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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 15.12.1900
Umfang: 10
1900. Nachstehend geben wir eine Uebersichl der Kandi- daluren in der fünften, vierten und dritten Kurie der ReichSralhswähler Deutschtirols: a) Fünfte Kurie (allgem. Wählrrklasse), nordtirol. Wahlbezirk: Josef Jörg, Weißwarrnhändler in Innsbruck, früher Reichsrathsabgeordneter, Kandidat der kath.- konservativen Partei. Erich Wechner, Bürgcrschul-Katechet in Innsbruck, Kandidat der christlich-sozialen Partei. Winkler. Grabenschmied und Gemeindevor steher in Kirchbichl, Kandidat

der deutschfreiheülichen und deutschnationalen (radikalen) Partei. Josef Holzhammer, Weinhändler in Inns bruck, früher Werkstätlen-Arbeiter bei der Südbahn, Kandidat der sozialdemokratischen Partei. b) Fünfte Kurie (allgem. Wählerklasse), deutschsüdtirolischer Wahlbezirk: Baron Josef Dipauli in Koltern, früherer Reichsraths-Abgeordneter und Minister a. D., Kan didat der kath.-konservativen Partei. Josef Schraffl. Handelsmann und Gemeinde- Vorsteher in Sillian, Landtags-Abgeordneter, Kan didat der christlichsozialen

Partei. SimonZelger, Weingutsbefitzer in Tramin, Kandidat der deutschfreiheitl. und deutschnationalen i (radikalen) Partei. Mahru, Eisenbahnbediensteter, Kandidat der sozialdemokratischen Partei. e) Vierte Kurie (Landgemeinden), Unter- innthalischer Wahlbezirk: Dr. Tollingcr, Direktor der landwirthschaftl. Landesanstalt in Rothholz, Kandidat der kathol.- konservativen und der christlich-sozialen Partei. Georg Buchauer, Cementfabrikant in Ebbs, Kandidat der Schönererpartei. > 6) VierteKurie

(Landgemeinden). Wahl- i bezirk Innsbruck mit Wippthal: Dr. Theodor Kathrein, Advokatu.Bürger meister in Hall, Landtagsabgeordneter und früherer Reichsrathsabgeordneter. Kandidat der kath.-konser vativen Partei. Franz Thurner, Sparkasse-Beamter in Inns bruck, Kandidat der beutschfrecheitl. und deutschnatio nalen (radikalen) Partei. 6) VierteKurie (Landgemeinde n). Ober innthal. Wahlbezirk: Haueis, Wirth und Gutsbesitzer in Zams, Landtagsabgeordneler, Kandidat der kaih -konservativen Partei. f) Vierte Kurie

(Landgemeinden), Wahl bezirk Brixen mit Pustertbal: Dr. Emilian Schöps er. Theologie.Professor in Brixen, Landtags-Abgeordneter u. früherer Reichs rathsabgeordneter, Kandidat der christlichsozialen Partei. g) Vierte Kurie (Landgemeinden), Wahl bezirk Bozen-Meran: MathiasTrogmann, Gutsbesitzer bei Meran und Landtagsabgeordneter, Kandidat der kath.-konser vativen Partei. h) Dritte Kurie (Städte u nd Orte) Wahl bezirk Innsbruck mit den übrigen inn- thal. Städten und Orten nebst Reutte und Vils: Dr. Hans

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 18
Datum: 29.04.1911
Umfang: 18
die Christlichsozialen den libe ralen kirchenfeindlichen Dr. Huber in Meran unterstützt. Und erst vor Kurzem hat man das lächerliche Schauspiel erlebt, daß diese Partei bei den Liberalen und Na tionalen herumgegangen ist, um ein Kom promiß zu betteln. Ein Kompromiß mit den Konservativen haben sie abgelehnt, mit den Leuten, von denen sie angeblich eine Weltanschauung trennt, wollten sie de- und wehmütig eines eingehen. Pfui Teufel! Da muß einem wirklich das Grausen kommen, mit Ekel wendet

man sich von einer so charakterlosen Ge sellschaft ab. Höchste Zeit, daß die Wähler aufräumen und andere Männer auf den Schild heben; es ist eine wahre Schande unser Land von einer solchen Partei in Wien vertreten zu sehen! Zur Wahlbewegung im Unter- inntal. Der „Tiroler Anzeiger" ereifert sich in seiner Mittwoch-Nummer gar arg, in dem er in einer Korrespondenz aus Hall das zum Besten gab, was er hinter den konservativen Kulissen, wie er sagt, ge sehen haben will von den Wahlvorberei tungen für den konservativen Kandidaten

R. Mößl. Es wird dabei besonders hcr- vorgehoben, welche A r b e i t der bisherige Abgeordnete Prof. Dr. Mayr doch ledig lich im Anschluß an die christlichsoziale Reichspartei habe leisten können. Daraus wird gefolgert, daß eine Regierung sich wohl um eine 100-Männerpartei kümmere, nicht aber um einzelne Separatisten, wie es Herr Mößl als Abgeordneter sein würde. Es wird ferners prophezeit, daß die Jetztzeit, wo ein Zusammengehen der großen Parteien angestrebt wird, der Bil dung einer neuen Partei

nicht günstig sei. Was doch die „Parteien" für ein wichtiger Gegenstand im Parlament sind, daß man von christlichsozialer Seite immer nur das Wort Partei und nichts als Partei hört. Der einzelne Abgeord nete gilt also in dieser Partei nichts — aber gar nichts, alles aber nur die Partei! Nun sind aber die Wähler denn doch da, um geeignete Abgeord nete zu wählen, Abgeordnete, die selb ständig zu denken und zu arbeiten ver mögen, die imstande sind, selbständig auf zutreten und für die Interessen ihrer Wähler

und die des Reiches energisch ein zutreten. Bisher war das, was die christ lichsozialen Abgeordneten anbelangt, eben nicht der Fall. Die Persönlichkeit des einzelnen Abgeordneten und insbesonders der Tiroler Abgeordneten ist einfach im Rahmen der Reichspartei verschwunden. Diese Abgeordneten durften nur das reden, das vertreten, was ihnen von der Partei leitung gnädigst gestattet wurde. Die Parteileitung bildeten aber nicht die Ti roler Abgeordneten, sondern durch die Bank die Wiener, die denn auch die Ver

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 9 von 10
Datum: 07.04.1906
Umfang: 10
Beilage zu Nummer 14 der „VoM-Aeitrmg" vom 7. April 1906 MtLgkeLts-Vericbt der sozialdemokratiscken Partei Ln clirol vom 1. April 1905 bis l. April 1906. *— Es ist ein an gewaltigen Ereignissen reiches Jahr, über das wir berichten. Ein Jahr, in dem das Proletariat mit Leidenschaft und Be geisterung einen gigantischen Kampf um die politische Gleichberechtigung für die Beseitigung der Vorrechte der Geburt und des Besitzes führte. Und der Erfolg war ein vollständiger Umschwung der Auffassung

vom gleichen Rechte. Vor Jahres frist noch als eine Utopie verlacht, als eine An maßung der Arbeiterschaft verhöhnt, ist zur Zeit die erste Lesung der Vorlage, die dem Volke * das gleiche Wahlrecht bringen wird, vorüber — und alle Machinationen und Jntrigneu der Volksfeinde werden das allgemeine, gleiche Wahl recht auf seinem weiteren Siegesmarsche nicht aufhalten können. Wie im allgemeinen, so können auch wir in Tirol das abgelaufene Jahr für die Partei bewegung als ein fruchtbares bezeichnen

und mit Genugtuung einen gewaltigen Aufschwung der Partei konstatieren. Wir haben nicht nur bei allen Aktionen, zu welchen die Arbeiterschaft des Reiches gerufen wurde, würdig an der Seite der Genossen gekämpft, die Tiroler Arbeiterschaft hatte auch im eigenen Lande einen Kampf um die Erweiterung der politischen Rechte zu führen. Wenn es der Partei noch nicht möglich war, die schreiendsten Unrecht eder Tiroler Landesverfassung zu beseitigen, so wurden in dm vielen Massen versammlungen, die von der Partei

anläßlich der Tiroler Landtagssession im ganzen Lande ein berufen wurden, Tausende von Arbeitern, die bisher der Partei gleichgiltig oder gar feindlich gegenüberstanden, überzeugt, daß gerade die „fromm-christliche" Landtagsmajoritüt die grim migste Feindin der Volkesrechte ist und in Er kenntnis dieser Tatsache schlossen sich Tausende von Arbeitern der Partei an. Der Erfolg des Landtagswahlrechtskampfes ist also vorläufig ein moralischer und die große Zahl derer, die sich bei diesem Kampfe unserer

