen Bahn durch chinesisches Gebiet gestattet. Der selbe ist angeblich von dem russischen Gesandten in Peking, Grafen Cassini, welcher nach Peters burg unterwegs ist, mitgenommen worden, um dem Zaren vorgelegt zu werden. Nach der Dar stellung der North China Daily NewS hat der Vertrag zwölf Artikel folgenden Inhalts: Der erste gestattet Rußland, seine sibirische Eisenbahn

durch die chinesische Mandschurei zu führen. Die Bahn darf Hunchuu, die Hauptstadt der Pro vinz Kinn, berühren. Artikel 3 lautet: China besitzt jetzt eine Eisenbahn, welche eS von Schau- haikuan nach der Provinzialhauptstadt oder Fengtien, d. h. Mulden und von Mulden nach der Provinzialhauptstadt von Kirin weiterzu führen beabsichtigt. Wenn China es später nicht für gelegen finden würde, diese Bahn zu bauen, wird eS Rußland erlauben, für die Gelder zu sorgen, die Bahn von der Stadt Kirin für China zu bauen. China

wird die Bahn nach Ablauf von zehn Jahren wieder einlösen dürfen. WaS die Route betrifft, so wird Rußland den von China unternommenen Nivellirungen folgen, damit die Bahn von Kirin nach Mulden, Nuthuang usw. geht. Art. 4 erwähnt die Eisenbahn, die von Schanhaikuan nach Port Arthur gebaut werden soll. Diese Bahn wird die „russische Spurenweite besitzen, um den Handelsverkehr zwischen den beiden Reichen zu erleichtern.' Nach Ablauf von dreißig Jahren darf China die durch die Mandschurei laufenden Eisenbahnen

wieder einlösen. Mittlerweile gehen diese besagten Eisenbahnen zum größten Theil durch dürre und dünnbevölkerte Gegenden, wo eS den chinesischen Behörden schwer fallen wird, den nöthigen Schutz und die nöthige Hilfe zu ge währen. Deshalb wird Rußland gestattet sein, besondere Reiterei und besonderes Fußvolk an den bedeutenderen Stationen zum Schutz des Eisenbahneigenthums zu stationiren. Artikel 9 und 10 machen einen Theil Chinas im Falle eines Krieges zwischen Rußland und einer ande ren Macht znm russischen

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 14
Datum: 25.04.1896
Umfang: 14
kündet zunächst den Dank Chinas sür die bekannte ruffische Einmischung, welche Japan zur Räumung von Liaotung und seiner Dutzende von Städten veranlaßte, sowie dafür, daß Rußland das erste Land war, welches China Geld lieh behufs Bezah lung der Kriegsentschädigung an Japan. Hiefür erkenntlich, schließt China ein Bündnis mit Ruß land und erklärt sich in jeder Hinsicht bereit, Ruß land nach Möglichkeit zu unterstützen, falls eS »mit irgend einer Macht in Asten' (also auch mit Eng land

) in Konstikt kommen sollte. China gestattet Rußland, in beliebigen Häfen der chinesischen Küste dessen Kriegsschiffe behusS Ausrüstung. Reparaturen, Kohlenergänzung rc. einlaufen zu lasten. Sollten Rußland irgend welche kritische Gefahren erwachsen, so' ist ihm gestattet, im Stillen auf chinesischem Ge biete Rekruten auszuheben, Pferde zu kaufen rc. Da die Häfen, die Rußland gegenwärtig besitzt, im Winter durch Vereisung leiden, stellt China aus Dankbarkeit ferner den rustischen Schiffen und Trup- pen Port

in den Weg gelegt werden. — Sollte China selbst mit anderen Mächten in Konflikt gerathen, so wird Rußland für Beilegung desselben bemüht sein, eventuell China thatkräftig beisteheu. China gestattet rustischen Offizieren freie Bewegung längs der östlichen Grenzen seiner Be sitzungen Fengtien und Kirin, sowie freie Schiff- fahrt auf dem Ialufluß und besten innerhalb der ge nannten Provinzen gelegenen Nebenflüsten. Nach Vollendung der sibirischen Eisenbahn gestattet China Rußland den Bau einer Zweigbahn

durch Heilung« chiang, Kirin und die Mandschurei nach Talien- huan in Fengtien oder nach einem andern, von Rußland zr^. wählenden Punkt; die Aussicht über diese Bahn wird von Rußland und China gemein« um geführt; noch 15 Jahren kann China den rustischen Antheil an dieser Bahn zum Kostenpreis zurückkaufen und die Aufsicht über die Bahn auf chinesischem Gebiete allein führen. Um der Schädi gung dieser Bahn durch andere Mächte vorzubeugen, gestattet China Rußland, eine der Talienhuan gegen über liegenden

Inseln zu befestigen und eine Gar nison, sowie Kriegsschiffe daselbst zu unterhalten. Ferner ist es Rußland gestattet, zum Schutze der sibirischen Eisenbahn sich an der Südseite von Huutsch'uu — an der chinesischen Stillen Meeres küste — einige Punkte (zum Schutze der Nordseite, Wadiwofiok) zu befestigen und mit rustischen Truppen zu besetzen. — Sollte es künftig wegen Korea zwischen Rußland und Japan zu Feindseligkeiten kommen, so kann Rußland mit Truppen die West küste Koreas auf dem Wege

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 12
Datum: 06.03.1918
Umfang: 12
-Meran, lScrglauben vir. «a, za riqie». — Jal-raie nach lartf. — lelevhva.biulnamiuer 343» Ar. 18. gBfran, Mittwoch, am G. Mär? X31S. XXXVI. hsyrgaog. Kal »«dar: Mittwoch, ü., Perpetua u. Felizitas M. — Donneritao, 7., Thomas o. ilquin Bk. Kl. — Freitag, *., i' Johann o. Gott Bk. Ordst. verfriese mit Rußland,unterzeicfynet. Wien, i. März. Das Kon*.-Bureau mel- Artikel iV. Deutschland ist bereit, so llet aus Brest-Litowsk: Im Laute des 2. März bald der allgemeine Friede geschlossen und landen

aus Brest-Litowsk vom 3. März: Der Frie- oslanaiolischcii Provinzen und ihre ordnungs densvertrag mit Rullland samt den Zusatz- mäßige Rückgabe an die Türkei sicherzu- verträgen wurde beute nachmittags b Uhr stellen. Die Bezirke Erdehan, Kars und Ba unterzeichnet. ;tum werden gleichfalls ohne Verzug von den Wien, 4. März. Das korr.-Bureau mel- russichen Truppen geräumt. Rußland wird det aus Brest vom 3. ds.: Der zwischen sich in die Neuordnung der staatsrechtlichen Deutschland, Oestereich-Ungarn

