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Pagina 2 di 4
Data: 20.10.1897
Descrizione fisica: 4
Nr. 240 m GttMayrs WM. Wie schon erwähnt, bildete die glanzvolle > Rede.des Abgeordneten Dr. v. Grabmayr» «elche derselbe auf dem Festkommerse des deutschtirolischen M in Innsbruck gehalten hat, den Höhepunkt des Festes. Diese Rede lautete: Werthe Volksgenossen! Mt wahrer Freude folgte ich dem Rufe, an dem heutigen Parteitage theilzunehmen und mit Pathe zu stehen bei dem hochbedeutsamen Werke der.politischen Verbrüderung aller freisinnigen Deutschen in Tirol. Indem-wir, meine Herren

gerjeth — es ist die in dieser Bedrängnis gereifte Ein sicht, daß an unserem politischen Niedergange innerer Zwiespalt die hauptsächliche Schuld trägt. Seit der Römer Tacitus von den Deutschen mit rühmendem Tadel sagte, es sei für ihre Gegner ein Glück, daß sie stets untereinander hadern, litt unser Volk unter dem untilgbaren Erbübel verderblicher Parteisucht, und wenn wir die Geschichte der Deutschen durchblättern, finden wir nur zu zahlreiche Perioden tiefster Erniedri gung, verschuldet

durch kraftraubende Zersplitterung, durch unselige innere Fehden. Aber die Geschichte zeigt uns auch das Gegenstück, sie lehrt uns, wie der deutsche Volks geist sich jedesmal ungebrochen aus tiefster Noth erhob, wie aus arger Drangsal das gemeinsame Nationalgefühl immer wieder mächtig emporwuchs, wie die geeinten Deutschen sich auch der gefährlichsten Feinde allemal siegreich erwehrten. Seit den sagenhaften Tagen des Cheruskerhelden Hermann bis zu unserem Jahrhundert, an dessen Beginne eine gewaltige Erhebung

den srechen wälschen Eroberer aus den deutschen Gauen hinausschlug, in dessen zweiter Hälfte derselbe übermüthige Gegner einem unvergleichlichen Siegessturm der vereinigten Deut schen erlag, wiederholt sich dasselbe Schauspiel: unter drückt und mißachtet, so lange sie sich zersplittert befehden, gewinnen die Deutschen, sobald sie sich einen, sieghafte, unwiderstehliche Macht. Wollen wir Deutsche in Oesterreich uns dieser Lehre der Geschichte noch länger verschließen?! Die Läse. Wergleichen

wir die beherrschende Stellung, die vor einem Menschenalter bei Beginn Unseres konstitutionellen Lebens die deutsche Verfassungspartei einnahm, mit der kläglichen Rolle, die man uns Deutschen heute auf der politischen Bühne zuzumuthen wagt, dann steigt uns wahrlich die Schamröthe auf, daß wir Deutsche in Oester reich unseren berechtigten Besitz so schlecht zu wahren verstandest. Ueber die mannigfachen Ursachen so jämmer lichen Wechsels zu sprechen, ist heute nicht an der Zeit, noch weniger würde es sich schicken

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Pagina 2 di 4
Data: 17.07.1897
Descrizione fisica: 4
Nr. l00 „GmebkN' «it ein Zchlachsizc. (Wiener Korrespondenz.) Die polnische Politik hat soeben ihren Krach erlebt — nichts desto weniger kommt einer dieser polnischen Junker, der Graf Dziedusszicky mit einem Rezepte für die Rettung Oesterreichs. Er hat eine Broch'üre geschrie ben zur Verherrlichung der „Majorität', welche sich kurz nach der Eröffnung des neuen Reichsrathes und nach Verlautbarung der Sprachenverordnungen aus Polen, Tschechen, Junkern und volksvergessenen deutschen Kleri kalen

gebildet hat, um Oesterreich zu beherrschen. Der anerkannte Feind der Deutschen, der bittere Hasser der selben, dieser polnische Graf, welchen sie als „Athener' bezeichnen, weil er sich einbildet, ebenso viel zu wissen, als zu können, gibt in der Broschüre ein Rezept an, nach welchem Oesterreich zu Tode kurirt werden müsse. Man kann sich an den Fingern ablesen, was der Pole empfiehlt. Einen kaum ein wenig verhüllten Föderalis mus, bei welchem die Landtage jede Bewegung der Reichsregierung

dachten die deutschen Klerikalen, Wer der Miske. Novelette. 15. (Schluß.) Die weißen Finger schoben hastig den Riemen der Jagdtasche zur Seite, sie bückte sich-uvd sah scharf auf die Stelle, wo das E hineingestickt war. „Gefunden! Ich habe Sie erkannt Herx Wilhelm, welche Thorheit hierherzukommen!' „Ich habe eine Einladung des Grafen Söderstjerna' sagte ich; „bitte, lesen Sie.' Ich reichte ihr das elegante, Loldgeränderte Stück chen Kartonpapier, das jeder Gast als Legitimation tra gen mußte. „Graf

sie nur einmal die Verländerung der Schule er reicht, dann würden sie schon dazusehen, daß Oesterreich nicht vollständig zerrissen werde — es ist aber ebenso sicher, daß das Programm der „Mehrheit', wie' es Schwarzenberg und jetzt Dziedusczicky entwickelten, die Einleitung zum Verfalle und zur Vernichtung Oester reichs sein würde. Die Opposition der Deutschen hat den schönen Plan in Fetzen gerissen. Sowie diese herrschsüchtige Majorität nur durch die Sprachenoerordnungen des Grafen Badeni geschaffen wurde

, damit hat die Majorität ihren Bestand verloren, damit schwebt sie in der Lust, gerade so wie die Regierung des Grafen Badeni, die sich diese Majorität geschaffen hat, oder wenigstens sich mit ihr abfinden wollte. Niemals wird diese Majorität zur Herrschast gelangen, wenn die Deutschen das nicht dul den wollen. Es stand bei den Deutschen, auch Graf Taaffe und seinen eisernen Ring in die Luft zu sprengen: sie hielten nur damals für unmöglich, was sie jetzt schau dernd erleben und darum gelang es, die Deutschen

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Pagina 1 di 4
Data: 22.10.1885
Descrizione fisica: 4
Dr. Gregr, führte der Abg. Knotz aus, daß heute Böhmen zu einem nationalen Schlachtfelde zwischen Deutschen und Czechen geworden ist. Mißhandlungen. Verleumdungen der Deutschen, Vergewaltigung deutscher Schulen find tägliche Ereignisse, denen wir ausgesetzt sind. In Köni ginhof wurden die Gewaltacte gegen die Deut- schen von den Polizeiorganen unterstützt, gegen über der Polizeiwachstube wurden Mißhandlungen an den Deutschen vollführt, aber die Polizei hat sich nicht gerührt. Die einzige Thätigkeit

der Po lizei in Königinhof besteht darin, daß man einen Deutschen hie und da einsperrt (Heiterkeit links) und dann wird angegeben, daß man ihn gegen die czechischen Excesse schützen wollte. Es ist in Böhmen Mode geworden, den Hunden den Namen des großen deutschen Kanzlers beizulegen. In Neu-Paka führen die Hunde meinen Namen und in Königinhof werden sie .Herbst,' „Weitlof' ge rufen. (Lautes Pfui. Rufe: „Das ist ein Cul turvolk s' Hierauf bespricht der Redner die Königinhofer Excesse etc., welche brutalen

