54.743 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1931/21_02_1931/DOL_1931_02_21_1_object_1145373.png
Pagina 1 di 16
Data: 21.02.1931
Descrizione fisica: 16
, die Glöcklein Wissen nab tttogut fö fern uttb ßüxrn. Hoch liegt der Schnee, wie eine weiße Mauer türmt er sich rechts und links der Straße. Der Schlitten gleitet dahin wie eine Barke auf weichen Wellen. Die Sonne sinkt hinter dem Nuovolau hinab. Die Berge ringsum sammeln letzte Glut und letzte Wonne. Über die Schneefelder hinauf zu den Lagazuoi, zurück über Tra i Sassi, hinüber bis Giau irren die letzten Strahlen wie verlorene Töne eines schönen Liedes,' das verklang. Der Schlitten saust. Kalt weht

die eisige Winterluft um die Ohren. Nie sah ich die Berge so schön und feier lich. Wie ein Riesengotteswunder strahlt und prunkt der Sorapis, ganz Glut und Feuer. Zum Greifen nahe ist die Wand der Tofana di Razes. Eine Flamme, die zum Himmel loht,.nein, so glüht kein Feuer, so gleißt kein Purpur — so wie diese Riesen wand leuchten eben nur unsere Heimat berge. . Durch den Wald unter den Linque Torri ziehen die Schatten höhenwärts, tastend über den weißen Schnee, hastend durch die Zweige zu den Wipfeln

. Wie der Schlitten dahinstürmt! Durch die flammen den, lohenden Berge geht ein stolzer Sang, in heimliches Lied, das nur der versteht unö hört, der die Heimat kennt und liebt. Im Schlitten vor mir klingendes Lachen. Ich allein! Liebstes Lächeln ist mir das Lächeln meiner Heimat, liebste Zwiesprache mir die Stimme der Berge. Der Schnee knirscht, der Schlitten saust, die Berge glüben. Wie ein Lied die Skala stürmt, so fiebern die Farben auf und nieder. Als wolle der Himmel unsere Heimat mit einer schweren

, goldenen Krone krönen, so strömt das lautere Gold über die Felsen. Schlittenfahrt im Dolomitenwinter! Es ist wie ein Gleiten und Schweben in lockendsten Träumen, in die feierlich die Berge ragen, die Farben sprühen. Der Schlitten eilt wie das Leben, schnell wie die Iuaend, unaufhaltsam wie die Leiden schaft. Über dem Wald der bleiche Ring des weißglühenden Gerölls im weiß... Mantel, über dem sammetweicheu Schnee die Glut wellen des Abendrotes. Am geheimnisvoll sten ist es am Cristallo. Nirgend sah

ich es so dunkelrot, so fein rosa, so purpurn und brennend. Der Schlitten eist talzu, die Gipfel steigen. Ich weiß nun, warum man die Berge nicht vergessen kann. Menschen kann man vergessen, aber die Berge nicht. Es ist der Zauber, der ihnen Gewalt gLt Aber

22
Giornali e riviste
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1919/16_11_1919/BZN_1919_11_16_6_object_2463989.png
Pagina 6 di 12
Data: 16.11.1919
Descrizione fisica: 12
Seite S „Bszner Nachrichten', IS. N »»ember ISIS. scher Tragweite ist. Damit ist nicht die Tatsache gemeint, daß im Alpeakriege diejenige» a« vollsten ihren Man« stellten, die schon mit de« Meister diplom der Berge in der Tasche zu den Höheustel» langen emporwanderte». Die ethische Kraft des Al- pinismus zeigte sich vor allem darin, dab fast alle, die der Kriegsdienst in die Berge.»Wang, ihnen i« kurzer Frist mit Leib »nd Seele Versale« waren. Das Kontingent der Bergsteiger ist durch de» Alpe

». Dieser Pflicht steht die Tatsache gegenüber, dab durch deu Friedensvertrag von St. Germain ein grober Teil des ehemaligen Betätigungsfeldes der deutschen Bergsteiger sür geraume Zeit »»zu- gänglich gemacht worden ist. Bon Tirol find das ganze Zauberreich der Dolomite», die Brenta-, die Adamellogruppe, ei» Teil der Oedtaler- «nd Ziller- taler Berge losgesprengt, aus dem Leibe Kärntens wurde« die Julischen Alpe» und Karawaake» her ausgeschnitten und mit Krain verlor Dentschöster- reich dk Steiner Alpe

- Fristen ist ein« Entweihung der Berge, eine Verrohuug der alpinen Sitte» z» befürchten. Diese Tatsache 'bildet schon heute eine «nste Sorge der Grobstadt- jektioue«, und sonderlich Wie« und München habe« den Kamps gegen die »»lautere» Elemente unter de« Bergsteigern bereits mit aller Energie ausgeuom» °mea. Vorderhand zeigt sich diese Proletarisier««g der Alpinistik allerdings nur iu der Nähe der Städte, ben« die elende« Verkehrsverhältiiisse und die Ab- sperrnng der Länder schützen zurzeit

noch die Heilig, ^tümer im Herzen der Alpen vor dem Besuche U«. Herusener. Später aber werde« die Schranke« fal- len «nd der schmutzige Strom der verwilderten Grok- stadtjugend wird sich auch in jene Gebiete ergießen, i« Lienen jetzt noch die Einsamkeit einer gewaltige« Na tur Auserwählten Feierstunde« bieten ka««. Alle Steine auf die Vergwildlinge zu Werse», wäre ungerecht. A« den jungen Menschen, dere« Augen noch blind für die Grobe der Berge sind, hat die Zeit gesündigt. Aus der Roheit des Kriegs- dienstes

» «ud Wegaulagen die Berge zu erschließen. Grobe Grippen der Ost. alpe» harren «och auf ihre Bergsteigerheime. Z«« Beispiel die Kärntner Nocke, die Hafnergr«ppe lHohe Ta«ern), die Reibkofelgr«ppe sKarnische Alpen) sind »och »h«e Hütte«. Doch nicht dari« liegt vorderhand die grobe Ausgabe der alpinen Vereine. Weit über bergsteigerische Ziele hinaus hebe» sich ihre Pflichte«, den sie sind dazu berufe», in erster Linie a« der sitt lichen Nenbelebung des deutschen Volkes mitzu arbeite«. > Sie «üssen

23
Giornali e riviste
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/20_02_1923/MEZ_1923_02_20_3_object_672705.png
Pagina 3 di 6
Data: 20.02.1923
Descrizione fisica: 6
. Zir diesen gegen die Zei tungspreise bei uns immerhin hohen Ansätzen kommt für das Ausland noch das bedeutende Porto, sowie der Auslandszuschlag. Englisch statt französisch. Das preußische Kultusministerium hat die Provw^ialschul- kollsaien ermächtigt, die Einführung des Englischen als erster lebender Fremdsprache da, wo es gewünscht wird, noch M Ostern' zu genehmigen. In Bayern ist diese Maß nahme bekanntlich bereits obligatorisch ge troffen worden. Schutz unserer Berge. »Massenbesuch der Berge

« betitelt sich ein Artikel von Prof. Dr. Eugen G>. Lammer-Wien in Nr. 1 der „Mitteilungen des D. u. Oefterr. Alpenvereins', in denen er für die Säuberung der Hochgebirge von „Aller Welt' scharf ein tritt; nur jenem solle« die Höhe« gehören, der sie naH Ueberwinden all des, Feigen und Schwanken, nach jahrzehntelangem, entsagungs vollem Trainina zu erzwingen vermag. „Fort mit allem Komfort' in den Berge«, fort mit Eisensicherungen, bequemen' Höhenwegen'. „Dj» Alpen müssen wieder das hehre Ziel

der Mg«- bändigten Natur, des 'nzivilisiertenl werden. Ms wir not haben... Jeder künstlerisch oder wahrhaft lebenskünstlerisch empfindende Mensch wird z. B. fühlen, daß mit der Schutzhütte ein- Ding von' hohem Kultur wert geschaffen wurde, wenv ihre äußere Form, ihr innerer Betrieb den echte« Sinn der Berge atmet oder vielmehr ge- Ade, des Berges, an den sie sich anschmiegt. Wundervoll ist zwar das Freilager auf wilden Mhen. aber unsäglich reizend kann auch das schlichte, urgesunde Hüttenlebe

als Mustermensch geachtet wird, son dern sich seiner Schwächen ichämen muß vor der spartanisch schlichten Mehrzahl, wenn der Hüt- tenpächter nicht interessierter Hotelwirt ist. son dern dienender Angestellter. Auch die Behörden müssen wir mit diesem Geiste durchtränken, auf daß sie nicht die Berge jedem preisgeben, der ein Hotel hinsetzen und die Berge mit Draht umspinnen! will... Solche Gipfel follten wieder von dem nichtsnutzigen Zeug gereinigt werden, in deren, Nähe leicht ersteigliche Aussichtsberge

