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Pagina 2 di 4
Data: 28.11.1896
Descrizione fisica: 4
'' ' ^ .H ' '' ^ ^ ^ ''.', 'H ' Ä)> ', .7.^ '^cr. ^7Ü. .Dozn>.r Zeitung tiroler Tagblair)' Samstag» 23 Novemb.r 1896. Jem Zubel-Perein. 5'- j !Ä i.I! , -p'. ^ ! -'^ ' > 6. Dem heutigen Konzerte, welches der Bozner Männer- gesangverein im Bürgersaale veranstaltet, wohnt eine erhöhte Bedeutung ii'ne, denn es bildet den JubiläumSabend einer Körperschaft, die man. wenn von dn, vornehmen Vereinen der deutschen Sängerschaft die Rede ist, an einer der ersten Stellen zu nennen pflegt. Und mit Recht

! Denn in fortge» setztem ernstem Streben hat der Bozner Männer-Gesang verein eine Thätigkeit zu entfalten gewußt, welche ebenso reich an bedeutsamen künstlerischen Erfolgen wie an befruchtender Einwirkung aus da» musikalische Leben unserer Stadt, ja des ganzen Südtirol war. Unser Minner-Gesangverein hat vor zwanzig Jahren de« deutschen Liede an den Marke» der Etsch die erste Heim stitte geboten und aus seinem Beispiele sind seither nach und nach zahlreiche Vereinigungen im Lande entstanden

, in welchen der deutsche Sang so treu gepflegt, die deutsche Sitte so wachsam behütet wird. Es spricht für den hohen Werth der Männer-Gesangvereine, daß sie in einer Zeit, wo anscheinend für alles Ideale so wenig Raum nnd Verständnis vorhanden ist, zu etwa» Liebgewonnenem, zu einem unbestrittenen dürsnisse geworden sind und vom naiionalen Standpunkte aus eine durchgreifende, von mancher Seite noch viel zu wenig anerkannte Thätigkeit zu entwickeln verstehen. Die deutschen Gesangvereine im worden und im Süden

der Ostmark stellen der nationalen Bewegung Lenitruppen von erprobter Verläßlichkeit bei, nnd durch den großen Ein fluß, welchen sie in ihrer vielgestalteteii Zusammensetzung aus das soziale Leben, namentlich der kleineren Orte, auszuüben vermögen, sind sie mit ihrer ebenso unzweifelhaften, wie uner schütterlichen deutschen Gesinnung nationale Hochburgen ersten Ranges geworden. Konnte e« Wunder nehmen, daß in einer Gegend, wo man auf Schritt und Tritt vom Hauche einer großartigen Natur, vom Odem

der Romantik und der Poe'Ze umweht wird, da» freie Lied sich Bahn brechen mußte und sich deutsche Sänger zu innigem Bunde zusammengesellten? Konnte es Wunder nehmen, daß in der Stadt, die so gerne nach einem der edelsten deutschen Sänger, „dein Helden de» Gesanges unter den Helden der Geschichle' benani t wird, die Zauber krast der Lieder Aller Herzen entflammte, und konnte eS Wunder nehmen, daß an der so oft bedrohten Sprachgrenze der deutsche Sänger Irene Wacht bezog zum Schutze deut scher Sitte

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Pagina 1 di 4
Data: 02.11.1897
Descrizione fisica: 4
Entgegenkommen, das ihnen die Stadt bot, an und sie überboten sich in einstimmigem Preise Bozens. Vom weiten Norden herbeigeeilt, trugen sie einen Hauch des frischen und thatkräftigen Geistes, der heute die Deutschen, besonders Böhmens, beseelt in die ganze große Versammlung. Es war eine imposante Versammlung deutscher Männer und Frauen, welche vorgestern in der Halle unseres Turnvereins zu ernstem Thun tagte. Nicht nur einen imposanten, einen erhebenden Anblick auch bot das Bild dieser Versammlung. Es lag

und sie beim rechten Namen nannte. Mit einem Appell an die Frauen, den nationalen Geist im Haufe zu pflegen, der mit stürmischem Beifall begleitet war, schloß Wolf seine fast einstündige Rede. Noch sprach Abg. Böheim zu den Gewerbetreibenden, die er vor einer kurzsichtigen Standespolitik warnte und ihnen den Zusammenhang ihrer Interessen mit denen des gesammten .deutschen Volkes nachwies. Die Versammlung und der Kommers nahmen folgenden Verlauf: Lange vor Beginn der auf 4 Uhr.Nachmittag an beraumten

für die Ehre und erklärte, namens der freisinnigen Deutschen Deutsch- Südtirols, daß der Kamps, der gegen uns heraufbeschworen wurde, nur dadurch beendigt werden könne, daß mir einig vorgehen. Zweck der Versammlung sei, die Einig keit zu dokumentären. Bürgermeister Dr. Perathoner. von stürmischen Heilrufen begrüßt, sprach allen Abgeordneten, die das Opfer nicht gescheut, nach der so aufreibenden Thätigkeit der letzten Woche nach Bozen zu kommen, den herzlichsten Dank aus, dankte w.eite^> .il^en Besuchern

für die massenhafte Betheiligung, die ern lebender Beweis sei von dem regen und offenen Verständnisse für die schwe ren Fragen der Zeit, die zur Lösung drängend Der Referent besprach den Ursprung der ^prachenverordnun- gen und deren Folgen, die nichts anderes seien, als der Anfang des tschechischen Nationalstaates (Beifall), und das wollten die Tschechen, als sie diese Forderung stell ten. Wenn die Deutschen einen so erbitterten, verzweis- lungsvollen Kamps gegen die Sprachenverordnungen kämpfen

, so ist dies begreiflich; denn dieser Kampf ist gleichzeitig der Kampf für die Grundlagen unseres Staates, für unsere Verfassung, es ist der Kampf für Oesterreich selbst und für unsere nationale Existenz. Ein Akt der Treulosigkeit im eigenen Lager ist es, der es verschuldet hat. daß das deutsche Volk sein Ziel noch immer nicht erreicht haben. (Sehr richtig!) Eine Gruppe von, Abgeordneten des deutschen .Volkes hat sich, um ihre politischen Parteizwecke zu fördern, bereit gefunden, sich mit den grimmigsten Feinden

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Pagina 2 di 4
Data: 29.07.1897
Descrizione fisica: 4
u. s. w. Unter anderen Um ständen, insbesonders einer anderen Persönlichkeit als dem Grafen Badeni gegenüber, könnte eine solche Nach richt sicherlich wenigstens zur Neugierde reizen. Was hat er im Sinne? Was wird er thun? — Dem heuti gen Ministerpräsidenten gegenüber bemächtigt sich der Deutschen eine solche Neugierde sicherlich nicht. Es muß ihnen zu Gute gehalten werden, wenn sie von dem — sagen wir, Vorurtheile befangen sind, daß für sie von Seite Badeni's nichts mehr zu erwarten ist. was irgend welche Hoffnungen

bei ihnen wecken könnte, viel weniger etwas Gutes. Bis jetzt hat noch kein Ministerpräsident solches gewagt, wie Gras Badeni — und diese Kühnheit, so meinen die Deutschen, kann nur von der festen Ueber zeugung des Grafen kommen, daß er das Richtige thut, was mit Gefallen aufgenommen wird. Mit dieser Ueber zeugung kann Graf Badeni der Meinung und Empfin dung der Deutschen in Oesterreich — niemals gerecht werden. Daß Graf Badeni aus der Sackgasse her auskommen möchte, in welche er sich geführt hat, das begreifen

auch die Deutschen. Sie können aber unmög lich glauben, daß das ihm, der solcherart fehlgegangen ist, gelingen werde. Die Deutschen sehen also den neuen Versuchen Badeni's mit aller Ruhe entgegen; sie plagen sich nicht im Mindesten damit, die neuen Schritte Ba deni's zu errathen, oder, wenn sie von Polen oder Jung tschechen angekündigt werden, sich über ihre Zweckmäßig keit den Kopf zu zerbrechen. Die Deutschen wissen wohl daß ihnen nicht ein Quentchen mehr Gerechtigkeit wie derfahren wird, als sie in Folge

