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Pagina 1 di 8
Data: 30.03.1903
Descrizione fisica: 8
. Anzeigen sind im vor hinein zu bezahlen. Manuskripte werden nicht zurückgesandt. Mit 52 Unterhaltungs-Beilagen, 52 humoristischen Beilagen «ad 26 Modebeilagen. Schriftleitung: 0 Ä. Kornplatz. Montag, den 3V. März 1903. Fernsprechstelle: ?tr. 68. Me Lage der Deutschen i» Ungarn. Aus deutsch-ungarischen Kreisen erhält die „Deutschn. Korr.' folgende Zuschrift, die sich in be achtenswerter Weise mit den Aeußerungen des Ab geordneten Hasse über die Bedrängnis der Deutschen in Ungarn und der Antwort

des Reichskanzlers Bülow beschäftigt: „Es ist nicht das erste Mal, daß von der Lage des ungarländischen Deutschtums im deutschen Reichs tag gesprochen wurde, aber gewiß noch nie haben auch bei uns, unter Magyaren und Deutschen, solche Aeußerungen so großes und man darf gewiß sagen berechtigtes Aufsehen erregt, wie die letzten im deut» schen Reichstag gesprochenen Worte. Abg. Hasse hat auf jeden Fall durch die Wirkung, die er er zielte, dem Deutschtum einen großen Dienst geleistet

. Vor allem hat er wieder einmal die Aufmerksamkeit aller Deutschen aus eine Frage gelenkt, die man noch vor kurzem kaum dem Namen nach gekannt hat. Ist es doch nicht so lange her, daß man über haupt auch von anderen ungarländischen Deutschen reden hört, als von den 200000 Siebenbürger Sachsen, für deren Kampf um ihr Volkstum auch ernste und gewichtige Staatsmänner nichts anderes übrig hatten als ein bedauerndes Achselzucken. Das allmähliche Erwachen der südungarischen Deutschen erst brachte der deutschen Oeffentlichkeit zum Bewußt

sein, daß diese Sachsen nach den Angaben der un« garischen Statistik nur knapp den zehnten Teil des Deutschtums in Ungarn ausmachen. Was nun die im deutschen Reichstage gefallenen Aeußerungen betrifft, so sei zunächst festgestellt, daß uns die Antwort des Herrn Reichskanzlers, was das Meritum der angeregten Frage anbelangt, vollstän dig befriedigt hat. Es ist uns nie im Traum ein gefallen, jemals an eine Intervention des Deutschen Reiches zu unseren Gunsten zu denken und daher verstehen wir vollkommen die Erklärung

des Herrn v. Blllow, daß das Deutsche Reich „für die Volks genossen, die von ihm völkerrechtlich getrennt sind, nicht intervenieren könne'. Wir glauben, daß auch Herr Hasse dies nicht gewünscht hat. Wir wissen sehr genau, daß wir gerade unter dem Bündnisver hältnis unserer Monarchie zum Deutschen Reiche im gewissen Sinne zu leiden haben, da sich dieses an gesichts seiner besonderen Verpflichtungen dem Bun desgenossen gegenüber noch viel mehr Reserve auf erlegen muß, als wenn es der Monarchie indifferent

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Pagina 1 di 8
Data: 21.11.1900
Descrizione fisica: 8
des alten Preußen hasses vor, welcher von jeher in Habsburger Landen zu Hause war. Der Gegensatz zwischen Nord und Süd bei den Deutschen, an dem die Einigkeit dieses gewaltigen Kulturvolkes schon so oft in die Brüche gegangen ist, hat seit jeher seine verderblichste Nahrung in der Eisersucht mächtiger deutscher Fürstengeschlech ter gefunden. Der zwischen dem Prinzipe kultureller Be freiung und ultramontaner Niederhaltung des Volksgeistes vorhandene Zwiespalt blieb fort bestehen. Der deutsche Süden

ist durch den Einfluß der Päpste und diesen befreundeter deutscher Fürstenhöfe im Laufe vieler Jahr hunderte genügend verwelscht worden, um noch heute Boden genug sür Umtriebe zu bieten, die den Zweck haben, das ausblühende neue Deutsche Reich durch innere Fehden wie der zu zerstören. Seit den Stürmen der großen Reforma tion war das Papstthum, da es einen Theil des gewaltigen Deutschvolkes seiner Macht entzogen sah, eifrig bemüht, die Deutschen in zwei sinnfremde Lager zu spalten, denen außer der Muttersprache

jedes gemeinsame Band ge nommen werden sollte. Die nationalen Ein- heitsbestrehungen der Deutschen und deren Enderfolg, die Wiederherstellung des Deut schen Reiches unter einem protestantischen Kaisergeschlechte, waren natürlich nicht nach dem Geschmacke der römischen Kurie. Das Papstthum hatte dadurch ein vorläufiges Hin dernis seiner gegen den Protestantismus ge richteten Pläne gesunden. Die Züchtung des Protestantenhasses unter den katholisch verblie benen Deutschen begegnete nunmehr größeren

Schwierigkeiten, besonders in Folge der Jesu itenausweisung aus dem neuen Deutschen Reiche. Da man nicht ohne Grund all diese Einschränkungen des päpstlichen Einflusses aus reichsdeutschem Boden dem Uebergange der deutschen Kaiserkrone an das protestantische preußische Königshaus zuschrieb, wurde selbst verständlich der Vatikan der Hauptsitz des Preußenhasses, und diesen Haß bei allen nichtpreußischen deutschen Stämmen zu schüren, dessen Hauptaufgabe. Man verlegte die Wahlstatt des Kampfes *) Auszug

aus einem in der „Deutschen Zeitschrift' erschienenen Aussatze. schlauerweise von dem unzeitgemäß geworde nen dogmatischen Felde aus das rein policische und nationale Feld. Wir sehen heute die Papstkirche mit ihrem streitbaren Klerus in die politisch-nationalen Kämpfe Europas als führendes Element eingreifen, wobei sie sich von dem Grundsätze leiten läßt, jenes natio nale Element zu fördern, welches den katho lischen Standpunkt gegen ein romgegnerisches Volk oder Staatsivesen als Kampfmittel be- nützt

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Pagina 2 di 4
Data: 21.08.1895
Descrizione fisica: 4
nicht 'wünschen und sich ihrer' beutereichen heu tigen Stellung von Herzen erfreuen. Bliebe von den vorge schlagenen Wegen nur der Zusammenschluß-5>et Deutschen und der Ausgleich mit den Tschechen. Betrachten wir zunächst die Aussichten für den letzteren. Dcr Verfasser dcr gestern von uns zum Abdrucke ge brachten Wiener Korrespondenz des Münchner BiSmarckoy ganeS meint, daß dcr Ausgleich des Zahns 1390 die richtige Fährte bot. Wir sind dieser Meinung schon deßhalb nicht, weil die Antwort des tschechischen

was-sie wahrnahm, war beretts genug, um sich wie ein Schwert ihr ins Hxrz zu bohren. Es war an einem nebelgrauen Morgen, Gabriele stcind' am Fenster ihres hübschen WoHvgemachs und blickte hinaus auf das in ein dichtes Grau geht Mek. Sie ivar Min mit ihrem KiM Nur PaÄv weilte 'in ihrer Nähd.) Ihr Gatte hatte sich schon seit zwei Tage» nicht blicken lassen und Die Verluste, welche bei der Fortsetzung deS Kampfes zu er- warten-Pnd, liegen Hast ausschließlich auf deutscher Seite. Die Deutschen werden so wenig

umsomehr, wenn man noch die den tschechischen Expansiv bestrebungen zu Gute kommenden ökonomischen Erscheinunzen in Betracht zieht, welche an die Srelle der deutschen Arbeiter, dessen Ltslläarck ol 'Iike ihn westwärts drängt, ,'allerortS: tschechische Nachschübe setzten. Mit dem Ausgleiche mit den Tschechen hat es also noch seine guten Wege, die leider weit und von noch nicht absehbarer Länge sind. . Wäre eS aber den Deutschen Ernst mit ihrem,-nationalen Streben, würde dieses Volk erkennen

