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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 05.07.1895
Umfang: 8
KM 2. „GttAöner GHttM.' Hahrg. vii:. „Wiener Tagblatt' 12 Juden; das „Illustrierte Extrablatt' hat 16. die „Oesterreichische Volks zeitung' (in zwei Ausgaben) hat 5, die „Presse' hat 16, die „Wiener Allgemeine Zeitung' hat 10, das „Neue Wiener Journal' 8 jüdische Re dacteure; ähnlich ist das „Fremdenblatt' mit Juden dotiert. Außerdem gehören diese, sowie die meisten politischen Blätter Juden an oder müssen sür die Juden schreiben. Mit der sonstigen Tagesliteratur ist es nicht besser gestellt

; die „Montagsrevue' die Juden Herzig, Stern und Fuchs; die „Neue Illustrierte Zeitung' der Jude Groller; die „Wiener Allgemeine Sport- Zeitung' der Jude Dr. Sam. Gold; die „Oester reichische Wochenschrift' der Rabbi Bloch; die „Wiener Pikanten Blätter' der Jude Löwy; die „Publieistischen Blätter' der Jude Fürst; das „Saphirs Witzblatt' der Jude A. Saphir; die „Sonn-und Montagszeitung' die Juden Scharf, Spitzer, Fink, Paradies, Landsberger; den „Sprudel' der Jude Dr. Flekeles; die „Illu strierten Wiener Wespen

' die Juden Spitzer, Deutsch und Adler; die „Wiener Caricaturen' der Jude Braun; das „Wiener Leben' der Jude Weiß; das „Wiener Salonblatt' der Jude Engel; die „Wiener Mode' der Jude Schnitzer; die „Neue Wiener Theater-Zeitung' der Jude Tänzer; die „Wiener Hausfrauen-Zeitung' der Jude Taussig; auch das socialdemokratische Blatt „Arbeiter- Zeitung' wird von den Juden Dr. Adler, Dr. Ingwer und Dr. Elbogen inspiriert. Nicht minder ist fast die gesammte sogenannte Fachpresse und selbst die sogenannte „wissen

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 11.02.1904
Umfang: 8
und den sich gegenseitig niederkonkur rierenden Molkereibetrieb einzuschränken. Daß die Wiener auf ihrem Markte tausend mal lieber mit den strammen Tirolerbauern ver kehren würden als mit den ungarischen Juden, das wissen wir. Dazu braucht es keines Be weises. Deswegen nennt man die Wiener ja Antisemiten. Das Wort liegt jetzt an der Regierung. Dem Tirolervieh günstigen Absatz in Wien zu schaffen, ist die nächste Aufgabe des Landsmann- Ministers. Tirolund seine Abgeordneten fordern es. Die Frage, welche letzte Woche

hat sich in landwirtschaft lichen und in den Kreisen des meist jüdischen Zwischenhandels ein Prot'ststturm erhoben; es regnete Telegramme ans Ackerbauministerium — und das Ministerium hat die Einfuhr argen tinischen Fleisches verboten. In einem Erlaß an den Statthalter brachte der Ackerbauminister folgende Mittel zur Abwehr der Flei'chverteuerung in Vorschlag: Aus gestaltung des Wiener Zentralviehmarktes zu einem fteien Handelsmarkt; Einführung der Großschlächterei; Errichtung von Fleischmärkten (Markthallen

oder im Transit verkehr einlangende derartige Sendungen sind daher an der Grenze zurückzuweisen. Seitens der k. k. Fmanzlandesdirektion ist d»e entsprechende Weisung an die Grenzzollämter erfolgt. — Trotz dem iit die von den Schweinefettwerken der Wiener SelchergenossensÄaft bestellte Sendung argentinischen Fleisches am 4. Februar, früh, in Wien eingelangt; sie füllte einen Waggon, welcher 86 vordere und Hintere Viertel gekühlten Fleisches im Gewicht von 10 330 Kilogramm enthielt. Wie verlautet

sein wird. Die Wiener Fettwerke erleiden dadurch einen Schaden von 3000 Kronen. Der Wiener Magistrat hat sofort eine Vor lage ausgearbeitet, welche die Errichtung eines städtischen Uebernahmsamtes zum Gegenstand hat. Ausgab- dieser Einlieferungs- stelle soll es sein, von denjenigen Landwirten und bäuerlichen ViehbändleM, welche bisher das Schlachtvieh an den Zwischenhändler verkauften, der die von allen möglichen Seiten gesammelte Ware in großer Menge auf den Markt brachte, unmittelbar zu übernehmen

und damit direkten Ei fluß auf die Einlieferung der Ware und die Preisregulierung zu gewinnen. — Dr. Lueger hat auch schon leit längerem die Errichtung von städtischen Großschlächtereien ins Auge gefaßt; durch diese zwei Maßnahmen hofft man die Fleischteuerung zu beheben. Am 5. Februar hat der Wiener Gemeinderat die Anträge des Magistrats, welche auf Errichtung eines Ueber nahmsamtes und auf eine Großschlächterei ab ziehen, mit großer Majorität angenommen. Ein Antrag des sozialdemokratischen Gemeinderates

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Seite 10 von 11
Datum: 09.05.1901
Umfang: 11
Verhältnisse des Eingehenderen auszusprechen. Es dürfte aber doch von Interesse sein, diesen Dingen auch bezüglich Oesterreichs einige Worte zu widmen. Die Erzeugung von Oleomargarin und von Margarinbutter ist in Wien bereits in der ersten Hälfte der Siebziger-Jahre bekannt worden, und wie leicht begreiflich, hat man auch in Wien gesehen, dass sich damit leicht ein Geschäft machen ließe. Man hat auch sofort einen schön kingenden Titel erfunden und hat die Margarine „Wiener Sparbutter' genannt

. Unter dieser einladenden Bezeichnung ist diese Sache dann in Wien zuerst in den Handel gekommen. Die Wiener scheinen aus diese Sparsamkeit zu wenig gehalten zu haben, wenigstens Haben sie sich durch das Wort „Sparbutter' nicht täuschen lassen. Dann hat man eine Hinzusügung gemacht, und es ist der Titel „Prima Wiener Sparbutter' entstanden. Die Wiener Bevölkerung hat sich auch gegen diese ablehnend ver halten. Dann sind jüdische Spekulanten auf einen anderen Weg verfallen. Sie haben die volks

