.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 29 - 30. 1984 - 1985)
proporzmäßig zu besetzen. Skolast: Es wird niemand leugnen, daß es ein faschistisches Unrecht gegeben hat, aber das Problem ist heute die Tatsache, daß eine andere Generation da ist. Es gibt im Land viele Span nungen, die teilweise auch vom Proporz verursacht werden. In Südtirol wird nämlich streng nach Prpporz gerechnet und nicht nach Bedarf., Z.B. steht im Art. 15 des Autonomiestatuts, daß auch der Bedarf berücksichtigt werden soll und im Koalitions abkommen der neuen Regierung steht, daß man 1985
ist, daß die Italiener 86% der öffentlichen Wohnungen besetzen, dann erübrigt sich eine Aussprache. Bei den Wohnungen ist es genau so wie bei den Staatsstellen. In Südtirol wollte der Faschismus eine italieni sche Mehrheit schaffen und Mussolini kam zur Erkenntnis, daß diese Mehrheit nur geschaffen werden kann, indem man Italie ner heraufpumpt. In erster Linie — so Mussolini in amtlichen Weisungen — müsse angestrebt werden, eine italienische Mehr heit in Bozen zu schaffen. Und wie wird diese Mehrheit ge schaffen
? Indem man die deutschen Staats- und Gemeindean gestellten entläßt und durch, italienische ersetzt und indem eine Industriezone geschaffen wird, deren Arbeitsplätze nur durch Italiener aus dem Süden besetzt werden. Das ist auch ge schehen; diese Arbeiter brauchen natürlich auch Wohnungen, und da sind zwischen 1935 und 1943 3.100 Volkswohnungen gebaut .worden, davon 2.500 in Bozen, und in diese Wohnun gen sind nur Arbeiter hineingekommen, die als Belegschaft der Industriezone heraufgeholt worden
gekommen, daß ohne Los von Trient politisch kein Fortschritt erzielt werden könne, es wurde eine Kursänderung vorgenommen, ohne vorher zu wissen, wie es ausgehen würde. Skolast: Würde sich die Lage auch innerhalb der Partei ver schlechtern, wenn sich verstärkt Tendenzen bilden mit For derungen, daß man das Problem des Selbstbestimmungsrechts stärker diskutiert? BENEDIKTER: Man muß sich zur Wehr setzen. Wenn die italienische Regiering glaubt, grundsätzlich Verein bartes nicht durchführen zu müssen
, dann müßte international wieder ein Mechanismus in Gang gebracht werden, der besser gewährleistet, daß Vereinbartes durchgeführt wird, anders als es bisher der Fall war. Skolast: Jetzt zu lokalbezogenen Problemen: Die neue Landes regierung hat im Koalitionsabkommen und auch im Bericht von LH Magnago gesagt, daß die wichtigsten lokalen Aufgaben die Wohnungen und der Arbeitsmarkt sind: eine investitionsin tensivere Arbeit, und dafür ist ein Programm auszuarbeiten. In Südtirol stehen 18.000 leere Wohnungen