es ktzin Gut machen, sondern nur eine Sühne. Mit dieser Ueberzeugung könne»: die Deutschen die neuen Versuche Badeni's, welche angekündigt werden, in aller Ruhe besprechen. Graf Badeni will, so heißt es im September den böhmischen Landtag einberufen und ihm eine Vorlage behufs Regelung der Sprachenfrage und eine andere über die Kurien machen. Das Jung tschechenblatt ist damit natürlich einverstanden, die Spra chen- und Nationalitätenfrage in die Landtage zu verlegen Das entspricht

ja so sehr dem föderalistischen, dem staatsrechtlichen Glaubensbekentnisse. Da die Deutschen dem Gotte des Föderalismus weder opfern noch ihn an beten wollen, werden sie'wahrscheinlich deu Standpunkt esthalten: Art. 19 der Staatsgrundgesetze ist ein Reichs gesetz ; Ausführungen hiezu können nur von Reichswegen gemacht werden. Die Deutschen haben diesen Artikel ets nur als einen Rahmen betrachtet, innerhalb dessen usführungsgefetze zu beschließen sein werden. An Stelle dessen haben die österreichischen Regierungen diesen Rah

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Pagina 1 di 4
Data: 26.05.1893
Descrizione fisica: 4
Einundsiinsiigster Jahrgang. M119 Kreitag den 2K. Mai. Ad 24 lauw. SeilaM „Lckonm'. 1893 baren Lage, seiner schimmernden Pracht und seiner schönen, liebenswerthen Frauen. Er gedachte auch der Thalsache, daß Wien seine großen Männer, die ledenden wie die lodlen, zu ehren weiß, daß es seinem Grillparzer ein Denkmal gesetzt hat, während Deutsch land für einen seiner größten Söhne, Kleist, noch kein sichtbares Zeichen seines Angedenkens zu schassen wußte. Außer Wildenbruch gibt es unter unseren deutschen Gästen

, Josef Lewinsky und Gemahlin, Maximilian Schmidt, der Präsident des Schriftstellertages Ernst v. Wildenbruch, der Chefredakteur des „Neuen Wiener Tagblatt' Wil helm Singer, die Herren Ziemßen und Schweichel und viele Andere. Hauptversammlung des Deutschen Schulvereines. Nach der Begrüßungsrede bei der stattgehabten Hauptversammlung in Teplitz folgte der geschäftliche Theil der Versammlung. Dr. Weitlof nnd Abgeord neter Dr. Viktor v. Kraus erstatten in großange legten Reden die Berichte

. Das Präliminare pro 4893 weist ein Defizit von süber 25.000 fl. auf, welches die Verwaltung ohne Inanspruchnahme des Reservefonds zu decken hofft. Dr. Funke (Leitmeritz) erinnerte an die an anderer Stelle den Deutschen zugeschleuderten Worte, welche beweisen, day uns Abwehr und die Pflicht der Selbst erhaltung den schweren Kampf aufgezwungen haben. Redner fordert die Versammlung auf, der Vereins leitung den Dank auszusprechen und das Absolutorium zu ertheilen. Der Antrag wurde unter stürmischem Beifall

: „Ich sende Ihnen nnd dem Deutschen Schul verein in meinem nnd unserer Partei Namen beste und herzliche Grüße zur Jahresversammlung. Mehr als je mitempfinden die Deutschen den Werth und den Nutzen ihres Schulvereins, mehr als je sind sie zur nationalen Abwehr und Arbeit aufgerufen. Wir danken Ihnen und dem Verein für die unermüdliche Arbeit und wünschen Ihnen bestes Gedeihen.' Dr. Schmeykal: „Namens der deutschen Abgeord neten sende der heute tagenden Versammlung herlichste Grüße. Möge der Verein

als feste Schutzwehr des deutschen VolkSthums unerschüttert für alle Zukunft im Kampfe der Zeiten bestehen und alle Deutschen in Einigkeit und opferwilliger Treue umschließen.' Abgeordneter Dr. Barenther: „Mit heiler Haut dem Landtage entronnen, wünsche ich der Hauptver sammlung unseres Schulvereins den allerbesten Erfolg.' Am Pfingstmontag 'Abends fand im Neptunsaale der von der Stadt Teplitz zu Ehren des Deutschen Schulvereins veranstaltete Festkommers statt. ReichS- rathS-Abgeordneter Siegmund

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Pagina 1 di 8
Data: 04.11.1904
Descrizione fisica: 8
sind im vor hinein zu bezahlen. Manuskripte werden nicht zurückgesandt. L « m z Mit 52 UiiterhaltiiW-Vcilailell. « WNA 9tr. Schnstleiiung: Korilplatz. Freitag, den t November 19V4. ^ernspr-chsielle: «r. »u«. C4. Jahrg« Die Ernennmig deH Prof. Randa zum tschechi schen Lmidsmaunminister hat als natürliche Reflex, bewegung auf deutscher Seite die Forderung nach Ernennung eines deutschen LandsmannministerZ Hervorgerufen. Es hat sich bereits eine ganze Reihe von deutschen Abgeordneten dafür ausgesprochen

von den Deutscheil gehalten wird und wie sehr^ «nyn den tschechischen Vertrauensmann im. Rate der Krone, gewitzigt durch die Erfahrung, fürchtete So har sich bei vielen Deutschen die Ueberzeugung gebil det. daß dem einseitigen Einflüsse des tschechischen LandZmannlninisters durch die Ernennung eines deutschen Landsmannministers begegnet werden müsse. Aber so viele Anhänger diese Meinung auch hat. insbesondere in den,. Sudetenländern, so hat sie Aoch fast eben foviele Gegner, teils aus prinzipiellen Gründen

, teils weil die Stellung eines deutschen Landsinannministers so außeror dentlich schwierig ist, daß es auch dem Besten kaum möglich sein würde, sie so auszufüllen, wie es im Interesse des deutschen Volkes nötig sein wiiüde. Es liegt uns die Aeußerung eines hervorragenden Die Zmmcil am GanM Roman nach dein Französischen von Otto Landsmann (Nachdruck verboten.) (3S. Fortsetzung.) 27. Kapitel. Die Totenstätte. Gaston hatte eine eiserne Natur, aber die Auf regungen der verflossenen Nacht in Bithur

sie den Ganges hinauf. Der. heilige Strom war. an dieser Stelle von imposanten: Anblick. Wie ein Spiegel glitzerte die ungeheure Wasserfläche, welche mit majestätischer Ruhe ^Hahinfloß, in der Sonne. Als keine Vege tation Hie Blicke über die flachen und nackten Ufer Hinderte, sahen sie in der Ferne die Ebenen Ben-» deutschen Parlamentariers vor. welcher die Mei nung mlsspricht, daß die Institution der Lands- mamrministec überhaupt von den Deutschn» viel eher zu bekämpfen, als weiter zu entwickeln

ist. Was dann, wenn auch alle anderen Nationen ihre Vertretung im Ministerium fordern? Werden sich die Deutschen über eine Person einigen können und wird diese nach ihrer Parteistellung nicht bei den Deutschen selbst Schwierigkeiten finden? Auch ist gewiß zu berücksichtigen. Z>aß die deutschen Par teien gcgenüebr der Regierung an Unabhängig keit verlieren, wenn ein Vertrauensmann der Deut schen in diesem Ministerium sitzen würde. Sicher ist auch, daß ein deutscher Landsmannminister al lein noch nicht die Gewähr bieten