Partei neu an- fchloß, wird der Arbeiterschaft ermöglichen, daß sie zur richtigen Zeit den Kampf um ein Land lagswahlrecht mit einer Vehemenz aufnimmt, so daß die „fromm-christliche" Landtagsmajoritüt nicht mehr Widerstand zu leisten im Stande sein wird. Wir wollen die besonderen Aktionen, die die Partei im abgelaufenen Jahre unternommen hat, einzeln registrieren. Die Maifeier. Gemäß dem Beschlüsse der Landeskonferenz wurde der 1. Mai in fast allen Parteiorten durch Arbeitsruhe gefeiert. Insgesamt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 15.10.1913
Umfang: 8
, der, wie er sagte, nur etwas Vernunftgemäßes erstrebe. f ■ Bei der Abstimmung wurde der Antrag Gentili angenommen. H Die Gemeindewahlreforin für die Stadt Trient wurde dann in bcr Spezialdebatte und zugleich in Her dritten Lesung angenommen. i Sie LanStagswichlreform. r Berichterstatter Schrafsl. Er erklärte, daß 4>ie Wahlreform als Kompromiß keine Partei voll auf befriedigt. Aber immerhin, behauptete er, stelle das Kompromiß einen bedeutenden Fortschritt in nationaler und demokratischer Beziehung dar. Dchrasfl

, sind die Deutschfreiheitlichen über die Be handlung 'der allgemeinen Wählerklasse. Seine Partei hat gefordert, daß in der allgemeinen Kurie uur jene Personen das Wahlrecht haben sollen, die nicht schon in einer anderen Kurie wahlberechigt sind. Diese Forderung, sagte dann Herr Greil, ba den wir nicht durchsetzen können, weil, wie ich glaube, sich die Regierung dagegen ausgesprochen hat. Greil sagte vorsichtig: „w i e i ch g l a u b c" — es ist nämlich nicht wahr, daß sich die Regierung gegen oie reine allgemeine Kurie aussprrch. Wahr

ist, daß die Regierung überhaupt nicht in die Lage kam, sich auszusprechen, weil Weber die deutschfreiheitlichen noch andere Ab- geordnetediereineallgemeineKurie forderten. Herr Greil beschäftigte sich dann noch mit der Forderung seiner Partei nach Einführung des Wahlverfahrens nach der absoluten Majorität. Seine Partei, sagte er, fordere prinzipiell die abfolute Majorität, weil Abgeordnete, die mit der relativen Mehrheit gewählt werden, nicht vollwertig sind. (Danach sind die deutschnatio nalen Innsbrucker

Gemeinderäte alle minderwertig, denn sie werden in einem Wahlverfahren nach der relativen Mehrheit ge wählt.) Greil beschäftigte sich dann mit dem nationalen Verhältnis und erklärte zum Schlüsse, daß seine Partei für den Entwurf stimmen werde, obwohl sie von der Vorlage, der jedes feste Prinzip man gelt, nicht befriedigt sei. Baron W i d m a n n (liberaler Großgrundbesitz) gab dann in: Namen seiner Partei eine Erklärung ab, daß seine Partei für die Wahlreform stimmen werde. Dr. Wackernell (konservativ) gab

für seinen Klub eine Erklärung ab, nach der auch seine Partei, obwohl sie nicht alles erreicht sicht, was sie will, für die Reform stimmen werde. Der Landeshauptmann unterbrach dann (12 Uhr) die Sitzung. Fortsetzung derselben heute 6 Uhr nachmittags. Bom Lage. Sie Stichwahl in Wien. Dr. Mataja gewählt! Bei der gestrigen Stichlvahl in Wien ist der christ lichsoziale Kandidat Dr. Mataja mit 9015 Stim- rnen gewählt worden. Auf den Genossen Elderfch entfielen 8455 Stimmen. Wie uns aus Wien berichtet

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 06.08.1910
Umfang: 16
war eine gesunde und vernünftige Kritik nicht einmal genug. Er wollte sich nicht durch eifrige Mitarbeit und Orga nisation in der herrschenden katholischen Landes partei verdient machen; seine Ansicht ging dahin, daß mit den „Alten" überhaupt nichts mehr zu machen sei, da sie sich ausgelebt und an hoch gradiger Altersschwache litten. „Fort mit dem alten Geraffel!" hieß es. Schöpfer fühlte sich be rufen, mit einer eigenen Partei auf den Plan zu treten und der Tiroler Politik ein Wiener Mäntel chen umzuhängen

. Daß diese Arbeit nicht ver dienstlich und zum Wohle des katholischen, braven Tiroler-Volkes sein könne und daß dem Tiroler die rauhe Lodenjoppe besser stehe, als der Wiener gigerlmäßige Salonanzug aus der Juden-Firma, sah der junge, etwas hitzige und selbstgefällige Herr Professor nicht ein Dr. Schöpfer hat die ckmistlichsvziale Partei in Tirol gegründet und die selbe gegen das Verbot seines Bischofes zu ver breiten gesucht. Die Mittel waren nicht immer anständig und die Agitation nicht gar io gewissen haft

. Es wurde viel mit Betrug und Lüge ge arbeitet; Verleumdung und Ehrabschneidung gegen die katholisch-konservativen Gegner waren eine gern gebrauchte Waffe in der Hand der Christlichsozialen. Und' schließlich und endlich ist es gelungen, mit Hilfe des jungen Klerus, den sich der Herr Theo logie-Professor gegen den Willen des Bischofs nach seinem christlichsozialen Rezept herangebildet hatte, die katholisch-konseivative Partei aus dem öffentlichen Leben auszuschalten. Der 14. Mai 1907 brachte

ein, daß eine solche Partei keine katholische Partei sein könne und daß da ein Priester oder gläubiger Katholik nicht mehr mittun dürfe. Auch Dr. Lueger starb. In Wien gerieten sich mir dem Ableben der Autorität der Partei, welche alle zusarumei:- j hielt, die verschiedenen Parteiführer in d.e Haare ' und die Wellen der Zwietracht schlugen auch nach j Tirol: Es stimmt nicht mehr recht in der ! christlich sozialen Partei und jetzt auf ein- ! mal lenkt der streitbare Goliath ein, der den klei- j .nett David, die katholisch

-konservative Partei, eine , „Tischgesellschaft" hatte er sie genannt, früher so arg verspottet hat. Jetzt verlangt der Goliath j Frieden von den Konservativen. Allen voran geht j die christlichsoziale Presse, welche vor kurzer Zeit ! noch so energisch gegen die katholisch-konservative j Partei losgezogen hatte. Der „Anzeiger" hat uns ! sogar neulich ein scharfes „Entweder — Oder" : zuoerufen, er hat gesagt, es handle sich nicht ! darum, toer den Streit angefangen ; habe, sondern die Christlichsozialen

