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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 25.05.1897
Descrizione fisica: 4
9K-. 118 „Bozner Zeitung' sSüdtiroler Tagblatt). Dienstag, den 25. Mai 1897 lueger md Kadtki. Dem Grafen Badeni, welcher durch den entschlosse nen und rücksichtslosen Widerstand der Deutschen in eine fatale Lage gekommen ist, ist Dr. Lueger letzten Donnerstag mit einer Hilfsaktion beigesprüngen. Wir haben damals berichtet, daß in einer jählings einberufe ner Sitzung des Wiener Gemeinderathes eine Adresse an die Krone zur Beschlußfassung vorgelegt wurde, in wel cher der Gemeinderath

um ein Sprachengesetz bittet. Diese Adresse soll in diesen Tagen seitens einer Abord nung des Gemeinderathes dem Kaiser überreicht werden. Den Standpunkt der Deutschen gegenüber dieser neuesten Aktion Dr. Lueger's. kennzeichnet scharf und richtig das „Grazer Tagblatt.' Dasselbe sagt: „Allerdings, auch der Parteitag der Deutschen Volks partei in Reichenberg hat beschlossen, eine große Volks abordnung an den Kaiser zu entsenden und ihm all das bittere Leid seines deutschen Volkes in Oesterreich vorzu tragen

. Nichts aber lag jenem Beschlusse ferner, nichts werden die deutschen Abgesandten, wenn sie in der Hof burg empfangen werden, weniger erbitten, als ein Ein greifen der Krone in die Prärogative der Volksvertretung: Beschwerde und Anklage der Volksdcputation richten sich ausschließlich gegen die Regierung; Gras Badeni ist der Angeklagte. Die Adresse des Wiener Gemeinderathes richtet sich gegen das freie Parlament; dem Zustande der Obstruk tion soll ein Ende gemacht, die Deutschen sollen ihrer Verzweiflungswaffe

„Deutschnationalen' des Wiener Gemeinde rathes sagen, welche diese Aktion Lueger's, die in der That nichts anderes darstellt, als den Versuch, dem Mi nisterpräsidenten gegen die Deutschen zu Hilfe zu kommen, mit ihren Stimmen unterstützt haben? Die Deutsche Volkspartei wird gut thun, jenen ihrer Mitglieder, welche Wiener Gemeinderäthe sind, einen Kursus über Parla mentarismus geben zu lassen. Nur dürste denselben nicht der Abg. Steinwender, der Erfinder der „fallweisen Ob struktion' ertheilen. Ausland. Die Lage

. Vielleicht benützt die englische Politik die Wirren im Orient, um der Türkei am äußer sten Ende einen Zipfel abzuschneiden, ein Unternehmen, das zwar Eatrüstung bei den übrigen Kolonialmächten, aber auch kaum mehr hervorrufen dürfte. Die Mril» dir DeMHeo. In der Höhe von neun Gruppen sind die Deutschen in den neuen Reichsrathe eingezogen, Gruppen, welche sich zum Theile im Wahlkampfe auf das erbittertste befehdeten. Trostloser denn je mochte der wesentlich Na tionalgesinnte die unheilbar scheinende

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 09.09.1896
Descrizione fisica: 4
Nr. 206. „Bozner Zeltung (Südtiroler Tagblatt'). Mittwoch, den 9 September t836. Aus der Vogelperspektive. Das Geschick beginnt sich zu erfüllen; die Theile der Deutschen Volkspartei in dcn Provinzen sind daran, in jcneö Fahrwasser vollständig einzulenken, welches das natürliche für eine deutsche freiheitliche Partei in Oesterreich ist. Als unter der Patrvnanz des Dr. Steinwender und vem Segensspruche Dr. Lucgcr's im Wiener Annahofe beschlossen wurde, die Deutsche Volkspartei ins Leben zu rufen

und die Deulsche Nationalpartei verschwinden zu lassen, da waren nur wenigen die letzten Absichten der Gründer dieser Partei bekannt. Die Schwenkung, welche die leitenden Männer der Nationalpartei sch>,n einen Winter vorher zu vollziehen entschlossen waren, war noch nicht allen Parteigenossen sichtbar. Zum erstenmale trat sie deutlicher hervor in dem Verhalten' der „Deutschen Zeitung' gegenüber den Christlich-Sozialen. Man war in diesen Kreisen der Ansicht, daß nur der engste Anschluß an die Wiener christlich

-soziale Partei der Steiuwenderpartei end lich mehr Mandate verschaffen werde. Warnende Stimmen, welchs. M innerhalb der Partei erhoben, wurden schroff abge wiesen und es kam endlich zu jener Versammlung im Anna- Hose, bei welcher Dr. Lueger zum erstenmale in demselben deutschen Vereine sprach, welcher ihn noch wenige Monate Vorher bekämpft hatte. Man hatte sich geeinigt. Nach der Meinung der Bareuther, Steinwender und Genossen war für eine nationale Partei der Deutschen in Oesterreich nur mehr

zu verdrängen und die ganze Wiener Bewegung etwa in deutschnational- freiheitliche Bahnen zu führen. Aber es scheint uns dies nicht wahrscheinlich. Der enge bedingungslose Anschluß der „Deut schen Zeitung' an Dr. Lueger, der Umstand, daß sich dcr- selbe dort einige seiner treuestcn Diener zu schassen wußte, läßt nicht annehmen, daß man in dcn leitenden Kreisen von so kühnen Gedanken ausgegangen ist. Man schloß sich also der Lueger-Bewegung in Wien rückhaltlos unter Führung der „Deutschen Zeitung

denn im ersten Augenblick diejenigen recht zu behalten, welche erklärten, die nationale Partei müsse alle Brücken zum Liberalismus hinter sich abbrechen und sich in die Armee der wirklichen Gegner des Liberalismus einreihen. Inzwischen wurde ^ auf Grund deS Programmes der „Deutschen Volkspartei', das freilich mit Rücksicht auf die Gesinnung der Provinz !cinc Reihe freiheitlicher Punkte enthielt, auch in den Kronländern Die Herolde des Ruhmes. ! Novelle von Robert Karr« 5 Autorisirte Uebersetzung

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 15.04.1897
Descrizione fisica: 4
R. 85 „Bozner Zeitung. Südtlroler Tagblatt). Donnerstag, den 15. April 16S7. Nationale Einigung. Vor mehr als Jahresfrist sind wir in diesen Blättern für die Schaffung eines n at ional (nExekutivkomiteS der deutschen Parteien eingetreten. Unsere Stimme ist damals un- gehört verhallt. Die Parteileidenschaft der Deutschen, welche nach alter Gewohnheit, sich nicht für das Wesentliche, sondern für das Nebensächliche einzusetzen liebt, hat die Deutschen Oesterreichs noch mehr zersplittert

, als sie cs im alten Hause schon waren. Wir haben heute nicht weniger als neun Frak tionen der Deutschen im Abgeordnetenhause, keine stark genug, um 'zu führen. Dafür haben wir aber die Sprachenverord» nungen bekommen und dafür darf sich Herr Karl Mittcr- mayer rühmen, auch ein Vertreter des deutschen Volkes zu fein. Gne Ahnung von dieser Misere scheint jetzt allmählich denn doch in den Provinzblättern deutschvolklicher Kultur auszudämmern. Man scheint doch endlich zu fühlen, daß eS höhere Ziele und schwerere