- und privatwirtschastliche Bedeutung dieses Erwerbs- zweiges — und zwar die letztere in erster Linie — erkannt, sie haben erkannt, dass sie da auf eine sehr bequeme Weise zu einem annehmbaren Reichthums gelangen können, sie haben den Großbetrieb ein geführt und das Product nicht direet an die con- sumierende Bevölkerung abgesetzt, sondern an die Detailhändler. Dadurch haben sie eine große Anzahl mitiuteressierter Complicen gesnnden. Beim Titel „Prima Wiener Sparbutter' würden sie wahrscheinlich auch noch nicht ihre Geschäfte

zu diesem schnell wachsenden Reichthum der Margarine- fabrikanten mit seinem reellen Geschäfte zu langsam vorwärts komme. Er hat darum in den Achtziger- Jahren im X. Bezirke Loeale gemietet und darin eine Margarinbuttersabrik errichtet. Die Butter hat er von Wien nach Wels gesendet und von Wels zurück nach Wien. Hier ist sie dann unter einem neuen Namen auf getaucht. Der Weg war hiezu ja doch lange genug. Diese Butter wurde nämlich als „feinste Welser- und Alpenbutter' an die Wiener Butterhändler abgesetzt

mittelgesetzes, Wie man mir zuruft, beweisen am besten die Verhältnisse in der Reichshauptstadt Wien. Wien hat auf Grund einer Kundmachung im eigenen Wirkungskreise vom 18. April 1895, soweit es die gesetzliche Grundlage gestattet, Vorsorge in dieser Hinsicht getroffen. Die Vorschriften werden auch vom Wiener Marktamte sehr streng durch geführt, und darum müssen wir die Verhältnisse in Wien als verhältnismäßig gute, vielleicht sehr gute, bezeichnen. Es lässt sich aber aus dem, was auch hier noch trotz

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Seite 3 von 8
Datum: 24.03.1910
Umfang: 8
Vereine und das Volk in Massen beteiligen werden. Auch in vielen anderen Orten finden dieser Tage Trauerkundgebnngen statt. Ernennung. Die „Wiener Zeitung' publiziert die Ernennung des Professors Jodok Metzler am k. k. Staatsgymnasium in Klagenfurt zum Direktor des k. k. Staatsgymnasiums in Feldkirch. Lxminitter vr. Schreiner kommt nächstens nach Innsbruck, um mit den Vertretern des Tiroler Volks bundes eine Konferenz zu halten. Wir zweifeln, ob das im Volke zur Begeisterung für den Bund bei tragen

bei der Prager Post direktion. Diese hat in.dieser Angelegenheit eine Untersuchung eingeleitet. Kürgerweitter vr Lueger — tler Kegruntlei' tles Aiener Kathauskellers. Man rühmte m den letzten Tagen den unvergeßlichen Volksbürgermeister Dr. Lueger mit Recht als weitsichtigen Politiker und Staatsmann. Dr. Lueger war aber auch auf geschäft lichem Gebiete ein weitblickender Mann und das hat er auch insbesonders durch die Eröffnung des Wiener Rathauskellers bewiesen, der zu einer Sehenswürdig keit

für die Einheimischen und Fremden geworden ist. Dr. Lueger wagte trotz der Warnungen der Wiener Wirte den Wnrf und er.hat mit seiner Voraussicht, wie gewöhnlich, recht behalten. Der Rathauskeller ist heute eines der vornehmsten Restaurants der Stadt Wien, das jeder Fremde aufsticht. Der Wiener Rathauskeller hat aber auch einem höheren volkswirtschaftlichen Zwecke gedient: er hat den Wienern gezeigt, was ein Glas edlen und guten Weines wert ist. Die Wiener waren in den Siebziger und Achtziger Jahren

in ihrem Geschmacke durch die Judenweme und durch die Italiener Weine so verdorben, daß ihnen der echte Naturwein gar nicht mehr schmecken wollte. Dr. Lneger hat im Rathaus keller die vor trefflichen niederösterreichischen Land- und Gebirgs- weine wieder zur Geltung gebracht — die Wiener wissen wieder, wie sich Wein trinkt, den unser Herr gott wachsen ließ und nicht der Jud' auf der Keller stiege. Der Aufschwung des Wiener Ratdauskellers wird daher stets mit dem Namen des Volksbüsger- meisters Dr. Lueger

verknüpft bleiben. Der nieder österreichische Weinbauernstand hat alle Ursache, dem Gründer des Wiener Rathauskellers dankbar zu sein, indem heute die edelsten Tropfen aus Gumpolds- kirchen, Äöslau, Netz, Hadres, Markersdorf, Stinken- brnnn, Herrnbauinganen. Haugsdorf, Mailberg, Zöbing usw. zum Ausschm-k gelangen. K. Binder. vas vuell in tler hollänäischen Armee. In der ersten holländischen Kammer hat vor kurzem der Deputierte Van Lansweerde den Kriegsminister gefragt, ob er die Absicht

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Seite 3 von 5
Datum: 20.09.1910
Umfang: 5
oder aber nach dem Süden begeben. M Lhoiera . Noch immer wütet der schreck liche Würgengel. In Wien wurde am 13. Sep tember eine Menge von choleraverdächtigen Fällen konstatiert. Vorgestern und gestern sind keine neuen Fälle mehr gemeldet worden. Die Wiener Sanitätsbehörden haben die rigorosesten Vorkehrungen gegen die weitere Verbreitung der Seuche getroffen. Wir in Tirol sind gottlob vor dieser furchtbaren Krankheit sicher, weil bei uns die Grundlagen derselben gänzlich mangeln, desto mehr aber wendet

klagten Trustmagnaten droht außer Geldstrafen auch eine mehrjährige Freiheitsstrafe. ver Lhek Äes Leneralttades alz flugpssla- gier. Gleichsam zur Vorschau für den bevor stehenden Kaiserbesuch erschien vor einigen Tagen der Chef des Generalstabes G. d. I. Freiherr von Hintzendorfs auf dem Flugfelde bei Wiener-Neu stadt, wo reges Leben herrschte. Nachdem er mehrere Flüge beobachtet hatte, bestieg er über Einladung des Grafen Kolowrat dessen Flugschiff, um mit Oberleutnant Stohanzl einen Passagier flug

also um ihre Pensionierung bittlich zu werden; der Wink mit dem Zaunpsahl ist ja deutlich genug. Me geschickteste caschenckiedin von Europa. Am 12. Äril 1910 wurde in einem Wiener Ver- anüaunasetablissement ein internationaler Taschen dieb verhaftet, der sich für den 34jähngen Brillantenhändler Isaak Porgamenco ausgab und seit Februar 1910 m dortigen Variötss, Theatern und Nachtlokalen zahlreiche Taschendiebstähle aus geführt hat. Seine Zugehörigkeit zu emer inter nationalen Bande, die auch in Berlin gebrandschatzt

noch mit Stockstreichen bedroht wurde. Sie hat einen großen Teil ihres Gebens in Zuchthäusern verbracht. An die Wiener Polizei- direktion ist aus Elberfeld die Mitteilung gelangt, daß die Ehrlich auf Grund der Wiener Kurrende dort am 12. September verhaftet wurde. Die Auslieferungsverhandlungen sind eingeleüet. Line Mesensabrik gewischter Vrjefmsrltt» ferner alte Sizilien und Neapel. Ferrara fälschte gleichzeitig die Stempel, um die alten Marke» falsch abzustempeln und so wertvoller zu machen. Die Falsifikate lauten

später auf fanden, veranlaßten seine Uebersührung in das Krankenhaus. Dort starb er. Der Polizei ist es gelungen, den Täter zu verhaften. ver Lourler Set Ssreo. Der Wiener Polizei ist es gelungen, festzustellen, wie es sich mit dem .Grafen T chern )eff' verhält, dem angeblich während der Krönungsfeierlichkeiten in Cetinje Schmucksachen im Werte von Kr. 700.000 ge stohlen worden sind. Der angebliche Graf stammt aus Sibirien und ist der Sohn eines Soldaten und einer Bettlerin. Er war Zirkus-August

