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Schlagwort: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892

Lage im Süden ernst wurde, kamen der Regierung die alten Ein- richtungen und Freiheiten Tirols in Erinnerung, Mit Handbillett vom 17, Mai erließ der Kaiser provisorische Normen zur Landes verteidigung, die der Wehrtradition Tirols Rechnung trugen I32 ). Gleichzeitig erhielt der Erzherzog-Statthalter die Genehmigung, den viergliedrigen ständischen Ausschuß auf 16 Mitglieder zu erweitern, Die Beiziehung dieser Ständevertreter zur Organisie rung der Landesverteidigung und zur Verwaltung des Landes

des nationalen — das heißt: großdeutschen — Ge dankens. Ziel der neuen Politik war es, den Deutschen Bund zu einem schlagkräftigen Instrument österreichisch-großdeutscher Politik auszubauen. Wollte sich Österreich die hiezu nötigen Sympathien der deutschen Mittelstaaten sichern, so mußte es vom Absolutismus abgehen und zum Konstitutionalismus zu rückkehren. In diesem Falle konnte die Regierung auch auf die Zustimmung und Mitarbeit der stetig anwachsenden deutsch liberalen Strömung im Staate rechnen. Kaiser

Franz Joseph hatte bereits mit Manifest vom 15. Juli 1859 Verbesserungen auf dem Gebiet der Gesetzgebung und der Verwaltung in Aussicht gestellt. Am 22. August ersetzte er das Bachsche System durch die Regierung Rechberg-Goluchow- sky. Der auf 59 Mitglieder erweiterte „Ständige Reichsrat' ar beitete einen Bericht aus, der dem neuen Kabinett die Richt-

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Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater

Jahr:

1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 253 von 532

Schlagwort: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892

11. Der Kampf gegen die konfessionellen Gesetze Kaiser Franz Joseph hatte in seiner Thronrede zur Eröffnung des Reichsrats am 17. September 1870 angekündigt, daß die Re gierung Vorlagen zur Regelung des Verhältnisses zwischen Kir che und Staat einbringen werde 693 ). Die Realisierung dieses Vor habens zog sich aber über mehrere Jahre hin. Die Regierung Potocki stand bereits auf so schwankendem Boden, daß sie ein derartiges Gesetzeswerk nicht mehr in Angriff nehmen konnte; das Ministerium

Hohenwart ging dieser heiklen Frage bewußt aus dem Weg, Die Regierung Auersperg-Lasser mußte mit der konfessionellen Gesetzgebung so lange innehalten, bis sie ihre Position gefestigt hatte. Widerstand gegen das Projekt zeigte sich schon, bevor von Verhandlungen ernsthaft die Rede war. Am 2. Mai 1872 trafen sich nach mehrfachen Anläufen 21 Erzbischö- fe und Bischöfe in Wien und legten Verwahrung ein gegen die Absicht, die mit dem Heiligen Stuhl getroffenen Vereinbarungen aufzuheben 004 ). Weitere

Bischofskonferenzen kamen, obwohl Gass er, Zwerger und Rudigier unermüdlich darauf hinarbeiteten, in den fahren 1872 und 1873 nicht mehr zustande. Kardinal Rauscher versprach sich wenig von solchen Kundgebungen und trachtete, durch diplomatische Verhandlungen auf die Ausarbei tung der Gesetze Einfluß auszuüben 6 ® 5 ). 1874 ging dann alles sehr rasch. Am 18. Jänner erlangte der Ministerrat die Geneh migung des Kaisers, die Gesetzesvorlagen im Reichsrat einzu bringen; am 21. Jänner legte die Regierung

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Naturwissenschaften, Landwirtschaft, Hauswirtschaft

Jahr:

(1872)

Mittheilungen des Landwirthschafts- und Gartenbau-Vereins in Bozen ; 4. 1872

Seite 122 von 161

Verlag: Landwirtschafts- und Gartenbau-Verein

Umfang: 152 S.