Ausgaben zu lösen gibt, als sich die Köpfe zu zausen, weil man nicht ganz einer Meinung in allen Dingen ist. Besonders die deutsch-böhmischen Blätter verlangen angesichts der Sprachenverordnung eine Einigung der Deutschen Oesterreichs in nationalpolitischen Dingen. Daö Hauptorgan der Deutschvolklichen in Böhmen, Hie „Deutsche Volközeitung' in Reichenberg schreibt: „In diesem schweren Kampfe, der nunmehr um die Er haltung unsere« deutschen BolksthumS ausgefochten werden wird, müssen

alle Parteiunterschiede in den Hintergrund tre ten. Aus diesem Grunde wäre eS auch anzeigt, da ja doch ein Zusammenschließen aller deutschen Abgeordneten zu einem Klub derzeit nicht möglich ist und auch — siehe „Vereinigte Linke' — gar leinen Sinn und gar keinen Zweck hätte, aus allen deutschen Parteien, in denen noch ein Funke vpfer- und thatbereiter Liebe zu ihrem Volke steckt, einen en geren Ausschuß zn wählen, der in allen nationalen Fragen als eine Art nationaler Areopag, ein gemeinsames Vorgehen aller Deutschen

im Parlamente zu bezwecken und alle in die ser Beziehung zu unternehmenden gemeinsamen Schritte zu besprechen hätte. Wenn freie Vereinigungen zum Schutze ge werblicher und agrarischer Interessen möglich sind, denen Ab geordnete der verschiedensten Nationen angehören, wird eS wohl pen Deutschen auch möglich sein, eine ähnliche freie Vereinigung zum Schutze deutscher VolkSinteressen zu stände zu bringen. In dieser freien Vereinigung oder in einem freien nationalen Ausschüsse könnten die Schöneriancr

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 22.10.1897
Descrizione fisica: 4
sein wollten — mögen sie im Uebrigen so konservativ und reaktionär sein, als sie wollen, als ihnen gut dünkt — dann wäre wenigstens eine nationale Bedrängnis des deutschen Volkes in Oesterreich nicht möglich. Nur daS Zusammenhalten der Klerikalen und 5er Slaven wider das Deutschthum hat die Letzteren emporgebracht. Die Klerikalen bekämpfen in den volks bewußten Deutschen den Liberalismus, den Freisinn, den Fortschritt, die freie Schule, die konfessionellen Gesetze

die Bro- famenpolitik der Alttschechen fortsetzen, wenn sie diese auch „Etappenpolink' getauft haben. Dipauli beeilte sich mitsammt seinem Genossen Ebenhoch, nachdem er das Möglichste gethan hatte, die Koalition durch Verschwö rungen mit den Jungtschechen zu zerstören, obwohl in der Koalition die Deutschen eine kurze Schonzeit hatten, sofort die Majorität zusammenzutreiben, welche den Sieg der Katholisch-Politischen entscheiden sollte. Dazu war aber eine neue Verschwörung wider das Deutschthum

Politik der „Katholischen Volkspartei' durchdringen zn können, als sich die Deutschen immer mehr spalteten. Die sogenann ten Christlichsozialen, welche in Wien und Niederöstereich die Macht an sich gerissen haben, erwiesen sich selbst als eine stark klerikale, jedenfalls als eine undeutsche Partei, welche nur durch die Gesinnung der Bevölkerung, die sich nicht völlig den Römlingen ausliefern und vom Slaventhum an die Wand drücken lassen will, abgehalten wird, völlig im Klerikalismus aufzugehen

. Der Ehrgeiz der Führer, die nicht für andere gearbeitet haben wollen. mochte dazu auch das Seinige beitragen. Wien und Niederösterreich war jedoch damit für die Vertheidigung des deutschen Volksthumes ebenso unfähig gemacht, wie etwa Oberösterreich oder'Tirol durch die Herrschäst der Klerikalen. Allein die wahrhaft um ihr Volksthum besorgten Deutschen gaben sich darum doch nicht verloren und sie setzten den Kampf wider das unersättliche Slaventhum, das nur mit den Polen zur fast unumschränken Herr schaft

in Oesterreich gekommen war, mit Ausdauer fort. Das Volk wurde, wo es anging, aufgerüttelt und Christ lichsoziale wie die katholische Volkspartei wurden gezwun gen, wenigstens so zu thun, als ob sie noch einen Funken von Volksbewußtsein bewahrt hätten. Auf die Tage der sinnlosen Zersplitterung der deutschen Volks krast in kleine Parteigruppen kamen wieder die Tage der Erkenntniß, daß nur in der Einigkeit Rettung zu finden ist. Die tolldreiste Politik der Sprachenver ordnungen klärte auch den Lässigsten

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Pagina 1 di 12
Data: 28.09.1901
Descrizione fisica: 12
,- der Alldeutschen und der Deutschen VolkSpyrtei vor, doch kommt der erstere für die Stimmung der Wähler kaum in Be tracht. Die Fortschritt»'?! besitzen in Böhme» noch eine Anzahl von Wahlbezirken, in welchen sie sich auf eine alte Organisation und ihren wirthfchaft- lichen Einfluß stützen können, in diesen Bezirken ändern auch Wahlaufrufe vorläufig nichts. Es wird aber wohl das letzte Mal sein, daß die Fort schrittspartei noch mit einer größeren Zahl von Kandidaturen auf den Plan treten kann; außerhalb

der eigentlichen, auch heute noch unbestrittenen liberalen Wahlbezirke haben die fortschrittlichen Kandidaturen nur taktisches' Interesse. Die All deutschen dürften voraussichtlich fünfzehn neue Man date erobern und ihre bisherigen sämmtlich behaup ten. Man beginnt sich nun auch schon in Regier ungskreisen mit dem voraussichtlichen Siege der All deutschen abzufinden, denn e5 finden sich in den der Regierung nahestehenden Blättern bereits die Tröster ein, welche derselben auS der Geschichte nachzuweisen suchen

, daß dMradikalenWtetensnmes» lange;, ge fährlich seien, als sie nicht gesigt haben. Der Radikalismus? einer Partei«, sagen sie, stehe im umgekehrten Verhältnisse zu ihrer numerischen Stärke. Der Gedanke eines Blattes der deutschen, Volkspartei, den Abgeordneten Schönerer zum ersten Vizepräsidenten des Abgeordnetenhauses zn machen, ist in jenen Organen wohl aus obigem Grunde nicht gar so übel aufgenommen worden, denn, mei nen jene Blätter weiter, es gebe ein unumstößliches Gesetz, daß der Triumph der Radikalen den Nieder gang

des. Radikalismus bedeute. Aus allen diesen Stimmen geht unzweifelhaft hervor, daß man in Regierungskreisen unter allen deutschen Parteien die alldeutsche am meisten fürchtet. Die Wähler wissen dies uud weil die Geschichte der Deutschen Oesterreichs ihnen sagt, dak die Deutschen durch ihr früheres Nachgeben immer im Nachtheile gewesen sind, so ist es leicht erklärlich, daß eben die Wähler in Böhmen mehr zu der alldeutschen Partei hinneigen als zn der von der Regierung weniger gefürchteten Deutschen Volkspartei

zn haben scheinen, wenn sie ihn nicht etwa für Paradever- sammlungen oder als „Stimmbesitzer' brauchen. Km palitischcn SchauMe. Inland. . Abg. Dr. Erler veröffentlicht im „Tir.Tbl.' eine Erklärung, in welcher er die GiÄnde seines? Beitrittes zur „Deutschen Volkspartei' erörtert und namentlich darauf hinweist, daß er gehofft habe, eine große Parteiorganisation auf Grund des Pro grammes der Deutschen Volkspartei schaffen zu können. Er behandelt den Austritt jener Mitglieder aus dem Deutschen Wählerverein

