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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 08.11.1930
Umfang: 12
" gelangt jeden Donnerstag zur Ausgabe. — Einzelnummer 30 Groschen. Nr. 46. Innsbruck, Samstag den 8. November 1830. 29. Jahrgang. Wochend-a/ender? Freitag, 7. Engelbert. Samstag, 8. Gottfried. Seelen-Sonntag, s. Theodor. Montag, 10. Andreas A Dienstag, 11. Martin B. Mittwoch, 12. Staatsfeiertag. Donnerstag, 13. Stanislaus. Bauern, seid einig! Morgen ist Wahltag! Es sind in den meisten Gemeinden Wählevversammlungen der ch r i st l i ch- sozialen Partei und des Bauernbundes ge- wesen, die Kandidaten

des Bauernbundes, des Volksver- eines und des christlichen Arbeitsbundes oder andere Redner dieser Gruppen haben zu Euch gesprochen, Wahl- aufrufe und Plakate der christlichsozialen Tiroler Volks- artei sind in d as g anze Land hinaus geg angen und es ist ereitr alles gesagt Worden, was über die Bedeutung der morgigen Wahl in den österreichischen Nationalrat und über die Haltung der christlichsozialen Partei zu den ver schiedenen staatlichen Problemen zu sagen ist. Aber in zwischen sind auch die Werber

anderer Parteien zu Euch gekommen, andere Parteien haben Flugschriften ausgesendet und großmächtige Plakat? aufgeklebt und von allen Wänden, aus allen den Schriften, mündlich und mit Radio ruft man Euch zu: Wählt uns, wählt uns, w i r machen es am besten, w i r sind die einzigen, die Euch helfen können, die anderen sind schuld daran, daß es so schlecht um Euch steht, wir allein bringen Euch eine glückliche Zukunft! Es ist kein Wunder, daß gar mancher Bauer dem ein Redner irgendeiner anderen Partei gut gefallen

hat, weil er das Schimpfen besonders gut versteht, oder der in einer Flugschrift oder in einem Plakat irgendeiner an deren Partei einen Satz gefunden hat, der feiner eigenen Ansicht gut entspricht, daß ein solcher Bauer, wenn er auch bisher immer für die Volkspartei gestimmt hat und ihr treuer Anhänger war, sich denkt, warum soll ich es nicht einmal mit einer neuen Partei probiere n. Ich bin bisher immer mit der 'Tiroler Volkspartei gegangen, aber trotzdem ist noch lange nicht alles so, wie ich es gern hätte

, jetzt versuche ich es einmal mit einer anderen Partei, vielleicht wird es dann wirklich besser, -vielleicht setzen die das durch, was sie versprechen. Es wäre kein Wunder, wenn mancher Bauer so denken würde. Denn das kann auch die Tiroler Volks- vartei nicht behaupten, daß sie alles das erreicht hat, was sie im Staate gerne ändern möchte. Viele denken, in der Wiener Regierung sitzen Ehristlichsoziale, im Tiroler Landhause ist die Tiroler Volkspartei die regierende Partei, warum

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 07.08.1923
Umfang: 8
34.000X Nr. 178 FmrbruS. Lievrisg Len 7. August 1823 31. Inhrg. Die Maske fällt! Die christlichsoziale Partei hat die republika nische Maske, die sie vor ihre angeborene monar chistische Fratze hielt, endlich fallen gelassen. Sie zeigt nun chr wahres Wesen. Offen und rückhalts los verkündet sie iden Verrat an der Republik, deren Bundeskanzler und vereidigter oberster Be amter ihr Parteiführer: verkündet den Verrat in einer Erklärung, die in der Form eines Wahl bündnisses mit den Monarchisten auftritt