; denn diese haben keinen Sportzweck, sondern wollen bloß verbinden... Eine ganz andere Gilde sind die Felsenturner zumeist jüngste Jugend' aus den großen Städten. Auch diese eigentlich nicht alpin, ohne Ahnung von den ungeheure« Reich tümern der Vevgwelt, der d»s ÄMvzes ganz fremd. Aber voll Drang, ihre. Muskel kraftvoll zu betätigen, ihr Zuviel an Lebens kräften auszutoben, beniützen sie die Berge bloß als Klettergerüst. Sie haben sich in die Alpen nur verirrt, weil sie drunten nicht das ihnen Ge mäße fanden. Ihr Drang

24
Giornali e riviste
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1923/08_02_1923/VBS_1923_02_08_3_object_3117249.png
Pagina 3 di 12
Data: 08.02.1923
Descrizione fisica: 12
rück wärts auf den bequemen Sitzen des Wagens Platz nehmen, der Arzt schwang sich zu dem Kutscher auf den Bock, munter wieherten die Gäule — ein Schnalzen in der Peitsche — und fort ging es leicht und, flink über das troffliche Sträßchen. .durchs, Tal, hinein. Die Berge glänzten, zwei Schneekuppen standen Me ungeheure Glührosen über dem hellgrü nen Waldkamm, jubelnd stiegen die Lerchen in den Himmel und sanken trillernd wieder zur Erde, die beiden Fräulein im Wagen lachten und schäkerten wie Kinder

Wiesenpfad und schritten eine Zett- lang rüstig aus. . Je höher sie kamen, desto weiter tat sich die Alpenwelt-auseinander, de sto riesenhafter und höher wuchsen die Berge in den Himmel. „Fräulein Zilli, die Berge steigen mit uns, sie werden immer größer!' rief die Wienerin entzückt; „ich hatte keine Ahnung, daß sie so schwindelnd hoch wären.' Im -Westen tauchten die Schneefelder der und Ciskolosse der Oetztaler und Stubaier Ferner auf, im Süden ragten die Türme und Burgen der Dolomiten fast trotzig

, fo habe ich es Mr nicht vor- geftelltl' rief sie; „ich habe mir wohl immer gesagt, daß die Alpen mächtig, imposant sein werden, aber diese erschütternde Majestät hätte ich mir nicht träumen lassen. O die Alpen! O die Alpen! Umarmen — küssen möchte ich sie!' Immer mußte Fräulein Zilli Halt machen, sie die wechselnden Bilder betrachten lassen und ihr, soweit sie im Stande war, die Namen der Berge nennen. So geschah es, daß sie nur langsam vorwärts kamen; und doch hatte die Sonne schon den Mittagsogen überschrit ten. Plötzlich hörten

sich lm Gras nieder. Da sagte die Wienerin: „Aber hier ist es merkwürdig. Der blaue Himmel und die Wolken lassen sich ganz zu uns herunter, man kann sie fast angreifen.' „Und eine Rul-e ist hier wie In der andern Welt' bemerkte Fräulein Zillj. „Ja, ja,' sprach lächlnd der Doktor, „Das Ist der Sonntag in den Bergen. In den Ber gen herrscht immer diese wunderbare Sonn- tagsstille, weil die Berge eben durchs ganze Jahr Festtag haben, ©efjt nur, wie andacht versunken sie dastehrn, Md doch glänzt ihr Gesicht

. Da aber die Schatten der Berge immer län ger wurden, exmahnte der' Doktor ernstlich, es sei höchste Zeit» an den Abstieg zu denken. Nun widerstrebte sie nicht mehr, sondern nahm willig den Arm, den ihr das Doktor« mädchen anbot, um sie den stallen HMg hin unter. zu führen. Als st« , drunten den be quemen Pfad über die Hochmatten heraus- wonLetten, sagte die Menettnnrü kindlicher Innigkeit: ,Lprr Doktor, düs war heute der schönste Tag meines Lebttis. An diesen unvergeß lichen Gsirdtücken werde ich rnttn Leben lang

25
Giornali e riviste
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1924/27_09_1924/MEZ_1924_09_27_7_object_637262.png
Pagina 7 di 10
Data: 27.09.1924
Descrizione fisica: 10
- dlijsberer Tannen, oder sahst du die Wunder berge in ihrem Zauberlichte, die sich in den Wellen siegelten, als deine Augen müde wur den vom Schauen und Staunen? Dannengrün mischte sich mit den Wassern und dem letzten dahinsterbenden Leuchten der Berge. In traumhafter AbendstWe ruhen die ge waltigen Massen der Dolomiten, Berge, Hei- matbergo, die sich in die Ginne schmeicheln und mein Eigen «sind. Wie sie emporstreben, gigan tisch, hehr «und Heierlich thronend wie Könige im weiten Reiche. »Letzter

Abschiedsstrahl der Sonne huschte wie fröhliches KiNderlächeln leise über Fels u«d Stein, weit ausholend »roch zum späten Gnche. In enges FelsgSktüfte, wo WasserWrze to ben und schäumen, in einisame Bergschlucht drangen die 'scheidenden Lichter, einsame Berg- linder zum Schlafe maWenk, jene weißen, flaumzarten Sterine, die so weltvergessen ihr kurzes Leben verträumen^ «wie Ihre Mter. Wie Briider und Schwestern in bangem Er warten vereint, stehen sie da, all die Berge -- all« — — — Uni harren der Stunde

, da ihr Antlitz sich in letzter großer Freude rosig färbt, ! ihre steinernen kalten Züge verklärt, sie los löst vom emporwallenden Erden schatten. Noch ein letzter Strahl — ihr Berge und die Felsenhäupter sinken und hüllen sich! tief in die I stille Nacht, wenn fernes Rot purpurglühend ouich küßte. — Traumschönes Bergesleuchten, irrende Lichter um einsame Firne wnd welten ferne Höhen, Firnenfeuer in berückendem Glangel Leis flüstern die Tannen am See im lauen Abendwind und erzählen sich Märchen von Bergen

zu Türmen, die sich an hellen, klaren Abenden in tiche Gründe schweigender Wasser verlieren. Am Karersee Ich sah die Berge stolz aufragen^ sie neigten sich tief unter dem Kusse letzter Sonnenstrahlen und schauten mutig sroind und umrdisch heraus aus den blauen Wassern ^u meinen Füßen, die Kuppeln, Spitzen und Dünne lugten irrend herauf — wie Gespenster einer versunkenen Stadt NM das Leuchten in den Tiefen zeugte vom Loben, dvo Wunderlichen stieg aus — wie srü- hes Morgenrot. Als ^ie Sonne sank- Mühet

, ihr Berge, ihr stolze^ seid Leucht türme der Heimat, iw stillen Abendstunden er haltet die Feuer, die ein Gott in Liebe euch schuf, seid Wegweiser und stumme Hände, Im heimlichen Halbdunkel ruht in einsamer Talmulde — der See. Feenzarte Seerosen nahen sich zögernd den Ufern, schaukeln ihre Nosen in den blauen Fluten und wiegen sich sanst in stillen Schlummer. Eulenruf dringt >aus den Wäldern, schaurig klingt sein Klagen — wie bitterwehes Nusen in tiefe Bergeinisamkeit. Erlösend plätschern die Wellen

26
Giornali e riviste
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1921/29_06_1921/BRC_1921_06_29_1_object_117960.png
Pagina 1 di 8
Data: 29.06.1921
Descrizione fisica: 8
und vielfach zum Schrecken der wahren Italiener selbst uns Deutschen, die wir gerade diese Blätter am meisten zu Gesicht bekommen, ein Zerrbild italienischen Gedankenlebens vorführen. Am meisten hierin tun sich jene Blätter und ihre Gönner hervor, die ihre allerjüngste Zu gehörigkeit zur Mutter Italia recht marktschreierisch „Berge M MenMii.' Unter obigem Titel hat der bestbekannte Schrift steller Heinrich Federer den modernen Büchermarkt unt einem spannenden, hochinteressanten Roman beschenkt

