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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 12.07.1898
Umfang: 8
1848 von den noch am Leben befindlichen Schützen festlich be gangen. Herr Franz von Stadler in Matrei, 'er damalige Hauptmann, begeht zugleich sein 50jahnges Oberschützenmeister- und Schützenhanpt- manns-Jubiläum. (Der Wiener Gesangverein in Bozen.) Am Dienstag, den 5. Juli kamen über 100 Mitglieder des Wiener Männergesangvereins (des be rühmtesten der Monarchie) am Zielpunkt ihres heurigen Ausfluges, in Bozen an. Sie wurden mit großer Herzlichkeit empfangen. Der Borstand des Wiener

Männergesangvereins, Herr Neuber, betonte in seiner Antwort auf die Begrüßungs ansprache des Bozner Bürgermeisters, dass die Wiener und Tiroler seit jeher das gemeinsam hätten, nämlich ein tiefes Ge müth und die Liebe zur Heimat und zum Vaterlande. Die Wiener haben sich schon in den ersten Tagen ihres Aufenthaltes ins Herz der Bozner hineingefungen. Das im Bürgersaale gegebene Festconeert nahm einen glänzenden Ver lauf, und die meisterhaft zur Ausführung ge brachten Vortrüge der Wiener Sänger fanden lebhaften

, ja stürmischen Beifall. Der den Sängern gebotene Frühschoppen auf Schloss Ruukelstein mundete denselben vortrefflich und versetzte sie in die gehobenste Festesstimmung. Auch das von den Wiener Sängern zugunsten des städtischen Armenfonds veranstaltete Bolksconcert am Johannesplatze nahm einen glänzenden Verlauf und erfreute sich eines massenhaften Besuches. Der Johannesplatz erstrahlte während des Concertes feenhaft in 'Elektrischer Beleuchtung.^ — Die herrlichen Stimmen der Sänger er regten allgemeine

Bewunderung. Die freundlichen und gemüthlichen Wiener waren auch so ent gegenkommend. dass, als das Programm längst abgewickelt war, immer wieder ein neues Lied unter dem Jubel des PublieumS zugegeben wurde. Erst um halb 10 Uhr fand das Concert ein Ende. (Unglück.) In Innsbruck wurde am 6. d. M. der Oberbauarbeiter Anton Schmiederer aus Ampass am Bahnhof vom Hebel einer Hebel maschine beim Aufheben eines schweren Wechsels so unglücklich am Hinterhaupt getroffen, dass er sofort todt zusammenbrach. (Brand

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Seite 3 von 5
Datum: 20.09.1910
Umfang: 5
oder aber nach dem Süden begeben. M Lhoiera . Noch immer wütet der schreck liche Würgengel. In Wien wurde am 13. Sep tember eine Menge von choleraverdächtigen Fällen konstatiert. Vorgestern und gestern sind keine neuen Fälle mehr gemeldet worden. Die Wiener Sanitätsbehörden haben die rigorosesten Vorkehrungen gegen die weitere Verbreitung der Seuche getroffen. Wir in Tirol sind gottlob vor dieser furchtbaren Krankheit sicher, weil bei uns die Grundlagen derselben gänzlich mangeln, desto mehr aber wendet

klagten Trustmagnaten droht außer Geldstrafen auch eine mehrjährige Freiheitsstrafe. ver Lhek Äes Leneralttades alz flugpssla- gier. Gleichsam zur Vorschau für den bevor stehenden Kaiserbesuch erschien vor einigen Tagen der Chef des Generalstabes G. d. I. Freiherr von Hintzendorfs auf dem Flugfelde bei Wiener-Neu stadt, wo reges Leben herrschte. Nachdem er mehrere Flüge beobachtet hatte, bestieg er über Einladung des Grafen Kolowrat dessen Flugschiff, um mit Oberleutnant Stohanzl einen Passagier flug

also um ihre Pensionierung bittlich zu werden; der Wink mit dem Zaunpsahl ist ja deutlich genug. Me geschickteste caschenckiedin von Europa. Am 12. Äril 1910 wurde in einem Wiener Ver- anüaunasetablissement ein internationaler Taschen dieb verhaftet, der sich für den 34jähngen Brillantenhändler Isaak Porgamenco ausgab und seit Februar 1910 m dortigen Variötss, Theatern und Nachtlokalen zahlreiche Taschendiebstähle aus geführt hat. Seine Zugehörigkeit zu emer inter nationalen Bande, die auch in Berlin gebrandschatzt

noch mit Stockstreichen bedroht wurde. Sie hat einen großen Teil ihres Gebens in Zuchthäusern verbracht. An die Wiener Polizei- direktion ist aus Elberfeld die Mitteilung gelangt, daß die Ehrlich auf Grund der Wiener Kurrende dort am 12. September verhaftet wurde. Die Auslieferungsverhandlungen sind eingeleüet. Line Mesensabrik gewischter Vrjefmsrltt» ferner alte Sizilien und Neapel. Ferrara fälschte gleichzeitig die Stempel, um die alten Marke» falsch abzustempeln und so wertvoller zu machen. Die Falsifikate lauten

später auf fanden, veranlaßten seine Uebersührung in das Krankenhaus. Dort starb er. Der Polizei ist es gelungen, den Täter zu verhaften. ver Lourler Set Ssreo. Der Wiener Polizei ist es gelungen, festzustellen, wie es sich mit dem .Grafen T chern )eff' verhält, dem angeblich während der Krönungsfeierlichkeiten in Cetinje Schmucksachen im Werte von Kr. 700.000 ge stohlen worden sind. Der angebliche Graf stammt aus Sibirien und ist der Sohn eines Soldaten und einer Bettlerin. Er war Zirkus-August

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Seite 1 von 8
Datum: 27.07.1897
Umfang: 8
>tgn»gsn M den „Tirol»« volksbotrn' xro viergesxaliens petitzeU» (Z S Tm. breit) S kr. Mr. 60. Brixen^ Dienstag, den 27. Juli W7. X. IcrHrg. Zildllttg und Anstand her FDeraley. Auf dem Lehrertag in Wiener-Neustadt haben neulich die socialdemokratisch-liberalen Lehrer den be—kannten Dittes als ihr Ideal qepriesen. Daraufhin bot das „Vaterland' eine Mmenlese aus den Werken des so verherrlichten Dittes. Das ist den liberalen Blättern unan genehm, und sie versuchen es so darzustellen

, als ob die Katholiken über den Lehrertag in Heller Verzweiflung wären. Das „T. T.' liefert einen Artikel mit dem Titel: „Die Clericalen in Mth.« — Es ist der Mühe wert, den Ansang dieses Artikels einfach zu citieren, um zu be weisen, wer in Wuth ist. Das „T. T.' bedient sich einer so „gewählten' Ausdrucksweise, wie man sie kaum in socialdemokratischen Blättern der röthesten Farbe findet. Der Eingang lautet: „Die Mucker sind außer sich über die Reden, welche beim Lehrertag in Wiener-Neu stadt gehalten wurden

und Freunde der Pilgersahrt. Dieser Anlass wurde in reichstem Maße ausgenützt zu herzlichen Ovationen für die hohen Adressaten der telegraphischen Kund gebungen. Der Jubel wollte aber nicht mehr enden, als der Gruß der Wiener an ihren hoch verdienten Herxn Bürgermeister beantragt wurde. Hier zeigte es sich, dass Dr. Lueger nicht weniger tief im Herzen des christlichen Wiener Volkes als im süperben RathhausederReichshauptstadtwohnt.Die Krone der Wiener Wallfahrtsfeier brachte indes der Abend

