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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 16.09.1895
Descrizione fisica: 4
Wenn wir uns die Zeit vor 5t> Jahren vergegenwär tigen liegt ojnvärtS von der heuligcn Reichsgrenzc ein Ver. breitungSgcbicl der deutschen Sprache vor uns, das bis an die Grenzen Asiens und bis tief in die Balkan-Halbinsel hinein sich erstreckte. In den gebildeten Kreisen Rußlands war das Deutsche die Umgangssprache, weit mehr als Französisch und auch mehr als die damals noch gering geschätzte Landessprache, und der Hof, an dem das Deutschthum in den deutschen Fürstentöchtern eine ieste Stütze

fand, ging mit gutem Bei- spiel voran. In Armee und Verwaltung waren die einfluß reichsten Stellen in den Händen von Deutschen, glänzende Namen der deutschen Gclchrtenwelt zierten die Lehrstühle der Universität Dorpat und überall öffnete sich deutschem Ge- Aerbefleiß und deutscher Unternehmungslust ein weites Feld. Und heute? Die deutsche Universität ist russifizirt, der Frei brief der Ostseeprovinzeii von rücksichtsloser Hand zerrissen, überall wird das Deutschthum verfolgt unv

sich um Unterthanen des russischen Nachbars, mit denen nach Blieben umzuspringen, ihn Nie mand hindern kann. Einen ähnlchen RückgangdeS DeutschthumS sehenwirin Ungarn. Auch dort ist das Deutschthum seil den vierziger Jahren aus allen Stellungen im Staate verdrängt. Wo sind die deutsche» Städte hingeratheu, die einst durch das Ungarlar.d zerstreut waren. Das alte Ofen hat den Neigen eröffnet, als es an die Eutnationalisirung ging, man hat ihm einen magyarischen Namen gegeben und seinen deutschen Bewohnern

die Mutter sprache verboten, hat sie iu der Stadtverlrelung mundtodl gc macht, alle Bildungsstätten vom Theater bis zur Schule ihnen gesperrt und sie in das Lager des MagyarenthumS getrieben. Und wie die Geschäftsleute und wie die Studierten, die vor wärts kommen wollten, ihre ehrlichen deutschen Namen abzu legen begannen und über Nacht die behördliche Namcn- änderungSmaschine durch Gewährung magyarischer Namen Tausende von Deutschen in Vollblut-Magyaren venvandel'.e, so verschwanden auch die alten

deutschen Städtenamen von dci Landkarte und magyarische Sprachungeheuer traten an ihre Stelle. Aus Neusohl wurde ein Beszterczcbanya, aus Stuhl Weißenburg ein SzekeSfchervar u. s. w. Die Namen Alten- bürg, Erlau, Fünfkirchen, Gran, Eroßwardein, Oedenburg mit einer fast rein deutschen Bevölkerung von 27.VM Seelen, Preßburg, Raab und viele andere sind beseitigt worden, wie man ein Firmenschild neu anstreicht. Dem wackeren deutschen BolkSstamm in Siebenbürgen, der den Deutschen im übrigen Ungarn

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Pagina 2 di 4
Data: 04.11.1897
Descrizione fisica: 4
Nr. 252 ZeituugsstjüMk!! Äder dcu Deutschen Kolkstag m KM. Wie bei der hohen Bedeutung des in Bozen abge haltenen deutschen Volkstages nicht anders' denkbar, wid men alle deut schfreisinnigenundnationalen Journale Oesterreichs und Deutschlands dieser erhebenden Manifestation des deut schen Volkes in Südtirol die fympatifcheste Aufmerk samkeit und veröffentlichen über den Verlauf der Ver sammlung und des Festabends eingehende Berichte. Der Bozner Korrespondent der „Neuen Freien Presse' schreibt

: Es tagt in Tirol! Der Jubel, mit welchem heute die deutschen Abgeordneten hier empfangen wurden^ die überaus zahlreiche Beschickung des Volkstages nicht nur aus den Städten und Märkten, sondern auch aus den Thälern bis hoch hinauf in das Gebirge beweisen, daß der Aufschrei des um seine Existenz kämpfenden deutschen Volkes auch hier in der unmittelbarsten Nach barschaft des Dipauli'schen Wahlbezirkes vernommen wurde und einen lauten Widerhall geweckt hat. Der reiche Fahnenschmuck, in welchem heute

trotz der temperamentvollen, stürmisch acclamirten Ausführun gen der Redner, die, noch warm von der mehr als drei- ßigstündigen Schlacht im Abgeordnetenhause, hiehergeeilt waren, durchaus würdig und gipfelte gleich dem Inns brucks Parteitage in einer einstimmig angenommenen Resolution, welche den deutschen Minoritätsparteien den Dank und das vollste Vertrauen ausspricht und die Hal tung der anderen deutschen Abgeordneten als nationalen Verrath brandmarkt. Im „Neuen Wiener Tagblatt' lesen

wir: Zu einem deutschen Volkstage hatten sich Sonntag Männer aller deutschen politischen Parteien, selbst der katholischen Volksparlei, in Bozen versammelt und in bedeutsamer, begeisternder Weise trat in dieser Versammlung die zunehmende Eintracht aller Stammes genossen Oesterreichs zu Tage. Die Hauptredner der Versammlung ivaren der Bürgermeister von Bozen Tr. Perathoner und die Abgeordneten Dr. Groß und Wols. Namentlich die Rede des Abg. Dr. Groß ent rollte ein klares Bild der gegenwärtigen Situation, legte

die Kampfesziele, die Pflichten und das unbeugsame Streben der Vertreter des deutschen Volkes dar. Groß und Wolf gedachten, wozu wohl der Ort der Versamm- luna besonders anregte. Jeder in seiner Tonart, der Stel lung der katholischen Wolkspartei. Das Verhalten Dr. Kathrei n's erschien dem Abg. Groß als das markan- H'apa Durchlaucht. Roman aus der österreichischen Gesellschaft 29 von Edith Gräfin Salburg. Die Erzherzogin machte sich die heftigsten Vorivürfe, daß sie es gewesen, die diesen Heiratsplan

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Pagina 1 di 4
Data: 13.07.1893
Descrizione fisica: 4
» >« M illuM. AnterZaitiings-AeilligM EinunMnstigDer Jahrgang. M iandw^ Veilagm „Lekwim'. ^>L1S8 Jer deutsche Parteitag i» Mi. Der in Cilli am letzteil Sonntag abgehaltene deutsche Parteitag hat einen äußerst erhebenden Ver lauf genommen und den Beweis geliefert, daß die Deutschen Untersteiermarks, weit entfernt, sich durch daS Verdrängen der Slovenen und die erlittene» Verluste einschüchtern zu lassen, fest entschlossen sind, die Sache ihres Volksthums mit Ernst und Nach druck zu vertheidig

?». Er hat weiter gezeigt, daß diese unsere Stammesbrüder, welche, im heißen Kampfe stehend, wohl am besten zu beurtheilen wissen, waö den Deutschen nothwendig ist, von Streitigkeiten unter den Deutschen nichts wissen wollen, und daß sie vielmehr nur von dem einigen und zugleich nach drücklichen Vorgehen aller Deutschen Erfolge er warten. Wenn die Regierung bis jetzt noch geglaubt hat, die Deutschen der Alpenländer würden die fort gesetzte Begünstigung der Slovenen auf Kosten des deutschen Besitzstandes noch länger

ruhig hinnehmen und ihre Geduld sei unerschöpflich, so hat die vor gestrige Versammlung in der schönen Sannstadt diesen Wahn wohl gründlich zerstört. Das Ergebniß dieser Versammlung ist eine kräftige Mahnung an die deutschen Abgeordneten, nicht länger mit einem ener gischen Vorgehen zu säumen; eS ist aber auch ein Ruf an die Teutschen der mittleren Steiermark und des Oberlandes, sowie vor allem der Landeshaupt stadt, sich wärmer als bisher der bedrängten Stam mesbrüder im Süden anzunehmen, ein Ruf