. Das prächtige Buch mit dem etwas ^gefaßten Vorwurf amüsiert uns nicht über oie Berge im Haushalt der Natur, auch nicht in Mem Verhältnis oder Einfluß auf den Menschen. Symbolik der Berge in ihrer Beständigkeit, oestigkeit, Geradheit wird höchstens gelegentlich berührt. Es soll vielmehr dargestellt werden die Ohnmacht des Menschen und der menschlichen ^echnik gegenüber der Uebergewalt der Berge: ^ Berge wollen Ruhe haben vor der wchnllntzigen menschlichen Kultur, sie wollen sich ^ Fesseln schlagen

, nicht in Schienen legen !>en. Die fveien Berge sträuben sich mit der Naturkraft, auf ihrem Rücken die Dampf- 'v Kraftwagen mit der reichen, übersatten, ge- ugweilten, jedem neuen Pläsier nachhastenden zum Gipfel zu tragen, auf ihren alt- lass ' Häuptern Hexensabbate feiern zu die s Sechtem Grimm schütteln sie ab, was ^ ^unst der Ingenieure ihnen aufdrängen wollte ^ ^ssen sich eben nicht vergewaltigen. In 5-^^unde mit,den wild entfesselten Elementen aus^l, ^ „Weigete' und schütten chren Eingeweiden Batterien

und literarischen Studien seit 1893 als Kaplan in Ionswil (Kanton St. Gallen), resignierte 19W und lebt seither als Schriftsteller in Zürich. Wer etwas Ur- und Eigenwüchsiges, etwas Originelles und Packendes haben will, der greise nach Federers Werken, vornehmlich nach : „Jungfer Therese', „Sisto e nesto', „Berge und Menschen.' Der Verfasser ist ein gewiegter Kenner der mensch lichen Psyche, ein seiner Zeichner der Charaktere. In ihm treffen wir einen innigen und sinnigen Beobachter der Natur

' Berge aus „Berge und Menschen' die naturwahre Schilderung einer Bergbesteigung vor zuführen; es möge zugleich eine Stichprobe sein zu Federers Darstellungsweise. „Beim Felsenklettern schupft der Tod einen schon mit der ganzen Hand. Ich meine die Felsen- wände mit den spärlichen und spöttischen Hand haben der Natur, einer Wurzel oder einem zer mürbten Loch, dann die Steinrippen, die einem die Haut zerfetzen, die Schutthalden, die wie Lawinen beim unvorsichtigen Hüsteln eines Men schen schon

27
Giornali e riviste
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1938/18_03_1938/AZ_1938_03_18_4_object_1871209.png
Pagina 4 di 6
Data: 18.03.1938
Descrizione fisica: 6
Winterhjmmel bohrte und den wir bei Sonne und Pulver schnee, aber auch bei Sturm und Nebel konnten und vielleicht gerade deshalb w innig für uns reserviert hielten. Mit dem Ziinetimen unserer Skitechnik und mit dem Verbundenerwerden der höheren Werte, die einem der hochalpine Skilauf vermitteln kann, legten sich langsam un sere drängenden Wünsche für hochklin- gende Berge, wurden dafür aber vom in nigen Wunsche beseelt, jenen Bergen sich uns zuzuwenden, die uns das zu geben versprachen

, was wir durch die Fortent wicklung des Skilaufes und den foigeoe- dingten quantitativen Zustrom anderer Skiläufer auf unseren ersten Skibergen zu verlieren begannen. Und so fanden wir richtiggehend „unseren' Kleinen An gelus, der trotz seiner 3400 Meter alles geben kann, was man sich von einem Skiberg wünscht. Wie unendlich schön waren doch diese Zeiten, wo man sich Berge-noch finden konnte, wo unsere eigene Spur das ein zige Zeichen von Lebewesen in einer jungfräulichen Schneelcmdfchaft war und wir in unserer

jugendlichen Vermessen heit uns unbedingt als die alleinigen Herrscher dieses Berges dünkten. Und dieser Kleine Angelus versteht es auch prächtig, sich die Freundschaft zu erhal ten, denn immer wieder, wenn man zu ihm kommt, gibt er einem ein neues Bild erhabener Berglandschaft auf den Heim weg und auch der Schnee, der da oven liegt, kann einen immer wieder sür den Elilauf als solchen begeistern Das erste Mal, als ich diesem Berge näher trat, war es eine strahlende Mond nacht mit all ihrem Zauber

uns. Wir konnten keinen Schlaf finden und drau ßen flimmerte alles im eigenartigen Lichte einer einzigartigen Vollmondnacht Der Schlaf wurde auf eine andere Zeit verlegt und einmütig zogen wir los zu diesem kleinen, bescheidenen Berge, der uns mit der Güte eines alten Freundes empfing. Wie eiserstarrte Wellen einer verschwundenen Welt standen die unzäh ligen Bergriesen zum Firmament. Tief im Schatten lagen einige Täler vor uns in denen nur hie und da irgend ein flim merndes Licht aufflackerte als einziges

Zeichen, daß diese phantastisch beleuchtete Welr vor uns überhaupt bewohnt war. Und hier war es nun, wo wir die>en' Berge unsere Treue versprachen und wo wir so richtig zu verstehen begannen, wie unendlich groß auch dieser Kleine Ange lus sein kann, auch wenn er nur beschei den neben seinem großen Bruder her- porlugt, wenn man ihm jene Stimmun gen abzulauschen vermag, die wohl jeder Berg für all diejenigen bereit hält, die sich den Bergen nicht aus Modelaunsn, aber aus misrichtiger Liebe

28
Giornali e riviste
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1941/02_08_1941/AZ_1941_08_02_3_object_1881990.png
Pagina 3 di 4
Data: 02.08.1941
Descrizione fisica: 4
Samstag, den 2. August 1941-XIX Äipenziellurlg' Seite 3 Aus Bolzano Staàt und Lonà i.« Brocken. In Tunneln, die durch Felsen llever den UMUÄWg führen. Pflegen sie laut zu schreien.. zu Zar>, zu mit Bergen Wer in den Bergen aufgewachsen ist, yer die Berge in ihrer Unnahbarkeit Mit, wer das Glück hatte, daß sie ihm àe Geheimnisse offenbarten, der wird jic mit Ehrfurcht befrachten. Sie sind für il,,, nicht die gewaltigen Kulissen der 'icililì'. nur geschaffen, um dahinter das Weltgeschehen

, als ein kleiner Bestandteil aufzugehen, in man chen Fällen vielleicht auch unterzugehen. Wie jede Gefahr das Wesen des MeN' schen über sich selbst hinaus hebt, so auch die Gefahr in den Bergen, die Ausdauer die Mühe ja auch die Angst, die in kri- tischen Augenblicken sich einstellt. Dies ist inneres Erleben und nicht Theater. Des halb sind die großen Bergsteiger und die innige Freunde der Berge schweigsam. Nur dort, wo sie gleichgestimmte Ge müter finden, sprechen sie, aber eher von den Leistungen

jener, die sie größer hal ten als sie selbst sind und von jenen, von jenen, von denen sie wissen, daß sie mit der Bergwelt enger verbunden sind, als sie selbst. ^ Andere schen die Berge wieder in einem anderen Lichte. Es gibt eine Anzahl von Menschen, die es sich zum Gesetz gemacht haben, Bergs von unten anzuschauen. Das finde ich lehr verwerflich, und diese Ansicht stelle ich gleich voraus, damit mir später keine Klagen kommen. Aber sonst finde ich, kann man sich Mr das Bergsteigen schon seine Gedan ken

machen. Unsere frommen Altvordern /aà, daß Berge natürliche Grenzen seien, welche die' Götter den übermütigen Zielen der Menschen gesetzt hätten. Daran ist etwas sehr Wahres, aber wir — du lieber Himmel! — keine Ehrfurcht hat das Menschengeschlecht von heute! Da gibt es zum Beispiel die vieloer- sprochene Nordwand. Schon das Worr „Nord' hat so etwas Distanziertes und Drohendes, es ist gerade dazu geschaffen, allen Uebermütigen einen heilsamen Re spekt einzuflößen. Aber ausgerechnet da rum scheinen

seine besonderen Gründe dafür gehabt. Manchmal glückt es dann auch, daß er vor Entrüstung bebt und mit großen Brocken schmeißt, aber da; nimmt man ihm dann gewaltig übel. Auch auf den Almen bin ich in letzter Zeit nicht gut zu sprechen, denn ich be stehe nicht gerne Auge in Auge mit stößigen Stieren. Der berühmte Kuh reigen ist für den Kenner nur ein War- nungsgeläut, und nur heurige Hasen laufen in kindlicher Freude auf eine grasende Herde zu. Ja — Berge sind ungeheuer aufregend und anstrengend, wie eine Frau