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Pagina 2 di 8
Data: 12.10.1895
Descrizione fisica: 8
. Sie lhaten dies aber ohne jede Aufdringlich keit und lediglich in Konsequenz ihres bisherigen Verhaltens. Die öffentliche Meinung glitt denn auch lautlos über diesen Hinweis hinweg. Anders benahm sich die Presse der soge nannten deutschen Nationalpartei. Das Hauptorgan derselben glaubte in seiner traditionellen Kurzsichtigkeit, welche bei diesem Blatte von Tag zu Tag wächst, den Gedanken sofort ver werfen zu müssen, weil derselbe einen — philoscmitischen Hinter grund habe. DaS Blatt erhielt

habe, und man dort dem Gedanken der Volkspartei näherge treten sei. Und nun überraschte uns gestern ein Zuschrift deS „deutschen Wählervereines' in Innsbruck. Wir haben den In halt derselben unseren Lesern bereits mitgetheilt. Der Wähler- Verein hat nach dieser Mittheilung am 8. September eine Vertrauensmännerversammlung aus Deutschtirvl abgehalten und in derselben beschlossen, in Dcutschtirol eine starke, auf nationalreformatorischen und politisch freiheitlichen Grundsätz.» aufgebaute „Deutsche Volkspartei' ins Leben

zu rufen, welche den Schutz des deutschen Volkes in Oesterreich bezweckt. Außer dem hat der Wählerverein dieses Programm zu dem fcinigen gemacht und beschlossen, bei den Wahlen darnach vorzugehen. Und nun wollen wir uns da§ Programm näher ansehen. »Schutz deS deutschen Volkes in Oesterreich' — kein Deutscher wird diesen Punkt nicht unterschreiben und wir sind die ersten, dies zu thun. Wir verlangen aber auch die Angabe der Mittel hiezu. Ein unfehlbares, zweifellos einschlagendes . uns das einzige

Mittel wäre es, wenn die zirka 70—80 deut schen und freiheitlich gesinnten Abgeordneten einheitlich zu diesem Schutze vorgehen würden, wenn also ein zirka 70 bis 80 Mann starker Verband von deutschen Abgeordneten im Hause bestehen würde, welche in einem Punkte, nämlich in der Abwehr des uns übcrfluthenden Slavismus und des Vordringens der klerikalen Strömung einig wären. Hat aber der Wählerverein diesen Verband im Auge? Kann er ihn haben, nachdem er zu seiuer Vertrauenömännc'ver- Kerfloßen

, welche z. B. gerade bei unö stark vertreten ist, nicht beige- zogen. Die Aktion deö deutschen WählervereinS leidet von vor neherein an dem Fehler, daß sie eine Partei und nicht eine Eini gung der deutschen Abgeordneten am der Grundlage strammerer nationaler Bethätigung schaffen, daß sie nichts als eine bestehende Fraktion stärken will.jWir werten den Bestrebungen des Wäh- lervcreines nicht nur nichts in den Weg legen, sondern sie dort fördern, wo wir glauben, daß sie einigend wirken können. Aber wir bedauern

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Pagina 2 di 4
Data: 09.06.1897
Descrizione fisica: 4
mit der Gesinnung des deutschen Volkes steht. Mehr als die Hälfte der „Erklärung' ist der Entschul digung und dem Versuche, den Wählern die antideutsche Haltung der klerikalen Partei mundgerecht zu machen, gewidmel. Die Obstruktion wird als eine Aktion Schö- nerers hingestellt, unter dessen Kommando die deutschen Parteien stehen sollen. Es ist kaum nöthig, ein Wort gegen diese Verdrehung aller Thatsachen zu verlieren. Wirklich neu und originell ist nur die Grundlage auf der die „katholische' Volkspartei

halten soll? Darnach müßten die Deutschen Oesterreichs noch bitten, Badeni möge um der christlichen Gerechtigkeit willen geschwind auch die Alpenländer als doppelsprachig behandeln und mit ähnlichen Verordnungen beglücken wie Böhmen und Mähren. Wir denken, für eine solche Anwendung des Grund satzes christlicher Gerechtigkeit im Staatsleben Oesterreichs würden sich sogar die Wähler der Herren Ebenhoch und Dipauli schönstens bedanken, und die sind gewiß sehr ge duldig, wenn man bedenkt

, wie diese .Herren mit den Steuergeldern des Volkes in der Budgetdebatte umgehen. Und darum war eS doch wieder gut. daß die katholische Volkspartei ihre vollständige Unfähigkeit, in nationalen Fragen auch nur ein vernünftiges, geschweige denn ein nützliches Wörtlein mitzureden, durch einen so pyrami dalen Stumpfsinn erhärtete, wobei sie noch die Verwe genheit hat, diese Anschauung als den „wahrhaft deutschen Standpunkt in Oesterreich' zu bezeichnen, der die alten katholischen und österreichischen Prinzipien

er mir eine förm liche Liebeserklärung und fragte, ob er mit Tante spre chen dürfe.' „Du sprichst nicht die Wahrheit, das ist unmöglich.' Diese Beschuldigung brachte auch Hermine aus der Fassung.' „Soll ich Dir vielleicht seine Worte wiederholen? gut sein, was ihr da von dem wahrhaft deutschen Stand punkt redet, aber wißt's, liebe Herren Dipauli und Eben hoch, „für uns unstudirte Leut' ist das halt viel zu ge-i scheidt.' Das erzählt vielleicht die berühmte Frau am Wiener Naschmarkt, aber wir Alpetchauern

Haben's halt alleweil so gehalten: „Haust, du her, so hau' ich zurück^ und d'rum müßt ihr euch mit eueren Prinzipien schon wo anders um ein Mandat umschauen.' i Und das wäre wohl das einzige Gute, das die Er- kärungen der katholischen Volkspartei stiften können. Don der deutschen Uolkspartei. Die deutsche Volkspartei «rließ folgenden Aufruf: Im Bewußtsein unserer Verantwortlichkett und in voller Uebereinstimmung mit der deutschen Wählerschaft haben wir den Schluß einer Tagung des Reichsraths

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Pagina 2 di 4
Data: 01.09.1896
Descrizione fisica: 4
. ^ Nr. 200. „Bvzncr Zeitung (Südtiroler Tagblatt^). Dienstag, den 1, September 189H. Antiklerikaler Parteitag. L. DaS „Tiroler Tagblatt' weist den Gcdankcu, in Tirol die frcigesiiintcn Deutschen auf einem großen antiklerikalen Parteitage zu vereinigen, weit ab. „Wir glauben doch noch nicht,' ruft das Blatt auö, „daß wir schon so weit herabge- kommen sind, daß uns kein anderer Weg übrig bliebe, als uns mit unserem politischen Denken aus die Thäler Tirols zu beschränken. Um diesen dunklen Satz

zu verstehen, müssen wir uns leider dazu bequemen, den ganzen Artikel, dessen Schlußsätze sich eben gegen uns richten, kurz zu rekaputiliren. Das Blatt führt unter dem Titel „Allerlei Deutfchnationale' aus, daß die „Deutsche Volkspartei', welche versprochen habe, die Deutschen Oesterreichs politisch zu einigen, dies nicht fertig gebracht habe, dafür aber in den verschiedenen Kronländern eine ganz entgegengesetzte Taktik versolge, ja im Grunde entgegengesetzte Parteien bilde. Ganz richtig. Dann schließt

da» „Tiroler Tagblatt', indem es noch den Fall Erb heranzieht, mit folgenden Worten: „Statt einer Einigung der Deutschen auf der Grundlage politischen Freisinns, sozialer Reformthätigkeit, wirthfchaft- lichen Fortschrittes sehen wir, wie daö verderbliche Wirken politischer Streber, nationaler und sozialer Fanatiker im Ver eine mit dem unterirdischen Jntriguenspiel der Jesuiten und ihrer Affiliirten die Widerstandskraft des DeutschthumS fort dauernd schwächt und kleinlichen Hader an die Stelle großer Ziele

setzt. Kein Wunder, wenn unter solchen Umständen die Be strebungen sich mehren, neue P ar t e i b i l d u n g e n unter den Deutschen aus Grund vonLandeS- i,ntcressen ins Leben zu rufen und so den Prozeß der politischen Zersplitterung der Deutschen bis zum Aeußersten zu treiben. In diesem Sinne müssen wir auch den Vorschlag der „Bozner Zeitung' aus schleunige Eulbe rufung eines „antiklerikalen Parteitages' sür Tirol auffassen. Der betreffende Artikel der „Bozner Zeitung' wurde leider infolge

eine« irrig abgefaßten Tele grammes an die Wiener „Neue Freie Presse' vielfach uns, dem „Tiroler Tagblatt', in die Schuhe geschoben. Wir glauben aber doch noch nicht, daß wir sche,n so weit herab- gekommen sind, daß ult» kein anderer Weg übrig bliebe, als uns mit unserem politischen Denken aus die Thäler Tirols zu beschränken' Darauf zunächst folgendes : Was unser Vorschlag mit der deutschen BolkSpartei zu thun hat, ist uns unerfindllchsund ebenso wenig vermögen wir demselben den Charakter „einer neuen