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Seite 2 von 8
Datum: 02.07.1921
Umfang: 8
man ihrer 8000, darunter 7200 Juden. Unter diesen befinden sich 5400 erst im Kriege nach Wien zugewanderte Oft juden, arme Flüchtlinge, die vom goldenen Wiener Herzen mitleidsvoll aufgenommen wurden! Vor dem Kriege waren von 16.000 Wiener Großhäusern 3000 in jüdischem Besitz; in den Kriegsjahren kauften die reich gewordenen Juden 3600 Großhüuser dazu. Im Jänner 1918 allein gingen 68 große Wiener Häuser in jüdische Hände über. Die 10 Großbanken Wiens sind fast aus schließlich jüdischer Besitz. 1913 betrug

diese traurige Tatsache nicht aus d-, Welt zu schaffen. ^ Leider steht es in der Intelligenzwelt besser. Auch die gelehrten Berufe sind veriM In Wien sind von 100 Aerzten 70 Juden 100 Rechtsanwälten 73 Juden. Der Prozents? der Juden in den Wiener Mittelschulen iiberSÄ den Bevölkerungsdurchschnitt um 400 Prozent Prozen Noch ärger ist die Verjudung in den akadetnisch» Bildungsstätten. Bon den bestehenden 67 akademi- schen Vereinigungen Wiener Hochschüler sind 3ß jüdisch. 70 Prozent aller Wiener Universität

gibt es 48 große, rein jüdische Verlagsunternehmungen. Ergüsse jüdischen Geistes werden wahllos verlegt, der deutsche Dichter und Gelehrte verhungert in der Dachkammer. Am ärgsten aber hat sich das zersetzende Juden tum eingefressen in das Volkstum auf dem Gebiete der Presse. Die ganze öffentliche Meinung wird von einigen maßgebenden Juden „gemacht'. Zn Wien werden täglich 1,250.000 Zeitungen gedruckt, davon sind nur 85.000 arischer Herkunst. 932°/» aller Wiener Zeitungen sind von Juden heraus

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Seite 1 von 8
Datum: 11.01.1912
Umfang: 8
' bis herunter zum kleinsten Wochenblatte, zusammengelogen wurde, geht ins Aschgraue. Nichtsdestoweniger geben wir zu, daß in unserem Wiener Lager Mißstimmigkeiten und Unfrieden aufgetreten sind; heute aber zeigt es sich, wie wohltuend, reinigend und säubernd diese Diffe renzen gewirkt haben. Alle jene Elemente, die nur aus Eigennutz und Selbstliebe sich in die Reihen der Partei geschlichen hatten, haben — Gott sel's gedankt — ihre trügerische Maske fallen lassen, in der Kommune, im Landtage

, so ist Heuer am Tage der heiligen drei Könige die christlichsoziale Heerschar von Wien — über 2500 Männer — in die Volkshalle des Wiener Rathauses gezogen; zwar nicht um Weihrauch und Myrrhe zu streuen, sondern der Partei ihren Tribut zu zollen, ihre Erlösung zu feiern. „Heraus mit dem Kreuze!' hat Dr. Weiskirchner in seiner, mit tosendem Beifall aufgenommenen Rede be geisternd in die Tausende geruftn. „Wir wollen unsere religiösen Grundsätze offen und mutig be kennen

!* Und so wollen auch wir im politischen Leben sagen: „Offen heraus mit dem Kreuze! Offen heraus mit unseren Grundsätzen! Offen heraus mit dem unverfälschten christlichsozialen Programm!' — Worte, die in den parteitreuen, grundsatzfesten Reihen in den Alpenländern zu wahrer Freude und Begeisterung entflammen werden. Organisation, Solidarität und Arbeit, das waren die grundlegenden Momente des christlichsozialen Wiener Parteitages, der am Samstag unter riesiger Beteiligung aus allen Be zirken in der Volkshalle stattgefunden

der „Wiedereroberer' vorgepredigt wird. Es ist bereits gemeinsame Ueberzeugung aller Wiener Parteigenossen, daß die äußere Lage der Partei Luegers noch nie so günstig war wie im gegen wärtigen Zeitpunkte und daß nur die Fortdauer der bisherigen Uneinigkeit im Innern einen Mißerfolg im Frühjahre werde herbeiführen können. Demgemäß beschäftigte sich die Massenversammlung der christ- lichsozialen Vertrauensmänner einzig und allein mit der Organisation der Wiener Gesinnungs genossen. Erfreulich war der Umstand

werden ... Noch ein erfreuliches Moment verdient hervor gehoben zu werden: die von den Feinden der christ lichsozialen Bewegung so sehnlich herbeigewünschte lldttevvaag Niens voa Se? chriltüchloxklev Keichs- psrtei «Mäe olcht vollzogen und Prinz Alois Liechtenstein, der Chef der Gesamtpartei, wird auch in der Hauptstadt nach wie vor als Gene ralissimus und Inhaber des Führer stabes angesehen werden. Der Obmann des Wiener Bürgerklubs, Ober kurator Steiner, äußert sich über den Wiener Parteitag folgendermaßen: „Seit unsere

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Seite 1 von 8
Datum: 07.05.1912
Umfang: 8
, zwischen dem christlich, deutschen Bürgertum und der revolutionären Sozial, demokratie verfolgte, hat die Wiener Wählerschaft mit starker Hand gelöst. Die Iudrnpresse der ganzen Welt hatte die Christlichsozialen bereits seit Monaten totgesagt; die Artikel und Telegramme waren schon bereit gehalten, die den Sieg der Sozialdemokratie und des Freisinnes verkünden sollten; das christliche Mm aber hat auf den Sirenengesang der Juden- blätter nicht gelauscht und mit eiserner Faust seine alten Feinde aufs neue zu Boden

geschleudert. Stolz weht über dem Wiener Rathause wieder die sieg, aetrönte Fahne der Partei LuegerS und mit sreude- vewegter Brust blicken die christlichen Völker mit neuem Mute hm nach dem Herzen des Reiches, nach dem christlich-deutschen Wien. Es war ein Riesenkampf, den die christlichsoziale Partei zu bestehen hatte: der Uebermacht des jüdi schen Kapitals mit ihrem Dutzend von großen Zeitungen, dem Terrorismus der Sozialdemokratie, den Kübeln voll Gold. Lüge und Verleumdung hatte die christlichsoziale

und in der Stichwahl weitere 12 be haupteten, so daß die Judenliberalen auch hier statt mit der erträumten Mehrheit mit 4 Mandaten schmachvoll abziehen mußten. Umsonst waren all die Lügen und Verdächtigungen, welche die Judenpresfe und zum Teile auch deren Nachbeter in der Provinz gegen die Wiener Ge meindewirtschaft geschleudert, umsonst die Unsumme von Geld und Bestechung; denn von den 126 Man daten, welche die Christlichsozialen vor der Wahl innegehabt, besitzen sie bereits 125. Zu wahren Gerichtstagen sür