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Tiroler Post
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Seite 1 von 20
Datum: 23.09.1904
Umfang: 20
Partei, das Zentrum, der deutschen Gemeinbürgschaft beitrete, machte Abgeord neter Dr. Schachinger kund, daß gegen einen solchen Beitritt kein prinzipieller Grund vorliege und im Zentrum schon einmal ein Antrag zum Anschlüsse an die deutschen Par teien gestellt worden sei. Diese Erklärung wurde von der christlichsozialen Presse mit Befriedigung zur Kenntnis genommen, ohne daß man jedoch den feudalen Unmut, der in gewissen Blättern die oberösterreichischen Friedenskundgebungen begleitete, überhörte

. Wut dem Essen kommt der Appetit. Die Wege für eine Annäherung der beiden Par teien im Parlamente schienen kaum geebnet zu sein, als ein anderer konservativer Abge ordneter aus Oberösterreich, Georg Baum gartner, wohl nicht ganz auf eigene Faust, schon mit der Frage in die Öffentlichkeit trat, ob man nicht lieber frisch aus den Ehristlichsozialen und Konservativen eine einzige Partei bilden solle, eine deutsche, christliche Partei, so beiläufig nach dem Borbilde des Zentrums im Deutschen Reiche

. In der christlichsozialen Presse erfuhr dieser Gedanke eine sympathische Ausnahme, chenn auch die nicht unbedeutenden Hemm nisse, die einer solchen Verschmelzung im Wege stehen, nicht verschwiegen wurden. Be geistert zugejubelt wurde dem Plane von der Presse der steirischen und der mährischen Kon servativen. Das „Grazer Volksblatt" insbe sondere erblickte darin, daß zunächst aus bei den Parteien im Parlamente eine Partei gebildet werde, den einzig möglichen und gangbaren Weg zu einem dauerhaften Frieden

Parteien im Parlament steht nichts im Wege. Dort gehören sie schon lange zusammen. In der Organisation des Volkes und bei Wahlen dürfte aber die christlichsoziale Partei, jung an Jahren und groß an Verdiensten, mit ihrem glücklich gewählten und ihr ganzes Programm kennzeichnenden Namen auch weiter hin arbeiten. Wir halten also die Schaffung einer großen christlich- deutschen Volks- Partei durch Anschluß der Konser vativen an die christlich soziale Par tei für das beste. Außer einpaarKläf- fern in Tirol

" spricht von „ein paar Kläffern in Tirol, denen der Mund gestopft werden müsse". Auch hier trifft das Blatt den Nagel auf den Kopf. Tirol ist der letzte Ergänzungsbezirk für die streitbare Truppe, deren der Feind einer einheitlichen christlichen Volks Partei der Deutschöster reicher, heiße er nun Feudalismus oder wie immer, zur Verhinderung einer Verständi gung im Volke bedarf. Schon der Gegensatz zwischen dem dro henden Dr. Tollinger und dem Anschluß suchenden Dr. Ebenhoch zeigte klar, wo das Uebel

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 28.01.1922
Umfang: 16
und Versammlungen. Dornbirn. Soziald. Partei. Mittwoch, 1. Februar, abends 8 Uhr im Arbeiterheim, Vichmarktftraße, sehr wichtige Parteiversammlung. Hohenems. Soziald. Partei. Donnerstag, 2. Februar, (Feiertag) nachmittags halb 4 Uhr im Gasthaus „Drei- könig" Generalversammlung. Vludenz. Donnerstag den 2. Februar (Lichtmeß) findet vormittags halb 10 Uhr im CafL Rathaus eine allgemeine Streckenleitungsbediensteten - Versammlung statt. Referent Zentralausschußmitglied Bellan aus Wien. Sie Gememdewahlen m Südtirsl

schon bei der Abgabe kontrolliert werden konnte, für welche Partek er stimmte, da der Stimmzettel nicht amtlich und einheitlich war und ohne Kouvert abgegeben wer den mußte. Auch hat man sich nicht gescheut, die Unwahrheit in der Presse zu verbreiten, daß die sozialdemokratischen Stimmzettel ungültig seien. Da die Sozialdemokraten als Partei mit ihrem Programm kandidierten, haben sie selbstver ständlich auch den italienischen Genossen Platz- gemacht auf der Kandidatenliste und als geschlos sene

sozialistische Partei deg Wahlkampf ge führt.") In Bozen, wo die Faszisten ziemlich rücksichts los in den Wahlkampf eingrifsen, wurden Stimmzettel, die mit verschiedenen Kandidaten gemischt wurden, ansgegeben, was ebenfalls die Faszisten durchführten, um die Wähler konfus zu machen. In den Wahllokalen hausten sie rück sichtslos und störten so überall den Wahlgang. All das aber macht die privilegierte bürgerliche Verleumderpresse zur Tat der Sozialdemokraten, die an allem schuld seist, müssen. Als „Wahlschla

ger" hat man im letzten Moment die sozialdemo kratische Verwaltung Wiens hereingezerrt, um damit zu beweisen, daß das Programm unserer Genössen undurchführbar sei. Das; alle Städte Südtirols, allen voran Bozen und Meran, bei viel günstigerer Konjunktur ebenfalls total ver schuldet sind, trotzdem dort keine sozialdemokra tischen Verwalter sitzen, hat man geflissentlich verschwiegen. Auch will man durchaus der Oeffentlichkeit weismachen, daß die sozialdemokratische Partei mit den italienischen

Bürgerlichen zusammen gehe, was auch Die „Innsbrucker Nachrichten" behaupten, und trotzdem erzählt man nach der Wahl wieder vom Treiben der italienisch-bürger lichen Partei und weist an ihrem schwachen Stim- menerge'bnis nach, was sie für ein Fiasko erlit ten haben. Das alles wird den Lesern vorgesetzt zur Verdauung und man macht daraus einen wunderbaren Sieg des Deutschtums in Südtirol. Wie dieser aber in Wirklichkeit aussieht, vielmehr zustande kam, wird den Lesern verheimlicht und so müssen wir hierüber

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Tiroler Post
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Seite 2 von 8
Datum: 04.09.1901
Umfang: 8
Partei sich verpflichten, die Einhaltung dieser Weisung zu überwachen und etwaiger Nichtbe achtung sofort entgegenzutreten. Für jene Fälle, in denen sich diese Vorsorge als unzureichend erweist, solle eine viergliedrige Presscommission (von beiden Parteien je zwei Mitglieder) mit der Aufgabe eingesetzt werden, sämmtliche katholische Blätter von Deutschtirol zu überwachen und die Einhaltung der ihnen ge gebenen Normen, wenn sonst nichts fruchtet, auch durch öffentliche Ahndung zu erwirken

ist aber keineswegs durch ein Wahlergebnis bestimmt, das sechs Jahre früher erreicht worden ist. In einem so langen Zeit räume kann sich ja die Stärke der Parteien ganz bedeutend verschieben, was speciell von Nordtirol die letzten Reichsrathswahlen klar genug darge- than haben. Wer die Lage in Nordtirol nur einigermaßen kennt, der muss gerne oder ungerne zugestehen, dass dort die christlichsociale Partei sehr stark, in ganzen Bezirken sogar durch die Mehrheit vertreten ist. Die christlichsocialen

nicht ausgeschlossen werden könne. - IV. Die Christlichsocialen machten aber auch in dieser Hinsicht einen ganz bestimmten Vorschlag: Es gebe Bezirke, in denen die eine oder die andere Partei ganz unzweifelhaft die überwiegende Mehrheit besitzt. Diese Bezirke sollen vor allem ausgeschieden und die Aufstellung der Candidaten der Mehrheit überlassen werden. In den übrigen Bezirken, wo beide Parteien stark gemischt sind, solle in den Landgemeinden je ein Candidat der altconservativen und der christlichsocialen Partei

war, diesen Vorschlag wenigstens im Princip annehmen werden. Sie haben ihn aber abgelehnt, sowohl im Princip als auch in der von den Christlich socialen vorgeschlagen Anwendung auf einzelne Bezirke. Die Christlichsocialen erklärten nämlich auf Grund ihrer Kenntnis der Volksstimmung zunächst die drei Landgemeinden-Wahlbezirke Nordtirols Kufstein-Rattenberg-Zillerthal, Hall- Schwaz, und Jnnbruck-Telfs-Wippthal als ge mischte, in denen je ein Abgeordneter der con servativen und einer der christlichsocialer Partei