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Pagina 2 di 4
Data: 29.10.1895
Descrizione fisica: 4
deutschböhmischen Journale für die Schaffung einer großen deutschen volköthümlichen Partei ein. Umso bedauerlicher ist cS, daß mau von einer Seite bestrebt ist, gerade das Tren nende hervorzuheben und aus der gesunden und starken Be wegung für die traurigsten Sonderzweckc sein Wässerlein ab zuleiten. Wir haben schon davon gesprochen, daß am 7. Juli in Wien eine Versammlung stattgefunden hal, welche von einem exklusiven Kreise einberufen, ein Programm für die „deutsche VolkSpartei' zusammenstellen

sollte. War es schon zu bedauern, daß diese Versammlung einen kliquenhasten Charakter trug, so erregen die auf Grund jener Versammlung in Szene ge setzten Versuche zur „Gründung' der „Bolktpartei' ebenfalls in nationalen Kreisen Bedenken. Die Cillier „Deutsche Wacht' gibt diesen Bedenken in folgenden Ausführungen Ausdruck: „Jetzt wieder rührt sich'S in allen deutschen Wahlkreisen. Allüberall finden die deutsch gesinnten Wähler nun, daß die Linke unfähig sei, sie in schneidiger Weise zu vertreten und eine nationale

Angelegenheit, der Fall Cilli, hat sie haupt sächlich zu dieser Erkenntnis gebracht. Aber da die bisher liberalen deutschen Wählerschaften der Alpenländer und insbe sondere DeutschbihmenS nach dieser Richtung sich zu äußern beginnen, kommt mau zu ihnen mit einem wkilauögcsponneiu n, den Parteistempel tragenden „Programme', das Punkte ohne Zahl enthält, auf welche alle die des unnational gewordenen Liberalismus Müden schwören sollen. Wir sprechen von der sonderbaren „Deutschen Volkspartei', die dieser Tage

in der „Still und G'ham' in Prag gegründet wurde. Wir erinnern un« daran, daß der deutschnationale Wichtrei, welcher nun iiir den böhmischen Landtag kandidirt, in der „Lcitmeritzer Zig,', al« er den freilich alten Plan einer deutschen VolkSpartei von neuem aufgriff, ausdrücklich bemerkte, daß diese Partei den Antisemitismus keineswegs als Programmpunkt bestimmen dürfe. In diesem Sinne äußerte sich eine große Anzahl un abhängiger deutscher Blätter, sowohl Böhmens, als der Alpen länder (wir führen das „Grazer

, die mit ihren vo k- lichen Ansprüchen an den Staat ebenso herantritt, wie es die «ichtdeutschen Völkerstämme schon heut: machen. Sie soll so beschaffen sein, daß ihre Liebe zum Gesammtstaat nur gegen die bare Auszahlung nationaler Zugeständnisse erhältlich ist — kein Geld, keine Schweizer I Wer wird eö wagen, diese Definition der Aufgaben der „Deutschen Volkspartei' für unnational zu erklären? Die Prager Vertrauensmänner-Versammlung hat nun den antisemitischen P»fsuS — gegen den Willen vieler Kreise, die ihre Blicke

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Pagina 1 di 12
Data: 12.10.1901
Descrizione fisica: 12
und die deutsche Volkspartei die Ober herrschaft den Alldeutschen abtreten müssen. Als stärkste deutsche Gruppe ziehen die Letzteren in den Landtag , ein, für den diesmal zum erstenmale auch die Landgemeinden direkt wählten. In Böhmen war der Kampf unter den drei deutschen Parteien ein vollkommen erklärlicher. Dieser Kampf war in Böhmen ein unausbleiblicher, denn die liberale-Partei, welche bis heute im böh mischen Landtage die. herrschende war, hat sich ihrer Aufgabe nicht ganz gewachsen gezeigt

sein, die Kunde geben von einer längst entschwundenen großen Zeit. Junge, rührigere Kräfte, die auch zur Geltung kom men wollen, hatten es unternommen, alle Jene zu sich heranzuziehen, die mit der fortschrittlichen Par tei, ihrer Taktik oder ihren Erfolgen aus irgend einem Grunde unzufrieden waren- Nirgends hat es sich mehr gezeigt, als in Böhmen, daß die beschauliche Ruhe zum Untergange einer politischen Partei führen muß und es wäre nur zu wünschen, daß alle, freiheitlichen deutschen Parteien diese Lehre

werden können. Wenn nun auch in einem Bezirke ein Deutscher mit einem tschechischen Zäh lkandidaten in Stich wahl kommt, so konnten sich die Deutschen in Böh men immerhin einen solchen Bruderkampf, der nur zur Läuterung beitrug, ohne großen Schaden leisten, sie brauchen keinen lachenden Dritten zu fürchten. Anders steht eS bei uns in den Alpenländern und hauptsächlich in Tirol. In diesen Ländern kann durch einen ernsten, länger dauernden Zwist unter den freiheitlichen Deut schen nur der gemeinsame Feind, der Klerikalismus, gewinnen

. Wie das „Vaterland' verräth, wartet er sogar schon auf die Landtagsmandate von Inns bruck und Bozen. Aus diesem Grunde kann nicht oft genug die warnende Stimme gegen einen Frak tionsstreit in den Alpenländern erhoben werden. Es ist' unstreitig, daß- die Alldeutsche» von allen deutschen Parteien die meiste AM>tionskrast besitzen, sie. zum. Gegner zu haben, Lqnn für eine Bruder- partei.. sehr unangenehm morden, und wenn dieselben, wie z. B. der „Verein der Deütschnationalen in Tirols erklären

' einer solchen dabei ist, wird aus dem Resultat der böhuüschen Wahlen ge wiß diesmal die richtige Lehre ziehen und einsehen, daß eine Verschärfung des deutschen ParteikampfeS „unzeitgemäß' ist. Die morgen in Innsbruck stattfindende Gründung der „Deutschen Volkspartei in Tirol' steht unter dein unmittelbaren Eindrucke des Ausganges der Wahlen in Böhmen. Da die Alldeutschen, welche in Tirol im „deutschen Wählerverein' und im „Verein der Deütschnationalen in Tirol' ihre Sam melpunkte haben, von dem Beitritts

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Pagina 2 di 10
Data: 23.11.1895
Descrizione fisica: 10
1» !'> ''^ ' ' ... '. ID'l! 'i' - Mit geschickter Hand ist eS ihm gelungen, die Fehler der NersassüngSpartei dazu auszunützen, den Deutschen überall das Recht aus den Händen zu winden und sie in mehrere sich oft tödtlich befehdende Gruppen auScinanderzureißen. Eduard Graf Taaffe hat die Nuhe des Pensionisten nicht lange genossen. EL sind knapp drei Jahre her, daß sein Plan, die Deutsche Linke durch ei e Wahlreform, di alle Wider sprüche in sich vereint, indem sie die Privilegien des Groß

, besonders im Anfange der -Siebzigcrjahre mit Bismarck verglichen. Wie diesem war ihm 'eine souveräne Veiachtung der herkömmlichen parlamentarischen 'Auffassungen und Formen eigen und mancher kleine Sieg, welchen er über den in englische Anschauungen gebannten ^Führer der Vereinigten deutschen Linken Pleiier erfocht, halte 'er vielleicht auch diesem Umstände zu verdanken. Graf Taaffe '^äh'rn' Ptm ganzen parlamentarischen Kräftespiel nicht mehr als^einfröhlichc« Schachturnier, in welchem er die Figuicn