, daß es sich nur auf sich selbst zu stützen vermag und keine Hilfe von rechts und links zu erwarten hat, so wäre der Zusammenschluß aller Deutschen — mit Ausnahme der Konservativen (sprich Klerikalen), welche vorläufig nicht dafür zu haben sein dürften — das einzige Mittel, um wenigstens weitere Abbröckelungen deö nationalen und sreiheitlichen Besitzstandes aufzuhalten! Dieser Zusammenschluß hängt nur von dem Willen dcr Deutschen allein ab; hiebei bedürfen sie nicht der Zustimmung einer anderen Nation. Die Vortheile

eines Zusammenschlusses der Deutschen in nationalen und sreiheitlichen Dingen brauchen wir heute nicht auseinanderzusetzen. Aber leider — auch da hin hat eö seine guten Wege. Wir dürfen, Gott sei eS ge klagt, nicht hoffen, daß die Verblendung. auf altlibcralcr wie nationaler Siile, welche jede Verständigung unmöglich macht, so bald erweichen wird. Dafür sorgt ja die liberale Tagespreise in Wien eben so gut, als die nichtliberale und die sogenannte nationale Wiener Tagesprcsfe die Geschäfte der Tschechen

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Pagina 1 di 6
Data: 22.11.1900
Descrizione fisica: 6
als Bundesgenosse des Deutschen Reiches — gilt, spricht für die außerordentliche Raffinerie des päpstlichen Stuhles. Man fühlt sich ja in Rom seiner Sache bereits so sicher, daß man sich ge stattet, leisen Tadel über das wenig muthoolle Vorgehen der Wiener Regierung laut werden zu lassen, wie die jüngsten Berichte über einen Slusspruch des Papstes zu berichten wissen. „Das Geschäft ist richtig', wäre man Ange sichts dessen mit Freund Giesecke auszurufen berechtigt. Heute gibt es in Oesterreich keine politische

Partei, die den regierenden Kreisen verhaßter wäre, als die deutschnationale, und dies einzig und allein nur darum, weil diese Deutschnationalen es verschmähen, der unter dem Titel des Preußenhasses betriebenen Falsch heit gegen das Deutsche Reich solche schänd liche Kärrnerdienste zu leisten, wie die Kleri kalen und Christlichsozialen. . ° Man ist wüthend darüber, daß es unter den Deutschen dieser Monarchie noch so viel anständige, nicht käufliche Elemente gibt. Die christlichsoziale Partei

, das Machwerk eines der frivolsten, charakterlosesten Gesellen der heuligen österreichisch-politischen Welt, deren Verdienst die Bezeichnung des Ausdruckes „Preußenseuchler' ist, darf man mit gutem Gewissen als die Wiener Regierungspartei be zeichnen. Den Stempel der „Preußenseuchlerei' drückt man im heutigen Oesterreich ohne Wei teres jeder Partei auf, die nicht verläßlich reichsdeutschfeindlich gesinnt ist. Es ist dabei eine gewisse Spekulation auf die preußenseind- lichen Elemente des Deutschen Reiches

gar nicht zu verkennen. Warum spräche man denn sonst in Oesterreich nur von Preußen- seuchlerei und nicht von Reichsseuchlerei? Man will eben die allen partikularistischen Gegen sätze ausnützen, um Unfrieden unter den Deutschen zu stiften und so den deutschen Reichsgedanken hohenzollernscher Schöpfung vernichten. Auf diesem perfiden Wege soll ein Theil der Deutschen für das fromme römische Werk der Reichszertrümmerung ge wonnen werden, welches von Oesterreich aus gehen soll. Rom hält die Fäden

für dieses tückische Gespinnst sowohl im Deutschen Reiche wie in Oesterreich in seinen Händen. Hoffent lich sind die Deutschen von heute aber doch klüger geworden und lassen sich in römischen Schlingen nicht mehr so leicht fangen wie anno dazumal. Man nennt in dem mit dem Deutschen Reiche „noch immer' verbündeten Oesterreich das Deutschgefühl schlechtweg Preußenseuch- lerei. Es läßt ja wahrlich an Freimüthigkeit nichts zu wünschen übrig, wenn man in Oesterreich die Sympathie süc Preußen — *) Auszug

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Pagina 1 di 8
Data: 11.06.1902
Descrizione fisica: 8
auch die Annoncen-Bn- rcanS in Wien. Annoncen sind im vor hinein zu bezahlen. Manuskripte werden nicht zurückgesendet. Mit S2 Unterhaltniigs-Beilagen, 52 humoristischen Beilagen und 26 Modebeilage». Nr. 131 Schriftleitung: Kornplatz. Mittwoch, den 11. Juni 190Ä. Ferniprechstelle: Nr. 63. SS. Jahrg. Die deutschen Anhaben. Der Stammsitz des Deutschen Ritterordens, die altehrwürdige Marienburg in Westpreußen, ist aus jahrhundertealtem Schütte wieder erstanden. Bei der stattlichen Feier, die der Ncuherstellung

auf zurufen zur Wahrung seiner nationalen Güter.' Der Zusammenhang, in dem der Kaiser diesen Kampfruf ertönen ließ, macht diese Kundgebung zu einer besonders bedeutsamen. Die Marienburg preist der Kaiser als das einzige Bollwerk des Deutsch tums im Osten, den Deutschen Ritterorden aber an erkennt er als den Zeugen der großen Vergangen heit des Deutschen Reiches. So solle die Marien burg ein Wahrzeichen für die deutschen Aufgaben bleiben, und „jetzt ist es wieder so weit', sagte der deutsche Kaiser

, indem er nicht nur den Deutschen Ritterorden, sondern das ganze Volk in die Waffen rief gegen den Uebermut des Polentums. Vielleicht wird es dem Eigendünkel der Polen sogar einiger maßen schmeicheln, wenn sie wahrnehmen, wie der mächtige Herrscher auf dem Throne der Hohenzollern ihr Verhalten gegenüber der Gesetzgebung und Ver waltung des Staates mit jenen gewaltigen Kämpfen vergleicht, unter denen einstmals die deutsche Kultur dem polnifch-litthauifchen Ansturm erlag und auch die Marienburg in Trümmer sank. Indem Kaiser

, in den Dienst ihrer ausgreifenden nationalen Ziele gestellt; sie hat alle Bemühungen der Staatsverwaltung, die Polen zu erträglichen Staatsbürgern und nützlichen Kultuv elmenten zu gestalten, zu durchkreuzen gewußt und war insbesondere seit dem Wreschener Geschehnis zu hellen Flammen aufgeschlagen und eine internationale Erregung hervorzurufen beflissen. Nicht die mit kaum verhaltenen Grimme geführten Debatten des preußischen Abgeordnetenhauses und ihr Widerhall im deutschen Reichstage, nicht die unendliche

, leiden schaftliche Fehde in den beiderseitigen Zeitungen und auch nicht gelegentliche Vorkommnisse, wie das in Wreschen, vermochten ein richtiges Bild von der Be deutung der polnischen Bewegung zu geben. Daß aber Kaiser Wilhelm sich genötigt sah, an demselben Tage, an dem das preußische Abgeordnetenhaus die zur Stärkung des deutschen Einflusses in Posen ge schaffene Polenvorlage nach erbitterter Debatte an nahm, von geschichtlich geweihter Stätte aus sein Volk gegen das Polentum in Waffen zu rufen

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Pagina 1 di 8
Data: 19.09.1900
Descrizione fisica: 8
des eröffneten, folgenschweren Wahlkampfes von größter Bedeutung ist. — Auch wir wollen zur Verbreitung dieser treff lichen Ausführungen unser Theil beitragen, indem wir daraus das folgende wiedergeben: Es ist zu dumm, zu abgeschmackt, uns mit solchen elenden Waffen zu bekriegen. Die Thatsache ist einmal nicht aus der Welt zu schaffen, daß die Deutschen im Deutschen Reiche zu derselben Nation gehören wie wir. In tausendfältigen geistigen und materiellen Wechselbeziehungen stehen wir mit ihnen. Wir sprechen