Gewaltacte von der Regierung abgeleugnet oder beschönigt werden. Sodann erörtert Knotz die Preßverhältnisse in Böhmen und sagt, die ganze Verhetzung und Ver dächtigung der Deutschen werde in den Bureaux der Prager Statthalter«! geschmiedet (lauter Widerspruch rechts. Zustimmung links), von einer officiösen Person, die in der Prager Statthal tern eine Autorität ist. Unter dem Schlagworte Gleichberechtigung ist es der Regierung gelungen, den Racenhaß der Slaven gegen die Deutschen bis zur höchsten Potenz

zu entflammen. (Lebhafte Zustimmung links.) Die Regierung hat ihr Programm, die Natio nen zu versöhnen, nicht erfüllt. Es besteht ein Racenhaß und eine Verbitterung, wie sie nie vor her bestanden haben. Hierauf zieht der Redner die Einwirkung der nationalen Leidenschaften anf die Armee in Er» örternng. Der nationale Zwist ist die Armee ein gedrungen. Er erinnert an mehrere Schlägereien zwischen deutschen und Hechischen Soldaten, welche natio nalen Motiven entsprungen find, und fährt fort: Läßt

auf das Eindringlichste in Erinnerung zu bringen, daß die Soldaten, welcher Nationalität immer, Glieder der gesammten Armee seien, daß natio nale Zwistigkeiten zn vermeiden seien, daß die Officiere darüber zu wachen haben, daß nationale und politische Differenzen innerhalb der Mann schaft nicht aufkommen. In demselben Circular werden auch die Corpscommando's angewiesen, die Mannschaften zu belehren, daß die Staats sprache Oesterreichs die deutsche sei. Mit dieser deutschen Staatssprache in der Armee ist es heute

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Pagina 1 di 4
Data: 20.06.1883
Descrizione fisica: 4
, daß auch außerhalb der Grenzen Oesterreichs die trotz aller Bedrängung ungetrübte und ungeschwächte Vaterlandsliebe der Deutschen Oesterreichs achtungsvolle Würdigung findet. Und was uns an diesem Artikel zumeist erfreut, das ist der Umstand, daß er in Berlin selbst geschrie ben wurde: denn wir ersehen hieraus, daß die Bemühungen der Officiösen die öffentliche Mei nung Deutschlands durch die verlogenen und ver leumderischen Korrespondenzen, mit denen sie die Redactionen der im deutschen Reiche erscheinenden

in Oesterreich würdig ist des stolzen deutschen Namens, daß dasselbe in feinem Kampfe wider slavische Bedränger nichts von jener Festigkeit und Zähigkeit eingebüßt hat, welche ein schönes Erbtheil des Deutschthnms sind. Diesen Wunsch sehen wir erfüllt. Die Deutschen im Reiche er kennen es rückhaltslos an, daß insbesondere das deutsche Volk in Böhmen dem Deutschen Namen Ehre mache. „Die Deutschen in Böhmen' — schreibt die „National-Zeitung' in ihrem Artikel: „Der Wahlkampf in Böhmen

' ^ haben sich in einer harten Schule eigenartig entwickelt. Im deutschen Nordböhmen vor Allen lebt ein wohlgemessener Theil von Selbstbewußtsein und Kraft. Die Entwicklung der Industrie in jenen Gegenden zeigt, wie diese Eigenschaften auf das Geschäfts leben angewendet ihre Früchte tragen; wenig Gegenden in der Welt können sich eines indu striellen Lebens rühmen, wie es sich an den Süd abhängen des sächsisch-böhmischen Gebirges ent wickelt hat. Diese Energie und Thatkraft setzt der Nordböhme auch in seinem politischen

in dem des Nordens eine nachhaltige und zähe Leidenschaft. Und wenn diese Leidenschaft zum Haß umsetzt, so findet der Deutsche darin in dem Czechen einen unübertreff lichen, unvergleichlichen Lehrmeister. Mittwoch, den 20. Juni Wie der Czeche zu Haffen, das versteht kein anderer Volksstamm der Welt. Der Deutschen im Norden des Landes sind die Führer vollständig sicher; ihre Sorge muß sich auf die Deutschen wenden, die in kleinen Haufen und angesprengt in den czechischen Bezirken sitzen. Gegen die deut schen

Minderheiten richtet sich die czechische Agi tation, ein Einschüchterungssystem, wie es wohl in keinem andern Lande ein Gegenstück findet. Wenn der Aufruf die Deutschen im Lande auffor dert, stark und standhaft zu sein im Wahlkampf, so liegt darin keine leere Redensart, keine über flüssige Mahnung. Der Aufruf verweist auf die nur zu bekannten Mittel, mit welchen die Ein schüchterung der Deutschen in Böhmen betrieben wird. Das Bündnis, welches gegen die Deutschen geschlossen worden ist, zeigt die Czechen

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Pagina 1 di 6
Data: 06.11.1899
Descrizione fisica: 6
auf ihren galizifchen, richtiger polnischen Vortheil sehen. Alles übrige ist bloße Pose, leerer Schein. Für das Allslaventhum werden sie sich nie begeistern, schon weil sie immer Russen feinde bleiben werden und weil sie dann die Ruthenen nicht weiter so behandeln dürsten wie bisher. Deutschenfreunde allerding wer den sie ebensowenig werden; Männern wie Jaworski und dem mit einer Deutschböhmin vermählten R. v. Bilinskr sagt man sogar eine besonders tiefgehende Abneigung gegen die Deutschen nach. Es ist überhaupt

sich die Deutschen hüten und vor einer zweiten Auf lage der »Koalition'. Es ist ja richtig, daß die deutschen Abgeordneten allein keine Majo rität bilden,, selbst wenn die deutschen Kleri kalen in sich gehen,, und sich in nationalen Angelegenheiten an die Seite ihrer Stammes genossen stellen? würden^ und daß die Deut schen, wenm sie »das; Heft, in? die 'Hand be kommen wollen,,sich um Bundesgenossen um sehen müssen. Das ist richtige soweit Oester reich ein wirklich konstitutioneller Staat ist. Dazu sehlt

aber noch viel, sehr viel! Und Wontag, den 6. Wovember 1899. -4^-^ - «^5. 59. das eindringlichste Liebeswerben der Deut schen würde keinen einzigen Herrn des Polen klubs an die deutsche Seite locken, sie sind keinen Sentimentalitäten zugänglich. „Der Vortheil treibt das Handwerk', mag ein deutscher Spruch sein, aber er hat bei nichtdeutschen Politikern viel größere Geltung als bei deutschen. Was also ist den Deut» schen zu rathen? Sollen sie unter allen Um ständen in der Minderheit im Parlamente und damit in der Opposition

gegen jede Re gierung, heiße sie, wie sie wolle, bleiben? Nein! Unter Umständen sollen die Deutschen auch trachten, in die Majorität im Parla mente mit verläßlichen Bundesgenossen zu kommen, unter keinen Umständen aber sollen sie den Schutz ihrer nationalen Interessen von Jemanden anderen erwarten als von sich selber. Wie sich einmal die Verhältnisse in Oesterreich in den letzten Jahrzehnten gestaltet haben, können die Deutschen nur dann auf die Anerkennung ihrer nationalen Rechte, aus einen Stillstand

in der so energisch in An griff genommenen Slavisirung und Zu rückdrängung VechDeutschthums rechnen, wenn sie jederzeit auf der«Hut sind und durch ihre Entschlossenheit und Entschiedenheit einen Faktor bilden, mit dem jede Regierung rechnen muß, der den Machthabern Respekt einflößt, und dessen Vergewaltigung das Reich unfehl bar in eine schwere Kathastrophe stürzt. Das ist weit wichtiger als der Umstand, ob die Deutschen in der Minderheit im Parlamente, oder in der Mehrheit stehen