, Bulgarien und völkerrechtlichen Verhältnisse dieser Be- und der Türkei einerseits und Rußland ander- zirke nicht einmiscken, sondern überläßt es seits heute Unterzeichnete Friedensvertrag der Bevölkerung dieser Bezirke, die Neuord- weist einleitend daraut hin, daß die genann-fnung im Einvernehmen mit den Nachbar- len Mächte übereingekommen sind, den! Staaten, namentlich der Türkei, durchzu- Kriegszustand zu beenden und die Friedens- j führen. Verhandlungen möglichst rasch zum Ziele zu? Artikel

V. Rußland wird die völlige De- iühren, worauf nach Aulzählung der Bevoll-■ mobilrnachung seines Heeres einschließlich mächtigten nachstehende Vereinbarungen;der von der jetzigen Regierung neu gebildeten loigen: jHeeresteiie unverzüglich durchführen. Ferner Artikel I. Deutschland, Oesterr.-Ungarn.jwird Rußland seine Kriegsschiffe entweder in Bulgarien und die Türkei einerseits und Ruß- * russische Häfen überführen und dort bis zum land anderseits erklären, daß der Kriegs- allgemeinen Friedensschluß

bis zum allge- einrichtungen des anderen Teiles unterlassen.!meinen Friedensschluß bestehen. In der Ost- Diese Verpflichtung gilt, soweit sie Rußland see und, soweit die russische Macht reicht, obliegt, auch für die von den Mächten des; im Schwarzen Meer wird sofort mit der Weg- Vierbundes besetzten Gebiete. jräumung der Minen begonnen. Die Handels- Artikel III. Die Gebiete, die westlich der!schiffahrt in diesen Seegebieten ist frei und zwischen den vertragschließenden Teilen ver- \ wird sofort

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 10
Datum: 30.10.1883
Umfang: 10
sein Eigen. ES sitzt be reits in weitgedehnter Grenze auf dem Nacken Chinas und nähert sich immer mehr der eng lischen Herrschaft in Indien. Sein Druck auf die asiatische Türkei und Pcrsien ist hinlänglich bekannt. Die Welthandelsstraße von Trebisonde, Täbris, durch Persien nach Kabul verliert es nicht aus dem Auge, mögen die Engländer noch so vorsichtig in Cypern und Afghanistan auf der Warte stehen. Da im fernen Osten werden die beiden Weltmächte, England und Rußland, einmal zum Zusammenstoße kommen

. Vermöge seiner Lage und Macht wäre Ruß land allein geeignet, die Vermittlerrolle zwischen Europa und Asien zu spielen, obwohl es in Bezug auf Kultur hinter den vorgeschrittenen Staaten Europa's weit zurücksteht. Rußland wäre berufen, das Banner des Kreuzes und damit die Civilisation in das Innere von Asien zu tragen; allein das verknöcherte Schisma, das zu einer Staatsanstalt herabgesunken ist, entbehrt zu einer so hohen civilisatorischen Idee jeder Initiative, hat dazu keine Lebensfähigkeit

. Zu dem ist das schismatiscbe Christenthum in den höheren, maßgebenden Kreisen von der franzö sischen Schmutzliteratur und dem Boltärianismus, dem Vater des Nihilismus, zu sehr angefressen, um eine christlich civilisatorische Idee zu erkennen und zu begünstigen. Wenigstens Dieß kann ' Rußand leisten, daß es die wilden nomadischen Stämme Jnnerasiens bändigt und unter die Macht des strengen Gesetzes beugt. Allein anstatt seine von der Natur befinger- zeigte Mission nach Asien aufzunehmen, verlegt Rußland den Schwerpunkt

seiner Macht nach Europa, um erobernd nach Westen und Süden vorzudringen. Rußland ist dem übrigen Europa gegenüber eine Eroberungsmacht. Mag das Testament Peter des Großen, die Ostsee und das schwarze Meer mit dem Schlüssel Konstantinopel zu russischen Meeren zu machen, wirklich bestehen oder nicht, so sprechen doch die Thatsachen laut dafür, daß die russische Polittk konsequent durch zwei Jahrhunderte diesem vor gesteckten Ziele nachstrebte. An der Ostsee wurden die russischen Pläne rasch und auf leichte

Weise durchgeführt; ebenso riß Rußland Schritt für Schritt die nördlichen Küstenländer des schwarzen Meeres, theils durch Waffengewalt, theils durch Unredlichkeit an sich. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts wurde die Begehrlichkeit nach Konstantinopel immer auffallender; allein, un» zu diesem Ziele zu gelangen, mußte zuvor das Polenreich niedergeworfen und in seinen Macht- bereich eingezogen werden, als nothweildige Etappe nach dem Balkan. Schon trug Kaiserin Katha rina n. sich mit dem Gedanken

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 8
Datum: 09.04.1913
Umfang: 8
für da, gejamte Serbeutum und da, gesamte Kroateutum (!!) heroorgeheu und e» ist Mouteuegro schon historisch verpflichtet, die» zu tun. Tapfere Brüder, feid uu» grgrüßt und seid- ruhig, denn e» gibt keine Macht auf der Erde, welche Montenegro zwingen kann, seinen Kopf zu beugen.' Die Herren wissen offenbar, daß Rußland hinter ihnen fleht. Der russlsche Minister des Aeußern Sasouow hat am Freitag zu den Obmännern der Parteien der Duma gesagt, daß die russischen Be ziehungen zu Orsterrelch-Üugara korrekt

