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Volksbote
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Seite 14 von 16
Datum: 26.01.1995
Umfang: 16
ver klungen wäre und das Auditorium in lauten und anhaltenden Beifall ausbrach, der den Musiker zwang, die letzte Piece zu wiederholen. Alsdann wartete er ab, bis sich die Leute verlaufen hatten. „Meinen Glückwunsch für Ihre Schutzbefohlenen, Herr Pfalzdorf", vernahm er neben sich Graf Scho ners Stimme. „Wenn mir vieles leid tut, was ich im Laufe der Jahre in die Zeitungen gschrieben habe, dies mal bin ich stolz auf meine Tä- tigkeit." Jetzt hörte er sich auch von Fräu lein von Wald angeredet

, und er stand errötend auf. Auch sie wünschte ihm Glück zu dem Erfolge seiner Schützlinge und sprach den Wunsch aus, mit ihnen vereint noch ein Stündchen des Abends zu ver bringen. „Recht so", stimmte der Graf zu. „Wir lassen uns ein Zimmer an weisen, und ich schleife schleunigst noch den Theaterbeherrscher her bei, den ich vorhin im Saal er blickte. Möglich, daß sich daraus für Herrn Meinard noch ein angeneh mer Pakt entwickeln läßt." Und in fröhlicher Stimmung zog er seine Braut mit sich fort

die Hand zu streicheln. In dem eleganten Gemach, das der Kellner ihnen öffnete, fanden sie bereits Graf Schöner, Fräulein von Wald und einen fremden Herrn vor, den der Graf als den Direktor des hiesigen Stadttheaters präsentierte. Nachdem der Direktor Herrn und Fräulein Meinard seine Kompli mente gesagt hatte, nahm die kleine Gesellschaft in animiertester Laund Platz. Fräulein von Wald legte Beschlag auf Vilma, Schöner auf Pfalzdorf, während Meinard und der Direktor sich von vornherein in ein lebhaftes

." „Ich werde mir morgen die Ehre geben, Herr Direktor." „Bon. Ich denke, Sie werden un serem Orchester zur Zierde gerei chen. Ganz abgesehen davon, daß mir der Graf in seiner Zeitung den Hals zu brechen versuchen würde, wenn ich ein so großer Musikban ause wäre, Sie zu übersehen." Graf Schöner lächelte still in sein Glas. „Prosit, Herr Direktor", meinte er ironisch. „Ich habe zwar nichts ge hört, aber doch alles verstanden." Dann bin ich geliefert", seufzte der joviale Direktor mit komischer. Resignation. „Nun muß

und seine au genblickliche Laune zu kitzlig. Hat er mich erst zu seinen schweren sechsundatziger Sorten verführt, so liest vielleicht morgen das erstaunte Deutschland: Ich meinen hätte Po sten als Intendant freiwillig für das Schauspiel auf Graf Schöner, für die Opfer auf Herrn Meinard übertra gen. Ich selbst aber würde von jetzt an Zettel verkaufen. - Guten Abend, meine Herren. Empfehle mich ganz ergebenst und aIleruntertängist, meine Damen." Als er fort war, meinite der Graf lachend: „Mir ist, als hätten wir zwei

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Volksbote
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Seite 11 von 16
Datum: 20.09.1984
Umfang: 16
der Festwoche die Schere gar nicht mehr aus der Hand su legen. Eine offizielle Übergabe folgte der anderen. Repro: „D“ Dr. Oswald Trapp Graf zu Matsch 85 Jahre Ein Vorbild an Heimattreue und adeli ger Gesinnung ist Dr. Oswald Trapp Graf 7 U Matsch, der bedeutende Wissen schaftler und ehemalige Landeskonser vator von Tirol, der am 17. September sein 85. Lebensjahr vollendet. Es ist uns Ehre und Freude, dem noch immer schaffensfreudigen hochverdienten Mann Glückwünsche aus Südtirol dar bringen zu dürfen. Seit

richtete sich der Blick der Grafen Trapp stets auch verantwortungsbewußt auf die Zukunft, galt es ihnen doch nie, ein Erbe nur zu bewahren, sondern auch pfleglich zu er halten und weiterzugeben. Das ist ein Leitsatz nicht allein für den eigenen, so treu gehüteten Besitz wie die Churburg im Vinschgau und Friedberg im Inntal, sondern für das reiche kulturelle und künstlerische Praedium Tirols, dem die Lebensarbeit von Oswald Graf Trapp galt und gilt. Noch im 15. Jahrhundert wuchsen dem Geschlecht

. In Nordtirol residiert Qswald Graf Trapp nun in seiner mit Liebe umsorgten Burg Friedberg, einst Eigentum der Fieger, wo der nach diesen benannte Saal sozu sagen als Geburtstagsgeschenk eben re stauriert wurde. Von Jugend an lebte Oswald Graf Trapp in der von Tradition und Kunst- feude erfüllten und den Anliegen Tirols aufgetanen Atmosphäre seiner Familie, was für seine weitere Entwicklung be stimmend war. An den Universitäten Wien und Innsbruck studierte er Kunst geschichte, schrieb seine Dissertation

als Denkmalpfleger tätig, 1934 wurde er zum Landeskonservator für Tirol bestellt, 1960 trat Dr. Oswald Graf Trapp als Hofrat in den Ruhestand. .32 Jahre lang hatte Graf Trapp diese verantwortungsvolle, vor allem im Krieg unvorstellbar schwierige Tätigkeit aus geübt — eine immense Leistung! Mangelte es zuerst an Mitteln für die so vielfältigen Aufgaben der Denkmalpfle ge, so war sie seit 1938 durch Regime und Krieg gefährdet und hatte auch nach 1945 noch mit manchen Schwierigkeiten zu kämpfen. In den Jahren

zwischen 1928 und 1960 leistete Graf Trapp somit eine kaum überschaubare Sicherungs und Erneuerungsarbeit und ließ sich durch keine behördlichen und sonstigen Schwierigkeiten beirren. Bei den Klo steraufhebungen, durch die Nationalso zialisten wußte er mit diplomatischem Geschick unersetzliches Kunstgut zu si chern, und durch frühzeitige Evaku ierung vermochte er bewegliches Kunst gut vor der, Kriegszerstörung zu be wahren. Südtirol ist ihm zu Dank verpflichtet für die Rettung von Kunstwerken'zur Zeit

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 12.10.1942
Umfang: 4
- Das andere Bild / sa Der Fliegerheld Ans dem Lehen des erfolgreichsten Jagdfliegers Ein Sonderkorrespondent des DNB. hatte in diesen Tagen im Osten Gelegenheit, sich mit Major Hermann Graf nach seinem Empfang durch den Führer zu unterhalten. Im Osten, 12/Okt. Major Hermann Graf, der Fliegerheld vonjStalingrad und erfolgreichste Jagd flieger in der (Mchichte des Luftkrieges, hat soeben aus der Hand des Führers das Eichenlaub mit ScMertern und Brillanten zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes erhalten. Er trägt

jetzt als fünfter deutscher Soldat und zugleich als fünfter Jagdflieger der Luftwaffe diese höchste deutsche Tapferkeitsaus zeichnung, die vor ihm nur Mölders, Galland, Gollob und Marseille verliehen wurde. Der Führer hat sich eingehend von Major Graf über seine Erfahrungen im Verlauf seiner einzigartigen Erfolgslaufbahn als Jagdflieger berichten lassen. Graf steht noch ganz unter dem Eindruck dieses Erlebnisses seiner Begeg nung mit dem Führer, dem er nun schon ein zweites Mal gegenüberstand. Das erstemal