, aber in Wahrheit die Verschmelzung, das Jneinander- gehen beider. de.n Uebergang der regierenden Par tei zum deklarierten Monarchismus bedeutet.' Die „Verlautbarung" der christlichsozialen Parteilei tung — 'Me gleichzeitig erscheinende der Partei der österreichischen Monarchisten stimmt mit ihr fast wörtlich überein — legt dar, die Vollendung des Werkes Dr. Seipels zur Sanierung der Staats und Volkswirtschaft erfordere den Zusammen- schluß und die werktätige gemeinsame Arbeit aller Gutgesinnten, es sei

unerläßlich, alle vaterländi schen Kräfte zusammenzusassen. Dann setzt sie wörtlich also fort: Aus dieser Erkenntnis heraus sind in der letzten Zeit Delegierte der Reichsparteileitungen der christlichsozialen Partei und der Partei der öster reichischen Monarchisten wiederholt zu Bespre chungen zusammengetreten, die ein gemeinsames Vorgehen beider Parteien bei den Oktoberwahlen zum Gegenstand hatten. Hiebei wurde sestgestellt, daß — abgesehen von der legitimistischen Frage — die beiderseitigen

programmatischenGrundsätze im wesentlichen übereinstimmen. Die Partei der österreichischen Monarchisten wird daher entspre chend den diesbezüglichen Beschlüssen ihres vor gestrigen Reichsparteitages bei den kommenden Wahlen für die christlichsozialen Listen stimmen. Vertrauensmänner der Partei der österreichischen Monarchisten, welche der christlichsozialen Partei angehören, werden dahin wirken, daß in derLegis- laturperiode des künftigen Nationalrates der na türlichen Entwicklung des staatlichen Lebens in Oesterreich nicht künstliche

Hemmnisse in den Weg gelegt werden. Dieser Erklärung der Parteileitung fügt die „Reichspost" einen Kommentar au, bei dem sich das Streben nach Ueberschlauheit in der Hilflosigkeit stammelnden Unsinns verliert. Man höre, weshalb das Bündnis mit abgetakelten Winkelpolitikern von der Art der Schager nötig und nützlich war. Die christlichsoziale Partei wollte auch jenen Volkstellen, die in bezug aus die Dersasiungsfragen nicht über einstimmen, Raum gewähren, in ihrer Mitte von ihren bürgerlichen Freiheiten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 25.11.1910
Umfang: 10
Parteikörper klaffen immer größere Risse und Sprünge. Alle Versuche, das in Fransen gehende Gebilde wieder zu einer in sich geschlossenenEinheit zusammenzufassen, scheitern kläglich und jämmerlich. Die Partei hat eben keinen gesunden Kern, der die widerstrebenden Elemente anziehen und zu sammeln vermag; sie ist im In nern faul. Wir meinen unter der Fäulnis nicht die Korruption, welche in den letzten Wochen offenbar geworden und die vor zwei Tagen durch den Pro zeß Hraba

gegen einen andern christlichsozialen Par teigänger neuerdings aufgezeigt wurde. Sicher ver schärft die Korruption den Zersetzungsprozeß. Es kann für die ehrlichen Anhänger einer Partei, die vor allein eine, die einzige antisemitische, eine das jüdische Großkapital bis auf das Messer bekämp fende Partei sein will, nicht gleichgiltig sein, wenn, wie int Prozeß Bielohlawek-Zipperer gerichtsord- nungsmäßg festgestellt wird, daß ein jüdischer Fa brikant einen Kompagnon und Busenfreund des Vielohlawek „subventionieren muß

, und zwar nicht lveniger als mit 26.000 K, um bei der Genteinde Wien etwas durchzusetzen, was er ohne die „Sub vention" des Hatzl nicht erreichen könnte". Wohl bewies die Subvention des Hatzl rechtlich nicht die Bestechlichkeit christlichsozialer Funktionäre, aber wer ist heute noch so naiv und vernagelt, um zu glauben, daß Hatzl die 26.000 K nur empfangen hat, damit er schöne Worte für das Begehren des Fabrikanten finde. Noch sinnfälliger aber wurde die Korruption in der christlichsozialen Partei in dem vor zwei