. Der Lichterumzug der Wiener Männer ist in Maria-Zell bereits in den früheren Jahren eine Denkwürdigkeit ersten Ranges ge worden ; es muss aber gesagt werden, dass wohl auch kein Bild im ganzenPilgerzuge so überwältigend großartig, so ernst und zugleich so kindlich-naiv sich darstellt als eben der Lichterumzug der Wiener Männer zur Schlussfeier. Mehr als 2000 Männer mit flammenden Kerzen und das „Großer Gott, wir loben dich!' mächtig singend zum Heiligthume der Mutter Gottes schreiten zu sehen, bleibt

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Seite 2 von 8
Datum: 15.11.1904
Umfang: 8
der deutschen Studentenschaft nach Entfernung nichtdeutscher Aufschriften und Anschlagtafeln aus der Universität nicht eingehen zu können. Die slawischen Studenten in Graz erklärten die Gerüchte über die von ihnen geplanten Demonstrationen für aus der Luft gegriffen. Was eine angebliche Sympathiekundgebung für die Italiener betrifft, so hätten die slawischen Studenten keinm Anlaß, in dieser Frage Stellung zu nehmen. Der akademische Senat der Wiener Universität gab am 12. Nov. die Antwort auf die Forderungen

der deutschen Studentenschaft bekannt. Hiernach wird gegen alle italienischen Studenten der Wiener Universität, die an den Vorgängen in Innsbruck beteiligt sind, mit ernsten Strafmitteln vor gegangen; die wegen Teilnahme an den Unruhen in Innsbruck auf anderen Universitäten relegierten Studenten werden an der Wiener Universität nicht aufgenommen; die Frage der Anbringung italienischer Anschläge ist einem eigens eingesetzten Ausschuß zugewiesen worden. Am 12. November erschien eine Abordnung italienischer

Studenten beim Rektor der Wiener Universität und erklärte, daß sich die Wiener italienischen Studenten mit ihren Jnnsbrucker Kollegen solidarisch fühlen. Wenn nicht alle Wiener italienischen Studenten nach Innsbruck gefahren seien, so sei daran nur der Umstand schuld, daß bei vielen die finanziellen Mittel hiezu fehlten. Die Abordnung verlangte vom Rektor Schutz für die Italiener und fragte, ob der akademische Senat die Fahrt italienischer Studenten nach Innsbruck an und für sich als eine strafbare

Handlung auffasse und wie die Angelegenheit der italienischen Kundmachungen stehe. Der Rektor erwiderte, daß eine eigene Kommission in der Frage der letzteren entscheiden werde und daß eine Disziplinarkommission über die nach Innsbruck gereisten Wiener italienischen Studenten ent scheiden werde. Die italienischen Studenten beim Unterrichts- minister. Am 12. November erschien beim Unterrichts minister eine Deputation von drei Studenten als Vertreter der italienischen Studentenschaft in Wien und Graz

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Seite 6 von 8
Datum: 31.05.1895
Umfang: 8
des Kaisers in Linz theilnehmen könnten'. Darüber schreibt aber die „Ostdeutsche Rundschau': Zur Vornahme der Delegationswahlen aus dem Abgeordneten hause wurde für Mittwoch, abends 7 Uhr, eine Sitzung anberaumt. Da zu gleicherZeit der Wiener Gemeinderath versammelt ist, um die Bürgermeisterwahl vorzunehmen, so liegt in der Anberaumung der Abgeordnetenhaus-Sitzung ein schlauer Schachzug der Coalitionsparteien, darauf berechnet, die Wahl antisemitischer Delegierter aus Niederösterreich unmöglich

zu machen und den Liberalen alle drei Mandate zuzuschanzen. Dem Wiener Gemeinderathe gehören folgende niederösterreichische Abgeordnete an: Dr. Lueger, Dr. Geßmann, Polzhofer, Steiner, Schlesinger. Da nun eine Entfernung während der Bürger meisterwahl mit dem Verluste des Mandates ver knüpft ist, ist es den Genannten vollständig unmöglich gemacht, an den Delegationswahlen theilzunehmen. Auf liberaler Seite kommt nur einer — Abgeordneter Noske — in Abfall. Die katholisch-conservative Partei will nach dem „Linzer

Volksblatt' von diesem „Schachzug', wenn es einer ist, sicherlich nichts wissen. Sie findet es ungehörig, dass gleich sechs Abgeordnete, darunter fünf Oppositionelle, verhindert werden sollen, an der Delegationswahl theilzunehmen, da diese Wahl doch auch an einem anderen Tage vorgenommen werden könnte. Wien, 27. Mai. (Cvmmunales Schul bücheramt.) Der neue Gemeinderath Kreisel, ein „Antiliberaler', hat im Wiener Gemeinderath einen höchst zeitgemäßen Reformantrag über die Schulbücherfrage eingebracht

, der jedesfalls schon deshalb zweckmäßig ist, weil er von den liberalen Organen in ziemlich läppischer Weise ins Lächer liche zu ziehen versucht wird. Der Antrag bezweckt kurzweg die Errichtung eines communalen Schulbücheramtes. Dieses Schulbücheramt, aus zehn Gemeinderäthen und zehn Schulmännern bestehend, schreibt eine Coneurrenz für neue Schul bücher aus, die nur bei V e rl egern in Wien erscheinen dürfen. Ebenso dürfen die Lehr mittel überhaupt nur von Wiener. Indu striellen geliefert werden. Wer da weiß

haben, in einen anderen Bezirk übersiedeln zu müssen: der wird es nur für billig finden, wenn endlich einmal von einem Wiener Gemeinderath, und würde es auch ein Liberaler gewesen sein, ein so vernünftiger Antrag ein gebracht wurde. Sind Bücher praktisch, dann können Generationen aus denselben lernen und in allen gleichartigen Schulen gleiche Schulbücher existieren, die die Eltern für alle ihre Kinder brauchen können. Seit Jahrzehnten pfuschen die Wiener Pädagogen an unseren Kindern herum, um schließlich

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Seite 1 von 8
Datum: 06.10.1904
Umfang: 8
sich jetzt zu einem Bund fest zusammenschließen. Im ganzen Aas neue Wiener Versorgnngshem, das größte und besteingerichtete Armenhaus der Welt. Am 15. Juni 1904 fand in Wien-Lainz im Beisein des Kaisers in feierlicher Weise dieSchluß- steinlegung des großartigsten Versorgungshauses der Welt statt. Das neue, im Gebiet der ehe maligen Gemeinden Lainz und Ober°St. Veit gelegene Wiener Versorgungsheim umfaßt einen ganzen Gebäudekomplex und bietet 5000 Männern und Frauen ein Heim, kann es also, was Ein wohnerzahl anbelangt