- socialen Conferenzmitglieder nahmen in Nordtirol von den 14 nicht liberalen Mandaten bestimmt 3 für ihre Partei in Anspruch und glaubten auch im Landgemeindebezirke Landeck- Ried-Nauders könnte ihnen ein viertes zugestanden werden; sie hätten also 10 Mandate von 14 un bestritten den Conservativen überlassen. — Bei den letzten Reichsrathswahlen hatte die christlich- sociale Partei nur in der fünften Curie einen Candidaten aufgestellt und, trotzdem in der Agitation dagegen alles aufgeboten

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Lienzer Nachrichten
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Seite 2 von 4
Datum: 18.03.1919
Umfang: 4
aus. daß oer Ge- i nleindeausschuß in seiner Sitzung vom 4. März eine von der Vorstehung der deutschfreihüt- ü.-ten Partei eingebrachtek Petition ^betre-fend die Stellungnahme zur Selbständigkeit Tirols, Abtrenn«,ors Bezirkes Lienz und Anschluß desselben an Kärnten. Anmerk. d. Schr-itlig.) trotz seines Einspruches in einer Weise erledigte, stir ^eren Tragweite er nicht einzustehen vermag. Ta du n eiteren Mitglieder der Partei von diesem Schritts vorher nicht unterichtet waren, könne er auch nicht mehr

das Sprachrohr der Bevölkerung sein, zumal, wie der Ausgang der letzten Wahlen zeigte, die Partei den kleinsten Teil der Wähler hinter sich hat. Tieses und der Umstand, daß es ihm nicht gelungen ist, die Petition der Be ratung in einer anderen Sitzung zuzunibren, ver anlassen ihn, die Bürgermeisterstelle zurückzule gen. Gleichzeitig gebe er aber auch den Austritt aus der deutschfreiheitlichen Partei bekannt. Ter Vorsitzende, Altbürgermeister Rohracher, knüpfte an die Verlesung an, daß Bürgermeister

Oberhueber in den Jahren 1903, 1900 und 1912 gewählt wurde und immer aus der Liste der Partei gestanden sei? Er könne daher nur seinem Bedauern Ausdruck geben, daß Bürgermeister Oberhueber den Austritt angemeldet habe. Gleich zeitig müsse er aber auch sagen, daß man cs Herrn Oberhueber nicht gut weiter zumnten könne, an der Spitze einer Vertretung zu stehen, deren Mehrheit nicht seiner Partei angehört. Cs wäre zwar möglich, daß er von den Angehörigen der Parteien der Minderheit gewählt vüc'ee

, aber unter den gegebenen Verhältnisse sei es un tunlich^, ihn zu zwingen, die Stelle weiter zu be halten? Redner stellt namens der deutschste: hect- lichen Partei den Antrag, den Rücktritt zur Kenntnis zu nehmen. Ter Vertreter der Sozialdemokraten, GA. Jdl, gibt seiner Ueberroschung über den Rücktritt Aus druck und erblickt in den Vorgängen der Sitzung vom 4. März keinen Grund hiezu, da es einem Bürgermeister öfter passieren wird, daß Fragen behandelt werden, die ihm nicht angenehm sind.' Seine Partei habe Herrn

Oberhueber gerne an der Spitze der Gemeindeverwaltung gesehen, es war angenehm mit ihm zu arbeiten und bedauert es sehr, wenn er in Zukunft nicht an der Stelle Bit ’ n sollte. Seine Partei würde es gerne sehen, wenn der Bürgermeister seinen Rücktritt zurückzicht und die Funktionen bis zur Neuwahl beibehalte. GA. Henggi erklärt im Namen der Volkspar tei, daß seitens der Vertreter dieser die Gründe des Rücktrittes vollauf verstanden werden. Ter Antrag der Teutschfreiheitlichen war provoziert und wurde

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 10
Datum: 20.12.1895
Umfang: 10
aus Südtirol, betitelt „Die Tiroler Landtagswahlen" welcher mit folgenden Worten schließt: Wenn man also die Sachlage nochmals resumirt, so gewinnen wir von dem neuen Tiroler Landtage folgendes Bild. Allstatt der bisher geschlossenen clericalen Partei werden in der Landstube zwei Parteischattirungen derselben einziehen, zwischen denen ein Kampf unausbleib lich ist. An Stelle der friedlichen volkswirthschaftlichen Thätigkeit werden öde Zänkereien und Stänkereien zwischen den feindlichen Brüdern treten

, weil die extreme Partei, welcher es an einem wirtschaftlichen Programm und noch mehr an Arbeitskräften mangelt, auf diese Aeußerung der politischen Thätigkeit angewiesen sein wird, umihreWäh- ler bei Laune zu erhalten. Daß eine solche Entwick lung der Dinge nur eine unheilvolle für das Land sein kann, bedarf keiner weiteren Auseinandersetzung und muß auch von der liberalen Partei, die aus dieser Zerklüftung des Clericalismus Nutzen ziehen dürfte, bedauert werden. Für die liberale Partei stellt

sich die Sachlage nach drei Richtungen günstig dar. Einmal ist die Zertrümmerung der bisher allmächti gen clericalen Partei auch das Ende ihrer bisher rück sichtslos geübten Alleinherrschaft im Lande. Sodann können Vorgänge, wie sie bei den letzten Wahlen sich abspielten, nur zur äußersten Discreditirung des Clericalismus überhaupt, insbesondere nur zu einer Minderung des geistlichen Ein flusses beitragen. Im Landtage selbst kann die libe rale Partei dem gegenseitigen Zerfleischungs- prozesse der beiden

des Volkes usd mit verschränkten Armen zusehen, zumal sie bei dieser Constellation dazu bestimmt erscheint, das Zünglein an der Waage zu bilden. In gleicher Weise hat sich auch das „Tiroler Tagblatt" vor und nach den Wahlen mit höhnischem Frohlocken über die Spaltung der conservativen Partei geäußert. Wem angesichts dieser Haltung der liberalen Presse die Augen nicht aufgehen, dem ist überhaupt nicht mehr zu helfen. Rach dieser Abschweifung wollen wir zu unserm Thema zurück- kehren. Herr v. Zallinger

hatte, wie erwähnt, erklärt, kein Landtagsmandat mehr anzunehmen. Dieser Entschluß schien sehr begreiflich, denn Herr von Zallinger hatte nicht nur, wie im Reichsrathe, auch im Landtage nahezu keine positive Thätigkeit ent wickelt, sondern war gerade in der letzten Landtags session gegen den Bau der Bintschgauer-Bahn auf getreten, also gegen ein eminent wirthschaftliches Interesse gerade seines Wahlkreises, von welchem aus die größten Anstrengungen gemacht wurden, diese Bahn zu erreichen. Die conservative Partei

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Alpenland
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Seite 1 von 4
Datum: 04.01.1929
Umfang: 4
dann über die Desoldungsreforrn und die Bundespräfidentenwahl. Cr ftchrte unter anderem folgendes aus: Zch habe immer den Stmrdpunkt der reinlichen Sch ei- -rmg Mischen Gewerkschaft und politischer Partei vertre ten. Die politische Partei, außer sie ist eine ausgesprochene Beamtenpartei, ist immer arvs eine breitere Vasts angewie sen, als jene eines Standes und kann insolgcdessen nicht einzig und allein alles politische Geschehen unter dem Ge sichtswinkel einer Gewerkschaft vertreten. Der Gewerkschaf ter wiederum