» nicht zwingen werde, ihrer Hetmat, ihrer Stamme» zugehärigkett uud ihrem Blute zu entsagen «ud sic Von der Demonstration zur Blockade. »... Die Flotirndemousttallou der G.rßn.ächt« in den Gewässern an der moutenegklnischeu Küste hat weder bei den Montenegrinern noch bet den Serben Ein druck gemacht. Die Beschießung von Skutart wurde sortgesetzi im Bewußtsein, daß Rußland aus Seite der Montenegriner uud Serben steht. Tatsächlich weiß alle Welt, daß Rußland gegen die Mächte, für die beiden Bolkaustaoten

und gegen da» fceie Albanien ist. Di» Doppelspiel, dar Rußland während der ganzen Berhaudlungeu trieb, war Parteinahme gegen Albanien, um die andern Mächte an der An»- fugtatrg~i 9 (gra9c|t$ia|fc ju de» Serben und Montenegrinern aber Zeit zu verschaffen, sich tu Albanien elnznvisten. Sollte jemand noch im Zweifel gewesen sein, dem wurde da» Auge gr öffnet durch dir Meldung, daß lm Augenblicke der Flotteudrmoustratiou .russische Schiffe im aldauischeu Hasen von Sau Giovanni di Medua da» russische Lirbrsgeschenk

von 7 Geschützen, 11 Millionen Patronen und 40.000 Militärmäutelu au« Land setzten für die Montenegriner. Die Aus rede, es handle sich nicht um eine Sendung de» Kriegsministeriumr, sondern der russischen Wohl- lätigkritrgtlrllschast, wird nur ein Lächeln erregen. Wenn Rußland die Neutralität in solcher Weise zugunsten der Montenegriner uud Serben bricht, sollleu die anderen Mächte denn doch auch ent schiedener sür Albanien und da» belagerte Skutart rintreteu. Diesen Hohn sollten sich die Mächte von Rußland

, der östrn.'uugartsche Kommandant sol dte Ausdehnung der Blockade auf die albanische Küste in Vorschlag gebracht haben, ein Beschluß wurde nicht gefaßt, well erst die Weisungen der .einzelnen Regierungen eingeholt werden mußten Natürlich geht aller so schleppend, wie wenn r» not wendig wäre, zuzuwarteu, bi» Skutart grsallen, oder bl» Rußland den Belagerern neue» Krieg,materia gestellt hat. Die Montenegriner uud Serben wären ja dt« reinsten Narren, wenn sie unter solchen Um stände

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 8
Datum: 05.08.1914
Umfang: 8
de» ^Snrggrtller- Meran. Berglauben dir. SU, zu richten. — Inlerate »ach Tarif. — Xeleulion-diusnunimer >»-18. Ar. 82. Meran, Mittwoch om 8. August 1914. XXXII. Jahrgang. Staleabtv: Mittwoch, b.. Maria Schnee. — Donnerstag, 6, Verklärung Ehr. — Freitag, 7. Kajetan Ordst Rußland und frankreicl) eröffnen den Weltkrieg. Was man ahnte, ist eingctroffen! Rußland hat zum Schuhe der serbischen Königsmörder den Krieg eröffnet. Die Bemühungen des Deutschen Kaisers und der englischen Diplomatie, den Krieg Oester reich

-Ungarns mit Serbien auf diese beiden Staaten einzuschränkcn, ist nicht gelungen,. weil Rußland seinen Plan, Oesterreich-Ungarn zu zertrümmern und Deutschland zu demütigen und zu schwächen, ,um jeden Preis jetzt austü hren will . ' Ech t ^tzssiß lands Haltung noch im letzten Momente. Während der Anwesenheit des Präsidenten der französischen Republik, Poincare, in Petersburg wurden frieden triefende Trinksprüche gewechselt. Bereits am 26. Juli lagen in Berlin verläßliche Meldungen über russische

Rüstungen vor und am 29. Juli versicherte das russische Kriegsministerium amtlich, daß in Rußland noch kein Mann eingezogen und kein Pferd ausgehoben sei. Am gleichen Tage bat der Zar den Deutschen Kaiser in einem Telegramm inständigst, ihm zu helfen, den Frieden aufrecht zu erhalten. Kaiser Wilhelm entsprach der Bitte und fand hiezu mit der englischen Diplomatie die Formel, die so erfolgversprechend schien, daß Kaiser Wilhelm den Sommeraufenthalt aufnehmen wollte. Da erfuhr man in Berlin, daß Rußland

gegen Oesterreich-Ungarn mobilisiere. Kaiser Wilhelm setzte trotzdem die Friedensbemühungen fort, nicht ohne den Zaren aufmerksam zu machen, daß die Verfügungen der russischen Regierung diese Bemühungen gefährden. Und während sich Kaiser Wilhelm unablässig be mühte, der „inständigsten Bitte' des Zaren zu entsprechen, wurde in Rußland die allgemeine Mobilisierung der Armee und Flotte angeordnet. Die Versicherungen des russischen Kriegsministers am 26. Juli und die „inständigste Bitte' des Zaren vom 29. Juli

waren Unwahrheiten, darauf berechnet, Deutschland in Sicherheit zu wiegen, ein schmählicher Mßbrauch des Vertrauens des Deutschen Kaisers. Unser Kaiser sah sich durch die russische Mobilisierung gezwungen, zum unerläßlichen Schutze der Monarchie am 31. Juli die allgemeine Mobilisierung des Heeres, der Marine, der beiden Landwehren sowie die Auf bietung und Einberufung des Landsturmes anzu befehlen. Rußland wollte mit seinen Friedens versicherungen nicht nur Oesterreich und Deutschland täuschen und in die Falle