geschah es im Mai d. I., als der Führer ihm das Eichenlaub und die Schwerter zum Eichenlaub überreichte. In zwangloser Unterhaltung erzählt Major Graf aus seinem Fliegerleben. Graf kommt unmittelbar von der Front von Stalingrad, wo er vor wenigen Tagen seinen 202. Luftsieg errang. Der Himmel über dem Schlachtfeld dieser hart umkämpften Millionen stadt an der Wolga war der Schauplatz seiner größ ten Erfolge. Hier hat er in der kurzen Zeit von vier Wochen mit seinem 127. bis 202. Luftsieg 75 Sowjet

flugzeuge abgeschossen und sich damit auch im Raum von Stalingrad als der erfolgreichste Jagdflieger er wiesen. Vorher war er u. a. in den Kampfabschnitten von Rostow, Armavir, Maikop usw. eingesetzt. Mit seiner Versetzung an die Front von Stalingrad aber begann seine große Erfolgserie und für die sowje tischen Flieger zugleich das Massensterben ihrer Bom ber und Jagdmaschinen aller Muster. von Sicdingrad der Welt — Begegnung mit Uajor Hermann Graf Nach der Schilderung von Major Graf ist die Akti vität

der sowjetischen Luftwaffe bei Stalingrad in der letzten Zeit stark zurückgegangen, was ohne Zweifel der deutschen Luftüberlegenheit in diesem Gebiet zuzuschreiben ist. Unsere Jagdflieger hatten in diesem Frontabschnitt serienweise Erfolge. An ihrer Spitze stand natürlich Major Graf, in dessen Staffel sich übrigens noch mehrere Ritterkreuzträger mit Abschußziffern zwischen 60 und 80 Flugzeugen befinden. Die Schilderung eines Luftkampfes aus dem Munde von Major Graf läßt erkennen, mit welch draufgängerischer

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Volksbote
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Seite 2 von 6
Datum: 12.12.1946
Umfang: 6
bald ein Vertrag abge schlossen werde, welcher die gleichzeitige Zu rückziehung aller Truppen der vier Besetzungs mächte aus Oesterreich vorsieht. Deutschland. Der neue Berliner Gemein de rart hat Dr. Ostrowsky von der Sozlaf-De- Das Kloster bei Sendomir Kadi einer als wahr überlieferten Begebenheit 5 Novelle von Franz Grillparzer „Du suchst Ausflüchte“, sprach Elga. — „Weib“, fuhr der Graf fort, „durchgeh in Gedanken dein verflossenes Lehen, und wenn du eine Makel, ich will nicht sagen

ich doch!“ — „Halt!“ schrie Starsehensky, „es ist genug. Tritt ein und sieh!“ Der Graf' schloß auf. Sie stiegen eine schmale Wendeltreppe.hinan, die zu einer gleichfalls verschlossenen Tür führte. Der Graf Öffnete auch diese, und nun traten sie in ein geräumiges Gemach, dessen hinter ster Teil durch einen dunklen Vorhang ab geschlossen war, Der Graf setzte Stühle an einem vorgeschobenen Tische zurecht, ent zündete an dem Lichte seiner Blendlaterne zwei Wachskerzen in schweren, ehernen Leuchten, zog ans

der Schublade dos Ti sches ein Heft Papiere hervor und winkte seiner Fran sich za setzen, indem er sich gleichfalls niederließ. Elga sah rings um sich her, bemerkte aber niemand.-Sie saß und hörte. Da begann der Graf, dem Lichte näher rückend, zu lesen aus den Papieren, die er hielt: „Auch bekenne ich, mit der Tochter des Starosten Laschek unerlaubte Gemein schaft gepflogen zu haben; vor und nadh Ihrer Vermählung mit dem Grafen Star- sebensky. Ihrer Ehe einziges Kind ." Unerhörte Verleumdung! schrie Elga

und sprang auf. Wer wagt es, mich solcher Dinge tu zeihen? — Oginsky! rief der Graf, steh’ auf und bekräftige deine Aussage! Bei die sen Worten hatte er den Vorhang hinweg gerissen, und eine Mannsgestalt zeigte sich, auf Stroh liegend, mit Ketten an die Wand gefesselt. Wer ruft mich? fragte der Gefan gene. Elga ist hier, sagte der Graf, und fragt, ob es wahr sei, daß da mit ihr gekost? — Wie oft soll ich’s noch wiederholen? sagte der Mann, sich in seinen Ketten umkehrend, Ich habe sie genossen! — Hörst

du? schrie der Graf zu seiner Gattin, die bleieh und erstarrt dastand. Nimm hier den Schlüs sel nnd öffne die Fesseln dieses Mannes! Elga zauderte. Da riß der Graf seinen Säbel halb aus der Scheide, und sie ging. Klirrend fielen die Ketten ab, und Oginsky trat vor. Was wollt ihr von mir? 8&gte er. Du hast mich im Tiefsten verletzt, sprach der Graf. Du weißt, wie Männer und Edelleute ihre Be leidigungen abtun. Hier nimmt diesen Stahl, fuhr er fort, indem er einen zweiten Säbel aus seinem Oberrock

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Volksbote
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Seite 4 von 16
Datum: 03.05.1984
Umfang: 16
Leonhard, letzter Görzer Graf Görz als „Schlüssel zur Adria“ / Das Pustertal kommt an Tirol Als Graf Leonhard von Görz am 12. April 1500 auf Schloß Bruck in Lienz starb, verlor die Ortschaft Görz ihren letzten eigenständigen Landesfürsten. Prof. Wilhelm Baum, der für die „Neue Deutsche Biographie“ die Lebensbeschreibung des Grafen Leonhard verfaßte, berichtet für die „Dolomiten“ über das erfolgreiche Lavieren des Fürsten zwischen den damaligen Mächten. Leonhard und Paola als Stifter

. Enea Silvio Piccolomini, der spätere Papst Pius II., goß Hohn und Spott in seinen Schriften über die Görzer aus, die durch ihn derart überall lächerlich gemacht wurden. Heinrich IV. wurde als Wüstling und Trunkenbold hingestellt, der seine Kin der nachts geweckt und zum Saufen auf gefordert und dabei gesagt hätte, Kin der, die nüchtern seien, könnten nicht von ihm sein. Der Graf wäre ein schmut ziger und ungepflegter Alkoholiker ge wesen, der nur in Bauernkneipen ver kehrt hätte usw. Leider wurde

. Der neue Graf Johann verbündete sich am 26. Jänner 1455 in Lienz mit Ulrich II. von Cilli und Herzog Sigismund von Ti rol gegen die Nachstellungen des Kai sers. Dabei wurde der Erbvertrag von 1437 zwischen Görz und Cilli erneuert. Vor allem die Grafschaft Oldenburg im Drautal sollte beim Aussterben der Cil- lier an Görz fallen. Als dieser Fall im November 1456 nach der Ermordung Ul richs II. dann eintrat, kümmerte sich Kaiser Friedrich III. nicht um diese Ver träge. Johann wurde zunächst durch ei nen

seinen Bruder auf, den Kaiser anzugreifen. Als Fried rich III. im November 1462 in der Wiener Burg von seinem Bruder eingeschlossen und belagert wurde, war auch Graf Leonhard selbst dabei. Durch einen Auf stand von Bergknappen kamen die Gör zer 1462 auch wieder in den Besitz der Stadt Lienz bis zur heutigen Grenze von Kärnten und Tirol. Als man sich eben anschickte, den Oberkärntner Besitz zu rückzuerobern, starb Graf Johann, und Leonhard mußte nun erst seine Herr schaft konsolidieren. Der junge, erst

. Zunächst versuchte er es in Mai land. Pläne Leonhards, sich mit einer Angehörigen des Mailänder Herzogs hauses zu vermählen, wurden von Fried rich III. zu Fall gebracht. So verfiel der Graf auf die Gonzaga von Mantua, die damals ihre erste Blüte erlebten und zwi schen Venedig und Mailand lavierten. Er schloß eine Ehe mit Paola, der jüngsten Tochter Ludovicos III. von Mantua, und der berühmten Barbara von Hohenzol- lern, die über weitreichende Verbindun dungen verfügte. Es haben sich eine Reihe