- soll in Weltanschauungsfragen nicht unter denr Zwange seiner Gewerkschaft stehen, er soll vielmehr seine volle politische Freiheit haben. Dies vorausgeschickt möchte ich sagen, daß aber doch eine politische Partei in die Lage kommen kann, sich z. V. für die Erfüllung von Bchmtenforderungen mehr emzusetzen, als eine aridere, weil sich ihre Mitglieder zrmr großen Teil aus Beamten und Pensionisten rekrutieren. Dies trifft auch bei der groß- deutschen Volkspartei zu. weshalb sie auch bei allen Beam ten

mit den bürgerlichen Parteien Fühlung zu nehmen. Cs kam Wiglich zu einem Solidaritätsabkommen zwischen. der Pchexekutive und dem 25er-Ausschuß. Nachdem die passive Assistenz ausgebrochen und die Besoldungs Novelle bereits bn Parlamente zur Beratung kommen sollte, präzisierte die Partei im Einvernehmen mit der nationalen Post gswerßsckmst und unter Mitwirkung von Mitgliedern des ^^Ausschusses den bekannten Beschluß, nachdem sich der großdeutsche Abgeordnetenverbaüd bereit erklärte, Echö hungsanttäge zu stellen

, falls die passive Resistenz ein-1 Partei bis jetzt erreichen konnte, «der stets bei der Vertre- gestellt würde. Der Abgeordnetenverbarrd hat durch diesen Beschluß, der von der Beamtenschaft lebhaft begrüßt wurde, die Sprengung der Koatitivn angMNdigt, da die Regierung erklärte, bei Annahme der großdeutschen An träge zu demissionieren und die Partei hat außerdem die letzte Entscheidung in die Hände der Postexekutive gelegt. Trotz eines Ersuchens des 25er-Ausschusses hat die Post- exekutive, entgegen

doch etwas havariert wurde, bedacht war. Heute werden deshalb der großdeutschen Partei Vorwürfe ge macht, die nichts anderes getan hat, als die letzte Entschei dung in die Hände der Veamtenorganisationen selbst zu legen, was wenige Tage vorher von der Beamtenschaft begrüßt ivurde. Die Beamtenfrage wird aber noch interessanter, wenn man sie im Zusammenhänge mit der Wahl des Dundes präsidenten betrachtet. Die Mchcheitsparteien haben sich bekanntlich auf den von den Großdeuffischen seit mehr als einem Jahre

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Der Arbeiter
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Seite 2 von 16
Datum: 29.09.1912
Umfang: 16
zur Teue rungsfrage eingebracht, welche die sattsam bekann ten sozialdemokratischen „Verbilligungsmittel" empfiehlt. Zahlen! Zahlen! — Der bureaukratischh Wartei vorstand. Der rote Parteitag hat nach erregten Debatten das neue Parteistatut, das den Partei genossen eine E r h ö h u n g d e r Kopfsteuer bringt (und zwar statt der bei den Wahlen vor- fprochenen und im Parlamente geforderten p r o- gr e s s i v e n Einkommensteuer die allgemeine gleiche Besteuerung ohne Progression!), mit Mehrheit

angenommen; bezüglich der Teilnahme der Reichstagsmitglieder am Parteitage wurde es aber entgegen dem Vorsch!lage des Parteivorstan des beim bisherigen Zustand (die Abgeordneten haben beratende und beschließende Stimme) belas sen. Abg. Ledebour erhob dabei gegen den Partei- Vorstand den Vorwurf, daß dieser „bureau- kratisch erstarre und einer Auffrischung, durch politische Köpfe dringend bedürfe". Der Parteitag beschloß dann noch eine „Resolution" gegen die Teuerung. Das Stichwahlabkommen. Der Parteitag

faßte mit großer Mehrheit einen die Wahlparole des Partei Vorstandes bil ligenden Beschluß: „Durch den Abschluß des Stichwahlabkommens mit den Freisinnigen hat der Vorstand unserer Partei die Interessen der arbeitenden Bevölkerung im * allgemeinen und diejenigen der sozialdenwkratischen Partei im besonderen erfolgreich wahrgenommen. Des- haG billigt der Parteitag den Abschluß des Stich wahlabkommens." Hier haben es nun die Freisin nigen vom sozialdemokratischen Parteitag feier lich bestätigt

für solche Genossen, die am 1. Mai ohne Einwilligung des Arbeitgebers feiern und daher gemaßregelt werden, mit anderen Worten, eines Fonds, aus dem der Partei Vorstand Gna den an die verläßlichsten Genossen spenden wird. Dann kam es zu einer Debatte über die Sonder konferenzen, die von den Marxisten und Revisio nisten wiederholt gegeneinander abgehalten wur den. Nach einer Aufforderung Bebels wurde von Rednern beider Gruppen erklärt, daß sie im Jn- teresie des Partei friodens künftig ans solche Son derkonferenzen

verzichten werden. Bebel machte überdies in seiner Rede das Geständnis, daß es ganz verfehlt' sei, von der Partei nunmehr, b«a sie die stärkste an Wählerzähl und an Mandats zahl geworden sei, positive Arbeit und Erfolge für die Arbeiterschaft zu erhoffen. Bebel erkrankt. — Hofgüngerei. . • Im Verlaufe der Verhandlungen hat es der äußersten. Anstrengungen der roten Parteiführer bedurft, um zu verhindern, daß die' Reibungen zwischen Marxisten und Revisionisten nicht in offener 'Parteisitzung ausgetragen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 24
Datum: 09.06.1911
Umfang: 24
nach dem Frieden in Tirol sein, der auch au maßgebender Seite sicherlich nicht ungestört verhal len wird. Warum sollen die Wähler den christlichsozinlen Kandidaten ihre Stimmen geben? Diese Frage ist ebenso leicht als einfach zu beantworten. Im alten Abgeordnetenhause gab es keine konservat-pe Partei und wird es auch im neuen Abgeordnetenhause keine geben, weil alle christlichen Kandidaten der anderen Kronländer der christlich- sozialen Partei beizutreten erklärt haben. Nur die Kandidaten der konservativen

Partei in Tirol dürfen laut Beschluß der konserva tiven Partei der christlichsozialen Partei nicht beitreten. Würde nun der eine oder andere der konservativen Kandidaten wirklich ge wählt, dann stünde dieser eine oder zwei mutterskielen allein im Parlamente, welches 516 Mitglieder zahlt. Es muß nun doch jedem einlcuchten, daß dieser eine Jnsta- mentler oder zwei die Interessen ihrer Wähler wirksam zu ver te. teil, beim besten Willen gar nicht in der Lage sind; anders ist cs aber bei den Abgeordneten

der großen christlichsozialen Partei. Diese können fiir ihre Wähler viel mehr erwirken, weil sie festen Rückhalt an ihre Partei haben. Und wenn jemand meint, die Kon servativen verteidigen die katholischen Grundsätze, was die Christ lichsozialen angeblich nicht tun; so erwidere man darauf:,, Diese Behauptung der Konservativen ist eine aufgelegte Unwahrheit und nichts als ein Wahlmanöver der Konservativen, um so leichter die Stimmen der christlichen Wähler fiir ihren Kandidaten zu crgat- tern

. Hinter, diesem Schlager schaut der konservative Hochadel her aus, der unter Beihilfe der Konservativen wieder die Vormund schaft über das Volk erlangen möchte, um die von der christlichsozia- lcn Partei ins Auge gefaßte, gerechte Verteilung der Steuern und Lasten zu verhindern. Für dieses Manöver wird die angeblich bessere Wahrung der katholischen Grundsätze seitens der Konserva tiven . als Dcckmantcl zur Verhüllung der wahren Absichten h e r g e n o m m e n. . D i e,C h r i st l i ch s o z i a l e n sind laut her

