Doktor Geßmann. Au» Niederösterreich, Oberüster- reich und Salzburg waren fast sämtlich» christ- lichsozialen Abgeordneten anwesend. Au» Tirol waren Professor Dr. Schöpfer, Professor Dr. Mayr, Schrassl und Niedrist einge troffen. Landeshauptmann Hauser erklärte, die christlichsoziale Partei sei zwar ke in e k ons e s s i o- ville Partei, sondern ewe politische, aber p« sei tief von der Uebe^eugnng durchdrungen, daß da», wa» einzig die Gesellschaft beglücken kann, die Religion ist. Wenn er die Ver
sammlung überblicke, so überkomme ihn ein Gefühl stolzer Freude, da aus dem ganzen deutschen Oesterreich die christlichen Volksver treter ewig hier seien. Er hoffe, daß diese Partei noch lange leben werde und daß auch Exz. Geßmanu noch lange leben werde. Zu Geßmann gewendet, sagte der Landeshaupt mann.- .Wir lieben dich, wir schätzen dich, wir ehre» dich, weil wir wissen, welche Opfer du der Partei gebracht hast und wir stehen zu dir. ES ist wahr, daß e» gewisse Gegensätze zwischen den Ständen gibt
, aber in der Partei halten alle in Treue und Liebe zusammen. Möge sie weiter er- starken, wir bleiben ihr treu'. (Lebhafter Beifall.) Bischof Dr. Hittmair sprach dann: .Ich bin stolz darauf, daß eine solch» Säule der christlichsoziale« Partei wie Herr Landeshauptmann Haus er einer meiner Prie ster ist. Jchsreuemich, daß meine Priester so fest zu der Partei stehen und ich danke ihnen für ihre entschlossene feste Ueber- zeugung. Ich darf wohl im Namen aller Bischöfe versichern, daß wir wissen
, wa» die christlichsoziale Partei für die Kirche bedeutet. Ich glaube nicht, daß eS irgend einen Bischof geben kann, der der christlichso zialen Partei feindlich gegenübersteht. Ich freue mich, daß die Tagung, die nach so schwerer Zeit stattfindet, gerade in Linz abgehalten wird. Sie ist aber eine wahre Siegesfeier. Die Gegner vermeinten bald mit der Partei fertig zu werden. Ja, ich glaube, sie ist fertig ge- worden — in ihrer Vollendung, gerade durch die Angriffe. Man hat gesagt, die Partei sei nur auf einen einzelnen
Mann aufgebaut und wenn der gehe, so falle alles auseinander. Der Irrtum ist widerlegt, denn wir haben Männer, die zusammenhalten wie ein Mann. Den Worten des oberösterreichischen Oberhirten folgte stürmischer Beifall. Minister a. D. Dr. Geßmann erklärte, die heutige Versammlung sei ein Zeichen, wie stark der christlichsoziale Gedanke sei, der alle wie ein starkes Band umschließt. Di» Versammlung sei «in Zeichen dafür, daß die Partei nicht bloß auf einem Manne ruhe, sondern stark genug