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Pagina 1 di 4
Data: 10.08.1883
Descrizione fisica: 4
gegenübersteht, unerläßlich unserm Lesern wenigstens eine Uebersicht der leitenden Grundsätze und herrschenden Strömungen zu bieten. Und namentlich der letzte Tag in dieser Debatte (6. August), wo alle madgebeudeu An schauungen und Bestrebungen gleichsam wie Kirii- stalle zum Ausdruck gelaugteu, erscheint vou hoher Bedeutung: In dieser Sitzung führte zuerst von den Rednern der Deutschen Schmeykal aus, der Antrag Niegers bezwecke nichts Anderes, als der Gegenpartei die bleibende Majorität in der Ver tretung

des Landes zu sichern. Dem Rechte und der Gleichheit des Rechtes der Deutschen könne nicht deshalb Abbruch geschahen, weil die Deutschen im Lande ein Fünftel weniger zählen. Auch die jetzige Wahlordnung habe die Deutschen oft in die Minorität versetzt. Die entscheidende Erwä gung sei, daß der Geist der Fuudameutalartikel noch lebe, nur die Form sei eine andere. Es sei eine nickt wegzuleugnende Thatsache, daß immer mehr und mehr der Gedanke der Theilung des Landes hervortrete. (Stürmische Ohorufe

.) Wir können uns nicht an der Wiege einer Wahlre form einfinden, die bestimmt ist, die Grundbe dingungen unseres nationalen Daseins zu unter graben. ^ Fürst Windischgrätz weist den Vor wurf des Vorredners zurück, daß die Majorität den österreichischen Staatsgedanken nicht ebenso hoch halte, wie die Majorität. Der Redner er klärt, nicht nationale Gründe, sondern das Pflicht gefühl und das Gerechtigkeitsgebot bestimmten ihn, für die Wahlreform einzutreten. — Abg. Parsche sieht in der Vorlage eine Verkürzung des deutschen

Bauernstandes, welcher seinen Ein fluß wahren und sich nicht in den czechisch en Staat hineinzwängen lassen wolle. Die deutschen Bauern halten fest an dem Kaiserhause. — Abg. Zeit hammer bestreitet die Bedrückung des deutschen Bauers durch die projectirte Reform, die vielmehr die Ausbreitung des Wahlrechtes involvire, und bekämpft die Ausführungen Schmeykal 's. Er fragt: „Ist das eine staatserhaltende Partei, welche jährlich das Budget verweigert (!) und bei jedem Anlasse der Regierung Schwierigkeiten

bereitet?' Der. Redner fordert die Deutschen auf, es möglich zu machen, daß der brudermör derische Kampf endlich aufhöre, um vereint im Reichsrathe an die materiellen Fragen heranzu treten. — Abg. Plener weist auf das Mißtranen der Deutschen hin und bekämpft die Herabdrückung der deutschen Sprache zu einer Landessprache, Während es die Reichssprache sei. Es sprachen hierauf noch Tonner für. Bareuther gegen den Antrag, worauf der Schluß der De batte genehmigt wird. Als Generalredner wurden Herbst

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Pagina 1 di 8
Data: 30.03.1903
Descrizione fisica: 8
. Anzeigen sind im vor hinein zu bezahlen. Manuskripte werden nicht zurückgesandt. Mit 52 Unterhaltungs-Beilagen, 52 humoristischen Beilagen «ad 26 Modebeilagen. Schriftleitung: 0 Ä. Kornplatz. Montag, den 3V. März 1903. Fernsprechstelle: ?tr. 68. Me Lage der Deutschen i» Ungarn. Aus deutsch-ungarischen Kreisen erhält die „Deutschn. Korr.' folgende Zuschrift, die sich in be achtenswerter Weise mit den Aeußerungen des Ab geordneten Hasse über die Bedrängnis der Deutschen in Ungarn und der Antwort

des Reichskanzlers Bülow beschäftigt: „Es ist nicht das erste Mal, daß von der Lage des ungarländischen Deutschtums im deutschen Reichs tag gesprochen wurde, aber gewiß noch nie haben auch bei uns, unter Magyaren und Deutschen, solche Aeußerungen so großes und man darf gewiß sagen berechtigtes Aufsehen erregt, wie die letzten im deut» schen Reichstag gesprochenen Worte. Abg. Hasse hat auf jeden Fall durch die Wirkung, die er er zielte, dem Deutschtum einen großen Dienst geleistet

. Vor allem hat er wieder einmal die Aufmerksamkeit aller Deutschen aus eine Frage gelenkt, die man noch vor kurzem kaum dem Namen nach gekannt hat. Ist es doch nicht so lange her, daß man über haupt auch von anderen ungarländischen Deutschen reden hört, als von den 200000 Siebenbürger Sachsen, für deren Kampf um ihr Volkstum auch ernste und gewichtige Staatsmänner nichts anderes übrig hatten als ein bedauerndes Achselzucken. Das allmähliche Erwachen der südungarischen Deutschen erst brachte der deutschen Oeffentlichkeit zum Bewußt

sein, daß diese Sachsen nach den Angaben der un« garischen Statistik nur knapp den zehnten Teil des Deutschtums in Ungarn ausmachen. Was nun die im deutschen Reichstage gefallenen Aeußerungen betrifft, so sei zunächst festgestellt, daß uns die Antwort des Herrn Reichskanzlers, was das Meritum der angeregten Frage anbelangt, vollstän dig befriedigt hat. Es ist uns nie im Traum ein gefallen, jemals an eine Intervention des Deutschen Reiches zu unseren Gunsten zu denken und daher verstehen wir vollkommen die Erklärung

des Herrn v. Blllow, daß das Deutsche Reich „für die Volks genossen, die von ihm völkerrechtlich getrennt sind, nicht intervenieren könne'. Wir glauben, daß auch Herr Hasse dies nicht gewünscht hat. Wir wissen sehr genau, daß wir gerade unter dem Bündnisver hältnis unserer Monarchie zum Deutschen Reiche im gewissen Sinne zu leiden haben, da sich dieses an gesichts seiner besonderen Verpflichtungen dem Bun desgenossen gegenüber noch viel mehr Reserve auf erlegen muß, als wenn es der Monarchie indifferent

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Pagina 1 di 4
Data: 31.01.1887
Descrizione fisica: 4
WNML.Ä'K? >^.UN»»tU»lUtteNr .,,,..». . . TzÄKNWS KK-^'K««^! -UM ^ ^ MKUz.W.'?« WN WM WRRsZ MZWH NNWKNSÜ.K ^ ^ »-ANWÄLK5 Mi 52 Mfir. ZlnwMÄzK^Skikgm MlfUlldviKZWkr ZMglMg. M 24 Imilw. S-ilazm „AMmm'. M 24 Wontag den A. Jänner M? Die ««erschrockene Hiersöh«n«g. Das ist eine ganz eigenthümliche Art Einen zu gewinnen und zu besänftigen: Ihn gänzlich nie derschlagen zu wollen! Diese Methode wird nun schon geraume Zeit den Deutschen gegenüber an gewendet, ganz besonders ist sie jetzt im Schwünge

gegenüber den Deutschen Böhmens. „Ihr müßt Euch ergeben!' wird ihnen zugerufen; „und dann soll Euch nichts geschehen ' Nun die Deutschen lachen dieser Aufforderung und sie antworten: „In alle Ewigkeit nicht.' Die neuen Prazak'schen Sprachenerlässe wurden mit dem Austritte der Deutschen aus dem Landtage erwidert. Darauf tönten von allen Zinnen die Versöhnungsfanfaren und Bedauernflöten der Tschechen und Offiziösen. Bald aber stieg ihnen die Hoffnung großer Er folge in die Nase und da eben Bismarck

den deutschen Reichstag aufgelöst hatte, so mußte auch bei uns „Nnerschrockenheit' gezeigt werden; es müßten wenigstens — mit einem kleinen Rech nungskniffe ließe es sich machen — die Landtags- mandate der deutschen Querköpfe für erloschen erklärt werden. Der allezeit versöhnliche tschechische Großgrundbesitz — dessen Organ für Lug und Trug das Wiener „Vaterland' erst jüngst die Parole ausgegeben: Die Deutschen müßten gede müthigt, gepeitscht und schließlich massakrirt wer den — setzte

die Nichtigkeitserklärung der deut schen Mandate durch, so wie früher auf Antrag eines seiner Mitglieder, des Fürsten Schwarzen berg, über die Anträge Plener zur Tagesordnung übergegangen wurde. Diesmal übernahm es der Oberstlandmarschall Lobkowitz — wenigstens doch nicht aus deutschem Geschlechte! — den Kampf bis auf's Messer mir wenigen deutschen Worten einzuleiten und dann mit vielen tschechischen vol lends anzukündigen. Dieser Kampf bis aufs Messer wird natKlich abermals mit der unsterblichen Versöhnung verbrämt. Es handle

vor der Leidenschaft, die ihn wie ein Glnth- strom überfluthete. Alle seine Kräfte wollte er daran setzen, sie zu erringen. Er, der abgesagte Feind der Ehe, fand plötzlich, daß er nur als Gatte dieses süßen Ge schöpfes ein menschenwürdiges Dasein führe«! konnte und daß seine vielgepriesene Freiheit ein Nichts war. Gelegenheit zu geben, sich auszusprechen! Die Herren glaubeu eben, ihre Bündele! sei schon zu solcher Macht gediehen, daß sie in der Lage wären, den Deutschen eine erkleckliche Anzahl von Man daten