, mit mancher kleineren Stadt aufnehmen. Zum Versorgungsheim gehören nicht weniger als 29 ansehnliche Gebäude. „Eine echt christliche und soziale Tat hat damit der Wiener Gemeinderat vollbracht,' so bemerkte mit Recht der »Mährische Volksbote' vom 24. Juni 1904. In der Tat: Haben die Christlichsozialen Wiens schon durch die Erbauung der neuen Gaswerke, der Elektrizitötswerke, durch eine wesentliche Besserung des ganzen Verkehrs lebens :e. bewiesen, daß sie Männer sind, welche die Bedürfnisse der Zeit verstehen

, so haben sie speziell mit dem neuen Versorgungsheim den denkbar schönsten Beweis geliefert, daß ihnen der Titel „christlichsozial' nicht eine leere Phrase ist. — Bevor wir in eine nähere Schilderung des Wiener Versorgungsheims eingehen, sei die Stimme eines den Christlichsozialen schon äußerst ge hässigen Blattes über das neue Werk zitiert. Wer die geradezu planmäßige Feindseligkeit der Wiener sozialdemokratischen „Arbeiterzeitung' gegen alle christlichsozialen Unternehmungen kennt, der wird uns recht geben

, wenn wir sagen: Das neue, von der christlichsozialen Wiener Gemeinde verwaltung erbaute Versorgungsheim muß tat sächlich Anerkennung verdienen, wenn sogar die „Arbeiterzeitung' das neue Werk als ein „Ruhmes kapitel' bezeichnet. Das genannte Organ schreibt: „Das neue Wiener Versorgungsheim bildet eine ganze Stadt und wurde mit beinahe ameri kanischer Geschwindigkeit in der kurzen Zeit von nicht ganz zwei Jahren — der erste Spatenstich wurde am 26. Juni 1902 getan — vollendet. Was hier in dieser knappen Zeit

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Seite 13 von 16
Datum: 29.07.1915
Umfang: 16
MS Der Fliegerkurier von Przemysl. Roman von Kurt Matull. 40 Gleichzeitig zog er aus einer Zeitungs- -mappe zu seiner rechten Hanh eine der Wiener Zeitungen hervor, überflog anscheinend noch mals die Hauptseite, schüttelte den Kopf und sah dann auf den vor ihm stehenden Leutnant Stephan Andraski. „Wie konnte das geschehen? Erzählen Sie.' Knapp und klar erklärte Stephan Andras- x seinem kaiserlichen Herrn den Vorfall auf dem Flugplatz. Das hastige Ankommen der beiden vermeintlichen

übernachtet und marschierten nun zum Bahnhof. Gegen die Russen ging es. Sie kannten bereits ihre Bestimmung. , „ Da hatten es sich die Wiener nicht nehmen Men und gingen neben den tapferen Tiroler schützen zu Tausenden mit. Schmückten ihnen Stutzen, die Mützen und Blusen mit Blu men, trugen ihnen von allen Seiten Liebes gaben zu und freuten sich, wie diese breitschult- Donnerstag, den 29. Juli rigen, sehnigen Söhne Tirols mit hellen Iuch- zern die Hurras der Wiener beantworteten. sangen

Soldateska zum Opfer fal len konnte. Bei solchem Gedanken ballten sich die Fin ger mancher Faust tief in die Handfläche, und manch Zivilist verwünschte sein Alter oder seine Dienstuntauglichkeit, die ihn daran hinderte, eine Waffe zu ergreifen und sie gegen die Rus sen zu gebrauchen. Ueber die Praterstraße mußte das Baon, und dort erhielt es eine Wartezeit. Da kam vom Bahnhof ber eine jener lan gen Automobilkolonnen mit den Roten Kreuz- Flaggen und brachte verwundete Kameraden in die Wiener Spitäler

. Schweigend stand das Bataillon. Stumm waren die Wiener, und wie eine Erlösung be grüßten sie es. als aus dem einen Roten Kreuz- Automobil ein österreichischer Kavallerist den Kopf in Bandagen aus dem Fenster hinaus schob und den Tiroler Kameraden ein lautes Grüß Gott zurief. Wie aus einer einzigen Kehle — wie ein tiefer Donner klang es den Verwundeten zu rück: Grüß Gott? Nun kamen auch weitere Zurufe aus den anderen Automobilen: die Wiener begannen die zurückkehrenden Verwundeten gleichfalls jubelnd

zu begrüßen, und das lähmende Schweigen des Krieges über seine Schrecken war gebrochen. Das alles sahen Hedwig Bechner und die Mutter Stephans mit an. Als der Verwundetentransport vorüber war und das Tiroler Bataillon wieder singend weitermarschierte, liefen durch die Menge Zei tungsjungen, die mit ihrem schrillen Ausruf die Wiener Morgenblätter anpriesen und da bei, um die Kauflust des Publikums anzuregen, gellend den Hauptartikel ausriefen. Die Mutter faßte plötzlich nach den Ar men der Braut

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Seite 13 von 16
Datum: 11.05.1915
Umfang: 16
bleiben, da sie es verhindern, die Leichen zu beerdige». Nur Geduld, bald wird es heißen: „Ruß', mach Dich aus die Äcken!' Me Wien seine Helden ehrt. In einer Versammlung bei Wimberger in Wien äußerte sich der Wiener Bürgermeister auch über die Art und Weise, wie Wien seine toten Helden zu ehren gedenkt. Im Verlaufe ber Rede sagte Dr. Weiskirchner: „Draußen auf der großen Grabstätte gegen Osten unserer Stadt haben wir Gräber geschaf fen, in denen die in Wien gestorbenen Helden und die gefallenen

Wiener begraben werden. Leider mehrt sich die Zahl dieser Gräber, aber mit Stolz erfüllt mich, daß jede Familie es als Auszeichnung betrachtet, wenn ihre gefallenen Angehörigen in diesen Heldengräbern bestattet werden. Dort werden wir ein großes Denkmal errichten, als ErinnerMK an die große und schwere Zeit. Wir werden durch Erinnerungs tafeln in Stein und Erz im Arkadenhofe des Rathauses der gefallenen Wiener in Ehren gedenken. Zch habe ferner ein Projekt eines Eichen haines ausarbeiten lassen

, und für jeden ge fallenen Wiener soll eine Eiche gepflanzt wer den. (Lebhafter Beifall.) Deutsche Eichen sollen stehen als Erinnerung an jene Wiener, die im Kampfe für ihr Vaterland den Tod er litten haben. (Stürmischer Beifall.) Ich möch te aber auch für diejenigen sorgen, die von den Schlachtfeldern zurückkehren und denen ein Erwerb oder die volle Ausübung ihres Beru fes unmöglich gemacht worden ist. Es wird sich der Stadtrat in einer der nächsten Sitzungen mit dem Projekte von Kriegerheimstätten be fassen. (Großer