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Pagina 2 di 4
Data: 29.07.1897
Descrizione fisica: 4
u. s. w. Unter anderen Um ständen, insbesonders einer anderen Persönlichkeit als dem Grafen Badeni gegenüber, könnte eine solche Nach richt sicherlich wenigstens zur Neugierde reizen. Was hat er im Sinne? Was wird er thun? — Dem heuti gen Ministerpräsidenten gegenüber bemächtigt sich der Deutschen eine solche Neugierde sicherlich nicht. Es muß ihnen zu Gute gehalten werden, wenn sie von dem — sagen wir, Vorurtheile befangen sind, daß für sie von Seite Badeni's nichts mehr zu erwarten ist. was irgend welche Hoffnungen

bei ihnen wecken könnte, viel weniger etwas Gutes. Bis jetzt hat noch kein Ministerpräsident solches gewagt, wie Gras Badeni — und diese Kühnheit, so meinen die Deutschen, kann nur von der festen Ueber zeugung des Grafen kommen, daß er das Richtige thut, was mit Gefallen aufgenommen wird. Mit dieser Ueber zeugung kann Graf Badeni der Meinung und Empfin dung der Deutschen in Oesterreich — niemals gerecht werden. Daß Graf Badeni aus der Sackgasse her auskommen möchte, in welche er sich geführt hat, das begreifen

auch die Deutschen. Sie können aber unmög lich glauben, daß das ihm, der solcherart fehlgegangen ist, gelingen werde. Die Deutschen sehen also den neuen Versuchen Badeni's mit aller Ruhe entgegen; sie plagen sich nicht im Mindesten damit, die neuen Schritte Ba deni's zu errathen, oder, wenn sie von Polen oder Jung tschechen angekündigt werden, sich über ihre Zweckmäßig keit den Kopf zu zerbrechen. Die Deutschen wissen wohl daß ihnen nicht ein Quentchen mehr Gerechtigkeit wie derfahren wird, als sie in Folge

es ktzin Gut machen, sondern nur eine Sühne. Mit dieser Ueberzeugung könne»: die Deutschen die neuen Versuche Badeni's, welche angekündigt werden, in aller Ruhe besprechen. Graf Badeni will, so heißt es im September den böhmischen Landtag einberufen und ihm eine Vorlage behufs Regelung der Sprachenfrage und eine andere über die Kurien machen. Das Jung tschechenblatt ist damit natürlich einverstanden, die Spra chen- und Nationalitätenfrage in die Landtage zu verlegen Das entspricht

ja so sehr dem föderalistischen, dem staatsrechtlichen Glaubensbekentnisse. Da die Deutschen dem Gotte des Föderalismus weder opfern noch ihn an beten wollen, werden sie'wahrscheinlich deu Standpunkt esthalten: Art. 19 der Staatsgrundgesetze ist ein Reichs gesetz ; Ausführungen hiezu können nur von Reichswegen gemacht werden. Die Deutschen haben diesen Artikel ets nur als einen Rahmen betrachtet, innerhalb dessen usführungsgefetze zu beschließen sein werden. An Stelle dessen haben die österreichischen Regierungen diesen Rah

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Pagina 1 di 4
Data: 01.04.1885
Descrizione fisica: 4
des Vontandes für die demselben gezollte Anerkennung. Die Führung einer Oppositionspartei durv, sechs Jahr? fei überhaupt nicht leicht, am allerwenig sten für eine deutsche Partei in Oesterreich. Die Deutschen waren früher immer entweder in der Majorität, oder wenn auch einzelne Fractionen in Opposition waren, so galt doch immer die ganze Stellung der Deutschen als unangefochten. Daraus entstand ein gewisses Gefühl der Sorglosigkeit der Bevölkerung, das, verbunden mit dem Bedürf nisse nach Wahrung

der materiellen Interessen, für politische Interessen wenig geeignet ist. Durch das neue Regime fei es anvers geworden, und allen Theilen der deutschen Bevölkerung die Ge fahre« des neuen Regimes klar zu machen, war die Aufgabe der Partei. Die Rechte ist zerrüttet und es ist bezeichnend, daß es gerade immer deutsche, Abgeordnete sind, die von der slavischen Coalition abfallen. Mit dieser Gruppe und dem dem CoronillhClub zusammen hätten wir eine für gewöhnliche Regieruugszwecke ausreichende Majorität

sind, daß man manche Vor liebe, wie manche Antipathie unterdrücken muß, um das zu sichern, was uns Allen notthut und was das einzige Mittel zur Erreichung unserer gemeinsamen Ziele, zur Wiedergewinnung der berechtigten Stellung der Deutschen in Oesterreich ist, die Einigkeit unserer Partei. (Lebhafter Beifall) Abgeordneter Dr. Herbst zählt den heutigen Tag zu einem der schönsten in feiner langjährigen öffentlichen Laufbahn. Er gehöre noch zu jenen älteren Abgeordneten, deren Jugend in die Zeit von 1343 zurückfalle

hat steigt, daß die Bevölkerung selbst dieses po litische Verständniß von dem Werthe der Einig keit besitze. Nach dem großen deutsch «österrei chischen Parteitage im Jahre 1880 erhoben sich von allen Seiten Stimmen in unserer deutschen Bevölkerung, welche es nicht begreifen konnten, daß die deutschen Abgeordneten in mehrere Clubs getrennt bleiben sollten, die es mit Recht nicht verstehen sollten, wie kleinliche Fractionsunter- schiede oder Rivalitäten die Einheit der Partei stören konnten. Und angesichts

, daß sich der gesunde Sinn unseres deutschen Volkes darüber ebensowenig irren wird, wie im Jahre 1881. Und darum sei die erste Vorbedingung der Einigkeit der Parter die Einig» keit der deutschen Bevölkerung in Oesterreich und wenn nicht alle Anzeichen trügen, so nimmt das Gefühl der Solidarität aller Deutschen in Oester reich fortwährend zu und das allein ist auch die Bürgschaft des Erfolges für die politische Thä tigkeit der Partei, und darum erhebe er sein Glas auf die Einigkeit der Deutschen in Oesterreich

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Pagina 2 di 4
Data: 11.06.1897
Descrizione fisica: 4
Nr. 131 „Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt). Freitag, den 11. Juni 1397. Dir Reichsdeutsche Presse W politische« lagt in Geßemilh. Trotzdem sich auch in Deutschland Blätter finden, die in Unkenntnis der nationalen Verhältnisse in Oester reich und ohne sich auch nur Mühe zu geben, diese kennen zu lernen, ohneweiters über die Deutschen der Ostmark den Stab brechen und von der hohen Tribüne der „Wohlanständigkeit' und des „guten Tones' herab, die verzweifelte Abwehr der Badeni'schen

Sprachenverordnun gen durch die Deutschen mit einer Gehässigkeit und Ge meinheit beurtheilten, wie wir sie selbst bei den ärgsten Tschechenblättern nicht schlimmer finden könnten, ist sich der größte Theil der reichsdeutschen Presse dennoch der schwierigen Lage, in der wir Deutschen in Oesterreich uns jetzt befinden, bewußt. Wir bringen im nachstehenden einen äußerst bemerkenswerthen Aufsatz der „Weser-Ztg.' der sich mit den Verhältnissen in Oesterreich beschäftigt und in welchem es unter Anderem heißt: „Es muß

immer wieder betont werden, daß die Deutschen bei der Beust'schen Theilung des Reiches über alle Maßen schlecht gefahren sind. Die damals noch vollständige Einheit wurde geopfert, damit sich die Ma gyaren ein hübsches Reich herausschneiden konnten, in dem sie die herrschende Rolle spielten. Mit der alten deutsch-österreichischen Reichshälfte, die ein Jahrtausend zum deutschen Reich und bis 1866 zum deutschen Bund gehört hatte, wurden Galizien und Dalmatien zusammen geschweißt

, die nichts mit ihr zu thun hatten uud in de nen es wenig Dciinche gab. Dadurch kamen die Deut schen in die Minderheit, während die Slawen in Stand gesetzt wurden, zahlreiche Sonderbestrebungen durchzu setzen. Galizien ist in der Verwaltung ganz polonisiert worden. In Kram, Steiermar! und selbst in dem früher so harmlosen deutschen Kärnten sind die Slowenen auf die Beine gebracht und zu Herrn des Landes oder we nigstens zu verzogenen und einflußreichen Parteien ge macht. Die Tschechen streikten bis 1873

, weil noch zu viel vom alten Deutschböhmen ihnen im Wege war; erst als man ihre Befehle erfüllt hatte, erschienen sie im Reichsrath. Das war zum Unglück der Deutschen; viel besser wäre es gewesen, die Tschechen wären ruhig fern geblieben. Seitdem buhlt ein Ministerium nach dem an deren um die Gunst der Tschechen. Die deutschliberale Partei hat viel Schuld an dem jetzigen Zustand der Dinge in Oesterreich. Sie hat einer- s-its die Stärke der nationalen Empfindung als Trieb- jÄer für das parteipolitische Verhalten