29
Giornali e riviste
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1939/18_07_1939/AZ_1939_07_18_3_object_2638809.png
Pagina 3 di 6
Data: 18.07.1939
Descrizione fisica: 6
. sie steigen einfach nicht mehr in einen Eisenbahnwaggon Fliegen ist auch schön, das größte und unvergeßlich »e Erlebnis ist wohl ein Flug über die schneebedeckten Berge der Alpen. Die Fluggäste nach dem Süden, nach Zioma, Milano sind die letzten, die durch b',e Zollsperre in Aspern gehen und we nige Augenblicke später im glitzernden Anmpf der „IU 52' verschwinden, die > vor der Halle auf sie wartet und W sie in wenigen Minuten über Berge und Täler, Städte und Seen hinwegzu- tragen. Die Brennstoffbehälter

die grünen Berge des Alpenvorlandes herauf. Wir liegen schon ziemlich hoch, die Landschaft, die unten 'gleich einem Film dahingleitet gleicht ei nem riesigen lebenden Relief, Häuser sind nur mehr kleine und gryße Strich?, Landstraßen weiße Bädner, die sich zwi schen den Feldern und Wiesen dahin- ichlänaeln. in Häuserhäuschen verschwin- den. sich dort verästeln, um später wie der als weißer Faden auf der großen Landkarte zu erscheinen. Die Menschen und Tiere sind nur mehr Pünktchen, die man kaum

scheint eine Gruppe eisgepan« zerier Berge aus. die von emem impo santen „Herrn' überragt werden, es ist der Großglockner. Anfangs glaubt man sich zu täufchen, doch wenige Augenblicke später hat man auch schon das letzte Mitteilungsblatt' aus der Piloàka bine in Händen. Wir sind ja 35W Meter Iwch, warum soll man bei diesem h^r^ liàn Wetter nicht einen solchen Weit bück genießen, außerdem nähert sich di^ Maschine schon der Landesgrenze Stei» sind die Kärntnerseeen, der kleinere un ter

ganz draußen am Horizont sieht man in eine Dunstdecke gehüllt die herr lichen Dolomiten. Der Monte Cristallo ist deutlich sichtbar, die anderen Berge aber tragen Wolkenkäppchen und ver stecken sich scheu vor den Blicken der Fluggäste wie junge Mädchen. Der Höhenmesser zeigt 4WV Meter an. Die Berge liegen hinter uns, noch ein mal wirft man einen Blick zurück, be wundert dieses steinerne Spitzenmeer, das noch Eis und Schnee auf seinen höchsten Kämmen trägt. Dann blickt man wieder gerade

vor. Die Ausläufer der Berge verlieren sich in fruchtbares Land, es ist aber auch heiliges Land, getränkt von dem Blute Hunderttausender Sol daten, die einst hier kämpften, bluteten und starben. Zwischen steilen Wänden schießt das grüne Wasser des Isonzo dem Meere zu, Udine gleitet vorüber, hinter den Bergen liegt Gorizia, in einer Bucht erkennt man Monfalcone und ganz draußen der violette Fleck, es ist Trieste. Das breite Be:t des Tagliamento haben wir überflogen, am Horizont zeigt sich wieder ein weißer

30
Giornali e riviste
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1936/14_09_1936/DOL_1936_09_14_2_object_1148246.png
Pagina 2 di 6
Data: 14.09.1936
Descrizione fisica: 6
der König über einer Stunde Golf und fuhr nach kurzem Aufenthalt im Schloß in sein Hotel nach Wien zurück. Am Nachmittag fuht König Eduard VIII. auf den Semmering und abends wohnte er in 130 Jahre Bergsport Von Hermann Fink. Man wird sich vielleicht wundern, daß der Bergsport erst 150 Jahre alt ist, zumal die Menschen schon seit Urzeiten in den Bergen wohnen. Daß vorher die Menschen nicht auf die Berge gestiegen (hier handelt es sich um Berge über 2300 Meter, denn niedere wurden schon früher bestiegen

), ist in der eigenartigen Tatsache begründet, daß die Menschen bis zum Beginn des vorigen Jahrhunderts noch der Meinung waren, daß die Berge das Reich der überirdischen Wesen sei, daß in Fels und die Seelen der abgestorbenen Menschen wohnen und dort herumirren. Sie glaubten, daß jeder, der versuchen wolle, in die Berge zu steigen, elend zugründe gehen würde, da die Geister den Irdischen nie erlauben wür den, : in ihr Reich einzutreten. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts lebte im damals noch kleinen Dörflein Chamonix

der Menschheit durch feine umwälzende Tat zeigen, daß ihre Meinungen nur blöde Einbildungen seien. Aber selber den Berg zum erstenmal zu be steigen, getraute er sich boch nicht, da er über zeugt war, daß eine solche Tat nur einem Menschen der Berge gelingen könne. So ent schloß er sich, einen Preis von 20 Luisdor für die erste Besteigung des Mont. Blanc aus zusetzen. Durch die Ausschreibung dieses schönen Preises hoffte er. die Gebirgler für seinen Plan zu gewinnen. Und es gelang ihm auch, denn bald taten

nahmen sein An- gebot an. Auf halber Strecke bekamen sie aber so große Angst vor dem Berge und den Geistern, daß sie umkehrten, Balmat ging allein weiter, erreichte aber den Gipfel nicht, da er in ein furchtbares Sturmwetter geriet. Mit knapper Mühe gelang es ihm, dem Tode zu entrinnen. Daraufhin wagte niemand mehr einen Versuch. Der Dorfarzt von Chamonix namens Francoise Paccard aber stachelte Balmat immer wieder an, den Berg zu be zwingen. Balmgt aber hatte kein Interesse, er suchte

und trug des Gelehrten geheimnisvolle Instrumente, die die Höhen und Luftfeuchtigkeiten maßen. Die Jahre gingen dahin, die Geschichte be richtet uns nichts Näheres mehr über Balmats Lebensgang: wir wissen nur, daß er 72 Jahre alt wurde und in diesem hohen Alter noch , in die Berge stieg. Einmal kehrte er nicht wieder. Das Volk von Chamonix weiß aber zu er zählen: „Von den Bergen ist Balmat ge kommen und die Berge haben ihn wieder zurückgeholt.' Balmat hat die nach seiner Meinung im Berg vergrabenen

