die Birgbeleuchtung! Sehr imposant, ohne Frage, und konnte sich dabei selbst der geistig Blinde über zeugen, daß auch ihm wenigstens ein Licht aufgegangen ist. Und dieses prächtige Schauspiel, wir wissen es Die alten deutschen Volksbücher. V. 'I'. Die Kreuzzüge hatten den großen Lortheil, daß sie die Deutschen mit einer Reihe anderer Völker in Berührung brachten. Ueberhaupt lernten sie damals die Völker besser kennen und würdigen. Der Fran zose gesellte sich zum Griechen, der Germane ging mil dem Wälschen
, der Engländer, der Bewohner der Insel, verkehrte mit dem Bewohner des Festlandes; man gab und empfing neue Gedanken und Anschauungen. Die Deutschen lernten die ^Stoffe und Formen der französischen romantischen Dichtung kennen und noch während der Kreuzzüge^erblühte die erste Glanzperiode unserer Dichtung. Mit der Ausnahme und Verarbeitung französischer und britischer Sagenstosse that der Deutsche der einen Seite seines inneren Wesens Genüge: seinem kosmo politischen Sinne, der das Gute und Schöne auf nimmt
, wo immer er eS findet; die andere Seite deS deutschen Wesens, die Liebe zum Heimathlichen, zeigte sich zu gleicher Zeit darin, daß man die aus früheren Zeiten stammenden, echt deutschen Sagen aufsuchte und in neuer Weise verarbeitete. Dazu kam, daß die durch so außerordentliche Vorgänge, wie die Kreuzzüge waren, äußerst lebhaft gewordene Phantasie neue Sagen erfand. Aus diesen drei Quellen sind unsere deutschen Volks bücher geflossen. Die erste Blütezeit unserer Dichtung ging einem raschen Verfalle
verlor sich allgemach und die in den politi schen Angelegenheiten nm sich greifende Zersetzung griff auch in die Poesie ein. Die von ritterlichen Dich tern geschaffenen Heldengedichte lösten sich in die Prosa der Ritterromane, die Volksepen in die von VolkSro- mancn auf und diese Romane sind eben unsere deutschen Volksbücher. Die Gestalt, in der unsere Volksbücher auch jetzt noch auf allen Jahrmärkten feilgeboten werden, er hielten sie im Allgemeinen im sechzehnten Jahrhunderte, denn in dieser Zeit
sind, wie man nach unserer Darstellung begreiflich finden wird, fremden, zumeist französischen Ursprunges, und dies nennt Hr. Kur; in seiner Literaturgeschichte ein Unglück, weil dadurch das nationale Bewußtsein des deutschen Volkes wesentlich geschwächt worden ist. Was das Volk laS, immer wurde es über die Grenzen der Heimat hinaus geführt und nach Frankreich versetzt, daS sich ihm in der Phantasie als ein ruhmvolles, an großen Helden reiches Land darstellte. Das mag im Ganzen seine Richtigkeit