Taaffe durch das Heranziehen der Tschechen in 'iie Aeichsv'crtretung die hervorragendsten Nationalität des -Reiches die Deutschen, gebracht hatte. Diese haben den Ernst der Lage, in welche sie gerathen waren und die Gefahr, der He Entgegen gingen, lange nicht begriffen. Mit dem schwersten 'HarkäiMtär'lschen Geschütz suchten sie einen Mann zu bekäm pfen/welchem alle Mißtrauensvota der Opposition nur eine Bestätigung dafür waren, daß er auf dem richtigen Wege sei ^ttnd der die tvncndsten Reden

mit einigen Scherzworten zu paralisiren wußte. Selbst eine gelegentliche parlamentarische Niederlage, bei welcher seine Mehrheit ihn im Stiche ließ, ver- - Äöihte 'nicht, ihn au» der Fassung zu bringen. Er nützte alle Mittel der Verwaltung und der Exekutive aus, um die Deut schen injene Ecke zu drängen, in welcher er sie haben wollte. 'Änd merkwürVig — die Vergeltung dafür kam ihm nicht ans 1>en Reihen derselben Deutschen, deren einer Theil sogar in eine ge- . wisse^ Verzückung über Taaffe 'S selbstherrliche

auch noch aus dem Reichsrathe vertrieb und in hellen Schäaren in das Abgeordnetenhaus einzog, siechte dann das Kabinet Taaffe langsam dahin/Die Wirren wurden immer größer. Graf Taaffe, welcher keine sichere Mehrheit mehr besaß, begann sich der Linken zu nähern. Er inszenirte zunächst eine AusgleichSvorstellung zwischen Deutschen und Tschechen, uz welcher aber die Jungtschechen nicht zugezogen wurden. Die AuSglcichspunktationen stellten eine Reihe von administrativen Konzessionen vor und versprachen die nationale Abgrenzung

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Pagina 2 di 4
Data: 10.06.1897
Descrizione fisica: 4
ausgerüsteter Tschechen hat die parla mentarische Ordnung aufrecht zu erhalten und ist befugt, jedem Gegner, falls er den Mund zu öffnen wagt, soviel Hiebe auf seinem Abgeordnetensitze zu verabreichen, als der Geschlagene Wahlstimmeu erhalten hat'. Das ist zwar ein Scherz. Er ist aber ganz bezeichnend. Gienge es nach der „christlichen Gerechtigkeit' des Jungtschechen Kramarz und nach der „Gleichberechtigung' Dipauli's, so könnten die Deutschen schon Etwas dergleichen er warten. Inland. Mährischer Parteitag

. In Brunn fand am Pfingstmontag eine von über 100 Vertrauensmännern der deut s chenFortfchritts- partei und der deutschen Volkspartei besuchte Versammlung statt, welche einen überaus erhebenden Verlauf nahm und sich in einmüthiger Weise und in scharfen Accenten gegen die Sprachenverordnungen und für die entschieden st eOpposition der Deutschen aussprach. Erfreulicherweise brachten sämmtliche Redner beider Parteien die Einigkeit der Deutschen in Mähren ohne Rücksicht auf manche Sonderstandpunkte

zum befriedigenden Ausdrucke. Nebst zahlreich erschiene nen Bürgermeistern und Gemeindevorstehern bemerkte man viele Reichsraths- und Landtagsabgeordnete beider Parteien. Doktor Hugo Fux führte den Vorsitz namens der Deutschen Fortschrittspartei, der Fabrikant Hermann Braß namens der>'Deutschen Volkspartei. Nach einer kurzen Begrüßungsrede Dr. Fux' ergriff Braß das Wort, welcher vor allem die gemeinsame Abwehr beider in der Versammlung vertretenen Parteien gegen die Czechen, gegen Badeni

und gegen die Sprachenverordnungen be tonte. Als er des Ebenhoch'schen Schulantrages er wähnte, brach die Versammlung in stürmische „Psui'- Rufe aus. Der nächste Redner Dr. Hugo Fux sagte, daß über die Deutschen in Mähren große Leiden kommen werden. Die Leiden werden weit hinausreichen über die Sudetenländer, sie werden auch die Herzen derDeutschen in den Alpenländern nach und nach ergreifen und sie werden dann eine Waffe sein gegen den Klerikalismns mit dem man das deutsche Gefühl jetzt dort unterdrückt

es des deutschen Volkes für unwürdig, sich in Verhandlungen einzulassen. (Großer Beifall). Sodann wurde eine Re solution angenommen, in welcher es heißt, daß die Spra chenverordnungen für Böhmen und Mähren offenkundig als der^ Anfang der Loslösung der beiden Länder aus dem ernheitlichen Staatsverbande und damit die Auf lösung unseres Staatsganzen bedeuten. Diese Resolution wurde einstimmig angenommen, sowie eine andere, in der jenen Abgeordneten, welche auf Seite der nationalen Gegner stehen

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Pagina 1 di 6
Data: 11.09.1899
Descrizione fisica: 6
. Man hält sich alle diese Kanne gießereien am besten vom Halse und bleibt dabei, daß jede Unternehmung seitens öster reichischer Staatsmänner, welche nicht von vornherein eine glänzende Genugthuung für die gedemüthigten Deutschen offen zum Ziele hat, scheitern muß, ob sie nun Herr v. Chlu mecky oder wer anderer unternimmt; daß aber das eines neuen politischen für die diesseitige Reichshälste mit der Beseitigung der Regierung Badein Nr. 2, d. i. des Grafen Shun beginnen muß! Wird dcis festgehalten

, so kann man ruhig dem Verlaufe der Dinge zusehend Ob nun die „katholische Volkspartei' anfängt, sich in der Majorität unbehaglich zu fühlen und sich an- das deutsche Pfingslprogramm zu erinnern, vor Hessen Spiegelbild schon die stolze „Ma jorität' in den Brunnen fallen müßte; ob nun Dr. Lueger sein Schaukelsystem zwischen Thun und dem deutschen Pfingstprogramm, welches er mit unterschrieben hat, fortsetzen will oder nicht, ob nun die Officiösen frei willig oder über Auftrag des Grafen Thun den Tschechen

natürlich mit der gebührenden Ehrerbietung, welche sie sür die Deutschen niemals aufbringen, ins Gewissen reden, sie möchten doch um Gotteswillen ihren Dick schädel ein wenig aufweichen, den Deutschen muß der Sieg in diesem Schritte zutheil werden, wenn sie durch nichts von der Linie, die sie 'geschrieben haben, abbringen lassen. Alles Jammern um den Parlamentarismus auf Seite der Regierungsfreunde braucht die Deutschen nicht zu rühren. Der Regierung ist das Parlament nur dann von Werth

, wenn die klerikal-feudale Partei obenauf bleiben, wenn dabei die jetzige Politik sortgesetzt werden kann. Gerade das rst s jedoch, was die Deutschen nicht länger vertragen und ein Parlamentarismus mit solchen Früchten und Voraussetzungen hat für die Deutschen gar keinen Werth. Die Regie rung ist auch entschlossen, wenigstens droht sie damit, auch ohne Parlament zu regieren, wenn das Parlament ihr und ihrer künstlich zusammengeschweißten Majorität nicht ein williges Werkzeug abgibt. Das freilich wäre

Hr am liebsten. Das wäre aber eben die Fortsetzung jener Vergiftung des Deutschthums, welches seit vollen zwanzig Jahren mit Hoch- Auck betrieben wird. Darauf können die' Deutschen nicht länger mehr eingehen: Sie Haben es lange genug- mit einer „allergetreüs- steu Opposition' versucht, um nicht zu wissen, wohin es geführt hat. ' Wenn den Deutschen jetzt Vorwürfe ge macht, werden; daß sie Alles in Frage stellend so können sie mit dem Vorwurfe, daß ihre Güte und Vertrauensseligkeit mißbraucht und getäuscht

