ein Anderes gewesen, wenn der Vorstand von vorneherein beantragt hätte, die Ab stimmung über die dritte Lesung des Budgets frei zugeben. Daß der Vorstand den ersteren Weg wählte, zeigt wohl, daß er damit seine stete Geneigtheit, für die Bedürfnisse des Staates einzutreten, bekunden wollte. Um so nachhaltiger müßte es wirken, wenn der Vorstand dieser maßvollen Partei wirklich wieder einmal gezwungen werden sollte, von vorneherein über die Bewilligung des Budgets in Zweifel zu sein, oder gar für die Nichtbewilligung einzutreten
und erkärt sie in jenem Bericht nochmals, daß sie damit keineswegs ihren in der Cillier Frage ein genommenen abwehrenden Standpunkt aufge geben habe — leere Demonstrationen jedoch nicht machen wollte. Das Banket zeigte uns die Deutsche Linke in voller Eintracht aller seiner Mitglieder als eine lebendige Verwahrung gegen die Ausstreuungen der Gegner, daß die Partei in sich zerfahren, daß sie sichrer- und kopflos sei, daß sie nicht aus noch ein wisse — und was denn sonst die gutmüthige Freund schaft
derer, welche allezeit nur auf den Verfall, auf die Sprengung der Vereinigten Deutschen Linken hingewirkt haben — in und außerhalb der Koa lition, Koalirte und Nichtkoalirte — Liebenswürdiges empfunden hat. Obmann Graf Kuenburg sprach davon, daß das feste Zusammenhalten der Partei, die Aufrechterhaltung der Einigkeit jeden Zweifel an der Zukunft der Partei verscheuche. Nach ihm sprach Dr. Funko, der Bürgermeister von Leitmeritz, ein Mann von dem regsten, entschieden sten Nationalgefühle, der, wie er sagte, sein Volk
liebt, dessen Herzschlag auch der seine und der der ganzen Partei sei — daß die Partei jederzeit ihre nationale Pflicht erfüllen werde, daß sie immer kräftiger und ausdauernder für das Deutfchthum eintreten werde, daß aber die Macht und Kraft der Partei in der Einigkeit derselben liege, die unter allen Umständen, auch wenn Meinungsverschiedenheiten auftauchen, festgehalten werden müsse. Je schlimmer die Zeit, um so noth wendiger die Einigkeit. In diesem Sinne dankte Funko der Parteileitung
Beiständen der Partei gehört, auf Freiherr« v. Chlumecky, den er unseren „allverehrten Führer' nannte, was auch von der Versammlung durch lauten Beifall sofort hervorgehoben wurde — nachdem Hallwich von der Partei gesagt hatte, daß sie denn doch mehr als eine Partei, daß sie eine S ta a ts n o t h- wendigkeit sei. Was Herr v. Chlu m ecky der Partei bedeutet, das erwies er sofort, indem er als „Führer' das stolze Wort aussprach: „In un serem Lager ist Oesterreich', das feste Verwachsen sein des rechten