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Volksbote
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Seite 6 von 8
Datum: 07.11.1946
Umfang: 8
entstehen konnte. — Unaufhaltsam rollte der Zug durch da s Land. Die Nacht verging, ein Tag und noch eine Nacht. Und als es wieder dem Abend zuging, entstieg der Heimkehrer müde und froh dem Zug. Da und dort begegneten ihm beim Gang durch die Heimat Bekannte. Sie begrüßten ihn kurz und taten erfreut. Aber lang hielt sich Das Gold des Bauern Der letzte Graf von Oldenburg, Anton Gün ther, zeichnete sich nicht nur durah seine Klugheit aus, mit welche r es ihm wie kaum einen zweiten Fürsten gelang

. Es vergingen etliche Wochen. Eines Tages erscheint dann tatsächlich der biedere Bauer auf dem Schloß des Grafen und wird zu Tisch dabehalten. Während de s Essens bemerkt dtr Graf, daß der Bauer fortgesetzt auf die wun derschönen' vergoldeten Stühle im großen Speisesaal stiert. „Gefallen dir meine Stühle?“ fragt der Graf mit Wohlwollen. „Oh, sie sind gewiß ganz prächtig", erwidert der Bauer. „Aber fn meinem Hause sollen Euer Gnaden beim nächsten - Besuch noch wert vollere Sitzgelegenheit finden!" Der Graf

drohte lächelnd mit dem Finger. „Bauer“, sagte er, „willst du mloh necken?“ Aber der Bauer bleibt steif bei seiner Be hauptung. Der Graf sagt dann auch bald einen Besuch zu. Bel der nächsten Jagd kehrt Graf Anton Günther bei dem Bauer ein und ist gespannt der Dinge, die da kommen sollen. keiner bei ihm auf. Sie schienen es alle eiliger zu haben als er. Martin Hauser stutul eine Weile stumm und wie bedrückt. Den Menschen daheim erschien es wohl nicht so außergewöhnlich, daß er nach manchem Jahr

hinter ihm ausgestreut. Von Zeit zn Zeit schlug die Uhr von St. Aegyd an. Der Glockenton wanderte segnend herab über dem Acker, den Herrgottsacker! Man betritt, die große Diele ln dem weiten Bauernhaus nnd setzt sich zu Tisch, um die Mahlzeit einzunehmen. Da 6ieht schon der Graf den vortrefflichen Platz des Bauers: es sind prall gefüllte Säcke mit Korn. ,',Recht so, guter Freund!" ruft der Graf schmunzelnd aus. „Das glaube ich gern, daß du diesen Thron nicht getafen meinen ein tauschest! . , B. F. Das wunderkfuge

Büblein Vor vielen hundert Jahren, etwa um die Zeit des heldenhaften Königs Arthur, lebte in Corn wall ein ehrenwerter Bauer, der nur einen einzigen Sohn hatte: einen gescheiten scharf sinnigen Jungen, der niemals um eine Antwort verlegen war, und den einfach niemand jemals aus de r Fassung bringen konnte. Ein reicher und mächtiger Graf lebte auch in der gleichen Gegend. Der war harmlos und fröhlich davon überzeugt, daß alles Ihm gehöre, wäs Ihm gefiel, und als er eines Tages bei unserem Bauern

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 03.10.2000
Umfang: 16
ist gestern wieder in der Landesregierung zur Spra che gekommen; viel Neues gibt es dazu jedoch nicht. Von den -15 Angeboten, die nach Ablauf des festgelegten Ter mins eingereicht wurden sind, konnten bisher 23 posi tiv erledigt werden - bleiben immer noch 22 unerledigte. „Der Graf verwechselt da etwas“ Die Eröffnung des Bergbaumuseums im Kornkasten am vergangenen Samstag in Steinhaus war ein Schlag ins Wasser. Der Leihgeber Georg Graf vo n Enzenberg war nicht gekommen u nd erhob in der Tageszeitung

„Dolomiten “ schwere Anschuldigu ngen. Bü rgermeister Hilbert Rieder über die Art der Berichterstattung, seine Wahrheit und sein Leben als ausgegrenzter Bürgermeister. T.i<,i:szi:m \«.: Herr Bürger meister Bieder, am vergange nen Samstag wurde das Muse um im Konikasten eröffnet. Der Sammler und Mäzen des Museums, Georg Graf von En zenberg, war nie/it gekommen und nennt Sie einen Verräter. llox haben Sie dazu zu sagen? Hi ntan - Rieder: Das ist eine R(*ih<> von totalen Unwahrheiten und Finseitigkeiten

. Was soll ich weiter dazu sagen? Die Überga be der Leihgaben des Oralen Fnzenberg an die Gemeinde und von der Gemeind« 1 an di« 1 Auto nome Provinz Bozen wurd«* ver traglich abyedeekt und ist auch ansonsten einwandfrei verlaufen. Man kann Verträge, die man un- WTschriohen hat, nicht einfach vergessen und verdräng« 1 !! und nicht mehr wahrhaben wollen. Anband von Unterlagim und Do kumenten kann man «len ein- vvandfieien Hergang lückenlos belegen. Graf Fnzenberg hat <‘i- nige Sachen und Daten durch- einandorgebraeht

. Er verwech selt «ünigits. in den vergangenen Monaten seinen es recht friedlich um das Berghaumuseum im Korn kasten und dessen Macher ge worden zu sein. Wie gingen die Verhandlungen aus Birer Sieht vonstatten? Fs gibt eine schöne Chronologie der Freignisse. Fs gibt den Ver trag mit dem Landeshauptmann, wo Graf Fnztmberg in dessen und meiner Anwi'senheil unterschrie- bim hat, dass er einverstanden ist, dass die Leihgaben von der Gemeinde an die Autonome Pro vinz weitergellen. Da bestand nie der geringste

Zweifel. Vor dem gesamten Ausschuss der Ge meinde Ahrntal und mehreren Gemi‘in<leralsveriretern hat Graf Enzenberg das ebenfalls lei erlich unterschrieben. Bereits vom 3.5.1999 gibt i;s eine Einver ständniserklärung des Grafen. Ich bin gerade dabei, die Unterla gen zu sammeln. Ihre Zusammenarbeit mit dem Grafen Enzenberg schien im mer recht gut zu klappen. Hat der Eindruck getäuscht? Wir hatten eine recht gute Zu sammenarbeit. Vielleicht trägt er Probleme, die er mit anderen Personen

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 21.04.1999
Umfang: 16
Die verpatzte Kompromißlösung Karl Oberhausers Wiederwahl zum Verwaltungsratspräsidenten des Bergbaumuseum ist alles andere als glatt über die Bühne gegangen. Eigentlich sollte als Kompromiß der Ahmtaler Richard Furggler an seine Stelle treten. Damit wäre auch der Zwist mit Georg Graf Enzenberg und dem zumckgetretenen Direktor Rudolf Tasser gekittet gewesen. Der Vermittlungsversuch scheiterte aber an den Interessen der Stei'zinger Museumsmacher. von Christoph Franceschim H ermann Schölzhom

Oberhausers ist alles andere als glatt und harmonisch verlau fen. Denn den vergangenen Tagen vor der Wahl wurde verhement nach eine Vermittlerlösung ge sucht, die den Bruch zwischen der Führung des Bergbaumuseums Oberhauser/Schölzhorn auf der einen und dem zurückgetretenen Direktor Rudolf Tasser und dem wichtigsten Mäzenen Georg Graf Enzenberg auf der anderen Seite wieder kitten könnte. Das Scheitern dieser Lösung ist letztlich auf den Machterhaltungs trieb der Sterzinger Museumsma- cher und deren