, den wir auf daS nachdrücklichst« unterstützen und der auch nicht ungehört verhallen wird. Die in Cilli versammelten Vertreter der Deut schen Untersteiermarks beschlossen, angesichts der gegen wärtigen politischen Lage folgende Kundgebung: 1. Die Deutschen des Unterlandes betrachten die Erhaltung und Förderung des Deutschthums als lei tenden politischen Grundsatz, dem alle übrigen In teressen unterzuordnen sind. Deßhalb bilden hier alle Deutschen Eine Partei, welche Alles unterstützt, was dem Deutschthum nützt, hingegen AlleZ

bekämpft, waS demselben schaden könnte. 2. Die deutsche Sprache muß als Amts-. Dienst- und Staatssprache anerkannt werden. Diese Forderung ist nicht nur durch die Geschichte und die Stellung der Deutschen in Oesterreich ge Donnerstag den 13. Juli rechtfertigt, fondern sie entspricht geradezu dem Staatsbedürfnisse und sie muß erfüllt werden: ;ur Hebung des wirthschaftlichen Verkehrs und der all gemeinen Kultur, zur Erhaltung des österreichischen Staatsrechtes und des gemeinsamen Heeres, zur Sicherung

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Pagina 1 di 8
Data: 04.11.1904
Descrizione fisica: 8
sind im vor hinein zu bezahlen. Manuskripte werden nicht zurückgesandt. L « m z Mit 52 UiiterhaltiiW-Vcilailell. « WNA 9tr. Schnstleiiung: Korilplatz. Freitag, den t November 19V4. ^ernspr-chsielle: «r. »u«. C4. Jahrg« Die Ernennmig deH Prof. Randa zum tschechi schen Lmidsmaunminister hat als natürliche Reflex, bewegung auf deutscher Seite die Forderung nach Ernennung eines deutschen LandsmannministerZ Hervorgerufen. Es hat sich bereits eine ganze Reihe von deutschen Abgeordneten dafür ausgesprochen

von den Deutscheil gehalten wird und wie sehr^ «nyn den tschechischen Vertrauensmann im. Rate der Krone, gewitzigt durch die Erfahrung, fürchtete So har sich bei vielen Deutschen die Ueberzeugung gebil det. daß dem einseitigen Einflüsse des tschechischen LandZmannlninisters durch die Ernennung eines deutschen Landsmannministers begegnet werden müsse. Aber so viele Anhänger diese Meinung auch hat. insbesondere in den,. Sudetenländern, so hat sie Aoch fast eben foviele Gegner, teils aus prinzipiellen Gründen

, teils weil die Stellung eines deutschen Landsinannministers so außeror dentlich schwierig ist, daß es auch dem Besten kaum möglich sein würde, sie so auszufüllen, wie es im Interesse des deutschen Volkes nötig sein wiiüde. Es liegt uns die Aeußerung eines hervorragenden Die Zmmcil am GanM Roman nach dein Französischen von Otto Landsmann (Nachdruck verboten.) (3S. Fortsetzung.) 27. Kapitel. Die Totenstätte. Gaston hatte eine eiserne Natur, aber die Auf regungen der verflossenen Nacht in Bithur

sie den Ganges hinauf. Der. heilige Strom war. an dieser Stelle von imposanten: Anblick. Wie ein Spiegel glitzerte die ungeheure Wasserfläche, welche mit majestätischer Ruhe ^Hahinfloß, in der Sonne. Als keine Vege tation Hie Blicke über die flachen und nackten Ufer Hinderte, sahen sie in der Ferne die Ebenen Ben-» deutschen Parlamentariers vor. welcher die Mei nung mlsspricht, daß die Institution der Lands- mamrministec überhaupt von den Deutschn» viel eher zu bekämpfen, als weiter zu entwickeln

ist. Was dann, wenn auch alle anderen Nationen ihre Vertretung im Ministerium fordern? Werden sich die Deutschen über eine Person einigen können und wird diese nach ihrer Parteistellung nicht bei den Deutschen selbst Schwierigkeiten finden? Auch ist gewiß zu berücksichtigen. Z>aß die deutschen Par teien gcgenüebr der Regierung an Unabhängig keit verlieren, wenn ein Vertrauensmann der Deut schen in diesem Ministerium sitzen würde. Sicher ist auch, daß ein deutscher Landsmannminister al lein noch nicht die Gewähr bieten

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Pagina 1 di 4
Data: 31.01.1887
Descrizione fisica: 4
WNML.Ä'K? >^.UN»»tU»lUtteNr .,,,..». . . TzÄKNWS KK-^'K««^! -UM ^ ^ MKUz.W.'?« WN WM WRRsZ MZWH NNWKNSÜ.K ^ ^ »-ANWÄLK5 Mi 52 Mfir. ZlnwMÄzK^Skikgm MlfUlldviKZWkr ZMglMg. M 24 Imilw. S-ilazm „AMmm'. M 24 Wontag den A. Jänner M? Die ««erschrockene Hiersöh«n«g. Das ist eine ganz eigenthümliche Art Einen zu gewinnen und zu besänftigen: Ihn gänzlich nie derschlagen zu wollen! Diese Methode wird nun schon geraume Zeit den Deutschen gegenüber an gewendet, ganz besonders ist sie jetzt im Schwünge

gegenüber den Deutschen Böhmens. „Ihr müßt Euch ergeben!' wird ihnen zugerufen; „und dann soll Euch nichts geschehen ' Nun die Deutschen lachen dieser Aufforderung und sie antworten: „In alle Ewigkeit nicht.' Die neuen Prazak'schen Sprachenerlässe wurden mit dem Austritte der Deutschen aus dem Landtage erwidert. Darauf tönten von allen Zinnen die Versöhnungsfanfaren und Bedauernflöten der Tschechen und Offiziösen. Bald aber stieg ihnen die Hoffnung großer Er folge in die Nase und da eben Bismarck

den deutschen Reichstag aufgelöst hatte, so mußte auch bei uns „Nnerschrockenheit' gezeigt werden; es müßten wenigstens — mit einem kleinen Rech nungskniffe ließe es sich machen — die Landtags- mandate der deutschen Querköpfe für erloschen erklärt werden. Der allezeit versöhnliche tschechische Großgrundbesitz — dessen Organ für Lug und Trug das Wiener „Vaterland' erst jüngst die Parole ausgegeben: Die Deutschen müßten gede müthigt, gepeitscht und schließlich massakrirt wer den — setzte

die Nichtigkeitserklärung der deut schen Mandate durch, so wie früher auf Antrag eines seiner Mitglieder, des Fürsten Schwarzen berg, über die Anträge Plener zur Tagesordnung übergegangen wurde. Diesmal übernahm es der Oberstlandmarschall Lobkowitz — wenigstens doch nicht aus deutschem Geschlechte! — den Kampf bis auf's Messer mir wenigen deutschen Worten einzuleiten und dann mit vielen tschechischen vol lends anzukündigen. Dieser Kampf bis aufs Messer wird natKlich abermals mit der unsterblichen Versöhnung verbrämt. Es handle

vor der Leidenschaft, die ihn wie ein Glnth- strom überfluthete. Alle seine Kräfte wollte er daran setzen, sie zu erringen. Er, der abgesagte Feind der Ehe, fand plötzlich, daß er nur als Gatte dieses süßen Ge schöpfes ein menschenwürdiges Dasein führe«! konnte und daß seine vielgepriesene Freiheit ein Nichts war. Gelegenheit zu geben, sich auszusprechen! Die Herren glaubeu eben, ihre Bündele! sei schon zu solcher Macht gediehen, daß sie in der Lage wären, den Deutschen eine erkleckliche Anzahl von Man daten