31
Giornali e riviste
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1918/08_02_1918/MEZ_1918_02_08_5_object_667525.png
Pagina 5 di 8
Data: 08.02.1918
Descrizione fisica: 8
', wird besonders allen, die zu Berge fahren, ihre Berge lieben, Schönes und Tiefes geben. Gewinnt schon die schlichte, warme Sprache, so noch mehr die Herzlichkeit und Hingebung, die in der Schilderung der Alpenwelt, ihrer Schönheit und Größe, ihr friedlichen und schreckhasten Wunder liegt. D. Sehr. .»«««e r tühne Nebelbrücken, überspannen in schlanken Lögen die abgründige Luft und stürzen lau'- los s.in, wenn es dem Bergwind gefällt. Seit Wochen braut es so in den Ke>few, die im langen Jahr weiß geworden

sind. Ter neue Wtnterschnee hat das letzte kümmerliche Leben auf den Höhen zugedeckt. Unter kaltem Eis schluchzen spärliche Bergwässer zu Tal. Selbst die Tränen, die die Berge dem ent schwindenden Sommer nachweinten, sind glä sern erstarrt: wie Spitzenoorhänge fallen weiße Eiszapfen von schwarzen Gesimsen. Winterstill ist es in den triegslauten Tälern geworden. Längst nicht meyr wiegen sich schwerbeladene Maultiere auf steilen Pfaden zu Berg. Kein lachender Sordatentrupp zieh, zur Hohe. Limmer schwanken

im Hinterlcuid weiß, im teuren Land, für das lein Ovser zu groß, kein Blut zu kostbar ist. Tas Icanc», das sich hinter himmelhohen Bergen breiter, in das sie, wenn der Nebel steigt, sehnend, liebend ihre hciszen Blicke schicken. Und die ^andhürer nehmen alle Pein nnd alles Leid gern auf sich nnd harren willig ans, trotz Tod und Tränen, und werden starr in, it,rem Trntz und hart in aller Unbill. Tag und Nacht stehen sie. wie an die Berge geschmiedet, auf der Wacht, nnd lugen hinüber zum verhaften Feind. Tief

deckt der Schnee die winzige Wohnhütte ein, längst ist der schmale Lauf- graben, den sich der Posten gestampft., ver- weht, und an dem einsamen Mann aus der Wacht klettern die fallenden ^chneeschichten erdrückend empor. Lon der Welt, vom glück lichen Sein abgeschnitten, führen die ein samen Soldaten Tag und Nacht ihren Krieg weiter; den harten Krieg in de» Bergen, den Kampf um die Berge, den Krieg gellen die Berge. Vor grauen Wolkenschleiern tänzeln nun seit Tagen flatternde Flocken. Ter Wind

hat sich im Nebeljagen müd gehetzt, jetzt liegt er hinter den Bergen uud holt sich neuen Acem. Inzwischen sinkt der Schnee: fällt nnd sällt, stundenlang, tagelang. In dicke», weichen Tüchern legt ec sich über die Berge, sickert lauttos in dichten Strömen vom Himmel, glättet alle Unebenheiten in den Karen ans und gibt dem Land ein freundliches, milderes Gesicht. Tie reisumsponnenen Drahtverhaue versinken unter den sich stauenden Massen, Steige, Wege verschwinden, der Schnee füllt schon die dachlosen Grräben

32
Giornali e riviste
Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/S/1911/29_12_1911/IS_1911_12_29_236_object_985708.png
Pagina 236 di 414
Data: 29.12.1911
Descrizione fisica: 414
verglichen sie die Dichter und seit den ältesten Zeiten, wie bei allen Völkern, sehen wir die Berge aufs engste mit dem Gottesglauben verknüpft. Das Älte Testament läßt sogar Jehovah selbst einen Berg als Altar für das ihm zu bringende Opfer be stimmen. Denn, als der Herr den Glauben Abrahams auf die Probe stellen will, heißt er ihn seinen einzigen Sohn Isaak nehmen und auf einem Berge zum Brandopfer bringen. Ebenso empfängt Moses auf dem Berge Sinai unter Donner und Blitz die Tafeln der zwölf Gesetze

und im Anblick des gelobten Landes beschließt er sein Leben auf dem Berge Nebo. Auch in der Geschichte des Heilands spielen die Berge eine bedeutsame Rolle. Auf einem Berge widersteht er dem bösen Versucher, auf einem Berge hält er seine herrlichste Predigt und auf dem Oelberg durchkämpft er die schwerste Stunde seines Erdenwallens. Die Berge verbinden gleichsam die Erde mit dem Himmel, und so war es ganz natür lich, daß die Menschheit, sobald sie ihre anfäng liche Scheu überwunden, sie als Abbilder

und Stätten des Erhabenen und Reinen betrachtete, auf denen die Natur selbst ihre Gottesdienste zu feiern schien. Auf diese Weise sind die Berge bei allen Völkern und in allen Religionen zu Kultusstätten des Glaubens geworden. Es kann uns daher nicht wundern, daß die fast allen Erdenbewohnern gemeinsamen Sagen vom Paradiese sich ebenfalls mit der Bergwelt.verknüpfen. Den Jndiern erschien das Paradies als Weltberg, der so hoch in die Wolken ragte, Verden.) kein menschlicher Gedanke erreichen konnte

, und auf dem Helikon ließen sie die Musen wohnen. Auch in Palästina waren die Berge Tabor und Karmel der Gottheit ge weiht und selbst in Tirol finden wir heute noch Anklänge an die alte Menschheitssage vom Paradiese. So ist Laurins Rosengarten in den Dolomiten, der altdeutsche „wunigarto', offen bar ein von Zwergen behütetes Paradies, und auf den unersteiglichen Felsen des Mattenberges in Oberwallis sollte es der Sage nach einen Ort geben, wo die seltsamsten und wunder barsten Tiere in paradiesischer Eintracht

33
Giornali e riviste
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1868/19_09_1868/SVB_1868_09_19_10_object_2509180.png
Pagina 10 di 12
Data: 19.09.1868
Descrizione fisica: 12
an daS Kaiserhaus. Beinahe 500 Jahre hat diese Verbindung ae- dauert, bis sie die Willkühr eines kühnen Eroberers zerriß und so mit auch das Bruderband, welches so lange Tirol mit Breisgau ver bunden hat.*) Menschenrechte sind auch Gottesrechte. Als aber das Heiligthum des Tirolers, seine Religion, angegriffen worden war, erhob sich auch das Volk von Tirol wie Ein Mann, und in Tirol siegt man leicht. Lassen Sie mich einige Worte zum Lobe der Berge sprechen. Beinahe alle Aussagen Gottes knüpfen

sich an heilige Berge. In einem Felsenberge baut Gott nicht allein den erhabenen Glaubensbau seiner Religion auf, sondern legte auch das Fundament aller Freiheit der Völker; auf einem Berge war es, als Noe sein Lob- und Dank opfer dem Allerhöchsten darbrachte, und der Bund erneuert wurde mit dem Stammvater eines erneuten Geschlechtes, nachdem das alte ver worfene Geschlecht vernichtet war; als der Bund sich schloß, zeigte sich am Himmelsgewölbe der Regenbogen der Versöhnung in sieben fachem Farbenglanze

, als Symbol des siebenfachen Gnadenbaumes in den hl. Sakramenten. Als Abraham bereitwillig das Opfer seines Sohnes bringen wollte, da ebenfalls war es auf einem Berge, als Symbol des folgenden großen Erlösungstodes. Als Moses auf dem Berge die Gebote Gottes aus Gottes Hand empfing unter Donner und Blitz, da war wieder ein Moment in der Weltgeschichte, gegen den alle folgenden Geschlechter des Unglaubens vergebens anzukämpfen suchten. Auf dem Berge war es, als das Gewand Christi leuchtete wie Schnee

, als Symbol einstiger Verherrlichung, nicht nur des Gottessohnes, sondern aller derer, die ihm folgen. Auf dem Berge war es, wo das Erlösungsopfer dargebracht ward, und wo er sprach: wenn ich erhöht bin, werde ich Alles an mich ziehen. Auf der Höhe des Felfens steht die Kirche Gottes und Pius IX. der lange Nachfolger in der langen Reihe auf dem Throne als Stellvertreter Christi. Von diesem Felsen herab fließen alle Segnungen der Gnade, dieser Felsen ist der Hort der Freiheit aller Völker. Meine Herren

und Frankreich und beherrschte mit Terrorismus die Bevölkerung des Landes. Dieser Bauer trat auf, setzte den Leuten die Sache auseinander, und sein Vorschlag ward unter Jubelbeifall aufgenommen. Wenige Taae darauf kam ein Nachbar atbemlos herangelaufen, der ihm zurief: Franz Paul mach', daß Du fortkommst, eS sind L Soldaten dahinter. Er floh in die Berge und brachte unbekannt als Taglöhner 14 Tage auf einem Gehöfte zu. Die Regierung erkannte die gerechte Sache deS Mannes, setzte ihn zum Bürgermeister

34
Giornali e riviste
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1865/04_02_1865/SVB_1865_02_04_6_object_2515339.png
Pagina 6 di 8
Data: 04.02.1865
Descrizione fisica: 8
leider bereits vom Zahne der Zeit aufgerieben sein werden. So pilgern ost fromme Wallfahrer schou durch mehr als 506 Jahre zu diesem der seligsten Jungfrau Maria geweihten Gnadenort, und nehmen in den verschiedensten Anliegen der Seele und des Leibes ihre Znflncht zur glorreichen Himmelskönigin, die sich auch durch zahlreiche Gnadenwirknngen als Helferin der Christen stets erwiesen hat. Es befindet sich im Pfarrwiddum zu Saifnitz, denn die Kirche am hl. Berge ist eine Filialkirche der Pfarre Saifnitz