Tagen stattgefundenen Hraba-Prozeß aufgezeigt. Hraba stellte fest, daß die antisemi tische christlich -jüdische Partei den Geldver kehr der Stadt Wien durch die jüdische Länder bank abwickelte, und das, obwohl die Gemeinde ein eigenes Geldinstitut besitzt. Die Vorliebe für das jüdische Geldinstitut war aber nicht uneigen nützig. Hraba legte dar, daß die Länderbank die bei ihr im Kontokorrentverkehr eingelangten Gel der in Zeiten, wo der Bankzinsfuß auf vier und viereinhalb Prozent stand

nicht sonderlich zu Herzen. Die christlichsoziale Partei zersetzt sich vielmehr, weil sie als Partei die größte politische Lüge ist. Was ist im Grunde genommen eine politische Partei?: Eine bestimmte Wirtschafts - und G e i st e s r i ch t u n g. Ihr Streben zielt ab auf die D'.trchsetzung bestimmter Wirtschaftsformen und ein diese Wirtschaftsformen verankerndes Geistesleben. Welche Wirtschaftsform eine Partei erstrebt, ob sie die bestehende privatkapitalistische Wirtschaftsform beschützet: oder eine neue

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 29.04.1911
Umfang: 16
und Kompromißverhandlungen zwischen christlich sozialen und konservativen Parteiführern statt. Die Bemühungen, ein Wahlkompromiß zustande zu bringen, scheiterten, weil die christlichsozialen Vertreter es hartnäckig ablehnten, den selb ständigen Fortbestand der katholisch-konser vativen Partei anzuerkennen. Sie halten noch immer den Beschluß der chrlstlichsozialen Partei konferenz vom 5. August 1907 in Innsbruck auf recht, wonach ein Kompromiß mit der Tiroler kon servativen Partei abzulehnen sei, da dieselbe in folge der Einigung

des Zentrumsklubs mit der chrlstlichsozialen Partei keine Existenzberechtigung mehr habe. Mit diesem Beschlüsse wurden die Tiroler Konservativen seitens der Chrlstlichsozialen nicht mehr als Partei anerkannt, sondern für Freischärler erklärt und als solche in der Folgezeit behandelt. Die katholisch-konservative Partei hat am 26. Juni 1907 und später wiederholt feierlich kundgegeben, daß sie als Partei weiterhin be stehen bleibe, aber als solche nach wie vor bereit sei, zur Herstellung des Friedens im Lande

mit den Christlichsozialen eine Verständigung von Partei zu Partei einzugehen, unter Wahrung ihrer einzelnen katholischen Grundsätze. Nicht als Freischärler, sondern nur als gleich berechtigte Macht wollten die Katholisch-Konser vativen Tirols über eine Verständigung verhandeln. Die Christlichsozialen hielten sich aber weit erhaben über die Zumutung, mit den Konservativen von Partei zu Partei zu verhandeln, nur den Kampf gegen sie setzten sie fort, um mit brutaler Gewalt sie zu unterwerfen. Diese Versuche

hatten aber das Ergebnis, daß die Katholisch-Konservativen wieder mehr erstarkten und fester sich zusammen schloffen und sich kräftig organisierten. Die Ergän zungswahlen für den Landtag im deulschsüdtirolischen Städtebezirk und im 13. Reichsratswahlbezirk machten den Chriftlichsozialen klar, daß sie mit der katholisch-konservativen Partei im Lande rechnen müßten. Es zeigte sich, daß die konservativen Freischärler so stark waren, daß es fast den Anschein erhielt, als könnten sie einen Sieg datontragen. Da mußte