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Pagina 2 di 4
Data: 21.08.1895
Descrizione fisica: 4
nicht 'wünschen und sich ihrer' beutereichen heu tigen Stellung von Herzen erfreuen. Bliebe von den vorge schlagenen Wegen nur der Zusammenschluß-5>et Deutschen und der Ausgleich mit den Tschechen. Betrachten wir zunächst die Aussichten für den letzteren. Dcr Verfasser dcr gestern von uns zum Abdrucke ge brachten Wiener Korrespondenz des Münchner BiSmarckoy ganeS meint, daß dcr Ausgleich des Zahns 1390 die richtige Fährte bot. Wir sind dieser Meinung schon deßhalb nicht, weil die Antwort des tschechischen

was-sie wahrnahm, war beretts genug, um sich wie ein Schwert ihr ins Hxrz zu bohren. Es war an einem nebelgrauen Morgen, Gabriele stcind' am Fenster ihres hübschen WoHvgemachs und blickte hinaus auf das in ein dichtes Grau geht Mek. Sie ivar Min mit ihrem KiM Nur PaÄv weilte 'in ihrer Nähd.) Ihr Gatte hatte sich schon seit zwei Tage» nicht blicken lassen und Die Verluste, welche bei der Fortsetzung deS Kampfes zu er- warten-Pnd, liegen Hast ausschließlich auf deutscher Seite. Die Deutschen werden so wenig

umsomehr, wenn man noch die den tschechischen Expansiv bestrebungen zu Gute kommenden ökonomischen Erscheinunzen in Betracht zieht, welche an die Srelle der deutschen Arbeiter, dessen Ltslläarck ol 'Iike ihn westwärts drängt, ,'allerortS: tschechische Nachschübe setzten. Mit dem Ausgleiche mit den Tschechen hat es also noch seine guten Wege, die leider weit und von noch nicht absehbarer Länge sind. . Wäre eS aber den Deutschen Ernst mit ihrem,-nationalen Streben, würde dieses Volk erkennen

, daß es sich nur auf sich selbst zu stützen vermag und keine Hilfe von rechts und links zu erwarten hat, so wäre der Zusammenschluß aller Deutschen — mit Ausnahme der Konservativen (sprich Klerikalen), welche vorläufig nicht dafür zu haben sein dürften — das einzige Mittel, um wenigstens weitere Abbröckelungen deö nationalen und sreiheitlichen Besitzstandes aufzuhalten! Dieser Zusammenschluß hängt nur von dem Willen dcr Deutschen allein ab; hiebei bedürfen sie nicht der Zustimmung einer anderen Nation. Die Vortheile

eines Zusammenschlusses der Deutschen in nationalen und sreiheitlichen Dingen brauchen wir heute nicht auseinanderzusetzen. Aber leider — auch da hin hat eö seine guten Wege. Wir dürfen, Gott sei eS ge klagt, nicht hoffen, daß die Verblendung. auf altlibcralcr wie nationaler Siile, welche jede Verständigung unmöglich macht, so bald erweichen wird. Dafür sorgt ja die liberale Tagespreise in Wien eben so gut, als die nichtliberale und die sogenannte nationale Wiener Tagesprcsfe die Geschäfte der Tschechen

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Pagina 2 di 4
Data: 20.08.1895
Descrizione fisica: 4
Zn der ausnahmslosen Nachgiebigkeit der Männer des Bürgerministeriums gegen die nationalen und autonomistischen Wünsche der Polen findet der Autor den Hauptfehler der Deutschen, welchen diele in der Vergangenheit sich zu schulden kommen ließen und fährt dann fort mit folgenden interessanten, wenn auch nicht durchaus zu billigenden Bemerkungen: Es liegt uns fern, die Männer wie He rbst, GiLkra, HaSner u. A. der bewußten Schädigung des Deutschthums anzuklagen; sie betrachteten sich unzweifelhaft

als gute und aufrichtig deutsch-österreichisch gesinnte Patrioten. Allein staats männischen Scharfblick und nationale S Selbstbewußtsein können wir ihnen um so weniger zugestehen, als das Motiv ihres Verhaltens und Handeln« vorwiegend in-dir Antipathie gegen — die Tschechen wurzelte. Um einer Verständigung mit diesen ungeltMenj ja gehaßten Landesgenossen auszuweichen, um über sie die. Herrschaft zu erringen und zu befestigen, gaben die Deutschen aus Böhmen und Mähren die kostbarsten staats rechtlichen

Und nationalen Güter preis. Man versteht die Politik der ehemaligen „Verfassungspartei' und deS deutsch- liberalen „BürgerministeriumS'' nur unter dem Gesichtswinkel des nationalen und politischen, ja auch gesellschaftlichen und wirthschastlichen Antagonismus zwischen den Deutschen und den Tschechen. Waren Galizien, die Bukowina, Dalmatien, Zstricn. und Trieft (vielleicht auch noch das Trentino) nach GiSkra'-S Wunsch abgestoßen, dann verblieb den Deut schostcr reichern nur das tschechische Volk als national

-politischer Geg ner, mit dem man hoffte, alödann leicht „fertig' werden zu können; die Sloveiien in Stciermark, Krain und Kärnten kamen gar nicht in Betracht. Das Beust'sche Wort von dem „An-die.Wand-drückcn' der Tschechen bezeichnete mit eiiiem Schlage den -Kern dieser verhängnisvoll kurzsichtigen Partci- Politik, als deren Begründer und Vertheidiger die Deutschen aus Böhmen und Mähren zu betrachten sind. Die Folgen dieser Politik waren in mehrfacher Hinsicht für Oesterreich und fpr die Deutschen

'der Deutschböhtnm verletzte das Selbstgefühl der. übrigen Deut schen in Oesterreich; es entwickelte sich im Schoße der Deutsch liberalen selbst mancher Gegensatz (mim denke nur an -die Spaltung der steierischen Autonomisten!), namentlich ckuch deßhalb, weil diesen liberalen Deutschböhmen die durch Natkr, Geschichte und cigenaUige Entwicklung verschieden gestalteten Zustände mid Verhältnisse unter den Deutschen in den ösier- reichischen Alpenländern theils unbekannt waren, theils belÄtg« loS erschienen

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Pagina 2 di 6
Data: 10.10.1895
Descrizione fisica: 6
ist die Vereinigte Linke? Sie ist die Rechts nachfolgen» jener großen, ursprünglich alle Deutschen um fassenden Partei, deren Anschauungen sich mil den Anschauun gen des gefammten deutschen BürgerthumS deckten und welche die Trägerin der von den Machtinhabern der fünfziger Jahre verfolgten Ideen eines deutschen, modernen, parlamentarisch regierten Staates war. In dem Kampfe mit den reaktionären Bestrebungen blieb diese Partei damals siegreich und an sie war dann die Aufgabe herangetreten, die damit errungene

der Negie- ruugSgeschäfte übernimmt, das in seiner Zusammensetzung für die größte Partei der Deutschen eine eklatante Bestätigung ihrer Einflußlosigkeit bedeutet. Wir wollen heute über dieses Kabinet nicht sprechen — möge es sonst sein wie es wolle, eines ist es sicher; es ist vor allem der lebendige Beweis da für, daß die Deutschen Oesterreichs unter der Führung der Herbst und Plener das Vertrauen in ihre Eignung zur Füh rung der StaatSgeschäfte eingebüßt haben. Und was hat die Linke darauf zu sagen

— nichts, als daß sie an ihren hun dertmal verlassenen Prinzip! .'ii festhalten wolle, daß sie die Thaten deS KabineteS abwarten wolle und daß sie „etwas in Sozialpolitik' machen werde. Darf dicö die Antwort einer Partei sein in einem Momente, wv die Wählerschaft auf das Stichwort lauscht? Ist dies die ganze Weisheit der „Führer' der Deutschen in Oesterreich? Und trabt damit ihre Mähre zum Stalle? Wahrlich diese Weisheit ist nicht größer als jene, welche wir von nationaler Seite jüngst vernommen

haben und welche sich in dem geistvollen Worte „Aufräumen' er schöpfte. Womit aufgeräumt werden soll, wurde freilich nicht näher bezeichnet. Es genügt offenbar in dieser Zeit, wenn nur „aufgeräumt' wird. Und solche Impotenz macht sich gegenüber einer Lage, welche das ganze politische Nervensystem der Demschen in Spannung versetzen müßte, breit. Als die Siebziger und Sechzigerjahre den Deutschen Oesterreichs nationale Verluste brachten, konnten diese sich, wenn sie es auch nicht durften, Verstoßen und verlasse!!. Roman von Emile