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Pagina 2 di 4
Data: 13.09.1897
Descrizione fisica: 4
Nr. 208 .Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) Montag, den 13. September 1897 Die Entscheidung naht. Der Termin für die Einberufung des Reichsrathes ist bestimmt worden. Es ist also anzunehmen, daß Graf Badeni mit seiner Majorität im Reinen ist und daß der Feldzug gegen das bewußte Deutschthum in Oesterreich alsbald seinen Anfang nehmen kann. Die Deutschen werden mit dem Vertrauen den Kampf aufnehmen, wel ches aus der Ueberzeugung entspringt, daß sie ihr Recht und ihren Bestand zu vertheidigen

haben, daß ihnen Kränkung, Unbill und Rücksichtslosigkeit widerfahren ist, daß sie einen Anspruch daraus haben, eher versöhnt als bekriegt und drangsalirt zu werden. Ohne Ende wird den Deutschen der Vorwurf ge macht, daß sie nicht auf die jüngst vom Grafen Badeni vorgeschlagenen Konferenzen eingegangen sind. Sie hätten sich dadurch ins Unrecht gesetzt und den Grafen Badeni genöthigt, sich an die Rechte anzulehnen. Die Deutschen mußten wohl so handeln, wie sie gehandelt haben. Wer das nicht begreift, der steckt wohl

auch Ohrfeigen ein und geht ruhig nach Hause, sich kalte Umschläge aufzu legen. Es gibt Dinge auch in der Politik, bei deren es nichts weiter zu überlegen gibt. Solche Dinge schreiben eine Haltung vor, die auf keinerlei Gefahr oder Folge Rücksicht nehmen kann. Diejenigen, welche den volksbc- wußten Theil des deutschen Volkes in Oesterreich solcher art behandelt haben, daß er Unterhandlungen über die Sprachenverordnungen vom 5. April des Jahres des Unheils 1837 durchaus ausschlagen

und nichts anderes kann, als auf der Aufhebung dieser Verordnungen mit aller unbeugsamen Festigkeit zu beharren, mögen dafür die Verantwortung tragen. Die Deutschen in der Lp sition haben darüber kein Wort zu verlieren, sondern den Anprall der Gegnerschaft und Alles, was aus dieser ihrer Haltung sich weiter entwickeln wird, auszuhallen und dem Geschicke Stand zu hallen. Die Angstmeier, welche da glauben, solche Hartnäckigkeit werde dem deut schen Volke in Oesterreich unwiederbringlichen Schaden bringen, mögen einsehen lernen

, daß den Deutschen in diesem Reiche nichts so sehr geschadet hat. als ihre bis herige Weichherzigkeit, die sie auch dann noch Rücksich ten üben ließ, als längst von Rücksicht aus sie keine Rede war. In diesen Fehler dürfen die Deutschen nicht mehr verfallen, wenn sie nicht den letzten Rest des Ansehens, denn sie in Oesterreich noch haben, verlieren wollen. Nur die kleine Meinung, die sich von ihnen und von ihrer Widerstandsfähigkeit herausgebildet hat, brachte ihnen die Sprachenverordnungen und schon früher gar

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Pagina 2 di 4
Data: 09.06.1886
Descrizione fisica: 4
Wirthschaft in Prag dreht jedem verständigen Deutschen, der a!s Fremder dahin kommt — um ein freilich derbes, aber bezeichnendes Wort zu gebrauchen — den Magen um. Und »un möchten die tschechischen „Gernegroße' des goldenen slavischen Prag auch noch, daß die Deutschen chin- Sonne auf und mit ganzer Seele schloß ich mich an Dich au. Da kam Thekla aus der Pension zurück und als ich sah, wie schnell Ihr Beide Euch fandet, jubelte ich neidlod auf, denn auu einte uns Drei ja ein Band. Aber i« Stillen wußte

nur mit Widerwillen ertheilt; fragt er auf der Straße einen Begegnenden deutsch, muß er fürchten gar keine Antwort zu erhalten. Der Deutsche geht allen diesen Annehmlichkeiten vorläufig aus dem Wege und kostet davon nur, wenn er durchaus muß und auch daun nur mit Unmuth und Zähue- knirschen. Es ist nicht jedermanns Sache, gleich den Schwärzender g, Schönborn, KuZrt Zedwitz und wie diese deutschen Adeligen heißen, welche selbst kaum tschechisch können, aber sich lieber die Hand küssen lassen

, als von einem sich gleichwerthig achtenden Manne einen deutschen Gruß hinnehmen, kein deutsches Herz im Leibe zu haben; nicht Zedermann kann die Dinge, wie sie sich gestaltet haben, ruhig hinnehmen, ohne daran zu denken wie und mit welchen Mitteln sie so geworden sind. Prag erscheint dem Deutschen, wie dem Vogel das Nest, aus welchem ihn ein anderer verdrängt, und wenn irgend wer aufPraz ein historisches Recht hat, so sind es die Deutschen! Es'war darum ganz angebracht, daß sich die Deutschen von dem Vereine zur Hebuugdes

Fremdenverkehrs, welcher auch die Deut schen umfassen sollte, entfernt halten. Ganz rich tig war es, wenn bei der gründenden Versamm lung dieses Vereines der Obmann des Klubs der deutschen Kauf- und Gewerbsleute, der Groß-In dustrielle Heinrich Rödl, Namens der Mehr heit der deutschen Kaufleute in Prag gesagt hat: „Der Zeitpunkt für die Errichtung eines utra- quistischen Vereines sei schlecht gewählt, nachdem die Deutschen in Prag mit den anderssprachigen Mitbürgern nicht gleiche Rechte genießen

. Die Deutschen nehmen nicht an der Gemeindeverwal- tuug Theil, nicht einmal ein deutsches Adreßbuch steht deu Deutschen zur Verfügung. (Bekanntlich gab die Stadtgemeinde nur ein tschechisches Adreß buch heraus.) Erst bis den Deutschen die ihnen nach Intelligenz und Steuerverschreibung gebühren den Rechte gewährt werden, werde der Zeitpunkt zur Gründung eines solchen Vereines erschienen sein. Gewisse Vorkommnisse, welche den Verkehr zwischen Deutschen und Tschechen jetzt ausschließen, lassen

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Pagina 1 di 8
Data: 16.01.1911
Descrizione fisica: 8
sich die deutschen Abgeord neten veranlaßt, den Sprachengesetzentwurf als unannehmbar zu erklären. Bis zum Bekannt werden des erwähnten Sprachengesetzentwurfes hatte die deutsche Provinzpresse — von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen — volle Zurück haltung beobachtet und auch die Wählerschaft sah der Entwicklung der Dinge in Prag ruhig ent gegen. Nun aber, da die erste Enttäuschung Presse und Wählerschaft besorgt gemacht hatte, verfolgte man die weiteren Verhandlungen umsomehr mit Miß trauen, als sich zeigte

, daß die Tschechen keines Wegs gewillt sind, den Forderungen der Deutschen Rechnung zu tragen. Nichtsdestoweniger setzten die deutschen Abgeordneten die Verhandlungen fort und der deutsche Volksrat, sowie der ZweiteUungs- ausschuß erklärten sich für die Fortsetzung der Aus- gleichsverhandlungen, verlangten jedoch ein kräf tiges Eintreten für die nationalen Interessen des deutschen Volkes in Böhmen. Diese Rückendeckung der deutschen Abgeordneten durch die deutschen Schutzorganisationen und das nunmehrige

