45 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Libri
Anno:
(1920)
¬Der¬ Schlern ; 1. 1920)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/529551/529551_337_object_4894959.png
Pagina 337 di 406
Descrizione fisica: 400 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: Abschlussaufnahme von: 1920, 1-12 ; In Fraktur
Segnatura: III Z 503/1(1920)
ID interno: 529551
badet immer seid Ihr die Berge des Lichtes, eines anderen, höheren, lebensvolleren Lichtes, als der Himmel es den übrigen Bergen geben will! Ihr Berge, voll eigenster Form! Keine Bergerscheinung kommt der Euren gleich. In überwältigender Kühnheit hat Euch die Baukraft der ewigen Natur gemeißelt und getürmt, so wild und groß, so jäh und schrecklich, so zartgegliedert und so unglaublich. Kleinster Tiere, blumen- gleicher Wesen, meeresgeborenes Werk seid Ihr und dem Armeer entstiegen, ins Licht

Gegenwart dulden; dort ein dünnes Fingerlein, das aus dem sonnenroten Stein des Grates aufgereckt wird. And wie lebendig wach, sendes Märchen, wie die steingewordene Dichtung göttlicher Träume seid Ihr. Da- rum reißt der Anblick Eurer Schönheit uns empor zur Göttlichkeit der Empfindung, der Sehnsucht und des Wollens! Ihr Berge, reichsten Wechselspiels, entzückendster und furchterweckendster Laune! Heut« goldlichtbeg offen vor dem blauen Himmel als unwiderstehliche Verlockung hervortretend, morgen

Glühen, das zitternd wie daS Feuer im glutigen Stahl Eure Leiber durchbebt. 'Selbst im Stundenkreis eines einzigen Tages wechselt Eure Erscheinung fort und fort. Der Beweglichkeit des Lichtes folgt Euer Ausdruck und Euer Wesen sogar, und wenn andere Berge das Bild höchster Beharrlichkeit bieten und sich nur nach Kraft der Beleuchtung, des Schattens, der TageShelle oder Tagestrübe richten, so habt Ihr die Kraft, all dies hundertfach ver- stärkt und verändert Euch anzueignen und uns schauen zu lassen

. Ihr Berge der Farbensymphonien! Es gibt keine Färbung, der Eure Felsen unfähig wären. Wenn sie in dem feinen Grau, im Gelb, Orange und Kirschrot, im Blau aller Tönungen, in dem Lichtglanz der keine Farbe, nur einziger Schimmer ist, in der Rotglut des höchsten Abendleuchtens erscheinen, so ist es das Spiel der Sonne und der Nacht mit der Farbe des Gesteins; aber ein Spiel, das sie in dieser Buntheit, in diesem taumelnden Wechsel, in diesem köstlichen Tanz von Farben und Stimmungen nirgends zu spielen

1
Libri
Anno:
(1920)
¬Der¬ Schlern ; 1. 1920)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/529551/529551_259_object_4894881.png
Pagina 259 di 406
Descrizione fisica: 400 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Commenti: Abschlussaufnahme von: 1920, 1-12 ; In Fraktur
Segnatura: III Z 503/1(1920)
ID interno: 529551
ich an den trübseligen Fluten der großen Wolga und sehnte mich hinüber zu den hellen Silberbächen, die ich im fernen Tirol munter über Felsen springen wußte. Dann sah ich wohl wieder Berge und leichter wurde mir ums Herz. Aber bald lagen die Waldhöhen des Ural schon hinter mir und es ging in die unendliche sibirische Ebene hinein. Je weiter im Osten, je ferner der Heimat ich war/desto größer die Sehnsucht, desto schmerzlicher das Heimweh. — In den Kohlengruben Transbaikaliens, in den Wäldern des wilden Jablonoi

über die weite See und feenhaft sah ich die großen Hafenstädte Chinas und Indiens vor mir leuchten. Ein neues Leben begann in mir zu pochen, ein neuer Mensch schien ich zu sein. Denn der Heimat kam ich immer näher! — Wir landeten glücklich und nur mehr eine Tagereise war ich von den Bergen Tirols. Ganz wohl aber wurde mir erst, als ich endlich nach so langer Zeit wieder den süßen Laut der deutschen Sprache um mich hörte, als die zackigen Berge der Dolomiten mir entgegengrüßten, als ich den Eisack schäumend

durch die kühlen Schluchten rauschen hörte. Wie der Kreuzfahrer das heilige Land, so begrüßte ich den geweihten Boden meiner teueren Heimat. — Und nun liege ich hier im Schatten des Kirschbaumes, des alten guten Freundes meiner Kmderjahre, und staune und starre hinaus in das stille, schöne Sommerland. Berge. Wald und Fluren sind mir so vertraut und doch so neu, als sah ich sie zum erstenmal. — Glücklich bin ich, unaussprechlich glücklich, meine Heimat wiedergefunden zu haben!

2