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Pagina 2 di 4
Data: 30.07.1897
Descrizione fisica: 4
, insbesondere Tschechen behaupten, daß die Spra chenfrage nur in den Landtagen gelöst werden könne. Wie stimmt das mit dem Umstände, daß die Tschechen die Sprachenverordnungen, die doch von der Wiener Negierung ausgegangen, also, .von reichsaoegen erflossen sind, als ein Rührnichtan betrachten? Können sich die Deutschen dazu verstehen, für Böhmen im Landtage die Sprachenfrage entscheiden zu lassen, noch ehe auf Grund des Art. 19, der doch auch von reichswegen erflossen ist, ein Sprachen

- oder Nationalitätengesetz für ganz Oester reich in der Reichsvertretung beschlossen ist? Ferner: Können sich die Deutschen auf irgendwelche Unterhandlungen in der Sprachenfrage einlassen, ehe nicht die Sprachenverordnungen aufgehoben, beseitigt, bis auf dem Punkte und Beistrich aus der Welt geschafft find ? Die Deutschen haben deren Ungesetzlichkeit, deren Un gerechtigkeit und Unbilligkeit behauptet, sie für ein ein seitiges Zugeständnis an die Tschechen, das ohne die Deutschen über die Deutschen verfügte erklärt

und zahl lose Kundgebungen haben vor allem die Aufhebung dieser Zwangsverordnung als erste Bedingung eines Einlen- kens der Deutschen, als eine Genugthuung, die ihnen ge kürt, gefordert. Können nun die Deutschen von dieser Bedingung, von dieser Genugthuung absehen und sich an den grünen Tisch setzen und über die Sprachenfrage be rathen ? Weiters: Können die Deutschen überhaupt sich mit dem Grafen Badeni in Unterhandlungen einlassen? Die Deutschen haben große Klagen und scharfe Anklagen wider den Grafen

Badeni vorgebracht; sie haben ihn des Mangels an Einsicht in unsere Verhältnisse, an staats männischer Voraussicht bezichtigt; sie haben seine Reden von der „deutschen Kultur' mit seinen Thaten in Be ziehung gebracht; sie haben seine verschiedenen Erklär ungen zur Zeit, als die Deutschen kopfscheu geworden, und er sie noch beruhigen wollte, mit seinem nach maligen Vorgehen verglichen nnd sind zu dem Ergeb nisse gekommen, daß sie zu dem Grafen Badeni alles Vertrauen eingebüßt hätten

,^. Und nun wird die Frage an sie herantreten: Können wir mit Badeni noch ver handeln ? Diese und andere Fragen können die Deutschen schon jetzt in Erwägung ziehen, noch ehe sie wissen, was Gras Badeni Neues ins Busk ausgesonnen. Kalt, ohne Zorn und Erregung werden sie Antwort geben, wenn es Zeit ist. Island. Die Autonomie Welschtirols. Die „Voes c-attolleg.' veröffentlicht die Auto nomie-Vorschläge der Welschtiroler. Nach diesem umfangreichen Schriftstück erscheinen die Bestim- mungM ber^LandeAerordnung unverändert

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Pagina 2 di 4
Data: 14.07.1881
Descrizione fisica: 4
das Gesetz geordnet hat. Es will nun den Anschein gewinnen, als sollte der publicistische Kampf gegen das Slaventhum, gegen die Aspirationen der Czechen zum Schweigen gebracht, die deutschen Journale in dieser Beziehung zur Waffenstreckung verhalten werden. Lo naheliegend dieser Schluß aus heute gemachten Betrachtungen über die confiscirten und auf freiem Fuße belassenen Resolutionen auch sein mag. wir wagen ihn doch nicht mit Bestimmtheit zu ziehen. Denn nichts anderes würde ja dann angestrebt

werden, als die publicistische Entwaffnung zu Gunsten des Czechenthums, das in seinen Organen eine ungezügelte Sprache wider die Verfasfungspartei. wider das Deutfch- ihum und alle deutschen Bestrebungen führt. DoS wäre eine so einseitige Verwerthung der Gesetze und der aus ihnen resultirenden Befugnisse zum Vortheile einer Partei, daß wir an eine solche zu glauben nicht Vermögen. Wenn die Regierung das Gesetz zu ihrem eigenen Schutze walten läßl. so verräth dies zwar auch eine übermäßige Empfindlichkeit, at,er sie benützt

solcher Ar! bieten, ohne mit den eigenen Erklärungen in Widerspruch zu gerathen. Die nächste Zeit wird wohl diesen Zweifel lösen und uns darüber aufklären, ob denn in Oester reich da§ Slaventhum bereits thatsächlich regiert, so daß Angriffe auf dasselbe den Angriffen auf die Re gierung gleichgestellt werden. Are Wanderversammlung in Purkers- dsrf. Purkersdorf, 1V. Juli. Auf der Tagesordnung der heute abgehaltenen Wan derversammlung des Deutschen Vereins in Wien stan den die Besprechung der Lage mit Beziehung

, freundlich aufzunehmen, und heiße Sie im Nomen der Gemeindevertretung herzlich willkommen.' (Bravo.) Dr. Josef Kopp begrüßt als Odmann des Deutschen Vereins die Mitglieder und Gäste und richtet an die Adresse der Letzteren einige Worte über die Geschichte und die Aufgabe des deutschen Vereins in Wien, über welchen von verschiedenen Seiten so manche curioje Märchen und abenteuerliche Gerüchte in die Welt ge setzt wurde«. »Al- vor zwölf Jahren,' sagte der Red ner, „der Deutsche Verein gegründet wurde

, wurde ge fragt: Wozu ein deutscher Verein? Daß wir Deutsche sind, wissen wir, es ist ja selbstverständlich wie das Athemholen. Nun gibt es aber Fälle, wo eine Krank heit das Athemholen sehr erschwert, oder wo eine un freundliche Faust nach der Kehle fährt und sie zusam mendrückt, und dann ist es auch mit dem Athemholen alle geworden. (Bravo.>) Nun, kluge Menschen denken früher daran, und die damals nicht zahlreichen Man- ner, die sich zum Deutschen Verein zusammenfanden, sahen eben die Möglichkeit

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Pagina 1 di 8
Data: 28.12.1910
Descrizione fisica: 8
- Bureau» in «l»n. »n,«Ign» <wd w, »ml hinein zu bezahle». Moimltnvl, wrrorn alit »urackgesand«. Nr. ÄNF Biütlerftr. 1k Mittwoch, den Ä8 Dezember tStv. ,>ernw«chilelie: Nr. S« Jahrg. AMche Ortsmmni« WMiwl. Die «M. N. N.' enthalten aus berufener Feder einen Aufsatz über Welschkirol, welchen wir des allgemeinen Interesses halber folgen lassen: Die Welschtirolischen Blätter der Unerlosten (der Jtalia Jrreöenta) sindgegenwärtig in gro- ^ßer AufregunU t«Lier> iaß in der deutschen Pres se und überhaupt

im deutschen Schrifttum der ' brauch der deutschenNamen für die deutschen. Ort schaften in Welschtirol immer allgemeiner wird, und daß selbst für ehemals ganz oder teAweise deutsche nun aber seit längerer oder kürzerer Zeit mehr oder weniger sprachlich verwelschte Orte und Gegenden die alten deutschen Bezeichnungen auch im deutschen Schrifttum wieder aufleben, nachdem diese bisher nur im Volksmunde und in der deut schen Nachbarschaft lebendig geblieben waren. Ge gen die Landes- und Reichsregierung

bearbeitete, abweichend Pom früheren Gebrauch der ausschließlich italienischen Bezeichnungen, für deut sche und gemischtsprachige Ortschaften n eben den italienischen auch den deutschen Namen gesetzt ha be, bei deutschen Orten sogar an erster Stelle. Der «Alto Adige', das Trienter Blatt der Ra dikal-Nationalen, verweist (in Nr. 247) diesen „Mißbrauchen' gegenüber auf die gesetzlichen Be stimmungen^ wonach bloß dem Ministerium des Innern „das Recht der Umänderung der Ort schaft^ Markt- und Städtenamen