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 03.10.1912
Umfang: 8
10 h. — Deutschland Monat K 2.—, viertelj. K 6.—. halbj. K12.—. — Schweiz u. übt. Ausland: m. K 2.50, vj. K 7.50, hj. K _, Skr. 229 Innsbruck, Donnerstag, 3. Oktober 1912 20. Iahrg. NM" Erscheint an allen Wochentagen um 5 Ahr abends. “IRS v4 ) Cme Partei der Vergangenheit. Innsbruck. 3. Oktober. Seit vorgestern hat das deutsche Volk in Oester reich eine neue politische Partei: die „Jungdeutsche Vereinigung". Was sie anstrebt, nämlich, was sie alles anstrebt und will, ist nicht ohneweiters zu sagen

zu denken und alle poli tischen Erscheinungen auf bestimmte Ursachen zu- rückzusühren. Eine Partei, die mehr sein will, als die Heimstätte notorischen Bierschwefels, muß sich aus bestimmten politischen, ökonomischen, sozialen, nationalen oder kulturellen Tatsachen heraus ent wickeln; sie kann der Niederschlag eines Fortschrit tes, kann die Folgeerscheinung einer Reaktion sein. Aber unerläßlich ist, daß sie bei ihrer Schöpfung be kennt, welche Veränderungen sie im wirtschaftlichen, staatlichen, sozialen

oder kulturellen Leben anstrebt, welche politische, soziale, ökonomische und kulturelle Ziele sie verfolgt. Von alldem ist in der dürftigen Mitteilung über die jungdeutsche Geburt nicht die Rede. Die Partei sagt nicht, was sie ist und was sie will. Und wir müssen, um einen sicheren Schluß auf die neue Partei ziehen zu können, entgegen un serer sonstigen Gepflogenheit, die Bildung dieser Partei vom persönlichen Standpunkte aus betrachten. Die Sache offenbart hier nichts, die Person

aus. Der Gefängnisinspektor Semcntowsky, der zur Revision eingetroffen war, suchte den Direktor dadurch zu unterstützen, daß er die Gefangenen roh behandelte und sie duzte. Bei dieser Gelegenheit kam es zu einem Wortwechsel zwischen ihm und dem politischen Gefangenen Bril lion, der damit endete, daß der Befehl erteilt wurde, Brillion durchzupeitschen! Der Befehl wurde voll- mehrerer mit ihrem Denkvermögen in einer glück licherweise vergangenen Periode haftenden Politi ker. Die Partei wurde — und das sagt wohl

alles — vom Abgeordneten des ersten Innsbrucker Wahl kreises, Dr. Erler, in Gemeinschaft mit dem Ver treter der Städte Bozen und Meran, Abg. Kraft, und dem Herrn Einspinner, einem Abgeordneten aus der grünen Steiermark, gegründet. Erler und die Abgeordneten, die nun seine Partei vereint, leben mit ihrem politischen Empfinden, mit ihrer Gedankenrichtung noch in den schönen Zeiten des Privilegienparlaments, wo als der richtige Abgeordnete, als der wahre Volksvertreter galt, wer im nationalen Krakeel und Skandal

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Tiroler Post
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Seite 2 von 12
Datum: 22.03.1902
Umfang: 12
an diesem Jux war, dass er ganz ernsthaft gemeint war; die Wählerschaft wurde zweimal mit Drucksorten überschwemmt und für den Wahlbezirk des Abg. Steiner (XIX. Bezirk) waren schon am Sonntag vor der Wahl 22 Agitatoren thätig, die 10 K Tag geld und freie Verköstigung hatten. Und diese wohl edle Partei erzielte für ihren wackeren Candidaten in Summa 7 Procent aller abgegebenen Stimmen! Man hat ausgerechnet, dass jeder seiner Wähler dem Herrn Lucian Brunner auf 30 Gulden zu stehen kommt. Ihm ist also im wört

lichsten Sinne des Wortes seine Niederlage sehr theuer zu stehen gekommen. Die Gegner sind also abermals geschlagen. Möge die schöne That der Wiener im ganzen Lande Niederösterreich Kämpfer erwerben, und in den kommenden Landtagswahlen ebenso muthig zu siegen verstehen, wie die rastlos in ihrer Organisation thütigen Wiener! Mreußomanie. Aus dem Abgeordnetenhause wird uns unterm 18. d. M. geschrieben: Jene Partei, die seit Monaten nur durch ihre ungeheuerlichen Scandale schmutzig ster Art von sich reden

auf die Christlichsocialen benützt. Aber die kleine heldenhafte Schar hielt wie eine Festung den wüthendsten An griffen stand, während die bekannte Partei der „Bessergesinnten" aus den Alpenländern — „Gewehr bei Fuß" stand. Und alles umsonst! Das ganze Judengeld ist rein hinausgeschmissen! Schade um jeden Heller! Schon nach den ersten Wähleroersammlungen ahnten die Inden, denen sich die Liberalen, die Soci, die All- deutschenSchönerer'schernndWolf-Seidl'scherFärbnng, sowie die etlichen in Wien noch vorhandenen „Sieben

nicht retten, am allerwenigsten bei dem hohenzollerischen Regiment, das heute in Deutschland die Zügel führt. Bei uns freilich ist Herr Schönerer davor sicher, bei uns kann einer ein großes Anrecht auf die allgemeine Verachtung haben und wird deshalb noch immer sich aus den Diäten füttern dürfen. Aber so ganz spurlos wird doch der heutige Tag an Herrn Schönerer und seiner Partei nicht vorübergehen: Herr Schönerer hat sich heute mit den Seinen im Sumpfe vereinsamt — keine Seele reicht ihm mehr die Hand

, um ihm herauszuhelfen, niemand klagt um ihn — er ist dem Fluche verfallen, dem schließlich jeder verfallen muss, der sich außer der heiligsten Gesetze der Menschheit, außer Treue und Ehre stellt. Nicht einmal der Abgeordnete Wolf — gewiss ein würdiger Genosse — hat heute auch nur mit einer Silbe für Schönerer sich ins Mittel gelegt. Die alldeutsche Partei taumelt dem Unter gang zu und wenn sie es nicht glaubt, so ist daraus die Blindheit schuld, welche die Politik dieser Partei seit Anfang an kennzeichnet. Intimes

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 02.11.1926
Umfang: 8
Seitz begrüßt den Parteitag. Im Namen der Pavteivertretnng begrüßte den, Partei tag Seitz: Wir haben, führte er aus, eine Stadt der Bundeslän der als Parteitagsort gewählt, weil wir dem Gedanken der Vereinheitlichung der Partei dienen wollten. Diesem Gedanken dient auch der wichtigste PunH der Tagesord nung des Parteitages, die Beratung des Parteiprogramms. Vor achtunddreißig Jahren hat Viktor Adler eine kleine Schar österreichischer Sozialdemokraten auf dem Partei tag in Hainfeld

zusammenberufen, um über das erste Pro- gvamm der österreichischen Sozialdemokratie zu beraten. Damals galt es, die Parteiform zu finden für den Aufbau einer einheitlichen Organisation, für die Versöhnung der Radikalen und Gemäßigten. Im Jahre 1901, auf dem Parteitag in Wien, galt es wieder, die Veränderungen im Lause der Zeit programmatisch zu verwerten. Damals wurde das zweite Programm geschaffen, und dieser Partei, tag, der Parteitag von 1926, soll nun dem dritten Partei programm dienen. Auf der Basis

der unverrückbaren Leh ren Marx' und Engels^, nach den Erfahrungen der Revo lution von 1918 und 1919, soll dieses Programm die Stel lung der Partei bekunden zu allen großen Problemen, der wirtschaftlichen. sozialen, politischen Entwicklung. Es gilt, einen Weg zu weisen, der 'bfe kapitalistische in die soziali stische Gesellschaftsordnung überführt. Wer auch Fragen der aktuellen Politik wird der Parteitag zu behandeln ha ben. Die Arbeiterklasse steht wieder einer Regierung Sei pel gegenüber, einer Regierung