den Freisinn und all die Rene gaten sind die Wiener Wahlen geworden und daS vernichtende Urteil, es gilt besonders der freisinnigen Presse, über die mit begrüßenswerter Offenheit selbst das dcutschnationale „Grazer Tagblatt' schreibt: »Aber gerade die Wiener liberale Presse tragt die Hauptschuld, daß der freiheitliche Gedanke so kom promittiert erscheint, daß selbst die .Intelligenz- Wähler' den Christlichsozialen noch immer den Vorzug geben. Denn die liberale Presse hat sich ungeniert der Sozialdemokratie

in die Arme geworfen und hat damit gezeigt, daß das Wort Bismarcks, der diese Art Liberalismus die Vorfrucht der Sozialdemokratie nannte, auch für österreichische Verhältnisse recht behält.' Nicht nur an Mandaten, auch an Stimmenzahl ziehen die Christlichsozialen als stärkste Wiener Partei aus dem Wahlkampse und mit den Wienern haben auch die Christlichsozialen im ganzen Reiche allen Grund zu jubeln, denn die Hoffnungen des glaubenS- feindlichen liberal-sozialdemokratischen Bruderpaares

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Seite 3 von 10
Datum: 03.05.1889
Umfang: 10
Wochenrundschau. Ktsterr. Monarchie. Der Kaiser fuhr am 27. v. M. Vor mittags ohne Begleitung nach dem Kapuzinerkloster und stieg in Begleitung des Guardians in die Gruft zum Sarge seines verewigten Die^Wiener haben Heuer unruhige Ostern gehabt; die Straßen- Messe in Folge des Tramwaykutscherstrike haben ihnen die MW Osterfteude verbittert. Diese Exzesse haben m Regierungs kreisen tiefe Verstimmung hervorgerufen. Es hat sich wieder einmal klar gezeigt, daß der Boden, auf dem unser ganzes

eine kategorischere Stellung der Wiener Tramway-Gesellschast gegenüber einzunehmen. Man darf, heute schon behaupten, daß die Gesellschaft ihre Rücksichtslosigkeit mit den armen Kutschern bitter wird büßen müssen. — Graf Taaffe hat eine Deputation sinkender Kutscher empfangen und aus ihrem Munde das traurige Lied ihrer großen Noth gehört. Der Kaiser, tief- Wmmert ob der unerquicklichen Scenen, rief die Sinkenden gleich falls zu sich. Der Gemeinderath kann nicht mehr zurück, denn die Wähler stehen drohend

können! Der Handelsminister hat, was er auch früher hätte thun sollen, Erlasse an die Gesellschaft gerichtet, worin er sie an ihre Pflicht als Arbeitgeber gegenüber den Arbeitnehmern erinnert, und auffordert, baldigst über beabsichtigte humanitäre Reformen zu berichten, ihre Bedingungen der Dienst- Mlsnahme und Entlassung bekannt zu geben. — Der Wiener Gemeinde rath hat entschieden Stellung gegen die Menschen- aiMentung der Tramway-Gesellschast genommen. „Der Gemeinderath Wte nicht von Fleisch und Blut sein,' erklärte

der Referent für die Verkehrssektion, Dr. Hackenberg, „wenn er nicht den Kutschern Me Sympathien bezeigen wollte.' Einstimmig und unter Beifall A der Gemeinderath den Antrag an, die Wiener Tramwaygesell- M sie den vertragsmäßig aufgestellten Betrieb nicht ordnnngs- Wig aufrecht erhalten hat, zu einer Konventionalstrafe von 50.000 Mven und für jeden weiteren Tag des gestörten Betriebes zu einer von 10.000 Gulden zu verurtheileu. Der Führer ^ Christen', Dr. Lueger, forderte in einer das Ber

- k Tramwaygesellschaft gegen ihre Bediensteten aufs Ent- verurtheilenden Interpellation den Bürgermeister auf, Sr. wahrheitsgetreue Darstellung des Sachverhaltes zu m ^ ^ Schutz der arbeitenden christlichen Bevölkerung sür ^n ängstlicher Herr, hielt diesen Schritt nicht dem großen moralischen Erfolg, welchen das baw» n ^ Wiener Gemeinderathes für die Streikenden bedeutet, runa ^ daß die gesammte anständig denkende Bevölke rst auf ihrer Seite steht und die Tramwaygesell- Tramw!! Der Erlaß des Handelsministers

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Seite 3 von 10
Datum: 24.06.1911
Umfang: 10
der Wiener Reichsratsmandate ist nun im Besitze der Judenliberalen und Sozialdemokraten, die 130.000 christlichen, deutschen Wiener sind im zweiten Volks hause nur durch drei, vier Abgeordnete vertreten. Den Schaden von diesem Ausgange der Wahlen haben aber in erster Linie die Deutschen. Dem jüdischen Geldsacke ist es gelungen, an Stelle der deutschen Gemeinbürgschaft eine Vereinigung aller Feinde des christlichen Namens zu setzen. Die Wiener Deutschnationalen haben sich tat sächlich als eine willfährige

Indi viduums gefallen ließen, zu dem in Beziehung zu stehen, sie jederzeit leugnen würden. Zur Ehre des Freisinns sollte man annehmen, daß es solcher „Retter' nicht bedarf. «leine LhroM. LI» flllg Akll—Äkea-?elt. Aus Wien. 22. Juni, wird gemeldet: Rittmeister von Umlaufs ist heute um 4 Uhr 40 Minuten vom Wiener Startplatze aufgestiegen und nach prachtvollem Fluge um 7 Uhr auf dem Rakoser Flugplatze in Anwesenheit eines großen Publikums glücklich gelandet. Er hat kaum die Hälfte der Zeit gebraucht

, in welcher der Orient expreß die Strecke Wien—Ofen-Pest zurücklegt. aie Vertretung Niens beim eucharlllilchell lioagrezz. Der Wiener Stadtrat beschloß, den Vizebürqermeister Porzer als Vertreter der Stadt Wien zum 22. eucharistischen Kongreß nach Madrid zu entsenden und bewilligte für diese Reise 2000 Kr. Die Wiener Teilnehmer werden am Montag unter Führung des Frhrn. von Wittinghof-Schell die Reise antreten. Dr. Porzer ist bereits abgereist. Inlpkierungzreile cle; Italienischen «Snlgs si» cker Slterreichilchea