, daß ihre Zahl zunehme statt abnehme, und daß infolgedessen so unangenehme Erscheinungen wie im Vintschgau noch öfter zu gewärtigen seien. Nun erhob sich in der Presst und von seiten ein zelner Parteimitglieder eine wahre Schatmeien- sanfare ganz stürmischer Friedenssehnsucht und nun wendeten sich die Christlichen an den Führer der Konservativen betreffs Anbahnung von Friedens- Verhandlungen. Herr Dr. v. Wackernell antwortete ihnen im Aufträge der katholisch-konservativen Partei am 23. November 1910

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 23.06.1938
Umfang: 6
Bezugspreise: Hbonncmenf mir zusammen mit den „Innsbrucker Nachrichten" möglich - Einzelnummer 7 Reichspsennig, Samstag 14 Reichspsennig. Für Italien 8« Ceniesimi Auswärtige Anzeigenannahmestelle: Ala-Oesterreichische Anzeigengesellschaft A.G., Wien, I.. Wollzeile LS — Schulerstraße LL Fernruf K-2S-5SV. Nummer 138 Donnerstag, clen 23.7uni 1938 26. Jahrgang Alchsminüter Jr. Lummers Wer „Partei im» Staat' NSDAP. - Trägerin des Staatsgedankens Verwaltunosakatemie Znnsbruck eröffnet - Die ersten

und der Wissenschaften einschalte. Der Minister verwies auf die bedeutungsvolle Aufgabe, die der neuen Verwaltungsakademie Innsbruck zukomme, ein fach lich und weltanschaulich gleich gut gerüstetes, in unbedingter Treue hinter dem Führer stehendes Beamtentum zu bilden. Dann hielt Reichsminister Dr. Lammers den dritten Vortrag seiner Vortragsreihe „Staatsführung im Dritten Reich", in dem er über das Thema „Partei und Staat" sprach. Ser Weg der WS«. Dr. Lammers zeigte einleitend den Weg, den die NSDAP, nahm

, bis sie die einzige deutsche Partei wurde. Aus der alten liberalistifchen Lebens- und Staatsauffassung heraus sei damals aus dem Lager der alten bürgerlichen Parteien der Rat zur Auflösung der NSDAP, gegeben worden, da die Existenz der Partei nun gegenstandslos geworden sei. Dieser Rat sei selbst verständlich nicht befolgt worden, die NSDAP, sei vielmehr das w i ch t i g st e Element der neuen politischen Grund ordnung des deutschen Volkes geworden. Der Staat und die staatliche Ordnung seien

nichts anderes als die Rüstung, die Organisation des Organismus Volk, das aus dem durch Blut, Boden, Sprache und Sitte zu einer Einheit verbundenen Menschen bestehe. Die Partei demgegenüber sei ein organischer Bestandteil, nämlich Kopf-, Herz- und Willens organ des Gesamtlebewesens Volk. Die überragende Bedeutung und die gewaltigen Aufgaben, die der Partei, dem wichtig sten organischen Bestandteil des Volkes, zu kommen, hätten sich schon im ersten Aufbauabschnitt des Dritten Reiches klar und eindeutig erwiesen. Aas Volk muß

erzogen werden der nationalsozialistischen Erziehung besonders auch ihrer Gliederungen und angeschlossenen Verbände bedient. Dieses gewaltige Erziehungswerk müsse Aufgabe der Partei, nicht des Staates fein, weil die Partei die Gemeinschaft der Persönlichkeiten darstelle, die am tiefsten von der nationalsozialistischen Weltanschauung durchdrungen und am leidenschaftlichsten für sie einzutreten befähigt seien. Um für ein derartiges Erziehungswerk befähigt zu sein, bedürfe

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Lienzer Nachrichten
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Seite 5 von 12
Datum: 14.11.1930
Umfang: 12
: Karl Bibiza» e. h. Kritik der Wahlergebnisse Der lachrnüe Dritte. Die Wahlen vom 9. November haben, rem äußerlich betrachtet, das nicht gebracht, was man sich von ihnen erhofft hat. Die christlich- soziale Partei erlitt etwa 10 Prozent ihrer Mandate und ungefähr ebenfoviele Stimmen, gerechnet an dem Wahlergebnis vom Jahre 1923 (die Wahlen vom Jahre 1927 können zum Vergleich nicht herangezogen werden, da die christlich soziale Partei damals mit den Großdeutschen eine gemeinsame Liste aufstellte