Rudolf Tassers ermöglicht und anderer seits auch den Zwist Karl Ober hauser/Georg Graf Enzenberg abgekühlt hätte. „Es ist uns vor allem darum ge gangen, das Lebenswerk von Ru dolf Tasser zu retten und ihn zu unterstützen“, sagt einer aus der Gruppe. Führend an der Kompro mißlösung beteiligt war auch der Ahmtaler Bürgermeister Hubert Rieder. „Ich wollte in dieser ver fahrenen Situation vor allem aus der Sicht des Ahrntales retten, was noch zu retten ist“, rechtfer tigt Rieder sein Engagement

es einen Besichti gungsstollen und es soll noch ein Heflstollen für Asthmatiker ent stehen. In Steinhaus wird derzeit aus dem „Komkasten“ ein Muse um für Bergbau gemacht Dabei ist eines klar Ist das Projekt in Prettau/Steinhaus erst einmal fertiggestellt dürfte es sowohl vom musealem wie auch vom Wert der Bergwerkseinrichtun gen den Pol von Ridnaun über treffen. Der Asthmastollen wird zum Publikumsmagneten wer- . den und das Museum im „Korn kasten” wird, vor allem durch die Leihgaben von Georg Graf En zenberg

Prettauer Vizebiirgermei- sters deutet man im Tal mit der Verbundenheit der Prettauer mit Oberhäuser und einer gewissen Ri valität zum geplanten Kornkasten- Projekt in Steinhaus. Wie es jetzt weitergeht, weiß kei ner. Vor allem bei der Realisierung des Museum im „Kornkasten“ in Steinhaus dürften sich aus der Konfliktsituation Karl Oberhau- ser/Georg Graf Enzenberg große, zeitliche Verzögerungen ergeben. Graf Enzenberg hat mehrmals versichert, daß er keinen Leihver trag unterschreiben

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Dolomiten
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Seite 9 von 36
Datum: 01.10.1999
Umfang: 36
Jyi II. v. PfcRCKHAMMER Moltplotfraf. Mfnv Vor der neuen Kapelle beim Sandwirtshaus. Anton Graf Brandis, Landeshauptmann von Tirol, begrüßt mit gezogenem Hut den Kaiser. bruck beizusetzen. - Mit dem Fest im September 1899 in Pas seier wollte der 69-jährige Kai ser Franz Joseph den Tirolern eine Ehrenbezeugung erweisen und sich ihnen im nachhinein als dankbar zeigen für die Treue und Loyalität, die die Tiroler den Habsburgem stets entgegengebracht hatten. Für die damals als Tourismusge- meinde

, hatte an diesem Morgen die Segnung dieser neuen Verkehrsstrecke von Meran nach Passeier vor genommen. Vor dem Sand wirtshaus fanden im Wiesen gelände die großen Feierlich keiten statt. Der Landeshaupt mann von Tirol, Anton Graf Brandis, begrüßte die kaiser liche Majestät und hieß den Kaiser im Erbland Tirol herz lich willkommen; der Anlass zu diesem Kaiserbesuch in Me ran-Passeier war ja die Ein weihung und Eröffnung der Herz-Jesu-Kirche am Sand ge wesen. Die Idee, neben der von den Vorfahren Hofers erbauten Kapelle

des Sandwirtshauses ein lebensgroßes Andreas-Ho Im Hintèrgrund das Hotel „Habsburgerhof “ mit der Triumphpfor te; vorne links schreitet der Kaiser der Kutsche entgegen. A. H. Begrüßung vor dem. alten Meraner Kurhaus; in der Gruppe links ist der Kaiser der Vierte (v. I.), neben dem großen Erzherzog Eugen eher kleiner wirkend. Auf der rechten Seite stehen sich der 1914 in Sarajevo ermordete Thronfolger Franz Ferdinand (links) und der Statthalter von Tirol, Franz Graf von Merveldt, gegenüber. A. H. fer-Standbild

nen und herzlichen, von echt patriotischem Geist getragenen Empfang, der Seiner Majestät an allen Orten zuteil geworden ist, Seine allerhöchste Zufrie denheit und Seinen kaiserli chen Dank auszusprechen. Dem Allerhöchsten Auftrag entsprechend, bringe ich dies zur allgemeinen Kenntnis. Meran, am 21. Sept. 1899 Franz Graf Merveldt m.p. Statthalter von Tirol Festgäste und Gefolge Aus heutiger Sicht ist es nicht uninteressant, welche Persön lichkeiten sich direkt in Beglei tung des Kaisers befanden

und in welcher hierarchischer Ord nung die Ehrengäste anlässlich dieses Kaiserfestes angeführt wurden. Nachstehend das Teil nehmerverzeichnis der Behör denvertreter und Festgäste. Im Gefolge des Kaisers: General adjutant Graf Paar, Feldzeug meister Arthur von Bolfras, Fürst Dietrichstein, Major von Krauss-Elislog, Zeremonien meister Ritter von Lobenstein, HR Ritter von Claudy, Leibarzt Dr. Kerzl, Offizier Burka, Se kretär Smirzitz, Hofreisekas sier Röhrich, Hofkommissär FH von Lüttgendorf, Erzherzog ' ünd Thronfolger Franz

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Volksbote
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Seite 9 von 12
Datum: 31.12.1952
Umfang: 12
aus mit deiner Jagerei!" _ Nun kann Toni doch nicht mehr länger schweigen. Das Blut war Ihm bei dieser Anklage ins Gesicht geschlagen. Steine Ge stalt reckt sich. „Herr Graf, ich " „Maul halten! Ich will keine Entschul digung. Das ganze Jahr zahlt man so einen Kerl und 1 wenn man ihn braucht, muß man warten, bis er von einer Kittelfalten weg kommt. Der Hirsch liegt mir schon lang im Magen. Heut hätt ich ihn haben können. Aber natürlich, der Herr Zaggler." . Graf Bruggstein wendet sich ab und stützt den einen Fuß

auf die Bank. „Meine Wadelstrilmpf her." ’ Toni nimmt sie von der Herdstange und gibt sie ihm. Graf Bruggstein reißt sie ihm aus der Hand. „Hab immer gemeint, du bist eiin richtiger Jäger. Aber man täuscht sich in den Men schen. Das sag ich dir, Toni: Von mir aus gehst du bei der Nacht hin, wo du willst- Aber du hast dazusein, wenn ich dich brauche, sonst kannst du hingehien wo du hergekommen bist.“ Toni steht vom Donner gerührt. Seine Augen werden feucht. Zugleich aber wächst «in wilder Trotz

in ihm. Seine Stimme hat einen harten Klang, als er sagt: „Soll ich das als Kündigung auffassen?" „Hab ich nicht deutlich genug geredet?" sagt der Graf, ohne sich umzuwenden. „Dann möchte ich noch meinen dienst lichen Rapport maohen. Heute morgen um drei Uhr ist der Büchler gemeinsam mit dem Steinmüller Bartl von der Ambacher Straße heraufgekommen.“ Graf Bruggstein fährt miit jähem Ruck herum. Sein Gesicht ist ganz Spannung: „Du hast sie gesehen?" „Ja, ich hab sie gesehen und hab ein Teil ihres Gesprächs gehört

. Sie haben auch von dem Hirschen am Gröllberg geredet." „Warum hast du mir das nicht gleich ge sagt?“ „Der Herr Graf .hat mich ja nicht zu Wort kommen lassen." Graf Bruggstein wird von einer flbern- den Aufregung befallen. Im Augenblick hat er die Bergschuhe an den Füßen und schlüpft in die Joppe. Mit zitternden Hän den nimmt er das Gewehr, drückt das graue Hütl, über die weißen Haare und will zur Hütte hinaus. Da besinnt er sich unter der Türe, kommt zurück und legt dtem Toni beide Hände auf die Achseln. „Nimm

mir meine Worte von vornhin nicht krumm, Toni. Ich hätt es wissen müs sen, daß du ein anständiger Kerl btet. Und jetzt komm mit. Dem Büchler werd ich heute die Suppe versalzen. Jetzt hab ich genug von ihm." Mit langen Schnitten geht Graf Brugg slein das Latschfeld hinunter und drüben den Hang wieder hinauf. Toni kann ihm kaum folgen. Mittendrin bleibt der Graf stehen. „Das geht eigentlich nicht, wie ich es mir im ersten Zorn vorgenommen hab. Wenn ich jetzt den Büchler auf der Stell zum Teufel jage, geht