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Seite 4 von 8
Datum: 02.10.1900
Umfang: 8
Autorität ist. Sein Urtheil über die christlichsociale Bewegung in Wien ist daher für alle, welche derselben Inter esse entgegenbringen, sehr wertvoll. Wir können es uns nicht versagen, die Ausführungen des hochwürdigste» Herrn Prälaten im wesentlichen wiederzugeben: „Ihr Vorsitzender, meine Herren, hat an mich die Frage gestellt, ob die Wiener Be wegung katholisch sei. Da bin ich etwas in Verlegenheit» was ich antworten soll. Seit Jahrhunderten sind die Wiener katholisch. Als Katholiken

der Christlichsocialen. Unter fortwährenden Kämpfen und Siegen wird ihnen die Oberhand in Wien gesichert bleiben. Fortwährende Kämpfe sind aber auch nothwendig für jede Partei, damit sie nicht ruhen könne und dadurch schlaff werde. Ich wünsche der christlich- socialen Partei, dass sie immer kämpfen müsse, damit sie frisch bleibe. Nun zur eigentlichen Beantwortung der zwei Fragen, die in Professor Haideggers Frage enthalten sind: Ist die Wiener Bewegung katholisch? Wie ist sie katholisch? — Auf die erste Frage

antworte ich: „Ja, die Wiener Bewegung ist katholisch!' Ich will damit nicht sagen, dass alle, die am öffent lichen Leben theilnehmen, das Ideal des katho lischen Lebens ausprägen. Durch mehr als eine Generation hat der Liberalismus dort am meisten geherrscht und gewirtschaftet und seine Herrschaft in der Presse, wie in der Kunst mit allen Mitteln sicherzustellen gewusst. Es kann also nicht Werk eines einzelnen Mannes, eines Jahres oder auch nur eines Jahrzehntes sein, an Stelle solcher Verwüstung

der Unmöglichkeit. Auch die liberale Presse ist heute zahmer geworden. Nur die socialdemokratische und deutfchradicale Presse erinnern noch an die Hoch flut des Liberalismus. Die christlichsociale Partei weist in sich wieder verschiedene Nuancen auf; alle sind zu nächst antisemitisch. Der Antisemitismus ist aber auch m Wien selbstverständlich. Derselbe ist geseu das Judenthum als Race oder ms RelWon, sondern gegen das Volkswirtschaft- l liche System der Juden gerichtet. Man kann drei Flügel in der Wiener

, manchmal in einer schwierigen Frage nicht den theologisch vollends correcten Ausdruck findet, ist wohl zu verzeihen, dass er aber so entschieden für alle katholischen Grund sätze im öffentlichen Leben eintritt, das ist das höchste Lob, das ich selbst ihm spenden möchte, und ich gebe es ihm aus voller Ueberzeugung. Im ganzen sind die Wiener Verhältnisse noch vielfach ungeklärt; aber es ist begründete Hoffnung, dass die jetzige Bewegung bald vollends katholisch werde zur Rettung für ganz Oesterreich

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Seite 3 von 8
Datum: 11.01.1921
Umfang: 8
, Landespatrone, Kirchweihe und vieles mehr ... Was nun das religiöse Empfinden anbelangt, so ist es auch eigenartig. Der Wiener stellt sich den lieben Gott so, wie er sich seinen Kaiser vorgestellt hat, nachsichtig und gemütlich, vor... Und doch ist das goldene Wiener Herz nichts anderes als das Produkt uralter Religiosität... Wie alles in Oesterreich anders war als in anderen Ländern, hatten wir auch eine ganz andere Presse. In England, in Frankreich und in Deutsch land hat jede politische Partei

ihr politisches Organ. Dort gibt es radikale, liberale, konservative Blätter, ernste und frivole und die sogenannte gelbe Presse, die von Erpressungen, Skandalen und Sensationen reich geworden ist. Das alles gab es bei uns nicht... Jeder persönliche Skandal konnte ohne Geldopfer mit dem Appell an das goldene Wiener Herz unterdrückt werden. Während in Paris oder besonders in Neuyork die gelbe Presse aus einem Skandal Millionen herauszieht, ist so etwas hier ein Unding gewesen... Eine weitere Merkwürdigkeit

auf ihre Ansprüche verzichten (?) würden, da nur dadurch Europa vor einer Katastrophe bewahrt werden könnte. Oesterreich. Drohende Regierungskrise. Laut Nachrichten in Wiener Blättern trage sich das Ministerium Mayr mit der Absicht, in Bälde zurückzutreten. Die Gründe für diese Absicht lägen einerseits in dem Verhalten der Entente, die in der Frage der Kredite die Regierung im Stiche gelassen hat, anderseits in dem Verhalten der Sozialdemokratie und der Arbeiterschaft, die mit einem General streik droht

, der um den 20. Jänner ausbrechen soll, falls die Regierung bis dahin den Preis abbau nicht durchgeführt hat. Daß sich eine solche Aktion nicht ohne Erfüllung gewisser Voraus setzungen, wie Deckung der Schuldenlasten usw., durchführen läßt, ist wohl selbstverständlich. Ein Nachfolger dürfte sich kaum finden lassen. Da unter solchen Umständen das Ende der Republik heran gekommen wäre, habe die Wiener Sektion der Reparationskommission ihren ganzen Einfluß zu gunsten Oesterreichs in der Frage der Kredite auf gewendet

scheidung über die Gestaltung der Weltfinanzlage bringen und gewiß auch die österreichische Finan zierungsfrage, die eine der wichtigsten ist, einer Lösung zuführen müssen. Die Vermehrung der österreichischen Gen darmerie. Die Pariser Botschafterkonferenz hat einem Ansuchen Oesterreichs auf Bewilligung der Vermehrung der Gendarmerie und der Polizei truppen mit der Beschränkung Folge gegeben, daß in dem gleichen Maße die Wehrmacht vermindert werde. Die Wiener Kommunisten interpretierten diese Konzession

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Seite 5 von 8
Datum: 18.01.1902
Umfang: 8
werden wird. Wir erlauben uns nur ergänzend zu bemerken, dass nichts Ver nünftigeres geschehen konnte als der Anschluss der Tiroler Christlichsocialen an die Wiener. Es geht nicht an, aus Wien einen erprobten Schild zu entlehnen und dann darunter separati stische Politik zu treiben. Der Anschluss an die Wiener ist schon deshalb vonnöthen, weil die christlichsociale Partei in Oesterreich Reichs partei werden muss. Dabei sind aber einheit liche Organisation und gemeinsame oberste Führung vonnöthen. Die Wiener Partei

ist that sächlich im wesentlichen gut und programmatisch vollkommen correct; die Schlacken beweisen viel Edelmetall. UebrigenS gibt es keine Partei, so gut sie sein mag, die nicht Schlacken hätte. Die ungeklärten Elemente der Partei beweisen, dass die Wiener Christlichsocialen eine christliche Apostolatspartei darstellen. Wo immer für das Christenthum Eroberungen gemacht werden, finden sich ursprünglich ungeklärte Elemente. DaS beweisen classisch die ersten Christengemeinden. Der Römer

- und Corintherbrief des Völkerapostels bezeugen dies genügend. Trotzdem schüttelte Paulus nicht alle unlauteren Elemente ab. UebrigenS bürgen sür jede weitere Ent wicklung im zuten Sinne die bewährte Führung Dr. LuegerS und das gediegene Programm der Wiener Partei. Vom Programme der Wiener Christlichsocialen hat der berühmte Sociologe ?. Cathrein 3. erklärt, dass es sich mit der Eneyelika über die Arbeiterfrage decke. Absam, 14. Jänner. (Besitzwechsel.) Zu Beginn dieses Jahres hat Herr Josef Sonn weber