, aus den Jahren 1763—1782 ein Verzeichnis), in denen die anthentisirten Gnaden auf geschrieben sind, die im Verlaufe dieser Jahre aus die Fürbitte der jungfräulichen Gottesmutter erlangt worden sind. Die Wallfahrt erlitt eine kurze Unterbrechung in den Jahren 1788 —1791, da nämlich im ersteren Jahre das Gnadenbild auf Befehl Kaisers Josef II. in die Pfarrkirche nach Saifnitz übertragen und die Kirche auf dem hl. Berge gesperrt wurde. Nichts desto weniger ließ sich der fromme Sinn nicht zurückhalten

oder maßregeln,^ und weil der gerade Weg zum Wallfahrtsort verboten war, suchte mau auf Umwegen dahin zu gelangen, uud lieferte so deu thatsächlichen Beweis, daß der Katholik-nicht so sehr dem Bilde die Verehrung er weist, als vielmehr am Orte der Gnaden Erhöruug seiues Gebetes zu erlangen hofft. Nach mehrfach.« Bemühungen bei Sr. Majestät erwirkten einige Gemeinde-Mitglieder von Saifnitz im Jahre 1790 die Erlaubniß zur Wiedereröffnung der Wallfahrt am Maria Buschari- berge, und so wurde

in den Pfiugstfeiertagen des Jahres 1791 die' Statue feierlich.dahin übertrage«. ' Die Zeit der Andacht und der Wallfahrten nach dem hl. Berge beginnt alljährlich am Feste der Himmelfahrt Christi, und dauert bis zum Noseukranzfeste, d.i. am I.Sonntage im Oktober. Zur Winters zeit findet also kein Gottesdienst daselbst statt; die Kirche selbst aber ist nicht gesperrt, wie selbe auch im Sommer zur Nachtszeit immer geöffuet bleibt. Während der Sommerszeit befinden sich in der Regel 4 Weltpriester am hl. Berge. Zur Zeit

, d. i. zwischen den 15. August und 8. September. An hohen Festen, wo Andächtige aus allen benachbarten Ländergebieten nach dem hl. Berge zusammenströmen, hat das Sprachengewirre daselbst völlig eine poetische Seite. Während der feurige Italiener die lauretanische Litanei singt, preist der sanglustige Slave die Himmelskönigin in zarten, mclodischen Gesängen; der Deutsche hingegen liebt es, seine Andacht im Stillen zu verrichten: jeder in seiner Weise, ohne An feindung, ohne Beirrung oder irgendwelche Ruhestörung

35
Giornali e riviste
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1922/09_05_1922/TIR_1922_05_09_4_object_1983159.png
Pagina 4 di 8
Data: 09.05.1922
Descrizione fisica: 8
Wein! Eine alte Oesterreicherin und herzensgute, rechte Tiro- lerin ist das Müttcrlein im Alter geblieben, wenn auch der Fremdling das Land genom men, und voll Einfalt und tiesfrommen Sin nes plaudert es von alter Zeit voll Mitleid und Rührung lauscht es meinen Worten. Die neue Zeit und das neue Oesterreich kann das Mütterlein nicht loben und verstehen! Lang« noch stehe ich vor der Hütte, die sonnverbrannt und rebenumrankt am Berge l> hnt — und sinne von dieser friedlich sonni gen Plauderstunde

und starre in die Berge hinein — doch am Horizont tritt immer röter ein Bild hervor, im Abendrot da» Alpen- gllih'n! Rosengarten und Dolomiten funkeln im Feuer und blinken so rot, als glühten all« Pocken und Wände, als blitzten Spitzen und Schroseo im Rosengarten, als würde König Lourin. mit seinen! Schwerte in der Sonne » ble«dc?it> d««h d?c Berge schlagen. Was mein Auge zuvor noch nie gesehen und was im Donaularid ein Traum nur bleibt, der Rosengarten und Alpenglühn sind der Berge im Süden reichste

Schönheit u. Phan tasie — nicht satt will sich mein Auge sehen, nicht erlahmen mein bewundernder Blick: Geist und Herz tauchen unter im Felsenson- nenmeer. Doch ach. die Sonne taucht hinter die Ber ge irn Westen — mein Auge ist gebsendet und immer noch frmkeln die Berge im Alpenglühn und der Rosengarten im Geiste vor mir, bis tiefe Nacht über die Berge gezogen und die Lichter der Stadt am Eisack zum Heimweg mahnen — es war ein ganzer Sonnentag! Meran, das liebliche Städtchen im Burg- grafenland

lauschte ich seinen herzigen Liedern und Versen, die er noch gesungen. beo?r er nach Süden, nach Mailand pilgern muhte- Ja. so schön das Land von Südiirsl, I»I lieblich die Städte, die Berge so nah und d'! Reben so viel und das Volk so edel und mer deutsch! Ich grüße dich, deutsches Lüdtiro!, aus österreichischer Heimat in treuem Gedenk» sonniger Stunden im FrühlingsenvacheN- Südtirol, bleibe deutsch und streite für deine kostbarsten und schönsten Güter!

36
Giornali e riviste
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1935/03_08_1935/AZ_1935_08_03_4_object_1862527.png
Pagina 4 di 6
Data: 03.08.1935
Descrizione fisica: 6
der Zeit um Ber ge und Gletscher gewoben hatte, endgültig abge lehnt wurde und man furchtlos Gipfel um Gipfel bestieg, um die herrliche Aussicht zu genießen. — Heute freilich ist an Stelle des reinen Genusses von Alpenwanderungen vielfach die Gipfelstürme- rei getreten: so ist es auch nicht zum Verwundern, wenn die Berge jahrein, jahraus bedeutend mehr Opfer fordern als es eigentlich nötig wäre: denn mit Menschen, die des Kletterns unkundig oder hierin nur wenig erfahren,. aus Prahlerei und Großtuerei

jungfräuliche Felswände abtatzen, bis meist das vorauszusehende Ende ihnen den jähen Tod' bereitet, spassen die Berge nicht. — Ist das Gebiet der Dolomiten so ausgestattet mit Kletter partien jeden Schwierigkeitsgrades, sind die Gipfel dieses Gebirgsstockes besonders reich an pracht voller Aussicht, so sind sie auch meist mit nicht allzu großer Mühe oder mittelmäßigen Klettereien zu erreichen; wer, um in das letzte Stockwerk eines Hauses zu gelangen, über die Dachrinne empor gaukelt, obwohl er weiß

abwand ten... ein wunderbares Gemisch von wilder Na tur und mühsamem Anbau o?irieten überall die Hand de? Menschen, selbst an Stellen, wohin sie nach aller Berechnung nie zu dringen vermocht hätte. Dicht neben einer Höhle siieß man auf Häu ser... auf schroffen Felswänden herrliche Obst bäume und in Abgründen Aecker'. In freien und einfachen, doch höchst wirkungs- >ollen Worten kennzeichnet Otto Rogu ette die lllpen im Gedichte: „Hirtenknabe': ähnlich aus: es ist in „Ritter Haralds Die Berge ragen

silberhell, Der Himmel ist so blau, Ich weiß auf dieser ganzen Welt Mir keine liebere Schau. Nikolaus Lenau (1802—1860) schaut die Alpen mit Freude, so daß seine sonst tiestraurigen Wei fen verstummen und im Wiedersehen der Berge Fröhlichkeit atmen: Alpen! Alpen! Unvergeßlich seid Meinem Herzen ihr in allen Tagen . . . Frischen Mut zu jedem Kampf und Leid Hab ich talwärts von der Höh' getragen. Ein andrer, mit Lenau geistig verwandter Dichter, drückt feine Gefühle Lord Byron (1788-1824), Brautfahrt

starb Der herrliche Frühling. Daran reiht sich würdig ein anderes Dichtèv wort, das von Herman Gilm (1812—1864) stammt: Ihr Berge seid der Heimat hohe Dichter; Die Poesie zog hin nach jenen Firnen, Im Tal ist 's Nacht, doch Gottes ew'ge Lichter Verklären eure sieggekrönten Stirnen. Ein eindrucksvolles Bild eines Hochgewitters gibt uns L. von Morayn im Gedichte: „Alpen sturm': Meilenbreit das Schneegefieder Stürzt er von den Höhen nieder, Ein erzürnter Riesenaar, Schlägt den Gletschern in die Flanken