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 30.04.2003
Umfang: 16
Mi 30.4.2003 Nr. 88 Tag eszeitung 1. Mai Gemeinsame Veranstaltungen Die Konfoderierten Gewerkschaf ten haben für den 1. Mai, den „Tüg der Arbeit“ eine gemeinsame Ver anstaltung geplant, die in Bozen stattfinden wird. Ab 17.00 Uhr Junge Vinzenzbrüder gesucht Seit April 2003 ist Graf Ulrich Toggenburg Vorsitzender der Vinzenzgemeinschaft. Sein erklärtes Ziel ist es, verstärkt die Jugend für karitative Aufgaben zu motivieren. Gewerkschaftsveranstaltung wird am Mazziniplatz musiziert

, dass er innerhalb von fünf lägen das Staatsgebiet verlassen muss, nicht befolgt. S.B. wurde gegen 6.00 Uhr morgens im Zug von Neapel nach München aufge griffen. Er wurde ins Bozner Gefängnis überstellt. Von BKATKirE Bonei.i. J osef Plankensteiner war zehn Jahre lang Vorsitzen der der Vinzenzgemein schaft. Am 12. April 2003 trat Graf Ulrich Toggenburg seine Nachfolge an. Davor war der 55- jährige adelige Landwirt sechs Jahre lang Bezirksobmann von Bozen und zuständig für alle Vin zenzkonferenzen

in der Landes hauptstadt. Den Kontakt zur Vin zenzgemeinschaft - eine der größten Laienorganisationen im Lande - hat der Graf seit Jugend alter. Denn bereits sein Vater war Jahrzehnte lang ein engagierter Vinzenzbruder. Welche Ziel hat der neue, adelige Vorsitzende? Graf Ulrich Toggen burg gibt sich zurückhaltend. „Jetzt ist es noch ein bisschen zu früh, um darüber zu reden. Doch ich habe einiges im Kopf.“ Eines der Hauptprobleme der Vinzenz gemeinschaft ist der Nachwuchs. Denn die meisten Mitglieder

Blöcken leben und veitei len Essen und Kleider. „An dieser Initiative beteiligen sich viele jun ge Leute.“ Außerdem gebe es ein zelne Jugendliche, die hin und Neuer Vinzenzpräsident: Graf Ulrich Toggenburg: Will das Interesse für eine Mitarbeit bei den jüngeren Generationen wecken wieder zu Konferenzen kämen. „Doch der große Durchbruch ist uns noch nicht gelungen“, räumt Graf Toggenburg ein. Seiner Mei nung nach dürfe man den Jugend lichen nicht das Gefühl geben, dass man sie permanent einsetzen

oder von den Priestern“, erklärt Toggenburg. Bekanntlich übernahm die Vin zenzgemeinschaft auch die kari tativen Aufgaben des im Herbst des vergangenen Jahres er krankten Fränziskanermönchs Pater Markus. Graf Toggenburg: „Wir können ihn zwar nicht voll ersetzen, doch wir versuchen sei ne Wohltätigkeiten zumindest in einem kleineren Rahmen weiter zuführen.“ Gegründet wurde die erste Vin zenzgemeinschaft 1833 vom seeli- gen Frédéric Ozanam in Paris. In Südtirol wurden die ersten Kon ferenzen im Jahre 1877 in Bozen

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Volksbote
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Seite 25 von 44
Datum: 10.09.1995
Umfang: 44
10, September 1995 SPORTES Harterkämpfter 7.-6, &6,6:3-Erfolg gegen Monica Seles - Sampras im Finale Steffi Graf ist die wahre Nummer 1 NEW YORK. Mit einem hart-erkämpften Erfolg gegen die „Co-Nummer 1 “ Monica Seles hat Steffi Graf am Samstag in New York zum vierten Mal die US Open und damit ihren 18. Grand- Slam-Titel gewonnen. In einem Match von hoher Qualität gewann die Weltranglisten-Erste aus Brühl trotz einer Fußverletzung in 1:52 Stunden mit 7:6 (8:6), Q:6, 6:3. In der Anzahl der Grand

-Slam-Er- folge schloß sie damit zu den „Ten nis-Legenden“ Martina Navratilo- va und Chris Evert (USA) auf. Steffi Graf und Monica Seles setzten die Reihe ihrer hochklas sigen Matches, die mit dem Mes serangriff auf Seles in Hamburg vor 28 Monaten jäh unterbrochen wor den war, nahtlos fort. „Ein Traum-Endspiel, das aus einem Alptraum hervorging“ - so hatte es die „New York Times“ angekün digt. Und: Es wurde tatsächlich ein mitreißendes und sehenswertes Fi nale, in dem am Ende die bessere Kondition

der Deutschen eine ent scheidende Rolle spielte. Erster dramatischer Höhepunkt war die Schlußphase des Tie-Breaks im 1. Satz: Steffi Graf, die bis dahin vor züglich aufgeschlagen hatte, ser vierte ihrer Kontrahentin mit einem Doppelfehler den ersten Satzball. Monica Seles schlug ein As - so dachte sie wenigstens - und rannte jubelnd zu ihrem Stuhl. Doch der Ball wurde „Aus“ gegeben, und Se les kam aus dem Rhythmus. Die Brühlerin schaffte drei Punkte in Folge zum Satzgewinn. Doch da nach ließ

ihre Konzentration schlagartig nach, und Seles nutzte die Chance, im 2. Satz zu kontern. Offenbar unbeeinträchtigt von der Knochenreizung am linken Fuß abersetzte sich Steffi Graf am Ende dank ihrer besseren körperlichen Verfassung durch. Wimbledon-Gewinner Pete Sampras (USA) hat am Samstag als erster Spieler das Finale bei den Herren erreicht. Der Weltrangli- sten-Zweite setzte sich in einem äußerst umkämpften Match in 3:02 Stunden mit 7:5,4:6,6:4,7:5 gegen seinen auf Platz 15 geführten Landsmann Jim Courier

über zwei Tage. ■ Es war unglaubliches Tennis. Aber ich habe das Match vollkommen aus meinem Gedächtnis gelöscht “, erklärt der Weltranglisten-Erste. Halt ZU kämpfen hatte Stein Graf, ehe ihr 7:6, 0:6, 6:3-Erfolg gegen die Co-Nummer 1 Monica Seles feststand. Für Graf ist es der vierte Titel bei den US Open. Foto: REUTERS 50.000 Dollar-Challenger in Meran: Heute um 11 Uhr beginnt das Endspiel Ein Prinz im Finale MERAN (ph). Younes El Ayna- oui gegen Mikael Tillsträm lautet das Endspiel des Challenger Ten

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Volksbote
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Seite 7 von 12
Datum: 21.10.1954
Umfang: 12
, ist am Samstag früh nach einem reich erfüllten Leben im Dienste seines ruhmvollen 800jährigen Geschlechtes, dem er als Chef Vorstand, aber auch des christlichen Abendlandes, dessen Idee Sinn und Inhalt seines Lebens bestimmte, zu sei nen Ahnen eingegangen. Durch drei Tage lag der Verstorbene in der Schloßkapelle auf Neubrandis aufgebahrt. Wer Clemens Graf Brandis in diesen Tagen einen letzten Besuch abstattete und in das friedenverklärte durchgeistigte Antlitz blickte, sah darin den Widerschein