.) So kann ich heute schlie ßen. Ich kann ruhig sagen, die Wiener und Wienerinnen des Kriegsjahres 1914/15 haben nach jeder Richtung ihre Pflicht erfüllt, aber auch die Gemeindeverwaltung hat ihre Pflicht erfüllt und kommende Enkel und Urenkel wer den auf Grund dokumentarischer Nachweise sa gen: Die Wiener und Wienerinnen dieser Zeit waren nicht unwert der großen Zeit, die ihnen das Schicksal gestellt hat.' M WMmM unö allen - 5 lnsMoMran^eiten Vermischtes. 6 WM? iss- iesLküdle^--!-- * Der Friedenspreis

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Seite 4 von 8
Datum: 05.07.1904
Umfang: 8
und der Hornist blies den General marsch. Die Musik tat auch ihr Möglichstes zur Verherrlichung drs Festes. Allgemein hörte man nur ein Lob: so schön war es noch nie. So vieler Leute bei der Prozesston konnten sich die ältesten Dorsbewohner nicht erinnern. Recht so! Möge es auch in Zukunft so bleiben zum Wohle der ganzen Gemeinde und zur Freude des Herrn Pfarrers von Natz, der mit unermüd lichem Eifer und befiändiqer Fürsorge sür Kirche und Gemeindewohl stets bedacht ist. Vom tande, 30. Juni. (Zur Wiener

Fleischvsrsorgungsfrage.) Vor einigen Jahren hat der bekannte Abgeordnete Dr. Weiß kirchner in einer Versammlung in Bruneck den Ausspruch getan: „Wenn wir Wiener öfter nach Tirol herkommen und die Tiroler zu uns nach Wien, dann werden wir miteinander mit der Zeit gewiß Mittel und Wege finden, das Tiroler Vieh unmittelbar auf den Wiener Markt zu bringen und so dem Tiroler Bauer eine sichere Absatz quelle für sein Vieh zu eröffnen.' Dieses Projekt ist nun seiner Verwirklichung einen großen Schritt näher gerückt durch das städtische

Uebernahms- awt, welches zu errichten der Wiener Gemeinde rat in letzter Zeit definitiv beschlossen hat. Wir möchten mit diesen Zeilen alle interessierten Kreise» besonders die viehzuchttreibende Bauern schaft auf dieses überaus wichtige Unternehmen nachdrücklichst aufmerksam machen. Es liegt gewiß im Interesse der ganzen Bauernschaft Tirols/ jetzt schon das Augenmerk auf die baldige Eroberung des Wiener Marktes zu werfen. Man kann gegenwärtig von Viehbesitzern oft die Be fürchtung aussprechen hören

, die gegenwärtigen überaus günstigen Viehpreise könnten Plötzlich wieder zurückgehen, besonders, wenn der hohe deutsche Viehzoll nicht gemindert werden sollte. Gewiß hat diese Furcht ihre, volle Berechtigung. Aber sicher kann die nachteilige Wirkung der erhöhten deutschen Viehzölle dadurch wenigstens einigermaßen ausgeglichen werden, daß uns die direkte Beschickung des Wiener Marktes ermöglicht wird. Muß es ja überhaupt als ein höchst un gesundes Verhältnis angesehen werden, daß dieser wichtigste Markt

des ganzen Reiches uns bisher faktisch ganz versperrt war. Darum wird gewiß ganz Tirol den Beschluß des Wiener Gemeinde rates mit Freuden begrüßen und baldigst daran gehen, sich denselben zunutze zu machen. Haben wir im Inland eine günstige Absatzquelle für unser Vieh, dann sind wir auf das Ausland, speziell auf Deutschland, nicht mehr angewiesen und dann wird das Deutsche Reich, das ja unser Tiroler Vieh auf die Länge nie ganz entbehren kann, seine hohen ViehMe selbst bezahlen müssen. Sand in Taufers

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Seite 2 von 8
Datum: 02.07.1921
Umfang: 8
man ihrer 8000, darunter 7200 Juden. Unter diesen befinden sich 5400 erst im Kriege nach Wien zugewanderte Oft juden, arme Flüchtlinge, die vom goldenen Wiener Herzen mitleidsvoll aufgenommen wurden! Vor dem Kriege waren von 16.000 Wiener Großhäusern 3000 in jüdischem Besitz; in den Kriegsjahren kauften die reich gewordenen Juden 3600 Großhüuser dazu. Im Jänner 1918 allein gingen 68 große Wiener Häuser in jüdische Hände über. Die 10 Großbanken Wiens sind fast aus schließlich jüdischer Besitz. 1913 betrug

diese traurige Tatsache nicht aus d-, Welt zu schaffen. ^ Leider steht es in der Intelligenzwelt besser. Auch die gelehrten Berufe sind veriM In Wien sind von 100 Aerzten 70 Juden 100 Rechtsanwälten 73 Juden. Der Prozents? der Juden in den Wiener Mittelschulen iiberSÄ den Bevölkerungsdurchschnitt um 400 Prozent Prozen Noch ärger ist die Verjudung in den akadetnisch» Bildungsstätten. Bon den bestehenden 67 akademi- schen Vereinigungen Wiener Hochschüler sind 3ß jüdisch. 70 Prozent aller Wiener Universität

gibt es 48 große, rein jüdische Verlagsunternehmungen. Ergüsse jüdischen Geistes werden wahllos verlegt, der deutsche Dichter und Gelehrte verhungert in der Dachkammer. Am ärgsten aber hat sich das zersetzende Juden tum eingefressen in das Volkstum auf dem Gebiete der Presse. Die ganze öffentliche Meinung wird von einigen maßgebenden Juden „gemacht'. Zn Wien werden täglich 1,250.000 Zeitungen gedruckt, davon sind nur 85.000 arischer Herkunst. 932°/» aller Wiener Zeitungen sind von Juden heraus

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Seite 6 von 8
Datum: 28.12.1920
Umfang: 8
Weite S. Dienstag, Brixener Chronik.! 28. Dezember 1920. Nr. 1HZ. Lebendgewicht bewegten, sind sie nunmehr auf 26 bis 25 Kr. gefallen. Einige größere Partien werden sogar zk 24 Kronen verkaust. Dieser Preis sturz wurde den Ausfuhrschwierigkeiten und dein Sinken des Kukuruzpreises zugeschrieben; Mais kann nämlich auch nicht ausgeführt werden. Die wiener Banken im Besitz des Auslands- kapikals. Wien hat jetzt gegen 20 große und kleine Banken, dazu noch eine Anzahl von Bankiers

, die alle aus der Not des Volkes riesig verdienen. Während Staat und Volk zusammengebrochen find, blühen neue Bankpläne aus den Ruinen. Nun will das jüdische Weltkapital die Wiener Banken zur Beherrschung Mitteleuropas uW zur Eroberung des Ostens verwenden^ Zu diesem Zwecke beteiligen sich die westlichen Kapitalisten an den Wiener Banken. Zwei erste Brüsseler Banken haben soeben 50 Millionen Kronen neuer Aktien des Wiener Bankvereins übernommen. Schon früher haben andere Wiener Banken mit der Heranziehung

ausländischen Kapitals begonnen. Die Rothschildsche Kreditanstalt hat Kuhn Loeb und die Guaranty Trust Company in Neuyork zum Teilhaber gemacht, die Länderbank wird ganz zum französischen Institut mit einem neuen Kapitals» zufluß von 40 Millionen Franken umgewandelt, die Anglobank verhandelt in London wegen Ge winnung englischer Interessenten für die in Aus sicht genommene Kapitalsvermehrung von 200 auf 300 Millionen Kronen, bei der Wiener Kom- merzialbank ist französisches, bei der Depositenbank