Ein greifen derdeutschen Provinzpresse war den Tsche chen unbequem, sie erkannten, eine Ueberrumpe- lung der Deutschen in den Ausgleichsausschüssen tv!e sie ihnen im Unterausschuß ' mit dem Sprach gesetzentwurf gelungen war. sei fürderhin nicht mehr möglich, sie schrien nun über unberufene j Kontrollorgane, über Beeinflussung der deutschen (Abgeordneten durch außenstehende Elemente u.a. in. Merkwürdigerweise haben sich auch deutsche Politiker von diesem tschechischen Geschrei irrefüh ren lassen

und selbst ein so gewiegter Kenner der böhmischen Verhältnisse wie es das Herenhaus- mitglicd Dr. Viktor Ruß doch ist, konnte sich nicht enthalten, in einem Aufsatze der „Neuen Freien Presse' über den deutsch-tschechischen Ausgleich vor den „Pseudosührern' zu warnen. Der Umstand, daß eine tschechische Korrespondenz diesen Seiten hieb des Dr. .Ruß sofort benützte, um gegen den deutschen Volksrat in Böhmen und dessen Obmann Dr. Titta in-. Trebnitz im bekannten Tone der tschechischen Hetzpresse herzufallen, wird hoffentlich

den einstigen Abgeordneten des Aussig-Leitmerit- zer Landgemeindenbezirkes belehrt haben, wessen Zwecke er mit seiner Warnung, vor den Pseudo sührern förderte. Auf die aus gleicher Quelle stammenden Schmähungen gegen den Vorsitzenden, des deutschen Volksrates zu erwi^rn, .ist.überfW sig, sie beweisen nur abermals, wie bestgehaßt der deutsche-Volksrat und sein Obmokim bei den Tsche chen sind. Dieser Haß ist in' der erfolgreichen na tionalen Tätigkeit Dr. Tittas cm der Sprachgren ze und im Interesse

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Pagina 1 di 4
Data: 01.04.1885
Descrizione fisica: 4
des Vontandes für die demselben gezollte Anerkennung. Die Führung einer Oppositionspartei durv, sechs Jahr? fei überhaupt nicht leicht, am allerwenig sten für eine deutsche Partei in Oesterreich. Die Deutschen waren früher immer entweder in der Majorität, oder wenn auch einzelne Fractionen in Opposition waren, so galt doch immer die ganze Stellung der Deutschen als unangefochten. Daraus entstand ein gewisses Gefühl der Sorglosigkeit der Bevölkerung, das, verbunden mit dem Bedürf nisse nach Wahrung

der materiellen Interessen, für politische Interessen wenig geeignet ist. Durch das neue Regime fei es anvers geworden, und allen Theilen der deutschen Bevölkerung die Ge fahre« des neuen Regimes klar zu machen, war die Aufgabe der Partei. Die Rechte ist zerrüttet und es ist bezeichnend, daß es gerade immer deutsche, Abgeordnete sind, die von der slavischen Coalition abfallen. Mit dieser Gruppe und dem dem CoronillhClub zusammen hätten wir eine für gewöhnliche Regieruugszwecke ausreichende Majorität

sind, daß man manche Vor liebe, wie manche Antipathie unterdrücken muß, um das zu sichern, was uns Allen notthut und was das einzige Mittel zur Erreichung unserer gemeinsamen Ziele, zur Wiedergewinnung der berechtigten Stellung der Deutschen in Oesterreich ist, die Einigkeit unserer Partei. (Lebhafter Beifall) Abgeordneter Dr. Herbst zählt den heutigen Tag zu einem der schönsten in feiner langjährigen öffentlichen Laufbahn. Er gehöre noch zu jenen älteren Abgeordneten, deren Jugend in die Zeit von 1343 zurückfalle

hat steigt, daß die Bevölkerung selbst dieses po litische Verständniß von dem Werthe der Einig keit besitze. Nach dem großen deutsch «österrei chischen Parteitage im Jahre 1880 erhoben sich von allen Seiten Stimmen in unserer deutschen Bevölkerung, welche es nicht begreifen konnten, daß die deutschen Abgeordneten in mehrere Clubs getrennt bleiben sollten, die es mit Recht nicht verstehen sollten, wie kleinliche Fractionsunter- schiede oder Rivalitäten die Einheit der Partei stören konnten. Und angesichts

, daß sich der gesunde Sinn unseres deutschen Volkes darüber ebensowenig irren wird, wie im Jahre 1881. Und darum sei die erste Vorbedingung der Einigkeit der Parter die Einig» keit der deutschen Bevölkerung in Oesterreich und wenn nicht alle Anzeichen trügen, so nimmt das Gefühl der Solidarität aller Deutschen in Oester reich fortwährend zu und das allein ist auch die Bürgschaft des Erfolges für die politische Thä tigkeit der Partei, und darum erhebe er sein Glas auf die Einigkeit der Deutschen in Oesterreich

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Pagina 2 di 4
Data: 11.06.1897
Descrizione fisica: 4
Nr. 131 „Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt). Freitag, den 11. Juni 1397. Dir Reichsdeutsche Presse W politische« lagt in Geßemilh. Trotzdem sich auch in Deutschland Blätter finden, die in Unkenntnis der nationalen Verhältnisse in Oester reich und ohne sich auch nur Mühe zu geben, diese kennen zu lernen, ohneweiters über die Deutschen der Ostmark den Stab brechen und von der hohen Tribüne der „Wohlanständigkeit' und des „guten Tones' herab, die verzweifelte Abwehr der Badeni'schen

Sprachenverordnun gen durch die Deutschen mit einer Gehässigkeit und Ge meinheit beurtheilten, wie wir sie selbst bei den ärgsten Tschechenblättern nicht schlimmer finden könnten, ist sich der größte Theil der reichsdeutschen Presse dennoch der schwierigen Lage, in der wir Deutschen in Oesterreich uns jetzt befinden, bewußt. Wir bringen im nachstehenden einen äußerst bemerkenswerthen Aufsatz der „Weser-Ztg.' der sich mit den Verhältnissen in Oesterreich beschäftigt und in welchem es unter Anderem heißt: „Es muß

immer wieder betont werden, daß die Deutschen bei der Beust'schen Theilung des Reiches über alle Maßen schlecht gefahren sind. Die damals noch vollständige Einheit wurde geopfert, damit sich die Ma gyaren ein hübsches Reich herausschneiden konnten, in dem sie die herrschende Rolle spielten. Mit der alten deutsch-österreichischen Reichshälfte, die ein Jahrtausend zum deutschen Reich und bis 1866 zum deutschen Bund gehört hatte, wurden Galizien und Dalmatien zusammen geschweißt

, die nichts mit ihr zu thun hatten uud in de nen es wenig Dciinche gab. Dadurch kamen die Deut schen in die Minderheit, während die Slawen in Stand gesetzt wurden, zahlreiche Sonderbestrebungen durchzu setzen. Galizien ist in der Verwaltung ganz polonisiert worden. In Kram, Steiermar! und selbst in dem früher so harmlosen deutschen Kärnten sind die Slowenen auf die Beine gebracht und zu Herrn des Landes oder we nigstens zu verzogenen und einflußreichen Parteien ge macht. Die Tschechen streikten bis 1873

, weil noch zu viel vom alten Deutschböhmen ihnen im Wege war; erst als man ihre Befehle erfüllt hatte, erschienen sie im Reichsrath. Das war zum Unglück der Deutschen; viel besser wäre es gewesen, die Tschechen wären ruhig fern geblieben. Seitdem buhlt ein Ministerium nach dem an deren um die Gunst der Tschechen. Die deutschliberale Partei hat viel Schuld an dem jetzigen Zustand der Dinge in Oesterreich. Sie hat einer- s-its die Stärke der nationalen Empfindung als Trieb- jÄer für das parteipolitische Verhalten