Brandis, geb. Gräfin Jankovich, schritt am Arme ihres Schwagers Heinrich Graf Brandis, Dr. Cle mens Graf Brandis folgte als Adoptivsohn mit seiner Familie und weiteren Verwandten. An der Spitze der Trauergäste'schritt Lan deshauptmann Dr. Erckert mit den Bürger meistern von Lana und Tisens sowie dem ge schlossenen Gemeinderat von Lana. Haupt mann Dr. Brandstätter vertrat die Carabi- nieriwaffe. Man sah zahlreiche führende’Per sönlichkeiten des öffentlichen, des Kultur- und Wirtschaftslebens, in deren

länger wurde, da stets neue Trauernde eintraten. Von der Stirnfront der gräflichen Gutskellerei prangt der von den Jahreszahlen 1153 und 1953' umringte rote doppelgeschwänzte Wappenlöwe des Hauses Brandis und grüßte seinen toten Herren ein Brandis steht auch auf den Kriegerdenk mälern der Gemeinde Lana; Nikolaus Graf Brandis gab sein Leben im ersten, Hans Heinrich ’Graf Brandis.im zweiten Weltkriege für Heimat und Vaterland. Wie oft mag der jetzt verblichene Chef des Hauses zum roten Totenschild

Der Heimgegangene erblickte am 13. Mai 1884 in Brfika t- sein Vater war zu jener Zeit Bezirkshauptmann in Bosnien — das Licht der Welt. Nach Absolvierung der Mittelschu len, den Studien an der Rechtsfakultät der Innsbrucker Universität und der Erwerbung des Doktorates in Juriprudenz trat Dr. Cle mens Graf Brandis in die Tiroler Landes verwaltung und wirkte unter dem damaligen Statthalter Freiherr von Spiegelfeld an der Statthalterei Innsbruck, später an den Be zirkshauptmannschaften Landeck und Kitz bühel

von Leonburg, Vorst und Fahlburg, Oberst- Eiblandsllberkammerer In Tirol, Herr und Landmaun von Tirol, Ehrenbürger der Gemeinde Lina, k. u. k. Hauplmann d. Ree. des I. Rgt. der Tiroler KalierJSger. übernahm Dr. Clemens Graf zu Brandis den Besitz seiner Väter in Südtirol, wo er durch 19 Jahre in stiller, fruchtbarer Arbeit, getreu den edlen Traditionen seiner Ahnen, bis zu seinem Lebensende wirkte. Bereits in Ungarn hatte Graf Clemens Brandis seine historisch sehr beachtenswerte schriftstellerische

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Volksbote
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Seite 14 von 16
Datum: 15.09.1994
Umfang: 16
Sie, das ist meine höchste Freude. Die ser Gedanke veredelt alles. Etwas Schöneres gibt es nicht." Er unterbrach sich und horchte. „Na, wer kommt denn da?" Es klopfte, und Hannes steckte den Kopf durch die Tür. „Herr Bärenfeld?" „Was gibt's denn, Hannes?" „Da ist ein Herr in der Apothek', so ein feiner! Ein Graf, glaub' ich; der fragt nach Ihnen." „Ah machte Bärenfeld, „Schöner. Das ist ja nett. - Sage dem Herrn", wandte er sich an Hannes, „es würde mich freuen,, wenn er sich heraufbemühen. Du. zeigst

ihm den Weg." Hannes verschwand sporn streichs. Ein Graf? - Dahinter wit terte er ein Trinkgeld. - Heinrich wollte sich erheben, um die Her ren nicht zu stören, aber Bärenfeld ließ ihn nicht fort. „Unsinn; Sie waren der erste am Platz. Bleiben Sie ruhig sitzen. Der Graf ist ein Mensch wie Sie und ich. Wir sprechen noch mal dar über. Da stolpert er schon über das verdammte Hofpflaster, als wenn er nur an Parkett gewöhnt wäre. Herein!" „Hip, hip, hurra! Alte Kauf mannsseel! Wiegeht's? Gut, gut? - Oh, tausend paraon

." Er hatte Heinrich bemerkt, der kerzengerade hinter seinem Sessel stand. Der Graf trat einen Schritt auf ihn zu. „Schöner", sagte er und ließ, klapp, sein Monokel aus dem Auge auf das gestärkte Faltenhemd' fallen. „Herr Pfalzdorf", stellte Bären- feld vor. „Ein junger Angestellter der Firma." Jovial drückte ihm Schöner die Hand. „Erfreut, mein Herr. Haben da ein brillantes Vorbild Ihres Be rufes. Ein ganz vorzüglicher Mensch, dieser Konrad Bären feld." „Eine Tasse Tee oder einen Arak pure?" fiel Bärenfeld

lachend ein. „Aber zunächst Platz genommen, joseph. Bitte, Herr Pfalzdorf." „Da sehen Sie einen Willkomm unter internationalen Menschen, die sich Gott weiß wie lange nicht gesehen haben", bemerkte der Graf und nahm Platz. Auch Hein rich setzte sich schüchtern wieder. Er kam heute aus dem Erstaunen gar nicht heraus. „In Hamburg nahm ich Abschied von diesem Mann. Alter Reisegefährte aus dem Lande des Mikado, den ich mal interviewen wollte. Aber der Kerl hatte noch einen Zopf, wenn auch versteckt

man sich wieder. Ich war zweimal auf der Redaktion und fragte nach Ih nen." „Wie kommen Sie um's Hirn-, mels willen nur gerade auf den weißen Schwan?" Der Graf drück te das Monokel ins Auge und starr te sein Gegenüber an wie ein Meerwunder. „Reiner Zufall", lächelte Bären feld. „Ich las eine Annonce, in der ein Geschäft zu verkaufen stand, notabene nach zweijähriger Ge schäftsführerzeit. Das ist zwar eine Halsabschneidermanier, aber als ich den Namen ,weißer Schwan hörte, da nahm ich an. Mir fiel urplötzlich der lustige

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Volksbote
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Seite 14 von 20
Datum: 22.12.1994
Umfang: 20
ich durch aus nicht stören. „Ta, ta", machte der Graf, „Sie haben was auf der Seele. Schießen Sie los, bon camarade." „Ich komme, um Abschied zu nehmen." „Mille tonnerres! Sie haben sich wohl versprochen?" „Es ist, wie ich sage. Morgen mit dem Frühesten reise ich." Der Graf sah seinen Gast scharf an. „Entschuldigen Sie eine Sekun de", sagte er dann aufstehend. „Ich möchte nur schnell ein kurzes Billett schreiben. Dann stehe ich ganz zur freien Verfügung. Er ließ sich an seinem Schreib tisch nieder, und bald hörte

Bä renfeld seine Feder eilig über das Papier gleiten. Er überblickte das Gemach. In der Ejinrichtung glich es dem seinen, selbst die Jagdtro phäen fehlten nicht. Nur hatte dr GBraf von ein Schlaf- und ein Ba dezimmer inne. Jetzt erhob sich Schöner und rief ein paar Worte auf den Korridor hinaus. Gleich darauf nahte jemand, und der Graf erteilte ihm einen Befehl. „So", sagte er zurückkommend, Jetzt gehört der Abend Ihnen, Freund. Erzählen Sie also. Was will der Pillendreher?" Und Konrad berichtete ausführ

lich, was sich im Weißen Schwan zugetragen hatte. Mehrfach blickte der Graf über rascht auf, begnügte sich aber da mit, einige „Hms'^von sich zu ge ben. Boshaft lächelte er vor sich hin. Als Bärenfeld aber geendet hatte, schlug er eine schallende Lache an. „Das ist ja köstlich, einfach köst lich." „Ich finde das weniger", bemerk te Bärenfeld ruhig. Der Graf stutzte. „Ah", sagte er, „verzeichen Sie meine Heiterkeits ausbrüche. Aber dieser plebejische Apotheker mitsamt seinem konfis zierten Provisor

er in komischer Ver zweiflung. „Sie müssen mich ja für einen Barbaren halten, daß ich Sie hier kaltlächelnd verdursten. lasse. Hier, mein Weinkeller" - er öffnete einen Schrank -, „steigen wir ein mal hinab. Aha, sechsundachtziger Rauentaler, oder lieben Sie einen alten Medor mehr? Ich möchte zwar den Rheinwein angelegentlicher empfehlen." „Also Rauentaler." Der Graf holte ein paar geschlif fene Römer hervor und goß den duftenden Trank ein. „Doch ein gesegnetes Jahr, das sechsundacht ziger