Reiseverkehr in den ladinischen und öeson- ders in den deutschen Gegenden Welschtirols, über haupt durch die sich mehr und mehr verdichtenden Beziehungen zwischen diesen lange Zeit fast ver gessenen Deutschen und der deutschen Stammlan den dringt die Kunde von deren Dasein und von ihren Verhältnissen in immer weitere Kreise. Selbstverständlich findet diese Kunde auch ein Echo im deutschen Schrifttum . Dazu kommt die für manche vielleicht über raschende Tatsache, . daß in Gegenden und Ort schaften, WÄche

man als völlig verwelscht betrachtet hat, plötzlich und laut den Ruf nach deutschen Schu> len und der Rückkehr zur deutschen Umgangsspra che erhoben und gleichzeitig, in den verschiedensten Formeln, das Bekenntnis laut wird: „Tirolesi noi siam, ma non Jtaliani' („Tiroler sind wir, aber keine Italiener'). Infolgedessen erscheint die gleich falls lange genug der Welt vorgetäuschte Fiktion voil der „Jtalianität' Welschtirols (des „Trenti- no') weiterhin auch nicht mehr haltbar, weil durch diese Vorgänge aufs

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Pagina 1 di 4
Data: 03.01.1887
Descrizione fisica: 4
«c«n für »I« So»»«« Zetrung «»hm«» «ntg»g«n»»»Annenc-Hstttau« »o« Haas»nft«t», »«-»>«?. Äus. Msss«.M. Vpp«I»»,<v7C.ivaut>« «-Csniv.M.D»»«», H.ScVol«». .'>. Dannederg. «udw>g Ga«». A. H»rn»l mid Msrm-Zlcrn. In »«n Hauplfta»r«n D,»ls<v- land»? Haaitnftiti» » vcq>«r, N.Mosse u. G. S ivaub«»ss. und Z4landw. Veitazm „Äckonom' Montag den 3. Jänner 1887 Der Zpsammenyang der Deutschen. Der Aufruf der deutsch -böhmischen Abgeord neten -„Au das deutsche Volk in Böhmen' ist in Böhin'en selbst von den Deutschen

mit einem Auf- lauchzen des GefWes der Erlösung, begrüßt wor den. Gleich im ersten Satze des Aufrufes steht der Hauptinhalt der nimmer vertilgbaren For derung der Deutschen Böhmens: Aushebung der Sprachenverordmmgen und Sicherung des deut schen Sprachgebietes durch nationale Abgrenzung der Sprengel für die Justiz- und politische Ver waltung. Die Deutschen wollen -sich nicht auf Grund eines von ihuen niemals anerkannten „böhmischen Staatsrechtes' anders behandeln lassen, als alle übrigen Deutschen im Reiche

und auf die Reichshauptstadt. Die freudigen Empfin dungen, welche der Auszug der Deutschen aus dem.Wmischen Landtage im Lande Böhmen weckte^ müssen daher in allen deutschen Gauen Oesterreichs hinab bis zur Adria und in die letzten Ausläufer der Alpen verwandte Ge fühle wecken. Die Deutschen in Böhmen haben abermals, wie schon so oft für das gesummte deutsche Volk Oesterreichs gehandelt und einen Anstoß gegeben, die Stellung der Deutschen im Reiche vom Grund aus zu erörtern und — von Grund ans zu bessern

. Und es kann anders gar nicht sein! Oder wäre dann wirklich der tschechische Staat schon so weit aufgebaut und durch Walle von dem übrigen Oesterreich ^abgeschnitten, paß die Deutschen in Böhmen nur etwa mit einem Freibriefe von den Tschechen ausgerüstet mit ihren Brüdern außer halb der Löwen - starrenden Grenzen verkehren könnten? Läge etwa Prag hinter Tiflis oder sonst wo, so daß wir übrige deutsche Oesterreicher in unser beliebtes „Was geht das uns an?' ver fallen dürften? Leben wir in den Zeiten des Mittelalters

, in denen selbst die gewaltigen Raub züge der Hussiten nur etwa in die nnmittelbar bedrohten Gegenden sich zum Widerstande auf rafften, der auch regelmäßig über den Haufell gerannt wurde? Wäre dem so, was hätten dann alle schönen Redensarten von dem innigen Zu sammenhange. von der strengen Solidarität der Deutschen Oesterreichs für Sinn, gehabt? Wäre dies der Fall, dann wäre wieder einmal eine Düne aufgeflogen und die Deutsch-Böhmen blieben sich selbst überlassen um sie zu vertheidigen, oder sinkend

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Pagina 2 di 4
Data: 14.01.1896
Descrizione fisica: 4
- -hat- man damalt,, als Graf Taaffe die Slaven gegen die Deutschen auszuspielen unternahm, keine Zeit für Vorwürfe bezüglich der vom Prager „Kasino* de- ganMi« Sünden gehabt, e« galt jene bitteren, traurigen Kampfe mit einer wichtigen Regierung und mit dem anderen BollSftanMl im Lande zu bestehen, man unterdrückte jedes: Wort des Tadel4> de« Befremdens und Mißtrauens, um. die? Unternehmungen her Führer, zunächst de» klugen. Herbst, dann! deb charaktervolle» Plener nicht zu stören. Eines ward bald klar

und versuchte hier eine Annäherung: die AuSgleichSverhandlungen von 189V wurden unternommen, in welchen die Deutschen, um den Frieden zu erreichen, die großen Errungenschaften der Tschechen zu sank- tivniren sich verpflichteten. Vlener und sein Stab wandte sich nicht an da» tschechische Volk, sondern an die dem Volke bereits «ltfremdeten Alttschechen und an den Feudaladel. Als die Verhandlungen in ihren Ergebnissen nichts anerkannt wurden, da waren die Feudalen sofort entschlossen, die zudringlichen

, ist viel theurer geworden. In blinder Wuth geben sie den verhaßten Deutschen und den von den letzteren vertretenen liberalen Ideen Schuld, daß da« Leben in Oesterreich andere, ernstere Formen angenommen hat. Als treue Förderer der ultra montansten kirchlichen Richtung hassen sie deutsche Bildung und Wissenschaft, so weit sie derselben entbehren können, als Großgrundbesitzer hassen sie die groß artigen Ergebnisse deutschen GewerbefleißeS, die Unternehmun gen der deutschen Industrie, welche ihnen die billigen

Arbeiter, die ergebenen Unterthanen abspenstig gemacht hat. Mit diesem Hasse haben sie-die Tschechen einst gewonnen, die sich willig ihrer Führung fühlten und übrigen« vieles ihnen zu ver danken hatten; mit. Wohlbehagen wurde in den feudalen Kreisen bei jedem Zugeständnis, welches die Tschechen erreichten, festgestellt, wie empfindlich die Deutschen hiedurch geschädigt wurden. Aber bei den Tschechen reiste allmählig die Erkennt nis, daß man den adeligen Herren die Führung nicht über lassen dürfe

, eine schroff demokratische Richtung mit starker agitatorischer Kraft kam empor, welche mit jeder. Wahlbewe gung zunahm. Sie kam nun auch de» Feudalen bedenklich vor. In ihrer Mitte zeigten, sich Meinungsverschiedenheiten^ die bei den Anfangs erwähnte» AuSgleichSverhaiMmgen einen scharfen Au«dmck erhielten. Die Majorität des Hochadels verblieb bei ihrem Deutschenhaß und bei der Hoffnung, die Leitung der Tschechen wiederum zu erlangen. Was sie ans Furcht vor den Jungtschrchen den deutschen Abgeordneten

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Pagina 2 di 8
Data: 14.04.1909
Descrizione fisica: 8
; cm Ii«Ä>- sicher Kuabe, liqgt er Mborgen an? ruhigen Bach.' Das Bundes- inid FrcmÄWtftsverhAWnis zwischen dam Deutschen Älviche, Oesterreich und Jtalivn, das der -erste Äontische KiaanzZer im Jahrc 1879 airgervglt.und inach U^berwi^dung Zahlreicher, SchivierWeilten zu Stande gebracht, um nach Lo- sn'nig «der «großen «iropAschen Fragen, Äie uatur- gemaß aiiicht aiiders als durch «Gvivalt ider Waffen ansgetragen -norden konnten, den Frieden Euro pas zu sichern, hatte fast 30 Jahre lang durch seiinan AostaiÄ