, uns dies anzudichten, um den berechnenden Patriotismus um so glanzvoller davon abzuheben, so kindisch, un ser nationales „Schwarz-Roth-Gold' zu ver bieten, um beim staatlichen „Schwarz-Gelb' nicht anzustoßen. Es ist kleinlich, unsere aufrichtig bethätigte Bewunderung, die wir dem größten Deutschen zollen, maßregeln zu wollen, um den arm seligen Ruhm zeitgenössischer österreichischer Staatsmänner nicht zu verdunkeln. Es ist so lächerlich, durch Ausweisung protestantischer Geistlicher und durch andere gehässige

Mittel eine grsunde Bewegung un terdrücken zu wollen, um es mit den Röm- lingen nicht zu verderben. Und eine Niedertracht ist es ohnegleichen, verdiente Lehrer um ihr Brot zu bringen, weil ihre nicht christlichsoziale Gesinnung ihren Obern nicht gefällt. „Aber recht wäre es Ihnen doch,' hörte ich unlängst zu mir sagen, „wenn Oesterreich dem Deutschen Reiche ein verleibt würde.' Ich blieb die Antwort nicht schuldig. Ich meine, das Deutsche Reich würde sich, wie die Dinge liegen, höchlichst dafür

bedanken, einen Zuwachs unzufriedener Völkerschaften und eine Vermehrung seiner Zentrumsleute zu er fahren. Es hieße, unseren Stammesbrüdern im Deutschen Reiche einen schlechten Dienst er weisen, ihm derlei zuzumuthen. Auf ein an deres Blatt gehört es, ob das Deutsche Reich je dulden könnte, daß ein zweites slavisches Staatsgebilde an seinen Grenzen sich aufthue. Oesterreich liegt doch dem Deutschen Reiche näher, als das bezopfte China. (Darum dreht sich der augenblickliche Kampf. D. Sch

.) Was ich hingegen auf das Lebhafteste wünsche und am ehesten sür erreichbar halte, ist die wirthschaftliche Vereinigung mit dem Deutschen Reiche. (.Für Tirol eine Lebens frage. D. Sch.) Ich gebe zu, daß die sofortige und unver mittelte Aufhebung der Zollgrenze wegen der Verschiedenheiten der Produktionsbedingungen manchen Industrie- und Gewerbszweig für den Anfang empfindlich treffen würde. Um dies zu verhüten, müßten besondere Übergangs bestimmungen getroffen werden. Sie hätten darin zu bestehen

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Pagina 1 di 6
Data: 10.07.1901
Descrizione fisica: 6
der Volkszählung entgcngebracht hat. Die Bevölkerung Frankreichs stellt sich darnach auf ungefähr 38,600.000 Anwohner und bleibt mithin hinter der Bevölkerung des Deutschen Reiches, die nach der letzten Volks zählung 56.345,014 Einwohner beträgt, um rund 17,745.000 zurück. Die Bevölkerung Frankreichs beträgt somit nur wenig mehr als zwei Diittel der Bevölkerung des Deutschen -Reiches. Während die Bevölkerung des Deutschen Reiches ebenso wie die aller anderen Großmächte, abgesehen von Frank reich

, sich in starker Zunahme befindet, kann man in Frankreich kaum noch von einer Vermehrung der Bevölkerung sprechen. Seit der letzten Volkszählung von 1896 beträgt die Zunahme der Bevölkerung Frankreichs 330.000, d. h. die jährliche Zunahme belauft sich auf 66.000. Was das besagen will, Wird klar, wenn man bedenkt, daß der jährliche Zuwachs der. Bevölkerung des Deutschen Reiches m dem gleichen Zeitraume über 800.000 betrug. In der That ist in Frankreich kaum noch eine Zunahme der Bevölkerung festzustellen

stattgefunden hat. Streicht man das Anwachsen der Bevölkerung von Paris, so bleibt für Frankreich nichts übrig. Die Stagnation, die in der Bevölkerungszunahme Frankreichs eingetreten ist, wird klar, wenn man die Bevölkerungsbeweg ung im vergangenen Jahrhunderte verfolgt und sie mit der des Deutschen Reiches vergleicht. Vor einem Jahrhunderte, im Jahre 1801, zählte Deutschland, das heißt das Gebier des heutigen Deutschen Reiches, ungefähr 25 Millionen^ Frankreich dagegen nahezu 27 Millionen Einwohner

. In der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts stieg die Bevölkerung Frank reichs noch verhältnißmäßig stark, nämlich bis zu Z4L01.938 im Jahre 1851. Seitdem verlangsamte sich die Zunahme immer mehr. Seit dem Jahre 1NL beträgt die Zunahme der Bevölkerung Frankreichs nur 2>/z Millionen, während die Be völkerung des Deutschen Reiches in dem gleichen Zeitraume um mehr als 15 Millionen zugeno men hat. ^ Das Exempel, das sich hieraus ergibt. W z? einfach, als daß man es in Frankreich übersehen könnte. Zur Zeit

des Krieges 1870/1871 kam Frankreich dem heutigen Deutschen Reiche an Bc- völkerungszahl nahezu gleich, heute'beträgt derVor- fprung des Deutschen Reiches 17»/« Millionen. Wenn das Deutsche Reich Frankreich schon damals, «m militärischen Kräften überlegen war, so stellt sich die Position des Deutschen Reiches gegenüber Frank reich im Vergleich zu damals, in Ziffern ausgedrückt, um rund 30 Prozent günstiger. Und dieses Ver hältnis verschiebt sich, da die Bevölkerungsnahme des Deutschen Reiches

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Pagina 2 di 4
Data: 23.08.1897
Descrizione fisica: 4
Nr. 191 Die Zukunft Oesterreichs. Die „Leipziger Neuesten Nachr.' enthalten folgende treffliche Ausführungen; die Wiedergabe des Aufsatzes ist durch unser Preßgesetz beschränkt: „Bei den Erschütterungen, denen die ... . Polen Badeni und Goluchowski das Donaureich ausgesetzt haben, treten die Sprachenverordnungen immer ^mehr in den Hintergrund, das Ringen der Deutschen, Tschechen und Polen um die Vorherrschaft in Oesterreich in den Vorder grund, und es entsteht die Frage, ob diese Kämpfe

die Badenis eine noch weitere Zurück drängung des Deutschthums in der Habsburgischen Mon archie herbei, dann erfüllt die letztere nicht mehr den Zweck des Zweibundes, der Zweibund verliert jeden Werth für das Deutsche Reich, ja die Gleichgiltigkeit des Deut schen Reiches gegen die Zukunft des österreichisch-ungari schen Staates kann zu einer Preisgebung dieses Staatsgebildes führen. Unter diesen Umständen haben alle Betheiligten, also auch wir im Deutschen Reiche, ein lebhaftes Interesse am Ausgange

des Streites, der keines wegs ein blos deutsch-tschechischer häuslicher Streit in Böhmen ist. Uns will es nun scheinen, als könne das Ergebnis des Kampfes unmöglich in der Wiederherstellung des bis herigen Zustandes bestehe::. Entweder wird die Stellung der Deutschen in Oesterreich verschlechtert oder verbessert werden. Unterliegt die polnische Staatskunst in Oester reich, dann werden die Deutschen in die Lage kommen, die Friedensbedingungen zu diktiren, wenn sie nur den Kampf bis zur völligen Erschöpfung

des Gegners fort führen. Und sie werden in diesem Kampfe ausdauern, wenn sie wissen, daß ihnen ein Siegespreis winkt, werth- voller als die Wiederherstellung des bisherigen, doch schon genügend unerquicklichen Zustandes. Noch niemals sind die Deutschen in Oesterreich so aufgeregt, so kampfeslustig, so opferbereit und so einig gewesen wie heute. Ihre Führer sollten also die niemals wiederkehrende Gelegenheit ergreifen, von der Vertheidi gung zum Angriffe überzugehen — der besten Art der Vertheidigung