Einzelheit auszulasten,-denn t>ie Thatsachen warm ihr im Gedächtnis, als hätten dieselben sich gestern zugetragen, erzählte Genevieve noch damit trösten, daß die Stellung der Deutschen doch trotz alledem noch eine alle anderen überragende sei — denn die Künste Taafse's und Dunajewski's erschöpften sich ja darin, diese Stellung zu untergraben. Man durfte damals das Wort Duna jewski's, daß er auch gegen die Deutschen zu regieren sich getraue, kühn und gewagt finde». Aber die Vertretung der Deutschen

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Pagina 2 di 4
Data: 09.11.1897
Descrizione fisica: 4
werden, wenn die national empfindende deutsche Bevölkerung fortgesetzt in einem verbissenen Widerstande gegen die innere.Politik erhalten wird, wenn sie ihre Lage nur mit Zähneknirschen ertragen kann, ^wenn sie nur durch Gewaltmittel und durch eine doppelte Förderung des Slaventhums sozu sagen im Zaume zu erhalten sein wird ? Solchen Zuständen treiben wir — wie es scheint — unwiderstehlich zu; denn die heutigen Parlamentskämpfe sind ganz danach angethan, den Unwillen der Deutschen zu stärken und ihren Grimm

zu verschärfen. Ohne alle Rücksicht aus die Empfindung der Deutschen hat man unter dem bequemen Sprüchlein „Es muß fein!' die Sprachenverordnungen erlassen. Noch geringer ist dir Rücksicht bei der hartnäckigen Aufrechterhaltung dieser Maß regel gewesen, welche als eine verfehlte längst auch von ihren Urhebern anerkannt ist. Und nun wird den Deutschen erst recht mit einem „Justament' begegnet uud der Vertheidigung ihrer Rechte wird im Parlamente durch das Präsidium Rechtsbruch und Vergewaltigung

entgegengestellt. Die Willfährigkeit der Majorität und ihre» Rumpf- Präsidiums konnte sicherlich wieder nur durch Ver sprechungen erkauft werden, welche neuerdings den Widerspruch, den Grimm und die verzweifelte Abwehr der Deutschen Heraussordern müssen, wenn der Tag der Einlösung dieser Versprechungen gekommen sein wird. Erfahrungsmäßig läßt das nicht lange auf sich warten und wird sich bei den Deutschen auf Widerspruch und Grimm Zorn und Unwillen häufen. Die Deutschen, welche nun durch zwanzig Jahre

ist die Förderung des Slaventhums. Desto übermüthiger aber wird das Slaventhum wer den, was nur wiederum aufstachelnd auf die Deutschen zurückwirken kann. > H - Vor dieser naturnothwendigen Wirkung der gegen wärtig eingeschlagenen Politik erbleichen alle Phantasien von Ausgleich und Versöhnung, von Völkerfrieden und ruhigem Zusammenleben der Stämme. Die Dinge' sind in Böhmen diese - Wege gegangen und werden' im ge- sammten Reiche diesen Weg gehen. Eine thörichte Poli tik, die immer nur der nächsten Verlegenheit

sein wird. Nun werden die wahren Freunde der staatsrechtlichen Ordnung, wie sie bisher bestand, zu ihren Widersachern gepreßt, werden aber die Gegner doch nicht gewonnen sein. Alles ruhige Regieren in Oesterreich muß aushören, wenn die Deutschen ge zwungen werden, nur mehr auf sich selbst bedacht zu sein, und wenn ihnen Lust und Möglichkeit verkümmert wird, auf den von ihnen gegründeten Staat, dessen Kern und Kitt sie sind, ihre Sorge zu wenden. Nochmals und nochmals muß in diesen Stürmen die Frage aufgeworfen werden: „Wohin

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Pagina 1 di 4
Data: 05.10.1887
Descrizione fisica: 4
wurde, ist der Zweck dieses Schrittes: Durchsetzung der deutschen Forderungen bis auf die Letzte, nicht mehr aus dem Auge zu lassen. Die Tschechen täuschen sich gar sehr, wenn sie meinen, eine Art „Ausgleich' werde die Deut schen in den Landtag zurückführen; es werde den Deutschen Einiges zugestanden. Einiges ab gezwackt und so ein fauler Friede zu Stande gebracht werden. Die Sache steht ganz anders. Die Deutschen verlangen von den Tschechen gar nichts, dieselben haben also auch nichts zuzuge stehen

oder zu verweigern. Die Deutschen ver langen Licht und Luft für ihr Volksthnm in Böhmen — Lebensbedingungen, an denen sich nichts absparen läßt. Die Deutschen verlangen nur ihre Freiheit, ihre Loslösung von der tschechi schen Umgarnuug — das verlangen sie aber voll und ganz. Die Deutschen als Volk for dern von den Tschechen weder daß sie deutsch lernen, noch daß bei ihnen, wo sie unvermischt sitzen, die deutsche Sprache Recht und Gebrauch habe. Mag der Staat seine Rechte geltend ma chen und festhalten. Dafür

können aber die Deut schen den Tschechen in Bezug auf die tschechische Sptache im geschlossenen Sprachgebiete keine Zugeständnisse machen. Da die Deutschen als Volk den.Tschechen keine Bedingungen machen, so können sie auch von ihren Forderungen nichts abhandeln lassen. Sie brauchen die Aufhebung der Sprachenverordmmgen gerade so wie einen deutschen Senat beim Oberlandesgerichte u. s. w. Bei Verhandlungen zwischen Deutschen und Tsche chen könnte es sich höchstens um die Form han- deln. in welcher den Deutschen

die verlangte Genugthuung zü Theil werden soll. Völlige Freiheit vmn HM^Henthume dort, wo altes deutsches Gebiet ist — Freiheit der Entwicklung für die Deutschen, dort wo sie von Altersher mit Slaven zusammenwohnten — das muß er reicht werden. Allgemeine Gesichtspunkte, wie das Vorstehende, taun die Presse ausstellen; ge nauere Fixiruug der Forderungen in allen Ein zelnheiten muß den Vertrauensmännern des Vol kes, den Abgeordneten — nicht jedem Einzelnen, sondern nur allen in ihrer Gesammtheit — über lassen

bleiben. Zu Anregungen jedoch ist die Presse berufen; sie erfüllt damit nicht blos ihren Zweck, sie genügt damit ihrer Wicht. Eine solche Anregung wurde unlängst dahin gegeben, daß das alte Gebiet der Deutschen von der in der Zeit der Aera Taaffe eingegriffencn Sprachbesudelung wieder freigemacht werden müsse. Alles was den Deutschen dort Tschechisches aufgedrungen wurde das muß als ein Zeichen der Unfreiheit unseres Volkes seiner Entrüstung weichen. Diese Forde rung wird ohne Zweifel erhoben

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Pagina 1 di 8
Data: 22.10.1908
Descrizione fisica: 8
, daß die bei- ^ den tschechischen Minister Dr. Fiedler und Prasch^'k j ihre Demission gaben. Es wird allerdiegs bei der Überreichung des Temissionsgefuches bleiben, da die Demission vom Kaiser nickt wird angenommen lvsrden. Für die deutschen Minister lag ein Grunü nichr vor, ebenfalls die Temmission /,u geben, und so wird das Kabinett vorläufig keine Verände rung erleiden. Unterrichtsniinister Dr. Märchen hat sich über die Situation klar und deutlich in folgender Weise a»sgesproä>en: Ein Rücktritt der deutschen Minister

erschein: im gegebenen Augen blicke nieder statthan, noch zweckmäßig. Bisher hat keiner der deutschen Minister aus den Kreisen der Abgeordneten und Wählerschaft den Wunsch zu hören bekommen, daß sie ihre Stellung im Kabinett ausgeben sollen. Ein in jeder Richtung so weittra gender Schritt könnte von den deutschen Ministern nur im vollen Einvernehmen, mit ihren Parteien unternommen werden. Die deutschen Minister sind in sachlicher Beziehung verpflichtet, ihre Posten im Kabinett nicht auszugeben solange

eine Mög»- lichkeit besteht, die Interessen der Deutschen- mit Aussicht aus Erfolg zu vertreten. Es wäre aus politischen und taktischen Gründen unrichtig, ge rade in dem jetzigen, vielleicht entscheidenden Au genblicke, die Flinte ins Korn zu wersen. Venn je ein Moment schwierig war. und die Stellung der deutschen Minister im Kabinett zu einer nichts weniger als beneidenswerten machte, so ist es mit Rücksicht auf die Größe der in der augenblicklichen Situation .gelegenen Verantwortung gewiß

der gegenwärtige. Man wird es gegenwärtig wohl ver stehen, daß das leitende Motiv für dasi Ausharren der deutschen Minister auf ihren Posten in dem Der verheimlichte Sohn Roman aus dem Englischen frei bearbeitet von Hermine Frankenstein. (Nachdruck verboten.) (34. Fortsetzung.) IL. Kapitel. Die große Uhr in dem Schloßhose hatte längst die Stunde der Mitternacht verkündigt, die.Gäste 'hatten sich aus ihre Zimmer zurückgezogen: und zur Ruhe begeben, und tiefes Schweigen und nächtliches Dunkel lagen