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Seite 1 von 12
Datum: 12.12.1905
Umfang: 12
Mitglieder seit zwei Monaten aus einer „prinzipiellen' Stellung nahme in die andere geschaukelt werden. Während das konservative Zentralorgan, das Wiener „Vater land', mit aller Entschiedenheit sich nicht nur gegen das gleiche, sondern auch gegen das all gemeine Wahlrecht erklärte, haben bekanntlich Dr. Ebenhoch und Baron Morsey schon Ende September 1905 sich für das allgemeine, wenn auch noch nicht für das gleiche Wahlrecht aus gesprochen. In Tirol wurde Abg. Schrassl als Sozialdemokrat verschrien

; wenn er sein Wahlrecht ausüben will, so soll er dorthin gehen, wo er zuständig ist. Wie kommen wir in Wien dazu, daß jeder, der daher kommt, da auch das Wahlrecht ausübt? Die Wiener haben doch auch das Recht, daß sie über ihr eigenes Schicksal selbst entscheiden. So schnell geht es nicht, daß nach einem halben Jahr aus einem Böhm ein Wiener wird. Etwas anderes ist es, wenn er ein paar Jahre zugewartet hat; dann wird er sich schon eingelebt haben, dann wird er unser Landsmann sein und wird wohl auch ein Interesse

haben an dem Gedeihen der Stadt Wien. Wenn die Seßhaftigkeit in der Wahl rechtsreform nicht eingeführt wird, dann möchte es zu den merkwürdigsten Konsequenzen kommen. Es wäre möglich, daß diejenigen, welche ganz kurze Zeit in Wien sind, vielleicht nur im Sommer, dennoch bestimmend auf die Wahl und damit auch auf das Wohl der Stadt einwirken könnten. Wie kommen denn diese Leute, die sich vielleicht nur ein paar Monate des Jahres in Wien auf halten, die keinen Begriff haben, was dem Wiener rot tut

, dazu, daß sie mit dem Wiener wählen und dann wieder fortfahren und sich um nichts mehr kümmern? Warum soll denn so ein Mensch mit uns wählen, der hat doch kein Recht dazu, wenn er nicht da wohnt; das ist doch keine Be einträchtigung des Wahlrechts, sondern eine Beein trächtigung der Rechte der Wiener. Am Lande wäre es noch viel ärger. Nehmen wir z B. eine Gemeinde an mit 300 Bauern und Bauernknechten, die alle zusammen wählen. Nun erbaut irgendein Kapitalist eine Fabrik dortselbst, an der an 500 Arbeiter beschäftigt

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Seite 12 von 16
Datum: 24.12.1912
Umfang: 16
, das war das babenbergische Wien, die stolze, reiche und glückliche Herzogsstadt. Da riefen schon die Glockenstimmen von St. Peter, St. Stephan, St. Rupert, von Maria am Gestade und der Liebfrauenkirche zu den Schotten am Stein das heitere Wiener Völklein zur Weihnachtsandacht. Und fröhlich folgte eS in gar schönen Festtags gewändern aus feinem Tuch und edlen Pelzen dem frommen Ruf, allüberall öffneten sich rundboaige Haustüren unter den schweren, wuchtigen Lauben gängen der alten, engen Plätze und Gäßlein und „Gott

zum Gruß, Gevatter, glückliche Weihnacht!' scholl es hinüber und herüber. Rotwangige Wiener Kinder durchzogen in Gruppen die Straßen und sängen mit Heller Stimme ein heilig Weihnachtslied. Die Eltern standen da neben und sangen es halblaut mit. Christkindlein schritt auch durch die frölichen Menschen und freute sich mit ihnen. Da teilte sich die Menge auf Straßen und Plätzen, ehrerbietige Stille trat ein, ein edler Reitersmann nahte auf gleich edlem Pferde. Das war der mildi^ gütige, weise, fromme

und gerechte Babenbergerherzog Leopold, den die^ Jahrhunderte nach ihm den Glorreichen genannt haben; freundlich und leutselig seine Wiener grüßend, stieg er von semer Burg herab, um mit seinem Volke, das er so innig liebte, das ihm so viel verdankte, Weihnachten zu seiern. Kaum aber hatte sich die Kunde im allzeit al schwätzigen Wien verbreitet, daß der Herzog SuR die Stadt reite, so litt es keinen und keine M daheim. Alle, alle wollten sie am großen LlÄ festtags der Menschheit dem gütigen Herrn A- Liebe

euch, ihr meine liöbm Wiener! Doch mein Herz bangt nicht nach euren Schätzen; eure treue Liebe sei mein schönstes Wei». nachtsgeschenk. Jene herrlichen Gaben aber, die iyr mir zugedacht, die reicht den Aermsten unter euch die nur leere Hände hatten und ein frommes Gebet für mich. So ehrt ihr euren Herzog am beste»/ Und ehe die guten Wiener diesem edlen Wunsch ihres Herrn nachkommen konnten, trat ein wunder- holdes Knäblein mitten aus ihren Reihen und sprach: „Du edler Babenbergersürst, auch ich will dir weine beste

sie: «Moria in exeelsis veo!' Als lieb Christklindlein wieder nach viel« hundert Jahren den Wiener Boden betrat, tzs tt- schauerte es im Anblick der furchtbaren VerheeruH, welche sich ringsum darbot. Da lag kein Hauö andett denn als Brandschutthaufen, kein Feld Mks detit als trostlos verwaistes Brachland da. ES war dkr Winter nach dem heldenmütigen TürkenbefrewugD- jähre. Dunkle Schatten huschten durch die schnei bedeckten, rußgeschwärzten Pfähle; möglich, daß da einmal ein Dorf gestanden

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Seite 5 von 8
Datum: 16.12.1909
Umfang: 8
soll, eines für bereits erprobte flug fähige Modelle und ein zweites, eine Art Schüler wettfliegen, zur erstmaligen Erprobung von Neu konstruktionen. Der Wiener Verein schaltet Drachen flieger und Flugapparate mit statischer Entlastung vollkommen aus und läßt für seine Veranstaltung, die internationalen Charakter tragen und in der nsten Hälfte 1910 stattfinden soll, nur Schrauben-, Rad-, Ruder- und Schwingenflieger zu. Anmeldungen find spätestens 14 Tage vor dem noch zu verlaut- barenden genauen Termin schriftlich

einzusenden und müssen eine genaue Beschreibung sowie eine Skizze des Flugmodells enthalten. („D. V.') Süätiroler IrreäenMen vor clen Wiener Le- lchlvorenen. Das „T. V.' schreibt: Man hat nun lange Zeit fast nichts mehr gehört von hochverräte rischen Umtrieben, die mit dem Bankraub in Trient in Zusammenhang gebracht worden sind. Jetzt kommt auf einmal die sensationelle Nachricht, daß ein Trientiner Jrredentistenprozeß vor dem Wiener Schwur gericht zur Austragung komme. In Verbindung mit dem Diebstahle

des Kassiers Colpi bei der Banca «ooperativa in Trient wurden nämlich große irreden- tistische Umtriebe entdeckt, was die Verhaftung von anderen zehn Personen zur Folge hatte. Colpi, der des Diebstahls überwiesen ist, steht mit einer Spio nageaffäre in Verbindung. Außerdem sind zwei Familienmitglieder und ein Gerichtsdiener in die Sache verwickelt. Das Wiener Landesgericht wurde M Durchführung des Prozesses betraut. «Saig Leopolck von Kelgien empfing aus der Hand des Kardinals Mercier von Mecheln

wieder still. Erst heute brachte ein Wiener judenliberales Organ eine lang atmige Auseinandersetzung dieses Falles, die von einem ganz besonderen Interesse der Judenpresse an dieser Sache Zeugnis ablegt. Wie fast immer bei Nachrichten dieser Art Blätter über katholische Dinge, hat diese Darlegung nur den einen Fehler, daß sie fast gänzlich auf unhaltbaren Kombinationen beruht. Nach Informationen, die wir von hervorragender Seite erhielten, steht die Sache folgendermaßen: Tatsache ist nur, daß Kardinal

