Südtirol unter dem Faschismus.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 1)
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Autor:
Gruber, Alfons / von Alfons Gruber
Ort:
Bozen
Verlag:
Verl.-Anst. Athesia
Umfang:
263 S. : Ill.. - 2., überarb. Aufl.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
Literaturverz. S. 249 - 255 ; Def. S. 217 - 222!!
Schlagwort:
g.Südtirol ; z.Geschichte 1922-1939 ; <br />g.Südtirol ; s.Faschismus
Signatur:
II 23.391
Intern-ID:
93021
katholischer Jugendvereine Abgesandte der Quästur, die auf Weisung der Regierung die Auflösung der Vereine und die Beschlagnahme ihres Vermögens anordneten und jede Fortsetzung des Vereinsbetriebes strengstens verboten 21 ). Am 3. Juni 1931 gab Mussolini nach einer Tagung der Partei leitung eine Presseerklärung heraus, in der er sich entschlossen zeigte, „nicht zu dulden, daß der Antifaschismus, der immer noch besteht und nicht ausgerottet ist, unter irgendeinem alten oder neuen Deckmantel Zuflucht
oder Schutz findet' —). Papst Pius XI. protestierte mit Entschiedenheit gegen den Gewaltakt der faschistischen Regierung. In der in italienischer Sprache abge faßten Enzyklika „Non abbiamo bisogno' vom 29. Juni 1931 nahm er in scharfer Form gegen den Versuch des faschistischen Staates Stellung, die Erziehung der Jugend zu monopolisieren. Wie Kirkpatrick 23 ) berichtet, soll Pius XI. Pater Tacchi-Venturi in geheimer Mission zu Mussolini gesandt haben, um ihm mitzu teilen, daß er nicht zögern
würde, den Ministerpräsidenten zu exkommunizieren, wenn die Verfolgung der „Katholischen Ak tion' fortgesetzt werde. Mussolini, der die von ihm persönlich herbeigeführte Aus söhnung zwischen Kirche und Staat nicht gefährden wollte, lenkte ein. Im August 1931 kam es zu Verhandlungen. Der Papst stellte eine Bedingung: Ehe irgendeine Vereinbarung ge troffen würde, müßten die katholischen Jugendorganisationen wieder zugelassen werden. Am 28. August 1931 teilte ihm die Regierung mit, daß die gegen die Organisation eingeleiteten