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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1886
Wohin gehen wir? : sieben politische Federzeichnungen im Sommer 1886 vom Abgeordneten der Bozner und Meraner Landgemeinden
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Seite 31 von 75
Autor: Zallinger-Stillendorf, Franz ¬von¬ / Franz von Zallinger-Stillendorf
Ort: Bozen
Verlag: Wohlgemuth
Umfang: 72 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Tiroler Volksblatt ; 1886. - In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte 1880-1885
Signatur: 911
Intern-ID: 182716
CZechen jetzt so zufrieden sind, einstens der kräftigen Unterstützung der Böhmen und Slvveneu sich erfreuen werden, wenn diese ihre nationalen Wünsche erfüllt sehen würden ? — „A bisl a Liab, a bis! a Treu, Und a bisl a Falschheit ist alleweil dabei.' Oder sollte vielleicht die Regierung die „guten Tiroler' nöthigenfalls auch gegen zu weit gehende böhmische Forderungen ausspielen wollen, oder wäre es unmög lich, daß recht bald schon Tiroler, Böhmen und Slo vene» sich in ihren Hoffnungen

getäuscht sehen, nachdem sie der Regierung langjährige Dienste geleistet? — „Die Erhaltung der Majorität und die Aufrechthaltung dieser Regierung durch diese Majorität kann nicht dauernd der Zweck einer großen politischen Partei sein', rief der böhmische Abgeordnete Adamek am 25. Juli ds. Is. vor seinem Wählern aus und setzte bei: „Die Majorität ist nur das Mittel Zur Erringung des Sieges für ein bestimmtes politisches Programm, und sie darf nicht ein Spielzeug in den Händen eigenwilliger Regierungen

sein ' Ob diese Worte auch im Hohenwart-Club Beachtung finden werden? In diesem hat man es verstanden die Vorlagen der Regierung in so günstigem Lichte darzu stellen und ihre Forderungen so mundgerecht zu machen, baß Manchem ein Bedenken Md Widerspruch mit Grund kaum möglich erscheinen mochte. Der Regierung ist das nicht unbekannt und sie weiß darum zu würdigen, wie viel sie dem Grafen Hohenwart als Clubobmann und Direktor des „Executiv'-ComiiFs' verdankt. Wenn man sich nicht zu erinnern scheint, daß der Präsident

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1886
Wohin gehen wir? : sieben politische Federzeichnungen im Sommer 1886 vom Abgeordneten der Bozner und Meraner Landgemeinden
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Seite 64 von 75
Autor: Zallinger-Stillendorf, Franz ¬von¬ / Franz von Zallinger-Stillendorf
Ort: Bozen
Verlag: Wohlgemuth
Umfang: 72 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Tiroler Volksblatt ; 1886. - In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte 1880-1885
Signatur: 911
Intern-ID: 182716
Bühne in den wichtigsten Herzensangelegenheiten des Volkes durch Jahre und Jahre Alles beim Alten bleibt und gewöhnlich das Gegentbeil von dem geschieht, was vom Lande gewünscht wird. Bereits ertönt von den Tiroler Bergen der Ruf zu uns: „Wie lange werdet Ihr noch diese Regierung unterstützen und wozu?' — Schon vor längerer Zeit war in den „historisch- politischen Blättern' die immer mehr um sich greisende politische Versumpfung also gezeichnet: „Wir sind ja gerne bereit zuzugeben, daß die ver

hältnismäßige Ruhe, die mit dem Ministerium Taaffe in Behandlung der öffentlichen Angelegenheiten einge treten, freundlicher anmuthet, als das Kampfgetöse, welches die Aera der liberalen Regierung Auersperg-Lasser er füllte. Der Werth der Ruhe ist aber ein relativer, und es gibt einen Frieden und eine Unbeweglichkeit, die größere Gefahren bergen, als der offene Kampf. Nichts Schlimmeres als Versumpfung und Fäulniß. Vor der Aera Taaffe gab es Krieg; Angriff und Verteidigung stcmden auf der Tagesordnung