Gruscha bereits seit längerer Zeit seinem Wunsche Ausdruck gab, es möchte ihm angesichts seines hohen Alters eine Hilfs kraft beigegeben werden. Was aber die Nennung von Namen anbetrifft, ist alles, was bisher hierüber ge schrieben wurde, völlig aus der Luft gegriffen und als reine Erfindung des betreffenden Blattes zu be zeichnen. In dieser Hinsicht ist die Sache noch lange nicht spruchreif. Graf Huyn wurde wohl deshalb genannt, weil er längere Zeit in der Wiener Diözese tätig

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Seite 5 von 8
Datum: 22.08.1911
Umfang: 8
dem nord böhmischen Tschechisierungsverein, Kr. 2000 dem tschechischen Böhmerwaldbund. Kr. 6000 dem Wiener Komenskyverein und außerdem eine Reihe beträcht licher Legate. kutowobililvgliick äurch eine MMe. Auf der Fahrt von Lberammergau nach Ettal verunglückte das Auto eines Amerikaners durch eine eigenartige Ursache. Dem Chauffeur flog eine Mücke in das Auge. Durch den plötzlichen Schmerz gezwungen, ließ er die Steuerung los und griff nach dem Auge. Im nächsten Augenblick fuhr der Wagen auf die Seite

und der Prinzessin Gabriele, gebornen Prinzessin Hohenlohe-Langen- burg, gehört der Erzdiözese Prag an und hat seine Gymnasialstudien am Privatgymnasium der Jesuiten in Kalksburg absolviert, worauf er sich anfangs an der Wiener Universität dem juristischen Studium widmete, dann aber an der JnnSbrucker Universität Theologie studierte. Der Primizfeier wohnten zahl reiche Mitglieder der Familien Auersperg. Hohen lohe, Windischgrätz, Lobkowitz, Almeida, Chotek bei. Dem Primizianten assistierten Graf Emanuel Wald

stein als Dmkon, Graf Arbogast Attems als Sub- diakon. Ses5wsans kblchie» vom politischen Leben? Gegen die „Zeit' schreibt die Korrespondenz .Austria': Einfach aus der Luft gegriffen ist, daß Dr. Geßmann sich wieder an die Spitze der Partei stellen will und „eine lebhafte agitatorische Tätigkeit zu entwickeln beabsichtigt*. Diese Behauptung steht mit allen Handlungen Dr. Gegmanns in vollkommenem Widerspruch, seit er sein Wiener Gemeinderatsmandat niederlegte, was er gewiß nicht getan hätte

, wenn er sich noch in irgend einer Weise am Wiener Parteileben beteiligen wollte. Ja. wenn wir recht unterrichtet sind, trägt sich Dr. Geßmann mit dem Gedanken, sein Landesansfchnßmandat zurückzulegen, falls die Ersatzfrage eine die Partei befriedigende Lösung finden würde, und es haben seine Freunde alle Mühe, ihn von dieser Absicht abzubringen. Bon der „völligen Ausschaltung' Dr. Weiskirchners zu sprechen, ist eine ebenso gewagte Behauptung, wie die Differenzierungen in angebliche „Geßmann'-, „Pattal'-, „Neumayer

eine Preissteigerung der Milch am Wiener Platze kaum zu oermeiden sein. Infolge der allgemein herrschenden großen Hitze der letzten Zeit und der damit zusammenhängenden Dürre macht sich nun ein großer Mangel an Grünfutter bemerkbar und sind die Landwirte gezwungen, Trockenfutter zu ver abreichen. Das Trockenfutter schränkt jedoch die Milchergiebigkeit der Kühe bedeutend ein. Die Situation wird noch durch die sich über Nieder österreich ausbreitende Maul- und Klauenseuche be deutend verschlimmert: beim Fortbestehen

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Seite 4 von 8
Datum: 23.09.1911
Umfang: 8
und zum Bezirlsrichter und Gerichtsvorsteher in Buchen stein den Richter Guido Ducati in Arco. Der Justiz minister ernannte den Bezirksrichter im Oberlandes- gerichtSsprengel Innsbruck Doktor Johann Anton Bitschnau zum Staatsanwaltstellvertreter in Feldkirch. Auszeichnung. Wie die .Wiener Zeitung' meldet, hat der Kaiser der pensionierten Lehrerin, der Barmherzigen Schwester Emanuele Köhle in der Höttingerau das silberne Verdienstkreuz mit der Krone verliehen. Die ehrwürdige Schwester, 1839 in Vendels geboren

einberufene Versammlung statt. Es sprachen Abram und Rapoldi. Was die Aus führungen der beiden Redner anlangt, so brachten sie, außer einer Erinnerung an den Wiener Sonntag, nichts Neues. Aber auch gar nichts. Keine neuen Gedanken, keine neuen Anregungen, die alten Klagen, die alten Vorwürfe, die alten Schlager gegen die Christlichsozialen, welche Schlager, wenn auch hundert mal widerlegt, immer noch bequem scheinen, die eigene Schuld zu verdecken, und die alten Ver himmelungen der sozialdemokratischen

Partei. Natürlich wurde gegen die Regierung losgezogen, gegen die bürgerlichen Parteien in Bausch und Bozen, be sonders auch gegen die gesamte bürgerliche Press?. Eine Resolution, die gegen die Behandlung der Wiener sozialdemokratischen Demonstrationsplatten brüder seitens der Regierung protestiert und die be kannten Teuerungssorderungeu der Sozialdemokratie fest zusammensaßt — Forderungen, die. soweit sie gerecht und erfüllbar sind, schon längst von den Christlichsozialen vertreten werden — fand

einmütig Annahme und die Demonstration damit ihr Ende. Die sozialdemokratische Teuerungsdemonstration ver lief in voller Rahe und die zahlreichen Vorsichts maßregeln. die Behörden und auch Private in Hin blick aus Wien getroffen hatten, erwiesen sich glück licherweise aus unnotwendig. Die „Wiener Schule' scheint auf die Jnnsbrucker Sozialdemokralen ihren Eindruck nicht verfehlt zu haben; vielleicht wurde den Veranstaltern behördlicherseits auch bekannt ge geben, daß es nicht rätlich sei