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Pagina 2 di 6
Data: 05.06.1897
Descrizione fisica: 6
Nr. 127 „Bozner Zeitung' (Südtiroler TaqblaM. Samstaq, den 5. Juni 1397. Wem und die Deutschen. s. Das Ministerium und die klerikal-polnisch-tschechische Mehrheit haben den deutschen Reichsboten ein Pfingsten ganz besonderer Art bereitet. Man hat die ganze bisherige Tagung des gegenwärtigen Reichrathes einfach annullirt. Dielsonst ganz unübliche und nur durch cm Prazedens ge deckte Form, mittels welcher das Abgeordnetenhaus dies mal verabschiedet wurde, löscht nämlich nach der allge

meinen Auffassung alle bisherige Thätigkeit des gegen wärtigen Reichsrathes auf und läßt nichts übrig als die nackten Mandate. Die Wahlen des Präsidiums, der Aus schüsse müssen bei Wiederzusammentritt neu vollzogen werden, die eingebrachten Vorlagen und Petitionen und Anträge neu eingebracht und vorgelegt werden. Die Immunität der Abgeordneten ist bis zum Wiederzu sammentritt aufgehoben — und das geschieht alles, um einer Verständigung zwischen den Deutschen und Tsche chen den Boden vorzubereiten

! Es ist, wie offiziöse Blät ter eingestehen, der Zweck dieser Art der Schließung der Arbeiten des Hauses gewesen, zu verhindern, daß die Agitation gegen die Sprachenverordnung und gegen das Kabinet während der Parlamentsferien in die Wähler schaft getragen würde und man gibt sich in Regierungs kreisen der angenehmen Hoffnung hin, daß eine „Beruh igung der Gemüther' unter den Deutschen eintreten werde. Man darf billig sagen, daß es in Oesterreich bereits Ministerien gegeben habe, welchen die Stimmung in der Criwoszie

z. B. nicht genau bekannt war — eines Mi nisteriums aber, welches nicht eine genaue Kenntnis der Stimmungen in den Kernprovinzen des Reiches besessen hat, konnten wir uns bis jetzt nicht berühmen. Das blieb uns bis nun vorbehalten. Wahrlich, Graf Badeni und seine Rathgeber irren sich schwer, wenn sie der Hoffnung Raum geben, es könne eher eine Beruhigung der Ge müther der Deutschen Oesterreichs eintreten, ehe nicht die .Sprachenverordnungen zurückgezogen werden. An dieser Thatsache wird die Schließung

des Reichsrathes eben sowenig ändern als es die Vertagung gethan hätte. Schon erheben sich die Stimmen der jungtschechischen Organe und erklären alle Versuche eiues Ausgleiches zwischen Deutschen und Tschechen für hoffnungslos. Also auch bei den Tschechen besteht keine Neigung in Ver handlungen einzutreten, obwohl gerade sie diesem Mi nisterium, das wie kein anderes bisher ihren Wün schen entgegengekommen ist, Vertrauen entgegenbringen und in die von demselben angestrebten Verhandlungen ein treten könnten

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Pagina 2 di 4
Data: 30.07.1897
Descrizione fisica: 4
, insbesondere Tschechen behaupten, daß die Spra chenfrage nur in den Landtagen gelöst werden könne. Wie stimmt das mit dem Umstände, daß die Tschechen die Sprachenverordnungen, die doch von der Wiener Negierung ausgegangen, also, .von reichsaoegen erflossen sind, als ein Rührnichtan betrachten? Können sich die Deutschen dazu verstehen, für Böhmen im Landtage die Sprachenfrage entscheiden zu lassen, noch ehe auf Grund des Art. 19, der doch auch von reichswegen erflossen ist, ein Sprachen

- oder Nationalitätengesetz für ganz Oester reich in der Reichsvertretung beschlossen ist? Ferner: Können sich die Deutschen auf irgendwelche Unterhandlungen in der Sprachenfrage einlassen, ehe nicht die Sprachenverordnungen aufgehoben, beseitigt, bis auf dem Punkte und Beistrich aus der Welt geschafft find ? Die Deutschen haben deren Ungesetzlichkeit, deren Un gerechtigkeit und Unbilligkeit behauptet, sie für ein ein seitiges Zugeständnis an die Tschechen, das ohne die Deutschen über die Deutschen verfügte erklärt

und zahl lose Kundgebungen haben vor allem die Aufhebung dieser Zwangsverordnung als erste Bedingung eines Einlen- kens der Deutschen, als eine Genugthuung, die ihnen ge kürt, gefordert. Können nun die Deutschen von dieser Bedingung, von dieser Genugthuung absehen und sich an den grünen Tisch setzen und über die Sprachenfrage be rathen ? Weiters: Können die Deutschen überhaupt sich mit dem Grafen Badeni in Unterhandlungen einlassen? Die Deutschen haben große Klagen und scharfe Anklagen wider den Grafen

Badeni vorgebracht; sie haben ihn des Mangels an Einsicht in unsere Verhältnisse, an staats männischer Voraussicht bezichtigt; sie haben seine Reden von der „deutschen Kultur' mit seinen Thaten in Be ziehung gebracht; sie haben seine verschiedenen Erklär ungen zur Zeit, als die Deutschen kopfscheu geworden, und er sie noch beruhigen wollte, mit seinem nach maligen Vorgehen verglichen nnd sind zu dem Ergeb nisse gekommen, daß sie zu dem Grafen Badeni alles Vertrauen eingebüßt hätten

,^. Und nun wird die Frage an sie herantreten: Können wir mit Badeni noch ver handeln ? Diese und andere Fragen können die Deutschen schon jetzt in Erwägung ziehen, noch ehe sie wissen, was Gras Badeni Neues ins Busk ausgesonnen. Kalt, ohne Zorn und Erregung werden sie Antwort geben, wenn es Zeit ist. Island. Die Autonomie Welschtirols. Die „Voes c-attolleg.' veröffentlicht die Auto nomie-Vorschläge der Welschtiroler. Nach diesem umfangreichen Schriftstück erscheinen die Bestim- mungM ber^LandeAerordnung unverändert

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Pagina 2 di 4
Data: 14.07.1881
Descrizione fisica: 4
das Gesetz geordnet hat. Es will nun den Anschein gewinnen, als sollte der publicistische Kampf gegen das Slaventhum, gegen die Aspirationen der Czechen zum Schweigen gebracht, die deutschen Journale in dieser Beziehung zur Waffenstreckung verhalten werden. Lo naheliegend dieser Schluß aus heute gemachten Betrachtungen über die confiscirten und auf freiem Fuße belassenen Resolutionen auch sein mag. wir wagen ihn doch nicht mit Bestimmtheit zu ziehen. Denn nichts anderes würde ja dann angestrebt

werden, als die publicistische Entwaffnung zu Gunsten des Czechenthums, das in seinen Organen eine ungezügelte Sprache wider die Verfasfungspartei. wider das Deutfch- ihum und alle deutschen Bestrebungen führt. DoS wäre eine so einseitige Verwerthung der Gesetze und der aus ihnen resultirenden Befugnisse zum Vortheile einer Partei, daß wir an eine solche zu glauben nicht Vermögen. Wenn die Regierung das Gesetz zu ihrem eigenen Schutze walten läßl. so verräth dies zwar auch eine übermäßige Empfindlichkeit, at,er sie benützt

solcher Ar! bieten, ohne mit den eigenen Erklärungen in Widerspruch zu gerathen. Die nächste Zeit wird wohl diesen Zweifel lösen und uns darüber aufklären, ob denn in Oester reich da§ Slaventhum bereits thatsächlich regiert, so daß Angriffe auf dasselbe den Angriffen auf die Re gierung gleichgestellt werden. Are Wanderversammlung in Purkers- dsrf. Purkersdorf, 1V. Juli. Auf der Tagesordnung der heute abgehaltenen Wan derversammlung des Deutschen Vereins in Wien stan den die Besprechung der Lage mit Beziehung