, kein Tag 'verging ohne Scharmützel. Die Regierung konnte sich über die Auf richtigkeit und den Freimuth ihrer Gegner nicht beklagen. Die Warnung vor der Gefahr ließ an Klarheit und Deutlichkeit nichts zu wünschen. Mr Krieg wurde rücksichtslos geführt, als unrccht und falsch bezeichnet, was unrecht und falsch schien. Die Liberalen waren im glücklichen Besitze, aber sie konnten ihres Besitzes bei den täglichen Angriffen des Feindes nicht froh werden. Heute hat sich der Besitzstand nicht geändert

, aber die Liberalen sehen sich durch eim Regierung bei ihren Errungenschaften geschützt, welche von ihren ehemaligen Gegnern selbst unterstützt wird. Die Majorität legt sich Reserve auf, ihre publizistischen

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1886
Wohin gehen wir? : sieben politische Federzeichnungen im Sommer 1886 vom Abgeordneten der Bozner und Meraner Landgemeinden
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Seite 44 von 75
Autor: Zallinger-Stillendorf, Franz ¬von¬ / Franz von Zallinger-Stillendorf
Ort: Bozen
Verlag: Wohlgemuth
Umfang: 72 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Tiroler Volksblatt ; 1886. - In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte 1880-1885
Signatur: 911
Intern-ID: 182716
geäußert haben! — Hat derselbe für meinen Antrag nur gestimmt, weil er mit Rücksicht auf die entschiedene Haltung seiner Collegen oder auf die Stimmung im Lande nicht anders zu thun wagte? — Es ist ja möglich, daß diese zwei Herren den Ausschuß-Antrag für vortheil- haster hielten, dann habe man aber den Much, das offen zu begründen — und was Du bist, das wage auch zu scheinen; aber nicht zulässig ist dieses Doppel spiel, um bei den Wählern und bei der Regierung stets in gutem Lichte dazustehen

! Vielleicht hat man dann noch Lust, dieses Verhalten als diplomatisch und staats männisch hinzustellen, nachdem man durch dasselbe es der Regierung und event, dem Herrenhause erleichtert hat, meinen Antrag Zu Falle zu bringen? ! Wenn die Abgeordneten Tirols nicht einmal iu einer solchen Frage entschieden und einig vorgehen, darf man es dann dem Ministerium verargen, wenn es handelt, wie es ihm vorteilhafter scheint?! — So unangenem es Manchem sein mag, ist es doch nothwendig, dieses Vorgehen hier offen

zur Sprache zu bringen. Die Wähler haben ein Recht zu hören, was der Abgeordnete in seiner öffentlichen Stellung zu thun für gut findet; es soll darüber Klarheit werden! Unerträglich erscheint mir aber in der Länge diese Uneinigkeit und dieses doppelte Verhalten, woraus nur die Regierung Nutzen zieht, und wodurch die Thätigkeit der Abgeordneten Tirols gegenseitig nur erschwert und verleidet wird! — Es entscheide sich endlich das Land für die eine oder die andere Richtung, für weiteres Zuwarten im Dienste

der Regierung, oder für eine endliche kräftigere „Action.' — An dieser Stelle muß ich aus eine erst neulich ge fallene Aeußerung eines böhmischen Abgeordneten zurück-