Anmerkungen: Abschlussaufnahme von: 1872,1-12 ; In Fraktur

Schlagwort: c.Bozen / Landwirthschafts- und Gartenbau-Verein ; f.Zeitschrift g.Südtirol ; s.Landwirtschaft ; f.Zeitschrift g.Südtirol ; s.Gartenbau ; f.Zeitschrift

Signatur: III Z 352/4(1872)

Intern-ID: 484259

und dessen unermiidlichen Obmanne den Handelskammer-Vicepräsi- denten, Hrn. Schueler, sowie Hm. erzherzoglichen Ober- ^ gärtner Prucha bitte ich den Dank des Oereins durch meinen Mund entgegenzunehmen. Auch muß hier der hohen Regierung, des hohen Ackerbauministeriums gedacht werden, welches aufmerk sam gemacht durch unfern Sieg aus der Hamburger Ausstellung uns auf jede Weise durch Erhebung des Vereines zu einem Hauptvereine, durch namhafte Sub- ventionirnng und durch Rath und That unterstützt hat. Ich bitte Sie, Herr

Hofrath, mls Vertreter Sr. Exccllenz diese Worte, sowie die Versicherung gütsgst entgegcnnchmen zu wollen, daß der Verein im näch sten Jahre alles nusbieien wird, seinen Wirkungskreis auf der Wiener Weltausstellung würdig zu vertreten und den berechtigten Erwartungen'der hohen Regierung zu entsprechen. A ' Endlich, meine Herren, denken wir Alle in dieser Stunde desjenigen, dessen väterlichem Wohlwollen und weiser Fürsorge für das Wohl der Völker ganz Oester reich die Entfaltung und den Aufschwung

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Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater

Jahr:

1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 52 von 532

Schlagwort: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892

Graf Johann Bernhard Rechberg trat für eine Verta gung der Finalentscheidung em. Da der Kaiser in die Lage kom men könne, an das patriotische Gefühl der Tiroler zu appellie ren, sei die Suspension des Gesetzes vom 8. April angezeigt, Staatsminister Schmerling schlug vor, die Anträge aus formalen Gründen abzulehnen. Sollte sich die Aufregung in Tirol nicht legen und der Landtag seine Anträge erneuern, so könne die Regierung, die ihre liberalen Intentionen bekundet habe, nach geben

sich mit der Beschlußfassung Zeit. Das Protestantenpatent sollte nur eine Vorstufe sein auf dem Weg zur Regelung der interkonfessionellen Verhältnisse im Reich. Die Regierung hatte in der Sitzung vom 11. Mai im Reichsrat angekündigt, daß sie einen Gesetzentwurf über das Verhältnis der evangelischen zur katholischen Kirche, über die Erziehung von Kindern aus Mischehen und über Übertritte von einer Re-

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Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater

Jahr:

1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 239 von 532

Schlagwort: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892

eme Formel, die für die Kirche akzeptabel war. Er erklärte, die Regierung beabsichtige in keiner Weise, „durch die . . . Angelo bung irgend jemand zu verhalten, wider den Ausspruch des Ge wissens zu handeln' ,!26 ). Damit war die Eidesfrage erledigt. Der Jesuitengeneral zeigte sich jetzt zwar etwas zugänglicher, aber den anderen zwei Punkten zuzustimmen vermochte er immer noch nicht. Der von der konservativen Landtagsmehrheit ent fachte Skandal um die Rektorswahl und ein Vorstoß des akade mischen

Senats veranlaßtcn die Regierung offensichtlich, die Frage einer raschen Lösung zuzuführen. Ohne sich um die Re serven des Generals weiter zu kümmern, traf Stremayr alle An stalten zur Eingliederung der Theologischen Fakultät in die öster reichische Universitätsordnung. Mit Entschließung vom 10. Au gust 1873 stellte der Kaiser die Theologische Fakultät der Uni versität Innsbruck den Theologischen Fakultäten an den an deren Universitäten in Österreich gleich 627 ). Der dem Orden der Gesellschaft Jesu

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Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater

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1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 139 von 532

Schlagwort: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892

sär war gar nicht dazugekommen, gegen die Ausführungen Greu- ters einzuschreiten, erstattete aber der Bezirkshauptmannschaft Schwaz Bericht und brachte so den Stein ins Rollen. Greuters Persönlichkeit war in dieser Zeit nicht unumstrit ten. Der Statthalter schilderte ihn in dem vom Untersuchungs richter angeforderten Bericht als „herrschsüchtig, eitel, hoch mütig'. „Er haßt auch die Beamtenschaft gründlich , fügt er hinzu. Die Regierung hoffe er durch die Erweiterung des Wahl rechts