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Pagina 2 di 6
Data: 10.10.1901
Descrizione fisica: 6
worden. Es werde die Frage eines Garnisonswechsels erwogen. Die Opfer des Burenkrieges. Nach einer osfiziellen Mittheilung des Londoner Kriegsamtes haben seit Beginn des Krieges auf englischer Seite 824. Offiziere und 16.648 Mann in Südafrika den Tod gefunden. Diese Zahlen klären zur Genüge die tiefe Verstimmung auf, die heute in England ob des endlosen Raubkrieges in Transvaal herrscht Die deutschnationalen Bestrebungen der in den Vereinigten Staaten von Nordamerika lebenden Deutschen scheinen

einen neuen Aufschwung nehmen zu wollen. Wie aus New-Dork gemeldet wird, tagte dort die konstituirende Versammlung eines neuen „deutschen Nationalbundes', der vor läufig elf Städte umfaßt. Es waren 30 Abgeordnete vertreten. Es wurde laut dem „B. H.' beschlossen, den Bund über die ganze Union auszudehnen und im Jahre 1903 einen Nationalkongreß in Baltimore abzuhalten. Die Deutschen wollen amerikanische Bürger werden, es soll aber für deutschen Unterricht, deutsche Theater u. s. w. Sorge getragen wzrden

in der Wälschtiroler-Autonomiefrage ist be gannt und wird derselbe zweifellos in der vor der Wahl stattfindenden Wählerversammlung in dieser zinsicht die bindendsten Versprechungen ablegen. An schließend an diese Frage wurde der Streit der Deutschen und die Gründung einer Deutschen Volks partei in Tirol besprochen. Herr Reichsrathsabge ordneter und Bürgermeister Dr. Perathoner glaubte, >aß zur Gründung einer solchen Partei in Tirol >er jetzige Moment keineswegs ein günstiger sei und diese Gründung nur geeignet sei

, die Gegensätze noch mehr zu verschärfen. Er erklärte auch, daß er an Herrn NeichsrathSabgeordneten Dr. Erler in ziesem Sinne geschrieben habe. So sehr er die Einigkeit unter allen Deutschen auf das sehnlichste wünsche, scheine es ihm doch unmöglich, daß man alle Deutschen unter einen Hut bringen könne. Nach- >em noch mehrere Herren, namentlich Herr Magi» tratsrath Kerschbaumer, die bisherige Einigkeit unter >en Deutschen BozenS betont und auf die schwane Gefahr, welche denselben drohe, nzenn sie ihre Kräfte

ersplittern würden, hingewiesen hatten, einigte man ich einstimmig, weder für noch gegen die geplante Erler'sche Parteiorganisation Stellung zu nehmen und dadurch keiner Partei einen Anlaß zur Gegen- agltation zu bieten. Herr Reichsrathsabgeordneter Dr. Perathoner wird, nach diesem zu schließen, also keine Pathenstelle bei der am Sonntag zu gründenden „Deutschen Volkspartei in Tirol' über nehmen. ** Grieser Knr-Konzert. Das Programm für das heute Donnerstag nachmittags halb 4 Uhr m Grieser Kurhause

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Pagina 1 di 6
Data: 20.11.1901
Descrizione fisica: 6
. Annoncen sind im vor hinein zu bezahlen. Manuskripte werden nicht zurückgesendet. Mit 52 Unterhaltung«-Beilage», 52 humoristischen Beilagen und 24 Modebeilage». Nr S«7 Schristleitung: Kornplatz. Mittwoch, den 20. November 1VM. Fernsvrechstelle: Nr. 6S. m. Jahrg. VI'MW MI,MM HA Zur UMkrfiWstage. Der Parteitag der Deutschen Volkspartei für Nordtirol hat — wie bereits gestern gemeldet — eine Entschließung angenommen, daß die Universität Innsbruck unter allen Umständen ihrem rein deut schen Charakter

. Diese müssen sich aber hier in Oesterreich der deutschen Wissenschaft nahem. Was speziell die Rechts- und Staatswissenschaften betrifft, steht nicht blos Oester reich, sondern auch das Königreich Italien auf dem Boden deutscher Wissenschaft. Wenn daher italieni- scherseitS die Parole ausgegeben wird: Wir brau chen eine italienische Universität oder Fakultät, da mit wir unseren Stammesgenossen unsere Wissen schaft lehren können, unser Wissen und Können, so ist das eine Uebertreibung. Die Wissenschaft

. Bezüglich der juridischen Fakultät und Univer sität Innsbruck sind wir jetzt in eine Situation ein- gezwickt, die ganz unhaltbar ist. Eine Fortentwick lung der italienischen Lehrkanzeln in der verquicken den Weise, wie jetzt, ist ein Unsinn. Von rechts- wegen zu gestatten, daß italienische Professoren, die des Deutschen gar nicht oder nur radcbrechend mäch tig sind, an deutschen Prüfungen theilnehmen, ist eine physische Unmöglichkeit. Der Pro fessor mit italienischer VortragSsprache ist un unserer

Universität ein Doppelwesen. Er hat die Pflicht, in italienischer Sprache vorzutragen, aber auch das Recht, dies in deutscher Sprache zu thun. Er ist ein potenzirter Professor. Daher verlangen wir un bedingte Scheidung. Und eine solche ist, Gott sei Dank, möglich, ohne das Abgeordnetenhaus anzu rufen. Auf dem Verordnungswege kann bestimmt werden, daß die italienischen Professoren keinen An theil an deutschen Prüfungen habe» sollen. Umge kehrt steht es der Regierung frei, für die Italiener ekgene

italienische Prüfungskommissionen einzurichten. Ich kann daher der vorgeschlagenen Resolution nur aus vollem Herzen zustimmen, und glaube, daß in dieser Hinsicht mir die ganze deutsche Universität und alle deutschen Professoren zur Seite stehen. Km politischen SchauMe. Inland. Zu den Land tags wählen. Wie bereits gestern gemeldet, hat die „Deutsche VolkSpartei für Tirol' für Innsbruck die Herren Bürgermeister Greil und Dr. Erler als Wahlwerber aufgestellt. Die Vorgeschichte wurde wie folgt berichtet

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Pagina 2 di 4
Data: 16.07.1897
Descrizione fisica: 4
Nr. 159 „Bozner Zeitung' (Südtiroler Taqblatt). Freitag, den 16. Juli139? Die deutscht EiichM. Seit mehr als zehn Jahren war sie, die. doch immer bei aller Neigung zu Fraktionsbildungcn unter den Deutsch und Freiheitsbewußten bestanden hatte, zertrümmert. Die Ungeschicklichkeit der Linken, die unter Führung Pleners stand, hat alle Versuche, eine in nationalen und freiheit lichen Dingen geschlossene Partei unter den Deutschen Oesterreichs zu schaffen, verhindert. Dann trat die Recht haberei

der im Kampfe gegen die vereinigte Linke und ihre unglückliche Taktik alt und steril gewordenen Frak tionsführer hinzu, welche sich immer mehr in ihre kon servativen Spielereien einspannen. Aber nun ist sie da, die Einheit der Deutschen in Oesterreich. Sie ist ent standen von selbst, unter den eisernen Schlägen der Ereig nisse. Und nun ist sie festzuhalten. ... . . . . . Allüberall sollten deutliche Zeichen dieser Einheit ent stehen, damit das Band, welches die Deutschen heute um schließt, für alle Zeiten

fester geschmiedet werde. Es er füllt mit besonderer Genugthuung, daß das führende Blatt der „Deutschen Volkspartei', die leider allzulange unter dem Einflüsse altgewordener Politiker stand, das „Grazer Tagblatt', die Thatsache der Einigkeit beson ders hervorhebt und für ihre Erhaltung eintritt. Das genannte Blatt feiert „die unlösliche deutsche Gemein- bürgschast' und schreibt: .Und hinter diesen höchsten Gütern der Seele sinkt in wesen losen Schein zurück, was sonst die deutschen Stämme in Oester

wie in Eger diese Einigkeit als unsere Fahne hoch hielten. Es versuche einmal eiuer und tische in einer Versammlung deutschgesiunrer Männer in Steiermark oder Körnten, in Salzburg oder Oberöster reich die hämische Bemerkung des .Deutschen Volksblattes' auf, daß die .Deutsche Einigkeit in Böhmen von der .Neuen Freien Presse' aus der Taufe gehoben worden fei.' Er würde an dem Sturme die Entrüstung alsbald fühlen, wie elementar die deutsche Verbrüderung ist und wie unwahr die herabsetzende Zumuthung