: .zurem Grunde anzunehmen, weil der im böhmi schen- Landtag unter Muhilse des Obersrlan'dmar- ''ä'alls nmernominene Vorstoß gegen die Deutschen hauptsächlich von dein- feudaüoniervativen Groß grundbesitz ini-enieri wurde, wie ja auch die unter dem diretten Einflüsse der Feudalen stehenden tschechischen Agrarier die wildesten Ztürmer gegrn Sie Tenrschen ivaren. Man wollte wieder einmal die 'Unfähigkeit der Deutschen zu positiver ZtaalS- Politik beweisen und ihnen selbst die Zchu!d 'chiebcn

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Pagina 1 di 8
Data: 11.06.1887
Descrizione fisica: 8
» Vsaier. ». G. Daub«<k 1^. M 52 Mstr. Anterßaltungs-Veilsgek ?M^MöVlkk)!Mßk IllAglMg. und 24 ianilw. Veiltigen „Äetonom^ M 130 Samstag, dm 11. Juni 1887. Zur Abwehr. Bemerkungen über die Thätigkeit des deutschen Schulver eins in Südiirol von Dr. Julius Perarhoner. Vor Kurzem erschien in der „Deutschen Wochen schrift' ein Aufsatz, der die Ueberschrift „Zu .„in Südtirol'' trug und von Dr. Mupperg unter zeichnet war. In diesem Aufsatze wurde die Thä tigkeit des deutschen Schulvereins in Südtirol

, den darin enthaltenen Irrthümern entgegenzutreten. Wenn Dr. Mupperg erklärt, daß der Religions unterricht inPfatten noch gegenwärtig ita lienisch ertheilt wird, so ist dies einfach un richtig; richtig ist nur so viel, daß der Kate chet durch Mittelspersonen wiederholt an den „Deutschen Schulderem' die Znmuthung stellte, man möge ihm 200 fl. Subvention verleihen, dann werde er den Religionsunterricht in deut scher Sprache ertheilen und daß ich mich weigerte, dieses Gesuch zu befürworten, weil ich der Mei

nung bin, daß an einer deutschen Schule auch der Religionsunterricht deutsch ertheilt werden muß und daß die Unterrichtssprache nicht vom Belieben des Katecheten abhängt. Die weitere Angabe Dr. Mupperg's — welche übrigens mit den Schulverhältnissen nichts zu thun hat — daß die Deutschen von Luserna bei „ihrem' Gerichte in Borgo nicht die deutsche Sprache gebrauchen 'dürfen, widerlegt sich durch den Hinweis auf die Thatsache, daß die Luseruer gar nicht in Borgo gerichtszuständig find, son dern

ich einige für sich sprechende Belege. Vor wenigen Monaten er suchten mich „die Deutschen' in St. Sebastian, ich möchte für sie ein Gesuch an den Landtag auffetzen, um Lostrennung von der Gemeinde Folgaria, weil sie von derselben wegen ihrer deut schen Gesinnung angefeindet werden zc. Der Brief dieser „Deutschgesinnten' Sebastianen war aber — italienisch abgefaßt. Vor ewigen Ta gen war einer meiner hiesigen Freunde auf einem Ausfluge auch nach St. Sebastian gekommen, wo selbst er von einer Schaar Kinder in wälscher Sprache

angebettelt wurde. Er zog eine Hand voll Münze aus der Tasche und versprach, jedes Kind zu betheiligen, das ihn deutsch anspreche. Er wurde jedoch nicht um einen Kreuzer ärmer. Vom Deutschthum in St. Sebastian finden sich leider nur mehr geringe Spuren; ich wäre aber der letzte, welcher es befürworten würde, sich um diese Spuren nicht mehr zu kümmern, wenn voa den nnmittelbarBetheiligten selbst ein Werth auf die Erhaltung derselben und auf die Pflege der deutschen Sprache gelegt wird. Ich habe eben

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Pagina 2 di 4
Data: 05.11.1897
Descrizione fisica: 4
, die den Menschen zwingen, sich auf eine Weise zu entscheiden, die man bei ruhiger Ueberlegung gewiß verwirft.' Es wird nicht fehlen an solchen, die es verdammen, daß die Vertreter des deutschen Volkes in Oesterreich nicht auf Höflings- sohlen ihr Recht erstreben, und vielleicht lächelt man höhnisch über den wackeren Lecher, der in heldenhafter Anstrengung das Schlachtfeld hielt. Aber wiederum hat Burke das Wort gebraucht : „Wehe dem Lande, das Fapa Durchlaucht. Roman aus der österreichischen Gesellschaft

als jede staatliche Pflicht steht das Recht eines Volkes, sich selbst zu erhalten, und ernster drohender für Oesterreichs Zukunft als ein Konflikt mit dem Magyarenthum, das seiner niemals entbehren kann, ist die Erhaltung des Deutschthums als maßgebender Faktor in dem bunten Getriebe der österreichischen Stämme! Nur durch Gewalt und Unrecht kann den Deutschen das Ihre genommen werden — ist schon je mals das Glück, das Gedeihen eines Staates aus har tem Unrechte erwachsen? Kann ein Land gedeihen, dessen Lenker

die gerade Bahn des Rechtes verließen, um auf dem Wege der dahinzuwandern? Die Deutschen haben recht und tau- fendmal recht, wenn sie die Gummisohlen verschmähen und den holden Träum des Hochzeitsvaters Badeni mit jähem Fußtritt zerstören. Traurig genug, daß Männer deutschen Stammes iu den Reihen der Volksgenossen fehlen I Heinrich von Kleist hat die herrliche Novelle von Michael Kohlhaas geschrieben. Es ist der Mann, der das Unrecht nicht leiden will, auch wenn er darüber Leib und Leben, das ruhige

Glück des Hauses und seine Habe verliert. Das Rechts gefühl ist zum Rechts trotz geworden. Die Deutschen in Oesterreich werden nicht, wie ^der Roßtäuscher von Kohlhaasenbrück zum Aufruhr schreiten und zur Mordbrennerei, aber auch sie beseelt handfester Rechtstrotz, der nicht dulden will, daß ihm sein Eigen genommen wird. Schon ist mancher Erfolg errungen. Ungeheuer ist der Eindruck im Lande, die Achtung vor den deutschen Kämpfern steigt empor und im Lager der Gegner herrscht Rathlosigkeit

genröthe des Taganbruches', da beschien die Morgenröthe die unermüdet kämpfenden Deutschen und die lächerlichste Deroute der Badeniten. Die Präsidenten des österreichischen Reichsrathes be- i, gestattete die Abhaltung eines Freudenfestes, empfing aber Niemand und nahm an Nichts Antheil. Wie eine Statue von Erz saß er am Fenster und starrte in die Ferne. Auch jetzt kam tagelang kein Wort von seinen farblosen Lippen. Nicht nur, daß sein Herz, dies schwer zugängliche, aber dann furchtbar tief empfindende