37
Giornali e riviste
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1921/16_11_1921/MEZ_1921_11_16_3_object_638024.png
Pagina 3 di 8
Data: 16.11.1921
Descrizione fisica: 8
gleichsam vor der Nase, zum Greifen nahe haben — ich meine unsere Gebirgsbewohner im engeren Sinne, unsere Bauern. Bei ihnen finden wir auch heute noch das geringste Inter esse für eine ideale alpine Betätigung, das geringste Verständnis für die Nattir, d. h. wenigstens in einem höheren, ästheti scheren Sinne. Keinen Schritt umsonst! — das ist die Losung unseres Bergbauers. Niemals geht er zwecklos in die Berge: er betritt die Region des unwirtlichen Felses, die Region des ewigen Eises

nur, um eine versprengte Gats aus dem Geschrillt herabzuholen, um irgendwo in einer Schlucht drinnen eine Quelle zu fangen, um zu wildem oder um als Bergführer ein schönes Stück Geld nach Hause zu bringen. Ihm sind die Berge von jeher etwas Feindliches gewesen, weil er mff der harten Arbeit seiner Hände dem herben Fels jeden Zoll urbaren un^ nutzbaren Bodens obringen muß, weil er Tag und Nacht zittern und fürchten muß, daß eine Mur oder ein- Lahn mit einem Schlag fein Lebensmerk vemichte. Jbm das innere Bedürfnis

, ln der Gebirgswelt Erholung und Er hebung zu suchen und zu finden: dazu ist er viel zu abhängig von seinen Bergen, dazu sind ihm die Berge viel zu viel Wirk- lichkeit, dazu fehlt ihm die idealisierende Distanz den Bergen gegenüber. Nein — die Eroberung und Erschließung der Hochgebirgs- weit und damit die Erobemng jenes Teiles unserer Heimat, wo die Natur am unberührtesten und schönsten geblieben, ist ist von uns Städtern ausgegangen, von uns Städiern, welchen die Uebersätrigung mit Zivilisation

, notwendig eine Jugend, welche sich begeistert an die schwierigsten Aufgaben surhtlos eranwagtl Heute fürchten wir die Berge nicht mehr, führen keinen Kampf mehr mit ihnen«: denn wir kennen sie. Und aus dieser Kenntnis, aus dem vertrauten Umgang mit ihnen ist uns jene Liebe zu ihnen erwachsen, die uns so treu und fest an sie. durch sie an unsre Heimat kettet. Im Sommer und im Winter gehören die Berge uns. Der schneidigste Felsgrat, die glatteste Wand liegen heute bezwun gen da. bezwungen durch den Mut

, ein guter Alpinist sein heißt: vorsichtig sein und seine Touren mit Ausschluß aller subjektven und objektiven Gefährdungen zu absolvieren, heißt sich selbst kennen und die Berge kennen, heißt: jahrelange Erfahrung in den Bergen ge wonnen haben. Nie kann man die Grenze des Egoismus bester erkennen, als in den Augenblicken der Gefahr. Wenn zwei Klet terer sich durch die freie Wand emporarbeiten, Schritt um Schritt, Seillänge um Seillänge, und das schwache Seil tvn? einzige ist, was den Gefährten

38
Giornali e riviste
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1930/24_09_1930/DOL_1930_09_24_2_object_1147758.png
Pagina 2 di 8
Data: 24.09.1930
Descrizione fisica: 8
ui d flimmernd wie Feuer. Die Nacht auf der Tof rna vor sechs Jahren! Vielleicht etwas vom Reizend sten, was mir die Berge schenkten an stolzem Erleben. Im heftigsten Schneegestöber stiegen wir ab nach Cortina. Daran muß ich jetzt denken und nicht aus Prahlerei gebe ich niese Crinerung preis, nein, in den Bergen gibt es tausendmal Abenteuer und jeder erlebt viele, wenn er die Berge lieb hat und erzählt sic gerne, nur weil sie so schön waren. Zur Rechten jetzt die Cinquc Torri, die Crooa da Lago und der feine

Schlucht drunten tost der Ansiei. Die Straße wird wieder einsamer, die Berge find nicht mehr so hoch, drängen sich ich« rrmner mehr zusammen m» »- schließen das Tal wie ein Tor. Man glaubt I am Ende aller Möglichkeiten zu fein, da öffnet • sich nach Nordost und dann nach Nord eine Straße gegen S. Stefano. Wir fahren der jungen Piave entlang, die in tiefer Schlucht drunten ganz zahm ihre blaßblauen Eewäster über den weißen Kies nach Süden trägt. So zahm wird sie nicht immer sein, das beweist

die gewaltige Schlucht, die tunnelartig sich hier Bahn bricht. Die Felsen gestatten nur der Straße einen Durchgang, den auch nur Gewalt und Technik erzwungen hat. Bis S. Stefano ist nichts Besonderes mehr z» sehen, nur die Berge, Schluchten und Abgründe zeigen ihre Wildheit. S. Stefano ist ein ziemlich großes Dorf, einsam wohl, aber ganz modern heraus geputzt. Die Straße wendet sich nun nach Nordwesten und wir kommen den Sextner Bergen wieder näher. Sie steigt in weitgcschwungener Schleife nach Candide

. Es beginnt der Wald, der von« Kreuzberg niederwogt, weit und dicht, aber nicht so einsam und unmittelbar bergüberragt. Schon grüßen die Vusterer Berge herüber, das Pfannhorn das Rudlhorn, der Elfer wächst auf einmal fo gewaltig in den Himmel hinein, dahinter irrlichrert die Sonne in den Wolken herum. Ganz draußen eine weiße Fläche in schwarzem Gewölk, die Zillertaler Gletscher. Nahe unter uns liegst Sesto. Die Sonne streift die weißen Häuser und der Elser wirst seinen Schatten über das Fischleintal

. Wir schauen uns das Kirchlein St. Josef im Moos an und sehe» ganz gut ein, daß die muskel- starken Cherubime hierher passen, scheinen sie ja in ihrer Macht und Kraft aus den Dolo miten geschnitten. Sesto hat von der Natur viele Schönheiten mitbekommen und durch seine Reize als Dolomitenbergdorf ist es bekannt in der Welt und besucht von aller Welt Kinder. Bei der Abfahrt glühen die Berge schon im Abendrot und die Wolken flattern wie vom Mast gerissene, rote Fahnen von den Spitzen. Den ganzen Tag hindurch

39
Giornali e riviste
Dolomiten Landausgabe
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DLA/1942/01_01_1942/DLA_1942_01_01_2_object_1476385.png
Pagina 2 di 8
Data: 01.01.1942
Descrizione fisica: 8
, DreikSnigen. Die nstten Heiden sinken anbetend vor dem Welt- rrlöser Jesus Christus in die Knie. Heute ge denken wir der Heidenmissionen und legen für sie bereitwillig unser Opfer auf den Altar. Mittwoch, 7. Jänner. Valentin, Wanderbischof im Etschland und Bayern im 5. Jahrhundert. Satron gegen Eicht, Hinfallendes und Seuchen. — Neinhold, Mönch in Köln, gest. um 960. Berge und Glaube Vor mir liegt ein Büchlein, klein und fein, wohlklingend der Titel: „Berge und Glaube' (Joh. Franz Moritz, Fel. Rauch