. Diese Einigkeit der deutschen Stämme und Parteien ist das große Werk Badeni's, das er am 11. Juli zu Eger vollendet hat ist der deutsche Triumph über die Hoffnungen der Offiziösen. Un- gerne lenken wir den Blick von dieser großen Gestaltung der Dinge auf Kleines ab, das Schatten wirft. Aber es muß ohne Hadersucht beklagt werden, daß ein Blatt wie die Wiener .Deutsche Zeitung' an der geschichtlichen Bedeutung des 11. Juli nichts anderes hervorzuheben weiß, als daß in Deutschböhmen durch die Schuld

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Pagina 2 di 4
Data: 12.06.1897
Descrizione fisica: 4
sollen Dr. Kaizl und Dr. Herold und ein Mitglied des konservativen Großgrundbesitzes, für die Deutschen Dr. Baernreither und zwei Mitglieder der deutschen Fort schrittspartei berufen werden. (Also ohne die „Deutsche Volkspartei' ? Ein Ausgleich unter solchen Umständen ins Werk gesetzt, müßte gerade so kläglich scheitern, wie der vom Jahre 189V. Die Schriftleitung.) In den Ver handlungen soll vereinbart werden, was seitens der Deutschen und Tschechen als Ersatz dafür angeboten

zu beginnen, und zwar werden die diesbezüglichen Konferenzen entweder in Prag oder in Brünn abgehalten werden. Graf Badeni beabsichtigt ferner zu diesen Konferenzen Vertreter aller deutschen und tschechischen Abgeordneten aus Böhmen und Mäh ren, sowie den Abg. Schönerer einzuladen. Von tschechi scher Seite sollen außer den Vertretern des Tschechen klubs Vertreter des böhmischen Großgrundbesitzes zuge zogen werden. Sobald diese Konferenzen zu der Hoffnuug auf ein positives Ergebnis der Verhandlungen führen

, werde zu Beginn des August der böhmische Landtag ein berufen werden, um die Sprachenverhältnisse in Ordnung zu bringen. Inland, zu ziehen. Inzwischen sollen außerparlamentarische Aus gleichsversuche unternommen werden, deren Anbahnung jchoch gar keinen Zweck haben kann, so lange nicht der eigentliche Stern des Anstoßes — die Sprachenoerord- nungen — beseitigt sind. Die Regierung irrt sich, wenn sie glauben sollte, daß die Deutschen sich diesmal auf irgend eine Weise „herumkriegen' lassen werden. Sehr richtig

bemerkt nach dieser Richtung hin die Dresdener „Deutsche Wacht': „Der errungene erste Erfolg ist erst der Anfang und nicht etwa das Ende der deutschen Ob struktionspolitik. Das kann gar nicht anders sein, denn durch ein unzeitgemäßes schwaches Nachgeben würden unsere Volksgenossen alle künftigen unausbleiblichen Siege in Frage stellen; sie werden fest bleiben in ihrem Wider stand und sich so ihr gutes Recht erzwingen!' Der Zusammentritt der Delegationen ist für den Monat Oktober in Aussicht genommen

. Daraus kann gefolgert werden, daß die Wiedereinberufung des Reichs rathes etwa für Ende September oder spätestens Anfangs Oktober bevorsteht, da den Delegationen noch die Kon- stituirung des Abgeordnetenhauses norangehen muß. Die Delegationen werden diesmal in Wien gleichzeitig mit dem Reichsrathe tagen. Abgeordneten-Besprechungen. Kürzlich haben in Wien zwischen den Abgeordneten der Deutschen Volkspartei von Steiermark und Körn ten Besprechungen stattgefunden, in denen die Abhal tung

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Pagina 1 di 8
Data: 22.04.1899
Descrizione fisica: 8
wieder zur „geehrten Majorität' zurückgekehrt waren, schrieb das klerikale „Linzer Volksblatt': „Ja, wenn Schöpfer wüßte, was wir wissen, dann würde er auch so handeln, wie wir.' Was wußten denn damals die Stockklerikalen Merkwürdi ges, das sie bestimmte, alle deutschen Flausen, die sie bisher zeitweilig gemflcht hatten, auf zugeben und wieder den Slaven ihre volle Liebe und Bedientenhaftigkeit zuzuwenden? Was hat denn so mächtig auf die Stockkleri kalen eingewirkt, daß es Dr. Ebenhoch dem Abg. Schöpfer gar

aber ging R auf diesen Rathschlag nicht ein. Es herrschte damals in den maßgebenden Kreisen eine solche Erbitterung über die Obstruktion der Deutschen, daß man die Zersetzung der sla visch-klerikalen Koalition unliebsam empfand; die Auflösung dieser über der deutschen Oppo sition schwebenden Zuchtruthe schien ein be deutender Nachtheil! Damals wurde nun den Führern der Deutschklerikalen eröffnet, man sei an maß gebender Stelle mit ihrer Abschwenkung von den slavischen Parteien nicht zufrieden; es wurde

ihnen eingeschärft, ihre Wege von denen der übrigen Deutschen zu trennen! Leider ließ sich Freiherr v. Dipauli durch den ihn beseelenden „Ehrgeiz' bestimmen, einzuschwen ken und die Umkehr zu vollziehen. Der Preis war zu verlockend: er konnre sich sagen, daß ein hervorragender Platz im Cabinel Thun ihm sicher sei, da er ja dieser Regierung die klerikalen Mannen zubrachte, die bei der Ab stimmung über die Sprachensrage den Aus schlag geben müßten. Ohne jeden Uebergang, lediglich mit dem Hinweise aus irgend

und Förderer ihrer Ziele sehen. Nun steht die Sache in Oesterreich so, daß, wenn der Einfluß der Schwarzenberg, Thun, Harrach, Lobkowitz gebrochen ist, nicht etwa die Demokratie zur. Herrschaft kommt, sondern Männer der deutschen Aristokratie in die. leitenden Stellen einrücken. Alle Gründe der politischen Raison wie des' eigenen Inter esses wirken zusammen, um den deutschen Klerus Oesterreichs zu bestimmen, die ver» hängnißvolle Allianz mit den Slaven zu oev» lassen — seine Rückkehr zum deutschen Bolks

- thum wäre der größte Schlag gegen die „LoK von Rom'-Bewegung, deren Führer sich dann mit einem kleinen Häuflein von Anhängern plötzlich vollständig vereinsamt sehen würden. Eine einzige der Reden, wie sie Kardinal Rauscher von 1861 an im Herrenhause zur Unterstützung des deutschen Centralismus hielt, wäre eine stärkere Schutzwehr des katholischen Geistes', bemerkt das Münchener Blatt, „als sämmtliche betrübliche Hirtenbriefe, die in den letzten Monaten von der Kanzel herab verlesen worden

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Pagina 2 di 4
Data: 14.10.1897
Descrizione fisica: 4
Nr. 235 ^Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) Donnerstag, den. 14.„Oktoher _ 189.7. (Original-Korrespondenz der ^.Bozner Zeitung^.) Wien, ^12. Oktober. Zn seiner Linzer Rede entschuldigt sich der Kälterer Freiherr vom Anfang bis zum Ende — er muß also nicht frei sein von Schuldbewußtsein. Vor wem ent schuldigt sich aber dieser katholische Poliriker, der auch für einen Deutschen gelten will, am allermeisten ? Vor den Jungtschechen! Ihnen sucht er die Motivirung seines Antrages „zum Zwecke

, will er mit seiner Partei in der Rechten bei der Majorität bleiben, will er Seite an Seite mit den Jungtschechen gegen die anderen Deutschen zusammenstehen! Von vorneherein hatte er an ein Hinterthürchen gedacht, durch welches die Jungtschechen wieder zu der „katholischen Volkspartei' in's Bett schleichen könnten, wenn sie allenfalls durch das vordere Thor mit Abschiedsgrützen hinausgezogen wären. Um die Jungtschechen ist es Dipauli gewaltig zu thun, wie man sieht; um die Deutschen nur insoweit

