er das Gemälde wieder an seinen alten Platz und fetzte sich nachdenklich in einen Sessel. Plötzlich ging die Tür auf. Es waren Dr. Kiesewetter und der Graf, die herein kamen. Watkin nahm rasch ein Buch zur Hand und dankte liebenswürdig für die Grüße der beiden Herren. Kiesewetter, der in der Absicht herein gekommen war, Max den Tresor zu zei gen, dachte ärgerlich: „Wie stelle ich es jetzt an, um diesen jungen Kiepergaß aus der Bibliothek zu locken?' „Herrliches Wetter draußen, Herr Kie- vergaß', begcnn
er. „Man sollte einen Spaziergang ma chen', sagte der Graf. „Ach', meinte Herr Watkin, den die Anwesenheit der beiden Freunde höchst verdroß, „ich habe eine nette Lektüre ge funden, daß ich gern auf einen Spazier gang verzichte. „Im Park fitzt fich's auch sehr nett', hob Kiesewetter an. „Ich für meine Per son lese gern in der freien Natur. Das sollten auch Sie tun, lieber Herr Kieper gaß. Dieses Lesen in Luft und Sonne stärkt ungeheuer die Nerven. Das ist eine ärztliche Erfahrung.' „Ach, ich habe wirklich selten starke Nerven
', versetzte Herr Watkin. „Eine Stärkung derselben ist bei mir nicht not wendig. „Hol dich der Satan!' dachte der Graf, der begierig war, nunmehr endlich den Tresor zu sehen. „In die Hölle mit euch beiden Assen!' dachte Herr Watkin. während er liebens würdig lächelte. „Der Kerl muß hier raus!' knirschte Dr. Kiesewetter heimlich. Eine Weile sahen sich alle drei verbindlich lächelnd an. Schließlich sagte Kiesewetter: „Spielen wir doch alle drei ein Stündchen Golf, wie? Da hat man wenigstens ein bißchen
Zerstreungl' Aeh, natürlich, ausgezeichnete Idee!' stimmte der Graf zu. „Ich werbe ein Weilchen mitspielen und mich dann drücken', dachte Herr Watkin. Laut sagte er: „Schön, spielen wir draußen auf die Wiese ein bißchen Golf.' „Gott sei Dankt' dachte Kiesewetter. „Jetzt haben wir ihn erst mal aus der Bibliothek raus. Gemeinsam gingen sie hinaus, holten Bälle und Stöcke und begaben sich auf die Wiese. Nachdem sie eine Viertelstunde höchst lustlos gespielt hatten, sagte Watkin, als fiele ihm plötzlich
!' Die beiden würdigen Freunde begaben sich In das Haus zurück und betraten dort die Bibliothek. Herr Watkin stand mitten Im Raum und hielt sich nachdenklich das Kinn. „Verflucht!' zischte der Graf unter drückt. „Teufel!' murmelte Kiesewetter. „Zum Henker mit euch!' dachte Herr Watkin. Mit einem verzerrten Lächeln sagte er: „Ich suche Schreibpapier. Das meinige ist nämlich in dem großen Ge päck, das noch auf dem Zoll liegt.' „Ach, mit Schreibpapier wird Ihnen der Sekretär aushelfen können', versetzte