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1886
Wohin gehen wir? : sieben politische Federzeichnungen im Sommer 1886 vom Abgeordneten der Bozner und Meraner Landgemeinden
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Seite 67 von 75
Autor: Zallinger-Stillendorf, Franz ¬von¬ / Franz von Zallinger-Stillendorf
Ort: Bozen
Verlag: Wohlgemuth
Umfang: 72 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Tiroler Volksblatt ; 1886. - In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte 1880-1885
Signatur: 911
Intern-ID: 182716
Wer mag beim Eifer der Regierung zur Erhaltung liberaler Institutionen der Botschaft Glauben schenken, sie sei „auch nicht liberal', wer ihr zumuthen, sie sei indifferent und habe keine politische Ansicht? Wissen wir nicht aus Erfahrung, daß im politischen Kampfe auch sogenannte „Mittelparteien' in der Regel einem vulgären Liberalismus huldigen und stets die Sache unserer Gegner fördern? — Das früher citirte conservative Tiroler Blatt sagt am Schlüsse seiner Ausführungen, daß es der Ansicht sei

, „daß die Konservativen unter den gegebenen Verhältnissen keine andere Ausgabe haben können, als in Gemeinschaft mit der Regierung und den Fraktionen der Rechten den Liberalismus in jeder Richtung zu bekämpfen und sowohl die Regierung als ihre Bundes genosselt im Reichsrathe Zur Energie und Ausdauer in diesem Kampfe anzueifern.' — Die „Politischen Fragmente' citi re n diesen Satz des „Burggräfler' und setzen bei: „Auf welchem speziellen Gebiete dieser Kampf stattfinden soll, nachdem die nicht- deutschen Fraktionen

der Reichsraths-Rechlen die Wieder herstellung der confessionellen Schule perhorresciren, verschweigt der „Burggräfler', und ist nur anzunehmen, daß man in Tirol die Et sch-Regulirun g auch als einen Kampf gegen den Liberalismus betrachtet.' Es ist bezeichnend, daß der obige Ausspruch des „Burggräfler' auch in der in Würzburg erscheinenden „Oesterreichischen Korrespondenz' Ausnahme gefunden! — Wie sollen die Conservative» „in Gemeinschaft mit der Regierung', welche, wie der „Burggräfler' selbst zugibt

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1886
Wohin gehen wir? : sieben politische Federzeichnungen im Sommer 1886 vom Abgeordneten der Bozner und Meraner Landgemeinden
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Seite 13 von 75
Autor: Zallinger-Stillendorf, Franz ¬von¬ / Franz von Zallinger-Stillendorf
Ort: Bozen
Verlag: Wohlgemuth
Umfang: 72 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Tiroler Volksblatt ; 1886. - In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte 1880-1885
Signatur: 911
Intern-ID: 182716
diese publizistische Thätigkeit im Interesse des Ansehens seines Clubs in Tirol mit Wohlgefallen bemerkt haben und mit dem Erfolge zufrieden gewesen sein, daß er an jenem Oktoberabende die Tiroler im Club sich also expektoàm ließ! — Die Suppe wird gegenwärtig auch in Tirol nicht mehr so heiß gegessen, als sie gekocht wird, und Zeit und gute Worte der Regierung kühlen Manches ab! — Es muß doch irgend ein Grund sein, warum es später im Hohenwartklub so stille geworden von Seiten

der Indis cretion in ihrem Köcher finden. Mit einer solchen Waffe sind oft Jene rasch zur Hand, welche nicht ertragen, daß das „Licht' der Wahrheit die Erfolglosigkeit und die Täuschungen ihrer geheimen „Actionen' beleuchte, wenn sie auch wissen könnten, daß ich stets Discretion in ängstlichster Weise geübt, jedoch Dinge, welche kein Gcheimmß sind und gesagt werden können, nicht ver schweige, wenn die Sache es erfordert. — Sollte die Regierung in Aussicht gestellt haben, wie auch der „Burggräfler

' neulich angedeutet, dem nächsten Tiroler Landtage ein neues Schulgesetz vorzulegen, mit welchem die Tiroler zufrieden sein könnten? Angenommen, diese Regierung hätte den Willen und wäre in der