> «allein Miosen Zweck erreicht, es hätte «alle Scheven Staaten Hon «emer.leZchffmni- gen StÄivng des Artchens zurückgehalten. P5ötz- Iich woilkte «K auf die Probe gefiellt werdeii'. plötz lich .sollte bÄMseii werden, daß dieses Büiiduis incht Kssz «uff dem Papiere steche, soiildcn, airch im ^Ernstfälle uiicht Vevsage.. Aich das Bundes- und FrcamdMaWv^hAtins Müschen Oesterreich aind dem deutschen Reiche Hat Äiese Probe glänzend bestanden, Äe Probe Uick tdjie WerWUÄMeij Mid Reniiheit MiÄ.die Probe

i'n dieser ernsten..Zeit!chat' xs' einmail doirÄiiich gvinig g«z«>gt, idaß die -Deutischeu die verMlmWen. Stützen ÄW-er «Men Uonarchiv der Haibsbuxger >sinv und dsß Fürst Bismark Recht hate, als er ierWrte, die innere Politik Oester reichs müsse witor deutscher ,Flagge segÄn. Ob idße österreichische Nagieiimg ans den letz- i ErÄgnisseir lernen wi;rd? Lb sie anstatt die jlavischen VÄterschafjen zn.hätschelai, sich. entschlie ßen wird, de^n Deutschen iden ihnen gebührenden Ernsltuß Än Stcm

All geben, ist der Zweck unse res heutigen jiomniierses, -einer Feier-, -die so recht ans dem Bewußtsein -und den Gefühlen der Be völkerung entstanden und 'herausgewachsen ist. Wovon das Herz voll ist, geht der Mmb über. Ms lder ^hartnäckige Winter den glnhenden SvN' neirstralLen a»n Beginne der vorigen Woche end lich weichen mußte, als sich unsere Gaststätten mit den lieben Misten ans dem Deutschen Reiche wie der füllten, Oes; «'s plötzlich von eellen ^Seiten: Es muß etwas geschehen, um ihnQii

, daß das -Deutsche R-etich die Trone 'deni .Mittwoch) den 14. April INS. österreichischen Lande 'halte. War so wie ich das deutsche Herz <un^-deutschen Herzeir Magen fühlte, hat gvwußt, daß '.sÄMA«fgabe,jf«,»fiw^zs..Ssün> rei'Hls^e VoMomziilstAen^ Änser DMer ^uid. im-' sere ÄögieminszHat iMere volle dHi^ als sie .siH so nHt vou Büichesgmossen- igvWvAnAhaUl. DiDKelch^n.i'-iiMx^ÄschM^ ReÄ)e, sie hätten gevrie Schiit^r-Schulter-ge< standen mit Ihnen, wenn es .sich darum gchandelr hätte, deutsche Ehre und deutsche

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Pagina 1 di 8
Data: 13.04.1899
Descrizione fisica: 8
^ «bernehmenauchdi» ilnuoocen-Bureau» in Wien. Inserat« stov i» vorhinein zu be zahlen. Manuskripte wer» den nicht zurückge sendet. 'l k 'i -! Mit sz Mstrirtm Zlnterhaltungsöcilagen. ,! . Ar. 84 »-.z«,. Donnerstag, den 13. April 189S. 5A. Jahrg. Die KlichsieMtil und die ««timale In einer in Dresden stattgefundenen Ver sammlung des nationalliberalen deutschen Reichsvereines sprach kürzlich der Reichstags abgeordnete Dr. Lehr, ein gründlicher Ken ner der österreichischen Verhältnisse über das Thema

: .Welche Pflichten erwachsen uns Deutschen im Reiche aus der nationalen Be wegung in Oesterreich?' Wir können es uns nicht versagen, des allgemeinen politischen Interesses halber einzelne Stellen dieser Rede wiederzugeben: „Seit dem Jahre 18KK, wo das staats rechtliche Band zwischen Oesterreich und den übrigen Staaten völlig gelöst wurde, hat der Kampf der anderen Nationalitäten gegen das deutsche Element, der in Oesterreich niemals geruht hat, einen ganz ungeheuren Aufschwung genommen und zu unserer Zeit

einen Höhe punkt erreicht, daß er endlich die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich lenkt. Leider gibt es aber auch noch heute sehr Viele, welche diesen heißen Kamps lediglich als österreichische Angelegenheit betrachten. Für diese Lässigkeit führen sie zwei Entschul- digungsgründe ins Feld. Sie halten zunächst mit der Errichtung des Deutschen Reiches die mirthschastliche Aufgabe des deutschen Volkes für erschöpft und geben sich in Folge dessen voller Beruhigung hin. Andererseits begeistern

sich die Deutschen jederzeit für fremde Natio nalitäten. Ich erinnere nur an die Polen- sreundschast! . . . Das treibende Moment für die jetzige Völkerentwicklung wird in den nächsten Jah ren noch in höherem Maße als wie bisher das Prinzip der Nationalitäten sein. Frank reich und England haben sich seit Jahrhun derten zu einem geschlossenen Nationalitäten staate geeinigt. Italien hat dies in den letz» ten Jahrzehnten gethan. Nur wir Deutsche sind mitten in der Entwicklung stehen geblie ben. Während Frankreich

keine Zukunft hat und darum nicht zu fürchten ist, weil seine Bevölkerung sich nicht mehr auS sich selbst heraus vermehrt, haben wir umso ernster mit dem uns gegenüberstehenden stetig im Wachsen begriffenen Slaven- und Angelsachsenthum zu rechnen. Es ist gewiß, daß wir am Ende des Jahrhunderts uns in einer bedenklichen Minderheit gegenüber diesen beiden Volks rassen befinden werden. Daraus resultirt für alle Deutschen die unabweisbare Pflicht, sich eng zusammenzuschließen und mit allen Kräf ten dafür

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Pagina 1 di 4
Data: 08.02.1886
Descrizione fisica: 4
»: ^aakensiein 6- vsaler. R. Masse u. G. Ü. Daube äc Co. M 5Z iWr. AntcrAltmzS-Äeilazm IlMMdÄMM ZaZMNg. Sud 24 lanw. SMgm..Äekouom' M 30 Wontag, den 8. Iebruar 1886 Auch wir in Oesterreich find deutsch. Die von den Mitgliedern des „Deutschen'.Club' des Abgeordnetenhauses beschlossene Resolution lautet: „Die dem Deutschen Club augehörigen Mitglieder des österreichischen Abgeordnetenhauses erfüllt von der Aufgabe, jederzeit für die Wahrung der nationalen Interessen der Deutschen in Oester reich einzutreten

, begrüben vor Allem die in den letzten Reden des deutschen Reichskanzlers Fürsten Bismarck hervorgetretene klara Erkenntniß der dem deutschen Volksthume in seiner Gesammtheit und seinen einzelnen Gliedern durch den Slavis- mus drohenden Gefahren. Bei den durch die Macht der thatsächlichen Verhältnisse begründeten innigen Beziehungen Oesterreichs zu dem deutschen Reiche muß jede Kräftigung des Nationalbewußt seins in Deutschland auch zur Stärkung der Deut schen in Oesterreich in ihren schweren Kämpfen

führen. Von dieser Auffassung geleitet, fühlen sich die Mitglieder des Deutschen Club gedrungen, für den erhebenden Ausdruck kraftvoller nationaler Gesinnung in den Reden des Fürsten Bismarck vom 24. und 29 Jänner d. I. aufrichtigen Dank zu zollen.' Damit fallen alle Anklagen, welche von den verschiedensten Seiten her gegen den Deutschen Club aus Anlaß dieses Beschlusses erhoben wur- den, in Nichts zusammen. Weder ist der Wort laut derAesolution geeignet, irgendwie von einer Einmischung

