¬Das¬ Decanat Bozen.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; [Bd. 1])
274 Das Decanat Bozen. Bis 1622 schickte das Kloster in Gries immer Priester nach St. Cosmas. Um die Wallfahrt zu heben, meinte Propst Balthasar, wäre eS Vortheilhaft, dass sie von der 3 Stunden entfernten Pfarr kirche in Jenesien abgetrennt und mit seinem Stifte vereiniget würde. Aus ein diesbezügliches Schreiben an den Bischos bemerkt dieser, dass 1. die Verwaltung der Kirche übel gesührt werde; 2. die Landes regierung dazu ihre Zustimmung zu geben geneigt sei; 3. das Kloster sich herbeilasse
, wöchentlich 4 Messen zu lesen und das Meßnerhaus zur Residenz eines Conventualen herstellen lasse, um die Andacht zu vermehren; 4. das Kloster Zu arm sei, ohne Entschädigung die Gottesdienste zu halten. Nach einem ähnlichen Bittschreiben des Propstes an die Regierung in Innsbruck und Einsendung der aus den 7 letzten Jahren lautenden Kirchenrechnungen erfolgte die Schenkungsurkunde durch Erzherzog Leopold am 7. April 1632 an das Stift in Gries, nachdem der Bischos am 7. Jänner d. I. seine Zustimmung
vom 20. Jänner 1784 an das Stift Gries, des Inhaltes, vorerst alle hölzernen Votivzeichen (Krücken, Hände und Füße u. dgl.) bei schwerer Verantwortung (!) hinweg-- zuschaffen. Der Regierung war es aber zu thun, in den Besitz des Berthes aller silbernen Votivtafeln zu kommen; daher verlauste der Siistsverwalter alle diese, weil sie Eigenthum der Kirche waren, und ließ dafür die Kirche ausweißen, womit sich die Regierung begnügte. Die Gemeinde Jenesien strengte sich nun ari in den Besitz des Vermögens
der Cosmaskirche zu kommen. Als aber das Stist Gries seinen Rechtstitel nach obigen Urkunden ansühren konnte, wurde genannte Gemeinde von der Regierung zum Stillschweigen ver wiesen. Als daS Kreisamt in Bozen erfuhr, dass trotz der ent fernten Votivtafeln St. Cosmas von Wallfahrern noch immer be--