) Dieser Verlust ist sicherlich zu bedauern, es las sen sich allerdings eine Reihe von gewichtigen Gründen anführen, die diesen Verlust erklär lich, aber auch entschuldbar erscheinen lassen. Man muß vor allem berücksichtigen, daßj die christlich soziale Partei seit dem Umsturz als die Trägerin eines entschiedenen Abwehrkampfes gegen die sozial demokratische Partei gegolten hat. Deshalb find ihr auch aus Kreisen, die ihr in nerlich nicht sehr nahe gestanden sind. In den Jahren 1920, 1923 und 1927 ziemlich

be trächtliche Wählermassen zugeströmt. In dem Augenblick aber, in welchem die sozialdemo kratische Partei nicht mehr in demselben Maße wie früher gefährlich erschien, hat auch die christlichsoziale Partei in den Augen dieser Mitläufer die Bedeutung verloren, die sie ihr früher schenkten. Das ist selbstverständlichl ein irriger Schluß, weil ja die sozialdemokra tische Partei auch heute noch — genau so wie früher — eine revolutionäre Partei ist, die Nur auf den Augenblick wartet, in welchem sie Macht greifen

kann. Man m!uß ferner bedenken, daßj die christ lichsoziale Partei bereits seit 10 Jahren die Hauptlast der Verantwortung der Regierung zu tragen gezwungen ist. Man nenne uns eine Partei, welche sich, nicht in einein demokratischen Staate verbrauchen wür de, wenn sie 10 Jahre lang die größte Regie rungspartei ist! Bei der christlichsozialen Par tei ist diese Abnützung wesentlich geringer, wie sie beim anderen Parteien in anderen Staa ten wahrzunehmen ist. Das dürste zweifellos auf den Umstand zurückzuführen

sein, daß die christlichsoziale Partei immer das Glück gehabt hat, hervorragende Staatsmänner zu besitzen, die sich des Ernstes und der Verantwortung voll bewuftt waren und daher die Regierung dieses Staates nicht als Mittel zur Durch setzung parteipolitischer Ziele, sondern als eine hohe politische Mission werten. Es bleibt aber dennoch für jede Partei eine ungeheure Betastung, wenn sie zehn, Jahre lang die Verantwortung für die Führung der Re gierungsgeschäfte zu tragen hat. Als Erklärung für die Verluste

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 24.10.1917
Umfang: 8
Parlament nie zusammengetreten wäre, dann bliebe es wohl auch heute der Linken verwehrt, mit ihrer Erklärung hervorzutreten, weil der Druck, der dann noch auf uns lasten würde, weder den Parteitag, noch die Drucklegung der Erklärung möglich geinacht hätte. Der Redner erörterte dann sehr eingehend die Vor würfe gegen die Partei in der Haltung der Friedens frage und bemerkte zum Schluffe: Wir deutschen So zialdemokraten haben in dem Maße für den Frieden gewirkt, als es uns möglich

Sie keine Opfer, aber erlegen Sie der Par tei keine Opfer auf, wenn die Opfer keine Erfolge sichern. (Lebhafter Beifall.) Sie Sitzung vom Sonntag vormittag. Fortsetzung der Debatte über die Erklärung der Linken. H i l l e b r a n d (Karlsbad). Es ist nicht zu ver kennen, daß die Entwicklung der Partei im Kriege einen starken Zug nach links bedeutet. Die außer ordentlichen Ereignisse haben eine außerordentliche Denkarbeit hervorgerufen und es wäre ein Beweis geistiger Erstarrung des Volkes, wenn die neuen