— mit 117 gegen 20 Stimmen für die Gerichtsverhandlung nicht frei. Der Prozeß mußte daher bis nach dem Ende des Sessionsabschnittes verschoben werden, Im Landtag stellten die Liberalen unterdessen - sicher unter dem Eindruck der Hippacher -Affäre — an die Regierung die Anfrage, ob sie denn nicht gesonnen sei, gegenüber dem „Katho lischen Verein für Tirol und Vorarlberg' die Bestimmungen des

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Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater

Jahr:

1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 142 von 532

Schlagwort: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892

um mit Böhmen einen Ausgleich herbeizuführen 165 ). Fürst Car los Auersperg, durch das eigenmächtige Vorgehen des Reichs kanzlers verletzt, wollte zurücktreten, ließ sich dann aber doch bewegen, weiterhin im Amt zu bleiben. Da Auersperg sich bald aber auch in der Behandlung der galizischen Frage mit Beiist überwarf, nahm er am 24. September 1868 seinen Abschied 108 ). Graf Eduard Taaffe führte interimistisch die Geschäfte weiter. Im Dezember 1869 spaltete sich die Regierung in zwei Gruppen

' der Regierung lßS ). Beust stellte sich hin ter das Programm der Minderheit lßö ). Der Kaiser entschied sich aber für die Mehrheit, enthob Taaffe, Potocki und Berger ihrer Ämter und ernannte am 15. Jänner 1870 Hasner zum Minister präsidenten 170 ). Dem erneuerten Ministerium war aber nur ein kurzes Glück beschieden. Am 27. Jänner verließen die Tiroler Konservativen den Reichsrat, am 31. März folgten ihnen die Polen, die Rumänen, die Slowenen und die Italiener nach '*). Das Parlament zählte nur mehr 129

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Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater

Jahr:

1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 318 von 532

Schlagwort: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892

ralen lehnten aber — in Verkennung der wahren Kräfteverhält nisse — jedes Zusammengehen mit den Föderalisten ab. Die früheren Minister Karl von Stremayr und Julius Freiherr von Horst, die Taaffe in die Regierung aufnahm, ließen sie nicht als Vertreter ihrer Partei gelten 6 ), Auf Drängen der Rechten mußte Stremayr, der neben dem Unterrichtsministerium das Justizressort leitete, am 16. Februar 1880 das Unterrichtsministerium dem politisch farblosen Sigismund Freiherr von Conrad-Eybei sfeid ab treten

. Im Sommer 1880 schieden Stremayr und Horst aus der Regierung aus. Damit waren die Liberalen endgültig von der Staatsführung ausgeschaltet. Die Tiroler Konservativen waren durch die neue Konstellation in Wien in eine verzwickte Lage geraten. Bei der Staatsauffas sung des Ministerpräsidenten und bei den damaligen parlamen tarischen Verhältnissen war an eine föderalistische Umgestaltung Österreichs nicht zu denken. Auch in Sachen Glaubenseinheit und Schule waren keine fundamentalen Zugeständnisse

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Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater

Jahr:

1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 370 von 532

Schlagwort: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892

werde, die von allen gutgesinnten Männern ernstlich be kämpft werden sollte in ). Der Kampf der Klerikalen gegen das Duell- und Mensurwesen weitete sich aus zum Kampf gegen die Universität, Den Anlaß zu dieser Eskalation bot die Rede des Rektors Friedrich Thaner bei den Schulverhandlungen im Landtag. Wie bereits erwähnt, hatte die konservative Mehrheit des Schulkomitees am 8. Jänner 1886 den Antrag gestellt, die Regierung aufzufordern, einen Volks schulgesetzentwurf auf katholischer Grundlage vorzulegen. Auf katholischer