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Pagina 2 di 4
Data: 22.10.1897
Descrizione fisica: 4
sein wollten — mögen sie im Uebrigen so konservativ und reaktionär sein, als sie wollen, als ihnen gut dünkt — dann wäre wenigstens eine nationale Bedrängnis des deutschen Volkes in Oesterreich nicht möglich. Nur daS Zusammenhalten der Klerikalen und 5er Slaven wider das Deutschthum hat die Letzteren emporgebracht. Die Klerikalen bekämpfen in den volks bewußten Deutschen den Liberalismus, den Freisinn, den Fortschritt, die freie Schule, die konfessionellen Gesetze

die Bro- famenpolitik der Alttschechen fortsetzen, wenn sie diese auch „Etappenpolink' getauft haben. Dipauli beeilte sich mitsammt seinem Genossen Ebenhoch, nachdem er das Möglichste gethan hatte, die Koalition durch Verschwö rungen mit den Jungtschechen zu zerstören, obwohl in der Koalition die Deutschen eine kurze Schonzeit hatten, sofort die Majorität zusammenzutreiben, welche den Sieg der Katholisch-Politischen entscheiden sollte. Dazu war aber eine neue Verschwörung wider das Deutschthum

Politik der „Katholischen Volkspartei' durchdringen zn können, als sich die Deutschen immer mehr spalteten. Die sogenann ten Christlichsozialen, welche in Wien und Niederöstereich die Macht an sich gerissen haben, erwiesen sich selbst als eine stark klerikale, jedenfalls als eine undeutsche Partei, welche nur durch die Gesinnung der Bevölkerung, die sich nicht völlig den Römlingen ausliefern und vom Slaventhum an die Wand drücken lassen will, abgehalten wird, völlig im Klerikalismus aufzugehen

. Der Ehrgeiz der Führer, die nicht für andere gearbeitet haben wollen. mochte dazu auch das Seinige beitragen. Wien und Niederösterreich war jedoch damit für die Vertheidigung des deutschen Volksthumes ebenso unfähig gemacht, wie etwa Oberösterreich oder'Tirol durch die Herrschäst der Klerikalen. Allein die wahrhaft um ihr Volksthum besorgten Deutschen gaben sich darum doch nicht verloren und sie setzten den Kampf wider das unersättliche Slaventhum, das nur mit den Polen zur fast unumschränken Herr schaft

in Oesterreich gekommen war, mit Ausdauer fort. Das Volk wurde, wo es anging, aufgerüttelt und Christ lichsoziale wie die katholische Volkspartei wurden gezwun gen, wenigstens so zu thun, als ob sie noch einen Funken von Volksbewußtsein bewahrt hätten. Auf die Tage der sinnlosen Zersplitterung der deutschen Volks krast in kleine Parteigruppen kamen wieder die Tage der Erkenntniß, daß nur in der Einigkeit Rettung zu finden ist. Die tolldreiste Politik der Sprachenver ordnungen klärte auch den Lässigsten

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Pagina 5 di 8
Data: 04.07.1911
Descrizione fisica: 8
auch Protest eingelegt, allein der Agent des französi schen Geldkonsortiums der Altradikalen, Naville, der in dieser Sache hinter der Direktion des Na Die Kitsche Mi» i» M«M>. Telegramme der »Bozner Zeitung.' Wien, 3. Juli. Der Minister des Aeußern hat die amtliche Mitteilung von der Entsendung eines deutschen Äanooenbootes nach Marokko einfach zur Kenntnis genommen. Zu einer Aeußerung über den deutschen Schritt bestand keine Veranlassung. Selbstverständlich werden die Vorgänge aufmerksam verfolgt

, aber in erster Linie ist Oesterreich-Ungarn» Aufmerksamkeit wohl durch die Reibungen zwischen Montenegro und der Türkei mehr als erwünscht in Anspruch genommen. Paris, 3. Juli. Einem Telegramm aus Tanger zufolge soll sich die Zahl der in Agadir gelandeten deutschen Truppen auf 5lZV Mann be laufen. Pari», 3. Juli. Ueber das Vorgehen Deutsch lands in Marokko wird von hiesiger zuständiger Seite noch mitgeteilt, daß man seit, längerer Zeit in eingeweihten Kreisen darüber informiert gewesen sei, daß Deutschland

noch eine Gelegenheit abwarte, um wegen des französischen Vorgehens in Marokko Kompensationen z.l erlangen. Das jetzige Vorgehen Deutschlands sei noch eine Fortsetzung des deutschen Verhaltens vom vergangenen Februar. Dabei handle es sich nicht um den Bau von Eisenbahnen: und Herr v.Schöll unterhielt sich über die Angelegenheit mit dem damaligen Minister des Aeußern Pichon. Deutschland hat seine Forderungen in den letzten Wochen erneuert und die Unterredungen zwischen dem deutschen Staatssekretär v. Kiderlen

Regierung möge ein Kriegsschiff nach Agadir entsenden, um die Ruhe zu sichern, welche, wie aus dem Wortlaut der deutschen Note hervorgeht, gefährdet sein soll. Wir glauben aber mitteilen zu können, daß die französische Regierung augenblicklich nicht geneigt ist, einem solchen Verlangen Folge zu geben, da ein derartiger Schritt die Lage noch verschlimmern würde. Paris, 3. Juli. Die französische Regierung wird vorläufig mit sich und den ihr befreundeten Regierungen zu Rate gehen, bevor

sie auf die deutsche Note antwortet. Was die Stellungsnahme Frankeichs zu der Entsendung eines deutschen Kriegsschiffes nach Marokko betrifft, so liegt eine formelle Verpflichtung, auf die deutsche Notifikation zu antworten, überhaupt nicht vor. Frankreich wird sich über die zu erteilende Antwort auch eist nach einem Meinungsaustausch mit den Regierungen von Rußland und England schlüssig machen. Der französische Botschafter Cambon befindet sich noch in Paris und hatte gestern Besprechungen mit de« Minister

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Pagina 2 di 4
Data: 28.04.1896
Descrizione fisica: 4
Nr. 97. „Bozner (Zeitung Güdtiroler Tagblatt)'' Dienstag, den 23. April 1896. Iie Parteiorganisation der Deutschen in Oesterreich.*) Von Professor Dr. E mil Pferschc (Prag). Die Frage der Parteiorganisation wird den Deutschen in Oesterreich durch die bevorstehenden ReichSrathLwahlen wieder einmal zur praktischen Entscheidung vorgelegt, aber daß die Entscheidung diesmal eine günstigere sein werde, als bei den Wahlen von 1835 und 1891, das ist nach den abschreckenden Erfahrungen der letzten Jahre

nicht zu hoffen. Die Partei- Verhältnisse der Deutschen Oesterreichs sind heute so ver worren und aussichtslos, daß eine Besserung derselben nicht so b»ld zu erwarten ist, und wenn die folgenden Betrachtungen eine mögliche Besserung derselben überhaupt in Erwägung ziehen, so geschieht eS nicht etwa in der Erwartung eines pricktischen Erfolges. ES geschieht nur in dem begreiflichen Wunsche, gegenüber dem Thore der Parteikundgebungen von hüben und drüben auch einmal eine parteilose Beurtheilung unserer

Parteizustände der Oefsentlichkeit und namentlich der großen Zahl von Gleichgesinnten in Nord und Süd dar zubieten. Ueber die wünschenswerte Gestaltung der deutschen Partei- verhältnifse gehen die Ansichten merkwürdigerweise nicht zu weit auseinander. Wenigsten» dasjenige, waö die „Neue Freie Presse', die berufene Vertreterin des deutichliberalen Standpunktes, in ihrem bemerkenSwerthen Osterartikel ge schrieben hat, kann die volle Zustimmung aller besonnenen deutschnationalen Kreise finden. Danach brauchen

wir eine große Deutsche Partei, welche in erster Linie bestimmt und gewillt ist, die nationalen Interessen der Deutschen in Oester reich zu vertreten, welche daher die Geneigtheit und die Fähigkeit haben muß, jeden nationalgesinnten Deutschen in sich auizuuehmen. Eine solche Partei, die wir schlechthin als die „Deutsche Partei' bezeichnen wollen, wird selbstverständlich liberal sein in dem Sinne, daß sie die freiheitlichen Errungen schaften des modernen Rechtsstaates vertheidigt, soweit sie bei uns vorhanden

sind, und ernstlich erstrebt, so viel davon — z. B. in Preßsachen — noch fehlt. Die „Deutsche Partei' wird selbstverständlich auch für soziale Reformen einzulrelcn geneigt sein. Denn sie kann nur hervorgehen aus dem deutschen Bürger- und Bauernstand, welche Stände heute durchwegs der Ansicht find, daß eine staatliche Einflußnahme aus d^s wirth schaftliche Leben nothwendig ist, eine Einflußnahme, welche die redliche Arbeit schützt und der Uebermacht des Großgrundbe sitze« und des Großcapitals entgegenwirkt