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1886
Wohin gehen wir? : sieben politische Federzeichnungen im Sommer 1886 vom Abgeordneten der Bozner und Meraner Landgemeinden
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Seite 24 von 75
Autor: Zallinger-Stillendorf, Franz ¬von¬ / Franz von Zallinger-Stillendorf
Ort: Bozen
Verlag: Wohlgemuth
Umfang: 72 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Tiroler Volksblatt ; 1886. - In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte 1880-1885
Signatur: 911
Intern-ID: 182716
stürmischen Culturkamps nicht lieben, aber doch die Schule konfessionslos erhalten wollen, denen die Kirche als eine Art Polizeianstalt, als eine Magd des Staates, bequem und respektabel wäre! Doch die Früchte einer solchen Politik würden nicht ausbleiben und die Radi cale» könnten daran ihre helle Freude haben! — Die Regierung möchte „über den Parteien' stehen, für Jedermann ein Sträußchen haben, für den „Deutschen Schulverein' Demonstration machen, und sich dabei zu gleich

auf die von demselben heftigst bekämpften kathol.- conservativen Abgeordneten und auf die Czechen stützen, wenn es sich um neue Belastung des Volkes handelt u. s. w. ! Die Regierung hat es ja erfahren: die katholischen Abgeordneten sind so „gut', sie bereiten in der Regel weniger Verlegenheiten, als die Opposition; darum mit dieser liebäugeln und ihr Concessione» machen! — Warum also nicht die „Versöhnung' so weit treiben, und einen Mann der alten liberal-centra? listischen Schule in den Ministerstuhl heben, sobald

ein solcher wieder frei wird? — Und sollten die Confer- vativen und die Czechen darob doch etwas nachdenklich werden und könnte dann die Partei, auf welche diese angeblich „über den Parteien' stehende Regierung sich stützen will, zur Erkenntnis der wahren Situation kommen und nicht weiter Heerfolge leisten; ließe sich da nicht nöthigen Falles um den Preis eines weiteren Mimster-Portefeuills aus den „gemäßigten' Elementen der Opposition, aus dem deutsch-österreichischen Club, dem linken Centrum und eventuell

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Geschichte
Jahr:
1886
Wohin gehen wir? : sieben politische Federzeichnungen im Sommer 1886 vom Abgeordneten der Bozner und Meraner Landgemeinden
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Seite 29 von 75
Autor: Zallinger-Stillendorf, Franz ¬von¬ / Franz von Zallinger-Stillendorf
Ort: Bozen
Verlag: Wohlgemuth
Umfang: 72 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Tiroler Volksblatt ; 1886. - In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte 1880-1885
Signatur: 911
Intern-ID: 182716
Verhalten ein energischeres sein könnte. Wenn alle anderen Parteien ihre Interessen mit dem größten Nach bruck, mit aller Kraft und mit den verschiedensten Mitteln dem Ministerium gegenüber zur Geltung zu bringen bestrebt sind, so liegt die Gefahr sehr nahe, daß die Konservativen die Kosten des ganzen parla mentarischen Feldzuges werden tragen müssen, wenn sie allein mit allzu selbstloser Hintansetzung der eigenen Wünsche zunächst nur bemüht scheinen, die gegenwärtige Regierung zu halten

und zu unterstützen, obwohl dieselbe nicht conservatiti ist und so manche neue Lasten der Bevölkerung brachte. — Ist das Selbstaufopferung oder politischer Selbstmord? — Bon allen Clubs der Rechten des Abgeordnetenhauses ist der Hohenwart-Club, in welchem so manche wahr hast conservative Abgeordnete sitzen, doch der eigentliche Regierungs-Club, in dem eine Auflehnung gegen die Regierung, die Abstimmung gegen einen Wunsch derselben auf gewisser Seite schon als ein Vergehen gegen den Confer vatis mus erscheinen mag

