.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 13 - 15. 1968 - 1970)
ich, ist das Lebendige des Volkswillens, näm lich immer wieder zurückzukommen auf den Vertrag, der unsere Rechte sichert, jederzeit und ohne weiteres gegeben. Wenn ich Sie richtig verstanden habe, dann berufen Sie sich ausschließlich auf den Pariser Vertrag'. Praktisch würden Sie dieses Paket ohne internationale Veranke rung annehmen, so wie sie von der SVP dargelegt wurde und die die italienische Regierung ablehnt? Ja, so sehr ich eine Verankerung als wertvoll ansehen würde, wenn sie über den IGH hinausginge
haltung des Paketes die Ursache zum Teil darin haben kann, daß man italienische Nationalisten- und Extremistenkreise nicht frühzeitig auf den Plan ruft. Aber auch die andere Erklärung der Geheimhaltung soll zur Kenntnis genommen werden, daß man in der Vorphase eben vertrauliche Verhandlungen durchführt, um überhaupt zu sehen, ob man zu einem Ergebnis kom men kann. Erst wenn man sich klar wird, daß ein Ergebnis möglich ist, kann man besser an die Öffentlichkeit. Wir sprechen
in diesem Senatskreis Wert legt. Bozen ist frei ge wesen, weil Senator SAND vorher zurück getreten war, und ich nicht gerne jeman den, der seinen Dienst an der Bevölke rung recht gut geleistet hat, verdrängen wollte. Sofern ich die Möglichkeit hätte, mich für einen dritten Senatswahlkreis einzusetzen, werde ich dies tun. Eine italienische Tageszeitung hat ge schrieben, daß Sie nach Ihrer Wahl von dem gegenwärtigen harten Kurs auf eine gemäßigte Linie umschwenken müssen, um im eigenen Lager Erfolg
. Ich hatte das in dem Sinne gemeint, daß es für den Partner Österreich eher demütigend ist, denn die UNO-Resolutioo spricht von Verhandlungen zwischen Öster reich und Italien. Wenn Österreich ver handeln will und der italienische Partner nur Gespräche führen will, so erklärt er sich nicht einmal bereit, dieses Zusammen setzen als Verhandlungen zu werten. Was die Berichtigung von der Farnesina be trifft, in der es hieß, daß FANFANI im mer jeden Schritt mit dem Einverständnis und nach Aussprache mit MORO getan hätte, muß
zu verstehen gibt, was er von uns denkt. Valerius DEJACO SVP, Kammer Dr. Valerius DE.TACO, 54 Jahre, Doktor der Philo sophie (Sprachen), Tätigkeit im Buchhandel, seit 1946 IVIitfcelschulprofessor in Brixen, seit 1952 Bürgermeister von Brixen. Interview am 2. April 1968 in seiner Wohnung - in Brixen. Herr Doktor, würden Sie im Falle Ihrer Wahl die derzeitigen Vorschläge der ita lienischen Regierung, die allgemein als Paket bezeichnet werden, auch ohne inter nationale Verankerung annehmen