. Wien war von jeher der finanzielle Vermittlungsplatz für den Balkan, für serbische, bulgarische Anleihen, die Türkenlose und die orientalischen Bahnen wurden hier ge schaffen, selbst ungarische Geschäfte wurden jahre lang über Wien geschloffen. So sind die Wiener Institute sür die ausländischen Banken gleichsam die Generalvertretung für den Osten, die Ge schäfte findet und sie durch ihre Tüchtigkeit und Er fahrung erfolgreich abwickelt. So wird auf dem Wege über Wien zwar nicht dem armen Oester

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Seite 2 von 4
Datum: 08.01.1920
Umfang: 4
begleitete, war begreif licherweise mit Sorge überladen, denn er kam ja in der Nacht in den südlicher gelegenen Stationen an, so daß eine Unterbringung der Kinder in die verschiedenen Abgabsorte in Frage gestellt war. Viele der Menschen hatten sich die Wiener Kinder nicht so vorgestellt, wie sie sie nun sahen. Gerüchte, die das Böse vergrößern und das Gute verschweigen, hatten manche noch im letzten Augen blick abgeschreckt, ein Kind, wie vereinbart, zu übernehmen. Nun waren sie da, die Wiener Kinder

. Und die Kinder hielten sich tapfer. Wie leicht und genau gaben auch die Kleinsten ihren Wiener Wohnort an! Freilich einige kleine Mädchen überkam bei dieser Frage das Heimweh. Sie konNlen nur weinen und lispeln. Müde und abgespannt waren sie zudem sehr nach der 27stündigen Fahrt mit ihrer Unruhe und den zahlreichen Eindrücken. Eine Frau brachte einen 8. Jänner. 1920. kleinen Knaben schlafend. Aufgeweckt, gab er trotz, dem mit aller Festigkeit Bezirk, Gasse, Hausnummet, Stock und Türnummer seiner Wiener

vorauszusehen, werde» es die Kinder in der Stadt gut haben. Schwerer vielleicht werden sich die Kleinen bei den Bauwl hineinfinden, wo sie ganz andere Gebräuche, aber auch eine ihnen fremde Sprache finden. Wenn ein Bauer in vollster Gutmütigkeit einem kleinen Buben zurief: „Bind' dir den Strichen hinten am. Schnerfer, dann lafn dir alle nach', so läßt sich mit Bestimmtheit sagen, daß dem Buben so z» Mute gewesen ist, wie es dem Bauern wäre, wen» ihm ein Wiener Fiaker als Auskunft über eine Wegrichtung sagte

: „Da gengans da übri, dort umi und dann da eini.' Die Sprache macht aber nicht alles. Sind ja doch Wiener Kinder nach Holland, Schweden, nach der Schweiz und nach Italien gekommen. Mäch tiger und eindringlicher als die Sprache des Munde» ist die detz Herzens. Wer den Trieb hat, Liebe und Freude in die Seele eines Kindes zu senken, wird den Weg schon finden. So wollen wir hoffen, daß sich die Kinder im schönen Brixener Talbecken erholen, daß aber auch die freundlichen Menschen, die sich eines Kindes

angenommen haben, wenig Verdruß und manche Freude erleben. Eine beratende Stelle für die Wiener Kinder. Mit diesen Kindern ist ein Fürsorger, Herr Fachlehrer Karl Just, aus Wien mitgekomme». Um alle Fragen, Wünsche und Beschwerden, die mit der Kinder Unterbringung im Zusammenhange stehen, entgegenzunehmen, wird dieser Herr täglich an Werktagen zwischen 3 bis 4 Uhr nachmittag» ' SMagifHvorH, ll. M Hpvochsn sei«. Fn»» besonders ist eine Rücksprache geboten, wenn Kinder erkranken oder aus erzieherischen

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Seite 2 von 8
Datum: 21.02.1920
Umfang: 8
hat es trotz unvermeidlicher Niederlagen eine große Zu kunft, im letzteren ist sein Schicksal trotz kleiner, un mittelbarer Erfolge besiegelt. politische Vlackricbten. So sind sie! Die „Wiener Stimmen' schreiben: „Nahezu eine Million Wiener mußten durch zwei Tage ohne Brot bleiben, weil die Sozialdemokraten der Ankerbrotfabrik das Arbeiten nicht mehr freute, da der Unternehmer zögerte, ihre Forderung, einen ; Arbeiter aufs Master «u. ''' werfen, zu erfüllen. Die Wiener, in der Meinung, sie hätten bereits

hat.' Nun wissen wir es: Das Brotessen ist nach sozialdemokratischer Auffassung ein bloßes .Behagen' unserer ver wöhnten Wiener. Die Sozialdemokratie, die den Wienern schon so vieles abgewöhnt hat, wird ihnen auch noch das Behagen des Brotessens ab andere, was aus seiner Titulatur gefolgert werden könnte, ist nicht nachgewiesen. Aber sei dem, wie immer, Humoresken werden massenhaft erzeugt und an den Mann gebracht — bisweilen auch an die Frau. Wenn die Humoreske beim Rekordleser die gesuchte Emotion

genau erinnern -- er verlangt's auch nicht, weil Brixener Chronik. gewöhnen. Es genügt, daß die Sozialdemokraten einer Fabrik das Arbeiten neben einem Nicht- fozialdemokraten .unbehaglich' finden, um sie zu veranlassen, einer Million hungernder Wiener den Brotbezug zu sperren. Das kleinste Unbehagen der Genossen irgendeiner Fabrik sollen die Kon sumenten millionenfach büßen. Die Welt soll er fahren, was für eine unbehagliche Partei die Sozialdemokratie ist, wenn sie regiert und ver waltet.' Vas

zu ver» schaffen, um unsere Volkswirtschaft in Gang z« bringen. Wenn man dafür verantwortlich ist, daß 6Vs Millionen Menschen leben können, muß mos die realen Machtverhältnisse der Welt anschaue» und eine Politik machen, die die Verhältnisse vo»- schreiben. Sie Wiener Uunstsammlunsen sollen verpfändet werden. Dem „Neuen Wiener Togblatt' wird vo» unterrichteter Seite mitgeteilt, daß die Inventari sierung der Kunstsammlung „Albertina' den Zweck hat, zu untersuchen, ob daselbst für einen even tuellen

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Seite 2 von 8
Datum: 18.04.1907
Umfang: 8
beschlossen, in Wien ein Riesen-Großwarenhaus zu errichten. „Dieses Projekt Karpeles-Skaret,' sagte jüngst der Wiener Vizebürgermeister Dr. Porzer aus einer Wählerversammlung, „wird in der nächsten Gemeinderatssttzung zur Sprache kommen, weil die Firma Skaret und Komp. um die Bau bewilligung für eine große Fabrik im zehntm Bezirke angesucht hat. Der Stadtrat hat diese Baubewilligung verweigert. Er mußte sie verweigern, denn er wäre nicht würdig, sein Amt zu versehen, wenn er, von der christlichen