, freundlich aufzunehmen, und heiße Sie im Nomen der Gemeindevertretung herzlich willkommen.' (Bravo.) Dr. Josef Kopp begrüßt als Odmann des Deutschen Vereins die Mitglieder und Gäste und richtet an die Adresse der Letzteren einige Worte über die Geschichte und die Aufgabe des deutschen Vereins in Wien, über welchen von verschiedenen Seiten so manche curioje Märchen und abenteuerliche Gerüchte in die Welt ge setzt wurde«. »Al- vor zwölf Jahren,' sagte der Red ner, „der Deutsche Verein gegründet wurde

, wurde ge fragt: Wozu ein deutscher Verein? Daß wir Deutsche sind, wissen wir, es ist ja selbstverständlich wie das Athemholen. Nun gibt es aber Fälle, wo eine Krank heit das Athemholen sehr erschwert, oder wo eine un freundliche Faust nach der Kehle fährt und sie zusam mendrückt, und dann ist es auch mit dem Athemholen alle geworden. (Bravo.>) Nun, kluge Menschen denken früher daran, und die damals nicht zahlreichen Man- ner, die sich zum Deutschen Verein zusammenfanden, sahen eben die Möglichkeit

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Pagina 2 di 8
Data: 09.04.1902
Descrizione fisica: 8
'—' . Nr. 80 „Bozner Zeiwng' lSüdtiroler Tagblatt) Mittwoch, den 9. April 1902. das ist bekannt. Wie aber ihre Pflege der deutschen Sprache aneifernd auf ihre alten Volksgenossen der näheren und ferneren Umgebung wirkt, jene Volks genossen, ivclche die angcerble Volkssprache bereits ganz oder theilweise schon vergessen haben; wie man infolge dieser Aneiserung in Eichberg und Vierach, in Sievernach und Plaif, in Kalnetsch und Nundschein :c. wieder deut schen Sprachunterricht für die Schulen

ist denn auch der Gedanke an wirth- schaftliche Selbsthilfe bei ihnen erwacht, daher ihre Bemühungen, sich wirthschaftlich unabhängig zu machen; Bemühungen, welche von nationalem Standpunkte aus eifrige Förderung verdienen; denn in letzter Linie ist auch in diesem entlegenen Thale die Frage der Erhallung deutscher Sprache und deutschen VolkSthums eine winhschast- liche Frage. Die Erhallung der deutschen Sprache in« Fersenthal ist ein Theil der Erhaltung unseres Volksthums in Südtirol überhaupt, das nir gends

eine ruhmvollere Vergangenheit hat, als in diesem schönen Lande. — — Dies flüchtig der Inhalt der formvollendeten Nede Dr. Nohmcders, der am Schlüsse noch ersuchte, seinen Vorrrag als eine kleine Abschlagszahlung von seiner Seite zu betrachten an der Schuld, mit welcker die Deutschen insgesammt im Schuldkonto des EtschlandcS stehen. Mit Strömen deutschen Blulcs,schloß Redner seine anderthalbslündigen Ausführungen — ist der Boden dieses Landes gedüngt und erkausl — vom ersten Aufireten der Deutschen

hörigkeit zu einem Volksthume sich ausspricht, näm lich des Gebrauchs der deutschen Sprache. Und ebenso natürlich ist eS, wenn man in den noch rein oder vorherrschend deutschen Ortschaften Südtirols gegen die ungehemmte Zuwanderung solcher ehema liger Volksgenossen sich wendet, welche dieses Kenn zeichen abgelegt und eben dadurch, wenigstens der Sprache nach, ihrem VolkSthum untreu geworden sind. — Eine Nachgiebigkeit in dieser Bezieh ung könnte ja auch, wenigstens- bei oberfläch licher Beurtheilung

den ungetheilten Besitz des ganzen Südens bedrohen, der allein den Werth dieses Besitzes ausmacht, im Sinne des eingangs zitierten Kaiserworts. Ganz unschätzbaren geschichtlichen Reichthum hat das Deutschthum in Südtirol von den Vätern übernommen. Wer kann es ihm verargen, wenn es nach dem Dichterwort handelt: „Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen!?' Von der deutschen „Wasserkante' in der Nord mark deutschen We sens an der Nordsee, wurde jüngst beim To?e des Fricscndichters

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Pagina 1 di 8
Data: 21.11.1900
Descrizione fisica: 8
des alten Preußen hasses vor, welcher von jeher in Habsburger Landen zu Hause war. Der Gegensatz zwischen Nord und Süd bei den Deutschen, an dem die Einigkeit dieses gewaltigen Kulturvolkes schon so oft in die Brüche gegangen ist, hat seit jeher seine verderblichste Nahrung in der Eisersucht mächtiger deutscher Fürstengeschlech ter gefunden. Der zwischen dem Prinzipe kultureller Be freiung und ultramontaner Niederhaltung des Volksgeistes vorhandene Zwiespalt blieb fort bestehen. Der deutsche Süden

ist durch den Einfluß der Päpste und diesen befreundeter deutscher Fürstenhöfe im Laufe vieler Jahr hunderte genügend verwelscht worden, um noch heute Boden genug sür Umtriebe zu bieten, die den Zweck haben, das ausblühende neue Deutsche Reich durch innere Fehden wie der zu zerstören. Seit den Stürmen der großen Reforma tion war das Papstthum, da es einen Theil des gewaltigen Deutschvolkes seiner Macht entzogen sah, eifrig bemüht, die Deutschen in zwei sinnfremde Lager zu spalten, denen außer der Muttersprache

jedes gemeinsame Band ge nommen werden sollte. Die nationalen Ein- heitsbestrehungen der Deutschen und deren Enderfolg, die Wiederherstellung des Deut schen Reiches unter einem protestantischen Kaisergeschlechte, waren natürlich nicht nach dem Geschmacke der römischen Kurie. Das Papstthum hatte dadurch ein vorläufiges Hin dernis seiner gegen den Protestantismus ge richteten Pläne gesunden. Die Züchtung des Protestantenhasses unter den katholisch verblie benen Deutschen begegnete nunmehr größeren

Schwierigkeiten, besonders in Folge der Jesu itenausweisung aus dem neuen Deutschen Reiche. Da man nicht ohne Grund all diese Einschränkungen des päpstlichen Einflusses aus reichsdeutschem Boden dem Uebergange der deutschen Kaiserkrone an das protestantische preußische Königshaus zuschrieb, wurde selbst verständlich der Vatikan der Hauptsitz des Preußenhasses, und diesen Haß bei allen nichtpreußischen deutschen Stämmen zu schüren, dessen Hauptaufgabe. Man verlegte die Wahlstatt des Kampfes *) Auszug

aus einem in der „Deutschen Zeitschrift' erschienenen Aussatze. schlauerweise von dem unzeitgemäß geworde nen dogmatischen Felde aus das rein policische und nationale Feld. Wir sehen heute die Papstkirche mit ihrem streitbaren Klerus in die politisch-nationalen Kämpfe Europas als führendes Element eingreifen, wobei sie sich von dem Grundsätze leiten läßt, jenes natio nale Element zu fördern, welches den katho lischen Standpunkt gegen ein romgegnerisches Volk oder Staatsivesen als Kampfmittel be- nützt

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Pagina 1 di 12
Data: 19.02.1914
Descrizione fisica: 12
werde» »ichi zurückgesandt. Nr. St Schriftleitung: Wntlerstr. IS. DsttnerstaK den -yebvttttv 19 Fer.i!>!ech -kte: Nr. KS 74. Jahrg. Die Ausgleichsbesvrechungen. Sitzung derDcutschböhmen. ' Wien, 16. Föber sPriv.) Die vom Abg. Pa» ch c r einberufene Borberatmlg der deutschen Teil. Zne Ergebnis gevlioven, alS die chm^AUnc» von Li:b- ' ZkiMlitees'^grundsätzlich beschlossen'-lomve. Tumit ist «in sorumler Sckiritt aeickiMen. i»cr in 'kein« Weise einen Schluß auf den Verlauf der mcrilori- scheu Verhandlungen

