.- Die Männer wurden immer deftiger, die Ausdrücke un- gewählter; ich aber ließ einspannen, zahlte die Flasche Wein nnv fuhr von dannen. k Innsbruck, 1. Dczbr. Die deutsche Frage bewegt noch fortwährend offener oder geheimer alle deutschen Ca- dinete, ohne daß biS jetzt ein Projekt zu Tage getreten wäre, das eine allseitig günstige Aufnahme erwarten ließe. Daß Graf Bernstorff vie deutschen Regierungen mit an- iiehmbarern Vorschlägen beglücken wirv, als Herr v. Beust ist wohl nicht zu hoffen
, wie denn überhaupt Preußens Initiative in dieser Sache schwerlich zu einem Resultate fuhren wird, wenigstens so lange dasselbe auf dem kurz- sichtigen Eigennutz seiner Politik beharrt. Es gibt wohl keinen Staat in Deutschland, vem es mit deutscher Politik so wenig Ernst ist, als Preußen. Dieses glaubt unv hofft mir auf sich selbst und liebt nur sich selbst. Nur indem es für jeine specifisch prenßischen Interessen durch eine Um gestaltung der deutschen Bundesverbältnisse zu gewinnen hoffen kann, kümmert
eS sich um Deutschlanv. D.utsch- lanvs Ebre jedoch, seine Macht unv Größe ist ihm eine fremde Sache. Und so ist leider auch vou der preußischen Ämnmer im günstigsten Falle nemlich, wenn die Fortschritts partei, als Vertreterin der deutschen Politik, den Wahlsieg erringt, nichts Gntes für Deutschland zu erwarten. Der Vorwurf, welchen jüngst die „Ostd. Post- der deutschen Neformpartei machte, daß dieselbe vie Freiheit der Einheit opfere, wäre für dieselbe leicht zu tragen, wenn sie ihre Bestrebungen für die Zinheit
auf alle deutschen Länder ausdehnte, ja dieser Vorwurf dürfte sich leicht gegen die Bestrebungen der Deutschösterreicher umgekehrt zurückgeben lassen, da diese der partikularen Freiheit die deutsche Ein heit opfern, wenigstens augenblicklich durch den Lau eines österreichische» CeiitralstaateS. Welcher Vorwurf schwerer wiegt, ist so lange nicht zu entscheiden, bis feststeht, ob Freiheit oder Einheit als erste Grundbedingung für das Wohl Deutschlands gilt Schade, daß es dermalen die verschiedenen deutschen
. im Frieden nicht finden. Aber die Raschheit eines solchen BnndeS wird der vereinigten Macht nicht ge statten, sich zu entfalten und zu wirken, wie eS ihr im an dern Falle möglich wäre. Auch fürchten wir sehr, daß das Friedensinorgenrrth, das nnS diesmal von Westen her enr- gcgcnleuchlet. und das doch nur ein trügerisches sein kann, die ruhigen Deutschen noch mehr beruhigen und ihre bereits aufgerafften Kräfte nieder ermatten lassen wird. Die Frage wirv nicht mehr dringend erscheinen, unv der Bundestag