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 10
Datum: 19.12.1923
Umfang: 10
. Xnfttonft not Italien. Von den sogenannten Siegerstaaten ist Italien der erste gewesen, der an die Wiedcranknüpfung der Beziehungen zu Rußland gedacht hat. Es war einer der Fundamentalsätze der Nittischen Wiederaufbaupolitik, daß die Wiederherstellung nor maler politischer unv wirtschaftlicher Zustände in Europa nicht möglich sei, solange man die größere Hälfte des europäischen Kontinents aus dein eu ropäischen Völkerleben ausschcide. Vor dem Kriege hatten beide Länder nur geringe Handels beziehungen

miteinander, der italienische Ex port nach dein Zarenreiche betrug kaum 70 Mil lionen Lire jährlich. Der Krieg aber hat die Be deutung Rußlands für Italien bedeutend gehoben. Italien, mit seiner uni 75 Prozent entwerteten.Va luta war gezwungen, Kohle, Petroleum, Holz, Ge treide und Metalle zu teueren Preisen aus Hoch- valuta-Ländern zu beziehen. Es lag deshalb nahe, den Blick aus Rußland zu richten, das alle diese Rohstoffe zu billigeren Preisen liefern konnte. Kohle, Eiscii, Holz und Getreide

intensiver Beziehungen zwischen Italien und Ruß land verhindert. Das kommunistische System, die Un ordnung, die in Rußland herrschte, und die Angst, die man in Italien vor dem Bolschewismus hatte und die besonders durch die französischePropazanda, vor allem des „Giornale d'Jtalia', geschürt wurde, und endlich die Rücksicht, die man in Ita lien noch immer auf die Einheit der Entente nehmeir zu müsien glaubte, die der Rätercgierung die Aner kennung de jure versagte. Als Worowsky in Rom an kam. verbreitete

das „Giornale d'Jtalia', in seinen Koffern befände sich Gold zur Unterstützung der bol schewistischen Propaganda in Italien, Nationalisten verhinderten die russische Mission am Verlassen des Zuges und diese mußte iusolgcdesien tagelang in Waggons auf dem römischen Bahnhof wohnen. Auch in der Folgezeit kam es immer wieder zu Zwi schenfällen, die die Wiedcranknüpfung der russische italienischen Beziehungen erschwerten. So ließ man sich durch andere Länder in Rußland den Rang ab- laufcil, durch Amerika

und durch England. Dabei war die kommunistische Gefahr in Italien seit dem Augenblick nicht mehr vorhanden, da eine italieni sche Sozialistcn-Deputation mit einem vernichten den Eindruck von den Wirkungen des Bolschewismus aus Rußland zurückgckehrt und das kommunistiickie Experiment, das man im Sommer 1921 mit der Fa brik- und Güterücsctzung in Italien gemacht hatte, gescheitert war. Für keinen Ententestaat war die Lage in Ruß land so günstig, wie für Italien. Es war nicht wie Amerika extrem

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 10
Datum: 08.07.1916
Umfang: 10
werden, ihr Blut nicht für die Knechtung aller jener Nationen zu vergießen, die unter dem russischen Joch seufzen, und fährt sodann fort: Uebcr Deutsch land wurde, abgesehen von einzelnen Angriffen der Welschen, von den Delegierten wenig gesprochen. Aber auch ohne von Deutschland zu sprechen, ge dachte man seiner. Man dachte an Deutschland, wenn man die Hoffnung auf die Befreiung von Rußland aussprach, auch wenn man Frankreichs Verdienste um die Ideale der Freiheit und des Rechtes pries. Denn wer empfand

. Im jetzigen russischen Heere befindet sich eine solche Sammlung ver schiedenartiger Nationalitäten, daß die Anthropologen Deutschlands und Oesterreichs an ihnen die interessantesten wissenschaftlchenMessungen vornehmen könnten. Rußland ist eben wegen seiner Eroberungspolstik, welche die Zaren seit Peter dem Großen bis auf unsere Zeit fortgesetzt hatten, kein Nationalstaat mehr. Es ist ein Nationalitätenstaat, worin die herrschende großrussische Nation alle übrigen Völker entrechtet

hat und mit rücksichtslosen Machtmitttln ihren Zwecken dienstbar macht. Das großrussische Volk selbst dient aber wiederum dem eigenen hoch- fahrenden und selbstsüchtigen Adel, der das Zaren reich als seine eigene politische Domäne betrachtet. Rußland hat bei der Eroberung des Kaukasus die Rechte zahlreicher Völker, die sich freiwillig der Herrschaft des Zaren unterworfen haben, ganz ein fach außer acht gelassen. Es sind dies nicht nur die Georgier, deren seit dem 4. Jahrhundert nach Christus selbständiges Königreich

sich freiwillig unter den Schutz des Zaren Alexander I. begeben hatte, die aber nicht als selbständiger Staat von den Zaren regiert werden, sondern als einfache Provinz Rußland angegliedert wurden. Es ist bekannt, daß die baltischen Provinzen nach ihrer Eroberung durch Peter den Großen von diesem die Zusicherung voll kommener Selbstverwaltung erhalten hatten. Sie sollten von den baltischen Rittern und den deutschen baltischen Bürgern verwaltet werden. Wo ist aber dieses Versprechen des Zaren Peter des Großen

geblieben? Es ist längst vergessen. Ebenso wie die Versprechungen Alexander I. an das im Jahre 1809 eroberte Finnland und an das im Jahre 1815 mit dem Zarenreiche vereinigte Polen. Wenn nun Rußland selbst so großen Nationen wie es die Polen und baltischen Völker sind, seine Versprechungen nicht hielt, umwieviel weniger jenen nicht russischen Völkern, die innerhalb des Zaren reiches unter den Russen zerstreut liegen. ES sind dies etwa 6 Mill. Israeliten und 2'/z Millionen Deutsche. Während die russische