österreichischer Abgeordneten in deutsche oder preußische Zustände zu zeugen, noch läuft dieser Wortlaut im Geringsten darauf hinaus, österreichische innere Verhältnisse vor einen aus wärtigen Richterstuhl zu bringen. Daß die Reden Bismarck's in den deutschen Kreisen Oesterreichs einen besonderen Nachhall gefunden, darf Nie manden verwundern. Wer anders hätte Hinwider die Pflicht und das Recht gehabt, dieser Stim mung einen aller Welt vernehmlichen Ausdruck zu geben, als gerade jene deutschen Abgeordnete

in Oesterreich, welche die Wahrung und Kräfti gung der angeborenen Rechte des deutschen Volkes in Oesterreich angesichts der steten Angriffe und der fortgesetzten Schädigung und Zurückdrängung dieses Volkes zu oberst auf ihre Fahne geschrieben haben? Ueber dieses Recht des deutsch-österrei chischen Volkes und seiner Abgeordneten kann Niemand in Zweifel sein. So herabgekommen, so eingeengt, von Gott und der Welt verlassen ist dieses Volk noch nicht und wird es niemals sein, daß es seine Stammesge fühle

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Pagina 2 di 6
Data: 10.10.1895
Descrizione fisica: 6
ist die Vereinigte Linke? Sie ist die Rechts nachfolgen» jener großen, ursprünglich alle Deutschen um fassenden Partei, deren Anschauungen sich mil den Anschauun gen des gefammten deutschen BürgerthumS deckten und welche die Trägerin der von den Machtinhabern der fünfziger Jahre verfolgten Ideen eines deutschen, modernen, parlamentarisch regierten Staates war. In dem Kampfe mit den reaktionären Bestrebungen blieb diese Partei damals siegreich und an sie war dann die Aufgabe herangetreten, die damit errungene

der Negie- ruugSgeschäfte übernimmt, das in seiner Zusammensetzung für die größte Partei der Deutschen eine eklatante Bestätigung ihrer Einflußlosigkeit bedeutet. Wir wollen heute über dieses Kabinet nicht sprechen — möge es sonst sein wie es wolle, eines ist es sicher; es ist vor allem der lebendige Beweis da für, daß die Deutschen Oesterreichs unter der Führung der Herbst und Plener das Vertrauen in ihre Eignung zur Füh rung der StaatSgeschäfte eingebüßt haben. Und was hat die Linke darauf zu sagen

— nichts, als daß sie an ihren hun dertmal verlassenen Prinzip! .'ii festhalten wolle, daß sie die Thaten deS KabineteS abwarten wolle und daß sie „etwas in Sozialpolitik' machen werde. Darf dicö die Antwort einer Partei sein in einem Momente, wv die Wählerschaft auf das Stichwort lauscht? Ist dies die ganze Weisheit der „Führer' der Deutschen in Oesterreich? Und trabt damit ihre Mähre zum Stalle? Wahrlich diese Weisheit ist nicht größer als jene, welche wir von nationaler Seite jüngst vernommen

haben und welche sich in dem geistvollen Worte „Aufräumen' er schöpfte. Womit aufgeräumt werden soll, wurde freilich nicht näher bezeichnet. Es genügt offenbar in dieser Zeit, wenn nur „aufgeräumt' wird. Und solche Impotenz macht sich gegenüber einer Lage, welche das ganze politische Nervensystem der Demschen in Spannung versetzen müßte, breit. Als die Siebziger und Sechzigerjahre den Deutschen Oesterreichs nationale Verluste brachten, konnten diese sich, wenn sie es auch nicht durften, Verstoßen und verlasse!!. Roman von Emile

Einzelheit auszulasten,-denn t>ie Thatsachen warm ihr im Gedächtnis, als hätten dieselben sich gestern zugetragen, erzählte Genevieve noch damit trösten, daß die Stellung der Deutschen doch trotz alledem noch eine alle anderen überragende sei — denn die Künste Taafse's und Dunajewski's erschöpften sich ja darin, diese Stellung zu untergraben. Man durfte damals das Wort Duna jewski's, daß er auch gegen die Deutschen zu regieren sich getraue, kühn und gewagt finde». Aber die Vertretung der Deutschen

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Pagina 2 di 4
Data: 09.11.1897
Descrizione fisica: 4
werden, wenn die national empfindende deutsche Bevölkerung fortgesetzt in einem verbissenen Widerstande gegen die innere.Politik erhalten wird, wenn sie ihre Lage nur mit Zähneknirschen ertragen kann, ^wenn sie nur durch Gewaltmittel und durch eine doppelte Förderung des Slaventhums sozu sagen im Zaume zu erhalten sein wird ? Solchen Zuständen treiben wir — wie es scheint — unwiderstehlich zu; denn die heutigen Parlamentskämpfe sind ganz danach angethan, den Unwillen der Deutschen zu stärken und ihren Grimm

zu verschärfen. Ohne alle Rücksicht aus die Empfindung der Deutschen hat man unter dem bequemen Sprüchlein „Es muß fein!' die Sprachenverordnungen erlassen. Noch geringer ist dir Rücksicht bei der hartnäckigen Aufrechterhaltung dieser Maß regel gewesen, welche als eine verfehlte längst auch von ihren Urhebern anerkannt ist. Und nun wird den Deutschen erst recht mit einem „Justament' begegnet uud der Vertheidigung ihrer Rechte wird im Parlamente durch das Präsidium Rechtsbruch und Vergewaltigung

entgegengestellt. Die Willfährigkeit der Majorität und ihre» Rumpf- Präsidiums konnte sicherlich wieder nur durch Ver sprechungen erkauft werden, welche neuerdings den Widerspruch, den Grimm und die verzweifelte Abwehr der Deutschen Heraussordern müssen, wenn der Tag der Einlösung dieser Versprechungen gekommen sein wird. Erfahrungsmäßig läßt das nicht lange auf sich warten und wird sich bei den Deutschen auf Widerspruch und Grimm Zorn und Unwillen häufen. Die Deutschen, welche nun durch zwanzig Jahre

ist die Förderung des Slaventhums. Desto übermüthiger aber wird das Slaventhum wer den, was nur wiederum aufstachelnd auf die Deutschen zurückwirken kann. > H - Vor dieser naturnothwendigen Wirkung der gegen wärtig eingeschlagenen Politik erbleichen alle Phantasien von Ausgleich und Versöhnung, von Völkerfrieden und ruhigem Zusammenleben der Stämme. Die Dinge' sind in Böhmen diese - Wege gegangen und werden' im ge- sammten Reiche diesen Weg gehen. Eine thörichte Poli tik, die immer nur der nächsten Verlegenheit

sein wird. Nun werden die wahren Freunde der staatsrechtlichen Ordnung, wie sie bisher bestand, zu ihren Widersachern gepreßt, werden aber die Gegner doch nicht gewonnen sein. Alles ruhige Regieren in Oesterreich muß aushören, wenn die Deutschen ge zwungen werden, nur mehr auf sich selbst bedacht zu sein, und wenn ihnen Lust und Möglichkeit verkümmert wird, auf den von ihnen gegründeten Staat, dessen Kern und Kitt sie sind, ihre Sorge zu wenden. Nochmals und nochmals muß in diesen Stürmen die Frage aufgeworfen werden: „Wohin

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Pagina 1 di 6
Data: 22.11.1900
Descrizione fisica: 6
als Bundesgenosse des Deutschen Reiches — gilt, spricht für die außerordentliche Raffinerie des päpstlichen Stuhles. Man fühlt sich ja in Rom seiner Sache bereits so sicher, daß man sich ge stattet, leisen Tadel über das wenig muthoolle Vorgehen der Wiener Regierung laut werden zu lassen, wie die jüngsten Berichte über einen Slusspruch des Papstes zu berichten wissen. „Das Geschäft ist richtig', wäre man Ange sichts dessen mit Freund Giesecke auszurufen berechtigt. Heute gibt es in Oesterreich keine politische

Partei, die den regierenden Kreisen verhaßter wäre, als die deutschnationale, und dies einzig und allein nur darum, weil diese Deutschnationalen es verschmähen, der unter dem Titel des Preußenhasses betriebenen Falsch heit gegen das Deutsche Reich solche schänd liche Kärrnerdienste zu leisten, wie die Kleri kalen und Christlichsozialen. . ° Man ist wüthend darüber, daß es unter den Deutschen dieser Monarchie noch so viel anständige, nicht käufliche Elemente gibt. Die christlichsoziale Partei