Grundlage — das war ein weiter Begriff Rektor Friedrich Thaner bemerkte, es sei in der Rechtslehre nicht ein deutig festgelegt, was unter „katholisch' zu verstehen sei. Würde man den Mitgliedern des Schulkomitees in einer Klausur diese Frage vorlegen, so würden sie gewiß verschiedene Definitionen liefern Er nehme an, im Antrag sei mit katholischer Grundlage geistliche Grundlage gemeint. In diesem Falle wäre der Antrag aussichtslos. Denn der Regierung werde es nicht möglich sein, die Schule

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Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater

Jahr:

1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 86 von 532

Schlagwort: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892

im Landtag von 1864 a) Der Kampf um Paragraph 7 der Gemeindeordnung Die Landtagsverhandlungen von 1864 standen im Zeichen zunehmender Verhärtung. Die reihenweise Ablehnung der vor jährigen Anträge (Gemeindegesetz, Gewerbegesetz, Heeresergän zung) und das beängstigend rätselhafte Schweigen der Regierung in der Glaubenseinheitsfrage erzeugten eine gereizte Stimmung. „Weil es beim Tiroler immer längere Zeit braucht, bis er etwas versteht', berichtete der Statthalter dem Staatsminister, „so machte

sich die verbissene Wut erst nach und nach Luft' lft5 ). Professor Greuter, der als neugewählter Abgeordneter in den Landtag einzog, steuerte die Versammlung auf Kollisionskurs mit der Regierung. Durch seine derbe und kecke Sprache gelang es

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Geographie, Reiseführer

Jahr:

1889/94

Tirolensien : Separatabdrücke aus Artikeln des "Tiroler Volksblatt" ; 1887/94

Seite 742 von 1048

Verlag: Wohgemuth

Umfang: getr. Zählung

Schlagwort: g.Tirol;s.Landeskunde;f.Aufsatzsammlung

Signatur: II 102.215 ; D II 102.215

Intern-ID: 160281

verpflichtet, den Fähigsten und Würdigsten aus ihrer Mitte für das hohe Amt zu wählen, folglich jenen, welcher der Regierung für die Leitung des Klosters nicht unangenehm sein wird; daß ein Kapitel Landesverräther wählen würde, darf man doch nicht annehmen, sonst wird der Argwohn lächerlich; selbst Landeseingeborne gehen in ihren politischen Ansichten nicht immer mit der Regierung einig, ohne daß sie darum Landesver räther sind. Diesen ganz vernünftigen Erwägungen würde der Verfasser

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Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater

Jahr:

1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 473 von 532

Schlagwort: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892

. 11. Stzg. v. 12. 10. 1871. 4. Per. 1. Sess. S. 261). 208) Uhlirz, a.a.O., II, S. 934. 2»i) N. T. St. Nr. 115 v. 21. 5. 1870. soo) Gedruckt bei Di Pauli, a.a.O., S. 281 u. bei Molisch, a.a.O., S. 118—119. 801) N. T. St. Nr. 116 v. 23. 5. 1870. sos) Graf an seine Frau, 20. 5. 1870, in: Molisch, a.a.O., S. 120. 303) T. B. Nr. 156 v. 13. 7. 1870. 304) Lasser, der seinen Feuerwächterdienst in Tirol längst satt hatte und befürchten mußte, durch den neuen Kurs der Regierung kompromittiert

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Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater

Jahr:

1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 143 von 532

Schlagwort: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892

gann sich im Hintergrund eine neue Mannschaft zu formieren, die die Ablöse Potockis vorbereitete und die Weichen für eine föderalistische Umgestaltung Österreichs stellte. Am 7. Februar 1871 trat das Ministerium Hohenwart das Amt an 174 ). Die neue Regierung nahm zuerst den Ausgleich mit Galizien in Angriff. Die Polen waren keine Separatisten, sondern Autonomi sten, ihre Wünsche konnten durch Zugeständnisse befriedigt werden, die mit der Verfassung vereinbar waren. Die Böhmen strebten

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Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater

Jahr:

1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 363 von 532

Schlagwort: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892

liberalen, der „Alto Adige' und der „Raccoglitore , äußerten sie dagegen sehr reserviert und mißtrauisch 1S;> ). 3. Die Schulfrage von 1885 bis 1889 a) Die Initiativen der Tiroler Klerikalen zur Abänderung des R eichsvolkssch ulgesetzes Nach der Wahl zum Reichsrat von 1885 schlugen die Tiroler Konservativen der Regierung und dem Hohenwartklub gegen über eine härtere Gangart ein* 86 ). Der Erfolg blieb nicht aus. Taaffe sah sich gezwungen, Unterrichtsminister Sigismund Frei herr von Conrad-Eybelsfeld