$u liefern haben werden! (Neuerlicher stür mischer Beifall.) Die Delegierten ganz Oesterreichs sind in großer Zahl hier zusammengekommen, gequält von der Sorge um die nächste Zeit, aber sie wissen, daß die Auf gaben, die der Partei harren, gelöst, daß der Parteitag seine Pflicht erfüllen und den Weg weifen wird. Die Beschlüsse werden in Einigkeit, in friedlicher Zusammenarbeit, in treuer Kameradschaft, in echter Brüderlichkeit gefaßt lver- den. Wir find entschlossen, zu kämpfen, entschlossen. zu kämpfen

bis zum großen Sieg unserer großen Idee, zum Siege des internationalen Sozialismus! Seitz gedachte nun der Toten der Partei, darunter auch unseres unvergeßlichen Martin R a p 0 l d i, und begrüßte dann unter stürmischem Beifall die ausländischen Gäste des Parteitages: den Vertreter der Internationale Friedrich Adle r, ferner die Genofien Ludwig C z e ch als Vertreter der deutschen Sozialdemokratie in 'der Tschecho slowakei, Joses Stivin und Leo Winter als Vertreter der tschechoslowakischen Sozialdemokratie

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 12.02.1897
Umfang: 4
und wahre Volkspartei, welche die Hebung der Lage des ganzen Volkes erstrebt. Saalselden. Heute fanden hier zwei Wahl- Versammlungen statt, wovon die eine vormittags in der Kirche vom hiesigen Dechant abgehalten wurde. Man nennt das zwar sonst eine Predigt, sie unterschied sich aber in Inhalt und Form durch nichts von einer clericalen Wahlagitationsrede; hier wie bei der letzteren wurde das Eintreten für die Interessen der clericalen Partei als heiligste Gewissenssache hingestellt und mit Hinweis

auf die Schrecknisse des Jenseits auf die durch diese Methode sehr leicht zu beeinflußenden Landbewohner eingewirkt. Diese Wahlrede — Pardon! — Predigt hatte vielleicht das Gute, zahlreiche Bewohner des hie sigen Marktes, die sonst gerade keine Freunde unserer Partei sind, in die vom socialpolitischen Vereine Salz burgs einberufene Wahlversammlung zu locken, welche nachmittags 3 Uhr in Auers Gastlocalitäten abgehalten wurde. Nach Bildung des Bureaus ergriff Genosse Prähauser aus Salzburg das Wort und referirte

sich und seiner Partei ohne jede vorhandene Berechtigung Honig um den Mund. Denn so aner- kennenswerth die Jniative, der Vorstoß der deutschnatio nalen Partei ist, so hat sie doch gerade mit diesem Antrag bewiesen, daß sie nicht eine V olks Partei, sondern eine bürgerliche Partei ist. Sie hat sich damit mehr denn je davon entfernt eine wahre Volkspartei zu sein und zu heißen. Wollte sie auf den Charakter einer wahren Volkspartei Anspruch machen, dann wäre es ihre Pflicht gewesen, das allgemeine gleiche und directe

Wahlrecht zu beantragen. Mehr, als daß man über einen diesbezüglichen Dringlichkeitsantrag zur Tagesordnung gegangen wäre, wie es bei ihrem schwäch lichen Antrag geschehen, hätte ihnen eben auch nicht passiven können. So haben sie mit dem Minimalsten für die bisher vom Wahlrecht Ausgeschlossenen begonnen und es wird wahrscheinlich noch an dem herumgefeilt und abgezwackt werden und die deutschnationale Partei hat sich auf diese Weise zur Mitschuldigen an einer schlechten Wahlreform gemacht

. Im anderen Falle jedoch bei Einbringung eines Antrages auf das allgemeine, gleiche und directe Wahlrecht hätten das Geschäft des Feilschens und Abzwackens die Liberalen allein be sorgen müssen. Weniger hätte dabei nicht herausgeschaut, als bei ihrem Antrag heraussehen wird. Das wäre das Eine, warum die Deutschnationalen keine Volks partei sind, so anerkennenswerth auch ferner ist, daß sie auch die Wahlberechtigung der Steuer-Rückständigen, der Gemeindebeamten und -Diener und der Dienstboten anstreben

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 14
Datum: 15.11.1924
Umfang: 14
stinken den Beweis dafür, wie einseitlg und reaktionär die österreichische Justiz arbeitet, sich nicht scheut, kalten Blutes die krassesten Klasienurteile zu fällen. Im Oktober letzten Jahres richtete angesichts des drohenden nationalsozialistischen Putsches in Mün chen die kommunistische Partei Südbayerns in der Nähe von München ein Waffen» und Munitions lager ein. das dazu dienen sollte. Anhänger der kommunistischen Partei zur Abwehr gegen den Hit lerputsch ;,u bewaffnen. Die dort niedergelegten

. Am 24. Februar 1924 wurde durch die Münchner Po lizei im Sause des Schneiders Johann Steiniger im Aubinger Moos nächst München, wo Steininger ein et was einsam liegendes Haus mit seiner Familie bewohnt, ein Waffen, und Sprengstofslager der kommunistischen Partei ausgchoben. Im Hausflur wurden in einer ver nagelten Kiste 25 Kilogramm .Pyrolit". das ist ein Sprengmittel, das in seiner Wirkung zwischen Schwarz- Pulver und Dynamit zu stellen ist, ferner 8 Pistolen, 15 Handstielgranaten, 300 Stück scharfe

radikales Mitglied" der kommunistischen Partei. Er verbarg sich unter dem Decknamen ..Heine", „Heinrich" und „Roland", war bis 1921 Parteikassier in Kempten und wurde wegen seiner kommunistischen Agitation Ende Jänner 1921 aus Bayern ausgewiesen. Später kehrte er heimlich nach Bayern zu rück. wurde im Juni 1928 in Berchtesgaden verhaftet und zu einer dreiwöchentlichen Arreststrafe verurteilt. Mitte ! Oktober 1923 kam er wieder nach Bayern und nahm bei Steininger. der mit der kommunistischen Partei sympa

thisierte. Wohnung. Ma>r war damals dritter Partei sekretär, militärischer Leiter der kommunistischen Partei Südwestdeutschlands und. wie die Anklageschrift angibi. angeblich Chef der .Wmnbo" (Waffen- und Munitions beschafsungsorganisation der kommunistischen Parteih Steininger soll mit der Unterbringung des Waffen und Munirionslagers in seinem Hanse nicht einverstanden gewesen sein. Mair soll darum gedroht haben, es werde, sollte Steininger eine Anzeige machen, die „Tscheka" (die kommunistische

er und die von ihm in Kempten gegründete kleine Spartakusgruppe stets von den Führern der kommunistischen Partei bekämpft. Man nannte ihn einen Reformisten und schloß ihn des wegen auch aus der kommunistischen Partei aus. Man drohte ihm auch seitens der Münchener Kommunisten, daß man ihn wegen seiner rechtsstehenden Haltung um die Ecke bringen werde. Er wollte den Sprengstoff und die Waffen bei Gelegenheit in das Wasser werfen, sei aber wegen der Beaufsichtigung durch die kommunistische Partei daran gehindert worden