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 8
Datum: 08.03.1913
Umfang: 8
3 - der Frieden,Vermittlung nicht: grsauge» gc«ommen, und Prinzessin Sophie bestieg 6 Monate nach der Thronbesteigung ihre» Gemahls sollen der Annahme abgeneigt sein. Die Dreihuudertjahrfeier de- Haufe- Romanow. Am 6. März, bezw. am 21. Febr. »ach dem russische» Aalender wurden er 300 Jahre, daß in Rußland Zar Mihail sich die Arvne aus» Haupt setzen Netz. 1808 erlosch da» Hau» RurU mit dem Zaren Frdor I. Zwauowitsch, einem Sohne de» schrecklichen Iwan. Die Bojaren wählten Fedor« Schwager Lori

verwandelten. Endlich im Jahre 1613 einigten sich die Bojaren auf Michael Feorowitlch Romanow, den 17jährigen Sohn de» Ntkrtisch Romanow, der unter Guduuow gezwungen wurde, Möuch zu werden. Da» war der Anfang der Dynastie Romanow. Damals herrschte in Rußland eine grauenvolle und schreckliche Zeit. Ariegrhorde» und Räuberbande» brandschatzten da» Volk, da» fast total verarmt war. Michael gelang e», Ordnung zu schassen. 2hm folgte 1645 auf den Thron sein Sohn Alerrt Michaelowitsch, unter dem da» allgemeine

Landrecht in Rußland abgrsotzt wurde, er trat al» erster in die west europäische Geschichte ein, im Westfälische» Frieden (1648) kommt auch der .Großfürst von Moskau' vor. Seine Artrge mit den Schweden verliefe» uuglüSlich. glücklicher jene gegen die Pole», e» gelang ihm Smolensk, di» Ukraine und Kiew dev Polen abzuuehmen. Zar Alerei machte auch den versuch, der westeuropäischen Aullur in Rußland Eingang zu verschassev, aber erst sein Sohn Peter der Große hatte darin Erfolg. Al» Alrrri 1676 starb

Herrscher, unter dem Rußland gewaltige Kultur sortschritte machte, aber auch ein grausamer, dem Trünke ergebener Mau», der in manchen Handlung» weisen au 2wau den Schrecklichen erinnerte. 2n den Kriegen gegen Karl HI. von Schweden, gegen die Türke» und gegen Persien war er siegreich und konnte sich bei seinem 1725 erfolgten Tode sagen Rußland der Barbarei entrissen zu haben. 2hm folgte tu der Regierung seine Gemahlin Katharina I. ihr der Enkel Peter», Peter Alerejewitsch. Die folgende» Hrrrschir

II. fiel 1881 durch Mörderhaud. Sein Nachfolger war Alrrauder HI., dem 1894 sein Sohn Nikolaus H. Alrraudrowitsch, der heute regierende Zar, auf dem Throne folgte. Da» Romanow-Jubiläum, da» in diesen Tagen in ganz Rußland festlich begangen wird, köuute ge- chichtllch von Bedeutung werde», wenn der Zar aus da» Handschreiben unsere» Kaiser» hin die Hand böte zu friedlichem Einvernehmen zwischen Oesterreich und Rußland und so e» ermöglichte, daß die Soldaten, welche beiderseit» die Grenze br> wachen

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 05.10.1912
Umfang: 8
. Die Mobilisierung in Bulgarien, Serbien und Griechenland betrachten russische offizielle Kreise al« ein Mittel, eine Einmischung der Großmächte für die Durchführung de» Reformwerkes zu er zwingen. Die ganze Gefahr eine« derartigen Bor- gehen» wird nicht verkannt. Rußland habe aber die feste Absicht, nicht aktiv in einen even tuellen Krieg elnzugreifen. Andere politische Kreise sehen wieder viel schwärzer. So liest man die Meldung: Auf der Wiener fran zösischen Botschaft ist mau sehr pessimistisch. Mau glaubt

haben, während die türkischen Soldaten entweder Hunger» sterben müssen oder der großen Kälte erliegen würden. 2u diplomatischen Kreisen wird mit großer Auf- merksamkeit uud Lrsorgui» die Haltung Ruß land» in der gegenwärtigen Balkaukrise beobachtet. Osfiztell nimmt zwar Rußland eine durchaus frled- liche Haltung ein und offtziell wird auch verkündet, daß Rußland entschlossen sei, bei den Balkaustaolrn im Sinne de« Frieden» zu wirken. E« ist jedoch gar kein Zweifel, daß Rußland insgeheim dte Kriegsstimmung auf dem Balkan

geschürt hat uud noch schürt. So äußerte sich König Nikolaus von Montenegro dieser Tage zu einem europäischen Diplomaten folgendermaßen: Monte negro wird unbedingt tu Uebereiustimmung mit Rußland handeln uud keinen Schritt unternehmen, der in Petersburg mit Mtßfalleu aufgeuommeu werden würde. Wir haben uns den Ratschlägen Rußland» immer gefügt und werden e» auch weiter hin so hallen. Montenegro wird nur dann lo»schlageo, wenn Rußland die Zustim mung gibt. Diese Aeußerung hat König Nikolaus

vor der Mobilisierung getan und e» erscheint daher zweifellos, daß die Mobilisierung Montnegro» mit Wissen und vielleicht auch tm Einverständnisse Rußland« verfügt worden ist. Da» jetzige Auftreten der Balkanstaaten wäre selbstoerständlich nicht mög lich, wenn nicht zwischen den Balkanstaaten Verein- barungen für den Fall eine» Kriege« bestanden hätten. Dte Mtlitärkouventton, welche Bul garien, Serbien, Montenegro und Griechenland ge- schlossen haben, ist jedoch da» Ergebnis der Tätig keit de» russischen

Botschafter« Tscharylow, der dafür wirkte, daß Rußland die vier Balkanstaaten zusammeufügte, und er hat selbst direkt daran ge arbeitet. Es scheint, daß Tscharyloio da» Ziel vor- schwebte, dte christlichen Balkanstaaten gegen O e st e r r e t ch zu einigen.^ Run zeigt eo sich aber, daß der Balkanbuud seine Spitze gegen dte Türkei (vorläufig! D. R.) richtet. Ja Petersburger diplomatischen Kreisen häll mau dte Situation für aussichtslos und den Krieg für unvermeidlich. Man ist der Ansicht, daß eine Inter