- „Bozner Zeitung* (SLdtiroler Tagblatt) 1. Ausschluß von Galizen, Bukowina und Dalmätien aus dem Reichsrathe. . 2. Anerkennung der deutschen Sprache als Reichssprache der Monarchie und als Staatssprache in Oesterreich. 3. Verlegung des Schwergewichtes der Gesetzgebung auch in Schulangelegenheiten aus den Landtagen in den Reichsrath. 4. Einführung der Kurien in Böhmen und Abstimmung nach Kurien im Landtage. 5. Verfassungsmäßige Einräumung sprachlicher Kon zessionen an den tschechischen Theil von Böhmen

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Pagina 1 di 8
Data: 13.11.1902
Descrizione fisica: 8
sache zu Hilfe, die es möglich macht, die Regelung des wirtschaftlichen Verhältnisses zu Ungarn und die Vereinbarung des autonomen Zolltarifes, die noch im Sommer als das Allerdringendste und Allernotwendigste erschien und die vielgeplagtm Fachreferenten der Ministerien die wohlverdiente Er holung entbehren ließ, in weite, nebelgraue Feme zu rücken. Diese Tatsache ist — wie der Brünner „Tages» böte' ausführt — die Unsicherheit der handelspoli tischen Zukunft des Deutschen Reiches

, welche durch den Gang der Verhandlungen im deutschen Reichs tage herbeigeführt wird. So lange das Schicksal des autonomen Zolltarifes im deutschen Reichstage nicht entschieden ist, ist auch sür unsere Monarchie Zeit gewonnen und kann mit der endgültigen Fest stellung unseres Zolltarifes gewartet werden, wenn auch allerdings die Tatsache die Säumnis nur zu entschuldigen, nicht aber zu rechtfertigen vermag. Sollten doch auch bei uns, unbekümmert um die Borgänge in den Nachbarstaaten, ohne jeden Verzug die Grundlagen

unserer Handels- und Wirtschafts politik stabilisiert werden, um dann wehrhaft und fest in die HandelsvertragS-Verhandlungen eintreten zu können. Der mehr als bedenkliche Gang der Verhand lungen im deutschen Reichstage ist aber eine er wünschte Krücke für unsere Lahmheit. Dabei ist der Stand der Verhältnisse im Deutschen Reiche derartig, daß sowohl in Kreisen der Regierung als bcr politischen Parteien sehr ernstlich die Möglich keit erwogen wird, das mühsam und künstlich er richtete Gebäude der neuen

haben würden, daß die bestehenden Verträge einfach lang- sristig erneuert würden. Handelsverträge wollen im Deutschen Reiche un ter allen Umständen die Regierung und sämtliche wirtschaftspolitischen - Parteien mit Ausschluß der ex tremen Agrarier. Reichskanzler Graf Bülow hat mit jeder nur wünschenswerten Deutlichkeit die Beschlüsse der ReichStagSmehrheit abgelehnt und sich zur Regie rungsvorlage bekannt, die ohnehin durch ihre Bin- dung an die Mindestzölle für Getreide die Hand lungsfreiheit des Deutschen Reiches

bei den bevor stehenden Vertrags-Verhandlungen auf das engste beschränkt und dem Abschlüsse günstiger Handels verträge mit allen Staaten, die an der Getreide- Einfuhr des Deutschen Reiches in höherem Maße interessiert sind, die größten Schwierigkeiten schafft. Die Sorge darum, ob das Deutsche Reich zu günstigen oder ungünstigen Handelsverträgen kommt, können wir allerdings ruhig den maßgebenden Fak toren drüben überlassen. Gleichgültig dürfen wir aber dem Gange der Ereignisse im Deutschen Reiche

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Pagina 2 di 4
Data: 24.09.1897
Descrizione fisica: 4
von wohlunterrichteter Seite ui d wirkt in vie len Theilen überzeugend. Wir entnehmen ihm: „Unsere Volksgenossen in Oesterreich, vor allem in den deutschslavischen Ländern, sind jetzt in einer beklagens- werthen Lage. Der alte Nationalitätenstreit ist seit den unseligen Sprachenverordnungcn des Grafen Badern zu hellen Flammen aufgelodert. Die Deutschen fühlen sich von einer rohen Mehrheit bedroht und vergewaltigt, sie sind aufs Aeußerste darüber erbittert, daß eine „polnische Regierung' die alte Vorherrschast

ihrer Sprache und Kultur der Nimmersatten slavischen Begehrlichkeit opfert und sie empfinden das zugleich als schweren Undank, da sie, nur sie — Oesterreich gegründet und erhalten haben, während alle anderen Stämme immer nur an ihre Sonderinteressen gedacht haben und denken; ja sie be ginnen an der Zukunft ihres Staates zu verzweifeln Und zwar geschieht das keineswegs nur in Böhmen und Mähren, auch die Deutschen der Donau- und Alpen länder nehmen leidenschaftlich Partei sür ihre Stammes genossen

. Nun wird wohl behauptet, daran sei die Trennung Oesterreichs von Deutschland im Jahre 1866 schuld. Aber dagegen mich man doch fragen: Hat jemals wer nach Josef 11. den Versuch gemacht, die Deutschen als den herrschenden Stamm zu behandeln, ihnen die Stellung einzuräumen, die sich die Magyaren in einer sehr ähnli chen Lage in Ungarn gesichert haben? Deutsche oder deutschsprechende Beamte haben allerdings unter Metter nich und dann wieder in den Jahren der verschrienen Reaktion nicht nur Oesterreich

mit sich zu bringen, also sein Deutschthum zu stärken, daß es die Herrschaft hätte behaupten können, denn die mit ihin verbündeten Mittelstaaten schlugen sich um ihrer ungeschmälerten Souveränität willen, und außerdem hatte ich Oesterreich in einem geheimen Vertrage mit Frank reich ausdrücklich verpflichtet, keine engere Verbindung als bisher mit den deutschen Staaten einzugehen. Nach der Katastrophe von 1866 trat wieder ein jäher Systemwechsel ein. Mit dem Ausgleichs zwischen Oester reich und Ungarn kamen

iu Oestereich nicht etwa Slaven, ondern die Schöpfer der Verfassung, die Deutschlibera len, ans Ruder und behaupteten diese Herrschast zwölf volle Jahre lang bis 1879, trotz der Opposition der schechen. Gerade in dieses Jahr fällt eine Reihe verhäng nisvoller Fehler. Statt die ehemaligen deutschen Bundes länder in ein abgeschlossenes Ganze zu verwandeln, wo den Deutschen die parlamentarische Mehrheit sicher ge wesen wäre, und statt Galizien und Dalmatien eine Son derstellung zu gewähren, ähnlich

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Pagina 1 di 12
Data: 13.01.1906
Descrizione fisica: 12
' üb-niehmen auch die Anzeigen- Bureaus in Wien. Antigen sind im vor hinein zu bezahlen. Manulkri.'te werden nichi juriictgesand,. Nr. 1« Schnftleitung: Kvrnr-ax. Samstag, den 13. Jänner 19O6. >< ^ »>K Jahrg« vom psiitisiiM Kchllliplaht. Inland. Die Wahlreform. Die Beratungen Der Parteien über die Wahlreform sind iir alten deut schen Kronländern beinahe vollständig durchge führt und iu« Laufe der nächstem Tage wird die Regierung, soweit es nicht schon geschehen ist, über die gordermMn der Deutschen

von den einzelnen Vertretern unterrichtet werden. Die deutschen Wahlreforln-Forderuugen beziehen sich nicht allein auf die Zahl der Mandate und die Einteilung der versassuugsmäßige Behandlung und Genehmigung Wahlbezirke, sondern auf Alles, was geeignet ist. dieses Handelsvertrages aus und die Aussichten, den nationalen Besitzstand der Deutschen auch un Die heurige Stummer n: tÄ Seiten stark. Haadrlsverkag und ZMemm- lAst. Eine geliieiiifauie Ministerkonsereiiz unter dein Vorsitze des Grafen Goluchowski