", und er schnupperte die Blu me des Weines mit geblähten Na senflügeln. „Prosit, Konrad, Sie sol len leben bis in Ihre fernste Nach kommenschaft." „Damit hat es gute Weile", lä chelte der andere trübe. „Prosit." Schöner hatte sein Glas in langsa men Zügen ausgetrunken, ohne es abzusetzen, und Bärenfeld folgte seinem Beispiel. Jetzt schenkte aer Graf von neuem ein. „Lieber Freund, ich bin eigentlich die undankbarste Kreatur aus dem Absud sämtlicher fünf Erdteile. Ich brenne darauf, Ihre weiteren Be richte zu hören

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 21.12.1942
Umfang: 4
, alle in Kufstein. — Postscheck München 18991. — Fernruf Kufstein Nr. 33. — Preisliste Nr. 3 gültig. öucgermeifler; der 5ladt Kufstein u. der übrigen vebörden Feige 150 / 72. Fllbrgmg Kufstein. Montag, 21. Dezember 1942 Ausgabe dreimal wöckeallich.' 10 Rpf. Sm Geiste unerMMeklicher FeeunMast Besprechungen des Führers mit Graf Liane und Marschast Lavastero Zusammenkunft im Führerhauptguartier in Anwesenheit Görings und Ribbenlrops cknd Aus dem Führ er Hauptquartier, 20. D«z. Der Führer empfing am 18. Dezember

im Führer- Hauptquartier den Königlich-Italienischen Außenminister Graf Ciano, der sich mit dem Chef des italienischen Generalstabes. Marschall Cavallero, zu einem kur zen Aufenthalt in Deutschland befindet. Der Führer hatte mit Graf Ciano und Marschall Cavallero am 18. und 19. Dezember Unterredungen über alle Fragen der gemeinsamen Kriegführung Deutschlands und Italiens. An den politischen und militärischen Besprechungen beim Führer nahmen der Reichsmarschall Hermann Göring, der Reichsaußenminister

von Ribbentrop und der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht. General oberst von Keitel, teil. Die Zusammenkunft im Führerhauptquartier stand im Zeichen des entschlosse nen Willens, alle Kräfte zur Erringung des Endsieges einzusetzen. Ueber alle besprochenen Fragen wurde die volle Ueber- einstimmung der Auffassungen festgestellt. Die unerschüt terliche Freundschaft und Waffenbrüderschaft des Führers und des Duce und ihrer beiden Völker gaben den Be sprechungen mit Graf Ciano und Marschall Cavallero wie immer

den Charakter besonderer Herzlichkeit. Zu dem Besuch im Führerhauptquartier waren Graf Ciano und Marschalk Cavallero von dem Königlich-Ita lienischen Botschafter in Berlin. Dino Alfieri, dem deut schen Botschafter in Rom, von Mackensen, sowie politi schen Mitarbeitern Graf Cianos und Offizieren des ita lienischen Heeres, der Luftwaffe und der Marine besucht. Der Führer empfing Laval clnb Aus dem Führerhauptquartier, 20. Dez. Der Führer empfing am 20. Dezember in seinem Hauptquartier in Gegenwart

des italienischen Außen ministers Graf Ciano. des Reichsmarschalls Hermann Göring und des Reichsaußenministers von Ribbentrop den französischen Regierungschef Pierre Laval zu einer längeren Unterredung über die aktuellen Probleme Frank reichs. Wichtiger Flußabschnitt genommen Starke Panzerverluste -er Sowjets dnb Aus dem Führerhauptquartier, 20. Dez. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Terek-Abschnitt wiederholte der Feind seine vergeblichen Angriffe. Zwischen Wolga und Don gewannen deutsche

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Seite 11 von 16
Datum: 13.10.1999
Umfang: 16
sitzer, „nicht für ein solches Projekt zu unterschreiben“. Andreas Pöder: Die Leute wurde wieder einmal hintergangen 9 „Ich habe gelitten“ Auf Schloß Schenna wurde am vergangenen Wochenende die mit steirischer Hilfe restaurierte Decke von Erzherzog Johanns Sarg der Öffentlichkeit vorgestellt Von Joachim Innerhofer N ach dem Symposium über Erzherzog Johann und Tirol, das im vergan genen Mai auf Schloß Schenna über die Bühne gegangen war, hatten Franz Graf Spiegelfeld und seine Gemahlin, Johanna Gräfin

fanden, bei der Vorstellung der Sargdecke dabeizusein“. FVanz Graf Spiegel feld: „Ich habe Wut im Bauch, zu gleich bin ich aber auch traurig.“ Jahrelang war die Sargdecke Erzherzog Johanns im Schloß unbeachtet geblieben. Verstaubt und von Motten aufgefressen wurde sie immer wieder von ei nem Eck ins andere geworfen, beschreibt Spiegelfeld die Odys see der Decke, bis sie eines Tages seine Aufmerksamkeit erregte. Erst nach intensiven Recher chen in Archiven stellte sich her aus, daß es sich um die Sarg

decke des Erzherzogs handelte. „Ich habe regelrecht gelitten“, so der Graf, „als ich erfahren habe, daß es sich bei diesem Stück um die Sargdecke handelt.“ Gestickt wurde die Sargdeeke von Anna Plochl, der Witwe Erz herzog Johanns, in den Jahren zwischen 1860 und 1869. Es soll te die letzte Liebesgabe der Wit we an ihren Gemahl sein, betont der Graf. Deshalb wurde auch bewußt der Brandhof, der Lieb lingshof des Erzherzoges, an den er sich immer wieder zurückgezogen hat, als Motiv ausgewählt. Franz

Graf Spiegel feld: „Dieses Motiv sollte den Erzherzog auf seinen letzten Weg begleiten.“ Die Restaurierung der Decke wurde von der Bozner Restaura torin, Irene Tomedi, ausgeführt. Ein schwieriges Unterfangen, besondern weil die Decke von der Feuchtigkeit völlig verzogen war. Durch erneutes Befeuchten und Ziehen gelang es Tomedi schließlich, die Decke wieder ins Lot zu bringen. Um die Decke dem Publikum auf adäquate Weise zu zeigen, ließ Graf Spiegelfeld sie auf ein Brett aufspannen. Die Sargdecke

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Volksbote
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Seite 4 von 12
Datum: 15.01.1953
Umfang: 12
er weiter und auf einmal sieht er den Zaggier liegen, halb versteckt unter den grünen Ästen. „Schau“, denkt sich Graf Bruggstein. „Da hat er mich kommen sehen und wollt sich vor mir verstecken." Und er geht auf den Liegenden zu und ruft ihn an. Der Zaggier TÜhrt sich nicht. Er hat die Augen offen und er schließt sie auch nicht, als sich eine Fliege mitten in die Pupille setzt. Graf Bruggstein beugt 6ich über ihn und weicht dann einen Schritt, tief erschüttert, zurück. Der Zaggier ist tot. Ein dünner, ro ter Faden läuft

aus dem fest zusammenge preßten Mund über da6 Kinn, über seiner Brust liegt ein armdicker Ast. Er muß auf der Stelle tot gewesen sein. Der Graf nimmt seinen Hut ab und mur melt erschüttert: „Zaggier, der Herr gebe dir die ewige Ruhe!" Dann blickt er sich um und sucht nach dem Zweiten. Der liegt auf der anderen Seite, das Gesicht tief in die Erde gedrückt, Dieser ist ein lediger Bursche aus Altkirchen, der schon viele Jahre miit dem Zaggler zu sammengearbeitet hat. Nun ist er auch Im Tod mit ihm vereint