Bevölkerung Wiens entsendet, einem Unternehmen die Zustimmung geben würde, welches berechnet ist, den Wiener Gewerbestand zugrunde zu richten. Es ist berechnet, einen tödlichen Streich gegen das Wiener Gewerbe zu sühren und durch Streiks eine Verteuerung der Lebensmittel herbeizuführen, wodurch die Bevölkerung zwar leidet — was aber diese Herren nicht geniert — die Herren aber ihre Produkte dann teurer verkaufen können. Der Stadtrat wäre allein kompetent, über die Baubewilligung zu entscheiden

auch der Ver-: waltunFsgerrchtshof noch ein Fünkchen von Gefühl und Herz für die Wiener Bevölkerung haben. Wenn die Herren oben dagegen sind, dann sollen sie die ganze Verantwortung für das Schwer gewicht eines solchen Schrittes tragen.' Dieser herzhafte Entschluß der Wiener Stadtvertretung wird allseits lebhaften Beifall finden. Wäre überall in den größeren Städten mit einem Ver bot den Großwarenhäusern entgegengetreten worden, so stünde es heute in Deutschland wie in Oesterreich um vieles besser

mit dem Gewerbe- und Handwerkerstand. für eine kekorw ües Herrenhauses trat in einer Wiener Wählerversammlung Landmarschall Prinz Alois Liechtenstein ein; er erklärte, im Herrenhause sei durch sortgesetzte Ernennung aus rangierter altliberaler Parteigrößen und einge trockneter Bureaukraten der ältesten Jahrgänge ein Milieu geschaffen worden, welches jedem volksfreundlichen Reformwerke sich verschließe. Eine Resorm des Herrenhauses im christlich konservativen Sinne sei unvermeidlich. Ungarn

. Me ZwsgleichsverhAnMngen. Am Samstag nachmittags fand in Wien unter dem Vorsitze des Ministerpräsidenten Baron Beck ein Minister rat statt, der sich zweifellos u. a. mit dem Er gebnis der bisherigen Ausgleichsverhandlungen befaßte. Wie ein Wiener Montagsblatt meldet, werden die nächsten Ausaleichskonferenzen zwischen den beiderseitigen Ministerien wahrscheinlich erst nach Beendigung der österreichischen Reichsrats wahlen in Ofen-Pest stattfinden; bis dahin werden die Fachreferenten das aufgelaufene Material „aufarbeiten

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Seite 4 von 8
Datum: 24.01.1918
Umfang: 8
bis 25. Fe bruar 1918. Vermischtes. Exzellenz Professor Alois Alusil. Der Kaiser hat dein bekannten Orientalisten im Priestertleide Professor an der Wiener Uni versität Alois Musil die Würde eines Gehei men Rates verliehen. — Professor Musil hat sich durch seine zahlreichen Forschungs reisen nach Arabien einen klangvollen Namen in wissenschaftlichen Kreisen gemacht. An die zehn Male führte ihn sein Weg unter den größ ten Mühsalen und Gefahren in die arabischen Wüsten, wo er zahlreiche Ueberrefte ganz alter

für die kaiserliche Wertschätzung, deren sich der berühmte For er erfreut. * Aus der Wiener Universität 3 Prozent !-c. ^.e vnd 62 Prozent semitische Hörer. Die Zustände an der Wiener Universität werden, wie die ,,Reichspost' schreibt, zunehmend uner- lräalicher Gegenwärtig sind mir soweit, daß der Prozentsatz der artzeyen Hörer richtig auf acht Prozent gesunken ist. Die Uberwucherung der Wiener Fakultäten besorgt nabezn ans- schließlich der senntische Zufluß aus dem Nord osten. Die Blüte der arischen Jugend steht

gebildet werden, die nach Palästina gesandt werden sollen. Diese Regimenter, die nur aus Freiwilligen bestehen werden, sind be stimmt, Jerusalem der Entente wieder abzu nehmen. — Die Wiener „Rundschau' glossiert diese „Neuigkeit' folgendermaßen: Wie wir hören, wird sich diese Legion vorwiegend aus den unentbehrlichen Talmudschülern und kul- tusgemeindeamtlich beglaubigten Rabbinats- kandidaten zusammensetzen. Ewige in besseren Leopoldstädter Kreisen bekannte und aus iuf- seyenerregenden

Gerichtsverhandlungen in Er innerung stehende jüdische Polizeikonfidenten werden den „Aufklärertrupp', verschiedene Kasfeehausmatadore vom Wiener Kai den „Stoß'-Trupp der neuen Legion formieren, ^le wir weiter hören, will die Wiener „Eon- eordia' gegen den Plan in einer außerordent lichen Generalversammlung Stellung nehmen, da sie eine Verödung der „großen' Redaktio nen befürchtet. ^ Bestechung de? rumänischen Presse durch die russische Regierung. In den geheimen Ar chiven sind nach einer Mewung aus Peters burg Schriftstücke

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Seite 2 von 8
Datum: 16.06.1906
Umfang: 8
) seien. Judäomagyarilche Hetze. Wie eine hungrige Meute fiel die den Christlichsozialen feindliche Presse in Ungarn und in Oesterreich über Dr. Lueger und die christlichen Wiener her wegen der Vorfälle in der Wiener Bankgasse (vor dem ungarischen Ministerium) am 10. Juni. „Budapest! HirlaP' richtete an den Thronfolger die Aufforderung, die christlichsoziale Gesellschaft, die ihn nur kompromittiere, von sich zu stoßen. Das „Neue Pester Journal' forderte den Sturz Luegers als die einzige Genugtuung

für das ^an der ungarischen Nation verübte Attentat'; seine eigene Partei möge ihn fallen lassen. Der „Pesti HirlaP' schrieb von der „Tobsucht Luegers', nannte die Demonstranten in der Bankgasse, die dem Mittel- und Arbeiter stand angehörten, »nichtswürdigen. Mob, Bande von Tagdieben'; der vornehme „Pester Lloyd' nennt Lueger „einen Häuptling von unsagbaren Qualitäten'. Doch diese Wutausbrüche magyarischer Blätter sind noch viel eher begreiflich als die Lügen der Wiener Judsnpresse, der sich in blindem Hasse

die sozialdemokratische und deutschnationale anschloß. Welche Titel verdient (nach obigen Mustern) der Delegierte Samuel Bakonyi, ein Debrecziner Jade und Mitglied der Kossulhpirtei, der vom Fenster d^s ersten Stockes im ungarischen Ministerium aus auf die Menge die Geberde machte, man solle sich aufhängen, und der am meisten herumerhöhnte? Was für Ehrennamen verdienen die Herren Wekerle. Kossuth und Zichy welche selbst, wie das „D. V.' meldet, von oben herab die vorbeiziehenden Wiener verhöhnten und deren Erregung

herausforderten! Mit Recht schreibt die „Germania' in Berlin: „Eine allzu große Empfindlichkeit steht den Herren jenseits der Leicha nicht an, denn was sollen die Wiener Vorgänge am Sonntag bedeuten gegenüber denjenigen, die in Pest Tag für Tag den Oesterreichern geboten werden, welche dieselben bisher ruhig hinnahmen — in ihrer sprichwörtlichen österreichischen Gemüt lichkeit !' Der jüdische Soziführer aus Galizien, Breiter, beeilte sich, im Parlament zu inter pellieren; dabei denunzierte er aufs frechste