Zuläßt. Die Deutschen haben die heutige Gelegenheit n«u«i!lich benützt, um auch den letzten/'.vielleicht noch infolge Selbsttäuschung beste- -nehnier an den T^sgleichskonfcrenz^t hat heute nach- Heyden Zweifel der Regierimg über ^ie Äufnahnie mittags in den Räunien des deutschen Nationalver- Höndes stattgefunden. Die Aussprache hatte aber nur einen unverbindlichen Charakter, da die Kon- fercnz mir.schivach besucht war. Von den 18 Her fen an ivelche die Emladung ergangen'war, tvareii mir sieben

, vor allen: der bei den Sprach enge setze und der Po st vorla gen, haben heute die Deutschen, insbesondere Hof» rat Bachina n n, mit Schärfe und Nachdruck dem Ministerpräsidenten ein-ige Vorträge gehalten. Sie haben vom Ministerpräsidenten verlängt, daß die Regierung endlich einmal Vorschläge mache, für die sie die Veran t w ortung zu tragen bereit sei»- Das sei der springende Punkt. Denn die Deutschen' seien zlvar bereit, ihre eigenen Enlwürse auf den Konferenztisch niederzulegen, wüßten aber schon

erscheinen werden, wird aus deutscher den, daß sie den Deutschen gegenüber ein ehrliches Spiel treibe. Es gehe nicht an, den Deutschen in Böhmen gswiße sprachliche Staat-notwendigkeiten der Vertoaltung, die von der Neuerung als Präzi» puuni bohanidelt tverden müßten, als Konzessionen anzurechnen. - Thun — aber nicht Hochenbürger. Die Deutschen waren hente nicht wenig er staunt, als sich die Anwesenheit' des Statthalters .Fürsten T h ü n böinerkten,^dor '.Wm den ausdrück lichen Wunsch der deutschen

Abgeordneten zur Kon ferenz boige^ogen wurde, während man den? Berin gen der Deutschen auch ihren Vevtrauensmaim im Kabinette den Justizminister Dr. v. Höchen bur- ger den Verhandlungen beiwohnen zu lassen, nicht erfüllt hat. Die Teilt scheu gewinnen die Uoberzou- guu-g, daß das Ministerium die Schwierigkeiten sei ne» Stellung zu ihnen offensichtlich unterschätzt uns seinen Mut gegen sie ans dem Respekte vor den Tschechen bezieht. Die Deutschen haben die Anwesen heit

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Pagina 1 di 4
Data: 23.01.1901
Descrizione fisica: 4
der Bezirkshauptmannschaft Bozen und der Bezirkshauptmannschaft Trient unterhalb Sa turns im allgemeinen an, fordert aber die Ausscheidung der vier deutschen Gemeinden des Nonsbergs und der zwei des Bezirks Cavalese aus dem autonomen Trentino und deren Angliederung an Deutschsüdtirol; die übrigen deutschen Siedelungen im Trentino werden stillschweigend dem autonomen wel schen Moloch geopfert. — Nur in dem den Schulverhältnissen gewidmeten Abschnitte kann man aus dem Verzeichnisse der deutschen Schulen in Welschtirol, an denen

nicht ge rührt werden soll, sowie in einer akademischen Bemerkung über das verjährte Recht der dor tigen uralt eingesessenen Deutschen auf die selben einen Veisuch zur Rettung ihres natio nalen Lebens aus den Klauen der welschen Autonomie erblicken. Da man also hier auf eine große Schwie rigkeit der angeblich reinlichen Scheidung stößt, welche kaum anders als durch ein nationales Opfer auf deutscher Seite umgangen werden wird, liegt uns diese ganze Autonomie im Magen. Diese Gemeinden, die am Deutschthume

festhalten, werden sich allen möglichen Pla ckereien und Drangsalirungen seitens der welschen Kurie des Landesausschusses aus gesetzt sehen. Auch die Fassaner werden von Herrn v. Grabmayr nolsus volens den Signori zur autonomen Beglückung überantwortet 'Und zwar aus nationalen Erwägungen. Dem nationalen Interesse der Deutschen entspreche die Aufnahme von 4200 romani schen (genauer ladinischen) Fassanern nicht, weil der politische Bezirk Bozen dadurch zu einem gemischten würde. Dies ist allerdings

ein begründeter Ein wand; allein die Fassaner kennen die Bedin gung ganz genau, unter welcher allein die Deutschen des politischen Bezirks Bozen ihrer Einverleibung in denselben zustimmen könnten: Anstellung deutscher Gemeindeschreiber: Ver kehr mit der Bezirkshauptmannschast in deut scher Sprache. Da die Fassaner lediglich die Erhaltung, ihres ladinischen Idioms im Verkehr«? unter sich wünschen, wie die Grödner, zugleich, aber auch das Deutsche als Verkehrssprache Mittel europas zu erlernen ungemein bruteri

' der Deutschen wohl kaum großen Spielraum lassen dürfen. In dem der Amtssprache gewidmeten Abschnitte wird die gesetzliche Sicherstellnng der ausschließlichen Geltung der deutschen Ge richtssprache im deutschen Gebiete verlangt, damit jedem möglichen Versuche, das deutsche Tirol oderTheile des selben in ein doppelsprachiges Ge biet zu verwandeln der Weg für immer versperrt wird. Diese Forderung ist dringend, weil ein der artiger Versuch einer Einschmuggelung des Italienischen beim Bozner Kreisgerichte schon

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Pagina 1 di 6
Data: 11.04.1901
Descrizione fisica: 6
. Das sind leider für jeden, der die Verhält nisse da drüben in Tirol kennt, rein utopische Hoffnungen. Die Italiener in Südtirol wer den zunächst die Deutschen und die Rhäto- romanen, die in dem autonomen Südtirol sitzen, italienisiren und dann den Kampf erst recht auf das angeblich durch die Autonomie geschützte Deutsch-Südtirol übertragen. Um gekehrt dagegen werden die Deutschen in dem autonomen Jtalienisch-Tirol sich sofort der Thatsache gegenübersehen, daß sür sie dort jegliche Möglichkeit aufhört

, das bestehende einheimische oder eingewanderte Deutschthum zu erhalten, geschweige denn irgend etwas von den in verflossenen Jahrhunderten dem Deutschthum verloren gegangenen Gebieten wieder zu erobern. ^ .. Und diese sind sehr beträchtlich> viel be trächtlicher, als gemeiniglich angenommen wird. Und dann die wackeren Deutschen von Lusarn (Luserna), der, wie die Volkszählung vom Emde vorigen Jahres ergab, wieder rein deutsch gewordenen Gemeinde am äußersten Südostende Tirols, die des Fersenthales

, das in seinem deutschen Theile gleichfalls wieder nahezu rein deutsch ist, sollen diese den Ita lienern preisgegeben werden? Der Grundirrthum aber, an dem alle Autonomievorschläge kranken, ist der, daß es in Tirol nur zwei Nationalitäten gebe, es find nämlich ihrer drei. In ganz Rhätien, also Graubünden und Tirol, haben von Be ginn der deutschen Besetzung drei Nationali täten bestanden, nämlich die deutsche, die italienische und die rhätoromanische. Und wenn man eine vernünftige Autonomie für Jtalienisch-Tirol

will, muß man absolut mit dieser Thatsache rechnen, die den Italienern allerdings sehr unbequem ist und daher von ihnen möglichst verschleiert wird. Das Rhäto romanische ist kein italienischer Dialekt, son dern eine eigene Tochtersprache des Lateini schen. Sie geht langsam zurück, und zwar fast durchaus zu Gunsten des Deutschen, wie denn auch die Rhätoromanen wirthschastlich, sowie ihren Sympathien nach den Deutschen zuneigen, mit denen sie auch politisch, in Graubünden wie in Tirol, stets verbunden

Germanisirung der Rhätoromanen, deren Sprache bekanntlich in der Schweiz die viert? anerkannte Landessprache ist. Zwang wurde nie von den Deutschen im Germanisirungs- sinne ausgeübt, wenigstens in Graubünden nicht; aber auch in Tirol scheint ein solcher nur nach der Reformation (Ende des XVI. Jahrhunderts) angewendet worden zu fein, als die Bündner größtentheils reformirt wur den und infolge dessen die noch romanischen Theile in Westtirol, speziell der zum Theile noch obere romanische Vintschgau, mit mehr

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