Wohin gehen wir? : sieben politische Federzeichnungen im Sommer 1886 vom Abgeordneten der Bozner und Meraner Landgemeinden
geäußert haben! — Hat derselbe für meinen Antrag nur gestimmt, weil er mit Rücksicht auf die entschiedene Haltung seiner Collegen oder auf die Stimmung im Lande nicht anders zu thun wagte? — Es ist ja möglich, daß diese zwei Herren den Ausschuß-Antrag für vortheil- haster hielten, dann habe man aber den Much, das offen zu begründen — und was Du bist, das wage auch zu scheinen; aber nicht zulässig ist dieses Doppel spiel, um bei den Wählern und bei der Regierung stets in gutem Lichte dazustehen
! Vielleicht hat man dann noch Lust, dieses Verhalten als diplomatisch und staats männisch hinzustellen, nachdem man durch dasselbe es der Regierung und event, dem Herrenhause erleichtert hat, meinen Antrag Zu Falle zu bringen? ! Wenn die Abgeordneten Tirols nicht einmal iu einer solchen Frage entschieden und einig vorgehen, darf man es dann dem Ministerium verargen, wenn es handelt, wie es ihm vorteilhafter scheint?! — So unangenem es Manchem sein mag, ist es doch nothwendig, dieses Vorgehen hier offen
zur Sprache zu bringen. Die Wähler haben ein Recht zu hören, was der Abgeordnete in seiner öffentlichen Stellung zu thun für gut findet; es soll darüber Klarheit werden! Unerträglich erscheint mir aber in der Länge diese Uneinigkeit und dieses doppelte Verhalten, woraus nur die Regierung Nutzen zieht, und wodurch die Thätigkeit der Abgeordneten Tirols gegenseitig nur erschwert und verleidet wird! — Es entscheide sich endlich das Land für die eine oder die andere Richtung, für weiteres Zuwarten im Dienste
der Regierung, oder für eine endliche kräftigere „Action.' — An dieser Stelle muß ich aus eine erst neulich ge fallene Aeußerung eines böhmischen Abgeordneten zurück-