hat am 11. d. die Vollziehung des Handelsvertrages der Monarchie mit dem Deutschen Reiche' beschlossen. Ter öster reichische -Roichsrat hat diesen Handelsvertrag be reits genehmigt-, dagegen steht in Ungarn jede daß diese Genehmigung bis znin 1. März noch erfolgen könnte, sind außerordentlich geringe. Ter Ministerrat hat sich nach den vorliegenden Nach richten nun dahin geeinigt, daß die Kundmachung des Gesetzes nach erfolgter Sanktionierung durch den Kaiser in Oesterreich ordnungsmäßig durch das Reichsgesetzblatt erfolge

kann, od nicht die Entwicklung der ungarischen Krise einen Weg nehmen wird, der die Handelsvertragstakti? der Regierung über den Hamen wirst. Mit diesen Schwierigkeiten wird sich zuirächst die ungarische Regierung abzusinken haben, ob es ihr gelingt, ist jedenfalls Herne noch fraglich Unter solchen Umständen kann man aber nicht, wie es geschieht, davon sprechen, daß die erfolgte Ratifizierung des deutschen Handelsvertrages so ohne weiteres die Anfrechterhaltung der Zollgeineinschast zwr schen Oesterreich nird Ungarn

bezeichnet werden, daß die varlainen tarische Genehmigung des deutschen Handelsver träges zrigleich auch die Fortdauer des gogeirwär tigen Ausgleiches und der Zollgemeinschaft bis zum Jahre 1917 in sich begreift, vielnrehr unter' liegt diese Frage nach wie vor der verfassamgs mäßigen Erledigung, sowohl in Oesterreich, als auch in Ungarn. Diese erst kann einen festen, bin denden Zustand schaffen und dann erst wird die Zollgemeinschaft gesichert fein. rer der Herrsazast des allgemeinen, gleichen Wahl

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Pagina 1 di 6
Data: 21.02.1879
Descrizione fisica: 6
' » Wen l.. Sing-rskait- -> uud Frankfurt a. M.. «Udo» Milfe In 'er?in und München, Dotter .« ^ Ä^'n, l. 'tti'-mtrqstse. 1^. ^'43.. Freitag, den 21. Februar 1AU Der Zollkrieg mit Deutschland vom landwirth- schastlichen Gesichtspunkte. Aus Wien geht uns folgender Aufsatz zu: Unsere Landwirthschaft und Industrie liegen kläglich darnieder. Das weiß Jedermann. Schlimmer noch als uns geht es aber unseren Nachbarn im Deutschen Reiche. W i r lassen' fünf gerade sein und geschehen, was geschieht

. Anders unsere Nachbarn. In den Versammlungen der landw. Vereine, im Parlamente, in den Journalen, Flugschriften und durch Petitionen, die Tausende von Unterschriften tragen, wird die Regierung des Deutschen Reiches aufgefordert, den deutschen Landwirthen und Industriellen Schütz zu leisten. Und die Regierung thuts. Hohe Zölle auf Industrie- und Bodenproducte, Einfuhrverbote für Vieh, Vertheuerung der Frachten für alle Güter, die aus dem Auslande kommen, müssen zusammenhelfen, den deutschen Landwirth

aber außer dem. Bereiche unserer'MaH!'und auch unseres un'milMaren Zweckes, dagegen zu opponiren. Was aber uns an geht, das ist die eminente Gefahr dieser Maßregeln für die österr.-ung. Industrie und Landwirthschaft. Beide, namentlich aber die Landwirthschaft, können heute des deutschen Marktes und der unbehinderten Durchfuhr ihrer Produkte durch Deutschland nicht mehr entbehren!. Für die Ceralien, insbesondere Weizen, Gerste/Hafer, Hülsenfrüchte, und Mais, für Reis, Kleesaät, Obst und Hopfen

, für die meisten Erzeugnisse der landwirtschaftlichen Industrie, wie Bier, Wein, Zucker, Malz und Mahlprodukte, ^ferner für die ge- sammte Viehzucht und den Absatz der Forstprodukte ist die Erhaltung eines möglichst innigen Verhältnisses zum Deutschen Reiche eine Ledensbedingung. Die Lage der österr.-ung. Bodenkultur muß ohnehin als eine düstere bezeichnet wenden. Es ist das eine Folge der übermächtigen Concurrenz Amerikas und Rußlands ; des Niederganges unserer Viehzucht, welcher durch die unbehinderte

Einsuhr des die Rinderpest im- portirenden russischen Steppenviehes und das dadurch herbeigeführte deutsche Vieheinfuhrverbot hervorgerufen wurde. Die ungünstige finanzielle Lage des Staates, seine Kapitalarmuth und die im Vergleiche mit West- j europa im Großen und Ganzen niedrige Cultmstufe desselben sind weitere Ursachen jenes trancigen Zustan des. Unter solchen Umstanden mußte der Sieg dieser neuen Bewegung im Deutschen Reiche aus die österr.- ung. Bodencultur geradezu vernichtend wirken

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Pagina 2 di 4
Data: 04.06.1897
Descrizione fisica: 4
über die Art und Weise, wie die Ver kündigung des Schlusses der Session erfolgt ist. Der Polenführer Jaworski hatte sein Manuscript äußerst rasch herabgelesen. Badeni hierans geantwortet, und ohne daß man den Vertretern der Deutschen Volkspartei nnd der Deutschen FortschiAtspartei das Wort gegeben hat, sprach sodann noch Vizepräsident Abraha m owi cz, um mit seiner Rede die Sitzung zü' schlichen/ Meser Vorgang hat in deutschen Kreisen aufs höchste befremdet.' Man schied in großer Aufregung

zwischen Deutschen und Tschechen gelungen ist, hätte die Einberufung des böhmischen Landtages keinen Zweck, weil sich der Kampf auf diesem Boden erneuern müßte. Der Reichsrath muß jedenfalls im Herbste zu sammentreten, um die Wahl der Delegationen vorzuneh men nnd das Ausgleichsprovisorium zu bewilligen. An einen Staatsstreich oder eine gewaltsame Maßregel zu glauben, ist ganz absurd. Die Auflösung des Reich s- rathes liegt ebenfalls nicht in der Absicht der Regie rung. Eine Rekonstruktion des Kabinets

ist vor dem Herbste ganz ausgeschlossen. Deutschlands wachsende Kkdwtmg als IlldMrirstaat. So wie die deutschen Schwerter vor 26 Jahren den Sieg in die französischen Gaue trugen, so sind es heute deutscher Geist und deutscher Fleiß, die im Begriffe ste hen, die stolze See- und Handelsmacht Großbrittanniens von der Weltherrschaft zu verdrängen. Von dem Augen blicke an, wo das Deutsche Reich, zusammengeschweißt mit dem Blute taufender seiner braven Söhne, politisch geeint auf dem Schauplatz der Geschichte tritt

, beginnt auch die alte deutsche Regsamkeit zielbewußt den Spuren einstiger deutscher Größe im Welthandel zu folgen; unter allen Breitegraden arbeitet der deutsche Kaufmann, der deutsche Ingenieur, und im stillen Ozean, wie im indi schen Meere weht die schwarz-weiß-rothe Flagge deutscher Kauffahrteischiffe. Schon im Jahre 1893 betrug die Anzahl der See schiffe der deutschen Handelsflotte 3728 mit 1,511,579 Registertonnen mit 41.635 Mann Besatzung, darunter darunter 986 Dampfschiffe mit 786.397

Registertonnen und 24.113 Mann Besatzung. Außerdem aber besaß das Deutsche Reich zu dieser Zeit bereits 21,318 Segel- und 1530 Dampfschiffe zur Küsten- und Fluß-Schiffahrt, eine Flotte, die sich bis zum heutigen Tage noch bedeutend vergrößert hat. Einen allgemeinen Ueberblick über das Anwachsen Deutschlands als Industriestaat giebt uns das vorliegende Büchclchen von W. H. Breymann, ein Zeugnis deutschen Fleißes und deutscher Gründlichkeit, das dem Versasser alle Ehre macht, und man gestattet