, daß die. Erklärung viele Wahrheiten ausspricht. Ihre Auffaffung über die parlamentarische Tä tigkeit unserer Genossen sei falsch, ebenso über die Tätigkeit der Partei in den Organisationen. Aber in der Stellung zum Kriege verfällt die Partei in folge der unrichtigen Definition der Internatio nale über den Verteidigungskrieg in eine falsche Richtung. Jedes Volk hat in dem Weltkriege seine Sache als einen Verteidigungskrieg angesehen, woraus sich die Sprengung der Internationale er kläre. Es sollte vielmehr

die Kautskysche Formel zur Geltung kommen, daß sich die Sozialdemokra tie im Kriege auf jene Seite zu stellen hat, deren Ziel die Verwirklichung .der Demokratie ist. Red ner tritt dafür ein, daß die Einheit der Partei un ter vollster Wahrung der Meinungsfreiheit unter allen Umständen zu wahren sei. Wittern-igg (Salzburg): Die Debatte hat besonders bei jenen Parteigenossen, die bisher an der Front standen, sonderbare Gefühle hervorgeru fen. Die Genossen draußen haben das Wirken der Partei mit höchstem

nicht auf die Lö sung unserer Aktionskraft hinausgehen. Wir alle sind von der Entschlossenheit erfüllt, den Fricdens- von der Entschlossenheit erfüllt, den Friedens gedanken zu fördern, aber durch eine Schwächung unserer Aktionskraft müßte diese Entschlossenheit untergraben und der Frieden in die Ferne gerückt werden. Die Partei kann auch in der Friedens- frage nicht über ihre Kraft hinaus und wenn die Zeit noch nicht reif ist (Widerspruch) und wir noch zu schwach sind, so ist es verwerflich, ihr Lauheit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 9 von 12
Datum: 07.10.1950
Umfang: 12
Ein Blick in die Welt Die Armee des demokratischen Sozialismus Die Stärke der sozialistischen Parteien: Zehn Millionen Mitglieder, 36 Millionen Wähler 33 Parteien gehören der Internationalen sozialistischen Konferenz an: Alle sozialdemo kratischen Parteien West- und Mitteleuropas, sozialdemokratischen Parteien der Tschechoslowakei, Polens, Jugoslawiens, Bul gariens und Ungarns im Exil, die Sozial demokratische Partei Israels, die Sozialdemo kratische Partei Japans, die Sozialistische Partei

Indiens, die Co-operative' Common- w€ aith Federation Kanadas (CCF), die Sozia listische Partei der Vereinigten Staaten, die Sozialistische Partei Uruguays. Diese Parteien zählen rund zehn Millionen zahlende Mitglie der; allein in den Bändern Mittel- und West europas erhielten sie bei den letzten allge meinen Wahlen 36 Millionen Stimmen. Die folgenden sozialistischen Parteien stel len in ihren Ländern die Regierung: Die dä nische Sozialdemokratische Partei, die eng lische Arbeiterpartei

, die schwedische Sozial demokratische Partei und die kanadische Co- operative Commonwealth Federation in der Provinz Saskatchewan. Mitbeteiligt an der Regierung ihres Landes sind die folgenden Parteien: Die Sozialistische Partei Oester reichs, die italienische PSLI, die Mapai Israels, die holländische Partei der Arbeit, die Sozialdemokratische Partei des Saargebie tes und die Sozialdemokratische Partei der Schweiz. An Mitgliedern wie an Wählerstimmen Seht die englische Arbeiterpartei unter den Medern

der Sozialistischen Internationale auöler Stelle. Die ihr angeschlossenen Or- MÄ'onen umfassen 5,422.000 Mitglieder. Seiden letzten allgemeinen Wahlen erhielt (ffeLabour Party 13,296 000, das sind 46.4 Pro zent aller Stimmen. Nur die Sozialdemokra tische Partei Deutschlands erhielt in West- Berlin mit 858.000 Stimmen einen höheren Prozentsatz, nämlich 64.5 Prozent. Insgesamt ilt die Sozialdemokratische Partei Deutschlands 736.000 Mitglieder Bei den letz- hlen erhielt sie 6,934.000 Stimmen (29.2 Tfcm