. , Der Graf blickt um sich, wie das Gräß liche hatte geschehen können. Die Fichte muß wohl an der benachbarten Buche hän gen geblieben 6ein und während die beiden Nachschau halten wollten, wie sie den Baum zur Strecke bringen könnten, muß der Buchenast gekracht haben und der Baum mit Blitzgeechwindlgkelt niegesaust sein... Das Schweigen des Tödies liegt über dem Holzschlag. Kein Wipfel rührt sich, kein Vogellaut ist zu hören. Graf Bruggstein geht ins Dor*, verstän- , diigt die Gendarmerie, schickt

einen Boten nach Altenkirchen zu den Angehörigen des jungen Holzknechtes und zieht dann im Pfarrhaus die Glocke. Eine halbe Stunde später läutet das Sterbeglöcklein vom Turm. Alles horcht auf und fragt, wer gestorben sei. Auch die Zaggierin tritt unter die Türe. Ate Graf Bruggstein durch das Vorgärtl her einkommt, starrt sie ihn von einer dumpfen Ahnung ergriffen mit weitgeöffneten Augen an. „Ist dem Toni was passiert?" „Nein, Zaggierin, der Toni ist gesund. Kommt mit in die Stube!" Eine Weile später hört

man einen grel len, durch Mark und Bein dringenden Schrei hinter den geschlossenen Fenstern und dann nichts mehr. Auch die Glocke im Turm ist verstummt. Am Grabe des Vaters Noch weiß der Toni 1 nichts. Er ist in den Bergen und macht, seinen Dienst, Graf Bruggstein schickt seinen Diener Wilhelm mit der Botschaft hinauf, daß der Toni auf der Stelle zu ihm herunterkommen soll. Aber noch ehe Wilhelm zur Jagdhütte kommt, ist die Brandl Monika beim Toni und berichtet ihm stockend und heißes Mit leid in den Augen

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Seite 14 von 20
Datum: 08.09.2001
Umfang: 20
I M L AND Boney M. zum ersten Hai in Südtirol Graf Trapp ruft zum Handeln auf (Up) Mit Hits wie „Rivers of Baby lon“, „Daddy Cool“, und „Brown girl in the ring“ hat die Kultgruppe der 70er Jahre Musikgeschichte ge schrieben. Zusammen mit ABBA hat sie einen neuen Trend, die Dis kokultur, gesetzt. Morgen sind Bo ney M. im Rahmen des „Ist sum merend festival 2001“ im Lido Neumarkt zum ersten Mal in Süd tirol zu Gast. Um wirklich alle Stai's der legendären 70er beisam men zu haben, sorgten

der Churburg in Schludems, Johannes Graf Trapp, hat sich Gedanken über die Zukunft des Bildungshauses Schloss Goldrain gemacht und stellt sich somit auf die Seite des geschassten Bildungsleiters Friedrich Häring. Von Christine Losso „Wie aus der Presse und aus ver schiedenen Gesprächen zu erfah ren war, leidet das Bildungshaus Schloss Goldrain trotz erfolgrei cher Bildungstätigkeit an einer chronischen und akuten Finanz not“, so Johannes Graf Trapp. Er und einige weitere Vinschger hätten sich nun Gedanken

finanzielle Verantwortung klar und eindeu tig zu übernehmen“, legt Trapp noch ein Scheit nach. Es könne von den Mitarbeitern und Mitar beiterinnen trotz intensiver Be mühungen dennoch nicht ver langt werden, dass alle Kosten nach Abzug der Landesforde rung durch Einnahmen gedeckt würden. „Diese Leistung erbrin gen auch andere ähnlich gelager te Bildungshäuser nicht“, w r eiß der Graf. So eine Forderung wür de die Weiterbildung, die für alle zugänglich und erschwinglich sein soll, unangemessen verteu ern

den“, um strategische Fehler aus der Vergangenheit aufzuarbeiten und zu vermeiden. Dann „müssen kurz- und langfristige Pläne über den Schuldenabbau der Genos senschaft diskutiert, erarbeitet und umgesetzt W'erden“. Und letztendlich bieten Graf Trapp und seine Mitstreiter die Mitar beit für die Lösung der Grund probleme an: „Eine Reihe von Personen ist bereit, in Zusam menarbeit mit der Genossen schaft, mit Fachexperten und der Belegschaft von Schloss Goldrain ihren persönlichen Ein satz zu leisten

“. In seinem „Auf ruf zum Handeln“ appelliert Graf Trapp, „rasch die notwendi gen Maßnahmen zur Sicherung des Bildungshauses in die Wege zu leiten“, und „gemeinsam eine Aktionsgruppe zu bilden, die in der Öffentlichkeit klarstellt, dass sie am Weiterbestand und an der Zukunftsfähigkeit dieser Vinschger Bildungseinrichtung interessiert ist und konkret dar an mitwirken wäll“. Johannes Graf Trapp: Rasch notwendige Maßnahmen ergreifen

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Volksbote
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Seite 29 von 48
Datum: 11.06.1995
Umfang: 48
Pie ..Gräfin" kehrt auf den Tennisthron zuruck Mit einem schlußendlich verdienten 7:5, 46,6:0-Erfolg über Arantxa Sanchez-Vi- cario sicherte sich die „Gräfin" ihren vier ten Titel bei den French Open. Gleich zeitig hat sie die führende Position in der Weltrangliste zurückerobert. PARIS (mk). Steffi Graf mußte lange warten, bis ihr Sieg endlich feststand. Erst nach über drei Stun den und zwei Regenpausen konnte sich die Brühlerin zum vierten Mal in ihrer Karriere als Siegerin der French Open

ich hoffentlich wie der im Finale - und gewinne dann gegen Steffi.“ Graf begann sehr nervös und machte viele unerzwungene Fehler, vor allem mit ihrer Vorhand. Sanchez führte schnell mit einem Break, doch Graf konterte sofort und stellte in der Folge sogar auf 5:3. Die neue Weltranglisten-Erste konnte ihre Chance aber nicht nüt zen und verlor erneut ihren Auf schlag. Danach wurde das Match wegen Regens kurz unterbrochen. Nach Wederbeginn schien sich die Deutsche, die zuletzt 1993 in Paris gewonnen

hatte, gefangen zu haben - sie holte sich den ersten Durchgang mit 7:5. Als Graf im zweiten Satz schon mit einem Break führte, dachten alle an ein jähes Ende - doch weit gefehlt. Die spanische Titelverteidigerin behielt die Ruhe und wartete auf die Feh ler ihrer Gegnerin. Mit Erfolg: „Fräulein Vorhand“ machte in die ser Phase des Matches ihrem Na men keine Ehre und vergab leicht fertig ihre Möglichkeiten. Vor al lem in taktischer Hinsicht wußte Graf in keinster Weise zu über zeugen. Immer wieder spielte

auch im Damentennis schon zu wenig. Auch eine erneute Regen unterbrechung beim Stande von 5:0 brachte Graf nicht mehr aus der Ruhe. Nach 1:49 Stunden ver wandelte die „Gräfin“ vier Tage vor ihrem 26. Geburtstag den zweiten Matchball zum verdienten 7:5,4:6,6:0-Erfolg. Den Poker schaffte stem Graf in Paris (redits mit dem Siegerpokal). Am Mittwoch fei ert sie ihren 26. Geburtstag. Arantxa Sanchez (unten) bot : zwar lange Gegenwehr, war im dritten Satz aber ohne Chance. Tun vs. Mike PARIS

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