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Unterinntaler Bote
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Seite 22 von 22
Datum: 03.12.1910
Umfang: 22
, d. h. bezüglich des katho lischen Programuis, kann das nicht gelten. Denn es kann im Reichsrate nicht einen weiteren und allge meineren Katholizismus geben, als im Landtage. Klare und präzis formulierte katholische Grundsätze sind gerade für die Tätigkeit im Reichsrate unum gänglich notwendig, zumal Papst Pius X. mit solchem Ernst mahnt, man möge die katholischen Prinzipien nicht wie eine Schmuggelware mitführen. Wir verlangen keine konfessionelle Partei in dem Sinne, als ob sich die Partei katholisch heißen

oder- hauptsächlich kirchlich-religiöse und nicht politische und wirtschaftliche Interessen vertreten müßte. Wohl aber verlangen wir, daß die Partei die richtigen kirchenpolitischen Grundsätze in ihr Programm anf- iiehme und im politischen Leben einhalte. Dadurch würde das Programm zu einem katholischen Pro gramm und die Partei würde zu einer katholischen Partei. Die geschätzte Zuschrift vom 24. September l. I. weist hin auf das Vorgehen der Koilservativeil in andern Kronländern. Dieses Vorgehen

Ergebnis führen. Für den Fall, daß die Vertreter der christlich- sozialen Partei in Tirol uns die Zusage geben, ihren ganzen Einfluß aufzubieten, damit die kirchenpoliti schen Grundsätze des christlichsozialen Tiroler Landes- programms unverkürzt in das Reichsprogramm ausge nommen werden, erklären wir uns bereit, mit den Vertretern der christlichsozialen Partei in Tirol zum Zwecke der , Anbahnung des Friedens im Laiide zu einem Meinungsaustausch zusammenzutreten, zn welchem Behufe wir uns erlauben

, das Programm der katholisch-konservativen Partei in der Anlage mit zuteilen. Wir bitten um schriftliche Bekanntgabe eines ge eigneten Tages und um Namhaftmachung der drei christlichsozialen Delegierten. Die Delegierten der katholisch - konservativen Parte, sind: Dr. Josef v. Wackernell, Landtagsabgeordneter in Innsbruck; Prälat Adrian Zacher in Wilten, und Dr. Josef Lu ch „er, Advokat in Meran. Bei diesem in Aussicht genommenen Gedanken austausch sollte auch — um auf jeden Fall ein greif bares^ Resultat

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 21.10.1910
Umfang: 10
der christlichsozialen Landtagsmajorität an den Statthalter wegen der Demonstration gegen die Teuerung beschäftigt. Die auf die neuerliche Fleisch preiserhöhung bezughabenden Beschlüsse gipfelten darill, daß die Partei gegen die neuerliche Preis erhöhung nicht allein eine Protestversammlung ab halten, sondern mit allen Mitteln darauf hinarbei ten soll, damit von den 800 Tonnen argentinischen Fleisches, welches die Regierung zur Einfuhr zuläßt, ein entsprechendes Quantum nach Innsbruck ein geführt

tragte Landtagswahlreform gegeben werden soll. Auf die Stufe der Altklerikalen, also jener Partei, welche die Volksmaffen gerade gut genug hält zum Steuerzahlen, als Ausbeutungsobjekte und Kano nenfutter, ist der stolze deutsche Freisinn von Inns bruck gesunken. Die deutschnationale Partei will den besitzlosen Volksgenossen öffentlich zum minder wertigen Heloten stempeln, zeigt sich als chauvini stische, bornierte, rücksichtslose Hasserin der Bolks- rechte, viel schäbiger, viel erbärmlicher

als die christ lichsoziale Partei. Wahrhaftig, das Bündnis mit den Konservativen und den „liberalen" Italienern, die Vereinigung mit allen, die das Volk hassen, krönt die Heuchelei jener Führer der deutschnationalen Partei, die in den letzten Wochen sich voll Heuchelei mit der Maske gleißnerischen Mitgefühls mit den besitzlosen Volks genossen herumtummelten und ihren Sprechapparat zum Ueberlaufen vollnahmen, was sie Großes für die armen Schichten des deutschen Volks vollbringen werden. Das Große liegt

und präzisierten am Mittwoch ihre Stellung. Zunächst lehnte der Prälat Zacher im Namen der konservativen „Partei" den Vorschlag Schraffls ab, weil mit dem allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrecht in den Landgemeinden das „Prinzip" der Interessenvertretung nicht gewahrt wird und eine solche Wahlreform einen „Sprung ins Dunkle" be deute, denn es könnten die Steuer^ ^ger nicht mehr ihren „Willen" gegen die „Nichtsteuerträger" durch setzen. Offenbar befürchtet der feiste Prälat, daß nach einer Wahlreform

die Steuern nicht mehr rück sichtslos aus den Taschen des arbeitenden Volkes geholt werden können. Im übrigen ist es, gelinde gesagt, eine Anmaßung, wenn der von drei Kloster vorstehern gewählte Prälat sich das Maul von den Steuerträgern vollnimmt. Die Steuerträger haben bei der letzten Wahl der konservativen Partei nur zu deutlich gezeigt, daß sie sich für die konservative „Interessenvertretung" gründlich bedanken. Nicht ein einziges Mandat erhielten die Konservativen von Steuerträgern — das Mandat

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 12
Datum: 03.12.1926
Umfang: 12
in Aufwertungspartei, christliche Gemeinschaft, Mieterpartei, Haus- u. Grundbesitzer, Partei für Volksrecht, Par tei für Kriegsbeschädigte usw. mußte ein gün stiges Wahlergebnis für die bürgerlichen Par teien schädigend beeinflussen, ohne daß die einzelnen beruflich festgelegten Parteien in der praktischen parlamentarischen Tätigkeit von ausschlaggebender Bedeutung werden könnten. Ganz besonders hat sich die sozialdemokratische Position in Leipzig zu stärken vermocht. ES stehen hier 41 sozialdemokratischen

Mandaten im Stadtverordnetenparläment 32 bürgerliche gegenüber. Ein solches Ergebnis wurde auch hier wesentlich dadurch erreicht, daß aus bür gerlicher Seite sehr viele Parteien zur Wahl antraten, voil denen 2 (Volksgemeinschaft 3663 Stimmen, Völkischsoziale 2455Stimmen) über- hairpt nicht zum Zuge kamen. Fn Dresden ist das Verhältnis 36'zu 36 und die 3 Man date der altsozialdemokratischen Partei bil den das Zünglein an der Wage. Fe nachdem sie gewillt sind, ihre Stimmen der Sozialdemo kratie

Partei zwar an Mitgliedern gewinnt, aber an Sozialisten verliert." Das alles hat die sozialdemokratische Zei tung am Vorabend jenes Tages geschrieben, an dem die sozialdemokratische Partei von Tirol über ihren Führer und Landeshauptmannstell- vertreter D r. G r u e n e r zu Gericht sitzen wußte, weil Dr. Gruener, wie aus den kürz lich in der „Reichspost" veröffentlichten Brie fen Dr. Grueners hervorgeht, seinerzeit an einen Faschistenführer in Meran geschrieben hat, um durch denselben ein Schloß

in Süd tirol und die italienische Staatsbürgerschaft, nach der er sich scheinbar sehr sehnte, zu er werben und weil Dr. Gruener als ehemaliger Schloßbesitzer von Fnzing und jetziger Burg herr von Ftter vielleicht doch nicht ganz in die oben angedeutete sozialistische Gesellschaftsord nung hineinpaßt. Der Fall lag klär genug. Die Sozialdemokraten hatten nur zu entscheiden, ob sie wirklich eine Partei der armen Arbei ter, der Verfolgten und sozial Geknechteten — wie sie so gerne sagen

— sind und in die sem Fall mußten sie Dr. Gruener aus ihren Reihen Hinausstoßen, oder ob sie vielleicht doch eine Partei sind, in der Geldmagnaten eine willige und blinde Herde vor sich her treiben, sie hatten nur zu entscheiden, ob sie es ehrlich meinen mit der Durchführung ihrer sozialisti schen Gesellschaftsordnung, oder ob sie nur in ihrer Zeitung unter und über dem Strich in begeisterten Feuilletons und rauschenden Wor ten davon predigen, am nächsten Tage aber schon mit vollen Segeln in den Hafen eines mehr

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