! — Es ist sehr begreiflich, daß man recht großen Werth darauf legte, daß das deutsche Element, die Tiroler, gerade diesem. Club nicht den Rücken kehren und i h m erhalten bleiben, diesem Club, welcher mit seinen Tirolern das Wort eines Wiener Komikers in freier Anwendung auf sich also wiedergeben kann : „In der Lieb' für die Regierung Hab i immer Glück g'h abt; nur in der Gegenlieb hat's alleweil g'happert!' GrafTaaffe mag die Stärkung gerade dieses Clubs mehr gewünscht haben, als eine Zweidrittel-Majorität

8
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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1886
Wohin gehen wir? : sieben politische Federzeichnungen im Sommer 1886 vom Abgeordneten der Bozner und Meraner Landgemeinden
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Seite 19 von 75
Autor: Zallinger-Stillendorf, Franz ¬von¬ / Franz von Zallinger-Stillendorf
Ort: Bozen
Verlag: Wohlgemuth
Umfang: 72 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Tiroler Volksblatt ; 1886. - In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte 1880-1885
Signatur: 911
Intern-ID: 182716
Regierungsfähigkeit nach'Oben augenblicklich noch mehr in Frage stellen würde. Unsere Gegner könnten dem Ministerium dankbar sein, daß es keine principiellen Aenderungen uns feindlicher Gesetze zugelassen und die wichtigsten liberalen Einrichtungen schützt und erhält, sie konnten dankbar sein für die Fortsetzung der liberalen Verwaltung, wodurch dem Liberalismus die Wege ge ebnet und für Alles das, was gethan und zugelassen wird, um eine wahrhaft conservative Regierung nicht so bald möglich

derselben Rechnung zu tragen findet; aber wenn man z. B. das Schicksal des Unfallversicherungsgesetzes beachtet, so kann man allerdings in Zweifel kommen, ob der Regierung die Notwendigkeit einer sofortigen raschen und ziel bewußten socialen Reform vollkommen klar vor Augen schwebt, oder ob vielleicht nur Beispiele und ein gewisses Drängen Manches veranlaßten! In materieller Beziehung ist es sehr traurig bestellt : Ersparungen im Staatshaushalte lassen noch immer auf sich warten und die Steuern und Lasten

werden immer drückender und unerschwinglicher. Alles unter einer von konservativen Abgeordneten unterstützten Regierung ! —

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1886
Wohin gehen wir? : sieben politische Federzeichnungen im Sommer 1886 vom Abgeordneten der Bozner und Meraner Landgemeinden
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Seite 53 von 75
Autor: Zallinger-Stillendorf, Franz ¬von¬ / Franz von Zallinger-Stillendorf
Ort: Bozen
Verlag: Wohlgemuth
Umfang: 72 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Tiroler Volksblatt ; 1886. - In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich;z.Geschichte 1880-1885
Signatur: 911
Intern-ID: 182716
oder ein katholisches Wort und die eonservativen Abge ordneten scheinen zum ' Schweigen verurtheilt, damit Oben und Unten, wenn man keine Klagen hört, die Meinung Platz greise, wir lebten in der besten der Welten ! — Dabei aber schreitet die radicale Agitation durch das Land: Wählt doch das nächste Mal keine Eonservativen mehr, sie haben Euch nur neue Steuern und Lasten gebracht! Sie stimmen, wie die Regierung wünscht, oder wie die Polen, Böhmen und Slovenen es wollen und -— schweigen! — Wurde vielleicht

auf wirtschaftlichem Gebiete durch diese von den Eonservativen unterstützte Regierung Großes geleistet? Die spärlichen, mit Mühe durchge setzten Reformen im Gewerbewesen, soweit man bei der Durchführung den ihnen zu Grunde liegenden Inten tionen Rechnung zu tragen findet, genügen nicht und von Hebung und Kräftigung des Bauernstandes ver spürt man nichts ! Noch immer keine gerechtere Bertheilung der Steuerlasten, keine Börsensteuer, keine Reform des Sparkassenwesens, keine Abänderung der Gebäudesteuer, trotz

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