\,y Am drittstärksten ist die schwe- W&zialdemokratische Partei mit 700.000 Parteimi&liedern und 160.000 Angehörigen derMe n- und Jugendorganisationen; sie er- M 1,789 000 Wählerstimmen (46.2 Prozent). An vierter Stelle folgt die Sozialistische Artei Oesterreichs mit 616.000 Mitgliedern md 1,624.000 Wählern (38.8 Prozent). Den Wen Platz nimmt die Sozialdemokratische Partei Dänemarks mit 295.000 Mitgliedern und 834.000 Wählern (40 Prozent) ein Weiter fol gen die Weltunion Zionistischer Sozialisti scher Parteien

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Tiroler Post
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Seite 1 von 16
Datum: 11.08.1905
Umfang: 16
Mittwoch. Manuskripte werden nicht zurückgesandt. Inserate werden billigst nach Tärif berechnet und nehmen solche alle soliden Annoncen bureaus entgegen. Geldsendungen (Bestellungen) und Zeitungsreklamationen, sowie alle anderen Zuschriften sind zu adressieren an die „Tiroler Post" in Innsbruck, Postfach 37, oder Fallmerayerstraße 8. Nummer 32. jj Innsbruck, Freitag, 11. August 1905 7. Jahrgang. Die Ziele u. Abfichten der chrifikichsozialen Partei in Pirol. Biel' Feind', viel' Ehr'! N—e. Heftiger fast

als je tobt derzeit hie Pretzfehde gegen die christlichsoziale Partei, so daß es gewiß nur zeit- und zweckgemäß ist, wenn wir wieder einmal klipp und klar hervorheben, wer wir sind und was wir wollen. Dazu bewegt uns noch ein anderer, äußerer Grund. Mit dem 12. August l. I. kehrt nämlich jener Tag wieder, an welchem vor nun 26 Jahren eine verhängnisvolle Wendung in unserer österreichischen Innenpolitik ein trat. Dem finanziellen Krach, den die juden liberale Wirtschaft im Jahre 1873 herbei- gesührt

hatte, folgte sechs Jahre später der große politische Krach, der diese Partei, die seit dem Geburtsjahre des Dualismus, seit 1867 , ein Patent auf die Herrschaft in Oester reich zu haben glaubte, zerschmetterte. Die Juni-Wahlen des Jahres 1879 hatten den Boden unter den Füßen der deutschliberalen Partei stark unterminiert. Wie ein Erd beben fuhr es über diesen Boden hin, alles wankte und schwankte und gar mancher fiel um und ward nicht mehr gesehen. Der Politiker, der dieses Meisterwerk ge leistet

, wie die Revolution von oben, die Graf Taaffe durch- sührte, wahrlich, Oesterreich stünde heute anders da — nach innen und außen und unter außen verstehen wir auch Ungarn. Allein nicht die christlichsoziale Volkspartei» sondern die vom hohen Adel und dem hohen Klerus geführte konservative Partei stand damals am Ruder des österreichischen Staats- ichiffes, nachdem sie bereits das Jahrzehnt vorher glänzend und glorreich die höchsten Güter, die ein Volk besitzt, verteidigt hatte, den Glauben in seiner Einheit

und Reinheit, die Familie in ihrer Freiheit, die Schule und mit ihr die Jugend und die Zukunft des Landes und Volkes. Tirol besaß damals einen der größten Parlamentsredner, den unvergeßlichen Msgre. Greuter. Tirol mar schierte damals an der Spitze der konserva tiven Partei Oesterreichs und die Redner Tirols wurden nicht nur im Lande, sondern weit über dessen Grenzen hinaus von katholisch gesinnten Männern umjubelt. So soll es wieder werden und das muß das erste Ziel sein, das wir der christlichsozialen

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