«: Der Verfasser sagt mit Recht: „Wenn man sich über die Stellung der Deutschen im künftigen Abgeordnetenhaus«! ein Bild zu machen versucht, so kann man zu keinem anderen als dem allerungünsiigstcn Ergebnisse kommen. Die 170 Vertreter de« deutschen Volkes in Oesterreich, die aus den alten Gruppen bisher hervorge gangen sind, werden mindestens in süns Parteien zerfallen, die 2V—25 Abgeordneten der neuen Wahlgruppe, die nach der Kopfzahl auf die deutsche Nationalität entfallen dürsten, werden den sünf Parteien
eine sechste, die sozialistische, hinzu, sügen und außerdem die Ultramontanen und Christlich Sozialen verstärken; die Linke, die Fortschrittspartei und d.e VolkSpartci hai-en von ihr nichts zu erwarten. Unter den scchs Parteien, die von den Deutschen gebildet werden, wird sich keine befinden, die der Zahl nach eine besondere Brach- tung beanspruchen kann, deren Stimmgewicht einer Regierung Rücksichtnahme auferlegt. Wir theilen uns in Streispartien, von denen keine das Ansehen eine« leistungösähigen Hecr
- körpers gewinnen dürfte, und werden uns vorläufig darauf b' schränken müssen, den kleinen Krieg zu führen, weil wir zu einem Feldznge im größeren Stil weder organisirt sind, noä> über die nöthigen „Generalspersonen' verfügen. In einer Hinsicht zeigen die verschiedenen Schattirungni der deutschen Politiker in Oesterreich allerdings eine merk würdige Uebereinstimmung-, sie halten insgesammt ihr Pro gramm für das allein berechtigte, für das volkSbeglückcnd' slaqtSerhaltei.de, es macht sich aber Niemand
sein könnten: die« vergällt aber Niemandem die Freude an seinem Programm und an seiner Partei. Diese scheint dem Deutschen immer Selbstzweck zu sein, er hängt ihr bis zum eigenen Untergänge an und glaubt» was Wunder sür Dienste er seinem Volke durch diese Mann chon einmal das Schlagwort ausgegeben, eine echte Volks - thümliche Paltei dürfe es überhaupt gar nicht anstreben, an dcr Regierung theilzunehmen, ja haben wir doch da« Koa- litionS-Ministerium, in welchem den Deutschen nach zehn- ähriger Verdrängung
sie im künftigen Parlamente nicht abgeneigt sein, in Verbindung mit Polen, Kroaten, Slovenen und Feudalen eine starke Stütze des Ministeriums zu bilden, das außerdem auf die Ultramontauen, auf die Großgrund besitzer der Linken und auf dic Christlich-Sozialen mit großer Sicherheit rechnen kann. G.gen diese neue Koalition, dic im Ministerium Badeui eine ganz zweckmäßige Vertretung besitzt, ohne daß sie offiziell skr deren Schr itte verantwortlich' er scheint, werden dic kleinen deutschen Parteien mit ihrem Libe