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Pagina 2 di 8
Data: 12.10.1895
Descrizione fisica: 8
. Sie lhaten dies aber ohne jede Aufdringlich keit und lediglich in Konsequenz ihres bisherigen Verhaltens. Die öffentliche Meinung glitt denn auch lautlos über diesen Hinweis hinweg. Anders benahm sich die Presse der soge nannten deutschen Nationalpartei. Das Hauptorgan derselben glaubte in seiner traditionellen Kurzsichtigkeit, welche bei diesem Blatte von Tag zu Tag wächst, den Gedanken sofort ver werfen zu müssen, weil derselbe einen — philoscmitischen Hinter grund habe. DaS Blatt erhielt

habe, und man dort dem Gedanken der Volkspartei näherge treten sei. Und nun überraschte uns gestern ein Zuschrift deS „deutschen Wählervereines' in Innsbruck. Wir haben den In halt derselben unseren Lesern bereits mitgetheilt. Der Wähler- Verein hat nach dieser Mittheilung am 8. September eine Vertrauensmännerversammlung aus Deutschtirvl abgehalten und in derselben beschlossen, in Dcutschtirol eine starke, auf nationalreformatorischen und politisch freiheitlichen Grundsätz.» aufgebaute „Deutsche Volkspartei' ins Leben

zu rufen, welche den Schutz des deutschen Volkes in Oesterreich bezweckt. Außer dem hat der Wählerverein dieses Programm zu dem fcinigen gemacht und beschlossen, bei den Wahlen darnach vorzugehen. Und nun wollen wir uns da§ Programm näher ansehen. »Schutz deS deutschen Volkes in Oesterreich' — kein Deutscher wird diesen Punkt nicht unterschreiben und wir sind die ersten, dies zu thun. Wir verlangen aber auch die Angabe der Mittel hiezu. Ein unfehlbares, zweifellos einschlagendes . uns das einzige

Mittel wäre es, wenn die zirka 70—80 deut schen und freiheitlich gesinnten Abgeordneten einheitlich zu diesem Schutze vorgehen würden, wenn also ein zirka 70 bis 80 Mann starker Verband von deutschen Abgeordneten im Hause bestehen würde, welche in einem Punkte, nämlich in der Abwehr des uns übcrfluthenden Slavismus und des Vordringens der klerikalen Strömung einig wären. Hat aber der Wählerverein diesen Verband im Auge? Kann er ihn haben, nachdem er zu seiuer Vertrauenömännc'ver- Kerfloßen

, welche z. B. gerade bei unö stark vertreten ist, nicht beige- zogen. Die Aktion deö deutschen WählervereinS leidet von vor neherein an dem Fehler, daß sie eine Partei und nicht eine Eini gung der deutschen Abgeordneten am der Grundlage strammerer nationaler Bethätigung schaffen, daß sie nichts als eine bestehende Fraktion stärken will.jWir werten den Bestrebungen des Wäh- lervcreines nicht nur nichts in den Weg legen, sondern sie dort fördern, wo wir glauben, daß sie einigend wirken können. Aber wir bedauern

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Pagina 1 di 4
Data: 10.09.1894
Descrizione fisica: 4
. i» «r»n- M 5üMfi. AulerIMugs-Veilageu Iwemndfmrftigker Jahrgang. Montag den 1«. Septemöer Dir «am» »« «insoatt. pe«tz»U» » kr. Zede wiederltol»»» » t». <«K «tteren Anftiäge» entsprechende» ktabatt. Leelain» >S kr. pr. Petit, »eil». Zede Grati»a»fi«ihm» znuit» sSOlich-»igeschloffen. Unn»n«e» fSr »i,S-,ne»Z»tI»i,a In Wien entgegen die Annon«»» Sxreiu»» »oi» Sa-senOeii, ötz Vagl»» «-».Moffe, M.Dppelt», M.vnk». ft>>» —cht«t» M » SVK Zum Schutze der «ewerbsleute. Im deutschen Reichsamt des Innern ist ein inte

den Spuren der deutschen folgen wird. ES liegt zweifel los mancher gesunde Gedanke in dem deutschen Ent würfe, allein gleichwohl wird man sich stets vor Augen halten müssen, daß dieser Weg nur mit der größten Vorsicht beschritten werden darf, will mau nicht, wie bereits erwähnt, einer zügellosen Willkür Eingang in unser gewerbliches Leben gewähren. Nach ihrm Thaten urtheilet! , Wichtige Personalpagen wurden in letzter Zeit in «iner für die deutsche Sache iij. den Alpenländern günstigen Weise gelöst

. Was HlS für das Deutsch tum in unseren Landen bedeutet, wird Jeder er messen können, der da weiß,.^.wv, viel. eine deutsch feindliche Persönlichkeit in einem hervorragenden Amte unserer deutschen Sache schaden, und wie günstig an derseits ein guter Deutscher an solcher Stelle wirken kann. In diesem Sinne wurde mit Recht die Ernen nung von Klimbacher's an Stelle des penstonirten von Schmeidel sen. zum Vizepräsident des weiten, gemischtsprachigen Gebietes umfassenden Grazer Ober

- landesgerichtssprengelS begrüßt und in diesem günsti gen Sinne vollzog sich jüngst auch ein Wechsel im Landcsschulinspektorate für Volksschule» in Steier- mark, für welche Stelle der Deutsche Wilhelm Lin- hart, bisher Professor in Laibach ernannt wurde. Linhart war stets eine der Stützen der patriotischen Deutschen Krains und mit Recht werden ihn nament lich die Deutschen dcS Unterlandes an der Spitze des steirischeu VolkSschulwesenS freudig begrüßen. Durch solche Ernennungen, schreibt die „Obersteirer Ztg

.', 18»« wie es die besagten sind, äußert sich der Regierung^» einfluß der „Vereinigten Deutschen Linken' berät» m besten nationalen Sinne zu Gunsten unseres deut chen VolkSthumes und das ist gewiß' von größerem, wirklich realem Werthe, als wenn die Extra-Natio nalen ä I» Walz und ihre Anhänger mit noch so wüthenden Wahlhetzen inSFeld ziehen. Solche nützen der nationalen Sache zu gar nichts» sondern können höchstens dadurch schaden, daß ste Uneinigkeit im deutschen Volke züchten, und dadurch den berufenen Vertretern

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Pagina 1 di 4
Data: 20.07.1887
Descrizione fisica: 4
' M t«2 Mittwoch, den 20. Juki Aus Kömginhof. (Orig.-Korr.) -ä- Gne Stadt der Demüthigungen für die Deutschen. Sie ist zwar nicht die einzige im wei ten Oesterreich, aber in derselben leben Deutsche, welche nicht gewillt sind, alles was man ihnen bietet, ruhig hinzunehmen, sondern sich mannhaft wehren. Darum wird auch von den Zuständen und Vorfällen in Königinhof rasch der gesamm- ten Welt in Oesterreich Kunde. Die Geschichte ist einfach. Ein deutscher Turner soll begraben wer den, und seine-Tnrnbrüder

wollen ihm in gewohn ter Weise die letzte Ehre erweisen; sie wollen ihn auf der letzten Fahrt in die Kirche und auf den Friedhof geleiten. Dem Turnverein werden demüthigende Bedingungen gestellt; sein Wider stand beseitiget dieselben nur zum Theile. Die Turner müssen vor den tschechischen Fanatikern der Stadt durch eine Seitengasse nach der Kirche ziehen und, was sonst den Turnern gestattet blieb, vollzog sich untej> dem Schutze der Bajonette. So tief ist der Haß gegen die Deutschen in Königin hof