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Pagina 1 di 8
Data: 27.06.1902
Descrizione fisica: 8
Forschung gehe kein Werk hervor, das nicht in der deutschen Sprache abgefaßt würde, entspringe kein Gedanke, der nicht von Deutschen zuerst verwertet würde, um nicht nachher von anderen Nationen angenommen zu werden. Diese dem deutschen Geiste völlig widersprechende Minderachtung fremder Wissenschaft und Kultur be rührt umso unliebsamer, als sie mit den Tatsachen vielfach nicht übereinstimmt. Daß auch in franzö sischer und englischer, zum Teil auch in mancher anderen Sprache hervorragende, bahnbrechende

Werke der Wissenschaft bis in die neueste Zeit hinein veröffentlicht worden sind, wird wohl ohne weiteres einzuräumen sein. Ebenso ist es bekannt, daß gerade wertvolle deutsche Erfin dungen zuerst im Auslande praktisch verwertet und dann erst von uns übernommen worden find. Es sei in dieser Hinsicht lediglich an das Telephon er innert, das bekanntlich schon im Jahre 186V von dem Deutschen PH. Reis erfunden, aber erst 16 Jabre später von dem Amerikaner Bell brauchbar gemacht wurde. Indessen

diese und ähnliche anfecht baren Wendungen in der Aachener Kaiserrede kön nen die schöne und erfreuliche Gmndtendenz nicht beeinträchtigen, die in der entschiedenen Stellung nahme des deutschen Kaisers gegen das „Weltimpe rium' der römischen Zäsaren und der späteren deut schen Kaiser zu erblicken ist. „Beschränken wir uns nach außen, um nach innen unbeschränkt zu sein!' rief Kaiser Wilhelm in Aachen, an der Krönungs stätte der deutschen Könige aus. Dieser Satz ist ge eignet, gewisse törichte Besorgnisse

ist die Stelle, in der Kaiser Wilhelm „den Herren der Kirche' die „er freuliche' Nachricht brachte, der Papst habe dem deutschen General von Loe gegenüber das Deutsche Reich als das Land in Europa bezeichnet, „wo noch Zucht, Ordnung und Disziplin herrsche, Respekt vor der Obrigkeit, Achtung vor der Kirche und wo jeder Katholik ungestört und frei seinem Glauben leben könne.' Sicher hat der Kaiser ganz aufrichtig ge meint, den „Herren der Kirche' mit dieser Mittei lung, „auf die er selbst stolz' sei

beherrscht, der dem Zentrum behagt. Kurzum, wohin man blickt, gibt es Schäden und Beschwerden genug, die abzustellen das Zentrum be rufen und bemüht ist, welche Partei sich daher bei den bevorstehenden ReichstagSwahlen allen guten deutschen Katholiken in empfehlende Erinnerung bringt. Und nun kommt das Oberhaupt der katho lischen Kirche und bescheinigt dem deutschen Kaiser, daß die Katholiken im Deutschen Reiche ungestört und frei ihrem Glauben leben könnten, wie in keinem anderen Lande Europas

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Pagina 7 di 8
Data: 11.02.1915
Descrizione fisica: 8
nahe mein Ziele plötzlich einem Eindecker gegenüber, r w gleiche rRichtung fli-egand -sich 3W Meter och über d<N! deutschen Flugzeug befand, ?essen siziere unter den hellglänzenden, Tragflächen Z über ihnen schwebanden Eindeckers deutliä) e blau-weih-roten Kokarden — also den Feind erkennen konntc-n. Der Franzose kam rasch nä- r. Er nützte die vorzügliche Steigfähigkeit und elidiert seines Flugzeuges aus. um aus gün- iger Lage — von oben — schießend, sein Ma- ' engewchr immer

wieder auf den deutschen oppeldecker fprelem zu lassen. Das deutsche Flug- iig wurde mehrfach gotroffgn und dem Führer ogm ein paar Geschosse dicht am Kopse vorbei, er d^ltsche Beobachtnngsoffizier erwiderte mit ,er Waffe das feindliche Feuer und es gelm«; >n auf den drittem Schuß, den Franzosen derart u troffen, daß dessen FluWelvg miit hängendem liigel weiterflog, um Zcmn senkrecht in die Tiefe gehen. Es war ein -anderes Mal. als sich auif einem utschen Doppeldecker ein französischer. mit Ma- mengewehr ausgerüsteter

Ph»tm>ß. Die unmittelbare Wirkung der Erklärung der utschen Admiralität, daß am 18. ds. M. mit d er ersinn und Hingabe an das Gange im Jnter- e der Vo-lkseMährung, Erziehung zu kövperli- er und wirtschaftlicher Tüchtigkeit. naimenAich eigenen Geschlechtes. Nach der «Deutschen Tageszeitung'' destsht e Batterie aus eroberten belgischen Geschützen. >« ist von den Mannschaften die Internationale tauft worden, weil sie von preußischen Artille- te» in einem bayrischen Abschnitt bedient wird d mit französischer Munition

' und Erpressung' und was man sonst noch an schönen B^eichnungen auf treibt. wind den Deutschen an den Kopf geworfen. Dabei tritt das löbliche Streben in dem Vorder grund, die neutralen Staaten wieder einmal ge gen das Deutsche Reich auifzuhetzen. Diesmal sind die Skandinavier daran -und dann die noridämeri- kanische Union. Ihnen wird in den grellsten Far-, ben die Vernichtung ihres gangen -Handels vor Augon geDhrt. Di-e deutsche Blockade-Erklärung wende sH ^ gar nicht so sehr gegen England, als gerade

gegen Nordamerika und gegen die Dä nen, Schweden und Norweger, sie sollen an ihr.nn Lebensnerv getragen werden. Die Verfügung der deutschen Admiralität, sagt z. B. ein französisches Dlatt, der „Temps^das bekanntlich immer um ei ne Nasenränge den ankeren voran ist, ssi eine „Kriegserklärung' an die ganze Welt', alle Staa ten. welche bisher neutral geblieben sind, hätten nunmehr den Kriegsgvund zum Losschlagen geg'N? das .Deutsche Reich. Die Reutralen. schrsZit wieder ein anderes Blatt, könnten nur nach eine Maß

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Pagina 2 di 8
Data: 14.08.1913
Descrizione fisica: 8
186 ,B Vorbereitungen sür den Iagdbesuch Kaiser Wilhelms im Spätherbst getroffen. Der Kai ser Wird zwei Tage in Eckartsau verweilen. 5 Die Sozialdemokratie und die Kranken- lassen. Lei den vor kurzem in Troppau statt gefundenen Bezirkskrankenkassen - Wahlen er hielten die Kandidaten der Sozialdemokratie q?9 und die des Deutschpolitischen Arbeiterver eines siir Schlesien U8H Stimmen. Mithin^ ist die ganze Kasse in den Händen der deutschen Arbeiterschaft. Bei der letzten Wahl

ge». . es den Sozialdemokraten noch 27 Delegierte Mandate zu erobern, während sie jetzt ganz leer ausgehen. Msse Wähl zeigt wieder, daß die Sozialdemokraten machtlos sind, wenn alle Deutschen einig vorgehen und eine zielbewußte Agitation entfalten. Ls ist ja eine allbekann te Tatsache, daß die Sozialdemokratie, obwohl sie seinerzeit ganz entschieden gegen die Ein führung Oer obligatorischen Krankenversicherung sich ausgesprochen, ja gegen die gesamten Ar-; deiterversicherungsgesetze Stellung genommen hat, ihre heutige Macht

der Sozial demokratie; Bündnisse werden ^geschlossen zur Abwehr dieser Gefahr, aber dort, wo die So zialdemokratie mit Aussicht auf Erfolg getrof fen werden könnte, dort versagte bisweilen die Kampfeslust, weil es ja nur eine Krankenkas se war, uni deren Besitz gestritten wurde. In manchen GrtcnGesterreichs ist dies bereits an ders geworden. Daß das Anwachsen und der Ausbau der sozialdemokratischen Macht im In teresse des deutschen Volkes nicht gelegen ist. darüber ist sich jeder volksbewußte Deutsche

selbstverständlich. Die I i ele der a n- tinatio na?l e n, Heuts ch^ e i n dlichen Sozialdemokratie sind doch nicht die Ziele des deutschen Volkes und des ehrlichen deutschen Arbeiters. An den Krankenkassen haben alle Stände, d.h. das ganze Volk ein Interesse, seit die Kassen zur politischen Domäne der Sozialdemokratie geworden sind. . Es ist die Sache des ganzen Volkes. Darum müssen auch alle Kreise des Volkes die nicht sozialdemokratisch sind, mit helfen, den Kampf um die Krankenkasse zu or ganisieren

die Brasilianerin fort. „Du warst stets so freundlich und lieb zu mir — komm, ich-will Dir mein Leben erzählen.' Sie schmiegte sich zärtlich an die weit grö ßere Freundin, die den Arm liebreich um ihre Schultern schlang, und so schritten beide tiefer in den Garten hinein. Man konnte sich kaum einen größeren Ge gensatz denken, als diese beiden jungen Mäd chen, jedes in seiner Art eine Schönheit. Lenka von Langenau, die Tochter des nord deutschen Grundbesitzers, groß, schlank und kräftig, wie eine junge Birke