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 16
Datum: 18.06.1913
Umfang: 16
.^ So hat es wenigstens Oberslawe Zar Nikolaus von Rußland den Königen von Bulgarien und Serbien kund und zu wissen getan. Rußland, das hinter dem Balkanbunde gestanden vor und während des Krieges, verbietet, daß die Sieger unter sich um die Beute raufen, bieter sich als Schiedsrichter an und droht mit empfindlichen Strafen dem Balkan staat, der sich dem angebotenen Schiedsrichteramt. nicht fügen wollte. Im vollen Ornate der slawi schen Vormacht tritt also Rußland da vor die Balkanstaateu

hin. 7 . ^ / ^ i An und für sich würde es uns freuen, wenn- Schritte geschehen, welche den Ausbruch eines neuen menschenmordenden Krieges am Balkan, wo nun denn doch Blut genug geflossen ist, verhindern. Allein das Eingreifen des Zaren geschieht in einer Weise und in Worten, die niemand im Zweifel lassen, daß Rußland eine bedingungslose Vormacht stellung am Balkan beansprucht und von einer un abhängigen Entwickelung der Balkanstaaten, nichts wissen will. Die beiden maßgebenden Balkan staaten erscheinen einfach als Vasallen Rußlands

werden als Ruf Rußlands zur Sammlung aller Slawen, zu deren Führung Rußland sich berufen fühlt. -Das ist die ämtliche Verkündignng des Mlslawentums von Seite Rußlands, ein Lockruf zugleich namentlich an die Südslawen im Bereiche unserer Monarchie- In diesem Sinne- könnte das Einschreiten Rußlands am Balkan für unser Staatsgebilde gefährlich werden. Ist es ja bekannt, daß Rußland den Balkanbund aus neue Grundlage stellen will, um ihn als neues Glich/m-•.die--mll'kärisch^Mch- Mtschastliche Ein kreisung

* unserer Monarchie zu- setzen.,- Der- von Rußland so oft wenigstens unsererMonarrhie gegen über betonte Grundsatz, keine Großmacht dürfe auf dem Balkan Sonde^iele ^ verfolgen, erscheint nun ebenso unaufrichtig, wie die gesamte russische Politik. Rußland wollte nur -den Einstuß anderer Groß mächte, vor-allem Oesterreichs Einfluß vom Balkan fernehälten, um selber - den Balkan in seine Macht zu bekommen und die , Balkanstaaten dann gegen die ihm seit Jahrzehnten so verhaßte Habsburgermonarchie

, mit ins Feld zu stellen.: Bis her, -solange es galt, die Balkanvölker dem russischen Einflüsse unterworfen zu halten,wurde immer die. Glau bensgemeinschaft zum Vorwände genommen, Rußland sei die berufene Schutzmacht der orientalischen Kirche. Heute, wo Rußland sein weiteres Ziel offenbart, die Zertrümmerung unserer Monarchie, die Los- reißung der katholischen Slawen von Österreich, beruft es sich auf. die Rassengemeinschaft, aller Slawen und beansprucht unter, diesem Titel die Führung aller Slawen

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 12
Datum: 31.03.1917
Umfang: 12
V o s e l l i dem russ. Volke anläßlich des erfolgten Umsturzes „Bruder- grüße und Umarmungen'. Das heißt in nüch ternes Deutsch übersetzt: Wenn ihr neuen Herr schaften in Rußland zu siegen, die Mittelmächte für uns niederzuwerfen wißt, dann seid ihr uns herz lich willkommen; könnt ihr das nicht, dann pfeifen wir auf euere neugeborene Freiheit, sie ist uns dann keinen Pfifferling mehr wert als die Allein herrschaft des Zaren Nikolaus II. Die Staatsform, die sich nach außen als Mitte! zum Zweck des Sieges untauglich

der Vierverbänd- ler zurcchtgelcgten Meldungen über die Entwickelung der Dinge in Rußland angewiesen: wir wissen nicht, wohin der Gegensatz zwischen der gegenwärtigen Regierung in Petersburg und dem Arbeiter- und Soldatenkomiter führt, wir wissen nichts Sicheres über die Stellungnahme der Truppen an der Front und im Hinterlande, nichts Genaues über die Haltung der Landbevölkerung; unbekannt ist, ob die Gou verneure, die in den Gouvernements nicht nur die politische, sondern auch die militärische Gewalt

in Händen haben, und wie viele ihre Absetzung durch die Regierung annahmen; kurz es ist noch vollständig ungeklärt, wer in Rußland die Macht in Händen hat. Deshalb ist das Verlangen der deutschen Sozialdemkraten, denen sich die öster reichischen anzuschließen scheinen, die Regierungen der Mittelmächte sollten ihrerseits den neuen Män nern In Rußland ein Friedensangebot machen, stark verfrüht. Der sozialdemokratische „Vorwärts' meint in Nr. 83, Rußland habe heute ein Recht darauf, zu erfahren

demokratie eingehen und mit den neuen Männern in Rußland über den Frieden verhandeln, könnten sie es leicht erleben, daß sie die Rechnung ohne den Wirt gemacht; die Anstifter der Revolution in Petersburg sind noch lange nicht Rußland und können ebenso rasch wieder von neuen Stürmen weggrscgt werden, wie sie gekommen sind. Nie mand weiß heute bei uns und in Deutschland, wer in Rußland heute tatsächlich die Macht hat, Ab kommen mit Auslandsmächten nicht nur zu treffen, sondern auch zu verwirklichen

. Das wissen auch die Sozialdemokraten, aber sie haben bet diesen Forderungen den Wunsch, die Mittelmächte sollten mit den sozialistisch-republikanischen Führern in Petersburg anbandeln und dadurch Mitwirken, die sozialistische Republik in Rußland aufzurichten. Dazu haben die Monarchien Mitteleuropas wohl keinen Anlaß, sie haben mit den Republiken in Frankreich und in Nordamerika bis jetzt zu wenig gute Erfahrungen gemacht, als daß sie sich für eine Republik im Osten einsctzen sollten. Im U.bri» gen wissen