, auch nur die schwächste Neuauflage der Wiener Vorkommnisse in Innsbruck versuchen zu wollen. Es mag aber auch sein, daß sich die Jnnsbrucker Sozialdemokratie geschämt hat, mit Bübereien und Verbrechen den Kampf gegen eine Sache zu schänden, die zu bekämpfen alle Grund haben und wobei aller Mithilfe notwendig ist, soll sie, die Teuerung, wirksam bekämpft werden können. AoeatgeNiicher kuchlisltungskurs. Aus Jnzing wird uns berichtet: Seit Montag, den 11. September wird dahier ein unentgeltlicher Buchhaltungskurs

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Seite 2 von 8
Datum: 23.03.1911
Umfang: 8
Seite 2. Nr. 35. Donnerstag. 23. März 1911. XXIII. Jahrg. Klubs der Mandatare zu bilden, und nach dem dieWahl der Wiener Parteileitung vollzogen war, wurde über Parteifonds und Partei presse verhandelt. Der Parteipresse wurde eine Vertretung in der Parteileitung zuerkannt und hie- fiir Chefredakteur Dr. Funder (Reichspost) gewählt. Das Referat über die Parteipresse hatte der Abg. Schmid. Er führte folgendes aus: Es gibt keine Partei, die ohne eine kräftige Parteiprcfse dauernd bestehen

die Wiener Judenblätter, ferner jene zwei arischen Wiener Blätter, welche anderen Parteien angehören, die uns stets bekämpfen, und zwar die „Ostdeutsche Rundschau' und das „Alldeutsche Tag blatt'. Dagegen müssen als christlichsoziale Partei blätter bezeichnet werden: die „Reichspost' und das „Neuigkeits-Weltblatt', von Wochenblättern: die „Christlichsoziale Arbeiterzeitung' und die „Oesterreichische Volkspresse', ferner die Korrespon denz „Austria'. Was die übrigen christlichen Wiener Blätter anbelangt

, so charakterisiere ich sie nichl, sondern führe nur eine Liste derselben an: Tagblätter: „Neue Zeitung'. „Deutsches Volksblatt' (stürmische Gegen- und Pfuirufe), „Vaterland'; Wochenblätter: „Wiener Neueste Nachrichten', ferner eine Reihe von Bezirks- und Fachblättern. (Beifall.) Nach reger Debatte wurden unier einmütiger Zustimmung der Versammlung als Parteiblätter erklärt: die Tagesblätter „Reichspost' und „Neuig keits-Weltblatt', die Wochenzeitungen: „Christlich- soziale Arbeiterzeitung' und „Oesterreichische

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Seite 9 von 12
Datum: 03.05.1913
Umfang: 12
und Darlehen an Gemeinden, beträgt Kr. 32,141.713-75. Der Stand der Effekten, bestehend aus erstklassigen Anlagepapieren, schließt mit Kr. 1.519.019-44. Das Wechselportefemlle weist Kr. 3,079.12015 aus. Die Bilanz ergibt einen Reingewinn von Kr. 3?0.218-46 (gegen Kr. 274.156 IL im Jahre 1911) und wurde beschlossen, nach reich licher Dotierung des Reservefonds eine Dividende von oVsVo, d. i. Kr. 22 pro Aktie, ab 1. Mm zur Auszahlung zu bringen. U«I UM « U »I«, Der Wiener ist ernst geworden. Kaum

ein Schatten mehr von dem gutmütigen, wenngleich oftmals satirisch veranlagten Wiener der Sech ziger-Jahre und besonders des Vormärz. Mit dem Verschwinden der niederen Häuser und der engen Gassen scheint der Wiener auch immer mehr von seinem Holdgehalt, seinem Humor, zu verlieren. Er ist eben Großstädter geworden, der in dem Hasten nach Erwerb, nach Geld und Gut unterzugehen droht. Ein Opfer dieser Veränderung sind auch die einstmals bei alt und jung so beliebten Volkssänger geworden, die ihrem Publikum

Lust und Leid in gemüt vollen Liedern vom Herzen sangen. Was heute noch in Theatern und Varietees unter Wiener Flagge segelt, ist meistens von zweideutigem Iudenwitz durchsetzte Pofelware, mit der das Volk geradeso um sein besseres Empfinden be trogen wird wie mit den Kinematographen, mit Judenpresse, Judenkunst und allem, was mit dieser Gesellschaft zusammenhängt. Was uns zu solchen Behauptungen ver anlaßt? Ein Wiener Lied aus den Sechziger- Iahren, das uns ein Freund unseres Blattes freundlich

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Seite 5 von 8
Datum: 05.05.1908
Umfang: 8
wir uns nicht. Aber seine Stinkbombe ist doch ein Signal, vielleicht verfrüht, vielleicht verfehlt, ein Signal des nahenden Kampfes. Er darf uns nicht un vorbereitet finden. -j« H Bne bedeutungsvolle iiunägebung cler katholischen Vereine Mens. In der Mittwoch im Wiener alten Rat hause stattgefundenen Obmännerkonferenz der katholischen Vereine Wiens, die von der Wiener Stadtorganisation einberufen und von allen katho lischen Vereinen der Reichshauptstadt beschickt war, wurde über Antrag des Herrn Chefredakteurs Bösbauer

der frechen Verhöhnung deskatholischen Glaubens entgegengetreten ist, und erklären sich mit ihm vollständig eins. Die katholischen Vereine Wiens erwarten auch, daß alle positiv christlichen Abgeordneten wie die gläubigen Mitglieder des Herrenhauses die Regierung unbeugsam zur Erfüllung ihrer Pflicht in bezug auf die Beseitigung des Wahr- mund-Skandals zwingen werden. Die Vertreter ber katholischen Vereine Wiens sprechen ferner auch ihre Entrüstung darüber aus, daß eine Wiener Jndenfamilie infolge

Empfehlung des österreichischen Gesandten der Ostermesse des Heiligen Vaters in der Sixiinischen Kapelle bei wohnen und bei der vom Papste gespendeten Kommunion ein furchtbares Sakrileg begehen konnte. Die katholischen Vereine Wiens fühlen sich eins im Mitleide mit dem so schwer ge kränkten Heiligen Vater. Sie erklären es aber auch für die Pflicht aller Katholiken, die durch Andersgläubige in den Wiener Kirchen ständig verübten Störungen entschieden abzustellen. Da der Kamps gegen die katholische Kirche

mit der wirklichen Be völkerungsziffer in Einklang bringen können, im Budgetausschusse angenommen wurde. Die Vertreter der katholischen Bereine Wiens danken endlich dem Bonifatiusverein, daß er im Wiener 26. Wahlkreise für die fast 80.00 > Seelen zählende katholische Bevölkerung eine Pfarr kirche zu errichten beabsichtigt.' „Brixener Chronik.' Grlg.-Ikorre spondenzen. »ddr»» «nker« Orl».»N«rrelO. n«r mit U»ellen»n«»b« krlxen, 1. Mai. (Museumsverein.) Donnerstag, den 7. Mai findet um 5 Uhr nach mittags beim

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