' Bürgermeister Lueger und der ein zigen Freundlichkeit der Wiener. Alle ihre Er wartungen waren weit übertroffen. Sie konnten kaum Worte finden, um ihren Gefühlen Aus druck zu verleihen. Ein Herr sagte: „Drei Dinge haben mich in Wien am meisten ergriffen: die Tränen des Kaisers, als wir das ,Gott erhalte' sangen, die rührende Szene, als wir nach der Audienz beim Erzherzog Franz Ferdinand das Belvedere verließen und die kleinen Kinder des Thronfolgers uns von dem Fenster aus mit ihren Händchen und Tüchlein
, wie dort die Herzen sind, und hier ist's so warm. Die Wiener kamen uns wie Engel entgegen.' — „Hochwürden,' meinte ein Bauer zu einem Priester, „wird es im Himmel wohl auch so schön sein, wie es hier ist? Hier ist der Himmel auf Erden, das irdische Paradies.' — *„Wenn es heute losgeht,' äußerte ein angesehener Mann, „bin ich bereit, für Oesterreich mein Blut zu vergießen.' — Wieder eine sagte: >,Hätte ich mein Haus ver kauft, um diese Reise machen zu können, es wäre mir nicht leid darum.' Ein Greis sprach
mitgegeben habe, wie alle Wiener gar so liebe Leute seien wie lauter Freunde und Brü der und wie sie von ihnen herumgeführt worden seien in der großen Stadt und wie man nur be müht gewesen sei, ihnen die Tage angenehm zu machen. Wer die Bosnier kennt und weiß, wie viel Herz sie haben, der wird auch das Wort eines führenden Mitgliedes der Deputation erklärlich finden: „Der Kaiser, der Thronfolger und die Wiener, besonders Bürgermeister Lueger, haben die bosnischen Katholiken in drei Tagen mit einer Liebe