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 4
Datum: 03.08.1922
Umfang: 4
und Adam im Paradiese» als sie mit der Anwendung der Lehren der falschen Schlange ihr Glück zu machen versuchten und damit ihr bisheriges Glück verloren und Not und Elend und dem Tode an heimfielen. So ergeht es den Völkern Rußlands, die auf Lenin. Trotzt» und Genossen hörten und von ihnen das Paradies des Jukunftsstaates erwarteten: das rei che. fruchtbare Rußland ist eine Wüste geworden, in tzer Hunger. Krankheit u. Tod ihre Ernte halten als naturnot wendige Folgen der Anwendung der sozialistischen

in Rußland nicht, wie wir das »la chen sollen? Dort haben die Kommunssten die An- beschränkt« diktatorische Gewalt! Warum . zeigen sie uns dort nicht, wie man der Geldentwer tung ein Ende setzt, die Teuerung verhindert? Wa rum gibt es dort Arbeitslosigkeit warum dort Lohn abbau unerhörttster.Schärfe, »varum dort Masse»,Ver brauchssteuern. schlimmer noch als in den kapitalisti schen Staaten? Sollen wir den Kommunisten gfau* ffen, daß ihre Methode das Proletariat aus Not und Elend befteien

kann, wenn diese Methode dort, »oo sie die schrankenlose Gewalt haben, so entsetzlich schettert? Rußland — das Probierkaninchen für die sozialistischen Lehren. In Rußland wmden nun durch 5 Jahre die Glück seligkettslehren und -Künste/ des Sozialismus an gewendet. an der Hand praktischer Hebungen ausgeprüft ohne Hindernis. ganz nach Herzenslust der Bekenner zu dieser roten Heilslehre. Die Gegner waren völlig stumm gemacht, 'so daß auf. sie keine Rücksicht genominen zu werden brauchte, kein Komprorniß die reinsten

Lehrsätze von Marx in ihre» Wirkungen beeinträchtigte.oder ver fälschte — Marx, wie er im Buche steht. Das große Rußland, das wirtschaftlich reichste Gebiet Europas samt dem an Rohstoffen und Gold so reichen Sibirien, war das -Versuchsfeld für die roten Jünger des Marx, die uns oft genug das ixdifche Parcüries verheißen hatten, wenn sie einmal den Zukunstsstaat, wenn sie irgendwo auf der Welt ihre Lehr- und Grundsätze durchführen und anwenden könitten. And sie konnten es und taten es iu Rußland im volle

, aber an», den und verwirklichen lassen sich in einem Staate Ja. warum, warum? Die Sache ist sehr einfach und klar. Mtt de«, sozialistischen Lehrsprüchlen mag man alles 'Mögliche zustande bringen — Etines ist and bleibt unmöglich, daß man mit dem Sozialismus ein Land regieren, ein Volk glücklich machen kann. Nicht die Art uNb Weise der Amoendung der sozialiftilchei» Lehren, hie Methode ist es. die in Rußland statt ins , Paradies zu führen, in Hunger, Tod und Verderben 'stürzt, .sondern das System des Sozialismus, das ganze

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 17.07.1918
Umfang: 8
Deutscher Abendbericht. . Südwesttich und östlich Reims drangen wir in Teile der französischen Stellungen ein. Gezeichnet: Generalquartiermeister. L u d e n d o r f f. Sonstige Kschnchtzsi. Italienische Jrredenkisken gegen die Bolschewiki. Aus Wladiwostok wird gemeldet, daß 2500 italienische Jrredentisten, die in Rußland' kriegsgefangen waren, unter italienischer Flagge sich an dem Kampf gegen die Bolsche wik! beteiligt haben. Cadorna und porro gemaßregelt. Wie das röniifche Amtsblatt'meldet

will? Und wie soll man miteinander reden, wenn Ver leumdungen losgelassen werden und inan einem Vorwürfe an den Kopf wirft? Ich bin fest davon überzeugt, daß das höchste Ziel, der Friede, nicht durch die Tapferkeit unserer Ar meen, sondern durch die Waffen unferer Diplomatie erreicht werden wird, wenn die Zeit für die Erreichung eines befriedigenden Friedens reif ist.' Das Vorgehen der Entente in Rußland. B e r n, 12. Juli. Die Agence Havas meldet aus Archangelsk: Die Konsulen Frankreichs, Eilglands und der Vereinigten Staaten

in Archangelsk empfingen eine Abordnung der Bevölkerung der Murman- und Weißen Meer- Küste, die um den Schuh der Verbündeten und um ihren wirtschastlichen Beistand, nachsuchlen. Zürich, 12. Juli. Hiesige Blätter melbeti aus Mailand: Die führenden italienischeil Blätter verlangen eine tatkräftige und ener gische Intervention in Rußland. Der „Corr. della Sera' betont, die bisherige Gleichgültig keit und Untätigkeit des Vierverbandes gegen Rußland sei nicht mehr zulässig. Wenn der Politik der Entente in Rußland

bisher Scharf blick, Tatkraft und Initiative gefehlt habe, heiße es jetzt nicht wieder zu spät kommen. Die Alliierten müßten sich an die Spitze der ord nungsliebenden Parteien in Rußland stellen, die von den Tschecho-Slowaken, der unabhängi gen Regierung von Omsk und dem Großfürsten Michael vertreten werden. Vom A-Voots- und Winenkrieg. Berlin, 12. Juli. Von unseren U-Booten sind.im Kanal neuerdings vier bewaffnete Dampfer mit zusammen 20.000 Br.-Register tonnen versenkt worden. Lugano, 12. Juli

Komturkreuz des Franz Josef-Ordens zlirück uild schließe das betreffende Kreuz mit dein Er suchen um höfliche Empfangsbestätigung bei. Mit dein Ausdrucke vorzüglicher Hochachtung ergebenster Enrico Conci, Reichsrats- und Landtagsabgeordneter. lieber eine halbe Million Kriegsgefangene aus Rußland heimgekehrt. Wien, 14 . Juli. Kriegsminister General d. Ins. v. Stöger-Steiner erklärte den bei chm erschienenen Vertretern des Ver bandes der Hilssgruppen zu Angehörigen von russischen Kriegsgefangenen