, Innsbruck), schön die Bilder, golden der Inhalt. Eine Reihe von Stellen habe ich mir darin mit Blaustift angezeichnet. Höre: „Es ist dan kenswert und gednnkentief, die Berge im Lichte des Glaubens zu sehen, um dann unseren Glauben mit dem Blick aus der Höhe zu schauen', oder: „In den Bergen wird der Glaube wahr. In den Bergen wird der Glaube stark. In den Bergen wird der Glaube klar. In den Bergen bekommt der Glaube Mark.' (50) Gerade diese letzten Zeilen lassen in mei nem Gedächtnis das Bild

damals geahnt, daß aus dem kleinen Hosentrompeter ein mächtiger Berg bezwinger werden sollte. Ein Dauernknechk wird Bergführer Wie der eigene Vater auf seinem kleinen Berghof nicht mehr genug Arbeit für seinen Buben hatte, suchte sich der Veit anderswo Arbeit und Verdienst. In den Achtziger- jahren treffen wir ihn drunten im Tal: Im Gasthof „zur Post' war er Knecht. Es war die Zeit, in der die Berge anfingen, Fremde anzulocken. Das Bergsteigen wurde Mode. Arpnde kamen immer mehr, frugen

dung erhielt. Das Diplom nach der Schulung ist vom Alpenverein am 6. März 1887 aus gestellt. So ist aus dem Bauernknecht, ein Bergführer geworden. Die Berge feine zweite yeimak. Als Dreißiger begann, der Beit seinen neuen Beruf. Wie oft seitdem mag er die Berge erklommen haben! Wie oft mag er von ihren stolzen Gipfeln auf sein Heimattal und seinen Verghof heruntergelächelt haben! In zwei dicken Bünden hat er Jahr um Jahr all die Bergtouren genau eingetragen. Lei der sind diese einzigen Zeugen

seiner vielen Wanderungen ein Opfer der Langfinger im Weltkrieg geworden. Vielleicht kommen sie einmal nach Jahrzehnten in irgend einer Bibliothek wieder zum Vorschein, wahr scheinlich aber sind sie längst schon irgendwo vermodert. Dem Veit sind die Berge bald seine zweite Heimat geworden, so lieb hatte er sie. Und diese Liebe blieb auch, als er im Jahre 1891 aus einem Nachbarhof eine junge Bäurin in seinen Verghof heiniholte. Im Trauungsbuch der Sextnerpfarre steht unter dem 3. Februar 1891 verzeichnet

40
Giornali e riviste
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1931/19_02_1931/VBS_1931_02_19_3_object_3128034.png
Pagina 3 di 12
Data: 19.02.1931
Descrizione fisica: 12
, aber diese waren so ermüdet, daß sie käst zusammenbrachen. Nur das Roß des Paliorka hielt noch aus, und darum rieten ihm die beiden Deutschen, ihnen voraus zu reiten, um den Hafen von Saloniki zu er- reichen und Gl Nemirs Einschiffung zu verhindern. Milowan nickte. „Ick will es versuchen', sagte er. „Aber ah habe keine große Hoff- nung mehr! Seit ich die schwarzen Berge verlassen habe, ist das Glück von mir ge- wichen, und wir haben nicht den kleinsten Porteil errungen. Nicht die Fingerspitze haben wir von Marikka

Gassen, in denen es von Hunden und Iudenkindern wimmelte, kamen Leo und Heinz zum Quai und zum „Blutturm', und als Leo fragte, warum der Komli-Kuli dielen Namen führe, er widerte Heinz: „Weil er vom Blute ermor deter Christen trieft. Um das Blut zu ver- bergen, hat man ihn weiß übertüncht. Aber das Blut schreit trotzdem um Rachel' Dem Quai folgend, gelangten endlich die zwei Reiter zum Hafen. Da draußen blaute das Meer, weiße Wolken zogen über die Berge Thessaliens, heiteres Leben lag

auf den spielenden Wellen — aber die Pracht des Abends ver mochte die beiden in dieser Stunde nicht zu fesseln. Sie zitterten für das gefangene Mädchen, sie fürchteten, der Stern der Czernagora, der so hell in den heimischen Bergen gestrahlt hatte, möchte erblassen, sie erschraken bei dem Gedanken, daß die Perle der schwarzen Berge hier im blauen Meere für immer versinken könnte... Leo von Haaen und Heinz Bücher spran- gen von den Pferden und zogen die müden Tiere am Zügel hinter sich her. Der Quai-- mauer

war. „Dort — dort ist Marikka!' rief er und drückte dem Montenegriner das Fernglas in die Hand. Milowans Hände zitterten. „Wo?' Ich sehe sie nicht!...' Leo brachte das Glas in die rechte Rich. tung, und da sah auch Milowan die ge- knickte Gestalt. „Sie ist'sl' rief er und stieß einen gellenden Schrei aus der bis zum Schiffe zu dringen schien: den Adlerschrei der schwarzen Berge! In die Gestalt am Schiffsbord kam plötz- lich Leben. Sie schnellte empor, hob die Hand und riß den Schleier weg. Ein blasses Gesicht erschien

, zwei angstvolle Augen starrten hinüber zum Ufer... „Marikka!' rief Milowan. „Ich bin es — Milowan Paliorka! — Ich folge dir, meine weiße Taube!'... Eine weiße Hand erhob sich grüßend, sehnsuchtsvoll, flehend, dann riß El Nemir das Christenmädchen mit beiden Armen von der Brüstung weg — und im nächsten Augenblick war der Stern der Czernagora, die Perle der schwarzen Berge, verschwun- den. — Milowan stieß einen gräßlichen Schrei qjgg mtb halste mst hrennenden Augen hem Schiffe

41
Giornali e riviste
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1924/09_08_1924/MEZ_1924_08_09_6_object_633698.png
Pagina 6 di 10
Data: 09.08.1924
Descrizione fisica: 10
Seit« S «ugust 1«4. Hrlesach 1924. Von Anna von Sazenhofen^. Hochsommersonne Wer wogender Fruchtbar keit! Blühende Erde! Ich sehe die Städte sich leeren^ die dumpfen engen Straßen, Paläste und Zinshäuser — und sehe einen Strom sonnen» hungriger Menschen sich in das Land ergießen. Wie ein Schwärm ist das und rinnt auseinan der nach Nord und Süd und Ost und West und über ihnen ist die große Sehnsucht nach Leben — Farbe — Licht — Erde! .Wohin?' „An das Meer! In die Berge! In die Bäder I' .Laßt

das Meer und die Berge! Das Meer ist heute wie es morgen ist und ewig ist — und ihr habt noch Jahre, es zu suchen und zu feiern! Die Berge und Gletscher sind so ewig wie das Meer und halten ihre Matten euren Füßen bereit, ob ihr heut kommt oder morgen! Laßt die Bäder! Sie bespiegeln nur euer eigems Angesicht, das ihr kennt. Ich will euch sichren!' „Wohin?!' „Nach Friesach in Kärnten.' „Was ist dort?' „Dort ist heiliger Boden, denn ein Jahrtausend legt in dieser Iahrscmme seinen Ring leise

Mauern. Ethische Werte gehen da vor materiellen. Daß er seine Sage hat» der Geyersverg, ist klar. Der Lsbensstrom Gold ging von Ihm aus, denn hier war die Schmelze. Hier war die Quell« für all den vielen Glany und alle Pracht und alles mächtig« Leben der Fürsten und der Bürger. Denn Gold und Silber spendeten die Berge. Gold! Wo Gold ist, gibt es Seelen, die daran kleben bleiben und über alles Evdendasein hin aus nicht frei werden von ihm, und so nrusz die Burg ihre Sage haben, und die Geier im hohen

hat — immer wandelnd ihr« kosmischen Atome. Es wird plötzlich hell — der Mond ist da. — Weit unten sieht man den Dürnstein — wie den Verschluß des Tales. Weiter reicht der Mick nicht. Er schließt die Kulissen der Berge wie ein Siegel. Die dort hausten, die Dürnsteiner — sollen «in wahrhast edles Geschlecht gewesen sein. Wie der Mond höher steigt und alles gang hell wird, sind wir wieder im Tal. Da ist der L«gt eure Hände an diese Mauern! Graben. Wie oft warm sie zerstört! An sie prallte der , erste Stoß

das Echorufen meiner Berge. Ich war so klein, so schuldlos und fromm. Die Morgenröte war mein erstes Gebet, das Rieseln meiner kleinen Wellen meine Andacht, das Sehnen in die Fem« mein Hoffen, mein Be gehren — mein Abendgebet. Leise und still rannen und verannen meine Wasser — wie langsam tropfende Tränen. Noch ahnen sie ja gar nicht, sie, so jung und weltfremd, daß einstens in den Tagen de» Sommers Fluten sie hinaustragen mit den Träumen nie wiederkehrenden Waldesduntels. Mollig, zarte», weiches Moos

42