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Pagina 2 di 12
Data: 19.08.1911
Descrizione fisica: 12
,Loj»er ZcitllUA^ (Südtiroler Tagblatt). Samstag, den 19. Slugust 191t. sian niaÄM: sie veiÄa-ngen von der Regieamg die bekannte utopistische sprachliche Gleichberechtigung im, innern nnd äußern Dienste bei staatlichen und «autonomen Behörden, dann wollen sie über eine ^moiie Abgrenzung der Bezirke' in Böhmen mit sich reden lassen. Das heißt: Regierung, baue ei nige neue Stufe» zum tfckiechischen Staatsrecht, und wir werden dann die Deutschen weiter ver höhnen. Der ganze Komplex

der Ausgleiichsmaterie fall zur Berhaindlung kommen, vor altem aber die Stellimg lder tschechische» Mnderheiten. oväkelt die Pythia ans T-auris weiter. Wie ein Hohn aber klingt der Beisatz von Zu geständnissen au die Deutschen, soferne die Ein heit des Landes und der Venvalltung nicht leide. Diese „Einheit der Verwaltung' ist es ja eben. Welche die Deutschen gründlich satt l>aben bis über die Ohren, irnd uns der sie herauskommen wollen und inüssen, und das verlangen nicht bloß Doktor Schreiner und Vie RadiMen

. wie Dr. Kv.miiarsch wettert, sondern die Einheit des deutschen Volkes in Böhmen. Es ist «geradezu entzückend, daß Herr Dr. Kra- morsch den Deutsck)vn nicht das Recht aus einen Anteil an der Regierung bestreitet, aber nur — wie bescheiden — von der Regierung verlangt, sie solle den Zauber ollgeriNWnsävn Eigendünkels brechen. Als die deutsck)en Uirterhändler im Herbst des Vorjahres gegen ü bei' den Tschechen auch in der Anerkennung der Einheit des Laiides bis an das Äißerste Miß der Tragfähigkeit ginge», da kostete

es schivere Mühe, den deutschen Wählerkreisen das verständlich Mi machen. Wenn da noch von allgenuaiii schein Eigemdünkeil geredet wird, so be weist das nur wieder, das; es dem Tschechentuin oder zninindest einer gewissen Koterie seiner Füh rer, nicht um, Gleichberechtigung zu tam ist. son dern um die stückweise Vermchtnng jeder Erinne rung ides kii!lt»N)!^stoviicl>e» Ehcvrakters des Staates. Das augenblickliche Ziel aber ist die Wieder- jnbetriebsetznng der a>ltou Erpressertaktik. Wird sie Erfolg liabcn

? Das ist jetzt die Frage. Die Si tuation ist verworren genug. Baron G.iutsch ist den Deutsche» nicht übertrieben freiniSlich gesinnt, er stellt der deutschen Politik zumindest sehr re serviert gegenüber. Währonv die Tsck>eck>en sür die sofort ihre Zofe >in die nächste Bnchl>andizing nnd ließ sich für Mark die Romane „Stürmisck)e Fohl-t'. Eovdttla Albert', „Flammen' nnd „In schweigender Nacht' von Alfred Zinruiermaiin holen. Der kiitme AgiKmor ualuu milllerweile einen Taxameter nud erledigte im 'anfe de? Ta>ies

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Pagina 1 di 8
Data: 02.08.1910
Descrizione fisica: 8
Leitung übernehm»» auch dt« Anzeige»« ivureau» in Wien. Anzeige« ftnl» im voi hinein zu bezahlen. Manuskripte werden nichk zurüitgelandt. Str. 173 Bchriftleiwug: Liutlerstr. 1k. Dienstag, den 2. August 1S1V. Fernsprechstelle: Nr. S8 vv. Jahrg. Deutsche Politik i« Oesterreich. Von einem deutschen Herrenhausmitgliede. Obgleich durch kein Ereignis auf dem Gebiete der auswärtigen Politik veranlaßt, ist die in Ma rienbad erfolgte Zusammenkunft des neuernannten deutschen Staatssekretärs v. Kiderlen-Wächter

des österreichischen Abgeordnetenhauses durch die Einführung des all gemeinen gleichen Wahlrechtes so erschüttert wor den sind, daß die Gestaltung der inneren Politik heute weit mehr durch die staatliche Verwaltung 'ajs durch das Parlament und durch seine Parteien bestirnt wird. Vom deutschen Standpunkte, aus be trachtet kann man damit zufrieden sein, allein es wäre seitens der deutschen Parteien ein Fehler, darum die Hände in den Schoß zu legen und nur von der Gunst des Augenblicks zu leben. Von dieser Auffassung

ging wohl auch Freiherr von Chiari aus, als er kürzlich daran mahnte, daß in Oesterreich endlich in den wichtigsten Belangen ein gewisser Zentralismus festgelegt werden müsse, dessen Träger nur das deutsche Element sein könne, wenn alle deutschen Parteien sich dieser Aufgabe bewußt sind. — Freiherr von Chiari hat hiebei gewiß nicht den alten verknöcherten Zentralismus im Auge, sondern ein strafferes Zusammenfassen lediglich der allen Ländern wirklich gemeinsamen Angelegenheiten. Gewiß

war von einer solchen weitsichtigeren Auffassung im dutschen Lager allerdings nicht viel zu verspüren. Es ist richtig, das die Deutschen soviel der Alltagssorge haben, daß sie über den Einzelheiten oft das Ganze übersehen; Pflicht der Führer ist es aber da Richtung gebend einzugrei fen. So wichtig die materiellen Interessen auch sein mögen, nach denen sich die deutschen Wähler und Abgeordneten gruppieren, über ihnen steht doch das allgemeine deutsche nationale Interesse, in dessen Schatten allein das deutsche Volk auch materiell

gedeihen kann. Die deutschen. Parteien müssen also trotz der Sorgen und Mühen des Tages sich Zeit nehmen, um den Blick auf das Tanze zu richten, um sich klar und einig darüber zu werden, wie die gegenwärtige günstige politische Konjunktur zu benützen sei, um die Fundamente des Staates den Verhältnissen entsprechend zu erneuern und, in dem sie damit den Lebensbedürfnissen der Monar chie entsprechen, gleichzeitig auch dem Deutschtum in ihm ein neues uneinnehmbares Bollwerk zu schaffen. — Wieviel Witz

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Pagina 1 di 12
Data: 01.06.1901
Descrizione fisica: 12
Luserna (mit 900 Einwohnern an der Südgrenze Tirols und die nahezu rein deutschen fünf Fersen thaler Ortschaften (mit 1800 Bewohnern) — beides altehrwürdige Reste des ehemaligen deutsches Gebietes, welches östlich der Etsch von Fleims bis nach Verona sich erstreckte. Ebenso sollen die ladinischen Thalschasten um die Vedretta Marmolada (mit ungefähr 11.000 Einwohnern) der zu schaffenden trien- tinischen „Autonomie' unterworfen werden, obgleich sich dieselben, wie die deutschen Sprach inseln