-Pest aus mehrere Anfragen erklärte: „Es war nicht so schlimm, wie die Sache geschildert wurde. In diesen Schilderungen wurde mit sehr grellen Farben aufgetragen. Es ist nicht richtig, daß ein Taschenmesser in den Beratungssaal der ungarischen Delegation geflogen ist' (wie von der gesamten semitischen Wiener Presse behauptet wurde). Auf die Frage, ob der Thronfolger tatsächlich mit der Demon stration in Zusammenhang stehe, erwiderte Wekerle lächelnd: „Das ist ein Märchen!' - Kurze Nachrichten

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Seite 6 von 8
Datum: 27.09.1898
Umfang: 8
Seite 6. Nr. 78. Dienstag, „Brixener Chronik.' (Der Kaiser und die Wiener.) Auf die Ansprache Dr. Luegers in der Audienz des Gemsinderathes von Wien erwiderte der Kaiser mit liefer Rührung, er danke der Bevölkerung und der Gemeinde Wien für den Ausdruck der Trauer von ganzem Herzen. Er könne nur wiederholen, dass er in dem schweren Schlage, der ihn getroffen, Trost und Linderung finde in dem Vertrauen auf Gott und in der Treue und Liebe seines Volkes; er hoffe die Kraft zu finden

, um auszuharren in der Erfüllung seiner Pflichten. Hierauf reichte Se. Majestät dem Bürgermeister die Hand und dankte ihm für die schönen Worte, die er an- lässiich der Trauerkundgebung im Gemeinderathe gesprochen; diese hätten ihm ungemein wohl gethan. Geradezu rührend und ergreifend — bemerkte der Monarch weiter — sei die Trauer und innige Antheilnahme der Wiener Bevölkerung gewesen, und es müsse die Ruhe und Ordnung, mit der alles vor sich gieng, hervorgehoben werden. Die Wiener hätten

sich in dieser Richtung immer hervorgethan. Die große Autheilnahme habe ihm den Beweis geliefert, wie sehr sein Volk ihn liebe. Die Wiener seien einzig in ihrer Art; er fühle sich mit ihnen als eine einzige große Familie. — Der Kaiser sprach tiefgerührt diese Worte und entließ hierauf das Gemeinde- rathspräsidium in huldvollster Weise. („Rchpst.') Mit dem dritten Seelenamte, 21. September, in der Hofcapelle, welchem der Kaiser und die Mitglieder des Kaiserhauses anwohnten, wurden die ossicielleu Trauerfestlichkeiten

abgeschlossen. Am 21. d. M. vormittags fanden in allen Wiener Pfarrkirchen Trauerandachten statt. (Die Anarchisten.) In den letzten Tagen wurden in Mailand, woselbst die Polizei einen besonderen Ueberwachungsdienst eingerichtet hat, mehr als hundert verdächtige Personen ver hastet. Außerdem fanden bei mehreren bekannten Anarchisten Hausdurchsuchungen statt, die jedoch nichts Gravierendes zutage beförderten. — Im politischen Bezirke Pisarovina im Agram er Comitat wurde von Gendarmen ein Anarchist verhastet

. ^Protektorat über die Christen im Orients Zur Frage, wer das Proteetorat über die ChrPm im Orient auszuüben habe, schreibt ein Wiener Blatt: „Der Standpunkt, den wir und mit uns jeder gute Oesterreicher in dieser Frage einnimmt und einnehmen muss, ist bekanntlich der, dass das Proteetorat der Katholiken des Orientes weder den Franzosen, noch den Preußen, sondern einzig und allein dem Hause Habsburg zukommt, und wenn wir unser Äecht bisher nicht geltend gemacht haben, so liegt die Ursache darin, dass

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Seite 4 von 8
Datum: 24.07.1896
Umfang: 8
Freitag, „Bmtzonov 24. Juli 1896. MIX. Die österreichische WtmemaWrt nach Wer das echte, brave, gemüthliche Wiener- thum kennen lernen will, der möge einmal an der von ?. Abel geführten Wiener Männer wallfahrt nach Maria-Zell von Wien aus teil nehmen. So mehr als 2000 Wiener Männer auf der Wallfahrt zu fehen, das ist ein seltener Anblick. Einzeln und in Gruppen wandern sie stundenlang. Denn Maria-Zell liegt noch immer stundenweit von den Bahnstrecken entlegen im Gebirge, so dass

und aufrichtige Religiosität der Wiener Männer. Am Sonntag-früh waren von 4 Uhr an die 20 Beichtstühle der Wallfahrtskirche umlagert, und die Ausfpendung der hl. Com munion, von Zeit zu Zeit am Hochaltar und später am Gnadenaltar, bot einen herrlichen Anblick. — Es war ferner ein schöner Zug von Pietät, > dass die Wiener christliche Männerwelt der Jubel-! messe des Msgr. Dörfler, des Seelsorgers jener Pfarrei in Wien, in welcher die marianische Con- gregation der Kaufleute Wiens entstanden ist, und ersten

!' Schönes Geschüft. Chef- „Hat der Kunde nichts gekauft, der eben so mit Ihnen feilschte?' — Comnns: „Bewahre; er hat solange gehandelt, bis es zu regnen aufhörte, dann ist er fortgegangen!' m Der Pantoffelheld. Gast- „Also, Sie sind Musiker, was für em Instrument spielen Sie denn!' — Musiker: „Die erste Geige.' — (Seine Gattin, mit Be tonung) : „Aber nur im Orchester!' und dorther zur Wiener Männerwallfahrt ge kommen war. Leider wurde im Laufe des Nach mittags die Witterung immer unfreundlicher

und beten für seine beiden ritterlichen Führer um Kraft und Sieg.' Es konnte aber auch nicht fehlen, dass der Freude über die neuerwachte christliche Bewegung in Wien Ausdruck gegeben wurde durch ein Tele gramm an den Wiener Bürgermeister Strobach: „Ueber 2000 christliche Männer Wiens denken heute dankbar in Maria-Zell an die christliche Vertretung Wiens.' BürgermeisterStrobach erwiderte: „Ueber die Thatsache, dass mehr als 2000 christliche Männer Wiens in Maria-Zell der christlichen Vertretung