, als er sie durch seinen Antrag von der Obstruktion weg locken könnte, damit sich endlich die slavisch-feudal-kleri- kale Majorität mit einer gewissen Beruhigung, nicht gleich wieder gestört zu werden, zu Tische sitzen könnte! Darnach sind die Hoffnungen, daß die „katholische Volkspartei', daß die Dipauli und Ebenhoch wirklich einer volksbewußten Regung nachgegeben hätten, daß ihnen die Bedrängnis des deutschen Volkes in Oesterreich wirklich nahegegangen wäre, und daß sie dem gefähr deten, bereits bis zum Aeußersten

getriebenen Deutsch- thume in Oesterreich nun ihre Liräste im Dienste weihen wollen, weil sie d emzinnerenDrange ihres Volksbewußt seins nicht länger widerstehen können, weil sie dem Jammer W^Mst^mes,DM s^^elhst^st- gehörey) nicht länger zusehen können —Hu^N^l Aspi ken! ÄiD die -Aringst? Reue darüb'erKmäW W Hei diesen katholischen 'Politikern 'bemerkbar, daß es ganz allein ihre, die klerikale Partei verschuldet hat, wenn heute-die Deutschen in so'beklagenswerther Lage Ich ^be finden. > Denn; hätten

«die klerikal^'' Deutschen/^nlnätio- nalen Dingen allezeit, wie es ihre Pflicht war, zu ihren Volksgenossen gehalten und sich nicht unter Preisgebung deutscher Volksinteressen mit den Slaven gegen ihre deutschen Brüder verbündet, so wären die Slaven nicht zu solcher Macht gelangt, daß sich Dipauli selbst vor ihnen bücken und darüber nachdenken muß, wie er es den Herren Jungtschechen recht machen könne.' Mag sein, daß Dipauli nicht begreift, warum man ihn einen Ver räther schilt. Ist doch sein ganzer

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Pagina 2 di 4
Data: 21.08.1896
Descrizione fisica: 4
als ein wahrer Segen und als wirlhschaft- liche Stütze -der bäuerlichen Bevölkerung erwiesen. Nicht min der .segensreich erwies sich die Wirksamkeit des Centralvcr» bandes der deutschen landwirlhschastlichen Kreditgenossenschaften für Mahren und Schlesien als registrirte Genossenschaft mit beschränkter Hastung. Einem LandtagSbeschlnsse zufolge wurde die mährische LandeShypothekenbank veranlaßt, dem Verbände durch Ermiglichung der Anlage von dessen Uebcrjchüsscn und durch Einlage von Geldern

von dem arbeitenden, deutschen und fortschrittlichen Bürgerthum gefördert wurden, aufs deutlichste hervor. Diese Kassen, in deren Aufgabe eS be kanntlich liegt, die arbeitenden Klaffen auf dem Wege der Selbsthilfe wirthschaftlich zu stärken und geschäftlich und kul turell zu schulen, setzen eine tüchtige Verwaltung voraus, an deren Spitze geschäftskundige Personen gestellt werden müssen. Wenn das Gewerbe sich dieser Kassen bedienen wird, seiner derjenigen die ihm seitens des Staates, der Länderund einzelner

, und die schwarze Garde unseres Landes marschiert unter der Fahne der „Katholischen Volkspartei' aus den Kampfplatz der künftigen Wahlen.' Die Arbeit der Deutschuationalen i« Steiermark. DaS Abschwenken der Steirer zur sogenannten Deutschen Bolkspartei hat der Regierung ihre schon seit längerem vorde- rcitete Absicht, mit Hilfe des Großgrundbesitzes im sleirischcu Landtage ein« ihr willfährige Mittelpartei zu bilden, wesentlich erleichtert. Damit rückt eine den Sloveneu und Klerikale» ge neigte LandtagSmehrheit

als Führer — das wäre eine schwache Bürgschaft sür das Deutsckthum der Steiermark. Hoffentlich erfaßt man in den leitenden Kreisen der deutschen Parteien noch rechtzeitig den Ernst der Lage.' Ja hoffentlich — dann aber hinaus mit der Partei, welche unter dem falschen Namen einer Deutschen Bolkspartei daS Deutsche Volk dem Klerikalismus in die Arme führt, in Steiermark die Deutschen an die Wand drücken hilft und in Kärnten mit bischöflicher Erlaubnis national thut. Auch ein Der Abgeordnete Polz hofer

, bisher Mitglied Deutschen Nationalpartei uuv jetziges Mitglied der Volkspartei' des Dr. Steinwender, begann kürzlich eine Reden mit folgender Erklärung: „Ich bin Antisemit. Chris,' lichsozialer, Freunt der Geistlichkeit . . . sagt tie Leitung der „Deutschen Nationalpartei' dazu? Was^. „Deutsche Zeitung'? Oder dürfen sie überhaupt noch sagen? Tages-Neuigketteil. ^Fortsetzung von der 1. Seite.) Tages!: niender sür Freitag den 21. August: Sonnig' aufgang: 5 Uhr 4 Min. Sonnenuntergang: 7 Uhr 1 Tageslänge

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Pagina 2 di 4
Data: 26.05.1897
Descrizione fisica: 4
Nr. 119 „Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt). Mittwoch, den 26. Mai 1897 Konservativ oder sozialdealMratW (Ein Beitrag zur politischen Entwicklung.) d. In den Kreisen der deutschen Nationalpartei ga ben deren Führer vor einigen Jahren das Stichwort aus. das den Titel unseres heurigen Leitartikels bildete Die Deduktion, mittels welcher man zu dieser angeblich neuesten Weisheit gelangte, war folgende: Die Entwicklung lasse Mittelparreien nicht zu; es zeige sich deutlich, daß auf der einen Seite

. Sie vergißt vor allem auf den Bestand eines zahlreichen deutschen Bürgerthums. das eben so weit entfernt ist davon in der klerikal-feudalen Umar mung aufzugehen, wie davon, in die Arme der Sozial demokratie zu sinken. Das Bürgerthum in Oesterreich ist noch stark genug, um als dritter, mindestens gleich berechtigter Faktor neben den Vertretern der priveligir- ten Stände und denen der Arbeitermassen aufzutreten, und es sollte der Ehrgeiz einer wahrhaft deutschnationa len Partei sein, in dieser Frage

haben, war diese Aufgabe eben der deutschen Fortschritts- und der deutschen Volks partei zugefallen. Sie haben unbeirrt durch Pärteivorür- theile dem deutschen Bürgerthum hierin voranzugehen, Und die Zukunft wird jener der Beiden gehören,' welche die alten freiheitlichen und nationalen Traditionen des deutschen Bürgerthumes wahrend und erfüllend, es zu einem nicht zu übersehenden Faktor im modernen politi schen Leben macht. Die deutsche Volkspartei wird, wenn sie diese wesentlichste Aufgabe erledigen

können will, mit den schrullenhaften Ansichten brechen müssen, die in dem Parlamente nichts anderes erblicken als eine legislatori sche Abstimmungsmaschine, sie wird ehrlich müssen den in Bezug auf freiheitliche Fragen gleichgesinnten fort schrittlichen Deutschen die Hand bieten, sie wird die Ver bindung mit Lueger und den Christlich-Sozialen, heißen sie, wie sie wollen, abschneiden müssen, sie wird mit einem Worte neue Männer aus ihrer Mitte an ihre Spitze stel len müssen. Sie verfügt heute über eine Reihe von jun gen Kräften

Förderin eines organischen Fortschrittes, als Wall gegen Ultramontanis mus und Junkerei, als Feindin aller Verbureaukratisir- ung und als festeste Mauer gegen die Anstürme aller gesellschaftszersetzenden Theorien und Bestrebungen wie der mir der alten Kraft und Energie übernehmen. Die Parole der Volkspartei muß gleich der aller Deutschen lauten: Hie deutsch und frei allerwege, nicht konservativ, nicht sozialdemokratisch. sondern national im Sinne eines Volkes, dessen bester Träger allzeit

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