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 8
Datum: 23.09.1914
Umfang: 8
wir stehen geblieben?' Schwere Anklagen des „Fremdenblatt' gegen Rußland. Gegenüber der in dem russischen Manifeste auf gestellten zweideutigen und unsäglich heuchlerischen Behauptung, daß Rußland um der kleinen Völker willen das Schwert gezogen habe, stellt das „Frem denblatt' fest, daß Rußland gegen die Monarchie Krieg führt, weil es die von ihr den kleinen Völkern gewährte Freiheit und Selbständigkeit, dieses gefähr liche Beispiel für seine eigenen unterdrückten Natio nen, nicht länger dulden

will. Das ganze Verbrechen, welches Rußland seit vielen Jahren entschlossen war, uns büßen zu lassen, ist, daß wir ein wirk licher Nationalitätenstaat sind, das heißt, ein Reich, das seine Nationalitäten als wirklich sichtbare Kom ponenten bestehen, leben und sich entwickeln läßt. Was Rußland will, ist nichts anderes als die Entnationalisierung und die Russifizierung zu erst unserer Slawen und, wenn dieser Bissen verschluckt und almagamisiert wäre, die der nicht slawischen Völkerschaften. Mit dem hochge

bildeten Volke der Finnländer wurde der Anfang gemacht, und wenn Rußland von den Serben und Bulgaren das Opfer ihrer Sprache und der natio- /*fh» gBEggtttffeg nalen Eigenkultur nicht verlangte, ist dies nichts anderes als eine Taktik, weil man sie nur so als Elemente des künftigen Flankenangriffes gegen die Monarchie gewinnen könnte. Mit Hilfe der noch immer verblendeten Serben und der mittlerweile zur Einsicht gelangten Bulgaren sollte die Monarchie zertrümmert werden, damit auch der Weg zur echt

, führt Rußland den Krieg für die ruchlose Idee des despotischen Altrussen- tums. Der Krieg dieser beiden unversöhnlichen Ideenwelten wurde schon früher diplomatisch im nahen Orient geführt. Man stelle sich nur vor, daß die Monarchie aufhörte zu existieren, wie schnell würden die Schmeicheleien, mit denen Rußland die Balkanvölkcr umgarnen will, Drohungen weichen, die schon jetzt jedesmal gegen sie ausgestoßen werden, wenn sie es wagen, Politik nur nach eigenem Vor teil zu machen. Leicht

wird — schließt das „Frem- dcnblatt', —die Nachwelt klar erkennen, warum Ruß land, welches ein Staat gegen seine Nationalitäten ist, gekämpft hat. Wie aber werden die Geschicht schreiber der kommenden Zeiten cs sich erklären kön nen, daß England und Frankreich an der Seite des russischen Völkerwürgers käm pfen konnten? Daß Rußland in der Stunde, da es von seinen Unterdrückten Treue und Waffendienst verlangt, ihnen bürgerliche Gleichberechtigung und Freiheit im Gebrauche ihrer Muttersprache und im Bekennen

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Seite 3 von 14
Datum: 08.12.1916
Umfang: 14
es wieder erobern und von dort ans das zeitweilig durch Waffengewalt abgetrennte K ö - nigreich Polen wieder gewinnen. Doch das ist nicht genug, wir müssen dem Feinde die einst pol nischen Gebiete jenseits der Grenze entreißen, wir wir wollen ein freies (!) Polen in seinen ethno graphischen Grenzen in unlöslicher Vereini gung mit Rußland (!) wieder Herstellen. Seit über 1000 Jahren strebt Rußland nach dem Süden zum freien Ausgang ln das offene Meer, das ist zum Bosporus und zu den Dardanellen, der Schild

des Oleg über dem Tore von 'Konstan tinopel, das sind die Jahrhunderte alten Träume, die dem russischen Volke zu allen Zeiten seines Bestehens vertraut waren. Diese Wünsche sind seit Kriegsbeginn der Erfüllung nahe. Um Menschen leben zu schonen, taten wir gemeinsam mit unseren Verbündeten alles mögliche, um die Türket von der Teilnahme an den sinnlosen Feindseligkeiten zurück zuhalten. Frankreich, England und Rußland hatten nicht die Aufgabe, die Türket in den Krieg hinein- zuziehen, sie bestanden

worden, daß der Krieg bis zum völligen Siege durchgeführt werden wird. Mehr als einmal sei erklärt worden, daß kein vorzeitiger Friede, aus welchen Gründen auch immer, kein Sonderfrkede ohne unsere Alliierten geschlossen werden wird. Nichts kann diesen Beschluß umstoßen, der dem unbeugsamen Willen des erhabenen Beherrschers von Rußland entspricht, der sich Eins weiß mit seinem ganzen treuen Volke. Rußland wird die Waffen nicht nkederlegen, ehe der volle Sieg errungen ist. Die ganze Welt mag

es noch einmal hören, daß, wie groß auch die Schwierigkeiten, wie groß die zeit weiligen Rückschläge sein mögen, Rußland, das große Rußland und seine tapferen Alliierten den letzten Soldaten aufbrtngen und alle Mittel des Staates zur Verfügung stellen werden, damit der Krieg zu seinem entscheidenden Ende geführt und lie Zuschläge und die Gewalttätigkeit der Deutschen Ar alle Zeiten vereitelt werden. Die Macht des,— v -> —- Feindes ist nicht mehr ungebrochen, und die er- Unabhängigkeit garantiert und ihr außerdem

besteht das Regierungsprogramm nur aus einem Punkte, das ist der Sieg, koste er, was er wolle, ein völliger, endgültiger Sieg. Weder Rußland noch seine Alliierten (?) sind schuld am Kriege, aber nachdem der Krieg einmal vom Zaune ge brachen wurde, werden wir ihn nicht eher beenden, als bis der Feind völlig erschöpft ist und in Zu- ierten fest begründet. Es besteht kein Zweifel, daß Rußland, nachdem es die freie Zufahrt ins Mittel- meer souverän in Besitz genommen haben wird, der rumänischen Flagge

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