Welschtirols, mit Händen und Füßen dagegen sträuben. Auch der ladinische Ge richtsbezirk Fassa soll hiervon nicht ausge nommen sein, obgleich er in weltlicher Be ziehung niemals zu Trient, sondern stets zum deutschen Hochstifte Brixen gehört hatte (bis 13V3), in kirchlicher Beziehung aber erst seit 1818 der Diözese Trient einverleibt wurde. Die Zutheilung Fassas an ein nach den Grab mayr'schen Vorschlägen auch amtlich anzuer kennendes „Trentino', dessen Abgrenzung sich geographisch ebenso wenig begründen

, als sich seine Schaffung ethnographisch und historisch rechtfertigen läßt, bildet nicht nur eine völlige Uebergehung der Wünsche und der wirthschast- lichen Interessen der Fassaner, sondern auch eine unabwendbare Bedrohung des deutschen Besitzstandes im mittleren Etsch- und im un teren Eisackgebiet, das ohnedies, wie bekannt, vom Jtalienerthum bereits vielfach durchsetzt ist- Zugleich wird hierdurch der rücksichts losen und leidenschaftlichen irredentistischen Propaganda, namentlich nach» Fertigstellung der Straße

von Fassa nach Enneberg, der Weg bis zum Pusterthal freigemacht werden. Es wird nicht nur den Deutschen in Tirol, sondern dem gesammten österreichischen Deutsch thum zugemuthet, die mehr als ein Jahrtau send innegehabte Defenfivstellung in Südtirol aufzugeben und das Deutschthum in den schönsten und gesegnetsten Theilen Südtirols mit der Gefahr der Vernichtung zu bedrohen. Und der Gewinn aus alldem? Herr von Grabmayr und seine kurzsichtigen und ober flächlichen Nachbeter erhoffen von diefem

sind großentheils nur Pächter und Taglöhner. Be sitzer von Grund und Boden sind meist die sogenannten „Signori', Adelige. Advokaten und andere gut situirte Leute, die, ohne ar beiten zu müssen, von ihren Renten leben, im Lande wie in Kommunalangelegenheiten kraft ihres Besitzes den ausschlaggebenden Einfluß haben und ihn kräftigst auszunützen verstehen im Sinne der extrem-nationalen Richtung. Lange Zeit verhielten sich die deutschen Abgeordneten des tirolischen Landtages dem oft wiederholten Ansinnen

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Pagina 1 di 8
Data: 07.03.1911
Descrizione fisica: 8
Ausweisungen tschechischer Arbeiter aus dem Deutschen Reiche befaßt und Retorfionsmaßregeln von der österreichischen Regierung verlangt. — Die deutschen Behörden > empfinden die Einwanderung tschechischer.Zkbeiter^ in ihr, Gebiet» als Wtg) das aber wohl weniger aus nationalen als aus sqla? len Gründen, und gerade die sozialdemokratische Partei im Deutschen Reiche muß den Ausweisungs maßregeln der Behörden zustimmen. Außerdem handelt es sich aber in den meisten Fällen um mehr als bedenkliche Erscheinungen

, um . Personen, die recht gute Gründe haben, den österreichischen Boden zu verlassen und es mit ihrem keineswegs einwand freien Leben jenseits der Grenze im Deutschen Rei che zu versuchen. Der Minister des AnSwärtigen konnte ja auch in der Delegation mitteilen, daß von 47.Fällen, in denen die Intervention des Ministe riums des Aeußern, wegen erfolgter Ausweisung an gerufen wurde, es sich um eine große Zahl solcher gehandelt hat, bei denen eine Verwendung des Mi nisteriums abgelehnt «erden mußte

, weil es sich um ^notorisch übel beleumundete oder gerichtlich abge strafte Individuen' handelte. Für diese und ähn liche Gestalten find nun die tschechischen Delegierten eingetreten und haben, da der Minister es abge lehnt hatte, in die inneren Angelegenheiten des Deutschen Reiches sich irgendwie einzumischen, Re torsionsmaßregeln verlangt. Welcher Art diese sein sollten, darüber hat sich der Delegierte Kramarsch recht offenherzig geäußert: Er sagte: „Wir haben ja so viele große Unternehmungen aus dem Deutschen Reiche

hier/ die hier reich werden, wir können also das Retorfionsrecht üben, ohne uns dem Borwurfe der Inhumanität auszusetzen'. - - Der Führer der Jungtfchechen entblödet fich also nicht, die Auswei sung ganzer Industrien aus Oesterreich zu verlan gen, weil man im Deutschen Reiche die Zuwander ung übel beleumundeter und gerichtlich abgestrafter Individuen aus dem tsechischen Gebiete lästig em pfindet! Diese Gegenüberstellung genügt zur Kenn zeichnung, des mit so großem Lärme in den Dele gationen in Szene gesetzten

Vorstoßes gegen das Bündnis mit dem Deutschen Reiche. Denn darum hat es sich gehandelt. Würden wirklich humanitäre Gründe obwalten, dann hätten ja Dr. Kramarsch und Klosac sich einen anderen Nachbarn in ihrem Dringlichkeitsantrag aussuchen müssen. Ausland. Gegen den slawischen Drang nach dem Westen. Aus Berlin wird geschrieben : In den Berliner politischen Kreisen hat man die Aus- Weisungsdebatte in der österreichischen Delegation mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. So wenig den ganz korrekten

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Pagina 2 di 8
Data: 13.12.1911
Descrizione fisica: 8
eine große Rolle spielen. ^ ' Vom politischen Schauplatze Z»la«b. Taktische Fehles Die bisherige Haltung des Deutschen Nationalverbandes in der italienischen FakultätSfvage Hat nicht befriedigt. Ueber seine jüng> sten Beschlüsse gibt es zwei verschiedene Versionen Nach der einen hat « sich gegen die Errichtung der italienischen Rechtsfakultät in einer deutschen Stadt, nach der andern gegen die Errichtung überhaupt aus gesprochen. und zwar nach einer langwierigen Debatte in der sich starke

Meinungsverschiedenheiten geltend »achten. Die Folge davon war/ daß zunächst der Tfchechenklub die Abstimmung - über das Budget- Provisorium freigab, also den Zwiespalt im Deutschen Nationalverbande benützte, um sich als Retter in der Rot anzubieten. Schon daraus kann man entnehmen, daß die Differenzen im Deutschen Nationalverbande über die italienische Fakultätsfrage den Tschechen einen taktischen Vorteil gesichert haben. Allerdings können in einer nationalen Frage, wie es die Er richtung einer italienischen Fakultät

ist, taktische Erwägungen aLein nicht maßgebend fein und darum »ar es durchaus gerechtfertigt, daß der Deutsche Nationalvcrband Wien als Standort abgelehnt Hai Daß er aber in einer Frage, die das Verhältnis zwischen Deutschen und Italienern aufs tiefste , be rührt, zu nichts anderem als einer rein negativen Entscheidung gelangen konnte, das ist weder vom nationalen noch vom politischen Standpunkte zu recht> fertigen. Die deutschen Parteien müssen eine MehrheitS Politik machen, die nicht unbedingt

auf die Mitwirkung der Tschechen und Slovenen angewiesen ist. S hat also vor allem ein Einvernehmen mit den Jta licnern zu pflegen. Und das wäre auch in der Fa tultätsfrage ohne Schädigung der deutschen Jnter ssen möglich, wenn man sich zugunsten der Errichtung in einer Stadt des Küstenlandes. oder 'in Trieft entscheiden würde. Im. übrigen liegt es im deutschen Interesse, das Gleichgewicht an der Adria nicht zu Sunsten: der Madslaoen^verschttben> zu lassen: Daß die vorzeitige Politikdes Nationalverbandes in.der

talienifchen Fakultätsfrage Wasser^auf die Mühle gerade jener Kreise treibt, die in der ^letzten Zeit m klerllal-ksnservativen „Vaterland' in die Kriegs- trompete gegen Italien gestoßen haben, bedarf keiner näheren Erörterung; ebenso sicher ist aber, auch, daß )ie Wahrung der deutschen nationalen Interessen in Söhnten und in Wien besonders quf dem Gebiete »es Schulwesens unendlich wichtiger ist,, als die Errichtung einer italienischen Fakultat in Triest; ene also dadurch gefährdet

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