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Seite 2 von 8
Datum: 25.10.1902
Umfang: 8
in Sk. Polten. Selten ist bei Berichten über eine öffentliche Kundgebung so unverschämt gelogen worden wie in den Berichten der antichristlichsozialen Blätter über den Parteitag in St. Pölten, wie auch das konservative Wiener „Vaterland' konstatiert. Die Wiener Morgenblätter vom 16. Oktober mußten ein ganzes Sträußchen von Berichti gungen bringen. So hatten die gegnerischen Blätter berichtet: Beim Erscheinen Dr. Geß- manns in St. Pölten hätten sich „die Rufe der Entrüstung' (seitens der roten Voelkl-Garde

habe den Platz vor dem Bahnhof nicht betreten, er fti am Bahnhof angespuckt worden, ein Passagier habe ihm auf dem Perron unter Pfm-Rufen ins Gesicht gespuckt; ein Wiener Amtsdiener und Feuerwehrmann hätten gegen Freikarte (zum Schutz Luegers) mit fahren müssen u. f. w. Die „N. Fr. Pr.' brachte folgende blut rünstige Schilderung, die bei allen, welche den wahren Verlauf der Dinge kannten, nur große Heiterkeit erregen mußte: „Eine Schar von 4000 Söldlingen haben sie auf dieses friedliche Städtchen gehetzt

, die ehrwürdigen Klänge des Kaiserliedes wurden profaniert, denn während diese Melodie aus tausend wüsten Kehlen drang, stürmten die geworbenen Scharen aus den Wiener Vororten gegen die ruhigen St. Pöltener Bürger und vollführten eine Attacke auf die Stadt, die förmlich das Bild eines Bürgerkriegs. bot. Ein ganzes Landwehrregiment und ein Bataillon Infanterie mußten mit gezücktem Bajonett vorgehen, um die Ruhe wiederherzu stellen. Mit einem dichten Kordon von Gen darmen mußte die Stadt abgesperrt

werden, um den Wiener Bürgermeister zu schützen. Die Be völkerung von St. Pölten, obwohl sie gegenüber ihren Wiener Bedrängern in der Minderheit war, hätte jenen Mann in ihren Mauern nickt ge duldet, auf den sich heute bereits der Haß des ganzen Landes konzentriert.' — Wie sollen sich die geistesarmen Leser des Judenblattes zusammen reimen, weshalb das Militär Herrn Lueger und die „Wiener Bedränger' gegen eine „Minder heit' „schützen' mußte, die ihn „in ihren Mauern nicht dulden' wollte! Zum Ueberfluß erzählt

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Seite 1 von 8
Datum: 28.08.1902
Umfang: 8
sind. Daß übrigens die Genossenschaften ihre Aufgaben bei entsprechender Leitung auch heute schon erfüllen könnten, wird genügend dargetan durch die Ausführungen des Abgeordneten Heilinger über: Die Tätigkeit der Gewerbegenossenschaflsn. Aus der Tätigkeit der Wiener Schneider genossenschaft sowie der Wiener Schuhmacher- genossenschafi kann man das wohltätige Wirken der österreichischen Gewerbegenossenschaften er kennen. Die Ausführungen einzelner Mitglieder des preußischen Landtags in der Sitzung des selben

vom 7. Februar 1902 beweisen, daß sie von. dem österreichischen Genossenschaftswesen keinen Dunst haben. Die Arbeiten der Genossenschaft werden dabei wegen ihrer tadellosen, glänzenden Aus führung belobt. Die bezüglichen Lieferungen der Wiener Schneidergenossenschaft wurden belobt von: 1. der nicht ärarischen Post; 2. OMers-Waiseninstitut Hirtenberg; 3. Stephanie-Stiftung für Schwachsinnige in Bledermaynsdorf; 4. Wiener Feuerwehr; 5. Nette Wiener Tramway; 6. Magistrat Wiw. Auch das Eisenbahnministerium sowie

die Generalinspektion der Eisenbahnen beziehen die. Uniformen der Diener von der Wiener Schneider genossenschaft. Im Bericht des Handelsministeriums über das Jahr 1901 wurde ausdrücklich erklärt, daß sich die Zuwendung größerer Aufträge an die Genossenschaften bewährt hat. Gleichwohl haben die Wiener Schneidermeister, beziehungsweise die Schneidergenossenschaften an den Monturen- lieferungen für daS stehende Heer keinen Anteil erhalten, sondern wurden sämtliche Lieferungen in der Höhe von fünf Millionen Gulden trau

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Seite 1 von 8
Datum: 11.01.1912
Umfang: 8
' bis herunter zum kleinsten Wochenblatte, zusammengelogen wurde, geht ins Aschgraue. Nichtsdestoweniger geben wir zu, daß in unserem Wiener Lager Mißstimmigkeiten und Unfrieden aufgetreten sind; heute aber zeigt es sich, wie wohltuend, reinigend und säubernd diese Diffe renzen gewirkt haben. Alle jene Elemente, die nur aus Eigennutz und Selbstliebe sich in die Reihen der Partei geschlichen hatten, haben — Gott sel's gedankt — ihre trügerische Maske fallen lassen, in der Kommune, im Landtage

, so ist Heuer am Tage der heiligen drei Könige die christlichsoziale Heerschar von Wien — über 2500 Männer — in die Volkshalle des Wiener Rathauses gezogen; zwar nicht um Weihrauch und Myrrhe zu streuen, sondern der Partei ihren Tribut zu zollen, ihre Erlösung zu feiern. „Heraus mit dem Kreuze!' hat Dr. Weiskirchner in seiner, mit tosendem Beifall aufgenommenen Rede be geisternd in die Tausende geruftn. „Wir wollen unsere religiösen Grundsätze offen und mutig be kennen

!* Und so wollen auch wir im politischen Leben sagen: „Offen heraus mit dem Kreuze! Offen heraus mit unseren Grundsätzen! Offen heraus mit dem unverfälschten christlichsozialen Programm!' — Worte, die in den parteitreuen, grundsatzfesten Reihen in den Alpenländern zu wahrer Freude und Begeisterung entflammen werden. Organisation, Solidarität und Arbeit, das waren die grundlegenden Momente des christlichsozialen Wiener Parteitages, der am Samstag unter riesiger Beteiligung aus allen Be zirken in der Volkshalle stattgefunden

der „Wiedereroberer' vorgepredigt wird. Es ist bereits gemeinsame Ueberzeugung aller Wiener Parteigenossen, daß die äußere Lage der Partei Luegers noch nie so günstig war wie im gegen wärtigen Zeitpunkte und daß nur die Fortdauer der bisherigen Uneinigkeit im Innern einen Mißerfolg im Frühjahre werde herbeiführen können. Demgemäß beschäftigte sich die Massenversammlung der christ- lichsozialen Vertrauensmänner einzig und allein mit der Organisation der Wiener Gesinnungs genossen. Erfreulich war der Umstand

werden ... Noch ein erfreuliches Moment verdient hervor gehoben zu werden: die von den Feinden der christ lichsozialen Bewegung so sehnlich herbeigewünschte lldttevvaag Niens voa Se? chriltüchloxklev Keichs- psrtei «Mäe olcht vollzogen und Prinz Alois Liechtenstein, der Chef der Gesamtpartei, wird auch in der Hauptstadt nach wie vor als Gene ralissimus und Inhaber des Führer stabes angesehen werden. Der Obmann des Wiener Bürgerklubs, Ober kurator Steiner, äußert sich über den Wiener Parteitag folgendermaßen: „Seit unsere

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