, daß die politische Behörde für dieselben in Angst sein muß, wenn die Deutschen als solche in dieser Stadt auftreten wollen; daß die tfche chische Stadtbehörde den Deutschen gegenüber sich ihrer Schutzpflicht entschlagen zu können wähnt, und daß die tschechischen Fanatiker der Stadt es wagen, sofort eine drohende Haltung anzunehmen, wenn, sich irgendwo der Zipfel eines schwarz roth-goldenen Bandes sehen läßt. Zu solcher Mißachtung des Deütschthums haben die heuti gen Zeitumstände nicht etwa nur in Königinhof

geführt; sie findet sich allerwärts. oo die Slaven mit den Deutsche» zusammentreffen und allent halben ziehen, auch die Deutschen den Kürzeren. Oder war nicht in Prag zuerst sowohl den deut schen Turnern- als auch den amerikanischen Gästen ein öffentlicher Aufzug verboten und haben nicht schließlich^ die-Tschechen dennoch ' durchgesetzt und ihre Ozeanbezwinger gefeiert, wie es ihnen beliebte? Läge darm teme Demüthigung für die Deutschen und nicht zugleich eine Auffor derung zu weiteren Demüthigungen

derselben? Aus einer langen Reihe ähnlicher Borkommnisse hat sich bei den Slaven Oesterreichs die Ansicht herausgebildet, daß die Deutschen allerwärts sich vor ihnen beugen nmssen und nach dieser Mei nung steigern sie ihren Hochmuth. Das wird aber nachgerade unerträglich für die Deutschen Oester reichs. Für sie handelt es sich um die Wieder herstellung des alten Glanzes des deutschen Na mens in Oesterreichs. Die Deutschen verlangen nicht nur Genugthuung für erlittene Unbill ; sie verlangen völlige Einsetzung

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Pagina 2 di 4
Data: 30.04.1896
Descrizione fisica: 4
Nr. 99. „Bozner Zeitung (Südtiroler Tagblatt.)' Donnerstag, den 3V. April 18W. Are Parteiorganisation der Deutschen in Oesterreich. Von Prosessor Dr. Emil Pstrsche (Prag). (Schluß.) Man könnte sich heute vielleicht verleiten lassen, auf eine Besserung der deutschen Parteiverhältnisse zu hoffen, wenn man sieht, daß die UnHaltbarkeit des gegenwärtigen Zustan des gar nicht mehr ernstlich bestritlen wird, wenn selbst die „Neue Freie Presse' eine Reform der deutschliberalen Partei, eine Umwandlung

', wenn in ihr dieselben Personen, namentlich, die. mihrischen Groß grundbesitzer, sich wieder zusammenfinden werden. Und trotzdem wird die Persvnenfrage gar nicht berührt! Das muß höchst bedenklich machen, das regt den Verdacht an, daß der ganze Reformvorschlag nichts ist, als ein Scheinmanöver, welches den gegenwärtigen Zustand möglichst erhalten und eine wirk liche und naturgemäße Besserung der deutschen Parteiverhält nisse verhindern soll. Eö läßt sich als wahrscheinlich voraussehen, daß alle Kräfte, welche cm der Existenz

der „Vereinigten Linken' inte- ressirt sind, für diesebe auck bei den kommenden ReichSrathS- wablen eintreten werden. Die Regierung, der liberale Groß grundbesitz, gewisse Finanzkreise, die Wiener liberale Presse und so manche Berufspolitiker, deren Bequemlichkeit. Eitelkeit oder Eigennutz bei dem gegenwärtigen Austande ihre Rech ming finden, sie alle werde» zusammenwirken, damit in den deutschen Parteiverhältnissen womöglich jede entschiedene Aen derung vermieden werde. Man dürfte allerdings kaum wagen

für die „Vereinigte Linke' direkt einzutreten, aber man wird das schon bewährte und von der „Neuen Freien Presse' be reitS eingeleitete Kunststück versuchen, daß die Wahlen in den deutschen Stadt und Landbezirken auf Grund eines neuen entschiedener gefaßten Programmes gemacht werden, daß aber die Frage der parlamentarischen Gruppirung den Gewählten vorbehalten bleiben soll. Mit den Gewählten hofft man dann leichteres Sviel zu haben, als mit den Wählern, und diese Hoffnung ist durch die Erfahrung

nur zu sehr begründet. So ergeben sich für die Deutschen Oesterreichs traurige Aussichten. Bei den kommenden Wahlen wird in den deutschen Bezirken ein verbitterter Kampf entbrennen, der das gegen seitige Verständnis erschweren, der die Möglichkeit der Einig keit der Deutschen und der Entstehung einer großen „Deutschen Partei' auf lange hinaus vernichten wird. Und was das Traurigste ist, die weiten Kreise unter den Deutsche», welche sich nicht aktiv am politischen Leben bethelligen, welche aber an ihrem BolkSthum

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Pagina 2 di 4
Data: 04.01.1897
Descrizione fisica: 4
Nr. 2. „Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) Montag den 4. Jänner 13S7. Rückblick. (Deusches Reich.) WaS unsere stammverwandten deutschen Bundesgenossen anlangt, so fielen in den Anfang abgelaufenen Jahres, noch die Cchlußtage des großen ErinnerungSiestes an den Krieg des J .chreS 1870/71. Am 18. Jänner feierte man das 25jährige Jubiläum der Neugründung des Deutschen Reiches, das Ge denken an den großen Tag, an dem König Wilhelm I. im Spiegelsaale von Versailles aus den Händen der Fürsten

Deutschlands die Krone des neugeschaffenen Deutschen Reiches eil! '.eqennahm. Am 2. März endlich folgte der Friedens- schiußfeier die Erinnerung^ an den Frankfurter Frieden, mit tcni da» neue..Deutsche Reich .zwei alte deutsche Provinzen wiedergewonnen hatte nach hartem Kampfe, an weichem alle E'.ämme dtzs Reiches, glänzenden ^ und glorreichen Antheil ge« nommen. ^Jm Innern des Deutschen Reiches gab es aller dings so s manche Minen; es fehlte leider nicht an über raschenden Erscheinungen nicht eben

erhebender Art im politi schen Leben det Deutschen Reiches. So schwirrten Ende Janne^. Gerüchte.von einer Reichskanzlerkrisis durch die Lu?t, Flottenpläye und ein Konflikt .wegen der neuen Militär strafprozeß-Reform ^sollten deren Ursachen sein. Im März begann Kaiser Wilhelm mit seiner Gemahlin eine Reise durch und um Italien, die am 11. April mit einer Zusammenkunft mit König Humbert? in Venedig ihren Abschluß fand und d'c Festigkeit.des PündMeö zwischen den beiden Staaten neue: - dings bekundete

. Nach der Rückkehr des Kaisers trat Handys- minister, Frhr. v. Berlepsch zurück, der Gründer der social- politischen Aera in der deutschen Gesetzgebung, welche in dcr letzten Zeit vor Abgang des Fürsten BiSmarck gegen dessen Zustimmung begonnen worden war. Am 14. August erfolgte der oft angekündigte., und wieder abgeleugnete Rücktritt dcs Kriegsministers j, ^Bronsard v. Schellendorf in Folge eines schweren^ Konflikts mit: dem Militärkabinet des deutschen Kaisers -das neben dem Kriegsministerium eine Nebenregier

des bayerischen Prinregenten, fand sich veranlaßt, bei einem Ban» kette der deutschen. Kolonie auf eine ungeschickte Rede eincö Moskauer Kaufmannes hin ausfällig zu betonen, daß die deutschen.Reichsfürsten Verbündete und nicht Vasallen des deutschen Kaisers, seien. Wenn, auch die Nichtigkit dieses Standpunktes, - den Prinz Ludwig vertrat, von Niemandem geleugnet wurde, .so sah man doch in der scharfen Betonung desselben ein auffälliges Zeichen.., Und die Rede des Prinzen führte .zu einer argen Verstimmung

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