etwas lange auf sich warten ließ, da beschlossen sie sich selbst den Tisch zu decken. Jeder Parter, und möchte sie noch so verheißend sein, den Rücken kehrend, gründeten sie eine eigene Partei, deren erste und einzige Sorge das Wohl der Arbeiter sein sollte. Wenn der Bauernstand daraus noch nicht ersieht, welchen Weg e r einschlagen soll, um gleichfalls zu seinen verdienten Antheil zu gelangen, dann ist er des Unterganges nicht nur gewiß, sondern auch würdig! Was nützt es, Bauern Hineinzuwählen
, die in Parteien eine klägliche Rolle spielen, wo ein Advokat, Fürst oder Graf tonangebend sein könnte! Es ist bis heute auch keinem Bauern gelungen, eine Partei aus den Angeln zu heben und ihrer Taktik eine andere Richtung zu geben. Im Gegentheil, er muß sich der Parteitaktik fügen, einerlei ob dabei auf die speziellen Wünsche seiner Wähler Rücksicht genommen wird oder nicht. Wir wollen niemanden kompromittieren, allein wir könnten bäuerliche Abgeordnete nennen, die sich bitter darüber beklagt
also eine Partei erstehen, die ähnlich denen der Großgrundbesitzer und Ar beiter, deren erste und wichtigste Aufgabe die Wahrung der bäuerlichen Standesinteressen sein muß, also eine eigene, von Advokaten und Doktoren unabhängige, freie Bauern- oder Agrarpartei! Eine Partei, in der die Bauern auch tonangebend sind, in der sie nicht erst fragen müssen, inwieweit sie den Wünschen ihrer Wähler entgegenkommen dürfen; eine Partei, in der es erste und heilige Pflicht ist, unbekümmert um Gunst und Haß
anderer, energisch, radikal und rücksichtslos für die Interessen des Bauernstandes zu wirken; eine Partei, in der nicht um kleinliche, nationale Schleckerbissen die vitalen Interessen eines ganzes Standes verschachert werden dürfen! eine Partei, die Alles aufnehmen, erfassen und unterstützen muß, was dem Bauernstande frommt, einerlei ob die Anregung von einem polnischen Grafen, einem tschechischen Advoka ten, einem slovenischen Pfarrer, einem Schö- nerianer oder Socialisten ausgeht! Eine Par tei
die nicht aus sträflicher Eifersüchtelei die guten Absichten anderer Parteien vereitelt, mit einem Worte, eine Partei die es so macht, wie es unsere Großväter smiv 48 gethan haben! „Sie kümmerten sich nicht um hohe Politik!' heißt es, sie waren auf ihre Standesvortheile bedacht! Wir müssen es so machen, weil alle an deren Stände es auch thun. Wenn sie gleich vorgeben, nur im Interesse der Allgemeinheit, der Menschheit,, der Mitbürger zu handeln,, ihren persönlichen Vortheil lassen sie doch uw, aus dem Auge