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Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater

Jahr:

1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 31 von 532

Schlagwort: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892

schloß die Regierung, sämtliche Klöster aufzulösen. 6000 Tiroler, der Großteil Bauern, legten in einer Adresse an den Landtag schärfsten Protest gegen dieses Vorhaben ein »*). Bei der Bera tung einer Adresse an das Ministerium zugunsten einer Födera tivverfassung für die Monarchie verlangte der Bauer Anton Nie- derstetter, Vertrauensmann von Bozen-Land, daß die Forderung nach „Selbständigkeit, religiöser und politischer Selbständigkeit, Fortbestehen der im Lande befindlichen Klöster

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1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 381 von 532

Schlagwort: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892

bei der Budgetdebatte durch blicken, daß das Ministerium die Anträge zur Konfessionalisie- rung der Schule ablehne. Die Regierung, erklärte er, werde eine Herabdrückung des Bildungsniveaus durch Verminderung der Schulpflicht und Einengung des Lehrplanes nicht zulassen 279 ). Das „Zentrum' drohte Taaffe, daß es in diesem Falle dem Budget die Zustimmung versagen werde 280 ). Das hätte den Sturz des Ministeriums zur Folge haben können. Kaiser Franz Joseph berief den Prinzen Alois Liechtenstein in Audienz und ersuchte

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1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 254 von 532

Schlagwort: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892

auf die Konse quenzen, die die konfessionellen Gesetze für die Katholiken in Deutschland haben würden, aufmerksam mache und ihn zu einem schärferen Vorgehen gegen die Regierung und das Parla ment bewege™). Gasser schickte zudem Dompropst Michael Gassner nach Rom, um dem Papst die Sachlage darstellen und seine Unterstützung erbitten zu lassen. Pius IX. soll auf die Anregung Gassners, auf den Kardinal in Wien mit einer „piccola spinta' einzuwirken, geantwortet haben: „Si, si, non dubitate, questo lo farò, non

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1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 258 von 532

Schlagwort: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892

des liberalen Lagers und der Aufschwung der kirch lichen Bewegung zwangen die Regierung, auf die klerikale Oppo sition Rücksicht zu nehmen. Die milde Handhabung der neuen kirchenpolitischen Bestimmungen nahm den konfessionellen Ge setzen ihre ursprüngliche Schärfe und entwertete sie ihres kultur kämpferisch-stürmischen I nhalts. Wo nicht Sturheit und Verbohrtheit regierten, war auch bei der neuen Gesetzeslage ein Zusammenwirken zwischen Kirche

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1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 85 von 532

Schlagwort: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892

und Wien herzustellen. Er machte Schmerling den Vorschlag, einige anhängige Gesuche der Tiroler an die Regierung günstig zu erledigen oder wenigstens ihre Er ledigung in Aussicht zu stellen. Das Hauptanliegen, die Glaubens einheit, das doch nicht im Sinne der Landesbevölkerung ent schieden werden könne, wolle er außer acht lassen. Er denke vielmehr an die Vervollständigung der Universität, an die Ge stattung des Loskaufes und die Herabsetzung der militärischen Dienstzeit, an die Erlaubnis

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1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 313 von 532

Schlagwort: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892

bei dieser Gelegenheit in Inns bruck eine Deputation des Landtags; die Begegnung hatte aber nur formellen Charakter. Am 7. Oktober 1878 genehmigte der Kaiser das Entlassungs gesuch des Fürsten Auersperg, jedoch mit der Auflage, daß er b ,s zur Konstituierung der neuen Regierung die Amtsgeschäfte weiterzuführen habe 962 ). Gleichzeitig beauftragte er den Finanz- minister Sisinius de Pretis, ein neues parlamentarisches Ministe rium zu bilden. De Pretis war jedoch kein Glück beschieden. Ende Oktober mußte

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Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater

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1978

¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)

Seite 54 von 532

Schlagwort: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892