, das Machwerk eines der frivolsten, charakterlosesten Gesellen der heuligen österreichisch-politischen Welt, deren Verdienst die Bezeichnung des Ausdruckes „Preußenseuchler' ist, darf man mit gutem Gewissen als die Wiener Regierungspartei be zeichnen. Den Stempel der „Preußenseuchlerei' drückt man im heutigen Oesterreich ohne Wei teres jeder Partei auf, die nicht verläßlich reichsdeutschfeindlich gesinnt ist. Es ist dabei eine gewisse Spekulation auf die preußenseind- lichen Elemente des Deutschen Reiches

gar nicht zu verkennen. Warum spräche man denn sonst in Oesterreich nur von Preußen- seuchlerei und nicht von Reichsseuchlerei? Man will eben die allen partikularistischen Gegen sätze ausnützen, um Unfrieden unter den Deutschen zu stiften und so den deutschen Reichsgedanken hohenzollernscher Schöpfung vernichten. Auf diesem perfiden Wege soll ein Theil der Deutschen für das fromme römische Werk der Reichszertrümmerung ge wonnen werden, welches von Oesterreich aus gehen soll. Rom hält die Fäden

für dieses tückische Gespinnst sowohl im Deutschen Reiche wie in Oesterreich in seinen Händen. Hoffent lich sind die Deutschen von heute aber doch klüger geworden und lassen sich in römischen Schlingen nicht mehr so leicht fangen wie anno dazumal. Man nennt in dem mit dem Deutschen Reiche „noch immer' verbündeten Oesterreich das Deutschgefühl schlechtweg Preußenseuch- lerei. Es läßt ja wahrlich an Freimüthigkeit nichts zu wünschen übrig, wenn man in Oesterreich die Sympathie süc Preußen — *) Auszug

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Pagina 1 di 6
Data: 11.10.1865
Descrizione fisica: 6
existirten u. s. w.' Wir hingegen halten die Anschauung sür eine sehr naive, wollte man den deutschen Oester reichern die Berechtigung zum Föderalismus absprechen. Wir sind ja schon im vorhinein als Angehörige des deutschen Bundes Föderalisten und waren wir nicht demnngeachtet treue Oesterreicher? Allein leider ist bisher dieses Bundesverhältniß weder unter den deut schen Oesterreich??«, noch unter den außerösterreichischen Deutschen zum wahren Ausdruck gekommen. Dieses Bundesverhältniß muß Fleisch

und Blut, muß leben dig werden. In der Centralisation des österreichischen Reiches lag keine Möglichkeit dazu; denn wäre es zu einer Reorgamsirung des deutschen Bundes gekommen, wäre ein deutsches Parlament in's Leben getreten, so hätte die Gesammtheit der österreichischen Bundesländer doch kein Organ gehabt, um mit dem deutschen Par lamente sich in'S Einvernehmen setzen zu können. Bei der Minderzahl der Deutschen in Oesterreich hätten die übrigen Nationalitäten im Reichsrathe alle Be schlüsse

und Resolutionen des deutschen Parlamentes abS nicht das ganze Reich betreffend zurückweisen müssen. Es hätte daher immerhin durch eine festere Einigung der österreichischen Bundesländer ein solches Organ geschaffen werden müssen. Allein die „Presse' schemt dem Föderalismus der Deutschen nicht so gram zu sein, wie sie sich kurz vorher gegen den Föderalis mus im Allgemeinen ausgesprochen hat. Sie nennt den Leitartikel des Herrn v. Kaiserfeld und seiner Mei- nnngSgenossen im Grazer „Telegras' ^ ein beachtenS

- werthes Programm, welches sie mit Genugthuung be grüßt. Die Antonomisten richten in demselben an die Deutschen in Oesterreich auch die Aufforderung, sich aus Grund ihrer Nationalität zu organisiren. Die Deutschen in Oesterreich, heißt es in demselben, stehen nicht blos durch Intelligenz und Wohlstand hervor ragend da, sie sind nicht blos an Zahl jeder einzelnen Nationalität überlegen — denn eine specifisch slavische Nationalität gibt es für uns nicht — sondern sie re- präsentiren auch Oesterreichs

, dann ist leider vorläufig Preußen für Deutschland ver loren, hoffentlich aber auch Deutschland sür Preußen, da, aller Wahrscheinlichkeit nach, ersteres nicht darnach strebt, nach preußischer Fayon selig zu werden.' Da- reuf wendet sich das nämliche Blatt an die deutschen Mittel- und Kleinstaaten und sagt: „Wenn Oesterreich zuerst' bei sich zu Hause Ordnung schaffen muß und wenn Preußen aus den egoistischen Motiven dem Mut terlande den Rücken wendet, dann ist es an den deut schen Mittel- und Kleinstaaten

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Pagina 1 di 8
Data: 19.09.1900
Descrizione fisica: 8
des eröffneten, folgenschweren Wahlkampfes von größter Bedeutung ist. — Auch wir wollen zur Verbreitung dieser treff lichen Ausführungen unser Theil beitragen, indem wir daraus das folgende wiedergeben: Es ist zu dumm, zu abgeschmackt, uns mit solchen elenden Waffen zu bekriegen. Die Thatsache ist einmal nicht aus der Welt zu schaffen, daß die Deutschen im Deutschen Reiche zu derselben Nation gehören wie wir. In tausendfältigen geistigen und materiellen Wechselbeziehungen stehen wir mit ihnen. Wir sprechen

, uns dies anzudichten, um den berechnenden Patriotismus um so glanzvoller davon abzuheben, so kindisch, un ser nationales „Schwarz-Roth-Gold' zu ver bieten, um beim staatlichen „Schwarz-Gelb' nicht anzustoßen. Es ist kleinlich, unsere aufrichtig bethätigte Bewunderung, die wir dem größten Deutschen zollen, maßregeln zu wollen, um den arm seligen Ruhm zeitgenössischer österreichischer Staatsmänner nicht zu verdunkeln. Es ist so lächerlich, durch Ausweisung protestantischer Geistlicher und durch andere gehässige

Mittel eine grsunde Bewegung un terdrücken zu wollen, um es mit den Röm- lingen nicht zu verderben. Und eine Niedertracht ist es ohnegleichen, verdiente Lehrer um ihr Brot zu bringen, weil ihre nicht christlichsoziale Gesinnung ihren Obern nicht gefällt. „Aber recht wäre es Ihnen doch,' hörte ich unlängst zu mir sagen, „wenn Oesterreich dem Deutschen Reiche ein verleibt würde.' Ich blieb die Antwort nicht schuldig. Ich meine, das Deutsche Reich würde sich, wie die Dinge liegen, höchlichst dafür

bedanken, einen Zuwachs unzufriedener Völkerschaften und eine Vermehrung seiner Zentrumsleute zu er fahren. Es hieße, unseren Stammesbrüdern im Deutschen Reiche einen schlechten Dienst er weisen, ihm derlei zuzumuthen. Auf ein an deres Blatt gehört es, ob das Deutsche Reich je dulden könnte, daß ein zweites slavisches Staatsgebilde an seinen Grenzen sich aufthue. Oesterreich liegt doch dem Deutschen Reiche näher, als das bezopfte China. (Darum dreht sich der augenblickliche Kampf. D. Sch

.) Was ich hingegen auf das Lebhafteste wünsche und am ehesten sür erreichbar halte, ist die wirthschaftliche Vereinigung mit dem Deutschen Reiche. (.Für Tirol eine Lebens frage. D. Sch.) Ich gebe zu, daß die sofortige und unver mittelte Aufhebung der Zollgrenze wegen der Verschiedenheiten der Produktionsbedingungen manchen Industrie- und Gewerbszweig für den Anfang empfindlich treffen würde. Um dies zu verhüten, müßten besondere Übergangs bestimmungen getroffen werden. Sie hätten darin zu bestehen

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